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Gebiet der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein neues Lysindecarboxylase-Gen aus Methylophilus-Bakterium, das
am Abbau von L-Lysin beteiligt ist. Die vorliegende Erfindung betrifft
auch kein Methylophilus-Bakterium, worin die Expression des vorstehend
genannten Gens unterdrückt
ist, und ein Verfahren zur Herstellung von L-Lysin unter Einsatz
dieses Bakteriums.
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Kurze Beschreibung
des Standes der Technik
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Lysindecarboxylase ist ein Enzym,
das die Reaktion zur Bildung von Cadaverin durch Decarboxylierung
von L-Lysin katalysiert. Beispielsweise gibt es in Escherichia coli
(E. coli) zwei Enzyme, die als CadA und Ldc bezeichnet werden (WO96/17930).
Außerdem
wurde aufgrund von Gensequenzinformationen aus Genomen oder experimentellen
Ergebnissen vorgeschlagen, daß Lysindecarboxylase
in verschiedenen Bakterien, einschließlich Bacillus halodulans,
Bacillus subtilis, Vibrio cholerae, Salmonella typhimurium, Selenomonas
ruminantium, Nicotiana glutinosa und dergleichen, vorhanden ist
(KEGG Database (Release 25.0), Januar 2003), Y. Takatsuka, et al.,
Journal of Bacteriology, Vol. 182, S. 6732–6741 (2000), Y.-S. Lee und
Y.-D. Cho, The Biochemical Journal, Vol. 360, S. 657–665 (2001)).
Die Existenz des Enzyms ist in Methanol-verwertenden Bakterien jedoch
bislang ungewiß.
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Inzwischen ist ein Verfahren zur
Herstellung von L-Lysin unter Einsatz eines Methylophilus-Bakteriums bekannt
und umfaßt
das Kultivieren eines Mutantenstammes, der gegen ein Lysinanalogon,
wie AEC (S-(2-Aminoethyl)-L-cystein), resistent ist, oder eines
rekombinanten Stammes, der einen Vektor mit DNA enthält, die
die genetische Information trägt,
die an der Biosynthese von L-Lysin beteiligt ist (WO 00/61723).
Ein Gen, welches Lysindecarboxylase, abgeleitet aus einem Methylophilus
Bakterium, codiert, ist bislang jedoch nicht bekannt, und es gibt
bislang keine Berichte über
L-Lysin-Produktion unter Verwendung eines Methylophilus-Bakteriums,
worin die Expression eines solchen Gens unterdrückt oder ausgeschaltet ist.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung
ist es, ein Lysindecarboxylase-Gen aus Methylophilus methylotrophus
zu erhalten, welches ein Methanol-verwertendes Bakterium ist, und
ein solches Gen zur Herstellung eines L-Lysin-produzierenden Bakteriums
der Gattung Methylophilus, worin die Expression des Lysindecarboxylase-Gens
in der Zelle unterdrückt
ist, zu verwenden. Eine weitere Aufgabe ist es, ein Verfahren zur Herstellung
von L-Lysin durch Kultivieren eines solchen Methylophilus-Bakteriums
bereitzustellen.
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Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung
ist es, ein Protein aus der folgenden Gruppe bereitzustellen:
- (A) ein Protein mit der Aminosäuresequenz
der SEQ ID NO: 4;
- (B) ein Protein mit der Aminosäuresequenz der SEQ ID NO: 4,
einschließlich
Substitution, Deletion, Insertion oder Addition eines oder mehrerer
Aminosäurereste,
und mit Lysindecarboxylase-Aktivität.
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Eine weitere Aufgabe der vorliegenden
Erfindung ist es, eine DNA bereitzustellen, welche das vorstehend
beschriebene Protein codiert.
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Eine weitere Aufgabe der vorliegenden
Erfindung ist es, die vorstehend beschriebene DNA bereitzustellen,
wobei die DNA aus der folgenden Gruppe ausgewählt ist:
- (a)
eine DNA mit der Nukleotidsequenz der Nukleotidnummern 684 bis 2930
in der SEQ ID NO: 3;
- (b) eine DNA, die mit einer DNA mit der Nukleotidsequenz der
Nukleotidnummern 684 bis 2930 in der SEQ ID NO: 3 unter stringenten
Bedingungen hybridisierbar ist und für ein Protein mit Lysindecarboxylase-Aktivität codiert.
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Eine weitere Aufgabe der vorliegenden
Erfindung ist es, die vorstehend beschriebene DNA bereitzustellen,
die von einem Chromosom eines Methylophilus-Bakteriums abgeleitet
ist.
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Es ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, ein Methylophilus-Bakterium bereitzustellen, das die
Fähigkeit
zur Produktion von L-Lysin hat und so modifiziert ist, daß die intrazelluläre Lysindecarboxylase-Aktivität vermindert
oder ausgeschaltet ist.
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Es ist eine weitere erfindungsgemäße Aufgabe,
das vorstehend beschriebene Methylophilus-Bakterium bereitzustellen,
worin ein Gen auf einem Chromosom mit einer Nukleotidsequenz, die
der Sequenz der vorstehend beschriebenen DNA identisch ist, zerstört ist,
oder ein Gen auf einem Chromosom mit einer Homologie zu der vorstehend
beschriebenen DNA in einem solchen Ausmaß, daß eine homologe Rekombination
mit der DNA auftritt, zerstört
ist, wodurch die Expression des Gens unterdrückt ist und die intrazelluläre Lysindecarboxylase-Aktivität vermindert
oder eliminiert ist.
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Es ist eine weitere erfindungsgemäße Aufgabe,
ein Verfahren zur Herstellung von L-Lysin bereitzustellen, welches
das Kultivieren des vorstehend beschriebenen Methylophilus-Bakteriums
in einem Medium, das Methanol als Hauptkohlenstoffquelle enthält, zur
Produktion und Akkumulation von L-Lysin in der Kultur und das Gewinnen
des L-Lysins aus der Kultur umfaßt.
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Mit der vorliegenden Erfindung wird
es möglich,
eine neue Lysindecarboxylase und ein für dieses Enzym codierendes
Gen bereitzustellen. Außerdem
kann durch Kultivieren eines Methylophilus-Bakteriums, das die Fähigkeit
zur Produktion von L-Lysin
hat und worin die Expression des Gens unterdrückt ist, L-Lysin effizient
hergestellt werden.
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EINGEHENDE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die Erfinder der vorliegenden Erfindung
haben Forschungen durchgeführt,
um zu bestimmen, ob Lysindecarboxylase in Methylophilus-Bakterium
vorkommt, und sie haben einen offenen Leserahmen (im folgenden als "orf" abgekürzt) mit
einer Homologie zu einem bekannten Lysindecarboxylase-Gen, abgeleitet
von einer DNA-Sequenz auf dem Genom von Methylophilus methylotrophus,
gefunden. Die Homologie der durch dieses Gen codierten Aminosäuresequenz
(Anteil identischer Aminosäuren)
war 38,18 zu dem cadA-Produkt von Escherichia coli (E. coli K12,
NCBI: AAC77092) und 37,85% zu dem ldcC-Produkt desselben Bakteriums (E.
coli K12, NCBI: AAC73297). Überdies
hatte die durch diesen orf codierte Aminosäuresequenz etwa 38,11 Homologie
zu Arginindecarboxylase, welches das Genprodukt von adiA von Escherichia
coli ist (E. coli K12, NCBI: AAC77078), und somit war das newldc-Gen
identifiziert.
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Deshalb haben die Erfinder der vorliegenden
Erfindung versucht, den vorstehend beschriebenen orf von Methylophilus
me thylotrophus zu zerstören,
um dessen Funktion zu untersuchen. Der im Ergebnis erhaltene Stamm
wuchs in einem SEII-Medium nicht mehr, worin ein Wildtypstamm von
Methylophilus methylotrophus normalerweise wachsen kann. Dies war
ein unerwartetes Ergebnis, weil Escherichia coli und dergleichen keine
besondere Auxotrophie zeigen, selbst wenn cadA und ldcC deletiert
sind.
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Da davon ausgegangen wurde, daß ein Nährstoff
für Methylophilus
methylotrophus aufgrund des Defekts des orf essentiell wurde und
nicht in den Komponenten des SEII-Mediums vorhanden war, wurde Cadaverin,
ein Abbauprodukt von L-Lysin, oder Agmatin, ein Abbauprodukt von
L-Arginin, in einer geeigneten Menge zu dem Medium gegeben. Es zeigte
sich, daß der
Stamm mit dem Defekt in dem orf in dem Medium wachsen konnte.
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Deshalb wurde gefunden, daß in Methylophilus
methylotrophus das durch diesen orf codierte Protein für das Wachstum
in einem typischen Minimalmedium essentiell ist und daß Cadaverin
oder Agmatin für
das Wachstum eines Stammes mit einem Defekt im orf notwendig ist.
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Ausgehend davon wurde das Gen, das
diesen orf enthielt, ldc-Gen
genannt.
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Wenn die Expression des ldc-Gens
in einem L-Lysin-produzierendem Stamm, der von Methylophilus methylotrophus
gezüchtet
wurde, unterdrückt
wurde, wurde die L-Lysin-Produktion verbessert, und somit wurde
die vorliegende Erfindung gemacht.
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Im folgenden wird die vorliegende
Erfindung eingehend beschrieben.
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Die erfindungsgemäße Lysindecarboxylase und die
dafür codierende
DNA
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Die erfindungsgemäße Lysindecarboxylase ist ein
Protein, das im folgenden in (A) oder (B) definiert ist:
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- (A) ein Protein mit der Aminosäuresequenz
der SEQ ID NO: 4;
- (B) ein Protein mit der Aminosäuresequenz der SEQ ID NO: 4,
einschließlich
Substitution, Deletion, Insertion oder Addition eines oder mehrerer
Aminosäurereste,
und mit einer Lysindecarboxylase-Aktivität.
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Die erfindungsgemäße DNA codiert für ein vorstehend
in (A) oder (B) definiertes Protein.
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Die erfindungsgemäße DNA (im folgenden auch als "ldc-Gen" bezeichnet) kann
aus einer chromosomalen DNA eines Methylophilus-Bakteriums, wie
Methylophilus methylotrophus, isoliert und erhalten werden. Ein
Wildtypstamm von Methylophilus methylotrophus, Stamm AS1 (NCIMB
Nr. 10515), ist bei den National Collections of Industrial and Marine
Bacteria (Adresse: NCIMB Lts., Torry Research Station, 135, Abbey
Road, Aberdeen AB9 8DG, Großbritannien)
erhältlich,
Obwohl ein typisches Kultivierungsverfahren für diesen Stamm im Katalog von
NCIMB beschrieben ist, kann er auch in dem SEII-Medium, das in den
Beispielen beschrieben ist, gezüchtet
werden.
