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ERFINDUNGSGEBIET
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von
L-Serin zur Verwendung bei der Produktion von Aminosäuregemischen,
die im Bereich der Pharmazeutika, Chemikalien und Kosmetika verwendet
werden, und coryneforme Bakterien, die das Verfahren bilden, und
D-3-Phosphoglyceratdehydrogenase
(nachfolgend manchmal als "3-PGDH" bezeichnet) sowie
DNA, die für
3-PGDH kodiert.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Als
konventionelles Verfahren zum Herstellen von L-Serin durch Fermentieren
ist ein Verfahren beschrieben worden, bei dem ein bakterieller Stamm,
der in der Lage ist Glycin und Zucker in L-Serin umzuwandeln, in
einem Medium verwendet wird, das 30 g/l Lycin enthält, um höchstens
14 g/l L-Serin herzustellen. Die Umwandlungsrate von Glycin in L-Serin
durch dieses Verfahren erreichte bis zu 46% (Kubota K. Agricultural Biological
Chemistry, 49, 7–12
(1985)). Durch die Verwendung eines bakteriellen Stammes, der in
der Lage ist, Glycin und Methanol in L-Serin umzuwandeln, kann 53
g/l L-Serin aus 100 g/l Glycin hergestellt werden (T. Yoshida et
al., Journal of Fermentation and Bioengineering, Bd. 79, Nr. 2,
181–183,
1995). In dem Verfahren, bei dem ein Bakterium verwendet wird.,
das zum Genus Nocardia gehört,
ist bekannt gewesen, dass die L-Serin-Produktivität des Bakteriums
durch das Züchten
solcher Stämme
verbessert werden kann, die gegenüber Serinhydroxamat, Azaserin
oder ähnliche
resistent sind (japanische Patentveröffentlichung Nr. 57–1235).
Diese Verfahren schließen
jedoch die Verwendung von Glycin ein, welches ein Vorläufer von
L-Serin ist, und sie enthalten einen komplizierten Arbeitsschritt
und sind vom Standpunkt der Kosten aus nachteilig.
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Als
Stämme,
die L-Serin direkt aus einem Zucker fermentieren können und
nicht die Zugabe des Vorläufers
von L-Serin vom Medium benötigen,
ist Corynebacterium glutamicum bekannt gewesen, das gegen D-Serin, α-Methylserin,
o-Methylserin, Isoserin, Serinhydroxamat und 3-Chloralanin resistent
ist, aber die Anhäufung
von L-Serin ist nur 0,8 g/l gering (Nogei Kagakukaisha, Bd. 48,
Nr. 3, S. 201–208,
1974). Dem gemäß werden
für einen
weiteren Stamm Verbesserungen für
die direkte Fermentierung von L-Serin in industriellem Maßstab benötigt.
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Andererseits
sind im Hinblick auf coryneforme Bakterien ein Vektorplasmid offenbart
worden, das zur autonomen Replikation in der Zelle in der Lage ist
und ein Medikamentenresistenz-Markergen
hat (siehe US-Patent 4,514,502) sowie ein Verfahren zum Einschleusen
eines Gens in die Zelle (japanische Patentveröffentlichung Nr. 2–207791),
und die Möglichkeit
des Züchtens
von L-Threonin- oder L-Isoleucin-produzierenden Bakterien (US-Patente
4,452,890 und 4,442,208). Auch hinsichtlich des Wachstums von L-Lysin-produzierenden
Bakterien ist eine Technologie bekannt gewesen, die die Inkorporation
eines Gens, das an der Biosynthese von L-Lysin teil hat, in ein
Vektorplasmid bekannt gewesen, und die Amplifizierung des Plasmids
in der Zelle (japanische Patentanmeldungsoffenlegung Nr. 56–16997).
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Im
Fall von Escherichia coli schließen die Enzyme, die an der
Biosynthese von L-Serin teil haben ein Enzym ein, das gegenüber einer
Rückkopplungsinhibierung,
bezogen auf die L-Serin-Produktion
im Wildtyp, empfindlich ist und ein Beispiel ist bekannt gewesen,
bei dem die Einschleusung eines mutierten Gens, das so mutiert worden
ist, dass die Rückkopplungsinhibierung
desensibilisiert werden könnte
und zu einer Erhöhung des
L-Serins führte
(japanisches Patent Nr. 2584409). Als derartige Gene sind insbesondere
das 3-PGDH-Gen (nachfolgend wird das Gen, das für 3-PGDH-Protein kodiert, ebenfalls
als "serA" bezeichnet werden).
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Des
weiteren ist im Fall von coryneforme Bakterien ein Beispiel gezeigt
worden, bei dem die Amplifizierung des 3-PGDH-Gens die Produktionsfähigkeit
von L-Tryptophan beeinflusst (japanische Patentveröffentlichung
nr. 3–7591).
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WO
93/12235 betrifft eine D-3-Phosphoglyceratdehydrogenase aus Escherichia
coli.
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Des
weiteren offenbart
US 461 982 einen
Brevibacterium flavum-Stamm, der in der Lage ist, in einem Minimalmedium
ohne L-Serin zu wachsen. Dieser Stamm ist in der Lage, L-Serin herzustellen,
da er in einem Medium ohne selbiges wächst. Dieser Stamm ist jedoch
nicht in der Lage, das hergestellte L-Serin anzuhäufen.
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Des
weiteren offenbart
EP
A 0 931 833 ein coryneformes Bakterium, das gegenüber L-Serin-Analoga resistent
ist, und eine erhöhte
Produktivität
von L-Serin hat, das aus Glucose hergestellt wird.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Ein
Ziel der vorliegenden Erfindung liegt darin, einen Mikroorganismus
bereitzustellen, der einen Zucker in L-Serin umwandelt, und ein
Verfahren bereitzustellen, um L-Serin in einem Kulturmedium anzuhäufen, wobei
die Fähigkeit
des Mikroorganismus benutzt wird, den Zucker in L-Serin umzuwandeln,
d.h., ein Verfahren zum Herstellen von L-Serin, das beim Durchführen in
einem industriellen Maßstab
vorteilhaft ist.
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Als
ein Ergebnis der intensiven Untersuchungen über das Verfahren zum Herstellen
von L-Serin im Hinblick auf das Erreichen des oben genannten Ziels,
ist jetzt durch die vorstelligen Erfinder entdeckt worden, dass
das Durchmustern eines coryneformen Bakteriums mit L-Serin-Produktivität, insbesondere
bevorzugt eines Mutantenstammes, der eine Resistenz gegenüber Azaserin
oder β-(2-Thienyl)-DL-alanin
aufweist, welcher von einem Stamm des coryneformen Bakteriums als
Parentalstamm abstammt, aber hinsichtlich seiner L-Serin-Zersetzungsfähigkeit
defizient ist, und das Durchführen
der L-Serin-Fermentierung unter Verwendung des durch Screening erhaltenen
Stammes die Anhäufung
von L-Serin drastisch steigert. Die vorliegende Erfindung ist auf
Grundlage dieser Entdeckung vollendet worden.
