DE193438C - - Google Patents

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DE193438C
DE193438C DENDAT193438D DE193438DA DE193438C DE 193438 C DE193438 C DE 193438C DE NDAT193438 D DENDAT193438 D DE NDAT193438D DE 193438D A DE193438D A DE 193438DA DE 193438 C DE193438 C DE 193438C
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DE
Germany
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blue
indigo
bromine
tetrabromo
parts
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09BORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
    • C09B7/00Indigoid dyes
    • C09B7/02Bis-indole indigos
    • C09B7/04Halogenation thereof

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Indole Compounds (AREA)

Description

Siqcni'nvn öca
atfTiicit bit Scv\\v\\\fi\vv\c\
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 193438 KLASSE 22 e. GRUPPE
in BASEL.
Wie aus der einschlägigen Patentliteratur ersichtlich ist, wurde die Darstellung von Mono- und Dihalogenderivaten des Indigos bereits mehrfach sowohl in deutschen als auch in ausländischen Patentschriften beschrieben; dagegen finden sich über höher halogensubstituierte Indigoderivate nur spärliche Angaben,, und es beschränken sich dieselben zudem ausschließlich auf die-synthetische Darstellung
ίο von Tetrachlorindigo ausgehend von 3 : 4· Dichlor-o-nitrobenzaldehyd (D. R. P. 32238) bzw. Dichlorphenylglycin-o-carbonsäure (D. R. P. i48615). Über Tribrorii- sowie Tetrabromderivate des Indigos ist bisher überhaupt nichts bekannt geworden.
Es wurde nun gefunden, daß sich gerade diese bisher unbekannten Tri- und Tetrabromsubstitutionsprodukte in äußerst glatter Weise und quantitativer Ausbeute erhalten lassen durch Behandlung von Indigo mit entsprechenden Brommengen in der Wärme unter Benutzung von aromatischen Nitrokohlenwasserstoffen, wie z. B. Nitrobenzol, o- und p-Nitrotoluol usw. als indifferentes Lösungs- bzw. Suspensionsmittel. Die hierbei erhältlichen neuen Bromderivate des Indigos sind zufolge ihrer tinktoriellen Eigenschaften äußerst wertvolle Farbstoffe, indem sie sich mittels der üblichen Küpungsmethoden glatt küpen lassen und ungeheizte Baumwolle in klaren blauen Tönen anfärben, welche erheblich lebhafter und grünstichiger sind als die mittels Indigo oder der bekannten Mono- und Di-Berechnet für C16 H7 O2 N2 Br3 :
48,1 Prozent Br.
- Gefunden: 48,7 Prozent.
40
bromderivate erzielten Nuancen und gegenüber letzteren überdies eine erheblich bessere Waschechtheit sowie Chlorechtheit aufweisen. Die Darstellung der Farbstoffe wird durch folgende Beispiele erläutert:
Beispiel I.
5 Teile Indigo werdfen in etwa 50 Teilen Nitrobenzol suspendiert, 11 bis 12 Teile Brom (Handelsprodukt) hinzugefügt und die Mischung am Rückfiußkühler im Verlauf von etwa 3/4 Stunden allmählich zum gelinden Sieden erhitzt (Ölbadtemperatur 220 bis 2250), wobei große Mengen Bromwasserstoff entweichen und sich das Reaktionsprodukt nach und nach in Form wohlausgebildeter Kristallenen abscheidet. Nach weiterem ι Y2 stündigen Erhitzen wird erkalten gelassen, das nahezu quantitativ abgeschiedene Bromierungsprodukt abgenutscht, mit Alkohol nachgewaschen und getrocknet, wobei es in Form eines violettbraunen Kristallpulvers erhalten wird. Laut Analyse kommt ihm die Formel eines Tribromindigos zu.
55
60
Beim Behandeln mit alkalischen Reduktionsmitteln entsteht leicht und glatt eine grünlichgelbe Küpe, aus welcher ungeheizte Baumwolle . in lebhaften blauen Tönen angefärbt wird, welche durch kurzes Seifen bei 6o°
5 Konzentrierte Schwefelsäure ... Tribromindigo
nach
Beispiel I
Tetrabromindigo
nach
Beispiel II
Tetrabromindigo
nach
Beispieilll
Oleum 24prozentig
15
grünstichigblau tiefblau tiefblau
Anilin:
kalt
20 heiß
tiefblau
Beim Erwärmen un
verändert; beim Ein
gießen der erwärmten
Lösung in Eiswasser
Ausscheidung von grün-
stichigblauen Flocken.
grünstichigblau
Beim Erwärmen rein
blau; beim Verdünnen
der erwärmten Lösung
mit Eis wasser Ausschei
dung von blaugrünen
Flocken.
grünstichigblau
Beim Erwärmen rein
blau; beim Verdünnen
der erwärmten Lösung
mit Eiswasser blaugrüne
flockige Ausscheidung.
Nitrobenzol:
kalt
25
heiß -.
schwer löslich mit
blauer Farbe
ziemlich löslich mit