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Die genomische DNA des Stammes AS1
kann durch ein bekanntes Verfahren hergestellt werden, und es kann
ein käuflich
erwerbbarer Kit für
die Herstellung des Genoms eingesetzt werden.
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Die erfindungsgemäße DNA kann durch Synthetisieren
von Primern auf der Grundlage der Nukleotidsequenz der Nukleotidnummern
684 bis 2930 in der SEQ ID NO: 3 und anschließendes Amplifizieren der DNA durch
PCR (Polymerasekettenreaktion) unter Einsatz einer chromosomalen
DNA eines Bakteriums, wie Methylophilus-Bakterium, als Matrize erhalten
werden. Außerdem
kann die erfindungsgemäße DNA auch
durch Koloniehybridisierung unter Einsatz einer Sonde, hergestellt
auf der Grundlage der vorstehend genannten Nukleotidsequenz oder
eines Teilfragments, wobei die Sonde durch PCR amplifiziert wurde,
erhalten werden.
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Herstellungstechniken für die genomische
DNA-Bibliothek, die Hybridisierung, PCR, Herstellung von Plasmid-DNA,
Verdauung und Ligation von DNA, Transformation und dergleichen,
die für
das Klonieren der erfindungsgemäßen DNA
eingesetzt werden, sind in Sambrook, J., Fritsch, E. F., Maniatis,
T., Molecular Cloning, Cold Spring Harbor Laboratory Press, Third
Edition (2001) beschrieben.
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Beispiele für in der vorstehend genannten
PCR eingesetzten Primer umfassen, wobei sie jedoch nicht darauf
beschränkt
sind, Oligonukleotide der SEQ ID NO: 1 und 2.
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Die Nukleotidsequenz des ldc-Gens,
isoliert aus dem Genom von Methylophilus methylotrophus, das wie
vorstehend beschrieben erhalten wurde, ist in SEQ ID NO: 3 gezeigt.
Außerdem
ist die Aminosäuresequenz
der davon codierten Lysindecarboxylase als SEQ ID NO: 4 gezeigt.
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Für
die vorstehend genannte Aminosäuresequenz
wurde eine bekannte Datenbank auf homologe Aminosäuresequenzen
durchsucht. Es wurden dadurch zwei Arten von Lysindecarboxylasen
(codiert von cadA und ldcC) und Arginindecarboxylase (codiert von
adiA) aus Escherichia coli mit Homologien von 38,18%, 37,85% beziehungsweise
38,11% zu der vorstehend genannten Aminosäuresequenz gefunden. Die Homologien
wurden als Anteile identischer Aminosäuren zur Gesamtanzahl der Aminosäurereste
der für
den Vergleich verwendeten Regionen berechnet.
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Die erfindungsgemäße DNA kann für eine Aminosäuresequenz,
einschließlich
Substitution, Deletion, Insertion oder Addition eines oder mehrerer
Aminosäurereste
an einer oder mehreren Positionen codieren, solange die Aktivität der codierten
Lysin decarboxylase nicht wesentlich beeinträchtigt ist. Der Ausdruck "mehrere", der hier verwendet
wird, variiert in Abhängigkeit
von den Positionen der Aminosäurereste
in der dreidimensionalen Struktur des Proteins und der Aminosäureart.
Die Aminosäuresequenz
kann jedoch eine Sequenz mit 70% oder mehr, vorzugsweise 80% oder
mehr, stärker
bevorzugt 90% oder mehr Homologie zur Gesamtaminosäuresequenz
der Lysindecarboxylase mit der Aktivität von Lysindecarboxylase sein.
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Genauer gesagt sind "mehrere" vorzugsweise zwischen
2 und 20, stärker
bevorzugt zwischen 2 bis 10. Die vorstehend genannte Aktivität von Lysindecarboxylase
bedeutet eine Aktivität
zur Katalyse der Reaktion zur Herstellung von Cadaverin durch Decarboxylierung
von L-Lysin.
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Eine DNA, die für ein Protein codiert, das
im wesentlichen mit der vorstehend genannten Lysindecarboxylase
identisch ist, kann durch Modifizieren der in SEQ ID NO: 3 gezeigten
Nukleotidsequenz erhalten werden. Beispielsweise kann ortsspezifische
Mutagenese eingesetzt werden, so daß Substitution, Deletion, Insertion
oder Addition eines oder mehrerer Aminosäurereste an einer spezifischen
Stelle auftritt. Außerdem
kann eine wie vorstehend beschrieben modifizierte DNA auch durch
herkömmlich
bekannte Mutationsbehandlungen erhalten werden. Beispiele solcher
Mutationsbehandlungen umfassen ein Verfahren zur Behandlung des ldc-Gens
in vitro mit Hydroxylamin oder dergleichen, ein Verfahren zur Behandlung
eines Mikroorganismus, wie ein Escherichia-Bakterium, enthaltend
ein ldc-Gen, mit UV-Bestrahlung oder einem Mutagenisierungsmittel,
das üblicherweise
bei Mutationsbehandlungen eingesetzt wird, wie N-Methyl-N'-nitro-N-nitrosoguanidin (NTG) oder
EMS.
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Die Substitution, Deletion, Insertion,
Addition, Inversion und dergleichen von Nukleotiden, wie vorstehend
beschrieben, kann auch eine natürlich
auftretende Mutation auf der Basis von beispielsweise einem individuellen
Unterschied oder einem Unterschied in der Art der Mikroorganismen,
welche das ldc-Gen enthalten, sein.
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Eine DNA, die im wesentlichen für dasselbe
Protein wie Lysindecarboxylase codiert, kann durch Exprimieren einer
solchen DNA mit einer vorstehend beschriebenen Mutation in einer
geeigneten Zelle und Untersuchen der Aktivität der exprimierten Lysindecarboxylase
erhalten werden. Eine DNA, die im wesentlichen für dasselbe Protein wie Lysindecarboxylase
codiert, kann auch durch Isolieren einer DNA, die mit einer DNA mit
der Nukleotidsequenz, die den Nukleotidnummern 684 bis 2930 der
Nukleotidsequenz in SEQ ID NO: 3 entspricht, oder mit einer Sonde,
die aus der Nukleotidsequenz unter stringenten Bedingungen hergestellt
werden kann, hybridisierbar ist und für ein Protein mit Lysindecarboxylase-Aktivität codiert,
aus einer Zelle, welche das ldc-Gen mit einer Mutation enthält, erhalten
werden.
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Die "stringenten Bedingungen" umfassen Bedingungen,
unter denen ein sogenanntes spezifisches Hybrid gebildet wird und
ein nicht-spezifisches Hybrid nicht gebildet wird. Es ist schwierig,
diese Bedingung durch Zahlenangaben genau auszudrücken. Beispielsweise
umfassen stringente Bedingungen jedoch eine Bedingung, bei der DNAs
mit hoher Homologie, wie DNAs mit einer Homologie von 70% oder höher, vorzugsweise
80% oder höher,
stärker
bevorzugt 90% oder höher,
noch stärker
bevorzugt 95% oder höher,
miteinander hybridisieren, und DNAs mit einer Homologie, die niedriger
als vorstehend genannt ist, nicht miteinander hybridisieren. Alternativ
dazu umfassen stringente Bedingungen eine Bedingung, bei der DNAs
miteinander bei einer Salzkonzentration hybridisieren, die typischen
Waschbedingungen bei der Southern Hybridisierung entsprechen, nämlich 1 × SSC, 0,1%
SDS, vorzugsweise 0,1 × SSC,
0,1% SDS, bei 60°C.
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Eine Teilsequenz des ldc-Gens kann
auch als Sonde eingesetzt werden. Eine solche Sonde kann durch PCR
unter Einsatz von Oligonukleotiden, hergestellt auf der Grundlage
der Nukleotidsequenz des Gens, als Primer und einem DNA-Fragment,
welches das Gen enthält,
als Matrize durch dem Fachmann bekannte Verfahren hergestellt werden.
Wenn ein DNA-Fragment mit einer Länge von etwa 300 bp als Sonde
eingesetzt wird, kann die Waschbedingung für die Hybridisierung beispielsweise
50°C, 2 × SSC und
0,1% SDS sein.
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Die Aktivität der Lysindecarboxylase kann
durch das Verfahren gemessen werden, das in Y.-S. Lee und Y.-D.
Cho, The Biochemical Journal, Bd. 360, S. 657–665 (2001) beschrieben ist.
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Das erfindungsgemäße ldc-Gen kann zusätzlich zur
Konstruktion eines später
beschriebenen Stammes mit zerstörtem
ldc-Gen beispielsweise für
die Produktion der erfindungsgemäßen Lysindecarboxylase eingesetzt
werden. Das heißt,
die Lysindecarboxylase kann durch Einführen des ldc-Gens in einen
geeigneten Wirtsmikroorganismus zur Expression des Gens produziert
werden. Dies kann auf dieselbe Weise durchgeführt werden wie ein übliches
Verfahren zur Produktion eines nützlichen
Proteins unter Verwendung von Genrekombinationstechniken. Das heißt, eine
DNA, die für
Lysindecarboxylase codiert, kann in einen Vektor eingebaut werden,
der einen geeigneten Promotor enthält, ein Wirt, wie Escherichia
coli, kann mit dem erhaltenen rekombinanten Vektor transformiert
werden, und die Transformante kann zur Expression des vorstehend
genannten Gens kultiviert werden. Beispiele des Wirts umfassen,
sie sind jedoch nicht darauf beschränkt, Escherichia coli, Bacillus
subtilis, Hefe und dergleichen. Der Promotor kann jeder beliebige
Promotor sein, der in dem eingesetzten Wirt funktioniert, und Beispiele
umfassen lac, trp, tac, trc, recA, T7 (Lecture of Biochemical Experiments,
New Edition, Vol. 1, Protein, VI Synthesis and Expression, herausgegeben
von Japanese Biochemical Society, S. 166, Yasueda, Matsui, 1992,
veröffentlicht
von Tokyo Kagaku Dojin), PGK, ADH1, GPD, MFa1, SUC2, PHO5, GAL1,
GAL4 (Lecture of Biochemical Experiments, New Edition, Vol. 1, Protein,
VI Synthesis and Expression, herausgegeben von Japanese Biochemical
Society, S. 215, Sakai et al., 1992, veröffentlicht von Tokyo Kagaku
Dojin) und dergleichen.
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Die Lysindecarboxylase kann aus einem
Wirtsmikroorganismus auf dieselbe Weise wie für die Produktion eines üblichen
rekombinanten Proteins gewonnen werden.
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Methylophilus-Bakterium
der vorliegenden Erfindung
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Das erfindungsgemäße Bakterium ist ein Methylophilus-Bakterium
mit der Fähigkeit
zur Produktion von L-Lysin und ist so modifiziert, daß die intrazelluläre Lysindecarboxylase-Aktivität vermindert
oder ausgeschaltet ist.
