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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft koryneforme Bakterien, die L-Serin
erzeugen zur Verwendung bei der Herstellung von Aminosäuremischungen,
die auf dem Gebiet der Pharmazie, der Chemie und der Kosmetik verwendbar
sind.
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Hintergrund
der Erfindung
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Als
konventionelles Verfahren zur Erzeugung von L-Serin durch Fermentation
wurde über
ein Verfahren berichtet, worin ein bakterieller Stamm, der Glycin
und Zucker zu L-Serin umwandeln kann, in einem Medium verwendet
wird, das 30 g/l Glycin enthält,
um höchstens
14 g/l L-Serin zu erzeugen. Der Umwandlungsertrag von Glycin zu
L-Serin durch dieses Verfahren ergab 46% (Kubota K. Agricultural
Biological Chemistry, 49, 7–12
(1985)). Unter Verwendung eines Bakterienstamms, der Glycin und
Methanol zu L-Serin umwandeln kann, können 53 g/l L-Serin aus 100
g/l Glycin erzeugt werden (T. Yoshida et al., Journal of Fermentation
and Bioengineering, Band 79, Nr. 2, 181–183, 1995). Bei einem Verfahren
unter Verwendung eines Bakteriums, das zur Gattung Nocardia gehört, war
bekannt, dass die L-Serin-Produktivität des Bakteriums durch Züchtung derjenigen
Stämme
verbessert werden kann, die gegenüber Serinhydroxamat, Azaserin
oder ähnlichem
resistent sind (japanische Patentveröffentlichung Nr. 57-1235).
Diese Verfahren involvieren jedoch die Verwendung von Glycin, wobei
es sich um einen Vorläufer
von L-Serin handelt und beinhalten komplizierte Arbeitsschritte und
sind im Hinblick auf die Kosten nachteilig.
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Als
Stämme,
die L-Serin direkt aus einem Zucker fermentieren können und
keine Zugabe eines Vorläufers
von L-Serin zum Medium benötigen,
war Corynebacterium glutamicum bekannt, das gegenüber D-Serin, α-Methylserin,
o-Methylserin, Isoserin, Serinhydroxamat und 3-Chloralanin resistent
ist, jedoch ist die Anhäufung
von L-Serin so niedrig wie 0,8 g/l (Nogei Kagakukaishi, Band 48,
Nr. 3, Seiten 201–208,
1974). Daher bedarf es weiterer Stammverbesserungen für eine direkte
Fermentation von L-Serin im industriellen Umfang.
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Andererseits
wurde im Hinblick auf koryneforme Bakterium ein Vektorplasmid offenbart,
das zur autonomen Replikation in der Zelle fähig ist und ein Arzneimittelresistenz-Markergen
aufweist (siehe US-Patent 4,514,502) wie auch ein Verfahren zur
Einführung
eines Gens in die Zelle (japanische Patentveröffentlichung Nr. 2-207791)
und die Möglichkeit
zum Anzüchten
von L-Threonin oder L-Isoleucin erzeugenden Bakterien (US-Patente
4,452,890 und 4,442,208). Ebenfalls war im Hinblick auf das Wachstum
von L-Lysin erzeugenden Bakterien eine Technologie bekannt, die
den Einbau eines Gens involviert, das an der Biosynthese von L-Lysin teilnimmt,
und zwar in ein Vektorplasmid und die Amplifikation des Plasmids
in der Zelle (japanische Patentanmeldung, Veröffentlichung Nr. 56-160997).
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Im
Fall von Escherichia coli beinhalten die Enzyme, die an der Biosynthese
von L-Serin teilnehmen, ein Enzym, das gegenüber einer Feedback-Inhibition
relativ zu der L-Serin-Produktion
im Wildtyp empfänglich ist
und es war ein Beispiel bekannt, worin die Einführung eines mutierten Gens,
das so mutiert war, dass die Feedback-Inhibition desensibilisiert
war, zu einer Vermehrung des L-Serins führte (japanisches Patent Nr. 2584409).
Als solches Gen war insbesondere das 3-PGDH-Gen bekannt (hiernach
wird das Gen, das das 3-PGDH-Protein
kodiert, auch als "serA" bezeichnet).
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Weiterhin
war im Fall von koryneformen Bakterien ein Beispiel bekannt, worin
die Amplifikation des 3-PGDH-Gens die Produktivität von L-Tryptophan
beeinflusst (japanische Patentanmeldung, Veröffentlichungsnummer 3-7591).
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EP
A 0 487 333 offenbart koryneforme Bakterien mit L-Serin-Produktivität; sie sind
mit einem Plasmid transformiert, das das Gen des L-Serin-Stoffwechselweges
exprimiert, das in der Zelle nicht funktional ist.
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EP 0 943 687 offenbart koryneforme
Bakterien, die L-Serin nicht abbauen können und gegenüber Azaserin
oder (3-(2-Thienyl)-DL-Alanin resistent sind mit erhöhter Produktivität von L-Serin,
erzeugt aus Zucker. Es werden die beiden selben Prioritäten wie
in der gegenwärtigen
Anmeldung beansprucht.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Es
ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Mikroorganismus
bereitstellen, der einen Zucker in L-Serin umwandelt, und L-Serin
in einem Kulturmedium dadurch anhäuft unter Verwendung der Fähigkeit
des Mikroorganismus, den Zucker in L-Serin umzuwandeln, d.h. ein
Herstellungsverfahren für
L-Serin, das für
die Durchführung
im industriellen Umfang vorteilhaft ist.
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Als
Ergebnis intensiver Untersuchungen im Hinblick auf die obige Aufgabe
wurde nun von den vorliegenden Erfindern entdeckt, dass durch Screening
eines Stamms, worin eine Aktivität
von mindestens einem von Phosphoserin-Phosphatase und Phosphoserin-Transaminase
erhöht
ist, aus koryneformen Bakterien mit L-Serin-Produktivität, vorzugsweise
den Bakterien, die im Hinblick auf die L-Serin-Abbauaktivität defizient
sind oder Mutanten davon mit einer Resistenz gegenüber einem
L-Serin-Analog und L-Serin-Fermentation unter Verwendung des durch
Screening entdeckten Stammes die Anhäufung von L-Serin drastisch
erhöht
werden kann. Die vorliegende Erfindung wurde basierend auf dieser
Entdeckung vervollständigt.
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Daher
betrifft die vorliegende Erfindung ein koryneformes Bakterium, das
im Hinblick auf seine L-Serin-Abbauaktivität defizient ist, wodurch L-Serin
im Medium angehäuft
wird, wobei eine Aktivität
der Phosphoserin-Phosphatase und/oder Phosphoserin-Transaminase
durch Erhöhung
einer Kopiezahl eines Gens erhöht ist,
codierend für
Phosphoserin-Phosphatase und/oder eines Gens, codierend für Phosphoserin-Transaminase
in dem koryneformen Bakterium.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft weiter das oben beschriebene koryneforme
Bakterium, das sowohl im Hinblick auf die Aktivitäten von
Phosphoserin-Phosphatase als auch Phosphoserin-Transaminase erhöht ist und
ein koryneformes Bakterium wie oben beschrieben, das ein Gen eingeführt aufweist,
kodierend für D-3-Phosphoglycerat-Dehydrogenase,
worin die Feedback-Inhibition durch L-Serin desensibilisiert ist.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 illustriert
eine Weise einer Feedback-Inhibition von 3-PGDH, abgeleitet von
verschiedenen Stämmen
durch L-Serin. Die horizontale Achse zeigt die Konzentration von
L-Serin in der Enzymlösung.