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D.h.,
dass die vorliegende Erfindung ein coryneformes Bakterium bereitstellt,
das unter der Hinterlegungsnummer FERM BP 6577 hinterlegt worden
ist.
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Des
weiteren betrifft die vorliegende Erfindung D-3-Phosphoglyceratdehydrogenase, die aus
einem coryneformen Bakterium stammt, das die Hinterlegungsnummer
FERM BP-6577 hat und das die Aminosäuresequenz hat, die in SEQ
ID NO: 14 der Sequenzliste angegeben ist.
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Des
weiteren betrifft die vorliegende Erfindung eine DNA, die für die D-3-Phosphoglyceratdehydrogenase,
die oben beschrieben worden ist, kodiert, d.h., die DNA, die oben
beschrieben ist und eine Basensequenz hat, die in SEQ ID NO: 13
der Sequenzliste gezeigt ist.
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Des
weiteren betrifft die vorliegende Erfindung ein coryneformes Bakterium,
das eine rekombinante DNA beherbergt, die die oben beschriebene
DNA enthält.
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Weiter
betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Herstellen
von L-Serin, umfassend die Schritte des Kultivierens des oben beschriebenen
Bakteriums in einem Medium, um die Anhäufung von L-Serin in dem Medium
zu ermöglichen,
und das Einsammeln des L-Serins aus dem Medium.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein coryneformes Bakterium bereit,
das L-Serin aus Zucker herstellt. Das coryneforme Bakterium kann
in einem Verfahren zum Herstellen von L-Serin benutzt werden, das
industriell vorteilhaft ist.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 stellt
die Art der Rückkopplungsinhibierung
der 3-PGDH dar, die aus verschiedenen Stämmen von L-Serin abstammen.
Die horizontale Achse gibt die Konzentrationen L-Serin in der Enzymlösung wieder. Die
vertikale Achse gibt den Prozentsatz der 3-PGDH-Aktivität in Gegenwart
von L-Serin an, verglichen mit der in Abwesenheit von L-Serin. Das
Symbol ♦ stellt
die Art der Rückkopplungsinhibierung
von 3-PGDH dar, die aus dem ATCC14067-Stamm durch L-Serin herrührt. Das
Symbol ∎ stellt die Art der Rückkopplungsinhibierung der
3-PGDH durch L-Serin dar, die aus dem AJ13377-Stamm stammt. Das
Symbol
stellt
die Art der Rückkopplungsinhibierung
der 3-PGDH durch L-Serin dar, die aus dem AJ13324-Stamm stammt.
Symbol X stellt die Art der Rückkopplungsinhibierung
der 3-PGDH durch L-Serin dar, die aus dem AJ13325-Stamm stammt. Symbol
* stellt die Art der Rückkopplungsinhibierung
der 3-PGDH durch L-Serin dar, die aus dem AJ13327-Stamm stammt.
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2 stellt
die Herstellung von den Plasmiden pVK7 und pVK6 dar.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
in der vorliegenden Erfindung genannten coryneformen Bakterien sind
eine Gruppe von Mikroorganismen, die in Bergey's Manuel of Determinative Bacteriology,
8th. Ausgabe, S. 599 (1974) definiert sind, und welche aerobe Gramm positive
Stäbchen
sind, die keine Säureresistenz
und keine Fähigkeit
zur Sporenbildung besitzen. Die coryneformen Bakterien schließen Bakterien
ein, die zum Genus Corynebacterium gehören, Bakterien, die zum Genus
Brevibacterium gehören,
welche bis dahin in den Genus Brevibacterium klassifiziert worden
sind, aber als Bakterien die zum Genus Corynebacterium gehören, zusammengefasst
wurden, und Bakterien, welche zum Genus Brevibacterium gehören, und
die Bakterien, die zum Genus Corynebacterium gehören und Bakterien, die zum
Genus Microbacterium gehören,
nahe verwandt sind.
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Erfindungsgemäße coryneforme
Bakterien haben eine Resistenz gegenüber Azaserin oder β-(2-Thienyl)-DL-alanin
und besitzt L-Serin-Produktivität,
und sind solche Stämme
dieser coryneforme Bakterien, denen die Zersetzungsfähigkeit
für L-Serin fehlt, und
die artifiziell mutiert wurden oder aus Wildtyp- oder L-Serin-produzierenden
coryneforme Bakterien als Parentalstamm induziert worden sind.
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Die
coryneformen Bakterien, die eine Resistenz gegenüber Azaserin oder β-(2-thienyl)-DL-alanin
haben, denen die L-Serin-Zersetzungsfähigkeit
fehlt und die L-Serin-Produktivität besitzen,
sind wie folgt gewonnen worden. Brevibacterium flavum ATCC 14067
wird einer Mutationsbehandlung durch ein konventionelles Verfahren
(Kontakt mit N-Methyl-N'-nitro-N-nitroso-guanidin
oder ähnlichen)
unterworfen, um einen mutierten Stamm zu gewinnen, der in seiner
L-Serin-Zersetzungsfähigkeit
defizitär
ist, und indem dieser Stamm als Parentalstamm verwendet wird, werden
Stämme
gewonnen, die gegen Azaserin oder β-(2-thienyl)-DL-alanin resistent
sind. Aus den Mutantenstämmen,
die durch das oben beschriebene Verfahren gewonnen werden, können Stämme gewonnen
werden, die L-Serin in hohen Konzentrationen anhäufen.
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Die
Stämme,
die gegenüber
Azaserin oder β-(2-Thienyl)-DL-alanin resistent
sind, können
ebenfalls durch das Einschleusen der unten beschriebenen Mutante
serA in Parentalstämme
oder Mutantenstämme
gewonnen werden, die hinsichtlich der L-Serin-Zersetzungsfähigkeit
defizitär
sind.
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Der
Begriff "Azaserin-Resistenz" betrifft die Eigenschaft,
dass ein Bakterium in einem Medium, das Azaserin enthält, schneller
wächst
als der Wildtyp. Beispielsweise wird von solchen Stämmen, die
bei 30°C innerhalb
von 4 bis 5 Tagen Kolonien auf Festmedium bilden, das 0,25 g/l Azaserin
enthält,
gesagt, dass sie eine Azaserin-Resistenz besitzen.
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Gleichermaßen betrifft
der Begriff "β-(2-Thienyl)-DL-alanin-Resistenz" die Eigenschaft,
dass ein Bakterium schneller als der Wildtyp in einem Medium wächst, das β-(2-Thienyl)-DL-alanin enthält. Beispielsweise wird
von solchen Stämmen,
die auf Festmedium, enthaltend 0,25 g/l β-(2-Thienyl)-DL-alanin bei 30°C innerhalb
von 4 bis 5 Tagen Kolonien bilden, gesagt, dass sie eine Resistenz
gegenüber β-(2-Thienyl)-DL-alanin haben.