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Ein Beispiel des Methylophilus-Bakteriums
umfaßt
Methylophilus methylotrophus. Die "Fähigkeit
zur Produktion von L-Lysin",
auf die in der vorliegenden Erfindung Bezug genommen wird, bedeutet
die Fähigkeit des
erfindungsgemäßen Bakteriums,
die Anhäufung
einer signifikanten Menge von L-Lysin in einem Medium zu bewirken,
wenn das Bakterium in dem Medium kultiviert wird.
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Die Verringerung oder Ausschaltung
der intrazellulären
Lysindecarboxylase-Aktivität
wird beispielsweise durch Unterdrücken der Expression des ldc-Gens
erreicht. Die Verringerung oder Ausschaltung der intrazellulären Lysindecarboxylase-Aktivität kann auch
durch Modifizieren der Struktur des Lysindecarboxylase-Enzyms, das
durch dieses Gen codiert wird, zur Verringerung oder Ausschaltung
der spezifischen Aktivität der
Lysindecarboxylase erreicht werden. Beispiele für ein Verfahren zur Herstellung
eines solchen Methylophilus-Bakteriums, worin die intrazelluläre Lysindecarboxylase-Aktivität verringert
oder ausgeschaltet ist, umfassen ein Verfahren zur Behandlung eines Methylophilus-Bakteriums
mit UV-Strahlung oder einem Mutagenisierungsmittel, das in üblichen
Mutagenisierungsbehandlungen eingesetzt wird, wie N-Methyl-N'-nitro-N-nitrosoguanidin
(NTG) oder EMS, und das Selektieren eines Mutantenstammes, welcher
die verringerte Aktivität
von Lysindecarboxylase zeigt.
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Eine bevorzugte Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Bakteriums
ist ein Methylophilus-Bakterium, worin das ldc-Gen auf einem Chromosom
zerstört
ist, wodurch die Expression des Gens unterdrückt wird und die intrazelluläre Lysindecarboxylase-Aktivität verringert
oder ausgeschaltet ist. Das in dieser Ausführungsform beschriebene ldc-Gen
umfaßt
ein Gen, das für
Lysindecarboxylase mit der Aminosäuresequenz der SEQ ID NO: 4
codiert, und ein Gen mit einer Homologie zu diesem Gen in einem
Ausmaß,
daß homologe
Rekombination mit dem Gen mit der Aminosäuresequenz der SEQ ID NO: 4
auftritt. Die vorstehend erwähnte
Homologie in einem Ausmaß,
daß homologe
Rekombination auftritt, ist vorzugsweise 90% oder mehr, stärker bevorzugt
95% oder mehr, insbesondere bevorzugt 99% oder mehr Homologie.
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Das ldc-Gen auf einem Chromosom kann
durch ein Verfahren auf der Grundlage von Gensubstitution unter
Einsatz homologer Rekombination zerstört werden (Experiments in Molecular
Genetics, Cold Spring Harbor Laboratory Press (1972); Matsuyama,
S. & Mizushima,
S. J. Bacteriol., 162, 1196 (1985), wie in den Beispielen beschrieben.
Die Fähigkeit,
homologe Rekombination zu bewirken, ist eine allgemein in Bakterien
vorhandene Eigenschaft, und die Erfinder der vorliegenden Erfindung
haben gefunden, daß Gensubstitution
unter Einsatz homologer Rekombination auch in Methylophilus-Bakterien
möglich
ist. Genauer gesagt wird ein Methylophilus-Bakterium mit einer DNA,
die das ldc-Gen enthält,
das so modifiziert ist, daß keine
Lysindecarboxylase produziert wird, die normal funktioniert (ldc-Gen
vom Deletionstyp), transformiert, und die Rekombination wird zwischen
dem ldc-Gen vom Deletionstyp und dem ldc-Gen auf einem Chromosom
bewirkt. Danach wird, wenn die Rekombination erneut an einer Stelle
auf dem Chromosom, in die das Plasmid einverleibt wurde, auftritt,
das Plasmid aus dem Chromosom eliminiert. Zu diesem Zeitpunkt kann,
in Abhängigkeit
von der Rekombinationsstelle, das Gen vom Deletionstyp auf dem Chromosom
fixiert sein, und das native Gen kann zusammen mit dem Plasmid aus
dem Chromosom eliminiert worden sein, oder das native Gen kann auf
dem Chromosom fixiert sein, und das Gen vom Deletionstyp kann zusammen
mit dem Plasmid aus dem Chromosom entfernt worden sein, Durch Selektieren
eines solchen Stammes, in dem das Erstgenannte aufgetreten ist,
kann ein Stamm, worin das Gen vom Deletionstyp gegen das native
Gen auf dem Chromosom ausgetauscht worden ist, erhalten werden.
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Außerdem haben die Erfinder der
vorliegenden Erfindung gefunden, daß in Methylophilus methylotrophus
das Einführen
eines zu einem gewünschten
Gen homologen Gens in ein Chromosom in der Form eines linearen DNA-Fragments
die homologe Rekombination zwischen dem gewünschten Gen auf dem Chromosom und
dem homologen Gen auf dem eingeführten
linearen DNA-Fragment in der Zelle bewirkte, wodurch eine Gensubstitution
erzielt werden konnte, so daß ein
solches Verfahren ebenfalls eingesetzt werden kann. Ein Beispiel
der Gensubstitution, durchgeführt
unter Einsatz dieses Verfahrens, wird in den Beispielen beschrieben.
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Beispiele des vorstehend beschriebenen
ldc-Gens vom Deletionstyp umfassen Gene, worin Substitution, Deletion,
Insertion, Addition oder Inversion eines oder mehrerer Nukleotide
in der Nukleotidsequenz der codierenden Region bewirkt wird und
dadurch die spezifische Aktivität
des codierten Proteins verringert oder ausgeschaltet wird, sowie
Gene, deren innerer Bereich oder Endbereich der codierenden Region
deletiert ist, Gene, in deren codierende Region eine andere Se quenz
eingefügt
worden ist, und dergleichen. Beispiele anderer Sequenzen umfassen
Markergene, wie das Kanamycinresistenzgen.
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Die Expression des ldc-Gens auf einem
Chromosom kann auch durch Einführen
von Substitutionen, Deletionen, Insertionen, Additionen oder Inversionen
eines oder mehrerer Nukleotide in einer Promotorsequenz des Gens
zur Verringerung der Promotoraktivität und damit zur Unterdrückung der
Expression des Gens auf Transkriptionsebene verringert oder ausgeschaltet
werden (vergleiche Rosenberg, M. & Court,
D., Ann. Rev. Genetics, 13, S. 319 (1979); Youderian, P., Bouvier,
S. & Susskind,
M., Cell, 30, S. 843–853
(1982)).
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Außerdem kann die Expression
des ldc-Gens auch auf Translationsebene durch Einführen einer
Substitution, Deletion, Insertion, Addition oder Inversion eines
oder mehrerer Nukleotide in eine Region zwischen der SD-Sequenz
und dem Initiationscodon des Gens unterdrückt werden (vergleiche Dunn,
J. J., Buzash-Pollert, E. & Studier,
F. W., Proc., Natl. Acad. Sci. USA, 75, S. 2743 (1978)).
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Die Modifikation eines Promotors
oder einer Region zwischen der SD-Sequenz und dem Initiationscodon,
wie vorstehend beschrieben, kann auf dieselbe Weise wie für die vorstehend
beschriebene Gensubstitution durchgeführt werden. Ortsspezifische
Mutagenese (Kramer, W. & Frits,
H. J: Methods in Enzymology, 154, 350 (1987)) und der Einsatz einer
Behandlung mit einem chemischen Mittel, wie Natriumhyposulfit oder
Hydroxylamin (Shortle, D. und Nathans, D., Proc., Natl. Acad. Sci.
USA, 75, 270 (1978)) kann spezifisch eingesetzt werden, um Substitution,
Deletion, Insertion, Addition oder Inversion von Nukleotiden in
einem Gen zu bewirken.
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Ortsspezifische Mutagenese ist ein
Verfahren unter Einsatz synthetischer Oligonukleotide, welche eine
willkürliche
Substitution, Deletion, Insertion, Addition oder Inversion in spezifische
Basenpaare einführen kann.
Um dieses Verfahren einzusetzen, wird ein Plasmid, welches ein gewünschtes
Gen enthält,
das cloniert ist und eine bekannte DNA-Nukleotidsequenz enthält, zunächst denaturiert,
um einen Einzelstrang zu erhalten. Dann wird ein synthetisches Oligonukleotid,
das zu einer Region, worin eine Mutation eingeführt werden soll, komplementär ist, synthetisiert.
Bei dieser Synthese wird die Sequenz des synthetischen Oligonukleotids
nicht als vollständig
komplementäre
Sequenz hergestellt, sondern so hergestellt, daß Substitution, Deletion, Insertion,
Addition oder Inversion eines oder mehrerer willkürlicher
Nukleotide umfaßt
sind. Danach wird die einzelsträngige
DNA und das synthetische Oligonukleotid, welches Substitution, Deletion,
Insertion, Addition oder Inversion eines oder mehrerer willkürlicher
Nukleotide umfaßt,
hybridisiert, und ein vollständig
doppelsträngiges
Plasmid wird unter Einsatz eines Klenow-Fragments der DNA-Polymerase I und
T4-Ligase synthetisiert und in kompetente Zellen von Escherichia
coli eingeführt.
Einige der wie vorstehend beschrieben erhaltenen Transformanten
tragen ein Plasmid, welches das Gen enthält, worin Substitution, Deletion,
Insertion, Addition oder Inversion eines oder mehrerer Nukleotide
festgelegt ist. Ein ähnliches
Verfahren, welches die Einführung einer
Mutation in ein gewünschtes
Gen ermöglicht
und dadurch die Modifikation oder Zerstörung des Gens ermöglicht,
umfaßt
das rekombinante PCR-Verfahren (PCR Technology, Stockton Press (1989)).
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Durch Ersetzen des nativen Gens auf
einem Chromosom eines Methylophilus-Bakteriums durch das Gen, in
das eine Mutation eingeführt
worden ist und das dadurch wie vorstehend beschrieben modifiziert
oder zerstört
wurde, kann die Expression des ldc-Gens in der Zelle unterdrückt werden.
