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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Diese
Erfindung betrifft ein Verfahren zur fermentativen Herstellung von
L-Aminosäuren,
insbesondere von L-Threonin, wobei Stämme aus der Familie der Enterobacteriaceae
benutzt werden, in denen das aspA-Gen ausgeschaltet ist.
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STAND DER
TECHNIK
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L-Aminosäuren, insbesondere
L-Threonin, werden in der Humanmedizin und in der pharmazeutischen Industrie,
in der Lebensmittelindustrie, vor allem aber in der Tierernährung verwendet.
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Es
ist bekannt, dass man L-Aminosäuren
durch Fermentation von Enterobacteriaceae-Stämmen, insbesondere von Escherichia
coli (E. coli) und Serratia marcescens, herstellen kann. Aufgrund
ihrer großen
Bedeutung werden fortwährend
Anstrengungen unternommen, um das Herstellungsverfahren zu verbessern.
Die Verbesserungen des Verfahrens können Fermentationsmaßnahmen
wie beispielsweise das Rühren
oder die Sauerstoffzufuhr, oder die Zusammensetzung der Nährmedien
wie beispielsweise die Zuckerkonzentration während der Fermentation, oder
die Aufarbeitung zum Endprodukt beispielsweise mittels Ionenaustauschchromatographie,
oder die intrinsischen Leistungseigenschaften des Mikroorganismus
selbst betreffen.
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Um
die Leistungseigenschaften dieser Mikroorganismen zu verbessern,
werden Mutageneseverfahren, Selektion und Mutantenselektion benutzt.
Auf diese Weise werden Stämme
erhalten, die gegen Antimetaboliten wie bei spielsweise das Threoninanalogon α-Amino-β-hydroxyvaleriansäure (AHV)
resistent sind oder die für
Metaboliten, die gesetzlichen Bestimmungen unterliegen, auxotroph
sind und die L-Aminosäure
wie beispielsweise L-Threonin produzieren.
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Seit
einigen Jahren werden auch DNA-Rekombinationsverfahren angewendet,
um den Ausgangsstamm der L-Aminosäuren produzierenden Stämme der
Familie Enterobacteriaceae zu verbessern, und zwar durch Vervielfältigen individueller
Biosynthesegene und Untersuchen der Auswirkungen auf die Produktion.
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AUFGABE DER
ERFINDUNG
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Aufgabe
der Erfindung ist es, neue Maßnahmen
zur verbesserten fermentativen Herstellung von L-Aminosäuren, ausgewählt aus
der Gruppe L-Threonin, L-Valin, L-Methionin, L-Homoserin und L-Lysin,
zu schaffen.
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KURZDARSTELLUNG
DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung schafft ein Verfahren zur fermentativen Herstellung der
oben genannten L-Aminosäuren,
wobei Mikroorganismen der Familie Enterobacteriaceae verwendet werden,
insbesondere solche, die bereits L-Aminosäuren produzieren und in welchen
die Nukleotidsequenz, die für
das aspA-Gen codiert, ausgeschaltet ist.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Wenn
im Folgenden L-Aminosäuren
oder Aminosäuren
erwähnt
werden, sind eine oder mehrere Aminosäuren, ein schließlich ihrer
Salze, gemeint, ausgewählt
aus einer Gruppe, die aus L-Threonin, L-Valin, L-Methionin, L-Homoserin und L-Lysin
besteht. Threonin ist besonders bevorzugt.
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In
diesem Zusammenhang beschreibt der Begriff Hemmung die Ausschaltung
der intrazellularen Aktivität
eines oder mehrerer Enzyme (Proteine), welche von der entsprechenden
DNA codiert werden, in einem Mikroorganismus, zum Beispiel durch
Verwendung eines schwachen Promotors oder eines Gens oder Allels, das
für ein
entsprechendes Enzyme mit geringer Aktivität codiert oder das entsprechende
Enzym (Protein) oder Gen inaktiviert, wobei die Möglichkeit
besteht, diese Maßnahmen
zu kombinieren.
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Im
Allgemeinen wird die Aktivität
oder Konzentration des entsprechenden Proteins durch Hemmungsmaßnahmen
auf 0 % der Aktivität
oder Konzentration des Proteins im Wildtyp oder der Aktivität oder Konzentration
des Proteins im Ausgangsmikroorganismus reduziert.
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Das
Verfahren umfasst das Ausführen
folgender Schritte:
- a) Fermentation der Mikroorganismen
der Familie Enterobacteriaceae, in denen das endogene aspA-Gen ausgeschaltet
ist, wodurch aerobe Bedingungen aufrechterhalten werden,
- b) Anreicherung der entsprechenden L-Aminosäure im Medium oder in den Zellen
der Mikroorganismen der Familie Enterobacteriaceae, und
- c) Isolierung der gewünschten
L-Aminosäure,
der Bestandteile der Fermentationsbrühe und/oder der Biomasse insgesamt
oder von Teilen (> 0
bis 100 %) davon, welche wahlweise im Produkt verbleiben können.
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Die
Mikroorganismen, welche die vorliegende Erfindung bereitstellt,
können
die Aminosäuren
aus Glucose, Saccharose, Lactose, Fructose, Maltose, Molasse, wahlweise
aus Stärke
sowie wahlweise aus Zellulose oder aus Glycerin und Ethanol herstellen.