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3-PGDH
katalysiert eine Reaktion, bei der 3-Phosphoglycerat in 3-Phosphohydroxylpyruvatsäure in Gegenwart
von Nikotinamidadenindinucleotid (NAD) als Coenzym oxidiert wird.
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Die
Aktivität
der 3-PGDH kann beispielsweise durch Messung eines Abfalls an Coenzym
NADH2 in einer Umkehrreaktion gemessen werden
(E. Sugimoto und L. I. Pizer, JBC, 243, 2081, 1968) oder durch die
Synthese von Coenzym NADH2 in der Vorwärtsreaktion (Salach H. J. Method
in Enzymology, Bd. 9, 216–220, 1966),
bei der Absorption bei 340 nm.
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3-PGDH
kann durch Einsammeln von Zellen aus der Kulturflüssigkeit
eines coryneformen Bakteriums gereinigt werden, wobei die eingesammelten
Zellen durch Beschallung und anschließender Ultrazentrifugation fragmentiert
werden, und in dem das avisierte Enzym aus dem Überstand durch ein konventionelles
Verfahren isoliert wird. Genauer gesagt, kann 3-PGDH durch aufeinanderfolgendes
Konzentrieren von Fraktionen mit 3-PGDH-Aktivität, durch Präzipitierung mit Ammoniumsulfat,
Gelfiltration, Kationenaustauschharzchromatografie, Anionenaustauschharzchromatographie,
Umkehrphasenchromatographie und ähnliche
gereinigt werden.
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3-PGDH,
die aus einem coryneformen Wildtyp-Bakterium stammt, ist gegenüber einer
Rückkopplungsinhibierung
durch L-Serin empfindlich und seine Aktivität wird in Gegenwart von 10
mM L-Serin fast vollständig
inhibiert. Unter dem Begriff "3-PGDH, deren Rückkopplungsinhibierung
durch L-Serin desensibilisiert ist" ist eine 3-PGDH gemeint, die selbst
in Gegenwart von 10 mM L-Serin 20% oder mehr, bevorzugt 40 oder mehr,
noch bevorzugter 90% oder mehr der Aktivität in Abwesenheit von L-Serin
aufweist. 3-PGDH, die aus Brevibacterium flavum AJ13327 stammt,
welche in den nachfolgenden Beispielen beschrieben ist, bewahrt
im wesentlichen 100% der Aktivität
in Gegenwart von 80 mM L-Serin
und deswegen ist sie eine der am meisten bevorzugten 3-PGDHs.
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Die
3-PGDH, die aus einem coryneformen Wildtyp-Bakterium stammt (anschließend wird
die DNA, die hierfür
kodiert, ebenfalls als "Wildtyp-serA" bezeichnet) hat
die Aminosäuresequenz,
die in SEQ ID NO: 12 in der Sequenzliste wiedergegeben ist. Spezifische
Beispiele der 3-PGDH, bei der die Rückkopplungsinhibierung durch
L-Serin desensibilisiert ist (nachfolgende wird die DNA, die hierfür kodiert,
ebenfalls als "mutierte
serA" bezeichnet)
schließen
D-3-Phosphoglyceratdehydrogenase
ein, die dadurch gekennzeichnet ist, dass die D-3-Phosphoglyceratdehydrogenase,
mit der Aminosäuresequenz,
die in SEQ ID NO: 12 in der Sequenzliste wiedergegeben ist oder
die gleiche Aminosäuresequenz
wie oben, aber mit einer Substitution, Addition oder Deletion von einer
oder mehreren Aminosäuren,
wobei die Aminosäurereste
entsprechend dem 325. Glutaminsäurerest,
der Aminosäuresequenz
in SEQ ID NO: 12 durch eine andere Aminosäure substituiert worden ist.
Am meisten bevorzugt wird als anderer Aminosäurerest ein Lysinrest.
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Das
DNA-Fragment, das das serA-Gen aufweist, aus dem coryneformen Bakterium
kodiert, kann isoliert werden, indem beispielsweise eine chromosomale
DNA hergestellt wird, entsprechend dem Verfahren von Saito und Miura
(H. Saito und K. Miura, Biochem. Biophys. Acta, 72, 619 (1963))
oder durch ähnliche
und indem dann das serA-Gen durch das Polymerasekettenreaktionsverfahren
amplifiziert wird (PCR: Polymerasekettenreaktion; siehe White, T.
J. et al.; Trends Genet. 5, 185 (1989)). Beispielsweise kann, um
das DNA-Fragment
zu amplifizieren, das den ORF (172 bis 1705) der SEQ ID NO: 11 enthält, irgendeine
der 20 bis 30 Basen, die aus der Region ausgewählt wird, die von der ersten
Base in SEQ ID NO: 11, bis zur Base direkt vor dem ATG reicht, ausgewählt werden,
um einen Primer zu gewinnen. Des weiteren können irgendwelche der 20 bis 30
Basen, die aus der Region von der Base direkt nach dem Terminationskodon
bis zur letzten Base in SEQ ID NO: 11 reicht ausgewählt werden,
um einen weiteren Primer zu gewinnen.
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Wenn
serA aus einem Wildtyp-Stamm für
3-PGDH isoliert wird, wird Wildtyp-serA erhalten, und die Isolation
von serA aus einer Mutante, die 3-PGDH beherbergt, bei der die Rückkopplungsinhibierung
durch L-Serin desensiblisiert ist (3-PGDH-Mutante) ergibt mutierte
serA. Genauer gesagt, hat die Wildtyp-serA die Sequenz, die in SEQ
ID NO: 11 in der Sequenzliste wiedergegeben ist, und die mutierte
serA, hat die Sequenz, die in der SEQ ID NO: 13 in der Sequenzliste
wiedergegeben ist.
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Es
wird bevorzugt, dass serA durch das PCR-Verfahren amplifiziert und
mit Vektor-DNA ligiert wird, die autonom in Zellen von Escherichia
coli und/oder coryneforme Bakterien replizierbar ist, um rekombinante DNA
herzustellen, und die rekombinante DNA wird in die Zellen von Eschericha
coli zuvor eingeschleust. Diese Voraussetzung macht die folgenden
Arbeitsschritte leicht. Der Vektor, der in Escherichia coli-Zellen autonom replizierbar
ist, ist bevorzugt ein Plasmidvektor, der bevorzugt autonom in Zellen
eines Wirts replizierbar ist, einschließlich beispielweise pUC19,
pUC18, pBR322, pHSG299, pHSG399, pHSG398 und RSF1010.
