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Verfahren zur Herstellung von Küpenfarhstoffen Gegenstand des Patents
719 304 ist ein Verfahren zur Herstellung eines neuen wertvollen Küpenfarbstoffes
der Anthrachinozreihe, welches darin besteht, daß man 3-Am,inoanthrachinon-2, i-(N)-i',
2'-(N)-benzacridon mit einem i-Aminoanthrachinon-2-carbonsäurehalogenid umsetzt
oder 3-Aminoanthrachinon-2, i-N-i', 2'-N-benzacridon mit einem Anthrachinon-2-carbonsäurehalogenid,
dessen i-Stellung einen .in eine Aminogruppe überführbaren oder durch eine Aminogruppe
austauschbaren Substituenten trägt, umsetzt und anschließend den Substituenten in
i-Stellung in die Aminogruppe überführt oder durch die Aminogruppe ersetzt. Der
so erhältliche Farbstoff färbt Baumwolle aus bordoroter Küpe in blaustichigroten
Tönen. Die Färbungen zeichnen sich durch gute Chlor- und Lichtechtheit sowie durch
gute Sodakochechtheit aus. Es wurde nun gefunden, daß man Farbstoffe mit ähnlich
guten Echtheitseigenschaften erhält, wenn man anstatt von 3-Aminoanthrachinon-2,
i-(N)-i', 2'-(N)-benzacridon von im Bz-Kern halogenierten 3-Aminoanthrachinon-2,
2'-(N)-benzacridonen oder von 3-Aminoanthrachinon-2, 2'-(N)-naphthacridonen ausgeht.
Beispiel i Aus einer Mischung von 18 Gewichtsteilen 3-Am,ino-q.'-chloranthrachinon-2,
i-(N)-i', a'-(N)-benzolacridon und 7oo Gewichtsteilen Nitrobenzol destilliert man
zur restlosen Entfernung des Wassers etwa 7o Gewichtsteile Lösungsmittel ab. Dann
trägt man bei 13o° C 18 Gewichtsteile i-Nitroanthrachinon-2-carbonsäurechlorid ein
und erwärmt langsam auf 2io° C. Nach Beendigung der Salzsäureabspaltung wird auf
ioo ° C abgekühlt,
genutscht und der Nutschkuchen zuerst mit Nitrobenzol
und dann mit Äthanol gewaschen und getrocknet.
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Das so gewonnene, -in orangeroten Kristallen anfallende Acylamin kann
nach dein Umlösen aus Schwefelsäure als solches zum Färben verwendet werden oder
nach vorheriger Reduktion der Nitrogruppe zur Ami.dogruppe, z. B. durch Umküpen.
Der Farbstoff liefert auf Baumwolle aus brauner Küpe blaustichigrote Färbungen Beispiel
2 Gleiche Gewichtsteile 3-Am-ino-5'-chloranthrachinon-2, i- (N)-1', 2'- (N) -benzolacridon
und i-l\Titroanthrachinon-2-carbonsäurechlorid werden in der 30fachen Menge wasserfreien
Nitrobenzols, bezogen auf das Aminoacridon, so lange zum Sieden erhitzt, bis eine
.der Schmelze entnommene Probe ein einheitliches Kristallbild zeigt. Das Umsetzungserzeugnis
wird noch warm abgesaugt und mit Nitrobenzol und Methanol gewaschen. Durch Umküpen
erhält man hieraus die entsprechende Aminoverbindung.
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Aus brauner Küpe wird Baumwolle in roten Farbtönen angefärbt.
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Beispiel 3 Einen ähnlichen Farbstoff wie in Beispie12 erhält man durch
Umsetzen von 16 Gewichtsteilen 3-Amino-3', 5'-dichloranthrachinon-2, 2 -(N)-benzolacridon
mit 14 Gewichtsteilen i-Nitroantlirachinon--2-carbonsäurechlorid in 5o Gewichtsteilen
Nitrobenzol. Der Farbstoff ist in Schwefelsäure mit gelbbrauner Farbe löslich und
färbt die pflanzliche Faser aus brauner Küpe nach dem Verhängen in roten Tönen.
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Beispiel Eine Mischung aus 25 Gewichtsteilen 3 -Aminoanthrachinon-2,
1- (N) -1 ', 2,'- (N) -naphthacridon, 25 Gewichtsteilen i-Chlora.nthracliinon-2-carbonsäurechlorid
und 50o Gewichtsteilen Nitrobenzol wird einige Zeit bei i60 bis i70 ° C verrührt
und dann zur Vervollständigung der ümsetzung zum Sieden erhitzt. Das schwer lösliche,
gut kristallisierte Acylamin wird bei ioo ° C: abgesaugt, gewaschen und getrocknet.
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Der Austausch des Chloratoms gegen die Amidogruppe erfolgt über die
Toluolsulfamidverbindung, z. B. durch Umsetzung der Chlorverbindung mit p-Toluolsulfamid
in Nitrobenzol in Gegenwart von Natriumacetat und Kupfer, und darauffolgende Abspaltung
des Toluolsulfonsäurerestes durch Umlösen aus Schwefelsäure. Beim Eingießen der
schwefelsauren Lösung in Wasser fällt das Amin in Form roter Flocken aus. Es hat
folgende Zusammensetzung
und färbt aus der Küpe auf Baumwolle ein kräftiges Rubin.
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Das als Ausgangsverbindung verwandte 3-Aminoanthrachinon-2, i - (N)
- i', 2'- (N> -naphthacridon wird durch Umsetzung von 1, 3-Dibromanthrachinon mit
dem Kaliumsalz der 2-Naphthylamin-i-carbonsäure in Am vlalkohol unter Verwendung
von Kupfer erhalten. Hierbei wird nur das a-ständige Bromatom ausgetauscht. Der
Acridonringschluß kann durch Erwärmen in Nitrobenzolbenzoylchloridvorgenommen werden.
Schließlich wird das Bromacridon in üblicher Weise über die Toluolsulfamidverbindung
in das 3 -Aminoanthrachinon-2, 1- (N) -1', 2 - (N_i -naphthacridon übergeführt.
Das Arninoacridon kann aus Nitrobenzol, worin es mit roter Farbe löslich ist, umkristallisiert
werden. Es löst sich in Schwefelsäure orangegelb und verküpt mit violetter Farbe.