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Das Methylophilus-Bakterium mit verringerter
oder ausgeschalteter Lysindecarboxylase-Aktivität ist ein Methylophilus- Bakterium mit einer
Fähigkeit
zur Produktion von L-Lysin. Ein Methylophilus-Bakterium mit der
Fähigkeit
zur Produktion von L-Lysin, wie ein Stamm von Methylophilus methylotrophus,
kann durch Mutagenesebehandlung eines solchen Stammes, der die Fähigkeit
zur Produktion von L-Lysin nicht hat oder eine geringe Fähigkeit
zur Produktion von L-Lysin hat, unter Verleihung einer Resistenz
gegen ein L-Lysin-Analogon, wie S-(2-Aminoethyl)-L-cystein (im folgenden
als "AEC" abgekürzt) erhalten
werden. Beispiele des Verfahrens zur Mutagenesebehandlung umfassen,
wobei sie jedoch nicht darauf beschränkt sind, Verfahren zur Behandlung
von Zellen von Escherichia coli mit einem chemischen Mutagenisierungsmittel,
wie NTG oder EMS, oder mit UV-Strahlung oder dergleichen. Spezifische
Beispiele eines solchen Stammes umfassen Methylophilus methylotrophus
AJ13608. Dieser Stamm wurde durch Übertragung der AEC-Resistenz
auf den Stamm Methylophilus methylotrophus AS1 gezüchtet. Methylophilus
methylotrophus AJ13608 wurde am 10. Juni 1999 beim National Institute
of Bioscience and Human-Technology, Agency of Industrial Science
and Technology (derzeit das unabhängige Verwaltungsinstitut National
Institute of Advanced Industrial Science and Technology, International
Patent Organism Depositary, Tsukuba Central 6, 1-1, Higashi 1-Chome,
Tsukuba-shi, Ibaraki-ken, 305-8566, Japan) hinterlegt und erhielt
die Hinterlegungsnummer FERM P-17416. Dann wurde die Hinterlegung
am 31. März
2000 in eine internationale Hinterlegung gemäß den Regelungen des Budapester
Vertrages umgewandelt und erhielt die Hinterlegungsnummer FERM BP-7112.
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Ein Methylophilus methylotrophus
mit der Fähigkeit
zur Produktion von L-Lysin kann auch durch Einführen einer DNA, die genetische
Information trägt,
die an der Biosynthese von L-Lysin beteiligt ist, oder durch Verstärken der
Expression der DNA mit einer genetischen Rekombinationstechnik gezüchtet werden.
Das oder die einzuführenden
Gene codieren für
ein Enzym des Biosyntheseweges von L-Lysin, wie Dihydrodipicolinatsynthase und
Succinyldiaminopimelattransaminase. Im Fall eines Gens für ein Enzym,
das einer Rückkopplungshemmung
durch L-Lysin unterliegt, wie Dihydrodipicolinatsynthase, ist es
bevorzugt, ein mutiertes Gen einzusetzen, das für ein Enzym codiert, das frei
von Rückkopplungshemmung
ist.
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Außerdem kann die Fähigkeit
zur Produktion von L-Lysin auch durch Verstärken der Aktivität eines Proteins,
das an der Sekretion von L-Lysin beteiligt ist, verbessert werden.
Beispielsweise ist als ein Protein, das an der Sekretion von L-Lysin beteiligt ist,
das LysE-Protein, das durch das lysE-Gen codiert wird, bekannt (M.
Vrljic, H. Sahm and L. Eggeling, Molecular Microbiology 22, S. 815–826 (1996);
Internationale Patentveröffentlichung
WO 97/23597). Die Erfinder der vorliegenden Erfindung bestätigten,
daß obwohl
ein Wildtyp-lysE, abgeleitet aus Brevibacterium Bakterien, in Methylophilus-Bakterien überhaupt
nicht funktionierte, dieses Gen modifiziert werden konnte, so daß es in
Methylophilus-Bakterien funktionierte. Beispiele solcher Varianten des
LysE-Proteins umfassen LysE24, das in den Beispielen beschrieben
ist (vergleiche US-2003-0124687-A1).
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Das LysE-Protein, das durch das lysE-Gen
codiert wird, hat 6 hydrophobe Helixregionen. Einige dieser hydrophoben
Regionen sind vermutlich Transmembrandomänen. Es wird auch vermutet,
daß eine
Region zwischen der dritten und der vierten Region, bezogen auf
den N-Terminus, hydrophil ist und eine Schleifenstruktur aufweist.
Die Nukleotidsequenz des Wildtyp-lysE und die Aminosäuresequenz
des LysE-Proteins von Brevibacterium lactofermentum sind in der
SEQ ID NO: 21 und der SEQ ID NO: 22 gezeigt. In dieser Aminosäuresequenz
korrespondieren die hydrophoben Helixregionen mit den Aminosäurenummern
5-20, 37-58, 67-93, 146-168, 181-203 und 211-232. Die Schleifenregion
entspricht den Aminosäurenummern
94 bis 145.
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Die Erfinder der vorliegenden Erfindung
fanden, daß das
lysE-Gen in Methylophilus-Bakterien
letal war, jedoch auch, daß eine
DNA, die für
eine Variante des LysE-Proteins codiert, welche die Schleifenregion nicht
hatte oder im wesentlichen nur aus den hydrophoben Helices bestand,
die Sekretion von L-Lysin aus der Zelle eines Methanol-verwertenden
Bakteriums heraus erhöhte
(US-2003-0124687-A1). Das lysE24 codiert für ein solches mutiertes LysE-Protein,
dem die vorstehend beschriebene Schleifenregion, die in einem Wildtyp-LysE-Protein
vorhanden ist, fehlt oder im wesentlichen nur aus den hydrophoben
Helices besteht.
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Das vorstehend beschriebene mutierte
LysE ist nicht besonders eingeschränkt, solange es eine oder mehrere
hydrophobe Helices hat und, wenn es in einem Methanol-verwertenden
Bakterium exprimiert wird, zu einer erhöhten Sekretion von L-Lysin
führt.
Genauer gesagt ist eine DNA, die für ein mutiertes LysE codiert, das
alle, nämlich
die erste bis sechste hydrophobe Helix, bezogen auf den N-Terminus,
codiert, mit umfaßt. Genauer
gesagt ist eine DNA, die für
ein Peptid codiert, das die erste bis dritte hydrophobe Helix, bezogen
auf den N-Terminus, enthält,
und eine DNA, die für
ein Peptid codiert, das die vierte bis sechste hydrophobe Helix, bezogen
auf den N-Terminus,
codiert, mit umfaßt.
Das vorstehend genannte lysE24 ist ein Beispiel eines mutierten
lysE, das für
ein Peptid, das die erste bis dritte hydrophobe Helix enthält, und
für ein
Peptid codiert, das die vierte bis sechste hydrophobe Helix enthält. Das
lysE24-Gen wird durch eine Mutation im Stoppcodon stromabwärts der
Region, die für
die dritte hydrophobe Helix codiert, eingeführt. Die Erfinder der vorliegenden Erfindung
haben bestätigt,
daß wenn
eine Region stromabwärts
von diesen Stoppcodon deletiert wird, das mutierte lysE24-Gen die
Akkumulation von L-Lysin in dem Medium nicht bewirkte, wenn es in
dem Methylophilus methylotrophus Stamm AS1 exprimiert wurde. Deshalb
wird angenommen, daß ein
Peptid, das die erste bis dritte hydrophobe Helix enthält, und
ein Peptid, das die vierte bis sechste hydrophobe Helix enthält, getrennt voneinander
translatiert werden und in Methylophilus-Bakterium funktionieren.
Die Ergebnisse zeigen, daß die Einführung des
lysE24-Gens in ein Methylophilus-Bakterium zu einer Verbesserung
der Produktion von L-Lysin führt.
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Jeder Mikroorganismus kann eingesetzt
werden, um eine DNA zu erzeugen, die für ein Protein codiert, das
an der Sekretion von L-Lysin aus der Zelle heraus beteiligt ist,
d. h. das lysE-Gen oder sein homologes Gen, solange es eine Variante
des Gens hat, welches die L-Lysin-sekretorische Aktivität in einem
Methanol-verwertenden Bakterium exprimieren kann.
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Genauer gesagt umfassen Beispiele
solcher Mikroorganismen, wobei sie jedoch nicht darauf beschränkt sind,
coryneforme Bakterien, wie Corynebacterium glutamicum und Brevibacterium
lactofermentum, Escherichia-Bakterien, wie Escherichia coli, Pseudomonas-Bakterien,
wie Pseudomonas aeruginosa, Mycobacterium-Bakterien, wie Mycobacterium
tuberculosis und dergleichen.
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Um die Expression des Gens zur Lysinsekretion
in einem Methanol-verwertenden Bakterium zu verstärken, wird
ein Genfragment an einen Vektor ligiert, der in einem Methylophilus-Bakterium
funktionieren kann, vorzugsweise ein Mehrkopienvektor, um rekombinante
DNA herzustellen, die dann eingesetzt wird, um den Wirt, nämlich das
Methanol-verwertende Bakterium, zu transformieren. Alternativ dazu
kann das Gen in ein Transposon eingebaut und in ein Chromosom eingeführt werden.
Außerdem
kann ein Promotor, der eine leistungsfähige Transkription in einem
Methanol-verwertenden Bakterium induziert, stromaufwärts von
dem Gen ligiert werden.
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Um ein gewünschtes Gen, wie ein L-Lysin-Biosynthesegen
oder Gen für
die L-Lysin-Sekretion, in Methylophilus-Bakterien ein zuführen und
dessen Expression zu verstärken,
kann das Gen an einen Vektor ligiert werden, der in einer Zelle
von Methylophilus-Bakterien autonom replizierbar ist, wobei rekombinante
DNA hergestellt wird, die dann eingesetzt wird, um Methylophilus
methylotrophus beispielsweise durch Elektroporation zu transformieren.
Zusätzlich
ist es auch möglich,
ein gewünschtes
Gen in ein Wirtschromosom durch ein Verfahren unter Einsatz von
Transduktion, Transposon (D. E. Berg und C. M. Berg, Bio/Technol.,
1 S. 417 (1983)), Mu phage (Offengelegtes Japanisches Patent (Kokai)
Nr. 2-109985) oder homologe Rekombination (Experiments in Molecular
Genetics, Cold Spring Harbor Lab. (1972)) einzuführen.
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Die Vektoren, die in Methylophilus-Bakterien
autonom replizierbar sind, umfassen, wobei sie jedoch nicht darauf
beschränkt
sind, RSF1010, ein Vektor mit breitem Wirtsbereich, und Derivate
davon, wie pAYC32 (Chistorerdov, A. Y., Tsygankov, Y. D., Plasmid
16, S. 161–167
(1986)) und pMFY42 (Gene, 44, S. 53 (1990)), pBBR1 und solche, die
von Derivaten davon abgeleitet sind (Kovach, M. E., et al., Gene,
166, S. 175–176 (1995)),
pRK310 und solche, die von Derivaten davon abgeleitet sind (Hrsg.
