DE10162386A1 - Für das rpsL-Gen kodierende Nukleotidsequenzen - Google Patents
Für das rpsL-Gen kodierende NukleotidsequenzenInfo
- Publication number
- DE10162386A1 DE10162386A1 DE10162386A DE10162386A DE10162386A1 DE 10162386 A1 DE10162386 A1 DE 10162386A1 DE 10162386 A DE10162386 A DE 10162386A DE 10162386 A DE10162386 A DE 10162386A DE 10162386 A1 DE10162386 A1 DE 10162386A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- gene
- polynucleotide
- amino acid
- sequence
- coding
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Withdrawn
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07K—PEPTIDES
- C07K14/00—Peptides having more than 20 amino acids; Gastrins; Somatostatins; Melanotropins; Derivatives thereof
- C07K14/195—Peptides having more than 20 amino acids; Gastrins; Somatostatins; Melanotropins; Derivatives thereof from bacteria
- C07K14/34—Peptides having more than 20 amino acids; Gastrins; Somatostatins; Melanotropins; Derivatives thereof from bacteria from Corynebacterium (G)
Abstract
Die Erfindung betrifft ein isoliertes Polynukleotid, enthaltend eine Polynukleotidsequenz, ausgewählt aus der Gruppe DOLLAR A a) Polynukleotid, das mindestens zu 70% identisch ist mit einem Polynukleotid, das für ein Polypeptid kodiert, das die Aminosäuresequenz von SEQ ID No. 2 enthält, DOLLAR A b) Polynukleotid, das für ein Polypeptid kodiert, das eine Aminosäuresequenz enthält, die zu mindestens 70% identisch ist mit der Aminosäuresequenz von SEQ ID No. 2, DOLLAR A c) Polynukleotid, das komplementär ist zu den Polynukleotiden von a) oder b), und DOLLAR A d) Polynukleotid, enthaltend mindestens 15 aufeinanderfolgende Nukleotide der Polynukleotidsequenz von a), b) oder c), DOLLAR A und ein Verfahren zur fermentativen Herstellung von L-Aminosäuren unter Verwendung von coryneformen Bakterien, in denen zumindest das rpsL-Gen verstärkt vorliegt, und die Verwendung von Polynukleotiden, die die erfindungsgemäßen Sequenzen enthalten, als Hybridisierungssonden.
Description
Gegenstand der Erfindung sind für das rpsL-Gen kodierende
Nukleotidsequenzen aus coryneformen Bakterien und ein
Verfahren zur fermentativen Herstellung von Aminosäuren
unter Verwendung von Bakterien, in denen das rpsL-Gen
verstärkt wird.
L-Aminosäuren, insbesondere L-Lysin, finden in der
Humanmedizin und in der pharmazeutischen Industrie, in der
Lebensmittelindustrie und ganz besonders in der
Tierernährung, Anwendung.
Es ist bekannt, dass Aminosäuren durch Fermentation von
Stämmen coryneformer Bakterien, insbesondere
Corynebacterium glutamicum, hergestellt werden. Wegen der
großen Bedeutung wird ständig an der Verbesserung der
Herstellverfahren gearbeitet. Verfahrensverbesserungen
können fermentationstechnische Maßnahmen wie zum Beispiel
Rührung und Versorgung mit Sauerstoff, oder die
Zusammensetzung der Nährmedien wie zum Beispiel die
Zuckerkonzentration während der Fermentation, oder die
Aufarbeitung zur Produktform durch zum Beispiel
Ionenaustauschchromatographie oder die intrinsischen
Leistungseigenschaften des Mikroorganismus selbst
betreffen.
Zur Verbesserung der Leistungseigenschaften dieser
Mikroorganismen werden Methoden der Mutagenese, Selektion
und Mutantenauswahl angewendet. Auf diese Weise erhält man
Stämme, die resistent gegen Antimetabolite oder auxotroph
für regulatorisch bedeutsame Metabolite sind und
Aminosäuren produzieren.
Seit einigen Jahren werden ebenfalls Methoden der
rekombinanten DNA-Technik zur Stammverbesserung von
L-Aminosäure produzierenden Stämmen von Corynebacterium
eingesetzt, indem man einzelne Aminosäure-Biosynthesegene
amplifiziert und die Auswirkung auf die
Aminosäure-Produktion untersucht.
Die Erfinder haben sich zur Aufgabe gestellt, neue
Maßnahmen zur verbesserten fermentativen Herstellung von
Aminosäuren bereitzustellen.
Werden im folgenden L-Aminosäuren oder Aminosäuren erwähnt,
sind damit eine oder mehrere Aminosäuren einschließlich
ihrer Salze, ausgewählt aus der Gruppe L-Asparagin, L-
Threonin, L-Serin, L-Glutamat, L-Glycin, L-Alanin, L-
Cystein, L-Valin, L-Methionin, L-Isoleucin, L-Leucin, L-
Tyrosin, L-Phenylalanin, L-Histidin, L-Lysin, L-Tryptophan
und L-Arginin gemeint. Besonders bevorzugt ist L-Lysin.
Wenn im folgenden L-Lysin oder Lysin erwähnt werden, sind
damit nicht nur die Basen, sondern auch die Salze wie z. B.
Lysin-Monohydrochlorid oder Lysin-Sulfat gemeint.
Gegenstand der Erfindung ist ein isoliertes Polynukleotid
aus coryneformen Bakterien, enthaltend eine für das
rpsL-Gen kodierende Polynukleotidsequenz, ausgewählt aus
der Gruppe
- a) Polynukleotid, das mindestens zu 70% identisch ist mit einem Polynukleotid, das für ein Polypeptid kodiert, das die Aminosäuresequenz von SEQ ID No. 2 enthält,
- b) Polynukleotid, das für ein Polypeptid kodiert, das eine Aminosäuresequenz enthält, die zu mindestens 70% identisch ist mit der Aminosäuresequenz von SEQ ID No. 2,
- c) Polynukleotid, das komplementär ist zu den Polynukleotiden von a) oder b), und
- d) Polynukleotid, enthaltend mindestens 15 aufeinanderfolgende Nukleotide der Polynukleotidsequenz von a), b) oder c),
wobei das Polypeptid bevorzugt die Aktivität des
ribosomalen Proteins S12 aufweist.
Gegenstand der Erfindung ist ebenfalls das oben genannte
Polynukleotid, wobei es sich bevorzugt um eine
replizierbare DNA handelt, enthaltend:
- a) die Nukleotidsequenz, gezeigt in SEQ ID No. 1, oder
- b) mindestens eine Sequenz, die der Sequenz (i) innerhalb des Bereichs der Degeneration des genetischen Kodes entspricht, oder
- c) mindestens eine Sequenz, die mit der zur Sequenz (i) oder (ii) komplementären Sequenz hybridisiert, und gegebenenfalls
- d) funktionsneutrale Sinnmutationen in (i), die die Aktivität des Proteins/Polypeptides nicht verändern
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung sind schließlich
Polynukleotide ausgewählt aus der Gruppe
- a) Polynukleotide enthaltend mindestens 15 aufeinanderfolgende Nukleotide ausgewählt aus der Nukleotidsequenz von SEQ ID No. 1 zwischen den Positionen 1 und 499,
- b) Polynukleotide enthaltend mindestens 15 aufeinanderfolgende Nukleotide ausgewählt aus der Nukleotidsequenz von SEQ ID No. 1 zwischen den Positionen 500 und 883,
- c) Polynukleotide enthaltend mindestens 15 aufeinanderfolgende Nukleotide ausgewählt aus der Nukleotidsequenz von SEQ ID No. 1 zwischen den Positionen 884 und 1775.
Weitere Gegenstände sind
ein replizierbares Polynukleotid, insbesondere DNA, enthaltend die Nukleotidsequenz wie in SEQ ID No. 1 dargestellt;
ein Polynukleotid, das für ein Polypeptid kodiert, das die Aminosäuresequenz, wie in SEQ ID No. 2 dargestellt, enthält;
ein Vektor, enthaltend das erfindungsgemäße Polynukleotid, insbesondere Pendelvektor oder Plasmidvektor, und
coryneforme Bakterien, die den Vektor enthalten oder in denen das rpsL-Gen verstärkt ist.
ein replizierbares Polynukleotid, insbesondere DNA, enthaltend die Nukleotidsequenz wie in SEQ ID No. 1 dargestellt;
ein Polynukleotid, das für ein Polypeptid kodiert, das die Aminosäuresequenz, wie in SEQ ID No. 2 dargestellt, enthält;
ein Vektor, enthaltend das erfindungsgemäße Polynukleotid, insbesondere Pendelvektor oder Plasmidvektor, und
coryneforme Bakterien, die den Vektor enthalten oder in denen das rpsL-Gen verstärkt ist.
Gegenstand der Erfindung sind ebenso Polynukleotide, die im
wesentlichen aus einer Polynukleotidsequenz bestehen, die
erhältlich sind durch Screening mittels Hybridisierung
einer entsprechenden Genbank eines coryneformen Bakteriums,
die das vollständige Gen oder Teile davon enthält, mit
einer Sonde, die die Sequenz des erfindungsgemäßen
Polynukleotids gemäß SEQ ID No. 1 oder ein Fragment davon
enthält und Isolierung der genannten Polynukleotidsequenz.
Polynukleotide, die die Sequenzen gemäß der Erfindung
enthalten, sind als Hybridisierungs-Sonden für RNA, cDNA
und DNA geeignet, um Nukleinsäuren beziehungsweise
Polynukleotide oder Gene in voller Länge zu isolieren, die
für das ribosomale Protein S12 kodieren, oder um solche
Nukleinsäuren beziehungsweise Polynukleotide oder Gene zu
isolieren, die eine hohe Ähnlichkeit mit der Sequenz des
rpsL-Gens aufweisen. Sie können ebenso als Sonde auf
sogenannte "arrays", "micro arrays" oder "DNA chips"
aufgebracht werden, um die entsprechenden Polynukleotide
oder hiervon abgeleitete Sequenzen wie z. B. RNA oder cDNA
zu detektieren und zu bestimmen.
Polynukleotide, die die Sequenzen gemäß der Erfindung
enthalten, sind weiterhin als Primer geeignet, mit deren
Hilfe mit der Polymerase-Kettenreaktion (PCR) DNA von Genen
hergestellt werden kann, die für das ribosomale Protein S12
kodieren.