Es handelt sich um Vertreter der Familie Enterobacteriaceae aus den
Gattungen Escherichia, Erwinia, Providencia und Serratia. Die Gattungen
Escherichia und Serratia sind bevorzugt. Besonders erwähnt seien
aus der Gattung Escherichia die Art Escherichia coli und aus der
Gattung Serratia die Art Serratia marcescens.
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Als
geeignete Stämme,
die insbesondere L-Threonin produzieren, sind aus der Gattung Escherichia, insbesondere
aus der Art Escherichia coli, beispielsweise zu nennen
Escherichia
coli TF427
Escherichia coli H4578
Escherichia coli KY10935
Escherichia
coli VNIIgenetika MG442
Escherichia coli VNIIgenetika M1
Escherichia
coli VNIIgenetika 472T23
Escherichia coli BKIIM B-3996
Escherichia
coli kat 13
Escherichia coli KCCM-10132
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Als
geeignete L-Threonin produzierende Stämme aus der Gattung Serratia,
insbesondere aus der Art Serratia marcescens, sind beispielsweise
zu nennen
Serratia marcescens HNr21
Serratia marcescens
TLr156
Serratia marcescens T2000
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Stämme aus
der Familie Enterobacteriaceae, die L-Threonin produzieren, weisen vorzugsweise,
unter anderem, eines oder mehrere genetische oder phänotypische
Eigenschaftsmerkmale auf, die aus einer Gruppe ausgewählt werden,
die aus folgenden Elementen besteht: Resistenz gegen α-amino-β-hydroxyvaleriansäure, Resistenz
gegen Thialysin, Resistenz gegen Ethionin, Resistenz gegen α-Methylserin,
Resistenz gegen Diaminobernsteinsäure, Resistenz gegen α-Aminobuttersäure, Resistenz
gegen Borrelidin, Resistenz gegen Rifampicin, Resistenz gegen Valinanaloga
wie beispielsweise Valinhydroxamat, Resistenz gegen Purinanaloga
wie beispielsweise 6-Dimethylaminopurin, Bedarf an L-Methionin,
wahlweise ganz oder in Teilen kompensierbarer Bedarf an L-Isoleucin,
Bedarf an meso-Diaminopimelinsäure,
Auxotrophie hinsichtlich threoninhaltiger Dipeptide, Resistenz gegen
L-Threonin, Resistenz gegen L-Homoserin, Resistenz gegen L-Lysin,
Resistenz gegen L-Methionin,
Resistenz gegen L-Glutaminsäure,
Resistenz gegen L-Aspartat, Resistenz gegen L-Leucin, Resistenz
gegen L-Phenylalanin, Resistenz gegen L-Serin, Resistenz gegen L-Cystein,
Resistenz gegen L-valin, Empfindlichkeit gegen Fluorpyruvat, funktionsuntüchtige Threonindehydrogenase,
wahlweise eine Fähigkeit
zur Saccharoseverwertung, Verstärkung
des Threoninoperons, Verstärkung
der Homoserindehydrogenase I-Aspartatkinase I, vorzugsweise der
rückkopplungsresistenten
Form, Verstärkung
der Homoserinkinase, wahlweise der rück kopplungsresistenten Form,
Verstärkung
der Threoninsynthase, Verstärkung
der Aspartatkinase, wahlweise der rückkopplungsresistenten Form,
Verstärkung
der Aspartat-Semialdehyd-Dehydrogenase, Verstärkung der Phosphoenolpyruvat-Carboxylase,
wahlweise der rückkopplungsresistenten Form,
Verstärkung
der Phosphoenolpyruvat-Synthase, Verstärkung der Transhydrogenase,
Verstärkung
des RhtB-Genprodukts, Verstärkung
des RhtC-Genprodukts,
Verstärkung
des YfiK-Genprodukts, Verstärkung
einer Pyruvatcarboxylase und Hemmung der Essigsäurebildung.
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Es
wurde entdeckt, dass Mikroorganismen der Familie Enterobacteriaceae
die Aminosäuren,
insbesondere L-Threonin,
nach Ausschaltung des aspA-Gens in verbesserter Weise herstellen.
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Die
Nukleotidsequenzen der Gene von Escherichia coli gehören zum
Stand der Technik und können gleichfalls
der von Blattner et al. veröffentlichten
Genomsequenz von Escherichia coli entnommen werden (Science 277:
1453–1462
(1997)).
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Das
aspA-Gen wird, unter anderem, durch folgende Angaben beschrieben:
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- Beschreibung: Aspartat-Ammonium-Lyase (Aspartase)
- EC Nr.: 4.3.1.1
- Referenz: Takagi et al.; Nucleic Acids Research 13(6): 2063–2074 (1985);
Woods et al.; Biochemical Journal 237(2): 547–557 (1986); Falzone et al.;
Biochemistry 27(26): 90899093 (1988); Jayasekera et al.; Biochemistry 36(30):
9145–9150 (1997)
- Accession-Nr.: AE000486
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Die
Nukleinsäuresequenzen
können
den Datenbanken des National Center for Biotechnology Information
(NCBI) der National Library of Medicine (Bethesda, MD, USA), der
Nukleotidsequenzen-Datenbank der European Molecular Biologies Laboratories
(EMBL, Heidelberg, Deutschland oder Cambridge, UK) oder der DNA-Databank
of Japan (DDBJ, Mishima, Japan) entnommen werden.