Die vertikale Achse zeigt die Prozentzahl der 3-PGDH-Aktivität in Gegenwart
von L-Serin zu derjenigen in Abwesenheit von L-Serin. Das Symbol ♦ illustriert
eine Weise einer Feedback-Inhibition von 3-PGDH, abgeleitet von ATCC14067
durch L-Serin. Das Symbol
illustriert
eine Weise einer Feedback-Inhibition von 3-PGDH, abgeleitet von
dem AJ13377-Stamm durch L-Serin. Das Symbol
illustriert
eine Weise einer Feedback-Inhibition von 3-PGDH, abgeleitet von
dem AJ13324 Stamm durch L-Serin. Das Symbol X illustriert eine Weise
einer Feedback-Inhibition von 3-PGDH, abgeleitet von dem AJ13325-Stamm
durch L-Serin. Das Symbol * illustriert eine Weise einer Feedback-Inhibition
von 3-PGDH, abgeleitet von dem AJ13327-Stamm durch L-Serin.
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2 illustriert
die Konstruktion der Plasmide pVK7 und pVK6.
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3 illustriert
die Konstruktion des Plasmids pSB, worauf serB getragen wird.
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4 illustriert
die Konstruktion des Plasmids pSC, worauf serC getragen wird.
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5 illustriert
die Konstruktion des Plasmids pBC8 und pBC14, worauf serB und serC
getragen werden.
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Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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Die
koryneformen Bakterien, auf die in der gegenwärtigen Erfindung Bezug genommen
wird, sind eine Gruppe von Mikroorganismen, die im Bergey's Manual of Determinative
Bacteriology, 8. Ausgabe, Seite 599 (1974) definiert sind, wobei
es sich um aerobe grampositive Stäbchen ohne Säureresistenz
und ohne Sporenbildungseigenschaft handelt. Die koryneformen Bakterien
beinhalten Bakterien, die zur Gattung Corynebacterium gehören, Bakterien,
die zur Gattung Brevibacterium gehören, die bis jetzt in die Gattung
Brevibacterium klassifiziert wurden, jedoch nun als Bakterium, die
zur Gattung Corynebacterium gehören,
damit vereinigt wurden und Bakterien, die zur Gattung Brevibacterium
gehören
und eng mit Bakterien verwandt sind, die zur Gattung Corynebacterium
gehören
und Bakterien, die zur Gattung Microbakterium gehören.
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Die
erfindungsgemäßen koryneformen
Bakterien sind koryneforme Bakterien, die eine L-Serin-Produktivität aufweisen,
worin die Aktivität
der Phosphoserin-Phosphatase oder Phosphoserin-Transaminase erhöht ist. Solche Bakterien werden
durch Erhöhung
der Kopiezahl eines Gens erhalten, das für die Phosphoserin-Phosphatase
(hiernach bezeichnet als "serB") kodiert oder eines
Gens, das für
die Phosphoserin-Transaminase
kodiert (hiernach bezeichnet als "serC")
in einer koryneformen Bakterienzelle mit L-Serin-Produktivität.
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Als
koryneformes Bakterium mit L-Serin-Produktivität wird ein koryneformes Bakterium
zitiert, das im Hinblick auf die L-Serin-Abbauaktivität defizient
ist.
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Die
koryneformen Bakterien mit L-Serin-Produktivität, nämlich die im Hinblick auf die
L-Serin-Abbauaktivität
defizienten koryneformen Bakterien unter ihnen können unter Verwendung des Wildtyps
oder koryneformer Bakterien mit L-Serin-Produktivität als Elternstamm künstlich
mutiert oder induziert werden.
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Die
koryneformen Bakterien, die im Hinblick auf die L-Serin-Abbaufähigkeit
defizient sind und eine L-Serin-Produktivität aufweisen, können z.B.
wie folgt gesammelt werden.
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Brevibacterium
flavum ATCC14067 wird durch ein konventionelles Verfahren einer
Mutationsbehandlung unterzogen (Kontakt mit N-Methyl-N'-nitro-N-nitrosoguanidin
usw.), um einen mutanten Stamm zu erhalten, der im Hinblick auf
die L-Serin-Abbauaktivität
defizient ist und dann wird ein Bakterium, das gegenüber einem
L-Serin-Analog, wie z.B. Azaserin oder (3-(2-Thienyl)-DL-Alanin
resistent ist, von den Mutanten als Elternstamm gesammelt. Ebenfalls
kann, nachdem ein L-Serin-Analog-resistentes Bakterium erhalten
wurde, ein Mutant erhalten werden, der im Hinblick auf die L-Serin-Abbauaktivität defizient
ist. Unter den durch die oben beschriebenen Verfahren erhaltenen
Mutanten gibt es Stämme,
die L-Serin in hohen Konzentrationen anhäufen.
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Die
L-Serin-Analog-resistenten Bakterien können durch Einführung des
Mutanten serA, wie später
beschrieben, in einen Elternstamm oder einen L-Serin Abbauaktivitäts-defizienten Mutanten
erhalten werden.
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Unter
der Bezeichnung "L-Serin-Analog-Resistenz" wird die Eigenschaft
verstanden, dass das Bakterium schneller als der Wildtyp in einem
Medium wächst,
das ein L-Serin-Analog enthält.
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Spezifischer
gesagt bezieht sich z.B. die Bezeichnung "Azaserin-Resistenz" auf die Eigenschaft, dass ein Bakterium
schneller als ein Wildtyp in einem Medium wächst, das Azaserin enthält. Diejenigen
Stämme, die
innerhalb von 4 bis 5 Tagen Kolonien auf einem festen Medium bilden,
enthaltend 0,25 g/l Azaserin bei 30°C werden z.B. als Azaserin-resistent
angesehen.
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Ähnlich bezeichnet
die Bezeichnung "β-(2-Thienyl)-DL-Alanin-Resistenz" die Eigenschaft,
dass ein Bakterium schneller als der Wildtyp in einem Medium wächst, das β-(2-Thienyl)-DL-Alanin enthält. Zum
Beispiel werden diejenigen Stämme,
die innerhalb von 4 bis 5 Tagen Kolonien auf einem festen Medium
bilden, enthaltend 0,25 g/l β-(2-Thienyl)-DL-Alanin
bei 30°C
als β-(2-Thienyl)-DL-Alanin-resistent
bezeichnet.
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Als
nächstes
wird die Verstärkung
der Phosphoserin-Phosphatase-Aktivität oder Phosphoserin-Transaminase-Aktivität beschrieben.
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Die
Verstärkung
der Phosphoserin-Phosphatase-Aktivität oder Phosphoserin-Transaminase-Aktivität kann durch
Amplifikation der Zahl von Genen auf einem Chromosom durchgeführt werden.
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Aus
Referenzgründen
wird die folgende Verfahrensweise erklärt.
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Um
serB oder serC in ein koryneformes Bakterium einzuführen, kann
ein DNA-Fragment, enthaltend serB oder serC, mit einem Vektor ligiert
werden, der in koryneformen Bakterien wirkt, um eine rekombinante DNA
zu erzeugen, gefolgt von Einführung
in einen koryneformen Bakterium-Wirt mit L-Serin-Produktivität, um diesen zu transformieren.
Als Ergebnis eines Anstiegs der Kopiezahl von serB oder serC in
der Zelle des transformierten Stamms wird die Phosphoserin-Phosphatase-Aktivität oder Phosphoserin-Transaminase-Aktivität amplifiziert.
Die Einführung
einer rekombinanten DNA, enthaltend sowohl serB als auch serC oder
sowohl einer rekombinanten DNA, enthaltend serB als auch einer rekombinanten
DNA, enthaltend serC in ein koryneformes Bakterium wird sowohl die
Phosphoserin-Phosphatase-Aktivität
als auch die Phosphoserin-Transaminase-Aktivität vervielfältigen.