Murrell, J. C., und Dalton, H., Methane and methanol utilizers,
Plenum Press., S. 183–206
(1992)) und dergleichen.
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Ein Methylophilus-Bakterium, das
die Fähigkeit
zur Produktion von L-Lysin hat und worin die Lysindecarboxylase-Aktivität verringert
oder ausgeschaltet ist, kann durch Übertragen der Fähigkeit
zur Produktion von L-Lysin auf ein Methylophilus-Bakterium, worin die Lysindecarboxylase-Aktivität verringert
oder ausgeschaltet ist, erhalten werden. Außerdem kann ein solches vorstehend
erwähntes
Bakterium auch durch Modifizieren eines Methylophilus-Bakteriums
mit der Fähigkeit
zur Produktion von L-Lysin, so daß die Lysindecarboxylase-Aktivität verringert
oder ausgeschaltet ist, erhalten werden.
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Produktion
von L-Lysin
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Die Kultivierung des Methylophilus-Bakteriums,
worin die Lysindecarboxylase-Aktivität verringert oder eliminiert
ist und das wie vorstehend beschrieben erhalten wurde, in einem
Medium, das Methanol als Hauptkohlenstoffquelle enthält, führt zur
Produktion einer erheblichen Menge von L-Lysin und zur Akkumulation
des produzierten L-Lysins in dem Medium. Somit ist der Einsatz des
erfindungsgemäßen Methylophilus-Bakteriums
mit der Fähigkeit
zur Produktion von L-Lysin, worin die Lysindecarboxylase-Aktivität verringert
oder ausgeschaltet ist, für
die Verbesserung der Akkumulierung von L-Lysin wirksam.
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Das für die Produktion von L-Lysin
eingesetzte Medium ist ein typisches Medium, das eine Kohlenstoffquelle,
Stickstoffquelle, anorganische Ionen und andere organische Spurennährstoffe,
falls erforderlich, enthält.
Die Hauptkohlenstoffquelle ist Methanol. Zucker, wie Glucose, Lactose,
Galactose, Fructose und Stärkehydrolysat,
Alkohole, wie Glycerin und Sorbitol, und organische Säuren, wie
Fumarsäure,
Citronensäure, Bernsteinsäure und
Brenztraubensäure,
können
zusammen eingesetzt werden. Der Ausdruck "Methanol wird als Hauptkohlenstoffquelle
eingesetzt" bedeutet,
daß der
Methanolanteil in der Gesamtkohlenstoffquelle 50% (Gew./Gew.) oder
höher,
vorzugsweise 80% (Gew./Gew.) oder höher der Gesamtkohlenstoffquelle
ist. Wenn Methanol als Kohlenstoffquelle eingesetzt wird, ist deren
Konzentration üblicherweise
zwischen 0,001 bis 4% (Gew./Vol.), vorzugsweise
0,1% bis 2% (Gew./Vol.). Außerdem
ist, wenn Glucose und dergleichen zugegeben werden, deren Konzentration üblicherweise
zwischen 0,1% bis 3% (Gew./Gew.), vorzugsweise zwischen 0,1% bis
1% (Gew./Vol.).
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Als Stickstoffquelle können anorganische
Ammoniumsalze, wie Ammoniumsulfat, Ammoniumchlorid und Ammoniumphosphat,
organi sche Stickstoffquellen, wie Sojabohnenhydrolysat, Ammoniakgas,
wäßriges Ammoniak
und dergleichen, eingesetzt werden.
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Als anorganische Ionen (oder Quellen
davon) werden kleine Mengen Kaliumphosphat, Magnesiumsulfat, Eisenionen,
Manganionen und dergleichen zu dem Medium gegeben. Als organische
Spurennährstoffe werden
Vitamin B1, Hefeextrakt und dergleichen
in geeigneten Mengen zu dem Medium gegeben.
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Die Kultivierung wird vorzugsweise
während
etwa 16 bis 72 Stunden unter aeroben Bedingungen durchgeführt. Die
Kultivierungstemperatur wird zwischen 25°C bis 45°C kontrolliert, und der pH-Wert
wird während
der Kultivierung zwischen 5 bis 8 kontrolliert. Anorganische oder
organische saure oder alkalische Substanzen, Ammoniakgas und dergleichen
können
zur Einstellung des pH-Werts zugegeben werden.
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Nach dem vollständigen Ablauf der Kultivierung
kann L-Lysin aus einer Fermentationsbrühe beispielsweise durch typische
Verfahren unter Einsatz von Ionenaustauschharzen, durch Ausfällungsverfahren
und dergleichen in Kombination gewonnen werden.
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Beispiele
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Im folgenden wird die vorliegende
Erfindung anhand der folgenden, nicht-einschränkenden Beispiele eingehender
beschrieben.
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Beispiel 1: Klonieren
des Lysindecarboxylase-Gens (ldc) von Methylophilus methylotrophus
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Um eine chromosomale DNA aus Methylophilus
methylotrophus AS1 Wildtypstamm zu erhalten, wurde der Stamm AS1
in 50 ml des SEII-Mediums (Zusammensetzung: 5,0 g/l (NH4)2SO4, 1,9 g/l KH2PO4, 1,56 g/l NaH2PO4·2H2O, 200 mg/l MgSO4·7H2O, 72 mg/l CaCl2·6H2O, 5 ug/l CuSO4·5H20, 25 ug/l MnSO4·5H2O; 23 μg/l ZnSO4·7H2O, 9,7 mg/l FeCl3·6H2O, 0,5% (Vol./Vol.) Methanol) eingeimpft
und über
Nacht bei 37°C
unter Schütteln
kultiviert. Dann wurde die Kulturbrühe zur Gewinnung der Zellen
zentrifugiert. Eine chromosomale DNA wurde aus den erhaltenen Zellen
unter Einsatz eines käuflich
erwerbbaren Kits (Genomic DNA Purification Kit (hergestellt von
Edge Biosystems)) gemäß der dort
beigefügten
Gebrauchsanweisung hergestellt.
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Die chromosomale DNA wurde als Matrize
zusammen mit den DNA-Primern
der SEQ ID NO: 1 und SEQ ID NO: 2 eingesetzt, um eine PCR durchzuführen (ein
Zyklus, der aus der Denaturierung bei 98°C während 10 Sekunden, dem Annealing
bei 55°C
während
30 Sekunden und der Verlängerung
bei 72°C
während 3
Minuten bestand, wurde 25-mal wiederholt). Es wurde Pyorbestpolymerase
(Takara Shuzo) eingesetzt. Im Ergebnis wurde ein DNA-Fragment mit
einer Größe von etwa
3,0 Kilobasenpaaren (im folgenden als "kbp" abgekürzt) erhalten.
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Dann wurde das erhaltene Fragment
durch das in Sambrook, J., Fritsch, E. F., Maniatis, T., Molecular Cloning,
Cold Spring Harbor Laboratory Press, Third Edition (2001) beschriebene
Verfahren sequenziert. Es zeigt sich, daß die Region von der Restriktionsenzym-EcoRV-Schnittstelle
bis zur Schnittstelle des Restriktionsenzyms DdeI auf dem DNA-Fragment
die Nukleotidsequenz der SEQ ID NO: 3 hatte. In dieser DNA-Sequenz
war ein offener Leserahmen (im folgenden als "orf" abgekürzt), welcher
die Aminosäuresequenz
der SEQ ID NO: 4 codiert, enthalten. Dieser orf wurde als orf#3098
bezeichnet. Das Gen, das für
die Aminosäuresequenz
der SEQ ID NO: 4 codiert, wurde ldc-Gen genannt.
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Beispiel 2: Herstellung
eines Stammes von Methylophilus methylotrophus mit zerstörtem ldc-Gen
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(1) Herstellung eines
Fragments zur Zerstörung
des ldc-Gens
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Die in Beispiel 1 erhaltene chromosomale
DNA wurde als Matrize zusammen mit den DNA-Primern der SEQ ID NO:
5 und 6 eingesetzt, um eine PCR durchzuführen (Reaktionsbedingungen:
TaKaRa Ex Taq wurde eingesetzt, ein Zyklus, der aus der Denaturierung
bei 94°C
während
30 Sekunden, dem Annealing bei 60°C während 30
Sekunden und der DNA-Strangverlängerungsreaktion
bei 72°C
während
2 Minuten bestand, wurde 25-mal wiederholt), wodurch ein Fragment
von etwa 1,3 kb erhalten wurde. Die PCR wurde auch unter Verwendung
der in der SEQ ID NO: 7 und 8 gezeigten Primer unter denselben Bedingungen
durchgeführt,
wobei ein DNA-Fragment mit einer Größe von etwa 2,0 kb erhalten
wurde.
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Eine PCR wurde auch unter Einsatz
des Plasmids pKD4 (GenBank Accession Nr. AY048743, Datsenko, K.
A. et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 97 (12), 6640–6645 (2000))
als Matrize und den in SEQ ID NO: 9 und 10 gezeigten Primern unter
denselben Bedingungen wie vorstehend erwähnt durchgeführt, wobei
ein DNA-Fragment,
das ein Kanamycinresistenzgen (Km®) enthielt,
erhalten wurde (etwa 1,5 kb).
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Die drei Arten der vorstehend beschriebenen
DNA-Fragmente wurden gemischt und als Matrize zusammen mit den in
der SEQ ID NO: 11 und SEQ ID NO: 12 gezeigten Primern eingesetzt,
um eine PCR durchzuführen
(Reaktionsbedingungen: Es wurde TaKaRa Ex Taq eingesetzt; ein Zyklus,
der aus der Denaturierung bei 94°C
während
30 Sekunden, dem Annealing bei 60°C
während
30 Sekunden und der DNA-Strangverlängerungsreaktion bei 72°C während 4
Minuten und 30 Sekunden bestand, wurde 25-mal wiederholt), wodurch ein
Fragment von etwa 4,7 kb erhalten wurde. Dieses Fragment enthielt
das ldc-Gen, das mit dem Kanamycinresistenzgen
unterbrochen war. Dieses Fragment wurde unter Einsatz eines käuflich erwerbbaren
Kits (Wizard PCR Preps DNA Purification System, hergestellt von
Promega) gereinigt und anschließend
einer Ethanolpräzipitation
unterworfen, und die Präzipitate
wurden in TE-Lösung
(10 mM Tris-HCl (pH 7,5), 1 mM EDTA- Lösung)
gelöst.
Diese DNA-Lösung
wurde im folgenden Verfahren als Fragment für die Genzerstörung eingesetzt.
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(2) Gewinnung des Stammes
von Methylophilus methylotrophus, dem das ldc-Gen fehlt
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Dann wurde das Genfragment für die vorstehend
beschriebene Genzerstörung
in den Methylophilus methylotrophus-Stamm AS1 eingeführt. Das
Elektroporationsverfahren (Canadian Journal of Microbiology, 43, 197
(1997)) wurde für
die Transformation eingesetzt. Das genaue Vorgehen ist wie folgt.