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Rekombinante
DNA kann durch die Verwendung eines Transposons (WO 02/02627) internationale Veröffentlichungsblatt
WO 93/18151 internationales Veröffentlichungsblatt,
europäische
Patentveröffentlichung
Nr. 0445385, japanische Patentveröffentlichung Nr. 6-46867, Vertes,
A. A. et al., Mol. Microbiol., 11, 739–746 (1994), Bonamy, C., et
al., Mol Microbiol., 14, 571–581
(1994), Verters, A. A. et al., Mol. Gen. Genet., 245, 397–405 (1994),
Jagar W., FEMS Microbioloy Letters, 126, 1–6 (1995), japanische Patentveröffentlichung Nr.
7-107976, japanische Patentveröffentlichung
Nr. 7-327680, etc.), Phagenvektoren, Rekombination von Chromosomen
(Experiments in Molecular Genetics, Cold Spring Harbor Laboratory
Press (1972); Matsuyama, S. und Mizushima, S., J. Bacteriol., 162,
1196 (1985)) und ähnliche
hergestellt werden.
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Wenn
ein DNA-Fragment mit der Fähigkeit,
die einem Plasmid erlaubt in coryneformen Bakterien autonom replizierbar
zu sein, in diese Vektoren inseriert wird, können sie als sogenannte Shuttle-Vektoren
verwendet werden, die autonom sowohl in Escherichia coli und coryneformen
Bakterien replizierbar sind.
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Ein
solcher Shuttle-Vektor schließt
folgendes ein. Mikroorganismen, die irgendeinen der Vektoren beherbergen
und die Hinterlegungsnummer in den internationalen Hinterlegungsstellen
werden in Klammern angegeben.
pHC4: | Escherichia
coli AJ12617 (FERM BP-3521) |
pAH655: | Escherichia
coli AJ11882 (FERM BP-136) Corynebacterium glutamicum SR8201 (ATCC
39135) |
pAJ1844: | Escheriachia
coli AJ11883 (FERM BP-137) Corynebacterium glutamicum SR8201 (ATCC
39136) |
pAJ611: | Escherichia
coli AJ11884 (FERM BP-138) |
pAJ3148: | Corynebacterium
glutamicum SR8203 (ATCC 29317) |
pAJ440: | Bacillus
subtilis AJ11901 (FERM BP-140) |
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Diese
Vektoren können
aus den hinterlegten Mikroorganismen wie folgt gewonnen werden.
Zellen, die in der logarithmischen Wachstumsphase eingesammelt wurden,
wurden unter Verwendung von Lysozym und SDS lysiert, gefolgt durch
die Abtrennung aus dem Lysat durch Zentrifugieren bei 30.000 × g, um
einen Überstand
zu gewinnen, zu dem Polyethylenglycol hinzugegeben wird, gefolgt
von der Fraktionierung und Aufreinigung mit Hilfe eines Cäsiumchlorid-Ethidiumbromid-Gleichgewichtsgradienten-Zentrifugierungsschritts.
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Escherichia
coli kann durch das Einschleusen eines Plasmids in Übereinstimmung
mit beispielsweise dem Verfahren von D. M. Morrison (Methods in
Enzymology, 68, 326 (1979)) oder einem Verfahren transformiert werden,
bei dem die Empfängerzellen
mit Kalziumchlorid behandelt werden, um die Permeabilität für die DNA
zu erhöhen
(Mandel, M. und Higa, A., J. Mol. Biol., 53, 159 (1970)).
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Die
Einschleusung von Plasmiden in coryneforme Bakterien, um eine Transformation
zu verursachen, kann durch das Elektropulsverfahren (Sugimoto et
al., japanische Patentveröffentlichung
Nr. 2-207791) durchgeführt
werden.
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Für die L-Serin-Produktion
unter Verwendung des erfindungsgemäßen Stammes können die
folgenden Verfahren verwendet werden. Als zu verwendendes Medium
können
konventionelle Flüssigmedien
verwendet werden, die Kohlenstoffquellen, Stickstoffquellen, anorganische
Salze und, falls notwendig, gegebenenfalls organische Spurenelemente,
wie Aminosäuren,
Vitamine, etc., enthalten.
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Als
Kohlenstoffquellen ist es möglich
Zucker zu verwenden, beispielsweise Glucose, Sucrose, Fructose,
Galactose, saccharifizierte Stärkelösungen,
Süßkartoffelmolassen,
Zuckerrübenmolassen
und Hightest Molassen, die die oben beschriebenen Zucker einschließen; organische
Säuren,
wie beispielsweise Essigsäure;
Alkohole, wie beispielsweise Ethanol; Glycerol und ähnliche.
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Als
Stickstoffquellen ist es möglich,
Ammoniakgas, wässriges
Ammoniak, Ammoniumsalze, Harnstoff, Nitrate und ähnliche zu verwenden. Des weiteren
können
organische Stickstoffquellen für
die ergänzende
Verwendung, beispielsweise Ölkuchen,
Sojabohnenhydrolysatflüssigkeiten,
zersetztes Kasein, andere Aminosäuren,
Mais-Weiche-Liquor, Hefe oder Hefeextrakt, Peptide, wie beispielsweise
Pepton und ähnliche
verwendet werden.
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Als
anorganische Ionen können
gegebenenfalls Phosphorionen, Magnesiumionen, Kalziumionen, Eisenionen,
Manganionen und ähnliche
hinzugegeben werden.
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Im
Fall der Verwendung des Mikroorganismus der vorliegenden Erfindung,
der Nährstoffe,
wie Aminosäuren
für sein
Wachstum benötigt,
sollten die benötigten
Nährstoffe
ergänzt
werden.
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Die
Mikroorganismen werden für
gewöhnlich
unter aeroben Bedingungen bei einem pH-Wert von 5 bis 8 und Temperaturbereichen
von 25 bis 40°C
inkubiert. Der pH-Wert des Kulturmediums wird auf einen vorherbestimmten
Wert innerhalb der oben beschriebenen Bereiche in Abhängigkeit
der Anwesenheit oder vom Vorhandensein anorganischer oder organischer
Säuren,
alkalischer Substanzen, Harnstoff, Kalziumcarbonat, Ammoniakgas
und ähnliche
kontrolliert.
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L-Serin
kann aus der Fermentationsflüssigkeit
beispielsweise durch Auftrennen und Entfernen der Zellen, durch
das Unterwerfen gegenüber
einer Ionanaustauschharzbehandlung, durch Konzentrationsabkühlungskristallisierung,
durch Membranauftrennung und andere bekannte Verfahren in irgendeiner
geeigneten Kombination eingesammelt werden. Um die Unreinheiten
zu entfernen, kann eine Aktivkohleabsorption und Rekristallisierung
für die
Reinigung verwendet werden.
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BESCHREIBUNG
DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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(BEISPIEL 1) Konstruktion
der neuen L-Serin-produzierenden Bakterien Brevibacterium flavum
AJ13324 und AJ13327
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Brevibacterium
flavum AJ13324 und AJ13327 wurden aus Brevibacterium flavum AJ13377
hergestellt, dessen L-Serin-Zersetzungsfähigkeit
fehlt, und aus dem Wildtypstamm Brevibacterium flavum ATCC 14067 gewonnen
wurde.
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Um
eine Mutante zu erhalten, wurden Zellen, die für 24 Stunden in einem Bouillonmedium
(ein Medium, das 1 g Fischfleischextrakt, 1 g Polypepton, 0,5 g
Hefeextrakt und 0,5 g Natriumchlorid in 1 1 Wasser enthält, der
auf pH 7,0 eingestellt ist) in 100 mM Phosphatpuffer (pH 7,0) suspendiert
(enthaltend 109 bis 1010 Zellen/ml). NG (N-Methyl-N'-nitro-N-nitrosoguanidin) wurde in einer
Konzentration von 200 μg/ml
zur Suspension hinzugegeben und bei 30°C für 30 Minuten stehengelassen.
Die so NG-behandelten Zellen wurden mit dem oben beschriebenen Puffer
ordentlich gewaschen.
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Um
Stämme
einzusammeln, die keine L-Serin-abbauende Fähigkeit haben, von den NG-behandelten Zellen,
wurden die NG-behandelten
Zellen des Brevibacterium flavum ATCC 14067 nach dem Waschen auf einem
Bouillon-Agar-Medium ausgebreitet und bei 30°C für 24 Stunden inkubiert, um
eine Kolonienbildung zu ermöglichen.
Dann wurden die Kolonien auf dem Bouillon-Agar-Medium als Negative verwendet und eine
Replikabildung wurde auf einem Minimalmedium und einem Minimalmedium
für die
Selektion durchgeführt.
Dann wurden Stämme
ausgemustert, die auf dem Minimalmedium wachsen, aber nicht auf
dem Minimalmedium für die
Auswahl wachsen. Das Minimalmedium war ein Medium, das 20 g Glucose,
1 g Ammoniumsulfat, 1 g Kaliumdihydrogenphosphat, 2,5 g Harnstoff,
0,4 g Magnesiumsulfatheptahydrat, 0,01 g Eisen(II)sulfatheptahydrat,
0,01 g Mangansulfat-tetra- bis pentahydrat, 50 μg Biotin, 200 μg Thiaminhydrochlorid,
200 μg Niktoinsäureamid
und 2,0 g Agar je Liter destillierten Wassers enthält. Das
Minimalmedium für
die Selektion war ein Medium, das 1 g Ammoniumsulfat, 1 g Kaliumdihydrogenphosphat,
2,5 g Harnstoff, 0,4 g Magnesiumsulfatheptahydrat, 0,01 g Eisen(II)sulfatheptahydrat,
0,01 g Mangansulfattretra- bis pentahydrat, 50 μg Biotin, 200 μ Thiaminhydrochlorid,
200 μg Nikotinsäureamid,
0,5 g L-Serin und 2,0 g Agar je Liter destillierten Wassers enthält. Unter
den durch dieses Verfahren gewonnenen Mutanten wurden viele Stämme gefunden,
die keine L-Serin-Zersetzungsaktivität haben und Brevibacterium
flavum AJ13377 wurde als einer solcher Stämme gewonnen.
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Um
Azaserin-resistente Stämme
aus NG-behandelten Stämmen
unter Verwendung von Brevibacterium flavum AJ13377 als Parentalstamm
zu gewinnen, wurden NG-behandelte Brevibacterium flavum AJ13377-Zellen,
nachdem sie gewaschen wurden, auf ein Minimalmedium für die Selektion
inokuliert. Das Minimalmedium für
die Selektion war ein Medium, das 20 g Glucose, 1 g Ammoniumsulfat,
1 g Kaliumdihydrogenphosphat, 2,5 g Harnstoff, 0,4 g Magnesiumsulfatheptahydrat,
0,01 g Eisen(II)sulfatheptahydrat, 0,01 g Mangansulfattetra- bis
Pentahydrat, 50 μg
Biotin, 200 μg
Thiaminhydrochlorid, 200 μg
Nikotinsäureamid
und 250 mg Azaserin je Liter destillierten Wassers enthält. Die
NG-behandelte Mutante wurde in dem oben beschriebenen Medium bei
30°C für 5 bis
10 Tage inkubiert.
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Die
auf diese Weise gewonnene Zellkultur wurde auf Bouillon-Agar-Medium ausgestrichen
und bei 30°C
für 24
Stunden inkubiert, um die Kolonienbildung zu ermöglichen. Azaserinresistente
Stämme
wurden aus den Stämmen
gewonnen, die Kolonien bildeten. Die so gewonnen Mutanten schließen viele
Stämme
ein, die L-Serin in beträchtlichen
Mengen mit hoher Ausbeute akkumulierten. Aus den Stämmen wurden
zwei Stämme
gewonnen, d.h., Brevibacterium flavum AJ13324 und AJ13327. Es wurde
bestätigt,
dass diese Stämme
in der Lage waren, in Gegenwart von 0,25 g/l Azaserin zu wachsen.
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(BEISPIEL 2) Konstruktion
des neuen L-Serin-produzierenden Bakteriums Brevibacterium flavum
AJ13325
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Brevibacterium
flavum AJ13325 wurde aus Brevibacterium flavum AJ13377 konstruiert,
dem die L-Serin-Zersetzungsfähigkeit
fehlt, welches aus dem Wildtypstamm Brevibacterium flavum ATCC 14067
gewonnen wurde.
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Um β-(2-Thienyl)-DL-alanin-resistente
Stämme
aus NG-behandelten
Stämmen
unter Verwendung von Brevibacterium flavum AJ13377 als Parentalstamm
zu gewinnen, wurden Brevibacterium flavum AJ13377-Zellen NG-behandelt
und gewaschen, bevor sie in ein Minimalmedium für die Selektion inokuliert
wurden. Das Minimalmedium für
die Selektion war ein Medium, das 20 g Glucose, 1 g Ammoniumsulfat,
1 g Kaliumdihydrogenphosphat, 2,5 g Harnstoff, 0,4 g Magnesiumsulfatheptahydrat,
0,01 g Eisen(II)sulfatheptahydrat, 0,01 g Mangansulfattetra- bis
pentahydrat, 50 μg
Biotin, 200 μg
Thiaminhydrochlorid, 200 μg
Nikotinsäureamid
und 250 mg (β-(2-Thienyl)-DL-alanin
je Liter destillierten Wassers enthält. Die NG-behandelte Mutante
wurde bei 30°C
für 5 bis
10 Tage in dem oben beschriebenen Medium inkubiert. Die Zellkultur,
die auf diese Weise gewonnen wurde, wurde auf einem Bouillon-Agar-Medium
ausgebreitet und für
24 Stunden bei 30°C
zur Kolonienbildung inkubiert. β-(2-Thienyl)-DL-alanin-resistente
Stämme
wurden aus den Stämmen
gewonnen, die Kolonien bildeten. Die Mutanten, die auf diese Weise
gewonnen wurden, schließen
viele Stämme
ein, die L-Serin in beträchtlichen
Mengen mit hoher Ausbeute akkumulierten. Brevibacterium flavum AJ13325
wurde als einer solcher Stämme
gewonnen. Es wurde bestätigt,
dass diese Stämme
in der Lage waren in Gegenwart von 0,25 g/l β-(2-Thienyl)-DL-alanin zu wachsen.
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(BEISPIEL 3) Produktion
von L-Serin durch ein neues L-Serin-produzierendes
Bakterium Brevibacterium flavum AJ13324, AJ13325 und AJ13327
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Brevibacterium
flavum AJ13324, AJ13325 und AJ13327 wurden jeweils auf einem Bouillon-Agar-Medium
bei 30°C
für 24
Stunden inkubiert und eine Schlaufe jedes Mikroorganismus wurde
in einen 500 ml-Schüttelkolben,
enthaltend 20 ml eines Fermentationsmediums mit der in Tabelle 1
gezeigten Zusammensetzung, inokuliert. Als Kontrolle wurden die
Parentalstämme
Brevibacterium flavum ATCC 14067 und AJ13377 auf gleicher Weise
wie oben beschrieben inokuliert. Das Medium wurde mit Kaliumhydroxid
auf pH 7,0 eingestellt und bei 115°C für 15 Minuten autoklaviert.
Nach der Sterilisierung und der Abkühlung wurde Kalziumcarbonat,
das Trockenluft-Sterilisiert worden war, bei 180°C für 3 Stunden in einer Menge
von 5 g/l hinzugefügt;
hinzugegeben.
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Die
Bestimmung des L-Serin durch Verwendung der Hochleistungs-Flüssigchromatografie
(Hitachi L-8500 Amino Acid Autoanalyszer) zeigte, dass Brevibacterium
flavum AJ13324, AJ13325 und AJ13327 L-Serin im Medium in Mengen
von 15,2 g/l, 14,3 g/l bzw. 15,4 g/l anhäuften. Andererseits häuften Brevibacterium flavum
Stämme
ATCC 14067 und AJ13377, die als Kontrolle inkubiert worden waren,
L-Serin in Mengen von 0 g/l bzw. 5,0 g/l an.
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Die
Kulturflüssigkeit
von Brevibacterium flavum AJ13324 wurde zentrifugiert, und die Überstande
wurde einer Entsalzungsbehandlung unter Verwendung eines Kationenaustauschharzes
unterworfen, gefolgt von einer chromatografischen Auftrennung mit
einem Kationenaustauschharz und einem Anionenaustauschharz, um Nebenprodukte
zu entfernen, und von einer Reinigung durch Kristallisierung, um
L-Serin-Kristalle von mindestens 99 Reinheit bei einer Ausbeute
aus der Flüssigkeit
von 55% zu gewinnen.
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(BEISPIEL 4) Messung der
3-PGDH-Aktivität
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Brevibacterium
flavum AJ13324, AJ13325 und AJ13327 wurden auf Bouillon-Agar-Medium
für 24 Stunden
bei 30°C
inkubiert und eine Schlaufe jedes Mikroorganismus wurde in einem
500 ml Schüttelkolben, enthaltend
50 ml eines Fermentationsmediums mit der in Tabelle 2 gezeigten
Zusammensetzung inokuliert. Als Kontrolle wurden die Parentalstämme Brevibacterium
flavum ATCC 14067 und AJ13377 auf gleiche Weise, wie oben beschrieben,
inokuliert. Das Medium für
die Inokulation wurde mit Natriumhydroxid auf pH 5,5 eingestellt
und für
15 Minuten bei 115°C
autoklaviert.
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Nach
dem Einsammeln der Zellen aus der Kulturflüssigkeit jedes Stamms wurden
die Zellen zweimal mit physiologischer Kochsalzlösung gewaschen und in 50 mM
Natriumphosphatpuffer (pH 7,0), enthaltend 2 mM Dithiotreitol, suspendiert.
nach der Abkühlung
in Eis, wurde die Suspension einem Beschallungsgerät ausgesetzt,
um die Zellen zu fragmentieren und die erhaltene Flüssigkeit
wurde ultrazentrifugiert. Die Ultrazentrifugation wurde bei 45.000
UPM für
1 Stunde laufengelassen, um eine Rohenzymlösung zu gewinnen.
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Die
Enzymaktivität
der 3-PGDH wurde durch das Verfahren von Salach H. J. et al. (Method
in Enzymology, Bd. 9, 216-220 (1966)) gemessen.
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Genauer
gesagt, wurden 0,4 ml 0,015 M NAD, 0,12 ml 0,25 M EDTA (pH 9, NaOH),
0,1 ml 0,05 M Glutathion (pH 6, KOH), 0,5 ml 1 M Hydrazin (pH 9,
Acetat), 0,6 ml 1 M Tris (pH 9, HCl), eine geeignete Konzentration
an L-Serin (0 bis 40 mM) und Wasser, um 2,3 ml zu ergeben,
welches vorher auf 25°C aufgewärmt wurde,
hinzugegeben. Dann wurden 0,2 ml der Rohenzymlösung hinzugegeben, und die
Temperatur wurde für
5 Minuten gleichgehalten. Danach wurde 0,5 ml 0,1 M 3-PGA (3-Phosphoglyceratdinatriumsalz,
pH 7, NaOH) hinzugegeben. Nach dem Umrühren wurde die Absorption bei
340 nm in der Reaktionsmischung für 30 Sekunden gemessen. Die
Reaktion wurde bei 25°C
durchgeführt.
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Zur
Messung der Aktivität
wurde eine Hitachi U-2000A Spektrophotometer verwendet.
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1 stellt
die erhaltenen Ergebnisse dar. Der AJ13377-Stamm wurde im Vergleich mit dem Wildtypstamm
ATCC 14067 von seiner L-Serin-Empfindlichkeit befreit. Der AJ13324-Stamm
wurde noch mehr hinsichtlich seiner L-Serin-Empfindlichkeit befreit
und der AJ13325-Stamm war auf dem gleichen Niveau wie der AJ13324-Stamm
in dieser Hinsicht. Der AJ13327-Stamm wurde hinsichtlich seiner
L-Serin-Empfindlichkeit stark erleichtert. Und die Inhibierung war
selbst in Gegenwart von 80 mM L-Serin vollständig desensibilisiert.