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Die
Basensequenzen von serB und serC sind bekannt (serB: GenBank; X03046
M30784, serC: GenBank; D90728). Es ist möglich, Primer, basierend auf
diesen Basensequenzen zu synthetisieren und das serB- oder serC-Gen
dieser Mikroorganismen durch das PCR-Verfahren unter Verwendung
der chromosomalen DNA von Escherichia coli, Brevibacterium flavum
oder anderen Mikroorganismen als Matrize zu sammeln. Als ein solcher
Primer kann der Primer zitiert werden, der die in SEQ ID NO: 15
bis 18 dargestellte Basensequenz aufweist.
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Es
wird bevorzugt, dass das serB-Gen oder serC-Gen mit Vektor-DNA ligiert
wird, die in Zellen von Escherichia coli und/oder koryneformen Bakterien
autonom replizierbar ist, um eine rekombinante DNA herzustellen
und die rekombinante DNA wird zunächst in Zellen von Escherichia
coli eingeführt.
Solche Maßnahmen machen
die folgenden Arbeitsschritte einfach. Der in Zellen von Escherichia
coli autonom replizierbare Vektor ist vorzugsweise ein Plasmid-Vektor,
der vorzugsweise autonom in Zellen eines Wirts replizierbar ist, beinhaltend
z.B. pUC19, pUC18, pBR322, pHSG299, pHSG399, pHSG398 und RSF1010.
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In
dem Fall, in dem das serB-Gen und serC-Gen auf getrennten Vektoren
zu Einführung
in ein koryneformes Bakterium enthalten sind wird es bevorzugt,
zwei Vektoren mit jeweiligen Markergenen zu verwenden, die sich
voneinander unterscheiden.
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Rekombinante
DNA kann durch Verwendung eines Transposons (WO 02/02627 internationale
Veröffentlichung,
WO 93/18151 internationale Veröffentlichung,
europäische
offengelegte Patentanmeldung Nr. 0445385, japanische offengelegte
Patentanmeldung Nr. 6-46867, Vertes, A. A. et al., Mol. Microbiol.,
11, 739–746
(1994), Bonamy, C., et al., Mol. Microbiol., 14, 571–581 (1994),
Vertes, A. A. et al., Mol. Gen. Genet., 245, 397–405 (1994), Jagar, W. et al.,
FEMS Microbiology Letters, 126, 1–6 (1995), japanische offengelegte Patentanmeldung
Nr. 7-107976, japanische offengelegte Patentanmeldung Nr. 7-327680,
usw.), Phagen-Vektoren,
durch Rekombination von Chromosomen (Experiments in Molecular Genetics,
Cold Spring Harbor Laboratory Press (1972); Matsuyama, S. und Mizushima,
S., J. Bacteriol., 162, 1196 (1985)) und ähnliches hergestellt werden.
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Wenn
ein DNA-Fragment mit einer Fähigkeit,
die es einem Plasmid ermöglicht,
autonom in koryneformen Bakterien replizierbar zu sein, in diese
Vektoren inseriert wird, können
sie als sogenannte Shuttle-Vektoren verwendet werden, die sowohl
in Escherichia coli als auch koryneformen Bakterien replizierbar
sind.
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Ein
solcher Shuttle-Vektor beinhaltet die folgenden. Mikroorganismen,
die diese Vektoren jeweils beherbergen und Hinterlegungsnummern
in inernationalen Hinterlegungseinrichtungen sind in Klammern angegeben.
pHC4: | Escherichia
coli AJ12617 (FERM BP-3532) |
pAJ655: | Escherichia
coli AJ11882 (FERM BP-136)
Corynebacterium glutamicum SR8201
(ATCC 39135) |
pAJ1844: | Escherichia
coli AJ11883 (FERM BP-137)
Corynebacterium glutamicum SR8202
(ATCC 39136) |
pAJ611: | Escherichia
coli AJ11884 (FERM BP-138) |
pAJ3148: | Corynebacterium
glutamicum SR8203 (ATCC 39137) |
pAJ440: | Bacillus
subtilis AJ11901 (FERM BP-140). |
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Diese
Vektoren sind von den hinterlegten Mikroorganismen wie folgt erhältlich.
Zellen, die in der logarithmischen Wachstumsphase gesammelt wurden,
wurden unter Verwendung von Lysozym und SDS lysiert, gefolgt von
einer Auftrennung von einem Lysat durch Zentrifugation bei 30.000 × g zum
Erhalt eines Überstandes,
wozu Polyethylenglykol zugefügt
wird, gefolgt von Fraktionierung und Reinigung durch Cäsiumchlorid-Ethidiumbromid-Gleichgewichtsdichtegradienten-Zentrifugation.
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Escherichia
coli kann durch Einführung
eines Plasmids gemäß z.B. einem
Verfahren von D. M. Morrison (Methods in Enzymology, 68, 326 (1979))
oder einem Verfahren, worin Empfängerzellen
mit Calciumchlorid zur Erhöhung
der Permeabilität
für DNA
behandelt werden (Mandel, M. und Higa, A., J. Mol. Biol., 53, 159 (1970)),
transformiert werden.
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Die
Einführung
von Plasmiden in koryneforme Bakterien, um eine Transformation zu
bewirken, kann durch das elektrische Pulsverfahren durchgeführt werden
(Sugimoto et al., japanische Patentanmeldungsveröffentlichungs-Nr. 2-207791).
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Beispiele
für für die Einführung der
oben beschriebenen DNA verwendete koryneforme Bakterien beinhalten
z.B. die folgenden Wildtypstämme:
Corynebacterium
acetoacidophilum ATCC 13870;
Corynebacterium acetoglutamicum
ATCC 15806;
Corynebacterium callunae ATCC 15991;
Corynebacterium
glutamicum ATCC 13032;
(Brevibacterium divaricatum) ATCC 14020;
(Brevibacterium
lactofermentum) ATCC 13869;
(Corynebacterium lilium) ATCC 15990;
(Brevibacterium
flavum) ATCC 14067;
Corynebacterium melassecola ATCC 17965;
Brevibacterium
saccharolyticum ATCC 14066;
Brevibacterium immariophilum ATCC
14068;
Brevibacterium roseum ATCC 13825;
Brevibacterium
thiogenitalis ATCC 19240;
Microbacterium ammoniaphilum ATCC
15354;
Corynebacterium thermoaminogenes AJ12340 (FERM BP-1539).
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Die
Verstärkung
der Phosphoserin-Phosphatase-Aktivität oder Phosphoserin-Transaminase-Aktivität wird tatsächlich durch
Einführung
von multiplen Kopien des serB-Gens oder serC-Gens in die chromosomale DNA
der oben beschriebenen Wirtsstämme
erreicht. Um multiple Kopien des serB-Gens oder serC-Gens in die
chromosomale DNA von koryneformen Bakterien einzuführen, wird
die homologe Rekombination unter Verwendung einer Sequenz durchgeführt, deren
multiple Kopien in der chromosomalen DNA als Ziele existieren. Als
Sequenzen, deren multiple Kopien in der chromosomalen DNA existieren,
können
repetitive DNAs, inverse Repeats, die am Ende eines transponierbaren
Elements existieren, verwendet werden. Es ist auch möglich, wie
offenbart in der japanischen Patentveröffentlichung Nr. 2-109985,
das serB-Gen oder serC-Gen in
das Transposon zu inkorporieren und es zur Einführung multipler Kopien des
serB-Gens oder serC-Gens in die chromosomale DNA transferieren zu
lassen. Durch jedes Verfahren steigt die Zahl der Kopien des serB-Gens
oder serC-Gens in
den Zellen des transformierten Stamms und im Ergebnis wird die Phosphoserin-Phosphatase-Aktivität oder Phosphoserin-Transaminase-Aktivität erhöht.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist das koryneforme Bakterium der vorliegenden Erfindung ein Stamm,
der durch Einführung
eines Gens, kodierend die D-3-Phosphoglycerat-Dehydrogenase (hiernach auch als "3-PGDH" bezeichnet) erhalten
wird, worin die Feedback-Inhibierung durch L-Serin desensibilisiert
ist, in ein koryneformes Bakterium mit L-Serin-Produktivität und einer
erhöhten
Aktivität
der Phosphoserin-Phosphatase oder Phosphoserin-Transaminase.