Solche als Sonden oder Primer dienende Oligonukleotide,
enthalten mindestens 25, 26, 27, 28, 29 oder 30, bevorzugt
mindestens 20, 21, 22, 23 oder 24, ganz besonders bevorzugt
mindestens 15, 16, 17, 18 oder 19 aufeinanderfolgende
Nukleotide. Geeignet sind ebenfalls Oligonukleotide mit
einer Länge von mindestens 31, 32, 33, 34, 35, 36, 37, 38,
39 oder 40, oder mindestens 41, 42, 43, 44, 45, 46, 47, 48,
49 oder 50 Nukleotiden. Gegebenenfalls sind auch
Oligonukleotide mit einer Länge von mindestens 100, 150,
200, 250 oder 300 Nukleotiden geeignet.
"Isoliert" bedeutet aus seinem natürlichen Umfeld
herausgetrennt.
"Polynukleotid" bezieht sich im allgemeinen auf
Polyribonukleotide und Polydeoxyribonukleotide, wobei es
sich um nicht modifizierte RNA oder DNA oder modifizierte
RNA oder DNA handeln kann.
Die Polynukleotide gemäß Erfindung schließen ein
Polynukleotid gemäß SEQ ID No. 1 oder ein daraus
hergestelltes Fragment und auch solche ein, die zu
wenigstens besonders 70% bis 80%, bevorzugt zu wenigstens
81% bis 85%, besonders bevorzugt zu wenigstens 86% bis 90%,
und ganz besonders bevorzugt zu wenigstens 91%, 93%, 95%,
97% oder 99% identisch sind mit dem Polynukleotid gemäß
SEQ ID No. 1 oder eines daraus hergestellten Fragmentes.
Unter "Polypeptiden" versteht man Peptide oder Proteine,
die zwei oder mehr über Peptidbindungen verbundene
Aminosäuren enthalten.
Die Polypeptide gemäß Erfindung schließen ein Polypeptid
gemäß SEQ ID No. 2, insbesondere solche mit der
biologischen Aktivität des ribosomalen Proteins S12 und
auch solche ein, die zu wenigstens 70% bis 80%, bevorzugt
zu wenigstens 81% bis 85%, besonders bevorzugt zu
wenigstens 86% bis 90%, und ganz besonders bevorzugt zu
wenigstens 91%, 93%, 95%, 97% oder 99% identisch sind mit
dem Polypeptid gemäß SEQ ID No. 2 und die genannte
Aktivität aufweisen.
Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur
fermentativen Herstellung von Aminosäuren, ausgewählt aus
der Gruppe L-Asparagin, L-Threonin, L-Serin, L-Glutamat, L-
Glycin, L-Alanin, L-Cystein, L-Valin, L-Methionin, L-
Isoleucin, L-Leucin, L-Tyrosin, L-Phenylalanin, L-Histidin,
L-Lysin, L-Tryptophan und L-Arginin, unter Verwendung von
coryneformen Bakterien, die insbesondere bereits
Aminosäuren produzieren und in denen die für das rpsL-Gen
kodierenden, bevorzugt endogenen, Nukleotidsequenzen
verstärkt, insbesondere überexprimiert werden.
Der Begriff "Verstärkung" beschreibt in diesem Zusammenhang
die Erhöhung der intrazellulären Aktivität eines oder
mehrerer Enzyme bzw. Proteine in einem Mikroorganismus, die
durch die entsprechende DNA kodiert werden, indem man
beispielsweise die Kopienzahl des Gens bzw. der Gene
erhöht, einen starken Promotor verwendet oder ein Gen oder
Allel verwendet, das für ein entsprechendes Enzym bzw.
Protein mit einer hohen Aktivität kodiert und
gegebenenfalls diese Maßnahmen kombiniert.
Durch die Maßnahmen der Verstärkung, insbesondere
Überexpression, wird die Aktivität oder Konzentration des
entsprechenden Proteins im allgemeinen um mindestens 10%,
25%, 50%, 75%, 100%, 150%, 200%, 300%, 400% oder 500%,
maximal bis 1000% oder 2000% bezogen auf die des Wildtyp-
Proteins beziehungsweise der Aktivität oder Konzentration
des Proteins im Ausgangs-Mikroorganismus erhöht.
Die Mikroorganismen, die Gegenstand der vorliegenden
Erfindung sind, können L-Aminosäuren aus Glucose,
Saccharose, Laktose, Fructose, Maltose, Melasse, Stärke,
Cellulose oder aus Glycerin und Ethanol herstellen. Es kann
sich um Vertreter coryneformer Bakterien insbesondere der
Gattung Corynebacterium handeln. Bei der Gattung
Corynebacterium ist insbesondere die Art Corynebacterium
glutamicum zu nennen, die in der Fachwelt für ihre
Fähigkeit bekannt ist, L-Aminosäuren zu produzieren.
Geeignete Stämme der Gattung Corynebacterium, insbesondere
der Art Corynebacterium glutamicum (C. glutamicum), sind
besonders die bekannten Wildtypstämme
Corynebacterium glutamicum ATCC13032
Corynebacterium acetoglutamicum ATCC15806
Corynebacterium acetoacidophilum ATCC13870
Corynebacterium thermoaminogenes FERM BP-1539
Corynebacterium melassecola ATCC17965
Brevibacterium flavum ATCC14067
Brevibacterium lactofermentum ATCC13869 und
Brevibacterium divaricatum ATCC14020
und daraus hergestellte L-Aminosäuren produzierende Mutanten bzw. Stämme, wie beispielsweise die L-Lysin produzierenden Stämme
Corynebacterium glutamicum FERM-P 1709
Brevibacterium flavum FERM-P 1708
Brevibacterium lactofermentum FERM-P 1712
Corynebacterium glutamicum FERM-P 6463
Corynebacterium glutamicum FERM-P 6464
Corynebacterium glutamicum DM58-1
Corynebacterium glutamicum DG52-5
Corynebacterium glutamicum DSM5715 und
Corynebacterium glutamicum DSM12866.
Corynebacterium glutamicum ATCC13032
Corynebacterium acetoglutamicum ATCC15806
Corynebacterium acetoacidophilum ATCC13870
Corynebacterium thermoaminogenes FERM BP-1539
Corynebacterium melassecola ATCC17965
Brevibacterium flavum ATCC14067
Brevibacterium lactofermentum ATCC13869 und
Brevibacterium divaricatum ATCC14020
und daraus hergestellte L-Aminosäuren produzierende Mutanten bzw. Stämme, wie beispielsweise die L-Lysin produzierenden Stämme
Corynebacterium glutamicum FERM-P 1709
Brevibacterium flavum FERM-P 1708
Brevibacterium lactofermentum FERM-P 1712
Corynebacterium glutamicum FERM-P 6463
Corynebacterium glutamicum FERM-P 6464
Corynebacterium glutamicum DM58-1
Corynebacterium glutamicum DG52-5
Corynebacterium glutamicum DSM5715 und
Corynebacterium glutamicum DSM12866.
Das neue, für das ribosomale Protein S12 kodierende rpsL-
Gen von C. glutamicum wurde isoliert.
Zur Isolierung des rpsL-Gens oder auch anderer Gene von
C. glutamicum wird zunächst eine Genbank dieses
Mikroorganismus in Escherichia coli (E, coli) angelegt.
Das Anlegen von Genbanken ist in allgemein bekannten
Lehrbüchern und Handbüchern niedergeschrieben. Als Beispiel
seien das Lehrbuch von Winnacker: Gene und Klone, Eine
Einführung in die Gentechnologie (Verlag Chemie, Weinheim,
Deutschland, 1990), oder das Handbuch von Sambrook et al.:
Molecular Cloning, A Laboratory Manual (Cold Spring Harbor
Laboratory Press, 1989) genannt. Eine sehr bekannte Genbank
ist die des E. coli K-12 Stammes W3110, die von Kohara et
al. (Cell 50, 495-508 (1987)) in λ-Vektoren angelegt wurde.
Bathe et al. (Molecular and General Genetics, 252: 255-265,
1996) beschreiben eine Genbank von C. glutamicum ATCC13032,
die mit Hilfe des Cosmidvektors SuperCos I (Wahl et al.,
1987, Proceedings of the National Academy of Sciences USA,
84: 2160-2164) im E. coli K-12 Stamm NM554 (Raleigh et al.,
1988, Nucleic Acid Research 16: 1563-1575) angelegt wurde.
Börmann et al. (Molecular Microbiology 6(3), 317-326)
(1992)) wiederum beschreiben eine Genbank von C. glutamicum
ATCC13032 unter Verwendung des Cosmids pHC79 (Hohn und
Collins, Gene 11, 291-298 (1980)).
Zur Herstellung einer Genbank von C. glutamicum in E. coli
können auch Plasmide wie pBR322 (Bolivar, Life Sciences,
25, 807-818 (1979)) oder pUC9 (Vieira et al., 1982, Gene,
19: 259-268) verwendet werden. Als Wirte eignen sich
besonders solche E. coli Stämme, die restriktions- und
rekombinationsdefekt sind. Ein Beispiel hierfür ist der
Stamm DH5αmcr, der von Grant et al. (Proceedings of the
National Academy of Sciences USA, 87 (1990) 4645-4649)
beschrieben wurde. Die mit Hilfe von Cosmiden klonierten
langen DNA-Fragmente können anschließend wiederum in
gängige, für die Sequenzierung geeignete Vektoren
subkloniert und anschließend sequenziert werden, so wie es
z. B. bei Sanger et al. (Proceedings of the National Academy
of Sciences of the United States of America, 74: 5463-5467,
1977) beschrieben ist.
Die erhaltenen DNA-Sequenzen können dann mit bekannten
Algorithmen bzw. Sequenzanalyse-Programmen wie z. B. dem von
Staden (Nucleic Acids Research 14, 217-232(1986)), dem von
Marck (Nucleic Acids Research 16, 1829-1836 (1988)) oder
dem GCG-Programm von Butler (Methods of Biochemical
Analysis 39, 74-97 (1998)) untersucht werden.
Die neue für das Gen rpsL kodierende DNA-Sequenz von C.
glutamicum wurde gefunden, die als SEQ ID No. 1 Bestandteil
der vorliegenden Erfindung ist. Weiterhin wurde aus der
vorliegenden DNA-Sequenz mit den oben beschriebenen
Methoden die Aminosäuresequenz des entsprechenden Proteins
abgeleitet. In SEQ ID No. 2 ist die sich ergebende
Aminosäuresequenz des rpsL-Genproduktes dargestellt. Es ist
bekannt, dass wirtseigene Enzyme die N-terminale Aminosäure
Methionin bzw. Formylmethionin des gebildeten Proteins
abspalten können.