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Obwohl
einige Beispiele der Desensibilisierung der Inhibierung von 3-PGDH
durch L-Serin bei Escherichia coli beschrieben worden waren (Tosa
und Pizer, J. Bacteriol. 106: 972–982 (1971) oder japanische
Patentveröffentlichung
Nr. 6-510911) ist kein Beispiel einer vollständigen Desensibilisierung der
Inhibierung in Gegenwart einer so hohen Konzentration von L-Serin
bekannt gewesen.
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(BEISPIEL 5) Klonierung
der aus coryneformen Bakterien stammenden Wildtyp- und Mutanten-serA
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Wie
in Beispiel 4 gezeigt ist, wurde die Rückkopplungsinhibierung durch
L-Serin in dem AJ13327-Stamm vollständig desensiblisiert. Dementsprechend
wurde die Klonierung des serA-Gens, das für die Wildtyp-3-PGDH kodiert,
die aus dem ATCC 14067-Stamm stammt, und der mutierten 3-PGDH, die
aus dem AJ13327-Stamm stammt, versucht, um herauszufinden, worin
die Variation lag, und die Amplifikationswirkung der 3-PGDH zu bestätigen.
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Um
serA vom Chromosom vom Brevibacterium flavum unter Verwendung eines
PCR-Verfahrens zu amplifizieren, ist es notwendig, einen entsprechenden
Primer herzustellen. Da es keinen Bericht über die Klonierung und die
Nucleotidsequenz von serA in Brevibacterium flavum gegeben hat,
wurde die Sequenz von serA, die aus Corynebacterium stammt, verwendet.
Plasmid pDTS9901 wurde aus dem Stamm Corynebacterium glutamicum
K82 (siehe FERM BP-2444 und japanische Patentanmeldungsoffenlegung
Nr. 3-7591) in der das serA-Fragment,
das aus Corynebacterium stammt unter Verwendung von Wizard Minipreps
DNA Purification System kloniert worden war (hergestellt von Promega),
und ein DNA-Fragment von ungefähr
1,4 kb, enthaltend serA, wurde mit dem Restiktionsenzym BamHI (hergestellt
von Takara Shuzo Co., Ltd.) aufgespalten.
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Als
Vektor zum Klonieren des Genfragments wurde ein neu konstruierter
Klonierungsvektor pVK7 für coryneforme
Bakterien verwendet.
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pVK7
wurde durch Ligieren (eines Klonierungsvektors für Escherichia coli) pHSG299
(Kmr; Takeshita, S. et al., Gene, 61, 63–74 (1987), japanische Patentveröffentlichung
Nr. 10-215883) mit pAM330, einem kryptischen Plasmid aus Brevibacterium
lactofermentum, auf die unten beschriebene Weise hergestellt. pHSG299 wurde
mit dem monospezifischen Restriktionsenzym AvaII (hergestellt von
Takara Shuzo Co., Ltd.) gespalten, und mit T4-DNA-Polymerase wurden
glatte Enden hergestellt. Dieses wurde mit pAM330 ligiert, das mit
HindIII gespalten worden war (hergestellt von Takara Shuzo Co.,
Ltd.) und mit T4-DNA-Polymerase mit glatten Enden versehen wurde.
Die zwei Arten von Plasmiden, die gewonnen wurden, wurden in Abhängigkeit
von der Richtung der pAm330-Insertion,
bezüglich
pHSG299 als pVK6 und pVK7 bezeichnet, und pVK7 wurde in den folgenden
Experimenten verwendet. pVK7 war zur autonomen Replikation in Escherichia
coli und Brevibacterium lactofermentum in der Lage und bewahrt die
multiple Klonierungsstelle und LacZ', das aus pHSG299 stammt. 2 stellt
den Prozess des Herstellen von pVK6 und pVK7 dar.
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In
den so hergestellten Shuttle-Vektor pVK7 wurde ein DNA-Fragment von ungefähr 1,4 kb,
enthaltend serA, ligiert. pDTS9901 wurde mit dem Restriktionsenzym
BamHI geschnitten (hergestellt von Takara Shuzo Co., Ltd.) und mit
pVK7 ligiert, das ebenfalls mit dem Restriktionsenzym BamHI geschnitten
worden war. Die Ligierung der DNA wurde unter Verwendung eines Ligationskits
(hergestellt von Takara Shuzo Co., Ltd.) gemäß dem vorgeschriebenen Verfahren
durchgeführt.
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Für die Sequenzierungsreaktion
wurde der PCR-Thermo-Cycler vom MP-Typ verwendet (hergestellt von
Takara Shuzo Co., Ltd.) und der Dye Terminator Cycle Sequencing
FS Ready Reaction Kit (hergestellt von Perkin Elmer). Als DNA-Primer
wurden M13(-21), RV-Primer (hergestellt von Takara Shuzo Co., Ltd.)
verwendet. SEQ ID NO: 1 in der Sequenzliste zeigt die so erhaltene
Sequenz. SEQ ID NO: 2 zeigt eine Aminosäuresequenz, die durch diese
Sequenz kodiert sein kann.
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Ein
Primer wurde auf Grundlage dieser Basensequenz, die so bestimmt
worden war, synthetisiert und serA wurde durch das PCR-Verfahren
unter Verwendung von chromosomaler DNA des mutierten Brevibacterium
flavum AJ13327 als Schablone amplifiziert. Die SEQ ID NOS: 3 und
4 in der Sequenzliste zeigen, dass die Sequenzen des N-terminalen
Endes bzw. des C-terminalen
Endes der DNA-Primer, die für
die Genamplifizierung synthetisiert worden war.
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Bei
der Herstellung chromosomaler DNA aus Brevibacterium flavum wird
der Genomic DNA Purification Kit (Bacterial) (hergestellt von Advanced
Genetic Technologies Corp.) verwendet und das Herstellungsverfahren
war das, das dem beigefügten
Protokoll entsprach.
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Für die PCR-Reaktion
wird von einem PCR Thermal Cycler MP Type (Takara Shuzo Co., Ltd.)
und vom TaKaRa Taq (hergestellt von Takara Shuzo Co., Ltd.) Gebrauch
gemacht.
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Das
PCR-Produkt wurde unter Verwendung des Original TA Cloning Kit (hergestellt
von Invitrogen) direkt in den Plasmid pCR2.1-Vektor ligiert und
die Transformation wurde unter Verwendung von kompetenten Zellen
INVαF' durchgeführt. Die
transformierten Zellen wurden auf L-Medium ausplattiert (10 g/l
Bactotrypton, 5 g/l Bactohefeextrakt, 15 g/l NaCl und 15 g/l Agar),
welches weiter 40 μg/ml
X-Gal (5-Brom-4-chlor-3-indolyl-β-D-galactosid)
und 25 μg/ml
Kanamycin enthält,
und über
Nacht inkubiert. Die weißen
Kolonien, die auftraten, wurden eingesammelt und in einzelne Kolonien
separiert, um einen transformierten Stamm zu gewinnen.