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3-PGDH
katalysiert eine Reaktion, worin 3-Phosphoglycerat zu 3-Phosphohydroxylbrenztraubensäure in Gegenwart
von Nicotinamid-Adenin-Dinukleotid (NAD) als Coenzym oxidiert wird.
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3-PGDH,
das von einem Wildtyp-koryneformen Bakterium abstammt, ist gegenüber einer
Feedback-Inhibition durch L-Serin empfänglich und seine Aktivität wird fast
vollständig
in Gegenwart von 10 mM L-Serin inhibiert. Unter der Bezeichnung "3-PGDH, worin die
Feedback-Inhibition durch L-Serin desensibilisiert ist" wird ein 3-PGDH
mit 20% oder mehr, vorzugsweise 40% oder mehr, noch bevorzugter
90% oder mehr der Aktivität
in Abwesenheit von L-Serin selbst in Gegenwart von 10 mM L-Serin
verstanden. Von Brevibacterium flavum AJ13327, wie in den Beispielen
hiernach beschrieben, abstammendes 3-PGDH erhielt sich im wesentlichen
100% seiner Aktivität
in Gegenwart von 80 mM L-Serin und ist daher eines der besonders
bevorzugten 3-PGDHs.
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Das
3-PGDH kodierende Gen, worin die Feedback-Inhibition durch L-Serin
desensibilisiert ist, kann aus der chromosomalen DNA eines L-Serin-Analog-resistenten
koryneformen Bakteriums hergestellt werden, z.B. dem Azaserin-resistenten
Stamm AJ13327 von Brevibacterium flavum, erhalten in den unten beschriebenen
Beispielen.
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3-PGDH,
das von einem Wildtyp-koryneformen Bakterium abstammt (hiernach
wird auch die DNA, die dies kodiert, als "Wildtyp-serA" bezeichnet)
weist die in SEQ ID NO: 12 im Sequenzprotokoll beschriebene Aminosäuresequenz
auf.
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Spezifische
Beispiele für
3-PGDH, worin die Feedback-Inhibition
von L-Serin desensibilisiert ist (hiernach wird diese kodierende
DNA auch als "mutiertes
serA" bezeichnet)
beinhaltet eine D-3-Phosphoglycerat-Dehydrogenase, die dadurch gekennzeichnet
ist, dass in der D-3-Phosphoglycerat-Dehydrogenase, die die in SEQ ID NO:
12 im Sequenzprotokoll beschriebene Aminosäuresequenz aufweist oder dieselbe
Aminosäuresequenz
wie oben, jedoch Substitutionen, Additionen oder Deletionen von
ein oder mehr Aminosäuren aufweist,
wobei der Aminosäurerest,
der zum 325. Glutaminsäurerest
der Aminosäuresequenzen
SEQ ID NO: 12 korrespondiert, durch eine andere Aminosäure ersetzt
wurde. Besonders bevorzugt als andere Aminosäure ist der Lysinrest.
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Das
DNA-Fragment, das das serA-Gen von einem koryneformen Bakterium
enthält,
kann z.B. durch Herstellung chromosomaler DNA gemäß dem Verfahren
von Saito und Miura (H. Saito und K. Miura, Biochem. Biophys. Acta,
72, 619 (1963)) oder ähnliches
isoliert werden und dann durch Amplifikation des serA-Gens durch
die Polymerase-Kettenreaktion (PCR: Polymerase-Kettenreaktion; siehe White, T. J. et
al.; Trends Genet. 5, 185 (1989)). Um ein DNA-Fragment, enthaltend
den ORF (172 bis 1705) der SEQ ID NO: 11 im Sequenzprotokoll zu
vervielfältigen,
werden z.B. irgendwelche 20 bis 30 Basen aus der Region selektiert,
von der ersten Base in SEQ ID NO: 11 bis zu der Base, direkt vor
ATG zum Erhalt eines Primers. Weiterhin werden irgendwelche 20 bis
30 Basen aus der Region selektiert, von der Base direkt nach dem
Stopkodon bis zur letzten Base in SEQ ID NO: 11 zum Erhalt eines
anderen Primers.
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Wenn
serA von einem Wildtyp-Stamm von 3-PGDH isoliert wird, wird Wildtyp
serA erhalten und die Isolation von serA von einem Mutanten, der
3-PGDH enthält,
worin die Feedback-Inhibition
durch L-Serin desensibilisiert ist (3-PGDH-Mutant) ergibt mutiertes
serA. Spezifisch hat Wildtyp serA die Sequenz, wie beschrieben in
SEQ ID NO: 11 im Sequenzprotokoll und mutiertes serA hat die in
SEQ ID NO: 13 im Sequenzprotokoll beschriebene Sequenz.
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Das
mutierte serA kann in ein koryneformes Bakterium durch Transformation
des koryneformen Bakteriums mit einem mutierten serA-haltigen rekombinanten
Vektor auf dieselbe Weise wie bei der Einführung von serB oder serC eingeführt werden.
Das mutierte serA wird vorzugsweise in multiplen Kopien eingeführt. Das
mutierte serA und serB oder serC können auf einen einzelnen Vektor
bzw. auf getrennte zwei oder drei Vektoren geladen werden.
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Für die L-Serin-Produktion
unter Verwendung des Stamms der vorliegenden Erfindung können die
folgenden Verfahren verwendet werden. Als Medium, das verwendet
wird, können
konventionelle Flüssigmedien, enthaltend
Kohlenstoffquellen, Stickstoffquellen, anorganische Salze und optional
organische Spurenelemente wie Aminosäuren, Vitamine usw., falls
gewünscht,
verwendet werden.
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Als
Kohlenstoffquelle ist es möglich,
Zucker wie Glukose, Saccharose, Fructose, Galactose; mit Saccharose
versehene Stärkelösungen,
Süßkartoffelmelassen,
Zuckerrübenmelasse
und Hochmelassen zu verwenden, die die oben beschriebenen Zucker
enthalten; organische Säuren
wie z.B. Essigsäure;
Alkohole, wie z.B. Ethanol; Glycerin und ähnliche.
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Als
Stickstoffquellen ist es möglich,
Ammoniakgas, wässrigen
Ammoniak, Ammoniumsalze, Harnstoff, Nitrate und ähnliche zu verwenden. Weiterhin
können
organische Stickstoffquellen für
die Zusatzverwendung verwendet werden, z.B. Ölkuchen (oil cakes), Sojahydrolysatflüssigkeiten,
abgebautes Casein, andere Aminosäuren,
Maiseinweichflüssigkeit,
Hefe oder Hefeextrakt, Peptide wie z.B. Pepton und ähnliche.
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Als
anorganische Ionen können
optional Phosphorionen, Magnesiumionen, Calciumionen, Eisenionen,
Manganionen und ähnliche
zugefügt
werden.
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Im
Fall einer Verwendung der Mikroorganismen der vorliegenden Erfindung,
die Nährstoffe
wie z.B. Aminosäuren
für ihr
Wachstum benötigen,
sollten die benötigten
Nährstoffe
zugesetzt werden.
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Die
Mikroorganismen werden in der Regel unter aeroben Bedingungen bei
pH 5 bis 8 und einer Temperatur von 25 bis 40°C inkubiert. Der pH des Kulturmediums
wird in einem bestimmten Bereich kontrolliert, innerhalb der oben
beschriebenen Bereiche, abhängig
von der Gegenwart oder Abwesenheit anorganischer oder organischer
Säuren,
alkalischer Substanzen, Harnstoff, Calciumcarbonat, Ammoniakgas,
und ähnlichen.
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L-Serin
kann aus der Fermentationsflüssigkeit
z.B. durch Abtrennung und Entfernung der Zellen, Ionenaustauschharzbehandlung,
Konzentrationskühlungskristallisation,
Membranabtrennung und andere bekannte Verfahren in jeder geeigneten
Kombination gesammelt werden. Um Unreinheiten zu entfernen, können eine
Aktivkohleadsorption und Umkristallisierung für die Reinigung verwendet werden.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein koryneformes Bakterium bereit,
das L-Serin aus einem Zucker synthetisiert. Das koryneforme Bakterium
kann in einem Verfahren zur Erzeugung von L-Serin verwendet werden, das
industriell vorteilhaft ist.
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Beschreibung
der bevorzugten Ausführungsformen
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(Beispiel 1) Kontruktion
des L-Serin erzeugenden Bakteriums Brevibacterium flavum AJ13324
und AJ13327
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Brevibacterium
flavum AJ13324 und AJ13327 wurden aus Brevibacterium flavum AJ13377
konstruiert, das im Hinblick auf die L-Serin-Abbauaktivität defizient
ist, erhalten von dem Wildtyp-Stamm Brevibacterium flavum ATCC 14067.
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Um
einen Mutanten zu erhalten, proliferierten die Zellen 24 Stunden
in einem Bouillonmedium (ein Medium, enthaltend 1 g Fischextrakt,
1 g Polypepton, 0,5 g Hefeextrakt und 0,5 g Natriumchlorid in 1
Liter Wasser, eingestellt auf pH 7,0) und wurden in 100 mM Phosphatpuffer
(pH 7,0) (enthaltend 109 bis 1010 Zellen/ml) suspendiert. NG (N-Methyl-N'-nitro-N-nitrosoguanidin)
wurde der Suspension auf eine Konzentration von 200 μg/ml zugefügt und man
ließ dies
bei 30°C
30 Minuten stehen. Die so NG-behandelten Zellen wurden gut mit dem
oben beschriebenen Puffer gewaschen.
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Um
Stämme
aus NG-behandelten Zellen zu selektieren, die keine L-Serin-Abbauaktivität aufweisen, wurden
die NG-behandelten Zellen von Brevibacterium flavum ATCC 14067 nach
einem Waschen auf einem Bouillon-Agar-Medium verteilt und bei 30°C 24 Stunden
inkubiert, um eine Koloniebildung zu ermöglichen. Dann wurden die Kolonien
auf dem Bouillon-Agar-Medium als Negativ verwendet und eine Replikabildung
wurde auf Minimalmedium und einem Minimalmedium zur Selektion durchgeführt. Dann
wurden die Stämme
einem Screening unterzogen, die auf dem Minimalmedium wuchsen, jedoch
nicht auf dem Minimalmedium für die
Selektion. Das Minimalmedium war ein Medium, das 20 g Glukose, 1
g Ammoniumsulfat, 1 g Kaliumdihydrogenphosphat, 2,5 g Harnstoff,
0,4 g Magnesiumsulfatheptahydrat, 0,01 g Eisen(II)sulfatheptahydrat,
0,01 g Mangansulfat-tetra- bis pentahydrat, 50 μg Biotin, 200 μg Thiaminhydrochlorid,
200 μg Nicotinsäureamid
und 2,0 g Agar pro Liter destilliertem Wasser enthielt. Das Minimalmedium
zur Selektion war ein Medium, das 1 g Ammoniumsulfat, 1 g Kaliumdihydrogenphosphat,
2,5 g Harnstoff, 0,4 g Magnesiumsulfatheptahydrat, 0,01 g Eisen(II)sulfatheptahydrat,
0,01 g Mangansulfat-tetra- bis pentahydrat, 50 μg Biotin, 200 μg Thiaminhydrochlorid,
200 μg Nicotinsäureamid,
0,5 g L-Serin und 2,0 g Agar pro Liter destilliertem Wasser enthielt.
Unter den durch dieses Verfahren erhaltenen Mutanten wurden viele
Stämme
gefunden, die keine L-Serin-Abbauaktivität aufwiesen und Brevibacterium
flavum AJ13377 wurde als einer von diesen Stämmen erhalten.
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Um
Azaserin-resistente Stämme
von NG-behandelten Stämmen
unter Verwendung von Brevibacterium flavum AJ13377 als Elternstamm
zu selektieren, wurden NG-behandelte Brevibacterium flavum AJ13377-Zellen
nach einem Waschen auf ein Minimalmedium zur Selektion inokuliert.
Das Minimalmedium zur Selektion war ein Medium, das 20 g Glukose,
1 g Ammoniumsulfat, 1 g Kaliumdihydrogenphosphat, 2,5 g Harnstoff,
0,4 g Magnesiumsulfatheptahydrat, 0,01 g Eisen(II)sulfatheptahydrat,
0,01 g Mangansulfat-tetra- bis pentahydrat, 50 μg Biotin, 200 μg Thiaminhydrochlorid,
200 μg Nicotinsäureamid
und 250 mg Azaserin pro Liter destilliertem Wasser enthielt. Der
NG-behandelte Mutant wurde in dem oben beschriebenen Medium bei 30°C 5 bis 10
Tage inkubiert. Die so erhaltene Zellkultur wurde auf einem Bouillon-Agar-Medium
verteilt und bei 30°C
24 Stunden für
eine Koloniebildung inkubiert. Azaserin-resistente Stämme wurden
von den Stämmen erhalten,
die Kolonien bildeten. Die so erhaltenen Mutanten beinhalteten viele
Stämme,
die L-Serin in beträchtlichen
Mengen in hohen Erträgen
anhäuften.
Von den Stämmen
wurden zwei Stämme
erhalten, d.h. Brevibacterium flavum AJ13324 und AJ13327. Es wurde
bestätigt,
dass diese Stämme
dazu in der Lage waren, in Gegenwart von 0,25 g/l Azaserin zu wachsen.
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(Beispiel 2) Konstruktion
eines neuen L-Serin erzeugenden Bakteriums Brevibacterium flavum
AJ13325
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Brevibacterium
flavum AJ13325 wurde aus Brevibacterium flavum AJ13377 konstruiert,
dem eine L-Serin-Abbauaktivität
fehlte, und der von dem Wildtyp-Stamm Brevibacterium flavum ATCC
14067 erhalten wurde.
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Um β-(2-Thienyl)-DL-Alanin-resistente
Stämme
von NG-behandelten
Stämmen
unter Verwendung von Brevibacterium flavum AJ13377 als Elternstamm
zu selektieren, wurden Brevibacterium flavum AJ13377-Zellen NG-behandelt
und gewaschen, vor ihrer Inokulation auf ein Minimalmedium zur Selektion. Das
Minimalmedium zur Selektion war ein Medium, das 20 g Glukose, 1
g Ammoniumsulfat, 1 g Kaliumdihydrogenphosphat, 2,5 g Harnstoff,
0,4 g Magnesiumsulfatheptahydrat, 0,01 g Eisen(II)sulfatheptahydrat,
0,01 g Mangansulfat-tetra- bis pentahydrat, 50 μg Biotin, 200 μg Thiaminhydrochlorid,
200 μg Nicotinsäureamid
und 250 mg β-(2-Thienyl)-DL-Alanin
pro Liter destilliertem Wasser enthielt. Der NG-behandelte Mutant
wurde in dem oben beschriebenen Medium bei 30°C 5 bis 10 Tage inkubiert. Die
so erhaltene Zellkultur wurde auf einem Bouillon-Agar-Medium verteilt
und bei 30°C
24 Stunden für
eine Koloniebildung inkubiert. β-(2-Thienyl)-DL-Alanin-resistente Stämme wurden
von den Stämmen
erhalten, die Kolonien bildeten. Die so erhaltenen Mutanten beinhalteten
viele Stämme,
die L-Serin in beträchtlichen
Mengen mit hohem Ertrag anhäuften. Brevibacterium
flavum AJ13325 wurde als einer dieser Stämme erhalten. Es wurde bestätigt, dass
diese Stämme
zu einem Wachstum in Gegenwart von 0,25 g/l β-(2-Thienyl)-DL-Alanin in der
Lage waren.