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Der Methylophilus methylotrophus-Stamm
AS1 wurde in einem SEII flüssigen
Medium (Methanolkonzentration: 0,5% (Vol./Vol.)) bei 37°C während 16
Stunden unter Rühren
kultiviert, und 20 ml der Kulturbrühe wurden 10 Minuten bei 10.000
UpM zentrifugiert, um die Zellen zu gewinnen. Die Zellen wurden
mit 1 mM HEPES-Puffer
(pH 7,2, 20 ml) versetzt, darin suspendiert und zentrifugiert, und
dieser Vorgang wurde zweimal wiederholt. Schließlich wurde 1 ml desselben
Puffers zu den Zellen gegeben, um eine Zellsuspension herzustellen,
wobei die Elektrozellen für
die Elektroporation verwendet wurden. Dann wurde etwa 1 μg des vorstehend
erwähnten
DNA-Fragments, enthaltend das mit dem Kanamycinresistenzgen zerstörte ldc-Gen (ldc::Km®),
zu 100 μl
der Elektrozellen gegeben, und elektrische Pulse wurden unter den
Bedingungen von 18,5 kV/cm, 25 μF
und 200 Ω ausgeübt, um die
Elektroporation durchzuführen
und dadurch die DNA-Fragmente in die Zellen einzuführen. Das
SEII flüssige
Medium wurde unmittelbar zu dieser Zellsuspension gegeben, und die
Zellen wurden bei 37°C
während
3 Stunden kultiviert.
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Dann wurde diese Kulturbrühe auf das
SEII-Agarmedium, enthaltend 20 μg/ml
Kanamycin, aufgetragen und bei 37°C
inkubiert. Nach der Kultivierung während 48 Stunden zeigten sich
mehrere zehn Kolonien auf der Platte. Unter diesen wurden 20 Stämme willkürlich ausgewählt, und
die Zerstörung
des Zielgens in diesen Stämmen
wurde durch ein Nachweisverfahren auf der Grundlage der PCR bestätigt. Das
heißt,
die vorstehend genannten auftretenden Kolonien wurden jeweils in
20 μl sterilisiertem
Wasser suspendiert, mit 5 μl einer
1 mg/ml Proteinase K und mit 25 μl
P-Lösung
(Lösung,
die 40 mM Tris, 0,5% Tween 20, 1% Nonidet P-40, 1 mM EDTA (mit HCl
auf pH 8,0 eingestellt)) versetzt, gerührt und bei 60°C während 20
Minuten und bei 95°C während 5
Minuten inkubiert. Das Reaktionsgemisch wurde als Matrize zusammen
mit den in der SEQ ID NO: 11 und SEQ ID NO: 12 gezeigten Primern
eingesetzt, um eine PCR durchzuführen
(Reaktionsbedingungen: Es wurde TaKaRa Ex Taq eingesetzt; ein Zyklus,
der aus der Denaturierung bei 94°C
während
30 Sekunden, dem Annealing bei 60°C
während
30 Sekunden und der DNA-Strangverlängerungsreaktion
bei 72°C
während 4
Minuten und 30 Sekunden bestand, wurde 25-mal wiederholt), wodurch
die Zerstörung
des Zielgens bestätigt
wurde. Es wurde gefunden, daß zehn
Stämme
die gewünschten
Stämme
mit zerstörtem
Gen waren. Deshalb wurde ein Stamm unter diesen als DLC10-Stamm
(MLDC-Stamm) bezeichnet
und in den folgenden Experimenten eingesetzt.
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(3) Phenotyp des Stammes
mit einem Defekt im ldc-Gen
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Der Stamm DLC10, der wie vorstehend
in (2) hergestellt wurde, war ein Stamm, der als Stamm ausgewählt wurde,
der auf dem Kanamycin enthaltenden SEII-Agarmedium wachsen konnte.
Es wurde jedoch gefunden, daß er
nicht weiter wachsen konnte, wenn er auf demselben Agarmedium subkultiviert
wurde. Deshalb wurde untersucht, ob die Wachstumshemmung durch die
Zugabe von Cadaverin (CAD) und Agmatin (AGM), die Reaktionsprodukte
der Lysindecarboxylase (LDC) und Arginindecarboxylase (ADC) sind,
zu dem Medium komplementiert werden konnte.
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Ein Medium, das aus 4 ml flüssigem SEII-Medium,
enthaltend 20 μg/ml
Kanamycin, bestand und mit Cadaverin oder Agmatin bei einer Konzentration
von 1 g/l versetzt war, wurde hergestellt. Dann wurde der vorstehend
genannte Stamm DLC10 in das Medium eingeimpft und bei 37°C unter Rühren bei
116 UpM kultiviert, und das Wachstum wurde untersucht. Es wurde
gefunden, daß der
Stamm DLC10 auf dem Medium, das kein Cadaverin oder Agmatin enthielt,
nicht wachsen konnte, während
der Stamm auf dem Medium, das diese Substanzen enthielt, wachsen
konnte. Überdies
zeigte die Zugabe von Cadaverin eine bessere Wirkung auf die Wiederherstellung
der Wachstumsfähigkeit
als die Zugabe von Agmatin.
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(4) Bestätigung der
Komplementierung des Stammes mit einem Defekt im ldc-Gen durch Einführen von orf#3098
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Es wurde untersucht, ob die Cadaverinauxotrophie
für das
Wachstum des vorstehend beschriebenen Stammes mit einem Defekt im
ldc-Gen durch die Einführung
des in Beispiel 1 erhaltenen orf#3098 komplementiert werden konnte.
Zunächst
wurde ein Plasmid für
die Einführung
von DNA, die nur orf#3098 enthielt, in den Stamm mit dem Defekt
im ldc-Gen hergestellt. Die in Beispiel 1 beschriebene chromosomale
DNA wurde als Matrize zusammen mit DNA-Primern der SEQ ID NO: 13
und 14 (Sse83871-Schnittstelle
wurde an das 5'-Ende
ligiert) eingesetzt, um eine PCR durchzuführen (Amplifikationsreaktionsbedingungen:
Es wurde Pyrobest DNA-Polymerase, hergestellt von Takara Shuzo,
eingesetzt; ein Zyklus, der aus der Denaturierung bei 98°C während 10
Sekunden, dem Annealing bei 55°C
während
30 Sekunden und der DNA-Strangverlängerungsreaktion bei 72°C während 3
Minuten bestand, wurde 25-mal wiederholt). Das erhaltene DNA-Fragment mit einer Größe von etwa
3 kb wurde mit dem Restriktionsenzym Sse8387I (Takara Shuzo) verdaut.
Das DNA-Fragment wurde mit dem Vektor pRStac, der auf ähnliche
Weise mit Sse8387I verdaut war, ligiert und anschließend einer Dephosphorylierungsbehandlung
unterworfen (Ligation Kit Ver. 2, hergestellt von Takara Shuzo).
Das Plasmid, das orf#3098 (bezüg (bezüglich dem
tac-Promotor in Sinnrichtung) enthielt und wie vorstehend beschrieben
erhalten wurde, wurde pRS-orf#3098 bezeichnet.
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Das Plasmid pRStac wurde durch Einführen des
tac-Promotors in ein bekanntes Plasmid pRS konstruiert (vergleiche
Internationale Patentveröffentlichung
in Japanisch (Kohyo) Nr. 3-501682).
Das Plasmid pRS hat ein Vektorsegment des Plasmids pVIC40 (Internationale
Patentveröffentlichung
WO 90/04636, veröffentlichte
Internationale Patentanmeldung in Japanisch Nr. 3-501682) und wurde
aus pVIC40 durch Deletion einer DNA-Region, welche für das Threoninoperon codiert,
das auf dem Plasmid vorhanden ist, erhalten. Das Plasmid pVIC40
ist von dem Vektor pAYC32 mit breitem Wirtsbereich (Chistorerdov,
A. Y., Tsygankov, Y. D., Plasmid, 1986, 16, 161–167), welches ein Derivat
von RSF1010 ist, abgeleitet.
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Zunächst wurde das Plasmid pRStac
mit dem tac-Promotor von dem Plasmid pRS konstruiert. Der pRS-Vektor
wurde mit den Restriktionsenzymen EcoRI und PstI verdaut und zu
einer Phenol/Chloroformlösung
gegeben und zum Abbruch der Reaktion gemischt. Nachdem das Reaktionsgemisch
zentrifugiert worden war, wurde die obere Schicht gewonnen, und
die DNAs wurden durch Ethanolausfällung gewonnen und auf einem
0,8% Agarosegel aufgetrennt. Ein DNA-Fragment von 8 Kilobasenpaaren
wurde durch Einsatz von EASY TRAP Ver. 2 (DNA collection kit, Takara
Shuzo) gewonnen. Andererseits wurde die tac-Promotorregion durch
PCR unter Einsatz des Plasmids pKK223-3 (Expressionsvektor, Pharmacia)
als Matrize und den in der SEQ ID NO: 17 und SEQ ID NO: 18 gezeigten
Primern amplifiziert (ein Zyklus, der aus Denaturierung bei 94°C während 20
Sekunden, Annealing bei 55°C
während
30 Sekunden und einer Verlängerungsreaktion
bei 72°C während 60
Sekunden bestand, wurde 30-mal wiederholt). Für die PCR wurde die Pyrobest-DNA-Polymerase (Takara
Shuzo) verwendet. Das DNA-Fragment, welches den amplifizierten tac-Promotor enthielt,
wurde unter Einsatz von PCR prep (Promega) gereinigt und dann an
den Restriktionsenzymschnittstellen, die vorher in den Primern konstruiert
worden waren, d. h. an der EcoRI- und der EcoT22I-Schnittstelle,
verdaut. Dann wurde das Reaktionsgemisch zu einer Phenol/Chloroformlösung gegeben
und zum Abbruch der Reaktion gemischt. Nachdem das Reaktionsgemisch
zentrifugiert worden war, wurde die obere Schicht gewonnen, und
die DNAs wurden durch Ethanolausfällung gewonnen und auf einem
0,8% Agarosegel aufgetrennt. Ein DNA-Fragment von etwa 0,15 kbp
wurde unter Einsatz von EASY TRAP Ver. 2 gewonnen.
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Das Verdauungsprodukt des pRS-Vektors,
der wie vorstehend beschrieben hergestellt wurde, und das tac-Promotor-Regionfragment
wurden unter Einsatz eines DNA Ligation Kit Ver. 2 (Takara Shuzo)
ligiert. Die Ligationsreaktionslösung
wurde zur Transformierung von Escherichia coli (E. coli JM109 kompetente
Zellen, Takara Shuzo) eingesetzt. Die Zellen wurden auf ein LB-Agarmedium,
enthaltend 20 mg/l Streptomycin, ausplattiert und über Nacht
bei 37°C
inkubiert. Die auf dem Agarmedium auftretenden Kolonien wurden in
ein LB-Flüssigmedium,
enthaltend 20 mg/l Streptomycin, eingeimpft und 8 Stunden bei 37°C unter Schütteln kultiviert.