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Plasmide
wurden aus dem transformierten Stamm extrahiert und die Plasmide,
bei denen die Insertion des serA-Fragments mit dem PCR-Verfahren
bestätigt
worden war, wurden mit dem Restriktionsenzym EcoRI behandelt und
in dem Shuttle-Vektor pVK ligiert. Die Bestimmung der Basensequenz
des Produktes lässt
vermuten, dass keine Sequenz vollständiger Länge auf der C-terminalen Seite
enthalten sein kann. Die so gewonnene Sequenz entspricht der Region
der 277 Basen aufwärts
SEQ ID NO: 13 auf der 5'-Seite
bis zur 1134. Base von SEQ ID NO: 13 in der Sequenzliste auf der
3'-Seite.
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Um
ein Fragment zu gewinnen, welches das serA-Gen in voller Länge enthält, wurde
eine Klonierung des deletierten Teils der chromosomalen DNA aus
Brevibacterium flavum AJ13327-Stamm gemäß dem beigefügten Protokoll
unter Verwendung des TaKaRa LA PCR in vitro Cloning Kit (hergestellt
von Takara Shuzo Co., Ltd.) durchgeführt.
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Zuerst
wurde die so hergestellte chromosomale DNA mit verschiedenen Restriktionsenzymen
vollständig
verdaut und mit Kassetten ligiert, die entsprechende Restriktionsenzymschnittstellen
haben, die diesen entsprechen. Der Kassetten-Primer (C1) (SEQ ID
NO: 5 in der Sequenzliste) und der komplementäre Primer einer bekannten Region
der DNA (51) (SEQ ID NO: 6 in der Sequenzliste) wurden verwendet,
um die erste PCR durchzuführen.
Unter Verwendung eines Teils des Reaktionsgemisches wurde eine zweite
PCR mit dem inneren Primer C2 (SEQ ID NO: 7 in der Sequenzliste)
und S2 (SEQ ID NO: 8 in der Sequenzlist) durchgeführt, um
nur die anvisierte DNA zu amplifizieren.
-
Wenn
EcoRI (hergestellt von Takara Shuzo Co., Ltd.) als Restriktionsenzym
verwendet wurde, wurde die Amplifizierung der gewünschten
DNA bestätigt
und die Basensequenz des PCR-Produktes
wurde direkt bestimmt. Auf Grundlage der so erhaltenen Basensequenz,
wurde ein Primer, der für
das C-terminale
Ende kodiert, hergestellt und die Fragmente, die die serA in vollständiger Länge enthalten,
wurden aus Brevibacterium flavum ATCC 14067 als Wildtypstamm und
Brevibacterium flavum AJ13327 als mutiertem Stamm eingesammelt.
SEQ ID NOS: 9 und 10 in der Sequenzliste zeigen die Sequenzen der
Primer der N-terminalen Seite bzw. der C-terminalen Seite.
-
Die
Genfragmente, die jeweils Wildtyp-serA bzw. mutiertes serA enthalten,
wurden in ihrer vollen Länge
in den EcoRI-geschnittenen
Shuttle-Vektor pVK7 unter Verwendung des Original TA Cloning Kit
(hergestellt von Invitrogen) ligiert. Plasmide, die die entsprechenden
Genfragmente beherbergen wurden abgetrennt und ihre Basensequenzen
wurden bestimmt. SEQ ID NOS: 11 und 13 geben die Sequenzen des Wildtyps
bzw. der Mutante wieder. SEQ ID NOS: 12 und 14 geben die Aminosäuresequenzen
wieder, für
die diese Sequenzen kodieren können.
Beim Vergleich der so gewonnenen Basensequenzen, wurde bestätigt, dass
in der mutierten serA die 1087ste Base, G, in ein A mutiert worden
war und infolgedessen wurde die 325ste Aminosäure, Glutaminsäure, in
Lysin geändert.
-
(BEISPIEL 6) Einschleusung
des Plasmids, enthaltend 3-PGDH- Gen
in Brevibacterium flavum
-
Plasmide,
die Wildtyp-serA oder mutiertes serA beherbergen, wurden jeweils
in Brevibacterium flavum AJ13377 eingeschleust. Die Plasmide wurden
durch das Elektropulsverfahren eingeschleust (Sumimoto et al., japanische
Patentveröffentlichung
Nr. 2-207791).
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Transformierte
Zellen wurden in Komplettmedium, enthaltend 25 μg/ml Kanamycin, selektiert.
-
(BEISPIEL 7) Herstellung
von L-Serin durch transformierte Zellen
-
Transformierte
Zellen, die jeweils hierin eingeschleuste Plasmide haben, die Genfragmente
beherbergen, die Wildtyp-serA
oder mutiertes serA in ihrer vollen Länge enthalten, wurden in einem
500 ml Schüttelkolben
gemäß Beispiel
3 inkubiert, und das hergestellte L-Serin wurde bestimmt. Als Kontrolle
wurde der AJ13377-Stamm als Wirt auf gleiche Weise inkubiert.
-
In
der transformierten Zelle mit darin eingeschleustem Wildtyp-serA
wurde kein Einfluss auf die L-Serin-Produktivität beobachtet, während in
der transformierten Zelle mit darin eingeschleusten mutierten serA
ein Anstieg in der L-Serin-Produktivität bestätigt wurde. TABELLE
3
- SerA*:
- Mutiertes serA-Gen
-
Brevibacterium
flavum AJ13377 ist seit dem 15. Oktober 1997 beim National Institute
of Bioscience and Human Technology of Agency of Industrial Science
and Technology des Ministeriums für International Trade and Industry
(Zip-Code: 305-8566, 1–3
Higashi 1-Chome, Tsukuba-shi, Ibaraki-ken, Japan) unter der Hinterlegungsnummer
FERM P-16471 hinterlegt worden und von der Ursprungs-Hinterlegung
in eine internationale Hinterlegung auf Grundlage des Budapester
Vertrages vom 20. November 1998 überführt und
unter der Hinterlegungsnummer FERM BP-6576 hinterlegt worden.
-
Des
weiteren wurde das Plasmid, das das mutierte serA enthält, in Brevibacteirum
flavum ATCC 14067 beherbergt. Der Plasmid-haltige Stamm wurde als
Brevibacterium flavum AJ13378 bezeichnet und ist seit 15. Oktober
1997 beim National Institute of Bioscience and Human Technology
of Agency of Industrial Science and Technology des Ministeriums
von International Trade and Industry (Zip-Code: 305-8566, 1-3 Higaschi
1-Chome, Tsukuba-schi, Ibaraki-ken, Japan) unter der Hinterlegungsnummer
FERM P-16472 hinterlegt, und aus der Ursprungs-Hinterlegung in eine
internationale Hinterlegung auf Grundlage des Budapester Vertrages
am 20. November 1998 überführt und
unter der Hinterlegungsnummer FERM-BP-6577 hinterlegt worden.
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