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Die
Gene, die in den erwähnten
Textreferenzen beschrieben sind, können gemäß der Erfindung benutzt werden.
Weiterhin können
Allele von Genen, die durch Degeneration des genetischen Codes oder
durch "Sense-Mutationen" neutraler Funktion
entstehen, benutzt werden.
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Um
eine Hemmung zu erreichen, können
zum Beispiel die Expression des Gens oder die katalytischen Eigenschaften
des Enzymproteins reduziert oder ausgeschaltet werden. Wahlweise
können
die beiden Maßnahmen
kombiniert werden.
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Die
Reduzierung der Genexpression kann durch geeignete Kulturtechniken,
durch Genmodifikation (Mutation) der Signalstrukturen der Genexpression
oder mittels der Antisense-RNA-Technik vonstatten gehen. Zu den
Signalstrukturen der Genexpression gehören, zum Beispiel, Repressorgene,
Aktivatorgene, Operatoren, Promotoren, Hemmer, Ribosombindungsstellen,
das Startcodon sowie Terminatoren. Diesbezügliche Informationen findet
der Fachmann, unter anderem, zum Beispiel bei Jensen und Hammer
(Biotechnology and Bioengineering 58: 191–195 (1998)), bei Carrier und
Keasling (Biotechnology Progress 15: 58–64 (1999)), Franch und Gerdes
(Current Opinion in Microbiology 3: 159–164 (2000)) sowie in bekannten
Lehrbüchern
der Genetik und Molekularbiologie, wie beispielsweise dem Lehrbuch
von Knippers ("Molekulare
Genetik", 6. Ausgabe,
Georg Thieme Verlag, Stuttgart, Deutschland, 1995) oder dem von
Winnacker ("Gene
und Klone", VCH Verlagsgesellschaft,
Weinheim, Deutschland, 1990).
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Mutationen,
die zu einer Änderung
oder Reduzierung der katalytischen Eigenschaften von Enzymproteinen
führen,
sind aus dem Stand der Technik bekannt. Als Beispiele wären die
Arbeiten von Qiu und Goodman (Journal of Biological Chemistry 272:
8611–8617
(1997)), Yano et al. (Proceedings of the National Academy of Sciences,
USA 95: 5511–5515
(1998)), Wente und Schachmann (Journal of Biological Chemistry 266: 20833–20839 (1991))
zu erwähnen.
Zusammenfassende Beschreibungen können bekannten Lehrbüchern der Genetik
und Molekularbiologie wie beispielsweise dem von Hagemann ("Allgemeine Genetik", Gustav Fischer Verlag,
Stuttgart, 1986) entnommen werden.
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Mögliche Mutationen
sind Transitionen, Transversionen, Insertionen und Deletionen. In
Abhängigkeit von
den Auswirkungen des Aminosäureaustausches
auf die Enzymaktivität
werden die Mutationen als "Missense-Mutationen" oder "Nonsense-Mutationen" bezeichnet. Insertionen
oder Deletionen von mindestens einem Basenpaar innerhalb eines Gens
rufen "Mutationen
durch Leserasterverschiebung" hervor,
was dazu führt,
dass die falschen Aminosäuren
eingebaut oder die Translation vorzeitig unterbrochen wird. Wenn
infolge der Mutation innerhalb des Codierungsbereiches ein Stopcodon
gebildet wird, führt
dies ebenfalls zu einer vorzeitigen Beendigung der Translation.
Deletionen mehrerer Codons führt
typischerweise zu einem vollständigen Verlust
der Enzymaktivität.
Die Anweisungen zur Erzeugung solcher Mutationen gehören zum
Stand der Technik und können
bekannten Lehrbüchern
der Genetik und Molekularbiologie, wie beispielsweise dem Lehrbuch von
Knippers ("Molekulare
Genetik", 6. Ausgabe,
Georg Thieme Verlag, Stuttgart, Deutschland, 1995), dem von Winnacker
("Gene und Klone", VCH Verlagsgesellschaft,
Weinheim, Deutschland, 1990) oder dem von Hagemann ("Allgemeine Genetik", Gustav Fischer
Verlag, Stuttgart, 1986) entnommen werden.
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Geeignete
Genmutationen, wie beispielsweise Deletionsmutationen, können in
geeignete Stämme durch
Ersetzen von Genen oder Allelen eingeführt werden.
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Ein
herkömmliches
Verfahren zum Ersetzen von Genen ist das von Hamilton et al. beschriebene
Verfahren (Journal of Bacteriology 171: 4617–4622 (1989)) unter Zuhilfenahme
des konditional replizierenden pSC101-Derivats pMAK705. Andere nach dem Stand
der Technik beschriebene Verfahren wie beispielsweise diejenigen
nach Martinez-Morales et al. (Journal of Bacteriology 181: 1999,
7143–7148
(1999)) oder diejenigen nach Boyd et al. (Journal of Bacteriology
182: 842–847
(2000)) können
gleichermaßen
benutzt werden.