Kodierende DNA-Sequenzen, die sich aus SEQ ID No. 1 durch
die Degeneriertheit des genetischen Kodes ergeben, sind
ebenfalls Bestandteil der Erfindung. In gleicher Weise sind
DNA-Sequenzen, die mit SEQ ID No. 1 oder Teilen von SEQ ID
No. 1 hybridisieren, Bestandteil der Erfindung. In der
Fachwelt sind weiterhin konservative Aminosäureaustausche
wie z. B. Austausch von Glycin gegen Alanin oder von
Asparaginsäure gegen Glutaminsäure in Proteinen als
"Sinnmutationen" ("sense mutations") bekannt, die zu keiner
grundsätzlichen Veränderung der Aktivität des Proteins
führen, d. h. funktionsneutral sind. Derartige Mutationen
werden unter anderem auch als neutrale Substitutionen
bezeichnet. Weiterhin ist bekannt, dass Änderungen am N-
und/oder C-Terminus eines Proteins dessen Funktion nicht
wesentlich beeinträchtigen oder sogar stabilisieren können.
Angaben hierzu findet der Fachmann unter anderem bei Ben-
Bassat et al. (Journal of Bacteriology 169: 751-757 (1987)),
bei O'Regan et al. (Gene 77: 237-251 (1989)), bei Sahin-Toth
et al. (Protein Sciences 3: 240-247 (1994)), bei Hochuli et
al. (Bio/Technology 6: 1321-1325 (1988)) und in bekannten
Lehrbüchern der Genetik und Molekularbiologie.
Aminosäuresequenzen, die sich in entsprechender Weise aus
SEQ ID No. 2 ergeben, sind ebenfalls Bestandteil der
Erfindung.
In gleicher Weise sind DNA-Sequenzen, die mit SEQ ID No. 1
oder Teilen von SEQ ID No. 1 hybridisieren Bestandteil der
Erfindung. Schließlich sind DNA-Sequenzen Bestandteil der
Erfindung, die durch die Polymerase-Kettenreaktion (PCR)
unter Verwendung von Primern hergestellt werden, die sich
aus SEQ ID No. 1 ergeben. Derartige Oligonukleotide haben
typischerweise eine Länge von mindestens 15 Nukleotiden.
Anleitungen zur Identifizierung von DNA-Sequenzen mittels
Hybridisierung findet der Fachmann unter anderem im
Handbuch "The DIG System Users Guide for Filter
Hybridization" der Firma Boehringer Mannheim GmbH
(Mannheim, Deutschland, 1993) und bei Liebl et al.
(International Journal of Systematic Bacteriology (1991)
41: 255-260). Die Hybridisierung findet unter stringenten
Bedingungen statt, das heißt, es werden nur Hybride
gebildet, bei denen Sonde und Zielsequenz, d. h. die mit
der Sonde behandelten Polynukleotide, mindestens 70%
identisch sind. Es ist bekannt, dass die Stringenz der
Hybridisierung einschließlich der Waschschritte durch
Variieren der Pufferzusammensetzung, der Temperatur und der
Salzkonzentration beeinflusst bzw. bestimmt wird. Die
Hybridisierungsreaktion wird vorzugsweise bei relativ
niedriger Stringenz im Vergleich zu den Waschschritten
durchgeführt (Hybaid Hybridisation Guide, Hybaid Limited,
Teddington, UK, 1996).
Für die Hybridisierungsreaktion kann beispielsweise ein 5 ×
SSC-Puffer bei einer Temperatur von ca. 50°C-68°C
eingesetzt werden. Dabei können Sonden auch mit
Polynukleotiden hybridisieren, die weniger als 70%
Identität zur Sequenz der Sonde aufweisen. Solche Hybride
sind weniger stabil und werden durch Waschen unter
stringenten Bedingungen entfernt. Dies kann beispielsweise
durch Senken der Salzkonzentration auf 2 × SSC und
gegebenenfalls nachfolgend 0,5 × SSC (The DIG System User's
Guide for Filter Hybridisation, Boehringer Mannheim,
Mannheim, Deutschland, 1995) erreicht werden, wobei eine
Temperatur von ca. 50°C-68°C eingestellt wird. Es ist
gegebenenfalls möglich die Salzkonzentration bis auf 0,1 × SSC
zu senken. Durch schrittweise Erhöhung der
Hybridisierungstemperatur in Schritten von ca. 1-2°C von
50°C auf 68°C können Polynukleotidfragmente isoliert
werden, die beispielsweise mindestens 70% oder mindestens
80% oder mindestens 90% bis 95% Identität zur Sequenz der
eingesetzten Sonde besitzen. Weitere Anleitungen zur
Hybridisierung sind in Form sogenannter Kits am Markt
erhältlich (z. B. DIG Easy Hyb von der Firma Roche
Diagnostics GmbH, Mannheim, Deutschland, Catalog No.
1603558).
Anleitungen zur Amplifikation von DNA-Sequenzen mit Hilfe
der Polymerase-Kettenreaktion (PCR) findet der Fachmann
unter anderem im Handbuch von Gait: Oligonucleotide
Synthesis: A Practical Approach (IRL Press, Oxford, UK,
1984) und bei Newton und Graham: PCR (Spektrum Akademischer
Verlag, Heidelberg, Deutschland, 1994).
Es wurde gefunden, dass coryneforme Bakterien nach
Verstärkung des rpsL-Gens in verbesserter Weise Aminosäuren
produzieren.
Zur Erzielung einer Überexpression kann die Kopienzahl der
entsprechenden Gene erhöht werden, oder es kann die
Promotor- und Regulationsregion oder die
Ribosomenbindungsstelle, die sich stromaufwärts des
Strukturgens befindet, mutiert werden. In gleicher Weise
wirken Expressionskassetten, die stromaufwärts des
Strukturgens eingebaut werden. Durch induzierbare
Promotoren ist es zusätzlich möglich, die Expression im
Verlaufe der fermentativen Aminosäure-Produktion zu
steigern. Durch Maßnahmen zur Verlängerung der Lebensdauer
der m-RNA wird ebenfalls die Expression verbessert.
Weiterhin wird durch Verhinderung des Abbaus des
Enzymproteins ebenfalls die Enzymaktivität verstärkt. Die
Gene oder Genkonstrukte können entweder in Plasmiden mit
unterschiedlicher Kopienzahl vorliegen oder im Chromosom
integriert und amplifiziert sein. Alternativ kann weiterhin
eine Überexpression der betreffenden Gene durch Veränderung
der Medienzusammensetzung und Kulturführung erreicht
werden.
Anleitungen hierzu findet der Fachmann unter anderem bei
Martin et al. (Bio/Technology 5, 137-146 (1987)), bei
Guerrero et al. (Gene 138, 35-41 (1994)), Tsuchiya und
Morinaga (Bio/Technology 6, 428-430 (1988)), bei Eikmanns
et al. (Gene 102, 93-98 (1991)), in der Europäischen
Patentschrift 0 472 869, im US Patent 4,601,893, bei
Schwarzer und Pühler (Bio/Technology 9, 84-87 (1991), bei
Reinscheid et al. (Applied and Environmental Microbiology
60, 126-132 (1994)), bei LaBarre et al. (Journal of
Bacteriology 175, 1001-1007 (1993)), in der Patentanmeldung
WO 96/15246, bei Malumbres et al. (Gene 134, 15-24
(1993)), in der japanischen Offenlegungsschrift
JP-A-10-229891, bei Jensen und Hammer (Biotechnology and
Bioengineering 58, 191-195 (1998)), bei Makrides
(Microbiological Reviews 60: 512-538 (1996)) und in
bekannten Lehrbüchern der Genetik und Molekularbiologie.
Zur Verstärkung wurde das erfindungsgemäße rpsL-Gen
beispielhaft mit Hilfe von episomalen Plasmiden
überexprimiert. Als Plasmide eignen sich solche, die in
coryneformen Bakterien repliziert werden. Zahlreiche
bekannte Plasmidvektoren wie z. B. pZ1 (Menkel et al.,
Applied and Environmental Microbiology (1989) 64: 549-554),
pEKE × 1 (Eikmanns et al., Gene 102: 93-98 (1991)) oder pHS2-1
(Sonnen et al., Gene 107: 69-74 (1991)) beruhen auf den
kryptischen Plasmiden pHM1519, pBL1 oder pGA1. Andere
Plasmidvektoren wie z. B. solche, die auf pCG4
(US-A 4,489,160), oder pNG2 (Serwold-Davis et al., FEMS
Microbiology Letters 66, 119-124 (1990)), oder pAG1
(US-A 5,158,891) beruhen, können in gleicher Weise
verwendet werden.
Weiterhin eignen sich auch solche Plasmidvektoren mit Hilfe
derer man das Verfahren der Genamplifikation durch
Integration in das Chromosom anwenden kann, so wie es
beispielsweise von Remscheid et al. (Applied and
Environmental Microbiology 60, 126-132 (1994)) zur
Duplikation bzw. Amplifikation des hom-thrB-Operons
beschrieben wurde. Bei dieser Methode wird das vollständige
Gen in einen Plasmidvektor kloniert, der in einem Wirt
(typischerweise E. coli), nicht aber in C. glutamicum
replizieren kann. Als Vektoren kommen beispielsweise
pSUP301 (Simon et al., Bio/Technology 1, 784-791 (1983)),
pK18mob oder pK19mob (Schäfer et al., Gene 145, 69-73
(1994)), pGEM-T (Promega Corporation, Madison, WI, USA),
pCR2.1-TOPO (Shuman (1994). Journal of Biological Chemistry
269: 32678-84; US-A 5,487,993), pCR®Blunt (Firma
Invitrogen, Groningen, Niederlande; Bernard et al., Journal
of Molecular Biology, 234: 534-541 (1993)), pEM1 (Schrumpf
et al. 1991, Journal of Bacteriology 173: 4510-4516) oder
pBGS8 (Spratt et al., 1986, Gene 41: 337-342) in Frage. Der
Plasmidvektor, der das zu amplifizierende Gen enthält, wird
anschließend durch Konjugation oder Transformation in den
gewünschten Stamm von C. glutamicum überführt. Die Methode
der Konjugation ist beispielsweise bei Schäfer et al.
(Applied and Environmental Microbiology 60, 756-759 (1994))
beschrieben. Methoden zur Transformation sind
beispielsweise bei Thierbach et al. (Applied Microbiology
and Biotechnology 29, 356-362 (1988)), Dunican und Shivnan
(Bio/Technology 7, 1067-1070 (1989)) und Tauch et al. (FEMS
Microbiological Letters 123, 343-347 (1994)) beschrieben.
