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Verfahren zur Herstellung indigoider Farbstoffe Es wurde gefunden,
daß wertvolle indigoide Farbstoffe hergestellt werden können, wenn Farbstoffe der
allgemeinen Formel
worin R einen Arylrest darstellt, mit halogenierenden Mitteln behandelt werden.
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Dieses Verfahren kann auch derart durchgeführt werden, daß die Herstellung
der indigoiden Farbstoffe obiger Formel sowie die Behandlung mit halogenierenden
Mitteln in einer Stufe erfolgt.
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Die indigoiden Farbstoffe, die dem vorliegenden Verfahren als Ausgangsprodukte
dienen, können beispielsweise durch Kondensation von 5-,Alkoxy-i-oxynaphthalinen,
wie z. B. 5-Methoxy-i-oxynaphthalin oder 5-Äthoxy-i-oxynaphthalin, mit reaktionsfähigen
Isatin-a-verbindungen, beispielsweise der Benzot- und Naphthalinreihe, erhalten
werden. Solche Isatin-a-verbindungen sind z. B. die a-Anilide, a-Chloride und a-Bromide
des Isatins und der Naphthisatine sowie deren im Kerne beispielsweise durch Halogen,
Alkyl, Aryl und Alkoxy substituierte Derivate.
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Die Halogenierung kann in Gegenwart eines Lösungs- bzw. Suspensionsmittels,
wie Benzol, Chlorbenzol, Nitrobenzol, Tetrachloräthan oder Eisessig, ausgeführt
werden. Als halogenierende Mittel können sowohl die Halogene als solche, wie beispielsweise
Chlor und Brom, -als auch geeignete halogenabgebende Mittel, wie die Sulfurylhalogenide,
verwendet werden. Ferner kann die Halogenierung in Gegenwart von Halogenüberträgern,
wie Jod, die Halogenide des Antimons sowie Eisen und dessen Halogenverbindungen,
durchgeführt werden. Besonders gute Resultate in bezug auf die Ausbeute werden bei
Verwendung von Sulfurylchlorid erhalten.
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Die nach dem vorliegenden Verfahren erhältlichen Farbstoffe färben
pflanzliche und tierische Fasern, wie beispielsweise Baumwolle, Wolle, natürliche
oder künstliche Seide, wie z. B. Kunstseide aus regenerierter Cellulose, in blauen
bis blaugrünen Tönen von guter Echtheit und guter Nachtfarbe. Sie eignen -sich insbesondere
zur Verwendung im
Drucke; ferner lassen sie sich nach den üblichen
Methoden in die Leukoestersalze überführen.
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Beispiel i Zu einer Suspension von 35,1 Teilen des durch Kondensation
in Chlorbenzol aus dem 5-Chlor-7-methylisatin-a-chlorid mit 5-Methoxy-i-oxynaphthalin
erhaltenen Farbstoffes in 5oo Teilen Chlorbenzol werden bei o bis 50 15,8 Teile
Sulfurylchlorid zugegeben. Hierauf steigert man die Temperatur innerhalb i Stünde
auf etwa 6ö°, rührt i Stunde bei dieser Temperatur und erhitzt dann zur Beendigung
der Chlorierung noch i Stunde auf 115 bis i20°. Nach dem Erkalten erhält
man Farbstoff beim Filtrieren und Waschen mit Chlorbenzol sowie mit Alkohol in Form-
eines glänzenden blauen Kristallpulvers, das sich in konzentrierter Schwefelsäure
mit blaugrüner Farbe löst und aus gelber Küpe Baumwolle in -echten blauen Tönen
färbt. Beispiel 2 46,1 Teile des durch Kondensation in Chlorbenzol aus 5 # 7-Dibromisatin-a-chlorid
und 5-Methöxy-i-oxynaphthalin erhaltenen Farb-' stoffes werden in 5oo Teilen Chlorbenzol
suspendiert und unter Rühren bei o bis 5° mit 15,8 Teilen Sulfurylchlorid versetzt.
Nach beendetem Eintragen steigert man die Temperatur innerhalb i Stunde auf etwa
6o°, rührt i Stunde hei dieser Temperatur und erhitzt dann zur Beendigung der Chlorierung
noch i Stunde auf 1i5 bis i2o°. Man filtriert nach dem Erkalten auf etwa 2o° und
wäscht den Farbstoff mit Chlorbenzol sowie mit Alkohol. Er wird in Form eines dunkelblauen
Pulvers erhalten, das sich in konzentrierter Schwefelsäure mit blauer Farbe löst
und Baumwolle aus gelber Küpe in graublauen Tönen anfärbt.
