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Verfahren zur Darstellung von Küpenfarbstoffen der N-Dihydro
- 1 - 2.2. l'-anthrachinonazinreihe Es wurde gefunden, daß die nach der Patentschrift
159 942 durch Behandlung von N-Dihydro-i - 2 - 2' - i'-anthrachinonazinen
mit Formaldehyd oder Fonnaldehyd abgebenden Mitteln erhältlichen Küpenfarbstoffe
in neue Küpenfarbstoffe von vorzüglicher Chlorechtheit -übergehen, wenn man sie
für sich oder in Gegenwart von Lösungs- oder Suspensionsmitteln, z. B, organischen
Flüssigkeiten, Schwefelsäure usw., gegebenenfalls in Anwesenheit von Katalysatoren,
mit Halogen oder Halogen entwickelnden Mitteln behandelt. Die Herstellung der Ausgangsmaterialien
und ihre Verarbeitung gemäß vorliegender Erfindung kann gegebenenfalls auch in einem
Arbeitsgang durchgeführt werden.
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Unter Umständen erhält man an Stelle der zu erwartenden halogenhaltigen
N-Dihydroazine die entsprechenden Azine, die man gewünschtenfalls durch nachträgliche
Reduktion - im gleichen oder in einem gesonderten Arbeitsgang - in
die Dihydroazine überführen kann. Man kann jedoch auch die Azine als solche zum
Färben verwenden, da sie im Verlauf des Färbeprozesses zu den N-Dihydroazinen reduziert
werden.
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Falls die Reaktionsprodukte nicht einheitlich sind, kann man sie reinigen
oder in ihre Bestandteile zerlegen, z. B. durch Fällen ihrer Lösung in konzentrierter
Schwefelsäure mit einer beschränkten Menge Wasser. Beispiel i Man trägt in eine
Lösung von 6o Teilen N-Dihydro-i-2-2'.i'-anthrachinonazin in ,6oo Teilen 96%iger
Schwefelsäure bei 5 bis io' 18 Teile Paraformaldehyd ein. Nach mehrstündigem
Rühren gießt man die Mischung in Wasser und isoliert das Kondensationsprodukt in
der üblichen Weise.
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Eine Suspension von io Teilen des so erhaltenen Kondensationsproduktes
in 33o Teilen Nitrobenzol wird mit io Teilen Brom und i Teil Jod versetzt, das Reaktionsprodukt
auf go' erwärmt und mehrere Stunden bei dieser Temperatur grührt. Nach dem Erkalten
saugt man den ausgeschiedenen Farbstoff ab, wäscht ihn mit Benzol und führt ihn
in der üblichen Weise in Teigform über. Man kann ihn gewünschtenfalls durch Behandlung
mit einem milden Reduktionsmittel, z. B. Natriumbisulfit, in das N-Dihydroazin überführen.
Er färbt Baumwolle aus blauer Küpe in etwas ' grünstichiger blauen Tönen
als das Ausgangsmaterial. Die Chlorechtheit der Färbung ist sehr gut. Beispiel 2
io Teile des in Beispiel i, Absatz 2 verwendeten Ausgangsmaterials werden in fein
verteiltem Zustand mit 24 Teilen Brom, 0,4 Teilen Jod und o,6 Teilen Eisenpulver
in der Kugelmühle mehrere Stunden lang bei etwa -25' vermahlen.
Die
Aufarbeitung geschieht in der Weise, daß man das Reaktionsprodukt mit verdünnter
Natriumbisulfitlösung aufnimmt, absaugt und auswäscht. Der neue Farbstoff färbt
Baumwolle aus blauer Küpe in grüneren Tönen von wesentlich besserer Chlorechtheit
als das Ausgangsprodukt.
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Beispiel 3
Man leitet durch eine Suspension von io Teilen des
in Beispiel i, Absatz 2 verwendeten Ausgangmaterials in 2oo Teilen Trichlorbenzol
mehrere Stunden lang bei go bis 95 ' langsam einen Chlorstrom. Nach dem Erkalten
isoliert man den neuen Farbstoff in der in Beispiel i beschriebenen Weise. Er liefert
auf Baumwolle aus blauer Küpe Färbungen, welche den mit dem Ausgangsmaterial erzielten
ähnlich sind, jedoch eine viel bessere -Chlorechtheit besitzen. Beispiel 4 2o Teile
des in Beispiel i, Absatz 2 verwendeten Ausgangsmaterials werden in 2oo Teile
78 01.iger Schwefelsäure eingetragen und das Ganze mehrere Stunden lang bei
2o bis 25'
gerührt. Durch Absaugen und Auswaschen des Rückstandes mit Wasser
erhält man einen Farbstoff, welcher Baumwolle aus blauer Küpe in reineren Tönen
färbt als das Ausgangsmaterial.
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i:o Teile des so erhaltenen Produktes werden in 9,oo Teilen Nitrobenzol
suspensiert. Die Suspension wird sodann mit 16 Teilen Sulfurylchlorid versetzt,
auf go' erwärmt und mehrere Stunden lang bei dieser Temperatur gerührt. Die Aufarbeitung
geschieht, wie in Beispielf beschrieben. Der neue Farbstoff liefert auf Baumwolle
aus blauer Küpe Färbungen von sehr guter Chlorechtheit. Hinsichtlich Nuance sind
sie den mit dem Ausgangsmaterial hergestellten sehr ähnlich.
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Mit -größeren oder kleineren Mengen Sulfurylchlorid als der angegebenen
kann man Farbstoffe von unter Umständen verändertem Farbton erhalten. So erhält
man durch Verwendung von 24 Teilen Sulfurylchlorid einen Farbstoff, welcher bei
gleicher Chlorechtheit Baumwolle in rotstichiger blauen Tönen als der in Absatz
i beschriebene Farbstoff färbt. Beispiel 5
Man versetzt eine Lösung von io
Teilen des in Beispiel i, Absatz 2 verwendeten Ausgangsmaterials in ioo Teilen Schwefelsäure
von 66'
B6 bei io' zunächst mit ii Teilen Wasser und dann mit 2z Teilen einer
Nitrose (Lösung von N, 0, in konzentrierter Schwefelsäure), welche
246,6 g N, 0, im Liter enthält. Man erwärmt das Reaktionsgemisch hierauf
auf 50' und leitet mehrere - Stunden lang langsam einen Chlorstrom
ein. Der Farbstoff, welcher sich beim Eingießen in Wasser, wahrscheinlich teilweise
in Form seines Azins, in grünblauen Flocken abscheidet, färbt Baumwolle aus blauer
Küpe in Tönen, welche den mit dem Ausgangsmaterial erhältlichen sehr ähnlich sind,
aber eine wesentlich bessere Chlorechtheit besitzen.