Nach homologer Rekombination mittels eines "cross over"-
Ereignisses enthält der resultierende Stamm mindestens zwei
Kopien des betreffenden Gens.
Es wurde weiterhin gefunden, dass Aminosäureaustausche in
dem Abschnitt zwischen Position 38 bis 48 der
Aminosäuresequenz des ribosomalen Proteins S12 dargestellt
in SEQ ID No. 2 die Lysinproduktion coryneformer Bakterien
verbessern.
Vorzugsweise wird L-Lysin an der Position 43 gegen jede
andere proteinogene Aminosäure ausgenommen L-Lysin
ausgetauscht, wobei der Austausch gegen L-Histidin oder L-
Arginin bevorzugt wird. Ganz besonders bevorzugt wird der
Austausch gegen L-Arginin.
In SEQ ID No. 3 ist die Basensequenz des in Stamm DM1545
enthaltenen Allels rpsL-1545 dargestellt. Das rpsL-1545
Allel kodiert für ein Protein, dessen Aminosäuresequenz in
SEQ ID No. 4 dargestellt ist. Das Protein enthält an
Position 43 L-Arginin. Die DNA Sequenz des rpsL-1545 Allels
(SEQ ID No. 3) enthält an Position 128 des Kodierbereichs
(CDS), das entspricht Position 627 der in SEQ ID No. 3
dargestellten Sequenz, die Base Guanin. Die DNA-Sequenz des
Wildtypgens (SEQ ID No. 1) enthält an dieser Position die
Base Adenin.
Für die Mutagenese können klassische Mutageneseverfahren
unter Verwendung mutagener Stoffe wie beispielsweise N-
Methyl-N'-Nitro-N-Nitrosoguanidin oder ultraviolettes Licht
verwendet werden. Weiterhin können für die Mutagenese in
vitro Methoden wie beispielsweise eine Behandlung mit
Hydroxylamin (Miller, J. H.: A Short Course in Bacterial
Genetics. A Laboratory Manual and Handbook for Escherichia
coli and Related Bacteria, Cold Spring Harbor Laboratory
Press, Cold Spring Harbor, 1992) oder mutagene
Oligonukleotide (T. A. Brown: Gentechnologie für
Einsteiger, Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 1993)
oder die Polymerase-Kettenreaktion (PCR), wie sie im
Handbuch von Newton und Graham (PCR, Spektrum Akademischer
Verlag, Heidelberg, 1994) beschrieben ist, verwendet
werden.
Die erfindungsgemäßen rpsL-Allele können unter anderem auch
durch das Verfahren des Genaustausches ("gene
replacement"), wie es bei Schwarzer und Pühler
(Bio/Technology 9, 84-87 (1991)) oder Peters-Wendisch et
al. (Microbiology 144, 915-927 (1998)) beschrieben ist,
in geeignete Stämme überführt werden. Das entsprechende
rpsL-Allel wird hierbei in einen für C. glutamicum nicht
replikativen Vektor wie beispielsweise pK18mobsacB oder
pK19mobsacB (Jäger et al., Journal of Bacteriology 174:
5462-65 (1992)) oder pCR®Blunt (Firma Invitrogen,
Groningen, Niederlande; Bernard et al., Journal of
Molecular Biology, 234: 534-541 (1993)) kloniert und dieser
anschließend durch Transformation oder Konjugation in den
gewünschten Wirt von C. glutamicum überführt. Nach
homologer Rekombination mittels eines ersten, Integration
bewirkenden "cross-over"-Ereignisses und eines geeigneten
zweiten, eine Exzision bewirkenden "cross-over"-Ereignisses
im Zielgen bzw. in der Zielsequenz erreicht man den Einbau
der Mutation.
Zusätzlich kann es für die Produktion von L-Aminosäuren
vorteilhaft sein, neben dem rpsL-Gen eines oder mehrere
Enzyme des jeweiligen Biosyntheseweges, der Glykolyse, der
Anaplerotik, des Zitronensäure-Zyklus, des Pentosephosphat
zyklus, des Aminosäure-Exports und gegebenenfalls
regulatorische Proteine zu verstärken, insbesondere
überzuexprimieren. Die Verwendung endogener Gene wird im
allgemeinen bevorzugt.
Unter "endogenen Genen" oder "endogenen Nukleotidsequenzen"
versteht man die in der Population einer Art vorhandenen
Gene beziehungsweise Nukleotidsequenzen und deren Allele.
So kann für die Herstellung von L-Lysin zusätzlich zur
Verstärkung des rpsL-Gens eines oder mehrere Gene,
ausgewählt aus der Gruppe
das für die Dihydrodipicolinat-Synthase kodierende Gen dapA (EP-B 0 197 335),
das für die Glyceraldehyd-3-Phosphat-Dehydrogenase kodierende Gen gap (Eikmanns (1992), Journal of Bacteriology 174: 6076-6086),
das für die Triosephosphat-Isomerase kodierende Gen tpi (Eikmanns (1992), Journal of Bacteriology 174: 6076-6086),
das für die 3-Phosphoglycerat-Kinase kodierende Gen pgk (Eikmanns (1992), Journal of Bacteriology 174: 6076-6086),
das für die Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenase kodierende Gen zwf (JP-A-09224661),
das für die Pyruvat-Carboxylase kodierende Gen pyc (DE-A- 198 31 609),
das für die Malat-Chinon-Oxidoreduktase kodierende Gen mqo (Molenaar et al., European Journal of Biochemistry 254, 395-403 (1998)),
das für eine feed-back resistente Aspartatkinase kodierende Gen lysC (Kalinowski et al., Molecular Microbiologie 5(5), 1197-204 (1991)),
das für das Lysin-Export-Protein kodierende Gen lysE (DE-A-195 48 222),
das für das Zwa1-Protein kodierende Gen zwa1 (DE: 199 59 328.0, DSM 13115), und
das für die β-Untereinheit der RNA-Polymerase B kodierende rpoB-Gen dargestellt in SEQ ID No. 5 und 6
verstärkt, insbesondere überexprimiert werden.
das für die Dihydrodipicolinat-Synthase kodierende Gen dapA (EP-B 0 197 335),
das für die Glyceraldehyd-3-Phosphat-Dehydrogenase kodierende Gen gap (Eikmanns (1992), Journal of Bacteriology 174: 6076-6086),
das für die Triosephosphat-Isomerase kodierende Gen tpi (Eikmanns (1992), Journal of Bacteriology 174: 6076-6086),
das für die 3-Phosphoglycerat-Kinase kodierende Gen pgk (Eikmanns (1992), Journal of Bacteriology 174: 6076-6086),
das für die Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenase kodierende Gen zwf (JP-A-09224661),
das für die Pyruvat-Carboxylase kodierende Gen pyc (DE-A- 198 31 609),
das für die Malat-Chinon-Oxidoreduktase kodierende Gen mqo (Molenaar et al., European Journal of Biochemistry 254, 395-403 (1998)),
das für eine feed-back resistente Aspartatkinase kodierende Gen lysC (Kalinowski et al., Molecular Microbiologie 5(5), 1197-204 (1991)),
das für das Lysin-Export-Protein kodierende Gen lysE (DE-A-195 48 222),
das für das Zwa1-Protein kodierende Gen zwa1 (DE: 199 59 328.0, DSM 13115), und
das für die β-Untereinheit der RNA-Polymerase B kodierende rpoB-Gen dargestellt in SEQ ID No. 5 und 6
verstärkt, insbesondere überexprimiert werden.
Der Begriff "Abschwächung" beschreibt in diesem
Zusammenhang die Verringerung oder Ausschaltung der
intrazellulären Aktivität eines oder mehrerer Enzyme
(Proteine) in einem Mikroorganismus, die durch die
entsprechende DNA kodiert werden, indem man beispielsweise
einen schwachen Promotor verwendet oder ein Gen bzw. Allel
verwendet, das für ein entsprechendes Enzym mit einer
niedrigen Aktivität kodiert bzw. das entsprechende Gen oder
Enzym (Protein) inaktiviert und gegebenenfalls diese
Maßnahmen kombiniert.
Durch die Maßnahmen der Abschwächung wird die Aktivität
oder Konzentration des entsprechenden Proteins im
allgemeinen auf 0 bis 75%, 0 bis 50%, 0 bis 25%, 0 bis 10%
oder 0 bis 5% der Aktivität oder Konzentration des Wildtyp-
Proteins, beziehungsweise der Aktivität oder Konzentration
des Proteins im Ausgangs-Mikroorganismus, herabgesenkt.
Weiterhin kann es für die Produktion von L-Aminosäuren
vorteilhaft sein, zusätzlich zur Verstärkung des rpsL-Gens
eines oder mehrere Gene, ausgewählt aus der Gruppe
das für die Phosphoenolpyruvat-Carboxykinase kodierende Gen pck (DE 199 50 409.1; DSM 13047),
das für die Glucose-6-Phosphat-Isomerase kodierende Gen pgi (US 09/396,478; DSM 12969),
das für die Pyruvat-Oxidase kodierende Gen poxB (DE 199 51 975.7; DSM 13114),
das für das Zwa2-Protein kodierende Gen zwa2 (DE 199 59 327.2, DSM 13113)
abzuschwächen, insbesondere die Expression zu verringern.
das für die Phosphoenolpyruvat-Carboxykinase kodierende Gen pck (DE 199 50 409.1; DSM 13047),
das für die Glucose-6-Phosphat-Isomerase kodierende Gen pgi (US 09/396,478; DSM 12969),
das für die Pyruvat-Oxidase kodierende Gen poxB (DE 199 51 975.7; DSM 13114),
das für das Zwa2-Protein kodierende Gen zwa2 (DE 199 59 327.2, DSM 13113)
abzuschwächen, insbesondere die Expression zu verringern.
Weiterhin kann es für die Produktion von Aminosäuren
vorteilhaft sein, neben der Verstärkung des rpsL-Gens
unerwünschte Nebenreaktionen auszuschalten (Nakayama:
"Breeding of Amino Acid Producing Microorganisms", in:
Overproduction of Microbial Products, Krumphanzl, Sikyta,
Vanek (eds.), Academic Press, London, UK, 1982).
