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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Gebiet der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft
eine Technik, die in der mikrobiellen Industrie nützlich ist.
Genauer gesagt betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren
zur Produktion von L-Lysin durch Fermentation.
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Kurze Beschreibung der verwandten
Technik L-Lysin wird durch Fermentation unter Einsatz von Mikroorganismen
produziert, die zur Gattung Corynebacterium, Bacillus, Escherichia
oder dergleichen gehören (vgl. "Amino Acid Fermentation", herausgegeben von
H. Aida et al., Japan Scientific Societies Press [Gakkai Shuppan
Center], erste Ausgabe, veröffentlicht
am 30. Mai 1986). Bakterienstämme,
die aus der Natur isoliert wurden, oder davon abgeleitete Mutantenstämme, die
bezüglich
Nährstoffen
auxotroph sind, sind zur Verbesserung der Produktion in diesen Mikroorganismen
eingesetzt worden. Außerdem
sind verschiedene Techniken zur Erhöhung der Fähigkeit zur Produktion von
L-Lysin unter Einsatz rekombinanter DNA-Techniken zur Verstärkung der Aktivität von biosynthetischen
Enzymen für
L-Lysin offenbart worden (WO95/16042).
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Die Produktivität für L-Lysin ist durch das Züchten von
Mikroorganismen, wie solchen, die vorstehend erwähnt wurden, sowie durch Verbesserung
von Produktionsmethoden erheblich erhöht worden. Um jedoch dem erhöhten zukünftigen
Bedarf Rechnung zu tragen, besteht immer noch ein Bedarf an der
Entwicklung eines Verfahrens, das eine effizientere Produktion von
L-Lysin bei niedrigeren Kosten bereitstellt.
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Methanol ist ein Fermentationsrohmaterial,
das in großen
Mengen und kostengünstig
zur Verfügung steht.
Verfahren zur Herstellung von L-Aminosäuren durch Fermentation unter
Einsatz von Methanol sind bekannt und umfassen Verfahren unter Einsatz
von Mikroorganismen, die zur Gattung Achromobacter oder Pseudomonas
(offengelegtes Japanisches Patent (Kokai) Nr. 45-25273), Protaminobacter
(Japanische Patentveröffentlichung
(Kokoku) Nr. 49-125590), Protaminobacter oder Methanomonas (offengelegtes
Japanisches Patent (Kokai) Nr. 50-25790), Microcyclus (offengelegtes
Japanisches Patent (Kokai) Nr. 52-18886), Methylobacillus (offengelegtes
Japanisches Patent (Kokai) Nr. 4-91793), Bacillus (offengelegtes
Japanisches Patent (Kokai) Nr. 3-505284) Methylophilus (WO00/61723)
u.s.w. gehören.
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Außerdem ist für strikt
Methanol verwertende Bakterien, insbesondere Methylophilusbakterien,
berichtet worden, dass es schwierig ist, auxotrophe Mutanten durch übliche Verfahren
zu erhalten ((1983), Band 129, S. 785-799; M.L. O'Connor und R.S. Hanson, Journal of General
Microbiology (1978), Band 104, S. 105-111). Deshalb konnte bei Versuchen
zur Gewinnung von glutaminauxotrophen Stämmen beispielsweise nur ein Stamm
mit einer temperatursensitiven Auxotrophie erhalten werden (Windass
J. D. et al., Nature, 287, S. 396-401 (1980)). Selbst beim Einsatz
eines speziellen Verfahrens, beispielsweise dem Suspendieren von
Zellen in einer Lösung,
die ein Mutagenisierungsmittel für
DNA enthält,
und Anlegen einer Spannung an die Zellen, um in den Zellmembranen
Löcher
hervorzurufen und dadurch den Fluss des Mutagenisierungsmittels
in die Zellen (Elektroporation) zu ermöglichen, konnten nur drei Arten
von Mutantenstämmen
erhalten werden, nämlich
ein folsäureauxotropher
Stamm, ein polyauxotropher Stamm für Serin und Alanin und ein
polyauxotropher Stamm für
Glutaminsäure
und Inositol (C.S. Kim und T.K. Wood, Applied Microbiol. & Biotechnology, 48,
S. 105-108 (1997).
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Zusätzlich beschreibt die WO 00/61723,
dass Methylophilus methylotrophus einer Mutagenisierungsbehandlung
unter Einsatz eines chemischen Mutagenisierungsmittels ausgesetzt
wurde, um unvollständig (leaky)
auxotrophe Stämme
für Casaminsäure zu erhalten,
wobei dieser Stamm Valin, Leucin und Isoleucin produzierte. Angesichts
der Eigenschaften des Mutantenstammes scheint es jedoch, dass der
Stamm für
Casaminosäure
unvollständig
auxotroph wurde, weil der Wechsel in den Zellmembranen die Permeation
von verschiedenen Aminosäuren
aus der Zelle in das Medium erlaubte.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Ein Gegenstand der vorliegenden Erfindung
ist es, ein Verfahren zur Verbesserung der Effizienz der L-Lysinproduktion
unter Einsatz von Methanol verwertenden Bakterien bereitzustellen.
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Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden
Erfindung ist es, ein Verfahren zur Herstellung von L-Lysin bereitzustellen,
welches das Kultivieren eines Methanol verwertenden Bakteriums,
das L-Methionin für
sein Wachstum benötigt
und L-Lysin in einem Medium produzieren kann, das Methanol als Hauptkohlenstoffquelle enthält, das
Anhäufen
von L-Lysin in der Kultur und das Gewinnen des L-Lysins aus der
Kultur umfasst.
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Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden
Erfindung ist es, das vorstehend beschriebene Verfahren bereitzustellen,
wobei das Bakterium ein Methylophilusbakterium ist.
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Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden
Erfindung ist es, das vorstehend beschriebene Verfahren bereitzustellen,
wobei das Methylophilusbakterium Methylophilus methylotrophus ist.
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Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden
Erfindung ist es, das vorstehend beschriebene Verfahren bereitzustellen,
wobei das Methylophilusbakterium derart modifiziert ist, dass eine
enzymatische Aktivität
von Diaminopimelatsynthetase und ein L-Lysinsekretionssystem verstärkt sind.
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Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden
Erfindung ist es, ein Methylophilusbakterium bereitzustellen, welches
L-Methionin für sein Wachstum
benötigt
und die Fähigkeit
zur Produktion von L-Lysin hat.
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Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden
Erfindung ist es, das vorstehend beschriebene Methylophilusbakterium
bereitzustellen, welches Methylophilus methylotrophus ist.
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Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden
Erfindung ist es, das vorstehend beschriebene Methylophilusbakterium
bereitzustellen, welches derart modifiziert ist, dass eine enzymatische
Aktivität
von Diaminopimelatsynthetase ein L-Lysinsekretionssystem verstärkt sind.
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Erfindungsgemäß kann die L-Lysinproduktion
unter Einsatz methanolverwertender Bakterien verbessert werden.
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BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN
AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Die Erfinder der vorliegenden Erfindung
haben eingehende Studien durchgeführt, um die vorstehend genannten
Aufgaben zu lösen.
Im Ergebnis waren sie dahingehend erfolgreich, dass sie Methioninauxotrophie auf
ein Methanol verwertendes Bakterium übertrugen, und sie fanden,
dass diese Eigenschaft die L-Lysinproduktivität aus Methanol durch das Methanol
verwertende Baktrium verbesserte.
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In der vorliegenden Erfindung bedeutet "die Fähigkeit
zur Produktion von L-Lysin" die
Fähigkeit
eines erfindungsgemäßen Bakteriums,
die Anhäufung
von L-Lysin in einem Medium in einer signifikanten Menge, beispielsweise
0,1 g/l oder mehr, zu bewirken, wenn es in dem Medium kultiviert
wird, oder die Fähigkeit
des erfindungsgemäßen Bakteriums,
die Menge an freiem L-Lysin in den Zellen pro Gesamtmasse der Proteine
in den Zellen im Vergleich zum Wildtypstamm beispielsweise um das
1,5-fache oder mehr zu erhöhen.
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Erfindungsgemäßes Bakterium
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Das erfindungsgemäße Bakterium ist ein Methanol
verwertendes Bakterium, das L-Methionin für sein Wachstum benötigt, was
auch als L-Methioninauxotrophie bezeichnet wird, und das die Fähigkeit
zur Produktion von L-Lysin hat. In der vorliegenden Erfindung bedeutet
ein Methanol verwertendes Bakterium oder methylotrophes Bakterium
ein Bakterium, das durch Verwerten von Methanol als Hauptkohlenstoffquelle
wachsen kann und worin die Fähigkeit
zur Produktion von L-Lysin durch L-Methioninauxotrophie verliehen
oder verstärkt werden
kann. Spezifische Beispiele umfassen Methylophilusbakterien, wie
Methylophilus methylotrophus und Methylobacillusbakterien, wie Methylobacillus
glycogenes und Methylobacillus flagellatum.
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Beispiele von Methylophilus methylotrophus
umfassen den AS1-Stamm (NCIMB 10515) und dergleichen. Der Methylophilus
methylotrophus AS1-Stamm (NCIMB 10515) ist von den National Collections
of Industrial and Marine Bacteria erhältlich (Adresse: NCIMB Lts.,
Torry Research Station, 135, Abbey Road, Aberdeen AB9 8DG, Vereinigtes
Königreich).
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Beispiele von Methylobacillus glycogenes
umfassen den T-11-Stamm (NCIMB-11375), den ATCC 21276-Stamm, den
ATCC 21371-Stamm, den ATR80-Stamm (beschrieben in Appl. Micro biol.
Biotechnol., 42, Seiten 67-72 (1994), den A513-Stamm (beschrieben
in Appl. Microbiol. Biotechnol., 42, Seiten 67-72 (1994) und dergleichen. Der Methylobacillus
glycogenes NCIMB 11375-Stamm ist von den National Collections of
Industrial and Marine Bacteria erhältlich (Adresse: NCIMB Lts.,
Torry Research Station, 135, Abbey Road, Aberdeen AB9 8DG, Vereinigtes
Königreich).
Beispiele von Methylobacillus flagellatum umfassen den KT-Stamm (beschrieben
in Arch. Microbiol., 149, Seiten 441-446 (1988)) und dergleichen.
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Das Methanol verwertende Bakterium,
das L-Methionin für
sein Wachstum benötig
und die Fähigkeit zur
Produktion von L-Lysin hat, kann unter Verwendung eines Methanol
verwertenden Bakteriums, das L-Methionin nicht benötigt (nicht-auxotroph
bezüglich
L-Methionin), hergestellt werden. Beispiele für Methanol verwertende Bakterien,
die für
ihr Wachstum L-Methionin nicht benötigen, sind unter anderem Wildtypstämme von Methanol
verwertenden Bakterien.