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Es
ist ebenfalls möglich,
Mutationen in bestimmten Genen oder Mutationen, welche die Expression
bestimmter Gene beeinflussen, durch Konjugation oder Transduktion
auf die verschiedenen Stämme
zu übertragen.
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Darüber hinaus
kann es für
die Herstellung der L-Aminosäuren,
insbesondere des L-Threonins, mit Stämmen der Familie Enterobacteriaceae
vorteilhaft sein, zusätzlich
zur Ausschaltung des aspA-Gens eines oder mehrere Enzyme des bekannten
Biosynthesewegs für
Threonin oder Enzyme des anaplerotischen Stoffwechsels oder Enzyme
zur Herstellung von reduziertem Nicotinamid-Adenin-Dinukleotid-Phosphat
oder Enzyme der Glycolyse oder PTS-Enzyme oder Enzyme des Schwefelstoffwechsels
zu verstärken.
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In
diesem Zusammenhang beschreibt der Begriff "Verstärkung" die Zunahme der intrazellularen Aktivität eines
oder mehrerer Enzyme oder Proteine, welche von der entsprechenden
DNA codiert werden, in einem Mikroorganismus, zum Beispiel durch
Erhöhung
der Anzahl der Kopien des Gens oder der Gene, durch Verwendung eines
leistungsfähigen
Promotors oder eines Gens, das für
ein entsprechendes Enzyme oder Protein mit hoher Aktivität codiert,
wobei die Möglichkeit
besteht, diese Maßnahmen
zu kombinieren.
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Im
Allgemeinen wird die Aktivität
oder Konzentration des entsprechenden Proteins durch Verstärkungsmaßnahmen,
insbesondere durch Überexpression,
um mindestens 10 %, 25 %, 50 %, 75 %, 100 %, 150 %, 200 %, 300 %,
400 % oder 500 %, bis hin zu einem Maximum von 1000 % oder 2000
% gegenüber
derjenigen des Proteins im Wildtyp oder gegenüber der Aktivität oder Konzentration
des Proteins im Ausgangsmikroorganismus erhöht.
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So
können,
zum Beispiel, gleichzeitig eines oder mehrere der Gene, die aus
einer Gruppe ausgewählt wurden,
die aus
- • dem
thrABC-Operon, welches für
Aspartatkinase, Homoserinedehydrogenase, Homoserinekinase und Threoninsynthase
codiert (US-A-4,278,765),
- • dem
pyc-Gen von Corynebacterium glutamicum, welches für Pyruvatcarboxylase
codiert (WO 99/18228),
- • dem
pps-Gen, welches für
Phosphoenolpyruvat-Synthase codiert (Molecular and General Genetics
231(2): 332-336
(1992)),
- • dem
ppc-Gen, welches für
Phosphoenolpyruvat-Carboxylase
codiert (Gene 31: 279–283
(1984)),
- • den
pntA- und pntB-Genen, welche für
Transhydrogenase codieren (European Journal of Biochemistry 158: 647-653 (1986)),
- • dem
rhtB-Gen, welches Resistenz gegen Homoserin verleiht (EP-A-0 994
190),
- • dem
mqo-Gen, welches für
Malat:Chinon-Oxidoreduktase codiert (WO 02/06459),
- • dem
rhtC-Gen, welches Resistenz gegen Threonin verleiht (EP-A-1 013
765),
- • dem
thrE-Gen von Corynebacterium glutamicum, welches für das Threonin-Exportprotein
codiert (WO 01/92545),
- • dem
gdhA-Gen, welches für
Glutamatdehydrogenase codiert (Nucleic Acids Research 11: 5257–5266 (1983); Gene
23: 199–209
(1983)),
- • dem
hns-Gen, welches für
das DNA-bindende Protein HLP-II codiert (Molecular and General Genetics
212: 199–202
(1988)),
- • dem
pgm-Gen, welches für
Phosphoglucomutase codiert (Journal of Bacteriology 176: 5847–5851 (1994)),
- • dem
fba-Gen, welches für
Fructosebiphosphat-Aldolase codiert (Biochemical Journal 257: 529–534 (1989)),
- • dem
ptsH-Gen des ptsHIcrr-Operons, welches für die Phosphohistidinprotein-Hexose-Phosphotransferase des
Phosphotransferasesystems PTS codiert (Journal of Biological Chemistry
262: 16241–16253
(1987)),
- • dem
ptsI-Gen des ptsHIcrr-Operons, welches für das Enzym I des Phosphotransferasesystems
PTS codiert (Journal of Biological Chemistry 262: 16241–16253 (1987)),
- • dem
crr-Gen des ptsHIcrr-Operons, welches für die glucosespezifische IIA-Komponente
des Phosphotransferasesystems PTS codiert (Journal of Biological
chemistry 262: 1624116253 (1987)).
- • dem
ptsG-Gen, welches für
die glucosespezifische IIBC-Komponente codiert (Journal of Biological
Chemistry 261: 16398–16403
(1986)),
- • dem
lrp-Gen, welches für
den Regulator des Leucinregulons codiert (Journal of Biological Chemistry
266: 10768–10774
(1991)),
- • dem
mopB-Gen, welches für
das 10-Kd-Chaperon codiert (Journal of Biological Chemistry 261:
12414–12419 (1986))
und auch unter dem Namen groES bekannt ist,
- • dem
ahpC-Gen des ahpCF-Operons, welches für die kleine Untereinheit von
Alkylhydroperoxid-Reductase codiert (Proceedings of the National
Academy of Sciences of the United States of America 92: 7617-7621 (1995)),
- • dem
ahpF-Gen des ahpCF-Operons, welches für die große Untereinheit von Alkylhydroperoxid-Reductase codiert
(Proceedings of the National Academy of Sciences USA 92: 7617–7621 (1995)),
- • dem
cysK-Gen, welches für
Cysteinsynthase A codiert (Journal of Bacteriology 170: 3150–3157 (1988)),
- • dem
cysB-Gen, welches für
den Regulator des cys-Regulons
codiert (Journal of Biological Chemistry 262: 5999–6005 (1987)),
- • dem
cysJ-Gen des cysJIH-Operons, welches für das Flavoprotein von NADPH-Sulfit-Reduktase
codiert (Journal of Biological Chemistry 264: 15796–15808 (1989),
Journal of Biological Chemistry 264: 15726-15737 (1989)),
- • dem
cysI-Gen des cysJIH-Operons, welches für das Hämoprotein von NADPH-Sulfit-Reduktase
codiert (Journal of Biological Chemistry 264: 15796–15808 (1989).
Journal of Biological Chemistry 264: 15726- 15737 (1989)) und
- • dem
cysH-Gen des cysJIH-Operons, welches für Adenylylsulfat-Reduktase
codiert (Journal of Biological Chemistry 264: 15796–15808 (1989),
Journal of Biological Chemistry 264: 15726–15737 (1989))
besteht,
insbesondere durch Überexpression
verstärkt
werden.
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Im
Allgemeinen wird die Verwendung von endogenen Genen bevorzugt. Unter "endogenen Genen" oder "endogenen Nukleotidsequenzen" sind die Gene oder
Nukleotidsequenz zu verstehen, die im Bestand einer Art vorkommen.
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Darüber hinaus
kann es für
die Herstellung der L-Aminosäuren,
insbesondere des L-Threonins, vorteilhaft sein, zusätzlich zur
Ausschaltung des endogenen aspA-Gens, eines oder mehrere Gene auszuschalten,
die aus der Gruppe ausgewählt
wurden, die aus
- • dem
tdh-Gen, welches für
Threonindehydrogenase codiert (Journal of Bacteriology 169: 4716–4721 (1987)),
- • dem
mdh-Gen, welches für
Malatdehydrogenase codiert (E.C. 1.1.1.37) (Archives in Microbiology
149: 36–42 (1987)),
- • dem
Genprodukt des offenen Leserasters (orf) yjfA (Accession-Nr. AAC77180
des National Center for Biotechnology Information (NCBI, Bethesda,
MD, USA)),
- • dem
Genprodukt des offenen Leserasters (orf) ytfP (Accession-Nr. AAC77179
des National Center for Biotechnology Information (NCBI, Bethesda,
MD, USA)),
- • dem
pckA-Gen, welches für
das Enzym Phosphoenolpyruvat-Carboxylase codiert (Journal of Bacteriology 172:
7151–7156
(1990)),
- • dem
poxB-Gen, welches für
Pyruvatoxidase codiert (Nucleic Acids Research 14(13): 5449–5460 (1986)),
- • dem
aceA-Gen, welches für
das Enzym Isocitratlyase codiert (Journal of Bacteriology 170: 4528–4536 (1988)),
- • dem
dgsA-Gen, welches für
den DgsA-Regulator des Phosphotransferasesystems codiert (Bioscience,
Biotechnology and Biochemistry 59: 256–261 (1995)) und auch unter
dem Namen mlc-Gen bekannt ist,
- • dem
fruR-Gen, welches für
den Fructoserepressor codiert (Molecular and General Genetics 226:
332–336 (1991))
und auch unter dem Namen cra-Gen bekannt ist,
- • dem
rpoS-Gen, welches für
den sigma38-Faktor codiert (WO 01/05939)
und auch unter dem Namen katF-Gen bekannt ist,
- • dem
aceB-Gen, welches für
Malatsynthase A codiert (Nucleic Acids Research 16(19): 9342 (1988),
- • dem
aceK-Gen, welches für
Isocitratdehydrogenase-Kinase/Phosphatase
codiert (Journal of Bacteriology 170(1): 89–97 (1988)) und
- • dem
ugpB-Gen besteht, welches für
das periplasmatische Bindungsprotein des sn-Glycerin-3-phosphat-Transportsystems
codiert (Molecular Microbiology 2(6) : 767–775 (1988))
besteht.
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Darüber hinaus
kann es für
die Herstellung von L-Aminosäuren,
insbesondere von L-Threonins, vorteilhaft sein, zusätzlich zur
Ausschaltung des endogenen aspA-Gens, unerwünschte Nebenreaktionen auszuschalten
(Nakayama: "Breeding
of Amino Acid Producing Microorganisms", in: Overproduction of Microbial Products,
Krumphanzl, Sikyta, Vanek (Hrsg.), Academic Press, London UK, 1982).
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Die
Mikroorganismen, die gemäß der Erfindung
hergestellt werden, können
chargenweise (Chargenkultur), mit Medienzufuhr ("Fed-Batch"-Verfahren) oder mit wiederholter Medienzufuhr
("Repetitive-Fed-Batch"-Verfahren) kultiviert
werden. Eine beschreibende Kurzdarstellung bekannter Kulturverfahren kann
dem Lehrbuch von Chmiel (Bioprozesstechnik 1. Einführung in
die Bioverfahrenstechnik (Gustav Fischer Verlag, Stuttgart, 1991))
oder dem Lehrbuch von Storhas (Bioreaktoren und periphere Einrichtungen
(Vieweg Verlag, Braunschweig/Wiesbaden, 1994)) entnommen werden.
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Das
zu verwendende Kulturmedium muss den Anforderungen der jeweiligen
Stämme
in geeigneter Weise entsprechen. Beschreibungen von Kulturmedien
für verschiedene
Mikroorganismen können
dem Handbuch "Manual
of methods for General Bacteriology" der American Society for Bacteriology
(Washington D.C., USA, 1981) entnommen werden.
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Als
Kohlenstoffquelle können
Zucker und Kohlenhydrate wie beispielsweise Glucose, Saccharose, Lactose,
Fructose, Maltose, Molasse, Stärke
und wahlweise Zellulose, Öle
und Fette wie beispielsweise Sojaöl, Sonnenblumenöl, Erdnussöl und Kokosfett,
Fettsäuren
wie beispielsweise Palmitinsäure,
Stearinsäure
und Linolsäure,
Alkohole wie beispielsweise Glycerin und Ethanol sowie organische
Säuren
wie beispielsweise Essigsäure
verwendet werden. Diese Substanzen können einzeln oder als Mischung
verwendet werden.
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Organische
stickstoffhaltige Verbindungen wie etwa Peptone, Hefeextrakt, Fleischextrakt,
Malzextrakt, Maisquellwasser (CSL), Sojamehl und Harnstoff, oder
anorganische Verbindungen wie etwa Ammoniumsulfat, Ammoniumchlorid,
Ammoniumphosphat, Ammoniumcarbonat und Ammoniumnitrat können als
Stickstoffquelle verwendet werden. Die Stickstoffquellen können einzeln
oder als Mischung verwendet werden.
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Phosphorsäure, Kaliumdihydrogenphosphat
oder Dikaliumhydrogenphosphat oder die entsprechenden natriumhaltigen
Salze können
als Phosphorquelle verwendet werden. Darüber hinaus muss das Kulturmedium
für das
Wachstum nötige
Metallsalze wie beispielsweise Magnesiumsulfat oder Eisensulfat
umfassen. Schließlich
können
essentielle Wachstumssubstanzen wie etwa Aminosäuren und Vitamine zusätzlich au
den oben genannten Substanzen eingesetzt werden. Darüber hinaus
können
geeignete Vorläufersubstanzen
dem Kulturmedium zugesetzt werden. Die erwähnten Startsubstanzen können der
Kultur in Form einer einzigen Charge zugesetzt werden oder während der
Kultivierung in geeigneter Weise zugeführt werden.
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Basische
Verbindungen wie etwa Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid, Ammoniak
oder wässrige
Ammoniaklösung,
oder saure Verbindungen wie etwa Phosphorsäure oder Schwefelsäure können in
geeigneter Weise eingesetzt werden, um den pH-Wert der Kultur zu
steuern. Schaumverhüter
wie beispielsweise Fettsäurepolyglykolester
können
zur Steuerung der Schaumentwicklung verwendet werden. Geeignete
Substanzen mit selektiver Wirkung, zum Beispiel Antibiotika, können dem
Medium zugesetzt werden, um die Stabilität der Plasmide aufrechtzuerhalten.
Um aerobe Bedingungen aufrechtzuerhalten, werden Sauerstoff oder
sauerstoffhaltige Gasmischungen wie beispielsweise Luft in die Kultur
eingeleitet. Die Temperatur der Kultur beträgt üblicherweise zwischen 25 °C und 45 °C und vorzugsweise
zwischen 30 °C
und 40 °C.
Die Kultivierung wird fortgesetzt bis ein Maximum an L-Aminosäuren oder
L-Threonin gebildet wurde. Dieses Ziel wird üblicherweise innerhalb von
10 Stunden bis 160 Stunden erreicht.
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Die
Analyse von L-Aminosäuren
kann mittels Anionenaustauschchromatographie mit anschließender Ninhydrinderivatisierung
wie von Spackman et al. (Analytical Chemistry 30: 1190–1206 (1958))
beschrieben oder mittels Umkehrphasen-HPLC wie von Lindroth et al.
(Analytical Chemistry 51: 1167–1174
(1979)) beschrieben durchgeführt
werden.
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Das
Verfahren gemäß der Erfindung
wird zur fermentativen Herstellung von L-Aminosäuren wie beispielsweise L-Threonin,
L-Isoleucin, L-Valin, L-Methionin, L- Homoserin und L-Lysin benutzt, insbesondere
für L-Threonin.
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Gemäß dem Budapester
Vertrag wurde am 8. September 2000 eine Reinkultur des Escherichia
coli K12-Stamms DH5α/pMAK705
unter dem Zeichen DSM 13720 bei der Deutschen Sammlung für Mikroorganismen
und Zellkulturen (DSMZ = German Collection of Microorganisms and
Cell Cultures, Braunschweig, Deutschland) hinterlegt.
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Im
Folgenden wird die vorliegende Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen
näher erläutert.
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Die
Isolierung der Plasmid-DNA aus Escherichia coli sowie sämtliche
Restriktionstechniken, die Ligation, die Klenowbehandlung und Behandlung
mit alkalischer Phosphatase werden nach dem Verfahren von Sambrook
et al. (Molecular Cloning – A
Laboratory Manual (1989) Cold Spring Harbor Laboratory Press) durchgeführt. Wenn
nicht anders beschrieben, wird die Transformation von Escherichia
coli nach dem Verfahren von Chung et al. (Proceedings of the National
Academy of Sciences of the United States of America 86: 2172–2175 (1989))
durchgeführt.
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Für die Herstellung
von Stämmen
und Transformanten beträgt
die Bebrütungstemperatur
37 °C. Beim replacement-Verfahren
nach Hamilton et al. werden Temperaturen von 30 °C und 44 °C verwendet.
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Beispiel 1
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Erstellung der Deletionsmutation
des aspA-Gens.
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Mittels
Polymerase-Kettenreaktion (PCR) und unter Verwendung synthetischer
Oligonukleotide werden Teile der Genregionen, die strangaufwärts und
strangabwärts
des aspA-Gens liegen, und Teile der 5'- und 3'-Regionen des aspA-Gens von Escherichia
coli K12 verstärkt.
Beginnend mit der Nukleotidsequenz des aspA-Gens und Sequenzen,
die sich strangaufwärts
und strangabwärts
in E. Coli K12 MG1655 (SEQ ID Nr. 1, Accession Nr. AE000486 und
AE000487) befinden, werden die folgenden PCR-Primer synthetisiert
(MWG Biotech, Ebersberg, Deutschland):
aspA5'-1: 5' – GCTGCATCAGCACGAAATTC – 3' (SEQ ID Nr. 3)
aspA5'-2: 5' – CCATTACCATACCGCGAACA – 3' (SEQ ID Nr. 4)
aspA3'-1: 5' – TGGCAGCAGAAGCAGGTCAG – 3' (SEQ ID Nr. 5)
aspA3'-2: 5' – TAGTCCAGACCGCCAGCAAC – 3' (SEQ ID Nr. 6)
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Gemäß den Anweisungen
des Herstellers wird die für
die PCR verwendete chromosomale DNA von E. coli K12 MG1655 mittels "Qiagen Genomic-tips
100/G" (QIAGEN,
Hilden, Deutschland) isoliert. Ein etwa 650 bp großes DNA-Fragment aus der
5'-Region der aspA-Genregion
(aspA5' genannt)
und eine etwa 700 bp großes
DNA-Fragment aus der 3'-Region
der aspA-Genregion (aspA3' genannt)
können
mit spezifischen Primern unter PCR-Standardbedingungen (Innis et al. (1990)
PCR Protocols. A Guide to Methods and Applications, Academic Press)
mit Taq-DNA-Polymerase (Gibco-BRL, Eggenstein, Deutschland) verstärkt werden.
Die PCR-Produkte werden gemäß den Anweisungen
des Herstellers mit dem Vektor pCR2.1-TOPO (TOPO TA Cloning Kit,
Invitrogen, Groningen, Niederlande) ligiert und in den E. Coli-Stamm TOP10F' transformiert. Die Selektion
der plasmidtragenden Zellen findet auf LB-Agar statt, welchem 50 μg/ml Ampillicin
zugesetzt wurden. Nach Isolierung der Plasmid-DNA wird der Vektor
pCR2.1-TOPOaspA3' mit den Restriktionsenzymen
XbaI und Ec1136II gespalten. Nach Abtrennung in 0,8%igem Agarosegel
mit Hilfe des QIAquick Gel Extraction Kits (QIAGEN, Hilden, Deutschland)
wird das aspA3'-Fragment
isoliert. Nach Isolierung der Plasmid-DNA wird der Vektor pCR2.1-TOPOaspA5' mit den Enzymen
EcoRV und XbaI gespalten und mit dem isolierten aspA3'-Fragment ligiert.
Der E. Coli-Stamm DH5α wird
mit der Ligationscharge transformiert, und plasmidtragende Zellen werden
auf LB-Agar selektiert, welchem 50 μg/ml Ampillicin zugesetzt wurden.
Nach Isolierung der Plasmid-DNA werden diejenigen Plasmide, in welchen
die in SEQ ID Nr. 7 dargestellte mutagene DNA-Sequenz geklont ist,
durch Kontrollspaltung mit den Enzymen EcoRI, XbaI und HindIII detektiert.
Eines des Plasmide wird als pCR2.1-TOPOΔaspA (=pCR2.1-TOPOdeltaaspA)
bezeichnet.
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Beispiel 2
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Erstellung des replacement-Vektors
pMA.K705ΔaspA
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Nach
Restriktion mit den Enzymen HindIII und XbaI und Abtrennung in 0,8%igem
Agarosegel wird das in Beispiel 1 beschriebene ΔaspA-Allel vom Vektor pCR2.1-TOPOΔaspA isoliert
und mit dem Plasmid pMAK705 (Hamilton et al., Journal of Bacteriology
171: 4617–4622
(1989)) ligiert, welches mit den Enzymen HindIII und XbaI verdaut
wurde. Die Ligationscharge wird in DH5α transformiert, und plasmidtragende
Zellen werden auf LB-Agar selektiert, welchem 20 μg/ml Chloramphenicol
zugesetzt wurden. Ein erfolgreiches Klonen zeigt sich nach Isolierung
der Plasmid-DNA und Spaltung mit den Enzymen HindIII und XbaI. Der
gebildete replacement-Vektor, pMAK705ΔaspA (= pMAK705deltaaspA) ist
in 1 dargestellt.
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Beispiel 3
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Positionsspezifische Mutagenese
des aspA-Gens im E. Coli-Stamm MG442.
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Der
L-Threonin produzierende E. Coli-Stamm MG442 ist in der Patentschrift
US-A-4,278,765 beschrieben und wurde unter dem Zeichen CMIM B-1628
bei der Russian National Collection for Industrial Microorganisms
(VKPM, Moskau, Russland) hinterlegt.
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Um
das chromosomale aspA-Gen durch das plasmidcodierte Deletionskonstrukt
zu ersetzen, wird MG442 mit dem Plasmid pMAK705ΔaspA transformiert. Das Ersetzen
des Gens wird unter Anwendung des von Hamilton et al. (Journal of
Bacteriology 171: 4617–4622
(1989)) beschriebenen Selektionsverfahrens durchgeführt und
durch PCR-Standardverfahren (Innis et al. (1990) PCR Protocols.
A Guide to methods and Applications, Academic Press) mit folgenden
Oligonukleotidprimern überprüft: aspA5'-1: 5' – GCTGCATCAGCACGAAATTC – 3' (SEQ ID Nr. 3) aspA3'-2: 5' – TAGTCCAGACCGCCAGCAAC – 3' (SEQ ID Nr. 6) Nach
dem Ersetzen enthält
MG442 die Form des ΔaspA-Allels, die in SEQ
ID Nr. 8 dargestellt ist. Der erhaltene Stamm wird als MG442ΔaspA bezeichnet.
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Beispiel 4
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Herstellung von L-Threonin
mit dem MG442ΔaspA-Stamm
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MG442ΔaspA wird
auf einem Minimalmedium folgender Zusammensetzung vervielfältigt: 3,5
g/l Na2HPO4·2H2O, 1,5 g/l KH2PO4, 1 g/l NH4Cl, 0,1
g/l MgSO4·7H2O,
2 g/l Glucose, 20 g/l Agar-Agar. Die Bildung von L-Threonin wird
in Chargenkulturen von 10 ml geprüft, die in 100-ml-Erlenmeyerkolben
enthalten sind. Dazu werden 10 ml Vorkulturmedium folgender Zusammensetzung:
2 g/l Hefeextrakt, 10 g/l (NH4)2SO4, 1 g/l KH2PO4, 0,5 g/l MgSO4·7H2O, 15 g/l CaCO3,
20 g/l Glucose beimpft und die Charge 16 Stunden lang bei 37 °C und 180
UpM in einem ESR Inkubator von Kühner
AG (Birsfelden, Schweiz) bebrütet.
250 μl dieser
Vorkultur werden in 10 ml des Produktionsmediums (25 g/l (NH4)2SO4 ,
2 g/l KH2PO4, 1
g/l MgSO4·7H2O,
0,03 g/l FeSO4·7H2O,
0, 018 g/l MnSO4*1H2O,
30 g/l CaCO3, 20 g/l Glucose) überimpft,
und die Charge wird 48 Stunden lang bei 37 °C bebrütet. Nach der Bebrütung wird
die Optimale Dichte (OD) der Kultursuspension mit einem LP2W-Photometer
von Dr. Lange (Düsseldorf,
Deutschland) bei einer Messwellenlänge von 660 nm bestimmt.
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Die
Konzentration des gebildeten L-Threonins wird dann im sterilgefilterten Überstand
mit einem Aminosäure-Analysator von Eppendorf-BioTronik
(Hamburg, Deutschland) durch Ionenaustauschchromatographie und Nachsäulenreaktion
mit Ninhydrindetektion bestimmt:
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Das
Ergebnis des Versuchs ist in Tabelle 1 dargestellt. Tabelle
1
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Kurzbeschreibung
der Figur:
- • 1:
pMAK705ΔaspA
(= pMAK705deltaaspA)
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Die
Längenangaben
sind als näherungsweise
Angaben zu verstehen. Die verwendeten Abkürzungen und Bezeichnungen haben
folgende Bedeutung:
- • cat: Chloramphenicolresistenz-Gen
- • rep-ts:
Temperaturempfindliche Replikationsregion des Plasmids pSC101
- • aspA5': Teil der 5'-Region des aspA-Gens
and der strangaufwärts
liegenden Region
- • aspA3': Teil der 3'-Region des aspA-Gens
and der strangabwärts
liegenden Region
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Die
Abkürzungen
für die
Restriktionsenzyme haben folgende Bedeutung
- • EcoRI:
Restriktionsendonuklease von Escherichia coli
- • HindIII:
Restriktionsendonuklease von Haomophilus influenza
- • XbaI:
Restriktionsendonuklease von Xanthomonas badrii
SEQUENZPROTOKOLL