Die erfindungsgemäß hergestellten Mikroorganismen sind
ebenfalls Gegenstand der Erfindung und können
kontinuierlich oder diskontinuierlich im batch-Verfahren
(Satzkultivierung) oder im fed batch (zulaufverfahren) oder
repeated fed batch Verfahren (repetitives zulaufverfahren)
zum Zwecke der Produktion von Aminosäuren kultiviert
werden. Eine Zusammenfassung über bekannte
Kultivierungsmethoden ist im Lehrbuch von Chmiel
(Bioprozeßtechnik 1. Einführung in die Bioverfahrenstechnik
(Gustav Fischer Verlag, Stuttgart, 1991)) oder im Lehrbuch
von Storhas (Bioreaktoren und periphere Einrichtungen
(Vieweg Verlag, Braunschweig/Wiesbaden, 1994)) beschrieben.
Das zu verwendende Kulturmedium muss in geeigneter Weise
den Ansprüchen der jeweiligen Stämme genügen.
Beschreibungen von Kulturmedien verschiedener
Mikroorganismen sind im Handbuch "Manual of Methods for
General Bacteriology" der American Society for Bacteriology
(Washington D.C., USA, 1981) enthalten.
Als Kohlenstoffquelle können Zucker und Kohlehydrate wie
z. B. Glucose, Saccharose, Laktose, Fructose, Maltose,
Melasse, Stärke und Cellulose, Öle und Fette wie z. B.
Sojaöl, Sonnenblumenöl, Erdnußöl und Kokosfett, Fettsäuren
wie z. B. Palmitinsäure, Stearinsäure und Linolsäure,
Alkohole wie z. B. Glycerin und Ethanol und organische
Säuren wie z. B. Essigsäure verwendet werden. Diese Stoffe
können einzeln oder als Mischung verwendet werden.
Als Stickstoffquelle können organische Stickstoffhaltige
Verbindungen wie Peptone, Hefeextrakt, Fleischextrakt,
Malzextrakt, Maisquellwasser, Sojabohnenmehl und Harnstoff
oder anorganische Verbindungen wie Ammoniumsulfat,
Ammoniumchlorid, Ammoniumphosphat, Ammoniumcarbonat und
Ammoniumnitrat verwendet werden. Die Stickstoffquellen
können einzeln oder als Mischung verwendet werden.
Als Phosphorquelle können Phosphorsäure, Kaliumdihydrogen
phosphat oder Dikaliumhydrogenphosphat oder die
entsprechenden Natrium haltigen Salze verwendet werden. Das
Kulturmedium muß weiterhin Salze von Metallen enthalten wie
z. B. Magnesiumsulfat oder Eisensulfat, die für das Wachstum
notwendig sind. Schließlich können essentielle Wuchsstoffe
wie Aminosäuren und Vitamine zusätzlich zu den oben
genannten Stoffen eingesetzt werden. Dem Kulturmedium
können überdies geeignete Vorstufen zugesetzt werden. Die
genannten Einsatzstoffe können zur Kultur in Form eines
einmaligen Ansatzes hinzugegeben oder in geeigneter Weise
während der Kultivierung zugefüttert werden.
Zur pH-Kontrolle der Kultur werden basische Verbindungen
wie Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid, Ammoniak bzw.
Ammoniakwasser oder saure Verbindungen wie Phosphorsäure
oder Schwefelsäure in geeigneter Weise eingesetzt. Zur
Kontrolle der Schaumentwicklung können Antischaummittel wie
z. B. Fettsäurepolyglykolester eingesetzt werden. Zur
Aufrechterhaltung der Stabilität von Plasmiden können dem
Medium geeignete selektiv wirkende Stoffe wie z. B.
Antibiotika hinzugefügt werden. Um aerobe Bedingungen
aufrechtzuerhalten, werden Sauerstoff oder Sauerstoff
haltige Gasmischungen wie z. B. Luft in die Kultur
eingetragen. Die Temperatur der Kultur liegt normalerweise
bei 20°C bis 45°C und vorzugsweise bei 25°C bis 40°C. Die
Kultur wird solange fortgesetzt, bis sich ein Maximum des
gewünschten Produktes gebildet hat. Dieses Ziel wird
normalerweise innerhalb von 10 Stunden bis 160 Stunden
erreicht.
Methoden zur Bestimmung von L-Aminosäuren sind aus dem
Stand der Technik bekannt. Die Analyse kann zum Beispiel so
wie bei Spackman et al. (Analytical Chemistry, 30, (1958),
1190) beschrieben durch Ionenaustausch-Chromatographie mit
anschließender Ninhydrin-Derivatisierung erfolgen, oder sie
kann durch reversed phase HPLC erfolgen, so wie bei
Lindroth et al. (Analytical Chemistry (1979) 51: 1167-1174)
beschrieben.
Eine Reinkultur des Corynebacterium glutamicum Stammes
DM1545 wurde am 16. Januar 2001 bei der Deutschen Sammlung
für Mikroorganismen und Zellkulturen (DSMZ, Braunschweig,
Deutschland) als DSM 13992 gemäß Budapester Vertrag
hinterlegt.
Das erfindungsgemäße Verfahren dient zur fermentativen
Herstellung von Aminosäuren, insbesondere L-Lysin.
Die vorliegende Erfindung wird im folgenden anhand von
Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Die Isolierung von Plasmid-DNA aus Escherichia coli sowie
alle Techniken zur Restriktion, Klenow- und alkalische
Phosphatasebehandlung wurden nach Sambrook et al.
(Molecular Cloning. A Laboratory Manual (1989) Cold Spring
Harbor Laboratory Press, Cold Spring Harbor, NY, USA)
durchgeführt. Methoden zur Transformation von Escherichia
coli sind ebenfalls in diesem Handbuch beschrieben.
Die Zusammensetzung gängiger Nährmedien wie LB- oder TY-
Medium kann ebenfalls dem Handbuch von Sambrook et al.
entnommen werden.
Chromosomale DNA aus Corynebacterium glutamicum ATCC 13032
wird wie bei Tauch et al. (1995, Plasmid 33: 168-179)
beschrieben isoliert und mit dem Restriktionsenzym Sau3AI
(Amersham Pharmacia, Freiburg, Deutschland,
Produktbeschreibung Sau3AI, Code no. 27-0913-02) partiell
gespalten. Die DNA-Fragmente werden mit shrimp alkalischer
Phosphatase (Roche Diagnostics GmbH, Mannheim, Deutschland,
Produktbeschreibung SAP, Code no. 1758250)
dephosphoryliert. Die DNA des Cosmid-Vektors SuperCos1
(Wahl et al. (1987) Proceedings of the National Academy of
Sciences USA 84: 2160-2164), bezogen von der Firma
Stratagene (La Jolla, USA, Produktbeschreibung SuperCos1
Cosmid Vektor Kit, Code no. 251301) wird mit dem
Restriktionsenzym Xbal (Amersham Pharmacia, Freiburg,
Deutschland, Produktbeschreibung XbaI, Code no. 27-0948-02)
gespalten und ebenfalls mit shrimp alkalischer Phosphatase
dephosphoryliert.
Anschließend wird die Cosmid-DNA mit dem Restriktionsenzym
BamHI (Amersham Pharmacia, Freiburg, Deutschland,
Produktbeschreibung BamHI, Code no. 27-0868-04) gespalten.
Die auf diese Weise behandelte Cosmid-DNA wird mit der
behandelten ATCC13032-DNA gemischt und der Ansatz mit T4-
DNA-Ligase (Amersham Pharmacia, Freiburg, Deutschland,
Produktbeschreibung T4-DNA-Ligase, Code no. 27-0870-04)
behandelt. Das Ligationsgemisch wird anschließend mit Hilfe
des Gigapack II XL Packing Extracts (Stratagene, La Jolla,
USA, Produktbeschreibung Gigapack II XL Packing Extract,
Code no. 200217) in Phagen verpackt.
Zur Infektion des E. coli Stammes NM554 (Raleigh et al.
1988, Nucleic Acid Research 16: 1563-1575) werden die Zellen
in 10 mM MgSO4 aufgenommen und mit einem Aliquot der
Phagensuspension vermischt. Infektion und Titerung der
Cosmidbank werden wie bei Sambrook et al. (1989, Molecular
Cloning: A Laboratory Manual, Cold Spring Harbor)
beschrieben durchgeführt, wobei die Zellen auf LB-Agar
(Lennox, 1955, Virology, 1 : 190) mit 100 mg/l Ampicillin
ausplattiert werden. Nach Inkubation über Nacht bei 37°C
werden rekombinante Einzelklone selektioniert.
Die Cosmid-DNA einer Einzelkolonie wird mit dem Qiaprep
Spin Miniprep Kit (Product No. 27106, Qiagen, Hilden,
Germany) nach Herstellerangaben isoliert und mit dem
Restriktionsenzym Sau3AI (Amersham Pharmacia, Freiburg,
Deutschland, Produktbeschreibung Sau3AI, Product No. 27-
0913-02) partiell gespalten. Die DNA-Fragmente werden mit
shrimp alkalischer Phosphatase (Roche Diagnostics GmbH,
Mannheim, Deutschland, Produktbeschreibung SAP, Product No.
1758250) dephosphoryliert. Nach gelelektrophoretischer
Auftrennung erfolgt die Isolierung der Cosmidfragmente im
Größenbereich von 1500 bis 2000 bp mit dem QiaExII Gel
Extraction Kit (Product No. 20021, Qiagen, Hilden,
Germany).
Die DNA des Sequenziervektors pZero-1, bezogen von der
Firma Invitrogen (Groningen, Niederlande,
Produktbeschreibung Zero Background Cloning Kit, Product
No. K2500-01), wird mit dem Restriktionsenzym BamHI
(Amersham Pharmacia, Freiburg, Deutschland,
Produktbeschreibung BamHI, Product No. 27-0868-04)
gespalten. Die Ligation der Cosmidfragmente in den
Sequenziervektor pZero-1 wird wie von Sambrook et al.
(1989, Molecular Cloning: A Laboratory Manual, Cold Spring
Harbor) beschrieben durchgeführt, wobei das DNA-Gemisch mit
T4-Ligase (Pharmacia Biotech, Freiburg, Deutschland) über
Nacht inkubiert wird. Dieses Ligationsgemisch wird
anschließend in den E. coli Stamm DH5αMCR (Grant, 1990,
Proceedings of the National Academy of Sciences U.S.A.,
87: 4645-4649) elektroporiert (Tauch et al. 1994, FEMS
Microbiol Letters, 123: 343-7) und auf LB-Agar (Lennox,
1955, Virology, 1 : 190) mit 50 mg/l Zeocin ausplattiert.