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In der vorliegenden Erfindung bedeutet
der Ausdruck "benötigt L-Methionin
für sein
Wachstum", dass beispielsweise
ein Stamm nicht wächst,
wenn er in einem SEII-Medium, das L-Methionin nicht enthält oder
einen L-Methioningehalt von 0,001 g/l oder weniger hat, bei 30 bis
37°C während 2
Tagen kultiviert wird, während er,
wenn er in dem selben Medium kultiviert wird, das mindestens 0,05
g/l oder mehr L-Methionin enthält,
mit einer Geschwindigkeit, gemessen als Erhöhung der Masse von Zellen pro
Zeiteinheit, wächst,
die derjenigen des Wildtyps, des nichtmodifizierten Stammes oder
des Elternstammes vergleichbar ist, oder mit einer Geschwindigkeit
wächst,
die 5% oder mehr, vorzugsweise 20% oder mehr des Wildtyps, des nichtmodifizierten Stammes
oder des Elternstammes entspricht,. Wenn ein gewünschter Stamm (auxotroph für L-Methionin)
eine Kolonie mit einem Durchmesser von 1 mm oder mehr selbst dann
nicht bilden kann, nachdem etwa 100 Zellen auf eine typische Platte
mit SEII-Agarmedium, das L-Methionin nicht enthält, aufgetragen wurden und
zwei Tage bei 37 °C
kultiviert wurden, dieser Stamm jedoch die Fähigkeit zur Bildung von Kolonien
mit einem Durchmesser von 1 mm oder mehr auf dem selben Medium,
das 1 g/l L-Methionin enthält,
nach der Kultivierung unter denselben Bedingungen hat, wird dieser
Stamm zudem als einer bezeichnet, der "L-Methionin für sein Wachstum benötigt".
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Beispiele des Verfahrens zur Ableitung
eines auxotrophen Stammes für
L-Methionin aus einem nichtauxotrophen Stamm für L-Methionin umfassen das
Behandeln eines nichtauxotrophen Stammes für L-Methionin mit einer physikalischen
Stimulation, die ein Gen mutieren kann, wie UV-Strahlen, Röntgenstrahlen
und γ-Strahlen,
oder das Behandeln eines nichtauxotrophen Stammes für L-Methionin
mit einem chemischen Mutagenisierungsmittel, wie N-methyl-N'-nitro-nitrosoguanidin (NTG),
und das nachfolgende Selektieren eines Stammes, der für L-Methionin
auxotroph geworden ist. Unter diesen ist ein Verfahren unter Einsatz
von beispielsweise NTG bevorzugt. Obwohl es herkömmlicherweise bekannt ist,
dass es extrem schwierig ist, einen Stamm von Methylophilus methylotrophus
zu erhalten, der für
eine spezifische Aminosäure
auxotroph ist, haben die Erfinder der vorliegenden Erfindung gefunden,
dass ein auxotropher Stamm für
L-Methionin selbst unter Einsatz eines chemischen Mutagenisierungsmittels
erhalten werden kann.
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Wenn der metabolische Weg, der für die L-Methioninsynthese
zuständig
ist, in einem Methanol verwertendem Bakterium mutmaßlich existiert,
und ein Gen, das für
ein Enzym in dem Biosyntheseweg kodiert, gefunden worden ist, kann
außerdem
ein Verfahren zur Ausschaltung eines Gens unter Einsatz homologer
Rekombination eingesetzt werden, um das Gen direkt auszuschalten
und somit einen auxotrophen Stamm für L-Methionin zu erhalten. Überdies
ist es auch möglich,
L-Methioninauxotrophie durch Einsatz einer genetischen Rekombinationstechnik
zu verleihen, wobei eine Aktivität
eines Enzyms, das an der L-Methioninsynthese beteiligt ist, unterdrückt wird.
Beispielsweise ist in Methylophilus methylotrophus das metA-Gen,
das in SEQ ID NO: 15 gezeigt ist, ein Beispiel für ein Gen, das ein Enzym kodiert,
das ausgeschaltet werden kann oder dessen enzymatische Aktivität unterdrückt werden
kann. Man geht davon aus, dass dieses Gen für Homoserin-o-acetyltransferase
kodiert. Wie hierin eingehend beschrieben wird, benötigt Methylophilus
methylotrophus, das ein ausgeschaltetes metA-Gen enthält, L-Methionin
und zeigt verbesserte L-Lysinproduktivität.
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Zudem umfassen Beispiele von Enzymen,
deren funktionelle Beeinträchtigungen
zu L-Methioninauxotrophie führen,
die Enzyme des metabolischen Weges, der von Aspartatsemialdehyd
zu L-Methionin führt.
Die "funktionelle
Beeinträchtigung
des Enzyms" umfasst
die Verminderung der enzymatischen Aktivität in einem solchen Maß, dass
das Bakterium L-methioninauxotroph sein sollte, und zudem das im
wesentlichen vollständige
Verschwinden der enzymatischen Aktivität. Wenn beispielsweise die
Homoserindehydrogenase beeinträchtigt
ist, ist der Phenotyp erwartungsgemäß Auxotrophie bezüglich L-Methionin
und L-Threonin, und der Phenotyp der Beeinträchtigung von o-Succinylhomoserinsulfhydrylase
(beispielsweise das metZ-Genprodukt) oder der Methioninsynthase
(beispielsweise meE, metH etc.) ist ebenfalls erwartungsgemäß eine L-Methioninauxotrophie.
Wenn jedoch unter diesen zwei oder mehr Arten von Enzymen, welche
dieselbe enzymatische Reaktion katalysieren, in einem Methanol verwertenden
Bakterium vorkommen (wie es der Fall ist, wenn Enzyme, die dieselbe
enzymatische Reaktion katalysieren, getrennt voneinander existieren,
wie metE und metH), ist es bevorzugt, dass die Funktionen der beiden
Enzyme gleichzeitig ausgeschaltet werden.
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Im folgenden wird das Verfahren zur
Ausschaltung der Aktivität
des L-Methioninsyntheseenzyms unter Bezugnahme auf das metA-Gen
als Beispiel erklärt.
Das metA-Gen kann auf einer genomischen DNA eines Mikroorganismus,
der das Gen enthält,
beispielsweise Methylophilus methylotrophus, durch Amplifizieren
des Gens unter Einsatz der Polymerasekettenreaktion (im folgenden
als "PCR" bezeichnet) erhalten
werden. Die genomische DNA kann durch bekannte Verfahren hergestellt
werden. Beispiele von Primern, die für die PCR einsetzbar sind,
umfassen Oligonukleotide mit den DNA-Sequenzen, die in den SEQ ID
NOS: 7 und 10 gezeigt sind.
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Die Expression des metA-Gens kann
beispielsweise durch ein Verfahren zur Suppression der Expression
eines Gens auf Transkriptionsebene durch Einführen einer Substitution, Deletion,
Insertion, Addition oder Inversion eines oder mehrerer Nukleotide
in eine Promotorsequenz des Gens zur Verminderung der Promotoraktivität durchgeführt werden
(vgl. M. Rosenberg & D.
Court, Ann. Rev. Genetics, 13, 319 (1979); P. Youderian, S. Bouvier & M. Susskind,
Cell, 30, 843-853 (1982)). Außerdem
kann die Expression des metA-Proteins auf
Translationsebene durch Substitution, Deletion, Insertion, Addition
oder Inversion eines oder mehrerer Nukleotide in eine Region zwischen
der SD-Sequenz (Shine-Dalgarno-Sequenz) und dem Initiationskodon
durchgeführt
werden (s. J. J. Dunn, E.Buzash-Pollert & F.W. Studier, Proc. Natl. Acad.
Sci., U.S.A., 75, Seite 2743 (1978)).
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Außerdem kann für die Verminderung
oder Eliminierung der spezifischen Aktivität des Homoserin-o-acetyltransferaseenzyms
das Modifizieren oder Zerstören
der kodierenden Region des metA-Gens durch Substitution, Deletion,
Insertion, Addition oder Inversion eines oder mehrerer Nukleotide
in eine Nukleotidsequenz der kodierenden Region durchgeführt werden.
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Ortsgerichtete Mutagenese (W. Kramer & H.J. Frits, Methods
in Enzymology, 154, 350 (1987)) und ein Verfahren zur Behandlung
von DNA, die ein Zielgen enthält,
mit einem chemischen Mittel, wie Natriumhyposulfit oder Hydroxylamin
(D. Shortle & D.
Nathans, Proc., Natl. Acad. Sci. U.S.A., 75, 270 (1978)) können spezifisch
eingesetzt werden, um Substitution, Deletion, Insertion, Addition
oder Inversion eines Nukleotids in ein Gen einzuführen.
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Die ortsgerichtete Mutagenese ist
ein Verfahren unter Einsatz eines synthetischen Oligonukleotids, das
willkürliche
Substitution, Deletion, Insertion, Addition oder Inversion in spezifische
Basenpaare einführen kann.
Um dieses Verfahren einzusetzen, wird zunächst ein Plasmid, welches ein
gewünschtes
Gen enthält, das
kloniert wird und eine bekannte DNA-Nukleotidsequenz hat, zur Herstellung
eines Einzelstranges denaturiert. Dann wird ein synthetisches Oligonukleotid
synthetisiert, das zu einer Region komplementär ist, in der die Mutation
eingeführt
werden soll. Bei dieser Synthese wird die Sequenz des synthetischen
Oligonukleotids nicht als vollständig
komplementäre
Sequenz hergestellt, sondern so hergestellt, dass sie Substitutionen,
Deletionen, Insertionen, Additionen oder Inversionen an willkürlichen
Nukleotiden enthält.
Danach wird die einzelsträngige
DNA und das synthetische Oligonukleotid, welches Substitution, Deletion,
Insertion, Addition oder Inversion eines willkürlichen Nukleotids enthält, zum
Doppelstrang vereinigt und ein vollständiges doppelsträngiges Plasmid
wird unter Einsatz eines Klenow-Fragments
von DNA-Polymerase I und T4-Ligase synthetisiert und in kompetente
Zellen von Escherichia coli eingefügt. Einige der wie vorstehend
beschrieben erhaltenen Transformanten haben ein Plasmid, das das
gewünschte
Gen mit Substitution, Deletion, Insertion, Addition oder Inversion
eines willkürlichen
Nukleotids enthält.
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Die rekombinante PCR-Methode (PCR
Technology, Stockton Press (1989)) kann als ähnliches Verfahren eingesetzt
werden, das die Einführung
und somit die Modifikation oder Zerstörung des Gens erlaubt.
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Außerdem ist das Verfahren unter
Einsatz einer Behandlung mit einem chemischen Mittel ein Verfahren
zur statistischen Einführung
einer Mutation, einschließlich
Substitution, Deletion, Insertion, Addition oder Inversion von Nukleotiden
in ein DNA-Fragment, einschließlich
ein Zielgen, durch direktes Behandeln des DNA-Fragments mit Natriumhyposulfit,
Hydroxylamin oder dergleichen.
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Die Expression des metA-Gens in einer
Zelle kann dadurch unterdrückt
werden, dass ein natives Gen auf einem Chromosom eines methanolverwertenden
Bakteriums durch das Gen, das wie vorstehend beschrieben erhalten
wurde und durch Einführung
einer Mutation modifiziert oder zerstört ist, ersetzt wird.