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(Beispiel 3) Erzeugung
von L-Serin durch L-Serin erzeugende Bakterien Brevibacterium flavum
AJ13324, AJ13325 und AJ13327
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Brevibacterium
flavum AJ13324, AJ13325 und AJ13327 wurden jeweils auf einem Bouillon-Agar-Medium
bei 30°C
24 Stunden inkubiert und eine Schlaufe von jedem Mikroorganismus
wurde in einen 500 ml Schüttelkolben,
enthaltend 20 ml eines Fermentationsmediums mit der in Tabelle 1
dargestellten Zusammensetzung, inokuliert. Als Kontrolle wurden
die Elternstämme
Brevibacterium flavum ATCC 14067 und AJ13377 auf dieselbe Weise
wie oben beschrieben, inokuliert. Das Medium wurde mit Kaliumhydroxid
auf einen pH von 7,0 eingestellt und bei 115°C 15 Minuten autoklaviert. Nach
der Sterilisierung und einem Abkühlen
wurde Calciumcarbonat, das 3 Stunden bei 180°C mit Trockenluft sterilisiert
worden war, in einer Menge von 5 g/l zugefügt.
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Eine
Bestimmung von L-Serin unter Verwendung von Hochleistungsflüssigchromatographie
(Hitachi L-8500 Aminosäure-Autoanalysator)
ergab, dass Brevibacterium flavum AJ13324, AJ13325 und AJ13327 L-Serin
in dem Medium in Mengen von 15,2 g/l, 14,3 g/l bzw. 15,4 g/l anhäuften. Andererseits
häuften
die Brevibacterium flavum-Stämme
ATCC 14067 und AJ13377 als Kontrolle L-Serin in Mengen von 0 g/l
bzw. 5,0 g/l an.
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Die
Kulturbrühe
von Brevibacterium flavum AJ13324 wurde zentrifugiert und der Überstand
einer Entsalzungsbehandlung unter Verwendung eines Kationenaustauschharzes,
gefolgt von einer chromatographischen Auftrennung mit einem Kationenaustauschharz
und einem Anionenaustauschharz zur Entfernung von Nebenprodukten
und einer Reinigung durch Kristallisierung zum Erhalt von L-Serin-Kristallen
mit einer Reinheit von mindestens 99% bei einem Ertrag aus der Brühe von 55%
unterzogen.
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(Beispiel 4) Messung der
3-PGDH-Aktivität
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Brevibacterium
flavum AJ13324, AJ13325 und AJ13327 wurden jeweils auf einem Bouillon-Agar-Medium
24 Stunden bei 30°C
inkubiert und eine Schlaufe von jedem Mikroorganismus wurde in einen
500 ml-Schüttelkolben,
enthaltend 50 ml eines Fermentationsmediums mit der in Tabelle 2
dargestellten Zusammensetzung inokuliert. Als Kontrolle wurden die
Elternstämme
Brevibacterium flavum ATCC 14067 und AJ13377 auf dieselbe Weise
wie oben beschrieben inokuliert. Das Medium für die Inokulation wurde mit
Natriumhydroxid auf einen pH von 5,5 eingestellt und 15 Minuten
bei 115°C
autoklaviert.
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Nach
einem Sammeln der Zellen aus der Kulturbrühe von jedem Stamm wurden die
Zellen zweimal mit physiologischer Salzlösung gewaschen und in 50 mM
Natriumphosphatpuffer (pH 7,0), enthaltend 2 mM Dithiothreitol,
suspendiert. Nach einem Kühlen
auf Eis wurde die Suspension einer Ultraschallbehandlung unterzogen,
um die Zellen zu fragmentieren und die resultierende Flüssigkeit
wurde ultrazentrifugiert. Die Ultrazentrifugation wurde mit 45.000
Upm 1 Stunde durchgeführt,
um eine Rohenzymlösung
zu erhalten.
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Die
Enzymaktivität
von 3-PGDH wurde durch das Verfahren von Salach H. J. et al. (Method
in Enzymology, Band 9, 216–220
(1966)) gemessen.
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Genauer
ausgedrückt
wurden 0,4 ml 0,015 M NAD, 0,12 ml 0,25 M EDTA (pH 9, NaOH), 0,1
ml 0,05 M Glutathion (pH 6, KOH), 0,5 ml 1 M Hydrazin (pH 9, Acetat),
0,6 ml 1 M Tris (pH 9, HCl), eine geeignete Konzentration L-Serin
(0 bis 40 mM) und Wasser zum Auffüllen auf 2,3 ml, vorher auf
25°C erwärmt, zugefügt. Dann
wurden 0,2 ml der Rohenzymlösung
zugefügt
und die Temperatur wurde für
5 Minuten auf demselben Niveau gehalten. Danach wurden 0,5 ml 0,1
M 3-PGA (3-Phosphoglyceratdinatriumsalz, pH 7, NaOH) zugefügt. Nach
einem Rühren
wurde die Absorption der Reaktionsmischung bei 340 nm für 30 Sekunden
gemessen. Die Reaktion wurde bei 25°C durchgeführt.
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Für die Messung
der Aktivität
wurde ein Hitachi U-2000A-Spektrophotometer
verwendet.
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1 illustriert
die erhaltenen Ergebnisse. Der AJ13377-Stamm war von L-Serin-Empfindlichkeit
im Vergleich mit dem Wildtyp-Stamm ATCC 14067 befreit. Der AJ13324-Stamm
war noch mehr im Hinblick auf seine L-Serin-Empfindlichkeit befreit
und der AJ13325-Stamm befand sich in diesem Hinblick auf demselben Niveau
wie der AJ13324-Stamm. Der AJ13327-Stamm war sehr stark im Hinblick
auf seine L-Serin-Empfindlichkeit befreit. Die Inhibition war selbst
in Gegenwart von 80 mM L-Serin vollständig desensibilisiert.
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Obwohl über einige
Beispiele einer Desensibilisierung der Inhibition von 3-PGDH durch
L-Serin bei Escherichia coli berichtet wurde (Tosa und Pizer, J.
Bacteriol. 106: 972–982
(1971) oder japanische Patentveröffentlichung
Nr. 6-510911), gab es kein bekanntes Beispiel einer vollständigen Desensibilisierung
der Inhibition in Gegenwart einer solch hohen Konzentration von
L-Serin.
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(Beispiel 5) Klonieren
von von koryneformen Bakterien abgeleitetem Wildtyp und Mutanten
serA
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Wie
in Beispiel 4 dargestellt, war die Feedback-Inhibition durch L-Serin
bei dem AJ13327-Stamm vollständig
desensibilisiert. Dementsprechend wurde eine Klonierung des serA-Gens,
kodierend Wildtyp-3-PGDH, abgeleitet von dem ATCC 14067-Stamm und
mutiertes 3-PGDH, abgeleitet von dem AJ13327-Stamm versucht, um zu klären, wie
die Variation aussah und den Amplifikationseffekt von 3-PGDH zu
bestätigen.
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Um
serA von dem Chromosom von Brevibacterium flavum unter Verwendung
eines PCR-Verfahrens zu amplifizieren ist es notwendig, einen korrespondierenden
Primer herzustellen. Da es keine Berichte im Hinblick auf eine Klonierung
und eine Nukleotidsequenz von serA von Brevibacterium flavum gibt,
wurde die Sequenz von serA, abgeleitet von Corynebacterium verwendet.
Das Plasmid pDTS9901 wurde von dem Stamm Corynebacterium glutamicum
K82 (siehe FERM BP-2444 und japanische Patentanmeldungsveröffentlichung Nr.
3-7591) extrahiert, worin das serA-Fragment, abgeleitet von Corynebacterium,
unter Verwendung des Wizard Minipreps DNA Purification System (hergestellt
von Promega) kloniert wurde und ein DNA-Fragment mit ungefähr 1,4 kb,
enthaltend serA, wurde mit dem Restriktionsenzym BamHI (hergestellt
von Takara Shuzo Co., Ltd.) abgespalten.
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Als
Vektor zur Klonierung des Gen-Fragments wurde ein neu konstruierter
Klonierungsvektor pVK7 für koryneforme
Bakterien verwendet.
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pVK7
wurde durch Ligation (ein Klonierungsvektor für Escherichia coli) von pHSG299
(Kmr; Takeshita, S. et al., Gene, 61, 63–74 (1987), japanische Patentveröffentlichung
Nr. 10-215883) an pAM330 konstruiert, einem kryptischen Plasmid
von Brevibacterium lactofermentum, und zwar auf die unten beschriebene
Weise. pHSG299 wurde mit dem monospezifischen Restriktionsenzym
AvaII gespalten (hergestellt von Takara Shuzo Co., Ltd.) und mit
T4-DNA-Polymerase mit glatten Enden versehen. Dieses wurde mit pAM330
ligiert, das mit HindIII (hergestellt von Takara Shuzo Co., Ltd.)
gespalten worden war und mit T4-DNA-Polymerase mit glatten Enden
versehen. Die beiden Arten der erhaltenen Plasmide wurden als pVK6
und pVK7, abhängig
von der Richtung der pAM330-Insertion relativ zu pHSG299 bezeichnet
und pVK7 wurde in den folgenden Experimenten verwendet. pVK7 war
zu einer autonomen Replikation in Escherichia coli und Brevibacterium
lactofermentum fähig
und erhält
sich die multiple Klonierungsstelle und lacZ', abgeleitet von pHSG299. 2 illustriert
das Verfahren der Konstruktion von pVK6 und pVK7.
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Mit
dem so konstruierten Shuttle-Vektor pVK7 wurde ein DNA-Fragment
mit ungefähr
1,4 kb, enthaltend serA, ligiert. pDTS9901 wurde mit dem Restriktionsenzym
BamHI (hergestellt von Takara Shuzo Co., Ltd.) gespalten und an
pVK7, das ebenfalls mit dem Restriktionsenzym BamHI gespalten worden
war, ligiert. Die Ligation der DNA wurde unter Verwendung des DNA-Ligation-Kits
(hergestellt von Takara Shuzo Co., Ltd.) gemäß dem vorgeschriebenen Verfahren
hergestellt.
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Für die Sequenzierungsreaktion
bediente man sich des PCR-Thermal
Cycler MP-Typs (hergestellt von Takara Shuzo Co., Ltd.) und des
Dye Terminator Cycle Sequencing FS Ready Reaction Kits (hergestellt
von Perkin Elmer). Als DNA-Primer wurden M13(-21), der RV-Primer
(hergestellt von Takara Shuzo Co., Ltd.) verwendet. Die SEQ ID NO:
1 im Sequenzprotokoll zeigt die so erhaltene Sequenz. SEQ ID NO:
2 zeigt eine Aminosäuresequenz,
die durch diese Sequenz kodiert werden kann.
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Ein
Primer wurde basierend auf der so bestimmten Basensequenz synthetisiert
und serA wurde durch das PCR-Verfahren unter Verwendung der chromosomalen
DNA des Mutanten Brevibacterium flavum AJ13327 als Matrize amplifiziert.
Die SEQ ID NO: 3 und 4 im Sequenzprotokoll zeigen die N-terminalen
bzw. C-terminalen Sequenzen des DNA-Primers, die für die Genamplifikation
synthetisiert wurden.
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Bei
der Herstellung der chromosomalen DNA von Brevibacterium flavum
bedient man sich des genomischen DNA Purification Kits (Bakterien)
(hergestellt von Advanced Genetic Technologies Corp.) und des Herstellungsverfahrens
gemäß dem beigefügten Protokoll.
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Für die PCR-Reaktion
bediente man sich des PCR Thermal Cycler MP-Typs (Takara Shuzo Co.,
Ltd.) und TaKaRa Taq (hergestellt von Takara Shuzo Co., Ltd.).
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Das
PCR-Produkt wurde direkt an den Plasmid pCR2.1-Vektor unter Verwendung
des Original TA Cloning Kits (hergestellt von Invitrogen) ligiert
und eine Transformation wurde unter Verwendung von kompetenten Zellen
von INVαF' durchgeführt. Die
transformierten Zellen wurden auf einem L-Medium (10 g/l Bactotrypton, 5
g/l Bacto-Hefeextrakt, 15 g/l NaCl und 15 g/l Agar), weiterhin enthaltend
40 μg/ml
X-Gal (5-Brom-4-chlor-3-indolyl-β-D-galaktosid)
und 25 μg/ml
Kanamycin verteilt und über
Nacht inkubiert. Die weißen
Kolonien, die auftraten, wurden gesammelt und abgetrennt, um einzelne
Kolonien zu erhalten, um einen transformierten Stamm zu erhalten.
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Plasmide
wurden von dem transformierten Stamm extrahiert und die Plasmide,
deren Insertion des serA-Fragments durch ein PCR-Verfahren bestätigt wurde,
wurden mit dem Restriktionsenzym EcoRI behandelt und in den Shuttle-Vektor
pVK ligiert. Die Bestimmung der Basensequenz des Produkts legte
nahe, dass keine Gesamtlängensequenz
auf der C-terminalen
Seite enthalten war. Die so erhaltene Sequenz korrespondiert zu dem
Bereich von den 277 Basen stromaufwärts der SEQ ID NO: 13 auf der
5'-Seite bis zur
1134ten Base von SEQ ID NO: 13 im Sequenzprotokoll auf der 3'-Seite.
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Um
ein Fragment zu erhalten, das das Gesamlängen-serA-Gen enthielt, wurde
eine Klonierung eines deletierten Teils der chromosomalen DNA von
Brevibacterium flavum AJ13327 gemäß dem beigefügten Protokoll
unter Verwendung des TaKaRa LA PCR in vitro Cloning Kits (hergestellt
von Takara Shuzo Co., Ltd.) durchgeführt.
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Zunächst wurde
die so hergestellte chromosomale DNA vollständig mit verschiedenen Restriktionsenzymen
verdaut und mit Kassetten ligiert, die die jeweiligen Restriktionsenzymstellen,
die dazu korrespondierten, aufwiesen. Der Kassettenprimer (C1) (SEQ
ID NO: 5 im Sequenzprotokoll) und ein Primer, der zu einer bekannten
Region der DNA komplementär
war (S1) (SEQ ID NO: 6 im Sequenzprotokoll) wurden verwendet, um
eine erste PCR durchzuführen.
Unter Verwendung eines Teils der Reaktionsmischung wurde eine zweite PCR
mit einem inneren Primer C2 durchgeführt (SEQ ID NO: 7 im Sequenzprotokoll)
wie auch S2 (SEQ ID NO: 8 im Sequenzprotokoll), um nur die Ziel-DNA zu amplifizieren.