Die Plasmidpräparation der rekombinanten Klone erfolgt mit
dem Biorobot 9600 (Product No. 900200, Qiagen, Hilden,
Deutschland). Die Sequenzierung erfolgt nach der Dideoxy-
Kettenabbruch-Methode von Sanger et al. (1977, Proceedings
of the National Academy of Sciences U.S.A., 74: 5463-5467)
mit Modifikationen nach Zimmermann et al. (1990, Nucleic
Acids Research, 18: 1067). Es wird der "RR dRhodamin
Terminator Cycle Sequencing Kit" von PE Applied Biosystems
(Product No. 403044, Weiterstadt, Deutschland) verwendet.
Die gelelektrophoretische Auftrennung und Analyse der
Sequenzierreaktion erfolgt in einem "Rotiphorese NF
Acrylamid/Bisacrylamid" Gel (29 : 1) (Product No. A124.1,
Roth, Karlsruhe, Germany) mit dem "ABI Prism 377"
Sequenziergerät von PE Applied Biosystems (Weiterstadt,
Deutschland).
Die erhaltenen Roh-Sequenzdaten werden anschließend unter
Anwendung des Staden-Programpakets (1986, Nucleic Acids
Research, 14: 217-231) Version 97-0 prozessiert. Die
Einzelsequenzen der pZero1-Derivate werden zu einem
zusammenhängenden Contig assembliert. Die computergestützte
Kodierbereichsanalyse wird mit dem Programm XNIP (Staden,
1986, Nucleic Acids Research, 14: 217-231) angefertigt.
Die erhaltene Nukleotidsequenz ist in SEQ ID No. 1
dargestellt. Die Analyse der Nukleotidsequenz ergibt ein
offenes Leseraster von 383 Basenpaaren, welches als rpsL-
Gen bezeichnet wird. Das rpsL-Gen kodiert für ein Protein
von 127 Aminosäuren.
In gleicher Weise wurde der stromaufwärts von SEQ ID No. 1
gelegene DNA-Abschnitt identifiziert, der in SEQ ID No. 7
dargestellt ist. Die um SEQ ID No. 7 erweiterte rpsL-
Genregion ist in SEQ ID No. 8 dargestellt.
Der Corynebacterium glutamicum Stamm DM1545 wurde durch
mehrfache, ungerichtete Mutagenese, Selektion und
Mutantenauswahl aus C. glutamicum ATCC13032 hergestellt.
Der Stamm ist Methionin-sensitiv.
Aus dem Stamm DM1545 wird mit den üblichen Methoden
(Eikmanns et al., Microbiology 140: 1817-1828 (1994))
chromosomale DNA isoliert. Mit Hilfe der Polymerase-
Kettenreaktion wird ein DNA-Abschnitt amplifiziert, welcher
das rpsL-Gen bzw. Allel trägt. Aufgrund der aus Beispiel 2
für C. glutamicum bekannten Sequenz des rpsL-Gens werden
folgende Primer-Oligonukleotide für die PCR ausgewählt:
rpsL-1 (SEQ ID No. 10):
5' cag ctc tac aag agt gtc ta 3'
5' cag ctc tac aag agt gtc ta 3'
rpsL-2 (SEQ ID No. 11):
5' tgg tcg tgg tct tac cag ca 3'
5' tgg tcg tgg tct tac cag ca 3'
Die dargestellten Primer werden von der Firma MWG Biotech
(Ebersberg, Deutschland) synthetisiert und nach der
Standard-PCR-Methode von Innis et al. (PCR Protocols. A
Guide to Methods and Applications, 1990, Academic Press)
die PCR-Reaktion durchgeführt. Die Primer ermöglichen die
Amplifizierung eines ca. 1,78 kb langen DNA-Abschnittes,
welcher das rpsL-Allel trägt.
Das amplifizierte DNA-Fragment von ca. 1,78 kb Länge,
welches das rpsL-Allel des Stammes DM1545 trägt, wird durch
Elektrophorese in einem 0,8%igen Agarosegel identifiziert,
aus dem Gel isoliert und mit den üblichen Methoden
aufgereinigt (QIAquick Gel Extraction Kit, Qiagen, Hilden).
Die Nukleotidsequenz des amplifizierten DNA-Fragmentes bzw.
PCR-Produktes wird von der Firma MWG Biotech (Ebersberg,
Deutschland) durch Sequenzierung ermittelt. Die Sequenz des
PCR-Produktes ist in der SEQ ID No. 3 dargestellt. Die sich
mit Hilfe des Programmes Patentin ergebende
Aminosäuresequenz des dazugehörigen ribosomalen Proteins
S12 ist in der SEQ ID No. 4 dargestellt.
An der Position 128 der Nukleotidsequenz der Kodierregion
des rpsL-Allels von Stamm DM1545, also an Position 627
der in SEQ ID No. 3 dargestellten Nukleotidsequenz,
befindet sich die Base Guanin. An der entsprechenden
Position des Wildtypgens befindet sich die Base Adenin (SEQ ID
No. 1).
An der Position 43 der Aminosäuresequenz des ribosomalen
Proteins S12 von Stamm DM1545 befindet sich die Aminosäure
Arginin (SEQ ID No. 4). An der entsprechenden Position des
Wildtyp-Proteins befindet sich die Aminosäure Lysin (SEQ ID
No. 2).
Aus dem Stamm DM1545 wird mit den üblichen Methoden
(Eikmanns et al., Microbiology 140: 1817-1828 (1994))
chromosomale DNA isoliert. Mit Hilfe der Polymerase-
Kettenreaktion wird ein DNA-Abschnitt amplifiziert, welcher
das rpsL-1545-Allel trägt, bei dem an Position 128 des
Kodierbereichs (CDS) die Base Guanin anstelle der an dieser
Stelle im Wildtypgen enthaltenen Base Adenin enthalten ist.
Aufgrund der aus Beispiel 2 für C. glutamicum bekannten
Sequenz des rpsL-Gens werden folgende Primer-
Oligonukleotide für die Polymerase-Kettenreaktion
ausgewählt:
rpsL_XL-A1 (SEQ ID No. 12):
5' ga tct aga-ggt tgc cgg taa tcc tgt tg 3'
5' ga tct aga-ggt tgc cgg taa tcc tgt tg 3'
rpsL_XL-E1 (SEQ ID No. 13):
5' ga tct aga-cgc agg ctg cca gct tat tc 3'
5' ga tct aga-cgc agg ctg cca gct tat tc 3'
Die dargestellten Primer werden von der Firma MWG Biotech
(Ebersberg, Deutschland) synthetisiert und nach der
Standard-PCR-Methode von Innis et al. (PCR Protocols. A
Guide to Methods and Applications, 1990, Academic Press)
die PCR Reaktion durchgeführt. Die Primer ermöglichen die
Amplifizierung eines ca. 1,59 kb langen DNA-Abschnittes,
welcher das rpsL-1545-Allel trägt (SEQ ID No. 9). Außerdem
enthalten die Primer die Sequenz für eine Schnittstelle der
Restriktionsendonuklease XbaI, die in der oben
dargestellten Nukleotidabfolge durch Unterstreichen
markiert ist.
Das amplifizierte DNA-Fragment von ca. 1,59 kb Länge,
welches das rpsL-1545-Allel trägt, wird mit der
Restriktionsendonuklease XbaI gespalten, durch
Elektrophorese in einem 0,8%igen Agarosegel identifiziert
und anschließend aus dem Gel isoliert und mit den üblichen
Methoden aufgereinigt (QIAquick Gel Extraction Kit, Qiagen,
Hilden).
Das in Beispiel 4.1 beschriebene ca. 1,58 kb lange, mit der
Restriktionsendonuklease XbaI gespaltene DNA-Fragment,
welches das rpsL-1545-Allel enthält, wird mittels
Austauschmutagenese unter Zuhilfenahme des bei Schäfer et
al. (Gene, 14, 69-73 (1994)) beschriebenen sacB-Systems in
das Chromosom des C. glutamicum Stammes DSM5715 eingebaut.
Dieses System ermöglicht die Herstellung bzw. die Selektion
von Allel-Austauschen, die sich durch homologe
Rekombination vollziehen.
Der mobilisierbare Klonierungsvektor pK18mobsacB wird mit
dem Restriktionsenzym XbaI verdaut und die Enden mit
alkalischer Phosphatase (Alkaline Phosphatase, Boehringer
Mannheim, Deutschland) dephosphoryliert. Der so
vorbereitete Vektor wird mit dem ca. 1,58 kb großen rpsL-
1545-Fragment gemischt und der Ansatz mit T4-DNA-Ligase
(Amersham-Pharmacia, Freiburg, Deutschland) behandelt.
Anschließend wird der E. coli Stamm S17-1 (Simon et al.,
Bio/Technologie 1: 784-791, 1993) mit dem Ligationsansatz
transformiert (Hanahan, In: DNA Cloning. A Practical
Approach. Vol. 1, ILR-Press, Cold Spring Habor, New York,
1989). Die Selektion der Plasmid-tragenden Zellen erfolgt
durch Ausplattieren des Tansformationsansatztes auf LB-Agar
(Sambrook et al., Molecular Cloning: A Laboratory Manual.
2nd Ed., Cold Spring Habor, New York, 1989), der mit 25 mg/l
Kanamycin supplementiert wurde.
Plasmid-DNA wird aus einer Transformante mit Hilfe des
QIAprep Spin Miniprep Kit der Firma Qiagen isoliert und
durch Restriktionsspaltung mit dem Enzym PstI und
anschließender Agarosegel-Elektrophorese überprüft. Das
Plasmid wird pK18mobsacB_rpsL-1545 genannt und ist in Fig.
1 dargestellt.
Der in Beispiel 4.2 genannte Vektor pK18mobsacB_rpsL-1545
wird nach einem Protokoll von Schäfer et al. (Journal of
Microbiology 172: 1663-1666 (1990)) in den C. glutamicum
Stamm DSM5715 durch Konjugation transferiert. Der Vektor
kann in DSM5715 nicht selbständig replizieren und bleibt
nur dann in der Zelle erhalten, wenn er als Folge eines
Rekombinationsereignisses im Chromosom integriert vorliegt.
Die Selektion von Transkonjuganten, d. h. von Klonen mit
integriertem pK18mobsacB_rpsL-1545 erfolgt durch
Ausplattieren des Konjugationsansatzes auf LB-Agar
(Sambrook et al., Molecular Cloning: A Laboratory Manual.