Die Plasmid-DNA wurde aus dieser Kulturbrühe durch das Alkali-SDS-Verfahren
extrahiert, und die Struktur jedes Plasmids wurde durch Verdauung
mit Restriktionsenzymen bestätigt,
wobei pRStac erhalten wurde. Ein Plasmid, worin die Transkriptionsrichtungen
des Streptomycinresistenzgens auf dem pRS-Vektor und des tac-Promotors
identisch waren, wurde als pRStac ausgewählt.
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Unter Verwendung des Plasmids pRS-orf#3098,
hergestellt wie vorstehend beschrieben, oder pRStac als Kontrollplasmid
wurde der Stamm DLC10 durch Elektroporation transformiert und auf
dem SEII-Agarmedium (enthaltend 20 μg/ml Kanamycin, 50 μg/ml Streptomycin
und 1 g/l Cadaverin) selektiert.
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Wenn der ausgewählte Stamm DLC10/pRS-orf#3098
in das SEII-Agarmedium,
das Cadaverin nicht enthält
(enthaltend 20 ug/ml Kanamycin und 50 μg/ml Streptomycin), eingeimpft
wurde, war das Wachstum des Stammes mit dem eingeführten Plasmid
pRStacorf#3098 möglich,
während
der Stamm DLC10/pRStac als Kontrollstamm nicht wachsen konnte. Außerdem wurden
Plasmide aus dem Stamm DLC10/pRS-orf#3098 unter Einsatz von Wizard
Minipreps, hergestellt von Promega, extrahiert und durch Elektrophorese
bestätigt.
Es wurde bestätigt,
daß der
Stamm das gewünschte
Plasmid enthielt, und daher wurde gefunden, daß das Protein, das auf dem
Plasmid von orf#3098 codiert wird, in trans wirkt, so daß Komplementierung
erzielt wurde. Es wird angenommen, daß die vorstehenden Ergebnisse
zeigen, daß das
Fehlen von orf#3098 die Cadaverinauxotrophie für das Wachstum des Stammes
verursachte.
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Beispiel 3: Komplementierung
des Defekts in orf#3098 in Methylophilus methylotrophus durch Einführen eines ldcC-Gens,
abgeleitet von E. coli
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(1) Herstellung eines
Plasmids, welches ein von E. coli abgeleitetes ldcC-Gen trägt
-
Um zu untersuchen, ob ein von E.
coli abgeleitetes ldcC-Gen die Cadaverinauxotrophie des Stammes DLC10
für das
Wachstum komplementiert, wurde zunächst ein Plasmid hergestellt,
das das von E. coli abgeleitete ldcC trägt. Der E.-coli-Stamm W3110
wurde über
Nacht bei 37°C
in dem LB-Medium (10 g/l Trypton, 5 g/l Hefeextrakt, 10 g/l NaCl)
kultiviert, und eine chromosomale DNA wurde von den erhaltenen Zellen
unter Einsatz eines Genomic DNA Purif. Kit, hergestellt von Edge
Bio Systems, hergestellt. Diese chromosomale DNA wurde als Matrize
zusammen mit DNA-Primern (eine PstI-Schnittstelle wurde an das 5'-Ende ligiert) mit den
in der SEQ ID NO: 15 und SEQ ID NO: 16 gezeigten Sequenzen (J. Bacteriol.,
179 (14), 4486–4492 (1997))
eingesetzt, um eine PCR durchzuführen
(Amplifikationsreaktionsbedingungen: Es wurde die Pyrobest DNA-Polymerase,
hergestellt von Takara Shuzo, eingesetzt; ein Zyklus, der aus der
Denaturierung bei 98°C während 10
Sekunden, dem Annealing bei 60°C
während
30 Sekunden und der DNA-Strangverlängerungsreaktion bei 72°C während 2
Minuten bestand, wurde 25-mal wiederholt). Das erhaltene DNA-Fragment
mit einer Größe von etwa
2,3 kb wurde mit dem Restriktionsenzym PstI (Takara Shuzo) verdaut.
Getrennt davon wurde der Vektor pRStac mit Sse8387I verdaut, dann
einer Dephosphorylierungsbehandlung unterzogen und mit dem vorstehend
erwähnten
PCR-Fragment ligiert (es wurde ein Ligation Kit Ver. 2, hergestellt
von Takara Shuzo, eingesetzt). Das Plasmid, welches das ldcC aus
E. coli trägt
und wie vorstehend beschrieben hergestellt wurde, wurde als pRS-ldcC-F (welches ldcC
in Vorwärtsrichtung
in Bezug auf den tac-Promotor
trägt)
oder pRS-ldcC-R (welches ldcC in Umkehrrichtung in Bezug auf den
tac-Promotor trägt)
bezeichnet.
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(2) Bestätigung der
Komplementierung des Defekts in orf#3098 des Stammes DLC10 durch
von E. coli abgeleitetes LDC
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Der Stamm DLC10 wurde mit jeweils
einem der wie vorstehend beschrieben hergestellten Plasmide durch
Elektroporation transformiert, und die Transformanten wurden auf
dem SEII-Agarmedium (enthaltend 20 μg/ml Kanamycin, 50 μg/ml Streptomycin
und 1 g/l Cadaverin) selektiert. Es konnte keine Transformante mit pRStac-ldcC-F
erhalten werden, und eine Transformante konnte nur mit pRStac-ldcC-R
erhalten werden.
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Der Stamm DLC10/pRStac-ldcC-R wurde
auf das SEII-Agarmedium aufgetragen, das Cadaverin nicht enthielt
(enthaltend 20 μg/ml
Kanamycin und 50 μg/ml
Streptomycin), und es wurde bestätigt,
daß der
Stamm DLC10/pRStac-ldcC-R wachsen konnte, während der Stamm DLC10/pRS-tac
als Kontrollstamm nicht wachsen konnte. Die Ergebnisse zeigen, daß LDC (Lysindecarboxylase)
aus E. co li die Cadaverinauxotrophie von Methylophilus methylotrophus
mit dem Defekt in orf#3098 komplementieren konnte.
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Beispiel 4: Herstellung
von L-Lysin durch einen Stamm von Methylophilus methylotrophus mit
zerstörtem orf#3098
(ldc-Gen)
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(1) Konstruktion des Plasmids
pRSlysE24 für
die L-Lysin-Produktion
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Um ein lysE-Gen, welches für ein Protein
mit der Aktivität
codiert, Lysin in Corynebacterium glutamicum auszuscheiden, in ein
Methylophilus-Bakterium einzuführen,
wurde ein Plasmid pRSlysE24 für
die Expression von lysE unter Einsatz des vorstehend beschriebenen
pRStac konstruiert.
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Das Plasmid pRStac, hergestellt in
Beispiel 2, (4) wurde mit Sse8387I (Takara Shuzo) und SapI (New England
Biolabs) verdaut und zu einer Phenol/Chloroformlösung gegeben und zum Abbruch
der Reaktion gemischt. Nachdem das Reaktionsgemisch zentrifugiert
worden war, wurde die obere Schicht gewonnen, und DNAs wurden durch
Ethanolausfällung
gewonnen und auf einem 0,8% Agarosegel aufgetrennt, wobei ein DNA-Fragment
von etwa 9,0 kbp erhalten wurde.
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Das lysE-Genfragment wurde auch durch
PCR unter Einsatz eines Chromosoms, extrahiert aus dem Stamm Brevibacterium
lactofermentum 2256 (ATCC 13869), als Matrize und den in SEQ ID
NO: 19 und 20 gezeigten Primern amplifiziert (Denaturierung bei
94°C während 20
Sekunden, Annealing bei 55°C
während 30
Sekunden und Strangverlängerungsreaktion
bei 72°C
während
90 Sekunden). Für
die PCR wurde Pyrobest-DNA-Polymerase (Takara Shuzo) verwendet.
Das erhaltene Fragment wurde unter Verwendung von PCR prep (Promega)
gereinigt und mit den Restriktionsenzymen Sse8387I und SapI verdaut.
Das Reaktionsgemisch wurde zu einer Phenol/Chloroformlösung gegeben
und unter Abbruch der Reaktion gemischt. Nachdem das Reaktionsgemisch
zentrifugiert worden war, wurde die obere Schicht gewonnen, und
DNAs wurden durch Ethanolausfällung
gewonnen, auf 0,8% Agarosegel gereinigt und gewonnen.
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Das Verdauungsprodukt des pRStac-Vektors
und des lysE-Genregionfragments,
hergestellt wie vorstehend beschrieben, wurden unter Verwendung
eines DNA Ligation Kit Ver. 2 (Takara Shuzo) ligiert. Diese Ligationsreaktionslösung wurde
eingesetzt, um Escherichia coli (E. coli JM109 kompetente Zellen,
Takara Shuzo) zu transformieren. Die Zellen wurden auf LB-Agarmedium, enthaltend
20 mg/l Streptomycin, plattiert und über Nacht bei 37°C inkubiert.
Die auf dem Agarmedium auftretenden Kolonien wurden jeweils in LB-Flüssigmedium,
enthaltend 20 mg/l Streptomycin, eingeimpft und 8 Stunden bei 37°C unter Rühren kultiviert.
Eine Plasmid-DNA wurde aus dieser Kulturbrühe durch das Alkali-SDS-Verfahren
extrahiert, und die Struktur des Plasmids wurde durch Verdauung
mit Restriktionsenzymen und Bestimmen der Nukleotidsequenz bestätigt, wobei
pRSlysE erhalten wurde. In pRSlysE ist das lysE-Gen so angeordnet,
daß die
Transkriptionsrichtung dieselbe wie diejenige des tac-Promotors
ist.
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Das wie vorstehend beschrieben hergestellte
pRSlysE wurde in den Stamm Methylophilus methylotrophus AS1 (NCIMB10515)
durch Elektroporation eingeführt
(Canadian Journal of Microbiology, 43, 197 (1997)). Es zeigte sich,
daß kaum
eine Transformante erhalten werden konnte. Außerdem wurde, wenn Nukleotidsequenzen
von Plasmiden, die aus mehreren Kolonie-bildenden Stämmen extrahiert
wurden, untersucht wurden, eine Mutation in das lysE-Gen eingeführt. Und
wenn die Kolonien kultiviert wurden, häufte sich L-Lysin in den Kulturüberständen nicht
an. Wenn jedoch viele Kolonien weiter untersucht wurden, konnte
ein mutiertes lysE-Gen, das die Fähigkeit zur Bildung von L-Lysin
auf Methylophilus-Bakterien übertragen
konnte, d. h. funktio nieren konnte, durch Analyse von pRSlysE, worin
eine Mutation eingeführt
war, erhalten werden.