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Verfahren zur Gensubstitution umfassen,
wobei sie jedoch nicht darauf beschränkt sind, ein Verfahren unter
Einsatz homologer Rekombination (Experiments in Molecular Genetics,
Cold Spring Harbor Laboratory Press (1972); S. Matsuyama & S. Mizushima,
J. Bacteriol., 162, 1196 (1985)). Die Fähigkeit, homologe Rekombination
zu bewirken, ist eine Eigenschaft, die allgemein in methanolverwertenden
Bakterien vorhanden ist. Wenn ein Plasmid oder dergleichen, das
eine Sequenz mit einer Homologie zu einer Sequenz auf einem Chromosom
hat, in eine Bakterienzelle eingeführt wird, kommt es mit einer
bestimmten Häufigkeit
zu einer Rekombination an einer homologen Stelle der Sequenz, und
das gesamte Plasmid wird in das Chromosom einverleibt. Danach wird,
wenn die Rekombination bei einer homologen Sequenz auf dem Chromosom
bewirkt wird, das Plasmid wieder aus dem Chromosom entfernt. Zu
diesem Zeitpunkt kann das eingeführte
mutierte Gen auf dem Chromosom fixiert werden, und das native Gen
kann zusammen mit dem Plasmid entfernt werden, was von der Stelle
abhängt,
wo die Rekombination stattfindet. Durch Selektieren eines solchen
Stammes kann ein Stamm erhalten werden, worin ein Gen, das durch
Einführen
einer Mutation, einschließlich
Substitution, Deletion, Insertion, Addition oder Inversion eines
Nukleotids modifiziert oder zerstört ist, ein natives Gen auf
dem Chromosom ersetzt.
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Außerdem haben die Erfinder der
vorliegenden Erfindung gefunden, dass in Methylophilus methylotrophus
die Einführung
eines Gens, das zu einem gewünschten
Gen auf einem Chromosom homolog ist, in der Form eines linearen
DNA-Fragments eine homologe Rekombination zwischen dem gewünschten
Gen auf dem Chromosom und dem homologen Gen des eingeführten linearen
DNA-Fragments in der Zelle bewirkt, so dass eine Gensubstitution
erhalten werden konnte, wobei eine solche Technik auch angewendet
werden konnte. Ein Beispiel für
eine Gensubstitution, die unter Einsatz dieser Technik durchgeführt wurde,
wird in den Beispielen beschrieben.
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Um zu bestimmen, ob die Gensubstitution
wie beabsichtigt fortschreitet, kann beispielsweise ein Arzneimittelresistenzmarkergen
für die
Resistenz gegen ein Antibiotikum in das einzuführende DNA-Fragment einverleibt
werden. Wenn ein Arzneimittelresistenzmarker auf diese Weise eingesetzt
wird, wird ein Gen, das Resistenz gegen ein Arzneimittel, wie Kanamycin,
Gentamycin, Tetracyclin, Ampicillin oder Streptomycin auf ein methanolverwertendes
Bakterium überträgt, eingesetzt.
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Ein solches Markergen, das vorstehend
beschrieben wurde, kann für
die Herstellung eines einzuführenden
Gens, dessen kodierende Region zerstört ist, durch Einsetzen in
das Gen eingesetzt werden. Das zerstörte Gen, in das ein Markergen
eingesetzt ist, kann durch eine Genrekombinationstechnik unter Einsatz
einer Plasmid-DNA hergestellt werden, wie in den nachstehenden Beispielen
gezeigt wird, oder es kann auch durch gleichzeitige Amplifikation
des einzuführenden
Gens und Einführen
des Markergens durch Crossover-PCR hergestellt werden.
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In den Beispielen wurde ein Methylophilus
methylotrophus-Stamm, worin die Funktion des metA-Gens zerstört war,
durch Ersetzen des metA-Gens aus einem Chromosom von Methylophilus
methylotrophus durch ein metA-Gen, worin ein Teil der kodierenden
Region entfernt war und ein Kanamycin-Resistenzgen anstelle des Teils der
kodierenden Region unter Einsatz des vorstehend beschriebenen Verfahrens
unter Verwendung homologer Rekombination eingeführt war, erhalten.
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Das erfindungsgemäße Bakterium kann durch Übertragen
einer L-Methioninauxiotrophie auf ein methanolverwertendes Bakterium
mit der Fähigkeit,
L-Lysin zu produzieren, wie vorstehend beschrieben erhalten werden.
Das erfindungsgemäße Bakterium
kann auch durch Übertragen
der Fähigkeit
zur Produktion von L-Lysin auf ein methanolverwertendes Bakterium
mit L-Methioninauxotrophie erhalten werden. Ein methanolverwertendes
Bakterium, beispielsweise ein Methylophilus methylotrophus-Stamm
mit der Fähigkeit
zur Produktion von L-Lysin, kann durch Mutagenesebehandlung eines Stammes,
der die Fähigkeit
zur Produktion von L-Lysin nicht hat oder eine geringe Fähigkeit
zur Produktion von L-Lysin hat, erhalten werden, wobei diesem Stamm
Resistenz gegenüber
einem L-Lysin-Analogon, wie S-(2-Aminoethyl)-L-cystein (im folgenden
als "AEC" bezeichnet), übertragen
wird. Beispiele des Verfahrens für
die Mutagenesebehandlung umfassen, wobei sie jedoch nicht darauf
beschränkt
sind, Verfahren zur physikalischen Behandlung des Stammes, beispielsweise
mit UV-Strahlen, Röntgenstrahlen
und γ-Strahlen,
oder die Behandlung mit einem chemischen Mutagenisierungsmittel,
wie NTG, wie vorstehend beschrieben, wobei ein L-methioninauxotropher
Stamm erhalten wird. Spezifische Beispiele von Methylophilusbakterien
mit der Fähigkeit
zur Produktion von L-Lysin, die wie vorstehend beschrieben erhalten
wurden, umfassen, wobei sie jedoch nicht darauf beschränkt sind,
Methylophilus methylotrophus AJ13608. Dieser Stamm wurde durch Übertragung
der AEC-Resistenz auf Methylophilus methylotrophus AS1-Stamm kultiviert.
Methylophilus methylotrophus AJ13608 wurde beim National Institute
of Bioscience and Human-Technology, Agency of Industrial Science
and Technology (derzeit National Institute of Advanced Industrial
Science and Technology, International Patent Organism Depositary,
Tsukuba Central 6, -1, Higashi 1-come, Tsukuba-shi, Ibaraki-ken,
305-8566, Japan) am 10. Juni 1999 hinterlegt und erhielt die Hinterlegungsnummer
FERM P-17416. Dann wurde die Hinterlegung in eine Internationale
Hinterlegung am 31. März
2000 unter der Maßgabe
des Budapester Vertrages umgewandelt und erhielt die Hinterlegungsnummer
FERM BP-7112.
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Ein Methylophilusbakterium mit der
Fähigkeit
zur Produktion von L-Lysin kann auch durch Einführen oder Verstärken der
DNA, welche die genetische Information trägt, die an der Biosynthese
von L-Lysin beteiligt ist, mit einer genetischen Rekombinationstechnik
gezüchtet
werden. Das Gen oder die Gene, die eingeführt werden sollen, kodieren
für ein
Enzym des Biosynthesewegs von L-Lysin, wie Dihydrodipicolinatsynthase
und Succinyldiaminopimelattransaminase. Im Fall eines Gens für ein Enzym,
das einer Rückkoppelungshemmung durch
L-Lysin unterliegt, wie Dihydrodipicolinatsynthase (DDPS), ist es
bevorzugt, ein mutiertes Gen zu verwenden, das für das Enzym kodiert, das unempfindlich
gegen die Rückkopplungshemmung
ist. Beispiele eines solchen mutierten Gens umfassen, wobei sie
jedoch nicht darauf beschränkt
sind, das dapA*24-Gen (kodiert für
DDPS, worin der Histidinrest in Position 118 durch einen Tyrosinrest
ersetzt ist) aus Escherichia coli, beschrieben in W095/16042, und
dergleichen. Die anderen vorstehend erwähnten Gene sind auch in dieser
Internationalen Patentveröffentlichung
beschrieben. In der Beschreibung dieser Internationalen Patentveröffentlichung
sind ein Gen, das für
Tetrahydrodipicolinatsuccinylase kodiert, und ein Gen, das für Succinyldiaminopimelattransaminase
kodiert, vertauscht.
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Außerdem kann die Fähigkeit
zur Produktion einer Aminosäure
auch durch Verstärken
der Aktivität
eines Proteins verbessert werden, das an der Sekretion der L-Aminosäure aus
der Zelle heraus beteiligt ist.
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Beispielsweise ist als Protein, das
an der Sekretion von L-Lysin aus der Zelle heraus beteiligt ist,
das LysE-Protein
bekannt, das von dem lysE-Gen kodiert wird (M. Vrljic, H.Sahm und
L. Eggeling, Molecular Microbiology 22, Seiten 815-826 (1996); Internationale
Patentveröffentlichung
W097/23597). Die Erfinder der vorliegenden Erfindung bestätigten,
dass ein Wildtyp-lysE-Gen, abgeleitet von Brevibacterium, in einem
Methylophilusbakterium oder in einem Methylobacillusbakterium nicht
funktioniert, es konnte jedoch derart modifiziert werden, dass es
in einem methylotrophen Bakterium funktionierte. Beispiele eines
solchen modifizierten LysE-Proteins umfassen LysE24, welches in
den vorliegenden Beispielen beschrieben wird.
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Das LysE-Protein, das durch das lysE-Gen
kodiert wird, hat sechs hydrophobe Helixregionen. Einige dieser
hydrophoben Regionen sind vermutlich Transmembrandomänen. Es
wird auch davon ausgegangen, dass eine Region zwischen der dritten
und der vierten Region bezüglich
des N-Terminus hydrophil ist und eine Schleifenstruktur hat. In
der vorliegenden Erfindung wird die hydrophile Region als Schleifenregion
bezeichnet. Die Nukleotidsequenz des Wildtyp-LysE- und die Aminosäuresequenz
des LysE-Proteins von Brevibacterium lactofermentum 2256 sind in
den SEQ ID-Nummern
17 bzw. 18 gezeigt. In dieser Aminosäuresequenz entsprechen die
hydrophoben Helixregionen den Aminosäurenummern 5-20, 37-58, 67-93,
146-168, 181-203 und 211-232. Die Schleifenregion entspricht den
Aminosäurenummern
94-145.
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Die Erfinder der vorliegenden Erfindung
fanden, dass das lysE-Gen in einem Methanol verwertenden Bakterium
letal wirkt, dass jedoch eine DNA, die für eine Variante des LysE-Proteins
kodiert, welches die Schleifenregion nicht hat oder im wesentlichen
nur aus den hydrophoben Helices bestand, die Sekretion von Lysin
und/oder L-Arginin aus der Zelle eines Methanol verwertenden Bakteriums
heraus förderte.
Die erfindungsgemäße DNA kodiert
für ein
solches mutiertes LysE-Protein, welches die vorstehend erwähnte Schleifenregion,
die in einem Wildtyp-LysE-Protein enthalten ist, nicht aufweist
oder welches im wesentlichen nur aus den hydrophoben Helices bestand.
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Das vorstehend erwähnte mutierte
LysE ist nicht besonders eingeschränkt, solange es eine oder mehrere hydrophobe
Helices hat und bei der Expression zu einer erhöhten Sekretion von L-Lysin,
L-Arginin oder beiden führt,
wenn es in ein Methanol verwertendes Bakterium eingeführt wird.
Genauer gesagt ist eine DNA, die für ein mutiertes LysE kodiert,
das alle hydrophoben Helices, bezogen auf den N-Terminus, nämlich die erste
bis sechste Helix, enthält,
mit umfasst. Im speziellen ist eine DNA mit umfasst, die ein Peptid
kodiert, das die erste bis dritte hydrophobe Helix, bezogen auf
den N-Terminus, enthält
und für
ein Peptid kodiert, das die vierte bis sechste hydrophobe Helix,
bezogen auf den N-Terminus, enthält.
Das vorstehend erwähnte
LysE24 ist ein Beispiel für
ein mutiertes LysE, das für
ein Peptid, das die erste bis dritte hydrophobe Helix enthält, und ein
Peptid kodiert, das die vierte bis sechste hydrophobe Helix enthält. Das
lysE24-Gen wird durch eine Mutation mit einem Stopkodon stromabwärts der
kodierenden Region für
die dritte hydrophobe Helix eingeführt. Die Erfinder der vorliegenden
Erfindung bestätigten,
dass, wenn eine Region stromabwärts
des Stopkodons deletiert ist, das mutierte lysE24-Gen die Anhäufung von
L-Lysin in dem Medium nicht bewirkt, wenn es in dem Methylophilus
methylotrophus AS1-Stamm exprimiert wird. Deshalb wird davon ausgegangen,
dass ein Peptid, das die erste bis dritte hydrophobe Helix enthält, und
ein Peptid, das die vierte bis sechste hydrophobe Helix enthält, getrennt
voneinander translatiert werden und in einem Methanol verwertenden
Bakterium funktionieren. Die Ergebnisse zeigen, dass die Einführung des
lysE24-Gens in ein Methanol verwertendes Bakterium zu einer Verbesserung
der Produktion von L-Lysin und L-Arginin führt.
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Jeder Mikroorganismus kann eingesetzt
werden, um eine DNA zu erzeugen, die für ein Protein kodiert, das
an der Sekretion von Lysin aus einer Zelle heraus beteiligt ist, d.h.
das lysE-Gen oder ein homologes Gen, solange es eine Variante es
Gens hat, welche die L-Lysinsekretionsaktivität in einem Methanol verwertenden Bakterium
exprimieren kann. Genauer gesagt umfassen Beispiele solcher Mikroorganismen,
wobei sie jedoch nicht auf coryneforme Bakterien beschränkt sind,
Corynebacterium glutamicum und Brevibacterium lactofermentum, Escherichiabakterien,
wie Escherichia coli, Pseudomonasbakterien, wie Pseudomonas aeruginosa, Mycobacteriumbakterien,
wie Mycobacterium tuberculosis und dergleichen.
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Beispiele des homologen Gens von
lysE umfassen eine DNA, die unter stringenten Bedingungen mit einer
Sonde einer Nukleotidsequenz von SEQ ID NO:17 oder einem Teil davon
hybridisierbar ist und für
ein Protein kodiert, welches die Funktion des LysE-Proteins in einem
Methanol verwertenden Bakterium als Ergebnis der vorstehend erwähnten Aminosäuresubstitution
zeigt. Die vorstehend genannten "stringenten
Bedingungen" umfassen
Bedingungen, unter denen ein sogenanntes spezifisches Hybrid gebildet
wird und ein nichtspezifisches Hybrid nicht gebildet wird. Es ist
schwierig, diese Bedingung in Zahlenwerten auszudrücken. Beispielsweise
umfassen die stringenten Bedingungen jedoch eine Bedingung, unter
der DNAs mit hoher Homologie, beispielsweise DNAs mit einer Homologie
von 80% oder mehr, vorzugsweise 90% oder mehr, stärker bevorzugt
95% oder mehr, miteinander hybridisieren, während DNAs mit einer Homologie,
die geringer ist als die vorstehend genannten Werte, nicht miteinander
hybridisieren. Alternativ dazu umfassen die stringenten Bedingungen
solche, bei denen DNAs bei einer Salzkonzentration miteinander hybridisieren,
welche der typischen Waschbedingung für die Southern-Hybridisierung
entspricht, d.h. 1 × SSC,
0,1% SDS, vorzugsweise 0,1 × SSC,
0,1% SDS, bei 60°C.
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Eine Teilsequenz der Nukleotidsequenz
von SEQ ID NO: 17 kann auch als Sonde eingesetzt werden. Eine solche
Sonde kann durch PCR unter Einsatz von Oligonukleotiden, die auf
der Grundlage der Nukleotidsequenz der SEQ ID NO: 17 hergestellt
wurden, als Primer und eines DNA-Fragments, welches die Nukleotidsequenz
der SEQ ID NO: 17 enthält,
als Matrize hergestellt werden. Wenn ein DNA-Fragment mit einer
Länge von
etwa 300 Basenpaaren als Sonde eingesetzt wird, können die
Waschbedingungen für
die Hybridisierung beispielsweise 2 × SSC, 0,1% SDA bei 50°C sein.
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Um die Expression des Aminosäuresekretionsgens
oder eines Gens des L-Lysinbiosynthesesystems in einem Methanol
verwertenden Bakterium zu erhöhen,
wird das Genfragment mit einem Vektor ligiert, der in einem Methanol
verwertenden Bakterium funktionieren kann, vorzugsweise ein Vektor
vom Mehrkopientyp, wobei eine rekombinante DNA hergestellt wird,
die dann eingesetzt wird, um das Methanol verwertende Wirtsbakterium
zu transformieren. Alternativ dazu kann das Gen in ein Transposon
einverleibt und in das Chromosom eingeführt werden. Außerdem kann
ein Promotor, der eine effektive Transkription in einem Methanol
verwertenden Bakterium induziert, stromaufwärts von diesem Gen ligiert
werden.
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Um ein Gen in ein Methylophilusbakterium
einzuführen
und dessen Expression zu verstärken,
kann das Gen an einen Vektor ligiert werden, der in einer Zelle
von Methylophilusbakterien autonom replizierbar ist, wobei eine
rekombinante DNA konstruiert wird, die dann eingesetzt wird, um
ein Methylophilusbakterium durch Elektroporation oder dergleichen
zu transformieren. Zusätzlich
ist es auch möglich,
ein Zielgen in ein Wirtschromosom dadurch einzuverleiben, dass Transduktion,
ein Transposon (D.E. Berg und C.M. Berg, Bio/Technol., 1, Seite
417, 1983), ein Mu-Phage (offengelegtes Japanisches Patent (Kokai)Nr.2-109985)
oder homologe Kombination (Experiments in Molecular Genetics, Cold
Spring Harbor Lab. (1972)) eingesetzt wird.
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Die Vektoren, die in Methylophilusbakterien
funktionieren, umfassen, wobei sie jedoch nicht darauf beschränkt sind,
ein Plasmid, das in Methylophilusbakterien autonom replizierbar
ist. Genauer gesagt umfassen Beispiele RSF1010, welcher ein Vektor
mit breitem Wirtsbereich ist, und Derivate davon, beispielsweise pAYC32
(A.Y. Chistorerdov, Y.D. Tsygankov, Plasmid, 16, Seiten 161-167
(1986)), pMFY42 (Gene, 44, Seite 53 (1990)), pRP301, pTB70 (Nature,
287, S. 396 (1980)) und dergleichen.
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Der Vektor, der in Methylobacillusbakterien
funktioniert, ist, wobei er jedoch nicht darauf beschränkt ist,
ein Plasmid, das in Methylobacillusbakterien autonom replizieren
kann. Genauer gesagt umfassen Beispiele RSF1010, der ein Vektor
mit breitem Wirtsbereich ist, und Derivate davon, beispielsweise
pMFY42 (Gene, 44, S. 53 (1990)) und dergleichen.
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Jede Methode kann eingesetzt werden,
um ein rekombinantes DNA-Molekül
in ein Methylophilusbakterium einzuführen, solange es ausreichende
Transformationseffizienz bereitstellt. Beispielsweise kann Elektroporation
verwendet werden (Canadian Journal of Microbiology, 43, S. 197 (1997)).
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Produktion von L-Lysin unter Einsatz
eines Methanol verwertenden Bakteriums, dem L-Methioninauxotrophie
verliehen wurde
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Die Kultivierung eines Methanol verwertenden
Bakteriums, dem L-Methioninauxotrophie durch Zerstörung des
metA-Gens oder durch Mutagenesebehandlung verliehen wurde und das
die Fähigkeit
zur Produktion von L-Lysin, erhalten wie vorstehend beschrieben,
in einem Medium hat, dem eine geeignete Menge von L-Methionin zugesetzt
ist, führt
zur Produktion einer merklichen Menge von L-Lysin und zur Anhäufung des produzierten
L-Lysins in dem Medium. Somit ist die Verwendung des erfindungsgemäßen Methanol
verwertenden Bakteriums, dem L-Methioninauxotrophie verliehen wurde,
und das die Fähigkeit
zur Produktion von L-Lysin hat, zur Erhöhung der angehäuften Menge
von L-Lysin wirksam.
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Das für die Produktion von L-Lysin
eingesetzte Medium ist ein typisches Medium, das eine Kohlenstoffquelle,
Stickstoffquelle, anorganische Ionen und andere organische Spurennährstoffe,
soweit erforderlich, enthält.
Die Hauptkohlenstoffquelle ist Methanol. Es können jedoch Zucker, wie Glucose,
Lactose, Galactose, Fructose und Stärkehydrolysate, Alkohole wie
Glycerin und Sorbitol und organische Säuren, wie Fumarsäure, Zitronensäure, Bernsteinsäure und
Benztraubensäure,
zusammen eingesetzt werden. Der Ausdruck "Methanol wird als Hauptkohlenstoffquelle
eingesetzt" bedeutet,
dass der Methanolgehalt in der Gesamtkohlenstoffquelle 50 % (Gew./Gew.)
oder mehr, vorzugsweise 80% (Gew./Gew.) oder mehr beträgt. Wenn
Methanol als Hauptkohlenstoffquelle eingesetzt wird, ist dessen
Konzentration üblicherweise
zwischen 0,001 bis 4% (Gew./Vol.), vorzugsweise zwischen 0,1% bis
2% (Gew./Vol.). Außerdem
ist, wenn Glucose u.s.w. zugegeben wird, dessen Konzentration üblicherweise
zwischen 0,1% und 3% (Gew./Gew.), vorzugsweise zwischen 0,1% bis
1% (Gew./Vol.).
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Außerdem muss das Medium eine
geeignete Menge L-Methionin enthalten. Obwohl der Gehalt vorzugsweise
in Abhängigkeit
von den Kulturbedingungen eingestellt wird, ist er üblicherweise
innerhalb eines solchen Bereichs, dass der L-Methioningehalt nicht
ausreichend ist, so dass das Wachstum des Bakteriums limitiert sein
sollte, was die effizienteste Produktion von L-Lysin durch das Bakterium
erlaubt. Beispielsweise ist der L-Methioningehalt in dem Medium
vorzugsweise zwischen 0,01 bis 1 g/l.
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Als Stickstoffquelle können anorganische
Ammoniumsalze, wie Ammoniumsulfat, Ammoniumchlorid und Ammoniumphosphat,
organischer Stickstoff, wie Sojabohnenhydrolysat, Ammoniakgas, wässeriges
Ammoniak u.s.w. eingesetzt werden.
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Als anorganische Ionen (oder deren
Quellen) kann eine kleine Menge Kaliumphosphat, Magnesiumsulfat,
Eisenionen, Manganionen u.s.w. zu dem Medium gegeben werden. Als
organische Spurennährstoffe kann
Vitamin B1, Hefeextrakt u.s.w. in geeigneter
Menge zu dem Medium gegeben werden.
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Die Kultivierung wird vorzugsweise
zwischen etwa 16 und 72 Stunden unter aeroben Bedingungen durchgeführt. Die
Kultivierungstemperatur wird auf zwischen 25 und 45°C eingestellt,
und der pH-Wert wird während
der Kultivierung zwischen 5 bis 8 kontrolliert. Anorganische oder
organische saure oder alkalische Substanzen, Ammoniakgas und dergleichen
können
eingesetzt werden, um den pH-Wert einzustellen.
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Nach dem vollständigen Ablauf der Kultivierung
kann L-Lysin aus der Fermentationsbrühe beispielsweise durch übliche Verfahren
unter Einsatz eines Ionenaustauscherharzes, Ausfällung und anderen bekannten
Verfahren in Kombination gewonnen werden.
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Beispiele
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Im folgenden wird die vorliegende
Erfindung unter Bezugnahme auf die folgenden nichtlimitierenden Beispiele
eingehend erklärt.
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Beispiel 1: Herstellung
eines L-Methionin-auxotrophen Stammes aus einem Wildtypstamm eines
Methylophilusbakteriums.
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Ein Wildtypstamm von Methylophilus
methylotrophus, AS1-Stamm (NCIMB 10515), wurde mit N-Methyl-N'-nitronitrosoguanidin
(NTG) behandelt, um einen L-Methioninauxotrophen Stamm, wie nachstehend
beschrieben, zu isolieren. Zuerst wurde ein Tag vor der Behandlung
mit NTG der Wildtypstamm AS1 in 50 ml des SEII-Mediums geimpft (Zusammensetzung:
1,9 g/l K2HPO4,
5,0 g/l (NH4)2SO4, 1,56 g/l NaHP2O4·2H2O, 0,2 g/l MgSO4·7H2O, 0,72 mg/l CaCl2·6H2O, 5 μg/l
CuSO4·5H2O, 25 μg/l
MnSO4·5H2O, 23 μg/l
ZnSO4·7H2O, 9,7 mg/l FeCl3·6H2O, 1% (Vol./Vol.) Methanol) und über Nacht
bei 37 °C
unter Schütteln
kultiviert. Eine NTG-Lösung wurde
in einer Konzentration von 10 mg/ml hergestellt (hergestellt durch
Auflösen
von NTG in Dimethylsulfoxid (DMSO)).
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Am nächsten Tag wurden die kultivierten
Zellen durch Zentrifugation bei 4°C
gewonnen, und 50 ml eisgekühlter
50 mM Kaliumphosphatpuffer (pH 7,0) wurden zu den Zellen gegeben,
um diese zu suspendieren. Dann wurde die Suspension erneut zentrifugiert,
und der Überstand
wurde entfernt, um die Zellen einmal zu waschen. Die Zellen wurden
in 2 ml desselben Puffers suspendiert und in zwei Eppendorfröhrchen in
gleiche Volumen aufgeteilt. Eines davon wurde für die NTG-Behandlung eingesetzt,
und das andere wurde als Kontrolle verwendet, das nicht mit NTG
behandelt wurde. 10 μl
der NTG-Lösung
oder einer DMSO-Lösung, welche NTG
nicht enthielt, wurden in jedes Röhrchen gegeben. Auf dieser
Stufe betrug die Endkonzentration von NTG in der Probe, welche der
NTG-Behandlung unterworfen wurde, 0,1 mg/ml. Die Proben wurden 5
Minuten bei 37°C
behandelt und 2 Minuten auf Eis stehen gelassen, und dann wurde
jede Probe 2 Minuten bei 15.000 Umdrehungen pro Minute zentrifugiert,
um die Zellen zu gewinnen.
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Die gewonnenen Zellen aus jeder Probe
wurden zweimal mit eisgekühltem
SEII-Medium gewaschen, dann in 3 ml des SEII+MT-Mediums (Zusammensetzung:
SEII-Medium, welches L-Methionin
(1 g/l) und L-Threonin (10 g/l) enthielt) suspendiert und über Nacht
bei 37°C
kultiviert. Auf dieser Stufe wurde ein Teil jeder Probe extrahiert
und auf ein SEII-Agarmedium geimpft (Zusammensetzung: SEII-Medium,
das 1,5 % (Gew./Vol.) Agar enthielt) und die Anzahl der erschienenen
Kolonien (Anzahl lebensfähiger
Bakterien) wurde verwendet, um die Sterblichkeitsrate aufgrund der
NTG-Behandlung zu berechnen. Die Sterblichkeitsrate wurde ausgedrückt als
[Anzahl lebensfähiger
Zellen in der Probe, die einer NTG-Behandlung unterworfen wurde/Anzahl
lebensfähiger
Zellen in der Probe, die nur mit DMSO-Lösung behandelt wurde].
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Am Tag nach der NTG-Behandlung wurde
ein Teil der verstehend erwähnten
Kulturbrühe
in das SEII+MT-Medium bei 37°C
eingeeimpft, um die Zellen zu züchten.
Nachdem der Absorptionswert der Kulturbrühe bei einer Wellenlänge von
660 nm (OD 660 nm) etwa 0,5 erreicht hatte, wurde das geliche Volumen
einer 20%-igen DMSO-Lösung
(Endkonzentration: 10%) für
die Konservierung der Zellen zugegeben, und die Kulturbrühe wurde
ausreichend gerührt
und dann bei -80°C
gelagert. Außerdem
wurde ein Teil der Kulturbrühe auf
das SEII-MT-Agarmedium und das SE-II-Agarmedium geimpft, das 50 μg/ml des
Antibiotikums Streptomycin (Sm) enthielt, und die auftretende Häufigkeit
Sm-resistenter Stämme,
d. h. die Mutationsrate, wurde gemessen. Es zeigte sich, dass die
Mutationsrate etwa 4 × 10–6 war.
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Die Stammlösung des Bakteriums, das mit
NTG behandelt wurde, wurde bei Raumtemperatur aufgetaut, und 1 bis
1/10–7- fache Reihenverdünnungen
davon wurden hergestellt und auf das SEII-MT-Agarmedium geimpft.
Die Zellen wurden zwei Tage bei 37°C kultiviert, und der Verdünnungsgrad,
der die Bildung von 10 bis 200 Kolonien pro Agarplatte bereitstellte,
wurde festgestellt. Dann wurde die Ausgangslösung des Bakteriums erneut
auf diese Konzentration verdünnt
und auf das SEII-MT-Agarmedium geimpft. Die Zellen wurden drei Tage
bei 37°C
kultiviert, und dann wurden die auftretenden Kolonien auf eine SEII-Agarmediumplatte
und eine SEII+MT-Agarmediumplatte
als Replika aufgetragen, um die Kolonien zu isolieren, die auf dem
SEII-MT-Agarmedium wachsen können,
jedoch auf dem SEII-Agarmedium nicht wachsen können. Dann wurden die selektierten
Kolonien nacheinander auf das SEII-Agarmedium, SEII+MT-Agarmedium
(Zusammensetzung: Agarmedium, das L-Methionin (1 g/l) in dem SEII-Medium enthielt),
SEII+T-Agarmedium (Zusammensetzung: Agarmedium, das L-Threonin (10
g/l) in dem SEII-Medium enthielt) und das SEII+MT-Agarmedium geimpft,
und es wurde untersucht, ob die Aminosäureauxotrophie dieser Klone
eine Auxotrophie für
L-Methionin, L-Threonin oder beide war.
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Es zeigte sich, dass zwei der L-Methionin-auxotrophen
Stämme
und einer der L-Threonin-auxotrophen Stämme erhalten werden konnten.
Diese wurden als MR102-Stamm, MR103-Stamm bzw. TR115-Stamm bezeichnet.
Es konnte in diesem Experiment kein Stamm erhalten werden, der diese
beiden Aminosäuren
für sein
Wachstum benötigt.
-
Beispiel 2
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<1> Einführung des
lysE-Gens, das von einem Brevibacteriumbakterium abgeleitet ist,
in ein Methylophilusbakterium
-
(1) Konstruktion von pRSlysE24
-
Um das lysE-Gen, welches für ein Protein
kodiert, das eine Aktivität
zur Exkretion von Lysin in Corynebakterium glutamicum hat, in ein
Methylophilusbakterium einzuführen,
wurde das bekannte Plasmid pRS (Internationale Patentveröffentlichung
in Japanisch (Kohyo) Nr. 3-501682) eingesetzt, um ein Plasmid pRSlysE für die Expression
von lysE zu konstruieren. pRS ist ein Plasmid mit dem Vektorsegment
des pVIC40-Plasmids (Internationale Patentveröffentlichung W090/04636, Internationale
Patentveröffentlichung
in Japanisch Nr. 3-501682), das aus pVIC40 durch Deletion einer
DNA-Region erhalten wurde, welche das Threoninoperon enthielt und
auf dem Plasmid vorhanden war. Das Plasmid pVIC40 ist von einem
Vektorplasmid pAYC32 mit breitem Wirtsbereich (Chistorerdov, A.Y.,
Tsygankov, Y.D., Plasmid, 1986, 16, 161-167) abgeleitet, welches
ein Derivat von RSF1010 ist.
-
Zuerst wurde ein Plasmid pRStac mit
dem tac-Promotor aus pRS konstruiert. Das pRStac-Plasmid wurde wie
folgt konstruiert. Der pRS-Vektor wurde mit den Restriktionsenzymen
EcoR1 und PstI verdaut und zu einer Phenol/Chloroformlösung gegeben
und zum Abbrechen der Reaktion gemischt. Nach der Zentrifugation
des Reaktionsgemisches wurde die obere Schicht gewonnen und DNAs
wurden durch Ethanolausfällung gewonnen
und auf einem 0,8%-Agarosegel abgetrennt. Ein DNA-Fragment aus 8
Kilobasenpaaren ("kbp") wurde unter Verwendung
von EASY TRAP Ver.2 (DNA-Gewinnungskit, Takara Shuzo) gewonnen.
Auf der anderen Seite wurde die Tac-Promotorregion durch PCR unter
Verwendung des pKK223-3-Plasmids (Expressionsvektor, Pharmacia)
als Matrize und der Primer, die in SEQ ID NOS: 1 und 2 gezeigt sind,
amplifiziert (ein Zyklus bestand aus der Denaturierung bei 94°C während 20
Sekunden, Annealing bei 55°C
während
30 Sekunden und einer Verlängerungsreaktion
bei 72°C
während
60 Sekunden, und dieser Zyklus wurde dreißigmal wiederholt). Pyrobest-DNA-Polymerase
(Takara Shuzo) wurde für
die PCR eingesetzt. Das DNA-Fragment, das den amplifizierten tac-Promotor
enthielt, wurde unter Verwendung von PCR-Prep (Promega) gereinigt
und dann an den Restriktionsenzymstellen verdaut, die vorher in
den Primern konstruiert worden waren, d. h. an den EcoRI- und den
EcoT22I-Stellen. Dann wurde das Reaktionsgemisch zu einer Phenol/Chloroform-Lösung gegeben
und zur Beendigung der Reaktion gemischt. Nach der Zentrifugation
des Reaktionsgemisches wurde die obere Schicht gewonnen, und die
DNAs wurden durch Ethanolausfällung
gewonnen und auf einem 0,8%-Agarosegel getrennt. Ein DNA-Fragment
von etwa 0,15 kbp wurde unter Einsatz von EASY TRAP Ver.2 gewonnen.
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Das Verdauungsprodukt des pRS-Vektors
und das tac-Promotorregionfragment,
das wie vorstehend beschrieben hergestellt wurde, wurden unter Einsatz
des DNA Ligation Kit Ver.2 (Takara Shuzo) ligiert. Die Ligierungsreaktionslösung wurde
eingesetzt, um Escherichia coli zu transformieren (E. coli JM109-kompetente Zellen,
Takara Shuzo). Die Zellen wurden auf LB-Agarmedium, das 20 mg/l
Streptomycin enthielt, plattiert und über Nacht bei 37°C inkubiert.
Die auf dem Agarmedium auftretenden Kolonien wurden jeweils in LB-Flüssigmedium,
das 20 mg/l Streptomycin enthielt, geimpft und 8 Stunden bei 37°C unter Schütteln kultiviert.
Plasmid-DNA wurde aus jeder Kulturbrühe durch das Alkali-SDS-Verfahren
extrahiert, und die Struktur jedes Plasmids wurde durch Verdauung
mit Restriktionsenzymen bestätigt,
wobei pRS-tac erhalten wurde. Ein Plasmid, worin die Transkriptionsrichtungen
des Streptomycinresistenzgens auf dem pRS-Vektor und des tac-Promotors identisch
waren, wurde als pRStac selektiert.
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Das wie vorstehend erhaltene pRStac
wurde mit Sse8387I (Takara Shuzo) und SapI (New England Biolobs)
verdaut, zu einer Phenol/Chloroform-Lösung gegeben und zur Beendigung
der Reaktion gemischt. Nach der Zentrifugation des Reaktionsgemisches
wurde die obere Schicht gewonnen und die DNAs wurden durch Ethanolausfällung gewonnen
und auf einem 0,8%-Agarosegel getrennt, wobei ein DNA-Fragment mit etwa
9,0 kbp erhalten wurde.
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Das lysE-Genfragment wurde auch durch
PCR unter Einsatz von Chromosomen, die aus dem Brevibacterium lactofermentum
2256-Stamm (Corynebacterium glutamicum ATCC13869) extrahiert wurden,
als Matrize und den Primern, die in den SEQ ID Nummern 5 und 6 gezeigt
sind, amplifiziert (Denaturierung bei 95°C während 20 Sekunden, Annealing
bei 55°C
während
30 Sekunden und Verlängerungsreaktion
bei 72°C während 90
Sekunden). Pyrobest DNA-Polymerase (Takara Shuzo) wurde für die PCR
eingesetzt. Um die Expression des lysE-Gens in einem Methylophilusbakterium
zu ermöglichen,
wurden die Primer so konstruiert, dass Nukleotide mit 9-15 by aus
dem Translationsinitiationskodon des lysE-Gens durch eine Sequenz
ersetzt sein sollten, die bekanntlich in einem Methylophilusbakterium
funktioniert (Wyborn, N.R., Mills, J., Williamis, S.G. und Jones,
C.W., Eur.J.Biochem., 240, 314-322 (1996)). Das erhaltene Fragment
wurde unter Einsatz von PCR prep (Promega) gereinigt und dann mit
Sse8387I und SapI verdaut. Das Reaktionsgemisch wurde zu einer Phenol/Chloroformlösung gegeben
und zur Beendigung der Reaktion gemischt. Nach der Zentrifugation
des Reaktionsgemisches wurde die obere Schicht gewonnen, und DNAs
wurde durch Ethanolausfällung gewonnen
und mit einem 0,8%-Agarosegel getrennt.
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Das Verdauungsprodukt des pRStac-Vektors
und das lysE-Genregionfragment,
das wie vorstehend beschrieben hergestellt wurde, wurden unter Einsatz
des DNA-Ligation Kit Ver.2 (Takara Shuzo) ligiert. Diese Ligierungsreaktionslösung wurde
eingesetzt, um Escherichia coli (E. coli JM109-kompetente Zellen,
Takara Shuzo) zu transformieren. Die Zellen wurden auf LB-Agarmedium,
das 20mg/L Streptomycin enthielt, plattiert und über Nacht bei 37°C inkubiert.
Die auf dem Agarmedium auftretenden Kolonien wurden in LB-Flüssigmedium,
das 20 mg/l Streptomycin enthielt, geimpft und 8 Stunden bei 37°C unter Schütteln kultiviert.
Plasmid-DNA wurde aus jeder Kulturbrühe durch das Alkali-SDS-Verfahren extrahiert,
und die Struktur jedes Plasmids wurde durch Verdauung mit Restriktionsenzymen
und durch Bestimmen der Nukleotidsequenz bestätigt, wobei pRSlysE erhalten
wurde. In pRSlysE ist das lysE-Gen so positioniert, dass seine Transkriptionsrichtung dieselbe
ist wie die des tac-Promotors.
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(2) Einführung von
pRSlysE in Methylophilusbakterium
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pRSlysE, das wie vorstehend erhalten
wurde, wurde in einen Methylophilus methylotrophus AS1-Stamm (NCIMB10515)
durch Elektroporation eingeführt
(Canadian Journal of Microbiology, 43, 197 (1997)). Zusätzlich wurde
auch pRS in den AS1-Stamm als Kontrolle auf dieselbe Weise wie pRSlysE
eingefügt.
Im Ergebnis wurden mehrere Tausend Kolonien pro 1 μg DNA mit
pRS als Kontrolle erhalten, während nur
mehrere Kolonien mit pRSlysE erhalten wurden.
-
Nach der Extraktion der Plasmide
aus den Transformantenstämmen,
die pRSlysE mutmaßlich
enthielten, und der Untersuchung der Nukleotidsequenzen wurde gefunden,
dass eine spontane Mutation in einer Region, die für lysE kodiert,
in allen untersuchten Plasmiden eingeführt war, und in einigen Fällen wurde
eine Unsinnmutation mit einem Kodon, bei dem ein Kodon für eine Aminosäure durch
ein Stopkodon, das die Translation beendet, ersetzt war, eingeführt. Außerdem wurde
in anderen Plasmiden die Deletion des lysE-Gens beobachtet. Man
geht davon aus, dass in beiden Fällen
die Funktion von LysE, das auf solchen Plasmiden enthalten war,
verloren gegangen war.
-
Wie vorstehend beschrieben war die
Einführungshäufigkeit
von pRSlysE, welches das lysE-Gen in voller Länge enthält, in Methylophilus methylotrophus
extrem gering, und nur Plasmide mit einem lysE-Mutantengen, das
eine Mutation enthielt, die die Funktion eliminierte, konnten eingeführt werden.
Angesichts dieser Tatsachen wurde vermutet, dass die Einführung des
lysE-Gens in Methylophilus methylotrophus einen letalen Effekt hätte. Dies
deutet darauf hin, dass das lysE-Gen für die Sekretion von L-Lysin
in heterogenen Bakterien nicht universell funktionieren kann.
-
Der Methylophilus methylotrophus
AS1-Stamm, der pRSlysE, das eine Mutation aufwies, enthielt, wurde
auf eine SEII-Platte, die 20 mg/l Streptomycin enthielt, aufgetragen
und über
Nacht bei 37°C
kultiviert. Dann wurden die Zellen von etwa 0,3 m2 der
Mediumoberfläche
abgenommen, in ein SEII-Produktionsmedium (20 ml), das 20 mg/l Streptomycin
enthielt, geimpft, und 34 Stunden bei 37°C unter Schütteln kultiviert. Nach dem vollständigen Ablauf
der Kultivierung wurden die Zellen durch Zentrifugation entfernt,
und die L-Lysinkonzentration in dem Kulturüber stand wurde unter Einsatz
eines Aminosäureanalysiergerätes bestimmt
(Nikon Bunko, Hochleistungsflüssigchromatographie).
Es zeigte sich, dass im wesentlichen kein Stamm erhalten wurde,
worin die Sekretion von L-Lysin verstärkt war, obwohl das mutierte
lysE-Gen eingeführt
wurden war.
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<2> Bereitstellung
des Gens, das die Aktivität
zur Sekretion von L-Lysin in einem Methylophilusbakterium zur Verfügung stellt
-
Wie im vorstehenden Abschnitt beschrieben,
wurde angenommen, dass das bekannte lysE-Gen in Methylophilusbakterien
letal ist, und im Ergebnis wurden viele Mutantengene, deren Funktion
verloren gegangen war, nachfolgend erhalten.
-
Während
der Analyse von pRSlysE, das eine Mutation enthielt, wurde ein mutiertes
lysE-Gen, das in Methylophilusbakterien funktionierte, jedoch nicht
letal war, erhalten.
-
Dieses mutierte lysE-Gen wurde als
lysE24-Gen bezeichnet. Bei der Analyse der Nukleotidsequenz des
lysE24-Gens wurde gefunden, dass die Mutation nicht zu einer Aminosäuresubstitution
führte,
sondern zu einer Unsinnmutation, welche ein Stopkodon um die Mitte
der Translationsregion von LysE einführte. In lysE24 wurde T (Thymin)
nach G (Guanin) bei Position 355 des Wildtyp-lysE-Gens, gezeigt in
SEQ ID NO: 17, eingeführt.
Das Plasmid mit LysE24 wurde als pRSlysE24 bezeichnet.
-
Der E. coli JM109-Stamm, der mit
pRSlysE24 transformiert war, wurde als AJ13830 bezeichnet, und dieser
Stamm wurde am 4. Juni 2001 bei der unabhängigen Verwaltungsgesellschaft
National Institute of Advanced Industrial Science and Technology,
International Patent Organism Depository hinterlegt und erhielt
die Hinterlegungsnummer FERM P-18369. Dann wurde die Hinterlegung
am 13. Mai 2002 in eine internationale Hinterlegung unter den Bestimmungen
des Budapester Vertrages umgewandelt und erhielt die Hinterlegungsnummer
FERM BP-8040.
-
Beispiel 3: Konstruktion
des Lysin produzierenden Plasmids pSEA10 und pSEAl2
-
<1> Konstruktion
des Plasmids pRSdapA mit dem dapA*-Gen
-
Es wurde ein Plasmid mit einem Gen
(dapA*), welches für
Dihydrodipicolinatsynthase kodiert, welche nicht der Rückkopplungshemmung
durch L-Lysin unterliegt, als Gen für ein Enzym des L-Lysinbiosynthesesystems
hergestellt.