2nd Ed., Cold Spring Habor, New York, 1989), der mit 15 mg/l
Kanamycin und 50 mg/l Nalidixinsäure supplementiert
wird. Kanamycin-resistente Transkonjuganten werden auf LB-
Agarplatten mit 25 mg/l Kanamycin ausgestrichen und für 24
Stunden bei 33°C inkubiert. Eine Kanamycin-resistente
Transkonjugante wird als DSM5715: :pK18mobsacB rpsL-1545
bezeichnet. Durch Integration des Vektors trägt sie
zusätzlich zum rpsL-Wildtypgen das rpsL-1545-Allel im
Chromosom.
Zur Selektion von Mutanten, bei denen als Folge eines
zweiten Rekombinationsereignisses die Exzision des
Plasmides stattgefunden hat, werden Zellen des Stammes
DSM5715: :pK18mobsacB_rpsL-1545 30 Stunden unselektiv in LB-
Flüssigmedium kultiviert, anschließend auf LB-Agar mit 10%
Sucrose ausgestrichen und 16 Stunden bebrütet.
Das Plasmid pK18mobsacB_rpsL-1545 enthält ebenso wie das
Ausgangsplasmid pK18mobsacB neben dem Kanamycin-
Resistenzgen eine Kopie des für die Levan-Sucrase aus
Bacillus subtilis kodierenden sacB-Gens. Die durch Sucrose
induzierbare Expression führt zur Bildung der Levan-
Sucrase, die die Synthese des für C. glutamicum toxischen
Produktes Levan katalysiert. Auf LB-Agar mit Sucrose
wachsen daher nur solche Klone an, bei denen das
integrierte pK18mobsacB_rpsL-1545 als Folge eines zweiten
Rekombinationsereignisses exzisiert hat. In Abhängigkeit
von der Lage des zweiten Rekombinationsereignisses in bezug
auf den Mutationsort findet bei der Exzision der
Allelaustausch bzw. der Einbau der Mutation statt oder es
verbleibt die ursprüngliche Kopie im Chromosom des Wirtes.
Ungefähr 40 bis 50 Kolonien werden auf den Phänotyp
"Wachstum in Gegenwart von Sucrose" und "Nicht-Wachstum in
Gegenwart von Kanamycin" geprüft. Bei 4 Kolonien, die den
Phänotyp "Wachstum in Gegenwart von Sucrose" und "Nicht-
Wachstum in Gegenwart von Kanamycin" aufweisen, wird ein
die rpsL-1545-Mutation überspannender Bereich des rpsL-
Gens, ausgehend von dem Sequenzierprimer rL_1 (SEQ ID No. 14),
von der Firma GATC Biotech AG (Konstanz, Deutschland)
seguenziert, um nachzuweisen, dass die Mutation des rpsL-
1545-Allels im Chromosom vorliegt. Der verwendete Primer
rL_1 wird dazu von der Firma GATC synthetisiert:
rL_1 (SEQ ID No. 14):
5' atg agg ttg tcc gtg aca tg 3'
5' atg agg ttg tcc gtg aca tg 3'
Auf diese Weise wurde ein Klon identifiziert, der an der
Position 128 der Kodierregion (CDS) des rpsL-Gens die Base
Guanin enthält und somit das rpsL-1545-Allel besitzt.
Dieser Klon wurde als Stamm DSM5715_rpsL-1545 bezeichnet.
Die in Beispiel 4 erhaltenen C. glutamicum Stämme
DSM5715: :pK18mobsacB_rpsL-1545 und DSM5715rpsL-1545 werden
in einem zur Produktion von Lysin geeigneten Nährmedium
kultiviert und der Lysingehalt im Kulturüberstand bestimmt.
Dazu werden die Stämme zunächst auf Agarplatte für 24
Stunden bei 33°C inkubiert. Ausgehend von dieser
Agarplattenkultur wird je eine Vorkultur angeimpft (10 ml
Medium im 100 ml Erlenmeyerkolben). Als Medium für die
Vorkulturen wird das Medium mm verwendet. Die Vorkulturen
werden 24 Stunden bei 33°C bei 240 rpm auf dem Schüttler
inkubiert. Von diesen Vorkulturen wird je eine Hauptkultur
angeimpft, so dass die Anfangs-OD (660 nm) der
Hauptkulturen 0,1 OD beträgt. Für die Hauptkulturen wird
ebenfalls das Medium mm verwendet.
Medium MM | |
CSL | 5 g/l |
MOPS | 20 g/l |
Glucose (getrennt autoklaviert) | 50 g/l |
AL=L<Salze: | |
(NH4)2SO4 | 25 g/l |
KH2PO4 | 0,1 g/l |
MgSO4.7 H2O | 1,0 g/l |
CaCl2.2 H2O | 10 mg/l |
FeSO4.7 H2O | 10 mg/l |
MnSO4.H2O | 5,0 mg/l |
Biotin (sterilfiltriert) | 0,3 mg/l |
Thiamin.HCl (sterilfiltriert) | 0,2 mg/l |
L-Leucin (sterilfiltriert) | 0,1 g/l |
CaCO3 | 25 g/l |
CSL (Corn Steep Liquor), MOPS (Morpholinopropansulfonsäure)
und die Salzlösung werden mit Ammoniakwasser auf pH 7
eingestellt und autoklaviert. Anschließend werden die
sterilen Substrat- und Vitaminlösungen sowie das trocken
autoklavierte CaCO3 zugesetzt.
Die Kultivierung erfolgt in 10 ml Volumen in einem 100 ml
Erlenmeyerkolben mit Schikanen. Die Kultivierung erfolgt
bei 33°C und 80% Luftfeuchte.
Nach 72 Stunden wird die OD bei einer Meßwellenlänge von
660 nm mit dem Biomek 1000 (Beckmann Instruments GmbH,
München) ermittelt. Die gebildete Lysinmenge wird mit einem
Aminosäureanalysator der Firma Eppendorf-BioTronik
(Hamburg, Deutschland) durch Ionenaustauschchromatographie
und Nachsäulenderivatisierung mit Ninhydrindetektion
bestimmt.
In Tabelle 1 ist das Ergebnis des Versuches dargestellt.
Claims (27)
1. Isoliertes Polynukleotid aus coryneformen Bakterien,
enthaltend eine für das rpsL-Gen kodierende
Polynukleotidsequenz, ausgewählt aus der Gruppe
- a) Polynukleotid, das mindestens zu 70% identisch ist mit einem Polynukleotid, das für ein Polypeptid kodiert, das die Aminosäuresequenz von SEQ ID No. 2 enthält,
- b) Polynukleotid, das für ein Polypeptid kodiert, das eine Aminosäuresequenz enthält, die zu mindestens 70% identisch ist mit der Aminosäuresequenz von SEQ ID No. 2,
- c) Polynukleotid, das komplementär ist zu den Polynukleotiden von a) oder b), und
- d) Polynukleotid, enthaltend mindestens 15 aufeinanderfolgende Nukleotide der Polynukleotidsequenz von a), b) oder c)
2. Polynukleotid gemäß Anspruch 1, wobei das Polynukleotid
eine in coryneformen Bakterien replizierbare, bevorzugt
rekombinante DNA ist.
3. Polynukleotid gemäß Anspruch 1, wobei das Polynukleotid
eine RNA ist.
4. Polynukleotid gemäß Anspruch 2, enthaltend die
Nukleinsäuresequenz wie in SEQ ID No. 1 dargestellt.
5. Replizierbare DNA gemäß Anspruch 2, enthaltend
- a) die Nukleotidsequenz, gezeigt in SEQ ID No. 1, oder
- b) mindestens eine Sequenz, die der Sequenz (i) innerhalb des Bereichs der Degeneration des genetischen Kodes entspricht, oder
- c) mindestens eine Sequenz, die mit der zur Sequenz (i) oder (ii) komplementären Sequenz hybridisiert, und gegebenenfalls
- d) funktionsneutrale Sinnmutationen in (i).
6. Replizierbare DNA gemäß Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, dass die Hybridisierung
unter einer Stringenz entsprechend höchstens 2 × SSC
durchgeführt wird.
7. Polynukleotidsequenz gemäß Anspruch 1, die für ein
Polypeptid kodiert, das die in SEQ ID No. 2
dargestellte Aminosäuresequenz enthält.
8. Coryneforme Bakterien, in denen das rpsL-Gen verstärkt,
insbesondere überexprimiert wird.
9. Corynebacterium glutamicum Stamm DM1545 hinterlegt als
DSM 13992 bei der Deutschen Sammlung für
Mikroorganismen und Zellkulturen (DSMZ, Braunschweig,
Deutschland).
10. Verfahren zur fermentativen Herstellung von L-
Aminosäuren, insbesondere L-Lysin, dadurch
gekennzeichnet, dass man folgende Schritte
durchführt:
- a) Fermentation der die gewünschte L-Aminosäure produzierenden coryneformen Bakterien, in denen man zumindest das rpsL-Gen oder dafür kodierende Nukleotidsequenzen verstärkt, insbesondere überexprimiert;
- b) Anreicherung der L-Aminosäure im Medium oder in den Zellen der Bakterien, und
- c) Isolierung der L-Aminosäure.
11. Verfahren gemäß Anspruch 10, dadurch
gekennzeichnet, dass man Bakterien
einsetzt, in denen man zusätzlich weitere Gene des
Biosyntheseweges der gewünschten L-Aminosäure
verstärkt.
12. Verfahren gemäß Anspruch 10, dadurch
gekennzeichnet, dass man Bakterien
einsetzt, in denen die Stoffwechselwege zumindest
teilweise ausgeschaltet sind, die die Bildung der
gewünschten L-Aminosäure verringern.
13. Verfahren gemäß Anspruch 10, dadurch
gekennzeichnet, dass man einen mit einem
Plasmidvektor transformierten Stamm einsetzt, und der
Plasmidvektor die für das rpsL-Gen kodierende
Nukleotidsequenz trägt.
14. Verfahren gemäß Anspruch 10, dadurch
gekennzeichnet, dass man die Expression
des (der) Polynukleotids (e), das (die) für das rpsL-
Gen kodiert (kodieren) verstärkt, insbesondere
überexprimiert.
15. Verfahren gemäß Anspruch 10, dadurch
gekennzeichnet, dass man die
regulatorischen/katalytischen Eigenschaften des
Polypeptids (Enzymprotein) erhöht, für das das
Polynukleotid rpsL kodiert.