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Dieses mutierte lysE-Gen wurde als
lysE24-Gen bezeichnet. Die Nukleotidsequenz des lysE24-Gens wurde
analysiert, und es wurde gefunden, daß die Mutation nicht zu einer
Aminosäuresubstitution,
sondern zu einer Unsinnmutation führt, welche ein Stoppcodon
in der Nähe
des Zentrums der Translationsregion von lysE einführt. Die
Nukleotidsequenz des Wildtyp-lysE-Gens und die Aminosäuresequenz,
die davon codiert wird, sind in der SEQ ID NO: 21 und SEQ ID NO:
22 gezeigt. In lysE24 wurde T (Thymin) nach G (Guanin) an der Position
355 des Wildtyp-lysE-Gens,
gezeigt in SEQ ID NO: 21, eingeführt.
Die Nukleotidsequenz von lysE24 und die Aminosäuresequenz, die davon codiert
wird, sind in der SEQ ID NO: 23 und SEQ ID NO: 24 gezeigt. Das Plasmid,
welches lysE24 trägt,
wurde pRSlysE24 genannt.
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(2) Herstellung des Plasmids
pRSdapA mit dem dapA*-Gen
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Ein Plasmid mit einem Gen, das für Dihydrodipicolinatsynthase
codiert, das frei von Rückkopplungshemmung
durch L-Lysin (dapA*) ist, wurde als L-Lysin-Biosynthesesystem-Enzymgen
hergestellt.
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Das in Beispiel 2, (4) hergestellte
pRStac wurde mit Sse8387I und XbaI verdaut, zu einer Phenol/Chloroformlösung gegeben
und zum Abbruch der Reaktion gemischt. Nachdem das Reaktionsgemisch
zentrifugiert worden war, wurde die obere Schicht gewonnen, und
DNAs wurden durch Ethanolausfällung
gewonnen und auf einem 0,8% Agarosegel aufgetrennt, um ein DNA-Fragment
von etwa 9 kbp zu erhalten.
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Das bekannte Plasmid RSFD80 (WO 90/16042),
welches dieses Gen enthält,
wurde als Matrize eingesetzt, um dapA* durch PCR unter Einsatz der
in SEQ ID NO: 25 und 26 gezeigten Primer zu amplifizieren (Denaturierung
bei 94°C
während
20 Sekunden, An nealing bei 55°C
während
30 Sekunden und Verlängerungsreaktion
bei 72°C
während
60 Sekunden). Für
die PCR wurde Pyrobest-DNA-Polymerase
(Takara Shuzo) eingesetzt. Das erhaltene dapA*-Fragment wurde unter Einsatz von PCR
prep (Promega) gereinigt und dann mit Restriktionsenzymen Sse8387I
und XbaI verdaut. Das Reaktionsgemisch wurde zu einer Phenol/Chloroformlösung gegeben
und zum Abbruch der Reaktion gemischt. Nachdem das Reaktionsgemisch zentrifugiert
worden war, wurde die obere Schicht gewonnen, und DNAs wurden durch
Ethanolausfällung
gewonnen und auf einem 0,8% Agarosegel aufgetrennt, wobei ein DNA-Fragment
von etwa 0,1 kbp erhalten wurde.
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Das Verdauungsprodukt des pRStac-Vektors
und des dapA*-Genregionfragments,
hergestellt wie vorstehend beschrieben, wurde unter Einsatz eines
DNA Ligation Kit Ver. 2 (Takara Shuzo) ligiert. Diese Ligationsreaktionslösung wurde
zur Transformierung von Escherichia coli (E. coli JM109 kompetente
Zellen, Takara Shuzo) eingesetzt. Die Zellen wurden auf ein LB-Agarmedium, enthaltend
20 mg/l Streptomycin, plattiert und über Nacht bei 37°C inkubiert.
Die auf dem Agarmedium auftretenden Kolonien wurden jeweils in LB-Flüssigmedium,
enthaltend 20 mg/l Streptomycin, eingeimpft und 8 Stunden bei 37°C unter Schütteln gerührt. Plasmid-DNA
wurde aus der Kulturbrühe
durch das Alkali-SDS-Verfahren extrahiert, und die Struktur des
Plasmids wurde durch Verdauung mit Restriktionsenzymen und Bestimmen
der Nukleotidsequenz bestätigt,
wobei das Plasmid pRSdapR erhalten wurde. In dem Plasmid pRSdapA
ist das dapA*-Gen
so angeordnet, daß die
Transkriptionsrichtung dieselbe ist wie diejenige des tac-Promotors.
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(3) Konstruktion des Plasmids
pRSlysEdapA mit dem lysE24-Gen und dem dapA*-Gen
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Ein Plasmid, das aus pRSlysE24 bestand
und worin das dapA*-Gen eingeführt
war, wurde konstruiert, um die kombinierte Wirkung von lysE24 und
dapA* zu untersuchen.
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Das im Beispiel 4(1) hergestellte
pRSlysE24 wurde mit einem Restriktionsenzym SapI verdaut und unter
Einsatz eines DNA 8lunting Kit (Takara Shuzo) mit glatten Enden
versehen. Außerdem
wurde das in Beispiel 4(2) hergestellte Plasmid pRSdapA mit Restriktionsenzymen
EcoRI und SapI verdaut, und ein Fragment von etwa 1 kbp, welches
den tac-Promotor und die dapA*-Region
enthält,
wurde auf einem 0,8% Agarosegel abgetrennt. Das Fragment wurde unter
Einsatz von ERSY TRAP Ver. 2 (Takara Shuzo) gewonnen. Das Fragment
wurde wie vorstehend beschrieben mit glatten Enden versehen und
an das vorstehend genannte Verdauungsprodukt von pRSlysE24 unter
Einsatz eines DNA Ligation Kit Ver. 2 (Takara Shuzo) ligiert.
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Die vorstehend genannte Ligationsreaktionslösung wurde
zur Transformation von Escherichia coli (E. coli JM109 kompetente
Zellen, Takara Shuzo) eingesetzt. Die Zellen wurden auf ein LB-Agarmedium,
enthaltend 20 mg/l Streptomycin, plattiert und über Nacht bei 37°C inkubiert.
Die auf dem Agarmedium auftretenden Kolonien wurden jeweils in LB-Flüssigmedium,
enthaltend 20 mg/l Streptomycin, eingeimpft und 8 Stunden bei 37°C unter Schütteln kultiviert.
Plasmid-DNA wurde aus dieser Kulturbrühe durch das Alkali-SDS-Verfahren extrahiert,
und die Struktur des Plasmids wurde durch Verdauung mit Restriktionsenzymen
und Bestimmung der Nukleotidsequenz bestätigt, wobei ein Plasmid pRSlysEdapA
erhalten wurde. In dem Plasmid sind das lysE24-Gen und das dapA*-Gen
so angeordnet, daß deren
Transkriptionsrichtung dieselbe ist.
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Der E.-coli-Stamm JM109, transformiert
mit dem pRSlysEdapA-Plasmid,
wurde als AJ13832 bezeichnet, und dieser Stamm wurde am 4. Juni
2001 bei der unabhängigen
Verwaltungsorganisation National Institute of Advanced Industrial
Science and Technology, International Patent Organism Depositary,
hinterlegt und erhielt die Hinterlegungsnummer FERM P-18371. Dann
wurde die Hinterlegung gemäß den Vorgaben
des Budapester Übereinkommens
am 13. Mai 2002 in eine internationale Hinterlegung mit der Hinterlegungsnummer FERM
BP-8042 umgewandelt.
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(4) Einführung des
L-Lysin-Produktionsplasmids in den Stamm von Methylophilus methylotrophus
mit einem Defekt im orf#3098 (ldc) und L-Lysin-Produktion
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Der Einfluß des Defekts in dem ldc-Gen
auf die L-Lysin-Produktion
von Methylophilus methylotrophus wurde untersucht. Zunächst wurde,
da der in Beispiel 2 hergestellte Stamm DLC10 aus einem Wildtypstamm hergestellt
worden war, die L-Lysin-Produktionsfähigkeit
nicht modifiziert. Deshalb wurde, um den Einfluß des Defekts in ldc auf die
L-Lysin-Produktion effektiv zu untersuchen, ein Stamm mit zerstörtem ldc
aus dem Stamm Methylophilus methylotrophus AS1, enthaltend pRSlysEdapA,
auf dieselbe Weise wie in Beispiel 2(2) hergestellt. Der erhaltene
Stamm wurde als Stamm DLC12/pRSlysEdapA bezeichnet.
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Der Stamm AS1/pRSlysEdapA als Kontrollstamm
und der Stamm DLC12/pRSlysEdapA wurden auf das SEII-Agarmedium,
enthaltend 50 μg/ml
Streptomycin, beziehungsweise auf das SEII-Agarmedium, enthaltend
50 μg/ml
Streptomycin und 1 g/l Cadaverin, aufgetragen und über Nacht
bei 37°C
kultiviert. Dann wurden die Zellen auf etwa 3 cm2 (Quadratzentimeter)
von jeder Mediumoberfläche
abgeschabt, in 20 ml SEII-Produktionsmedium, enthaltend 1 g/l Cadaverin
(enthaltend 50 μg/ml
Streptomycin), eingeimpft und 67 Stunden bei 37°C unter Schütteln kultiviert. Nach dem
vollständigen
Ablauf der Kultivierung wurden die Zellen durch Zentrifugation entfernt,
und die L-Lysinkonzentration
in dem Kulturüberstand
wurde unter Einsatz eines Aminosäure-Analysiergeräts (Nihin
Bunko, HPLC) bestimmt.
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Es zeigte sich, daß der Stamm
AS1/pRSlysEdapA 1,26 g/l L-Lysin in dem Medium akkumulierte, und daß der Stamm
DLC12/pRSlysEdapA 1,79 g/l L-Lysin in dem Medium akkumulierte. Somit
konnte bestätigt werden,
daß der
Defekt in ldc die Produktion von L-Lysin verbesserte.
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Während
die vorliegende Erfindung unter Bezugnahme auf bevorzugte Ausführungsformen
eingehend beschrieben wurde, ist für den Fachmann klar, daß verschiedene
Abwandlungen gemacht werden können
und Äquivalente
eingesetzt werden können,
ohne vom Umfang der Erfindung abzuweichen. Jedes der vorstehend
genannten Dokumente, einschließlich
des ausländischen
Prioritätsdokuments,
JP 200347185 , wird in die
vorliegende Anmeldung durch Bezugnahme vollständig aufgenommen.
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