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Beispiel 3 Zu einer Suspension von 41 Teilen des durch Kondensation
in Chlorbenzol aus 4 # 7-Dimethyl-5-bromisatin-a-chlorid mit 5-Methoxy-i-oxynaphthalin
erhaltenen Farbstoffes in 5oo Teilen Chlorbenzol werden bei o bis 5° 2 Teile Antimonpentachlorid
und 15,8 Teile Sulfurylehlorid zugegeben. Beim Steigern der Temperatur auf etwa
6o° innerhalb i Stunde setzt die Chlorierung unter Entwicklung von schwefliger Säure
und Salzsäure ein. Sie wird durch istündiges Rühren bei dieser Temperatur und durch
istündiges Erhitzen auf i 15 bis 12o° durchgeführt. Nach dem Erkalten, Filtrieren
und Waschen mit Chlorbenzol sowie mit Alkohol erhält man den Farbstoff in Form eines
dunkelblauen Pulvers, das sieh in konzentrierter Schwefelsäure mit grüner Farbe
löst und Baumwolle aus gelber Küpe in echten grünstichigen Blautönen färbt.
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:'.Wird als halogenierendes Mittel statt Sul-,'yt#xylchlorid Brom
verwendet, so erhält man J einen Farbstoff mit ähnlichen Eigenschaften. Beispiel
4 34,7 Teile des durch Kondensation in Benzol aus dem 4-Methyl-7-methoxyisatin-a-chlorid
mit 5-Methoxy-i-oxynaphthalin erhaltenen Farbstoffes werden in 5oo Teilen Chlorbenzol
suspendiert und unter Rühren bei o: bis 5° mit 2 Teilen Antimonpentachlorid und
darauf mit 3i,6 Teilen Sulfurylchlorid versetzt. Die Chlorierung, die beim langsamen
Steigern der Temperatur auf etwa 50° einsetzt, wird durch istündiges Rühren bei
etwa 6o° durchgeführt und hierauf durch istündiges Rühren bei 115 bis i2o° beendet.
Nach dem Erkalten erhält man den Farbstoff: beim Filtrieren und Waschen mit Chlorbenzol
sowie mit Alkohol in Form eines blauen Pulvers, das sich in konzentrierter Schwefelsäure
mit grüner Farbe löst und Baumwolle aus orangegelber Küpe in echten blaugrünen Tönen
von guter Nachtfarbe anfärbt: Wird mit diesem Farbstoff Baumwolle bedruckt, so erhält
man ähnliche Farbtöne. Beispiel 5 3$,3 Teile des durch Kondensation in Benzol aus
dem ¢ Methyl-5-chlor-7-methoxyisatina-chlorid und 5-Methoxy-i-oxynaphthalin erhaltenen
Farbstoffes werden in 8oo Teilen Chlorbenzol suspendiert und mit einer Lösung von
14,3 Teilen Sulfurylchlorid in 5o Teilen Chlorbenzole- versetzt. Beim Steigern der
Temperatur auf etwa 6o° innerhalb i Stunde setzt die Chlorierung unter Entwicklung
von schwefliger Säure und Salzsäure ein. Sie wird durch istündiges Erhitzen bei
dieser Temperatur und durch istündiges Erhitzen auf 115 bis i2o° durchgeführt. Nach
dem Erkalten, Filtrieren und Waschen mit Chlorbenzol sowie mit Alkohol erhält man
den Farbstoff in Form eines blauen Pulvers; es löst sich in konzentrierter Schwefelsäure
mit grüner Farbe und färbt Baumwolle aus orangegelber Küpe in echten blaugrünen
Tönen von guter Nachtfarbe. Wird mit diesen Farbstoff Baumwolle bedruckt, so erhält
man ähnliche Farbtöne.
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Beispiel 6 38,1 Teile des durch Kondensation in Benzol aus dem 4-Methyl-5-ehlor-7-methoxyisatina-chlorid
und 5-Methoxy-i-oxynaphthalin erhaltenen Farbstoffes werden in 7oo Teilen Chlorbenzol
bei 12o° suspendiert und durch langsames Zufließenlassen einer Lösung von
14,3
Teilen Sulfurylchlorid in :2.o Teilen Chlorbenzol chloriert. Zur Beendigung der
Chlorierung wird noch i Stunde bei i2o bis 125' gerührt, worauf man nach dem Erkalten
beire,,' Filtrieren und Waschen mit Chlorbenzol sö= wie mit Alkohol den chlorierten
Farbstoff in Form eines rein grünblauen Pulvers erhält, das beim Färben und Drucken
dieselben Farbtöpe ergibt wie der nach Beispiel 5 erhältliche Farbstoff.