-
pRStac, hergestellt in Beispiel 2,
wurde mit Sse83871 und XBaI verdaut, zu einer Phenol/Chloroform-Lösung gegeben
und zur Beendigung der Reaktion gemischt. Nach der Zentrifugation
des Reaktionsgemisches wurde die obere Schicht gewonnen, und die
DNA wurde durch Ethanolausfällung
gewonnen und auf einem 0,8% Agarosegel getrennt, wobei ein DNA-Fragment
mit etwa 9 kbp erhalten wurde.
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Das bekannte Plasmid RSFD80 (WO 90/16042),
welches das dapA*-Genfragment enthielt, wurde als Matrize zur Amplifizierung
von dapA* durch PCR unter Einsatz der in SEQ ID NOS: 3 und 4 eingesetzt
(Denaturierung bei 94°C
während
20 Sekunden, Annealing bei 55°C
während
30 Sekunden und Verlängerungsreaktion
bei 72°C
während
60 Sekunden). Pyrobest DNA-Polymerase (Takara Shuzo) wurde für de PCR
eingesetzt. Das erhaltene dapA*-Fragment wurde unter Einsatz von
PCR preg (Promega) gereinigt und dann mit Restriktionsenzymen Sse83871
und XbaI verdaut. Das Reaktionsgemisch wurde zu einer Phenol/Chloroform-Lösung gegeben
und zur Beendigung der Reaktion gemischt. Nach der Zentrifugation
des Reaktionsgemisches wurde die obere Schicht gewonnen, und DNA
wurde durch Ethanolausfällung
gewonnen und auf einem 0,8% Agarosegel getrennt, wobei ein DNA-Fragment
von etwa 0,1 kbp erhalten wurde.
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Das Verdauungsprodukt des pRStac-Vektors
und das dapA*-Genregionfragment, hergestellt wie vorstehend beschrieben,
wurden unter Einsatz eines DNA Ligation Kit Ver.2 (Takara Shuzo)
ligiert. Diese Ligierungsreaktionslösung wurde eingesetzt, um Escherichia
coli (E. coli JM109-kompetente Zellen, Takara Shuzo) zu transformieren.
Die Zellen wurden auf LB Agarmedium, das 20 mg/Streptomycin enthielt,
plattiert und über Nacht
bei 37°C
inkubiert. Die auf dem Agarmedium auftretenden Kolonien wurden jeweils
in LB-Flüssigmedium,
das 20 mg/l Streptomycin enthielt, geimpft und 8 Stunden bei 37°C unter Schütteln kultiviert.
Plasmid-DNA wurde aus jeder Kulturbrühe durch das Alkali-SDS-Verfahren extrahiert,
und die Struktur jedes Plasmids wurde durch Verdauung mit Restriktionsenzymenen
und Bestimmmung der Nukleotidsequenz bestätigt, wobei ein pRSdapA-Plasmid
erhalten wurde. In dem pRS-dapA-Plasmid war das dapA*-Gen so positioniert,
dass eine Transkriptionsrichtung dieselbe wie die des tac-Promotors
ist.
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Der E. coli-Stamm JM109, der mit
dem pRS-dapA-Plasmid transformiert war, wurde als AJ13831 bezeichnet,
und dieser Stamm wurde 4. Juni 2001 bei der unabhängigen Verwaltungsgesellschaft
National Institute of Advanced Industrial Science and Technology,
International Patent Organism Depository am hinterlegt und erhielt
die Hinterlegungsnummer FERM P-18370. Dann wurde die Hinterlegung
am 13. Mai 2002 in eine Internationale Hinterlegung unter der Maßgabe des
Budapester Vertrages umgewandelt und erhielt die Hinterlegungsnummer
FERM BP-8041.
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<2> Konstruktion
von Plasmiden pSER10 und pSEA12 mit lysE24 und dapA*
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Ein Plasmid, das aus dem Plasmid
pRSlysE24 mit eingefügtem
dapA*-Gen bestand, wurde konstruiert, um die Wirkung der Kombination
von lysE24 und dapA* zu untersuchen.
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pRSlysE24, hergestellt in Beispiel
2, wurde mit dem Restriktionsenzym SapI verdaut und unter Verwendung
des DNA Blunting Kits (Takara Shuzo) mit glatten Enden versehen.
DAs Plasmid pRSlysE24 mit dapA* wurde mit Restriktionsenzymen EcoRI
und SapI verdaut, und ein Fragment mit etwa 1 kbp, welches den tac-Promotor
und die dapA*-Region enthielt, wurde auf einem 0,8%-Agarosegel abgetrennt.
Dieses Fragment wurde unter Einsatz von EASY TRAP Ver. 2 (Takara
Shuzo) gewonnen. Dieses Fragment wurde wie vorstehend beschrieben
mit glatten Enden versehen und an das vorstehend beschriebene Verdauungsprodukt
von pRSlysE24 unter Verwendung von DNA Ligation Kit Ver. 2 (Takara
Shuzo) ligiert.
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Die vorstehend erwähnte Ligierungsreaktionslösung wurde
eingesetzt, um Escherichia coli (E. coli JM 109-kompetente Zellen, Takara Shuzo) zu
transformieren. Die Zellen wurden auf LB-Agarmedium, das 20 mg/l Streptomycin
enthielt, plattiert. Nachdem die Agarplatte über Nacht bei 37°C inkubiert
worden war, traten auf dem Agarmedium viele Kolonien auf. Unter
diesen wurden 8 Kolonien jeweils in ein LB-Flüssigmedium, das 20 mg/l Streptomycin
enthielt, geimpft und 8 Stunden bei 37°C unter Schütteln kultiviert. Plasmid-DNA
wurde aus jeder Kulturbrühe
durch das Alkali-SDS-Verfahren
extrahiert, und die Struktur jedes Plasmids wurde durch Verdauung
mit Restriktionsenzymen und Bestim mung der Nukleotidsequenz bestätigt, wobei
die Plasmide pSEA10 und pSEA12 erhalten wurden. In diesen Plasmiden
waren das lysE24-Gen und das dapA*-Gen so angeordnet, dass ihre
Transkriptionsrichtungen im erstgenannten umgekehrt zueinander lagen,
und sie waren so angeordnet, dass ihre Transkriptionsrichtungen
im letztgenannten identisch waren.
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Beispiel 4: Einführung von
pSEA12 in Methylophilus methylotrophus AS1-Stamm und in L-methioninauxotrophe
Stämme
(MR102-Stamm und MR103-Stamm) (Wirkung der Verleihung von L-Methioninauxotrophie
auf die Lysinproduktion)
-
Das Plasmid, welches die Gene trug,
wurde in Methylophilus methyotrophus Wildtyp-Stamm AS1 und in zwei
der L-methioninauxotrophen Stämme
MR102 und MR103 durch das Konjugationstransferverfahren eingeführt. Am
Tag vor dem Konjugationsverfahren wurden der Stamm AS1, der Stamm
MR102 und der Stamm MR103 als Empfängerstämme jeweils in 15 ml des SEII+M-Mediums
kultiviert (Zusammensetzung: SEII-Medium, enthaltend 0,5 g/l L-Methionin).
Der E. coli-Stamm HB101, der pRK2013 enthielt, wurde als Mobilisierer
auf 10 ml des LB (Km)-Mediums geimpft (LB-Medium, enthaltend 25 μg pro ml
Kanamycin), der E.coli-Stamm JM109, der pSEA12 trug, wurde in 3
ml LB(Sm)-Medium (LB-Medium, enthaltend 20 μg/ml Streptomycin) als Donor
geimpft und diese Stämme
wurden kultiviert.
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Am nächsten Tag wurde jede Kulturbrühe zentrifugiert,
um die Zellen zu gewinnen und die Zellen wurden einmal mit dem LB-Medium
für den
E.coli-Stamm HB101, der pRK2013 enthielt, und dem E.coli-Stamm JM109,
der pSEA12 enthielt, gewaschen. Außerdem wurden für die drei
Stämme
der vorstehend genannten Methanol verwertenden Bakterien die Zellen
auch gewonnen und dann mit dem SEII-Medium ge waschen. Dann wurden
die E.coli-Zellen jeder Art in dem LB-Medium suspendiert, und die
Zellen der Methanol verwertenden Bakterien wurden in dem SEII-Medium
suspendiert. Dann wurden geeignete Volumen der Suspensionen auf
dem LB-Agarmedium unter Einsatz einer Impföse gemischt und 4 Stunden bei
37°C inkubiert,
um den Konjugationstransfer von pSEA12 in jeden der Stämme AS1,
MR102 und MR103 zu bewirken. Dann wurden die Zellen jedes Stammes
von dem Agarmedium abgeschabt und auf das SEII+M (Sm)-Agarmedium
(Zusammensetzung: SEII+M-Agarmedium, enthaltend Sm (50 μg/ml)) verbreitet
und bei 37°C
für die
Selektion von Transformanten kultiviert. Jede einzelne Kolonie,
die auf dem Medium erschien, wurde außerdem zweimal auf einem frischen
SEII+M (Sm)-Agarmedium ausplattiert, um den Stamm MR102(pSEA12)
und den Stamm MR103(pSEA12) als Zielstämme und den Stamm AS1(pSEA12)
als Kontrollstamm zu isolieren.
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Jeder der drei vorstehend genannten
Stämme
wurde auf die SEII+M(Sm)-Agarplatte aufgetragen und über Nacht
bei 37°C
kultiviert. Dann wurden die auf der Mediumoberfläche gewachsenen Zellen auf
einer Fläche
von etwa 3 cm2 abgeschabt, in das SEII-Produktionsmedium
(20 ml), welches L-Methionin in verschiedenen Konzentrationen enthielt,
geimpft und 48 Stunden bei 37° unter
Schütteln
kultiviert. Nach Beendigung der Kultivierung wurden die Zellen durch
Zentrifugation entfernt, und die L-Lysinkonzentration in dem Kulturüberstand
wurde unter Einsatz eines Aminosäureanalysiergeräts bestimmt
(Nikon Bunko, Hochleistungsflüssigchromatographie).
Im Ergebnis wurde eine L-Lysinanhäufung in dem Medium mit dem
Stamm AS1(pSEA12) von 0,96 g/l als Höchstwert erhalten. Die Stämme MR102
und MR103, in denen pSEA12 eingeführt worden war, zeigten L-Lysinanhäufungen
in dem Medium von 1,675 g/l bzw. 1,57 g/l, wenn 0,075 g/l L-Methionin
zu dem Produktions medium gegeben wurde, und somit war die L-Lysinanhäufung in
dem Medium erheblich verbessert.