16. Verfahren gemäß Anspruch 10, dadurch
gekennzeichnet, dass man zur Herstellung
von L-Aminosäuren coryneforme Mikroorganismen
fermentiert, in denen man gleichzeitig eines oder
mehrere der Gene, ausgewählt aus der Gruppe
- 1. 16.1 das für die Dihydrodipicolinat-Synthase kodierende Gen dapA,
- 2. 16.2 das für die Glyceraldehyd-3-Phosphat- Dehydrogenase kodierende Gen gap,
- 3. 16.3 das für die Triosephosphat-Isomerase kodierende Gen tpi,
- 4. 16.4 das für die 3-Phosphoglycerat-Kinase kodierende Gen pgk,
- 5. 16.5 das für die Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenase kodierende Gen zwf,
- 6. 16.6 das für die Pyruvat-Carboxylase kodierende Gen pyc,
- 7. 16.7 das für die Malat-Chinon-Oxidoreduktase kodierende Gen mqo,
- 8. 16.8 das für eine feed-back resistente Aspartatkinase kodierende Gen lysC,
- 9. 16.9 das für das Lysin-Export-Protein kodierende Gen lysE,
- 10. 16.10 das für das Zwa1-Protein kodierende Gen zwa1,
- 11. 16.11 das für die RNA-Polymerase B kodierende rpoB- Gen
17. Verfahren gemäß Anspruch 10, dadurch
gekennzeichnet, dass man zur Herstellung
von L-Aminosäuren coryneforme Mikroorganismen
fermentiert, in denen man gleichzeitig eines oder
mehrere der Gene, ausgewählt aus der Gruppe
- 1. 17.1 das für die Phosphoenolpyruvat-Carboxykinase kodierende Gen pck,
- 2. 17.2 das für die Glucose-6-Phosphat Isomerase kodierende Gen pgi,
- 3. 17.3 das für die Pyruvat-Oxidase kodierende Gen poxB
- 4. 17.4 das für das Zwa2-Protein kodierende Gen zwa2
18. Coryneforme Bakterien, die einen Vektor enthalten, der
ein Polynukleotid gemäß Anspruch 1 trägt.
19. Verfahren gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 10-
17, dadurch gekennzeichnet, dass
man Mikroorganismen der Art Corynebacterium glutamicum
einsetzt.
20. Verfahren zum Auffinden von RNA, cDNA und DNA, um
Nukleinsäuren, beziehungsweise Polynukleotide oder Gene
zu isolieren, die für das ribosomale Protein S12
kodieren oder eine hohe Ähnlichkeit mit der Sequenz des
rpsL-Gens aufweisen, dadurch
gekennzeichnet, dass man das
Polynukleotid, enthaltend die Polynukleotidsequenzen
gemäß den Ansprüchen 1, 2, 3 oder 4, als
Hybridisierungssonden einsetzt.
21. Verfahren gemäß Anspruch 18, dadurch
gekennzeichnet, das man arrays, micro
arrays oder DNA-chips einsetzt.
22. Aus coryneformen Bakterien stammende DNA, kodierend für
ribosomale S12 Proteine, wobei die zugehörigen
Aminosäuresequenzen zwischen den Positionen 38 bis 48
in der SEQ ID No. 2 durch Aminosäureaustausch verändert
sind.
23. Aus coryneformen Bakterien stammende DNA, kodierend für
ribosomale S12 Proteine, wobei die zugehörigen
Aminosäuresequenzen an Position 43 in der SEQ ID No. 2
jede andere proteinogene Aminosäure ausgenommen L-Lysin
enthalten.
24. Aus coryneformen Bakterien stammende DNA, kodierend für
ribosomale S12 Proteine, wobei die zugehörigen
Aminosäuresequenzen an Position 43 in der SEQ ID No. 2
L-Histidin oder L-Arginin enthalten.
25. DNA gemäß Anspruch 24 dadurch
gekennzeichnet, dass diese für das
ribosomale Protein S12 kodiert, dessen
Aminosäuresequenz an Position 43 L-Arginin enthält,
dargestellt in SEQ ID No. 4.
26. DNA gemäß Anspruch 25 dadurch
gekennzeichnet, dass diese an Position 128
des Kodierbereichs, entsprechend der Position 627 der
in SEQ ID No. 3 dargestellten Sequenz, die Nukleobase
Guanin enthält.
27. Coryneforme Bakterien die eine DNA gemäß Anspruch 22,
23, 24, 25 oder 26 enthalten.
Priority Applications (8)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10162386A DE10162386A1 (de) | 2001-02-16 | 2001-12-19 | Für das rpsL-Gen kodierende Nukleotidsequenzen |
BRPI0207284-0A BR0207284B1 (pt) | 2001-02-16 | 2002-01-22 | BACTÉRIAS CORINEFORMES COM GENE rpsL SUPEREXPRESSO E PROCESSO PARA A PREPARAÇÃO FERMENTADORA DE L-LISINA |
AU2002247644A AU2002247644A1 (en) | 2001-02-16 | 2002-01-22 | Nucleotide sequences of the ribosomal protein s12 gene (rpsl) from corynebacterium glutamicum |
CNB028049713A CN100347190C (zh) | 2001-02-16 | 2002-01-22 | 编码rpsL基因的核苷酸序列 |
PCT/EP2002/000573 WO2002066651A2 (en) | 2001-02-16 | 2002-01-22 | Nucleotide sequences of the ribosomal protein s12 gene (rpsl) from corynebacterium glutamicum |
EP02716672A EP1360298A2 (de) | 2001-02-16 | 2002-01-22 | Nukleotidsequenzen des ribosomalen protein s12 gens (rpsl) aus corynebacterium glutamicum |
US10/075,460 US6939695B2 (en) | 2001-02-16 | 2002-02-15 | Nucleotide sequences which code for the rpsL gene |
US11/197,380 US20060019357A1 (en) | 2001-02-16 | 2005-08-05 | Nucleotide sequences which code for the rpsL gene |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10107230 | 2001-02-16 | ||
DE10162386A DE10162386A1 (de) | 2001-02-16 | 2001-12-19 | Für das rpsL-Gen kodierende Nukleotidsequenzen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10162386A1 true DE10162386A1 (de) | 2002-08-29 |
Family
ID=7674260
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE10162386A Withdrawn DE10162386A1 (de) | 2001-02-16 | 2001-12-19 | Für das rpsL-Gen kodierende Nukleotidsequenzen |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US20020119549A1 (de) |
DE (1) | DE10162386A1 (de) |
Families Citing this family (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10154246A1 (de) * | 2001-11-05 | 2003-05-08 | Basf Ag | Gene die für DNA-Replikations-und Pathogenese-Proteine codieren |
US8647642B2 (en) | 2008-09-18 | 2014-02-11 | Aviex Technologies, Llc | Live bacterial vaccines resistant to carbon dioxide (CO2), acidic PH and/or osmolarity for viral infection prophylaxis or treatment |
JP2013074795A (ja) | 2010-02-08 | 2013-04-25 | Ajinomoto Co Inc | 変異型rpsA遺伝子及びL−アミノ酸の製造法 |
US11180535B1 (en) | 2016-12-07 | 2021-11-23 | David Gordon Bermudes | Saccharide binding, tumor penetration, and cytotoxic antitumor chimeric peptides from therapeutic bacteria |
US11129906B1 (en) | 2016-12-07 | 2021-09-28 | David Gordon Bermudes | Chimeric protein toxins for expression by therapeutic bacteria |
CN112080534B (zh) * | 2020-08-14 | 2022-03-22 | 廊坊梅花生物技术开发有限公司 | 高产l-氨基酸的工程菌及其构建方法与应用 |
-
2001
- 2001-10-31 US US09/984,711 patent/US20020119549A1/en not_active Abandoned
- 2001-12-19 DE DE10162386A patent/DE10162386A1/de not_active Withdrawn
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
US20020119549A1 (en) | 2002-08-29 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE60022612T2 (de) | Tal gen nukleotidsequenzen | |
EP1111062A1 (de) | Für das zwa1-Gen codierende Nukleotidsequenzen | |
DE10162387A1 (de) | Für das rpoB-Gen kodierende Nukleotidsequenzen | |
DE10044681A1 (de) | Neue für das lldD2-Gen kodierende Nukleotidsequenzen | |
EP1239040A2 (de) | Mutationen im rpoB-Gen L-Lysin produzierender Corynebacterium glutamicum-Stämme und Verfahren zur Herstellung von L-Lysin | |
DE60132341T2 (de) | Isolierung und sequenzierung vom gen ptsi aus c. glutamicum | |
DE10162386A1 (de) | Für das rpsL-Gen kodierende Nukleotidsequenzen | |
DE10045497A1 (de) | Neue für das ppsA-Gen kodierende Nukleotidsequenzen | |
DE10063314A1 (de) | Neue für das ilvE-Gen kodierende Nukleotidsequenzen | |
DE10045487A1 (de) | Neue für das ccsB-Gen kodierende Nukleotidsequenzen | |
DE10110760A1 (de) | Neue für das otsA-Gen kodierende Nukleotidsequenzen | |
DE10046623A1 (de) | Neue für das dps-Gen kodierende Nukleotidsequenzen | |
DE10045579A1 (de) | Neue für das atr61-Gen kodierende Nukleotidsequenzen | |
DE10047403A1 (de) | Neue für das ppgK-Gen kodierende Nukleotidsequenzen | |
DE10043331A1 (de) | Neue für das sigD-Gen kodierende Nukleotidsequenzen | |
DE10045486A1 (de) | Neue für das pstC2-Gen kodierende Nukleotidsequenzen | |
DE10047864A1 (de) | Neue für das truB-Gen kodierende Nukleotidsequenzen | |
DE10047866A1 (de) | Neue für das dep67-Gen kodierende Nukleotidsequenzen | |
DE10047404A1 (de) | Neue für das msik-Gen kodierende Nukleotidsequenzen | |
DE60127422T2 (de) | Für das citB-Gen kodierende Nukleotidsequenzen | |
DE10046625A1 (de) | Neue für das ndkA-Gen kodierende Nukleotidsequenzen | |
DE60115913T2 (de) | Nukleotid sequenzen kodierend für das csta gen aus corynebacterium glutamicum | |
DE60127972T2 (de) | Nukleotidsequenzen die für das dep34-gen kodieren | |
DE60120724T2 (de) | Rekombinante coryneformbakterie die glyceraldehyde-3-phosphate dehydrogenase -2 überexprimieren , und verfahren zur herstellung von l-lysine | |
DE10132947A1 (de) | Für das rodA-Gen kodierte Nukleotidsequenzen |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |