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Verfahren zur Herstellung von orangen Küpenfarbstoffen Zusatz zum
Patent 4.58 598 In dem Patent 458 598 und seinem Zusatz 47o 947 ist ein. Verfahren
zur Herstellung von orangen Küpenfarbstoffen durch Einwirkung von Halogenen (Chlor
oder Brom) auf Anthanthron unter milden Bedingungen beschrieben.
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Außer den dort beschriebenen Küpenfarbstoffen lassen sich, wie ferner
gefunden wurde, gemischte chlor- und bromhaltige Farbstoffe herstellen, deren Nuancen
zwischen denen der reinen chlorhaltigen und denen der reinen bromhaltigen Farbstoffe
stehen und durch eine besondere Leuchtkraft und Echtheit ausgezeichnet sind, wenn
man auf Anthanthron in beliebiger Reihenfolge Chlor und Brom als solche oder in
statu nascendi bzw. ein Chlorierungs- und Bromierungsmittel nach dem in dem Hauptpatent
und dem ersten Zusatz beschriebenen Verfahren einwirken läßt.
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Beispiel i 22 Teile Anthanthron werden in etwa Zoo Teilen Schwefelsäuremonohydrat
gelöst, 42Teile Oleum von 65 % SO" o,2 Teile Jod und 6 Teile Brom zugegeben
und die Lösung einige Stunden auf etwa 6o° erwärmt. Dann wird abgekühlt und bei
gewöhnlicher Temperatur unter Kühlen ein Chlorstrom eingeleitet, bis die Gewichtszunahme
den Eintritt von etwa i Chloratom in das Molekül anzeigt. Man gießt die Masse auf
Eis und filtriert den orange gefärbten Niederschlag ab.
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Trocken ist der so erhaltene Küpenfarbstoff ein orange gefärbtes Pulver,
das sich in konzentrierter Schwefelsäure mit grüner Farbe löst. Er bildet mit alkalischem
HydrosulfitTeine violette Küpe, aus der die pflanzlichen Fasern in gleichen Tönen
angefärbt werden, die beim Verhängen oder Seifen in ein Orange von außergewöhnlicher
Leuchtkraft und hervorragender Echtheit übergehen. Beispiel 2 22 Teile Anthanthron
werden, wie im vorigen Beispiel angegeben, in Schwefelsäuremonohydrat gelöst, Oleum,
Jodl`undlBrom hinzugefügt und die Mischung einige Stunden auf etwa 6o° erwärmt.
Nach Erkalten wird die Masse auf Eis gegossen und das ausgeschiedene Bromierungsprodukt
filtriert, gewaschen und getrocknet.
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9 Teile des so erhaltenen Bromierungsproduktes des Anthanthrons werden
in etwa 500 Teilen Nitrobenzol oder o-Nitrotoluol suspendiert,
o,2
Teile Jod und 15 Teile Sulfurylchlörid zugefügt und die. Mischung einige Stunden
auf etwa go° am Rückfiußkühler erwärmt. Nach Erkalten wird der in Kristallnadeln
abgeschiedene Farbstoff abfiltriert, mit Nitrobenzol bzw. Nitrotuluol und dann mit
Sprit gewaschen und getrocknet.
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Der so erhaltene Farbstoff entspricht in seinen färberischen Eigenschaften
dem des Beispiels i. Beispiel 3 45 Teile Anthanthron werden in etwa 45o Teilen Schwefelsäuremonohydrat
gelöst, 0,5 Teile Jod hinzugegeben und unter Rühren bei io bis. i5 ° so lange Chlor
eingeleitet, bis die Gewichtszunahme den Eintritt von etwa i Chloratom in das Molekül
anzeigt. Dann fügt man 84 Teile Oleum (65prozentig) und i2 Teile Brom hinzu und
erwärmt einige Stunden auf etwa 6o'. Nach Erkalten gießt man die Masse auf Eis,
filtriert den ausgeschiedenen Farbstoff ab, der gewaschen und getrocknet wird. Er
entspricht in seinen färberischen Eigenschaften denen der vorhergehenden Beispiele.
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Beispiel 4 g Teile des chlorierten Anthanthrons, dargestellt nach
Beispiel s des Hauptpatentes, werden in etwa 18o Teilen Monohydrat gelöst, o,i Teil
Jod und 5 Teile Brom zugefügt, dann die Mischung langsam auf etwa 8o' erwärmt und
einige Stunden bei dieser Temperatur gehalten. Nach Erkalten läßt man auf Eis fließen
und saugt den entstandenen Niederschlag ab, der gewaschen und getrocknet wird. Der
so erhaltene Farbstoff, der zwar mehr Chlor als Brom im Molekül enthält, aber insgesamt
doch nicht mehr als etwa zwei Atome Halogen, ist ein orangerotes Pulver, -das sich
in konzentrierter Schwefelsäure mit rein grüner Farbe löst. Er färbt Baumwolle aus
violetter Küpe in gleichen Tönen an, die beim Verhängen oder Seifen in ein leuchtendes
Gelborange übergehen. Die Färbung ist etwas röter als eine mit dem hier als Ausgangsmaterial
dienenden Farbstoff des Beispiels 5 des Hauptpatents hergestellte und ist bei sonstigen
vorzüglichen Echtheitseigenschaften ausgezeichnet durch eine ganz besondere Lichtechtheit.
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Beispiel 5 25 Teile des nach Beispiel 6 des Hauptpatentes erhaltenen
chlorierten Anthanthrons werden in 40o Teilen Monohydrat gelöst. Nach Zugabe von
42 Teilen Oleum (65prozentig), o,2 Teilen Jod und g Teilen Kaliumbromid erhitzt
man die Reaktionsmasse langsam auf etwa 6o° und hält bei dieser Temperatur 2 Stunden.
Aus der schwefelsauren Lösung wird der gebildete Chlor und Brom enthaltende Farbstoff
in bekannter Weise abgeschieden. Er ist in seinen färberischen Eigenschaften ähnlich
dem nach Beispiel 4 erhaltenen Farbstoff.
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Beispiel 6 i Teil fein gemahlenes Anthanthron wird mit o,i Teil Jod
innig vermischt und bei gewöhnlicher Temperatur so lange Chlor darüber geleitet,
bis die Gewichtszunahme den Eintritt von etwa i Chloratom in das Molekül anzeigt.
Gelindes Erwärmen, z. B. auf etwa 8o °, beschleunigt die Chloraufnahme.
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Das so hergestellte Chlorierungsprodukt wird nun in io Teile Brom
eingetragen und das Gemisch einige Stunden bei gewöhnlicher Temperatur stehengelassen.
Erwärmen, z. B. bis etwa zum Siedepunkt des Broms, beschleunigt die Bromaufnahme.
Das überschüssige Brom entfernt )man auf die übliche Weise z. B. durch Destillation
im Vakuum oder durch Behandeln mit Bisulfit oder verdünnter Sodalösung. Der erhaltene
Farbstoff entspricht in seinen färbezischen Eigenschaften denen der vorhergehenden
Beispiele.