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Beispiel 5: Herstellung
eines L-methioninauxotrophen Stammes (Stamm MR701) aus dem Methylophilus
methylotrophus-Stamm
AS1 und Herstellung eines Lysin produzierenden Bakteriums durch
Einführung
von pSEA10 in diesen Stamm
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<1> Herstellung
eines Stammes mit zerstörtem
metA-Gen
-
Aus dem Methylophilus methylotrophus-Stamm
AS1 wurde ein Fragment für
die Zerstörung
des Gens zur Herstellung eines L-methioninauxotrophen Stammes durch
Genzerstörung
hergestellt. Als zu zerstörendes Gen
wurde eine Genregion ausgewählt,
die hohe Homologie zu dem metA-Gen des Mycobacterium tuberculosis-Stammes
H37Rv hatte (GenBank Hinterlegungsnummer CAA 17113), wobei diese
Genregion vermutlich Homoserin-o-acetyltransferase kodiert. Diese
Region kann durch PCR unter Einsatz der in SEQ ID NOS: 7 und 10
gezeigten DNA-Primer amplifiziert werden (Reaktionsbedingungen:
Es wurde TaKaRa Ex Taq eingesetzt; ein Zyklus der Reaktionsstufen
der Denaturierung: 94°C
während
30 Sekunden, Annealing: 60°C
während
30 Sekunden und DNA-Strangverlängerungsreaktion:
72°C während 4
Minuten; dieser Zyklus wurde 25-mal wiederholt). Die DNA-Sequenz
der Region und die Aminosäuresequenz,
die davon kodiert wird, sind in den SEQ ID NO: 15 und 16 gezeigt,
und das Gen wurde als metA-Gen bezeichnet.
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Um eine chromosomale DNA aus dem
Wildtypstamm ASl zu erhalten, wurde der Stamm AS1 in 50 ml SEII-Medium
(Zusammensetzung 5 g/l (NH4)2SO4, 1,9 g/l K2HPO4, 1,56 g/l NaH2PO4·2H2O, 200 mg/l MgSO4·7H2O, 72 mg/l CaCl2·6H2O, 5 μg/l
CuSO4·5H20, 25 μg/l
MnSO4·5H2O, 23 μg/l
ZnSO4·7H2O, 9,7 mg/l FeCl3·6H2O, 0,5% (Vol./Vol.) Methanol) geimpft und über Nacht
bei 37°C
unter Schütteln
kultiviert. Dann wurde die Kulturbrühe zentrifugiert, um die Zellen
zu gewinnen, und eine chromosomale DNA wurde unter Verwendung eines
käuflich
erwerbbaren Kits hergestellt (Genomic DNA Purification Kit (hergestellt
von Edge Biosystems).
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Die erhaltene chromosomale DNA wurde
als Matrize mit den in den SEQ ID NO: 7 und 8 gezeigten DNA-Primern
für die
PCR eingesetzt (Reaktionsbedingungen: Es wurde TaKaRa Ex Taq eingesetzt;
ein Zyklus bestand aus den Reaktionsstufen der Denaturierung: 94°C während 30
Sekunden, Annealing: 60°C
während 30
Sekunden, und DNA-Strangverlängerungsreaktion:
72°C während 2
Minuten; dieser Zyklus wurde 25-mal wiederholt), wodurch ein Fragment
von etwa 1,3 kb erhalten wurde. Die PCR wurde auch unter Einsatz
der Primer, gezeigt in SEQ ID NO: 9 und 10, unter denselben Bedingungen
durchgeführt,
wobei ein DNA-Fragment mit einer Größe von etwa 2,0 kb erhalten
wurde.
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Die PCR wurde auch unter Verwendung
des Plasmids pKD4 (GenBank Hinterlegungsnummer AY048743, Datsenko,
K.A. et al., Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A., 97(12), 6640-6645, 2000)
als Matrize und den Primern, gezeigt in SEQ ID NO: 11 und 12, unter
denselben Bedingungen wie vorstehend erwähnt durchgeführt, wobei
ein DNA-Fragment, das ein Kanamycinresistenzgen enthielt, erhalten
wurde (etwa 1,5 kb).
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Die drei Arten von DNA-Fragmenten,
die vorstehend erwähnt
sind, wurden gemischt und als Matrize zusammen mit den in den SEQ
ID NO: 13 und 14 gezeigten Primern einer PCR unterzogen (Reaktionsbedingungen:
Es wurde TaKaRa Ex Taq eingesetzt; ein Zyklus bestand aus den Reaktionsstufen
der Denaturierung: 94°C
während
30 Sekunden, des Annealings: 60°C
während
30 Sekunden, und der DNA-Strangverlängerungsreaktion: 72°C während 4
Minuten und 30 Sekunden; dieser Zyklus wurde 25-mal wiederholt),
wodurch ein Fragment von etwa 4,2 kb erhalten wurde. Die PCR wurde
auch unter Einsatz der Primer, gezeigt in SEQ ID NO: 9 und 10, unter
denselben Bedingungen durchgeführt,
wobei ein DNA-Fragment mit einer Größe von etwa 2,0 kb erhalten
wurde. Das Fragment wurde unter Einsatz eines käuflich erwerbbaren Kits (Wizard
PCR Pregs DNA Purification System, hergestellt von Promega) gereinigt
und dann einer Ethanolausfällung
unterworfen, und die Präzipitate
wurden in TE suspendiert. Diese DNA-Lösung wurde im Folgenden als
Fragment für
die Genzerstörung
eingesetzt. Dieses Genfragment hatte eine Struktur, die aus dem
metA-Gen bestand, in das ein Kanamycinresistenzgen eingeführt war.
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Dann wurde das vorstehend beschriebene
Genfragment in den Methylophilus methylotrophus AS1-Stamm eingeführt. Das
Elektroporationsverfahren (Canadian Journal of Microbiology, 43,
197 (1997)) wurde für
die Transformation eingesetzt. Die Zellen wurden nach der Elektroporation
auf das SEII-Agarmedium (20 mg/l Kanamycin und 0,5 g/l L-Methionin
zugegeben) aufgetragen. Nach 48-stündiger Kultivierung traten mehrere
Zehn Kolonien auf. Unter ihnen wurden 13 Stämme willkürlich ausgewählt und
auf L-Methioninauxotrophie untersucht. Es zeigte sich, dass alle
Stämme
L-Methioninauxotrophie hatten. Der L-methioninauxotrophe Stamm,
der durch die Genzerstörung
erhalten wurde, wurde als MR701-Stamm bezeichnet.
-
Die Zerstörung des Zielgens wurde durch
das PCR-Verfahren bestätigt.
Das heißt,
die vorstehend genannten Kolonien, die auftraten, wurden in 20 μl sterilisiertem
Wasser suspendiert, mit 5 μl
1 mg/ml Proteinase K und 25 μl
einer Puffers (40 Millimolar Tris, 0,5% Tween 20, 1% Nonidet P-40
1 Millimolar EDTA (eingestellt mit HCl auf pH 8,0)) versetzt und
dann 20 Minuten bei 60°C
und 5 Minuten bei 95°C
umgesetzt. Dieses Reaktionsgemisch wurde als Matrize für die PCR
eingesetzt. Die PCR wurde unter Verwendung der Sequenzen, die in
den SEQ ID NO: 7 und 10 gezeigt sind, als Primer (Reaktionsbedingungen:
Es wurde TaKaRa Ex Taq eingesetzt, ein Zyklus bestand aus den Reaktionsstufen
der Denaturierung: 94°C
während
30 Sekunden, des Annealings: 60°C
während
30 Sekunden und der DNA-Strangverlängerungsreaktion: 72°C während 4
Minuten und 30 Sekunden; der Zyklus wurde 25-mal wiederholt) durchgeführt, um
die Zerstörung
des Zielgens zu bestätigen.
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<2> Untersuchung
der L-Lysinproduktivität
in dem Stamm mit zerstörtem
metA-Gen
-
Dann wurde pSEA10, beschrieben in
Beispiel 3, in den Stamm MR701, der wie vorstehend beschrieben erhalten
wurde, eingeführt,
und die L-Lysinproduktion des Stammes wurde untersucht. pSEA10 wurde
in den Stamm MR701 durch Elektroporation eingeführt und die erhaltene Transformante
wurde als MR701(pSEA10) bezeichnet. Der Stamm AS1(pSEA10) wurde
auf dem SEII(Sm)-Agarmedium (SEII-Medium, enthaltend 50 μg/ml Streptomycin)
ausgebreitet, und der Stamm MR701(pSEA10) wurde auf dem SEII+M(SmKm)-Agarmedium
(SEII-Medium, enthaltend
0,5 g/l L-Methionin und 50 μg/ml
Streptomycin und 20 μg/ml
Kanamycin) ausgebreitet. Nachdem die Zellen über Nacht bei 37°C kultiviert
worden waren, wurden die auf der Zelloberfläche gewachsenen Zellen auf
einer Fläche
von etwa 3 cm2 abgeschabt, in das SEII-Produktionsmedium
(20 ml), enthaltend 0,075 g/l L-Methionin (50 μg/ml Streptomycin wurden zugegeben),
geimpft und 48 Stunden bei 37°C
unter Schütteln
kultiviert. Nach Beendigung der Kultivierung wurden die Zellen durch Zentrifugation
entfernt, und die L-Lysinkonzentration in dem Kultur überstand
wurde unter Verwendung eines Aminosäureanalysiergeräts bestimmt
(Nikon Bunko, Hochleistungsflüssigchromatographie).
Es zeigte sich, dass die L-Lysinanhäufung in dem Medium des Stammes
AS1(pSEA12) 0,97 g/l war, während
der Stamm MR701 (pSEA10) eine L-Lysinanhäufung in dem Medium von 1,52
g/l zeigte, so dass bestätigt
werden konnte, dass die L-Lysinproduktion durch Verleihung von L-Methioninauxotrophie
verbessert war.
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[Erklärung der SEQUENZLISTE]
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- SEQ ID NO: 1: Primer für
die Amplifizierung der tac-Promotorregion
- SEQ ID NO: 2: Primer für
die Amplifizierung der tac-Promotorregion
- SEQ ID NO: 3: Primer für
die Amplifizierung des dapA*-Gens
- SEQ ID NO: 4: Primer für
die Amplifizierung des dapA*-Gens
- SEQ ID NO: 5: Primer für
die Amplifizierung des lysE-Gens
- SEQ ID NO: 6: Primer für
die Amplifizierung des lysE-Gens
- SEQ ID NO: 7: Primer für
die Amplifizierung des metA-Gens
- SEQ ID NO: 8: Primer für
die Amplifizierung des metA-Gens
- SEQ ID NO: 9: Primer für
die Amplifizierung des metA-Gens
- SEQ ID NO: 10: Primer für
die Amplifizierung des metA-Gens
- SEQ ID NO: 11: Primer für
die Amplifizierung des Kanamycinresistenzgens
- SEQ ID NO: 12: Primer für
die Amplifizierung des Kanamycinresistenzgens
- SEQ ID NO: 13: Primer für
die Amplifizierung des Fragments für die Zerstörung des metA-Gens
- SEQ ID NO: 14: Primer für
die Amplifizierung des Fragments für die Zerstörung des metA-Gens
- SEQ ID NO: 15: Nukleotidsequenz von metA
- SEQ ID NO: 16: Aminosäuresequenz,
die von metA kodiert wird
- SEQ ID NO: 17: Nukleotidsequenz von lysE
- SEQ ID NO: 18: Aminosäuresequenz,
die von lysE kodiert wird.
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