blauer Farbe
unlöslich
schwer löslich mit
tiefblauer Farbe
etwas löslich mit
blauer Farbe
ziemlich löslich mit
tiefblauer Farbe
Chloroform
30
sehr schwer löslich
mit blauer Farbe
ziemlich schwer löslich
mit blauvioletter Farbe
kaum löslich
schwer löslich mit
blauvioletter Farbe
etwas löslich mit
blaugrüner Farbe
schwer löslich mit
blauvioletter Farbe
Hydrosulfitküpe sehr schwer löslich mit
grünstichigblauer Farbe
kaum löslich kaum löslich
Färbung auf Baumwolle
35
grünlichgelb hellgelb hellgelb
lebhaftblau, erheblich
grünstichiger als Di-
bromindigo
reines grünstichiges
Blau in der Nuance von
Indanthren S
reines lebhaftes Blau,
rotstichiger als Tetra
bromderivat
aus Beispiel II
noch bedeutend reiner werden. Die Färbungen zeichnen sich durch vorzügliche Wasch- und Chlorechtheit aus.
4- Beispiel II.
5 Teile Indigo, 50 Teile Nitrobenzol und 16 bis 18 Teile Brom (Handelsprodukt) werden im Ölbad unter Rückfluß im Laufe von 1Y2 Stunden auf 225 ° erhitzt (Ölbadtemperatur) und etwa weitere 1 1J2 Stunden bei gelindem Sieden erhalten. Nach dem Erkalten der Reaktionsmasse wird das in Form voluminöser, violetter Kristallenen ausgeschiedene Bromierungsprodukt abfiltriert, mit Alkohol gewaschen und getrocknet. Der so erhaltene Farbstoff erweist sich als ein Tetrabromderivat.
Berechnet für C16 H6 O2 N2 Brt: 55,36 Prozent Br.
Gefunden: 54,96 Prozent Br.
Beim Behandeln mit den üblichen Küpungsmitteln liefert er eine hellgelb gefärbte Küpe, aus welcher Baumwolle in klaren grünstichigblauen, indanthrenartigen Nuancen angefärbt wird, welche durch kurzes Seifen noch an Lebhaftigkeit gewinnen. Die Wasch- und Chlorechtheit ist vorzüglich.
Beispiel III.
Ein Gemisch von 5 Teilen Indigo, 50 Teilen Nitrobenzol und 16 Teilen Brom wird zunächst bei gewöhnlicher Temperatur während 24 Stunden sich selbst überlassen und hierauf am Rückflußkühler noch 3 bis 4 Stunden im Ölbad auf 130 bis 135° (Ölbadtemperatur) erhitzt. Nach Erkalten der Reaktionsmasse wird filtriert, der Filter'rückstand mit Alkohol ausgewaschen und getrocknet. Der in dieser Weise erhaltene Farbstoff bildet blauviolette Kristallenen und besitzt ebenfalls die Zusammensetzung eines Tetrabromindigos.
Berechnet für C18H6O2N2Br4:
55,36 Prozent Br.
Gefunden: 54,95 Prozent Br.
Er scheint jedoch nicht identisch zu sein mit dem gemäß Beispiel II erhältlichen Tetrabromderivat. Denn abgesehen von kleinen Unterschieden betreffs Löslichkeit in verschiedenen Lösungsmitteln sowie Färbung der Lösungen, erweisen sich die Färbungen auf Baumwolle als erheblich rotstichiger und zugleich lebhafter gegenüber den mittels des Farbstoffs des Beispiels II dargestellten Fär-, bungen. Die Wasch- und Chlorechtheit ist ebenfalls ausgezeichnet.
Behufs Darstellung von Tri- und Tetrabromderivaten des Indigos kann man auch, statt wie in vorstehenden Beispielen direkt von Indigo auszugehen, die nach bekannten Verfahren erhältlichen Mono- und Dibromsubstitutionsprodukte der weiteren Bromierung unterwerfen.
Beispiel IV.
4 Teile Dibromindigo (dargestellt z. B. durch Bromieren von Indigo in Eisessig gemäß Beispiel 2 der Patentschrift 128575) werden in 40 bis 5° Teilen Nitrobenzol suspendiert, 4 bis 5 Teile Brom zugefügt und1 die Mischung während 3 bis 4 Stunden unter Rückfluß zum gelinden Sieden erhitzt. Nach dem Erkalten wird das ausgeschiedene Reaktionsprodukt abfiltriert und mit Alkohol ausgewaschen. Der so erhaltene Tetrabromindigo besitzt ähnliche Eigenschaften wie die gemäß Beispiel II und III, ausgehend von Indigo, dargestellten Tetrabromderivate.
In nebenstehender Tabelle ist das Verhalten von einigen nach vorliegendem Verfahren erhältlichen Tri- und Tetrabromderivaten gegenüber verschiedenen Lösungsmitteln sowie deren Färbeeigenschaften zusammengestellt.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch :
    Verfahren zur Darstellung von Tri- und Tetrabromderivaten des Indigos, darin bestehend, daß man Indigo oder dessen Mono- und Dibromsubstitutionsprodukte. bei höherer Temperatur und unter Benutzung von aromatischen Nitrokohlenwasserstoffen als Lösungs- bzw. Suspensionsmittel mit Brom oder bromabgebenden Mitteln behandelt.
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