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Wenn
EcoRI (hergestellt von Takara Shuzo Co., Ltd.) als Restriktionsenzym
verwendet wurde, wurde die Amplifikation der Ziel-DNA bestätigt und
die Basensequenz des PCR-Produkts direkt bestimmt. Basierend auf
der so erhaltenen Basensequenz wurde ein Primer, kodierend die C-terminale
Seite, hergestellt und die Fragmente, enthaltend Gesamtlängen-serA,
wurden von Brevibacterium flavum ATCC 14067 als Wildtyp-Stamm und
Brevibacterium flavum AJ13327 als mutierter Stamm gesammelt. Die
SEQ ID NO: 9 und 10 im Sequenzprotokoll zeigen die Sequenzen der
N-terminalen bzw. C-terminalen DNA-Primer.
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Die
Genfragmente, enthaltend Wildtyp-serA bzw. mutiertes serA in ihrer
gesamten Länge,
wurden in den EcoRI-gespaltenen Shuttle-Vektor pVK7 unter Verwendung
des Original TA Cloning Kits (hergestellt von Invitrogen) ligiert.
Plasmide, die die jeweiligen Genfragmente beherbergten, wurden separat
hergestellt und ihre Basensequenz wurde bestimmt. SEQ ID NO: 11
und 13 zeigen die Sequenzen des Wildtyps bzw. des Mutanten. SEQ
ID NO: 12 und 14 zeigen die Aminosäuresequenzen, für die diese
Sequenzen kodieren können. Bei
einem Vergleich der so bestimmten Basensequenzen wurde bestätigt, dass
in dem mutierten serA die 1087te Base, G zu A mutiert war und im
Ergebnis die 325te Aminosäure,
Glutaminsäure
zu Lysin wechselte.
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(Beispiel 6) Einführung eines
Plasmids, enthaltend das 3-PGDH-Gen
in Brevibacterium flavum
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Plasmide
die Wildtyp-serA oder mutiertes serA beherbergten, wurden jeweils
in Brevibacterium flavum AJ13377 eingeführt. Die Plasmide wurden durch
das elektrische Pulsverfahren eingeführt (Sugimoto et al., japanische
Patentveröffentlichung
Nr. 2-207791). Transformierte Zellen wurden in einem kompletten
Medium selektiert, enthaltend 25 μg/ml
Kanamycin.
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(Beispiel 7) Herstellung
von L-Serin durch transformierte Zellen
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Transformierte
Zellen, die jeweils Plasmide aufwiesen, die Genfragmente beherbergten,
die Wildtyp-serA oder mutiertes serA in Gesamtlänge enthielten, wurden in einem
500 ml-Schüttelkolben
gemäß Beispiel
3 inkubiert und das erzeugte L-Serin wurde bestimmt. Als Kontrolle
wurde der AJ13377-Stamm als Wirt entsprechend inkubiert.
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In
den transformierten Zellen, die Wildtyp-serA aufwiesen, wurde kein
Einfluss auf die L-Serin-Produktivität beobachtet, während bei
den transformierten Zellen, die das mutierte serA aufwiesen, ein
Anstieg der L-Serin-Produktivität
bestätigt
wurde (Tabelle 3).
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Brevibacterium
flavum AJ13377 ist seit dem 15. Oktober 1997 beim National Institute
of Bioscience and Human Technology of Agency of Industrial Science
and Technology of Ministry of International Trade and Industry (PLZ:
305-8566, 1-3 Higashi 1-Chome, Tsukuba-shi, Ibaraki-ken, Japan)
mit der Hinterlegungsnummer FERM P-16471 hinterlegt und wurde von
der Ursprungshinterlegung zu einer internationalen Hinterlegung gemäß dem Budapester
Vertrag am 20. November 1998 übertragen
und als Hinterlegungsnummer FERM BP-6576 hinterlegt.
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Weiterhin
wurde das Plasmid, enthaltend mutiertes serA in Brevibacterium flavum
ATCC 14067 erhalten. Der Plasmid-erhaltene
Stamm wurde Brevibacterium flavum AJ13378 und ist seit dem 15. Oktober
1997 bei dem National Institute of Bioscience and Human Technology
of Agency of Industrial Science and Technology of Ministry of International
Trade and Industry (PLZ: 305-8566, 1-3 Higashi 1-Chome, Tsukuba-shi,
Ibaraki-ken, Japan) hinterlegt, mit der Hinterlegungsnummer FERM
P-16472 und wurde von der Ursprungshinterlegung zu einer internationalen
Hinterlegung übertragen,
und gemäß Budapester
Vertrag, am 20. November 1998 und mit der Hinterlegungsnummer FERM
BP-6577 hinterlegt.
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(Beispiel 8) Amplifikation
von serB und/oder serC in Brevibacterium flavum L-Serin-erzeugenden
Stämmen
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(1) Konstruktion eines
Plasmids, das serB oder serC exprimiert.
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Plasmide
pSB, die serB exprimieren und Plasmiden pSC, die serC exprimieren,
wurden wie in 3 und 4 illustriert,
konstruiert.
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Für das serB-Gen
wurde ein Primer (SEQ ID NO: 15 und 16 im Sequenzprotokoll, die
die N-terminalen bzw. C-terminalen
Seiten zeigen), basierend auf der bekannten Basensequenz (GenBank;
X03046, M30784) hergestellt. Andererseits wurde für das serC-Gen
ein Primer (SEQ ID NO: 17 und 18 im Sequenzprotokoll, die die N-terminalen
bzw. C-terminalen Seiten zeigen) basierend auf der bekannten Basensequenz
(GenBank; D90728) hergestellt und eine PCR wurde unter Verwendung
der chromosomalen DNA von Escherichia coli JM109 als Matrize zum
Erhalt eines Genfragments (1197 bp) durchgeführt, enthaltend einen ORF,
der für
serB kodierte und ein Genfragment (1380 bp), enthaltend einen ORF,
der für
serC kodierte.
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Die
Basensequenzen der SEQ ID NO: 15 und 16 korrespondieren zu den Regionen
der Basen Nrn. 1197 bis 1175 und der Basen Nrn. 1 bis 23 in der
Sequenz-GenBank; X03046, M30784 und die Basensequenzen der SEQ ID
NO: 17 und 18 korrespondieren zu den Regionen der Basen Nrn. 13205
bis 13227 und der Basen Nrn. 14584 bis 14562 in der Sequenz-GenBank;
D90728.
-
Das
serB-Fragment wurde, nachdem es mit glatten Enden versehen worden
war, in die SmaI-Stelle von pHSG399 inseriert, einem Hochkopie-Typ-Vektor,
um p399B zu erhalten. Um dieses Plasmid zu einer autonomen Replikation
in Bakterien zu befähigen,
die zu der Gattung Korynebakterium gehören, wurde ein Replikator (hiernach
bezeichnet als "Brev.-ori") von pBK4 gespalten,
enthaltend den Replikator, abgeleitet von pHM1519 und in p399B zum
Erhalt von pSB inseriert (3). pBK4
wurde wie folgt hergestellt. Das heißt, ein Plasmid pHC4, enthaltend
Brev.-ori wurde von dem Escherichia coli AJ12617-Stamm hergestellt,
enthaltend dieses Plasmid (FERM BP-3532) und mit KpnI (hergestellt
von Takara Shuzo Co., Ltd.) und BamHI (hergestellt von Takara Shuzo
Co., Ltd.) zur Extraktion des Brev.-ori-Fragments gespalten, das dann mit glatten
Enden versehen wurde. Das Versehen mit glatten Enden wurde unter
Verwendung des DNA-Blunting-Kits (hergestellt von Takara Shuzo Co.,
Ltd.) gemäß dem vorgeschriebenen
Verfahren durchgeführt.
Danach wurde das Produkt in einen bereits phosphorylierten BamHI-Linker
ligiert und wiederum mit BamHI gespalten. Dieses wurde mit pHSG298
ligiert, das ebenfalls mit BamHI gespalten wurde, um pBK4 zu erhalten.
pBK4 wurde für
eine Spaltung des Brev.-ori-Fragments
mit BamHI verwendet.
-
Weiterhin
wurde ein serC-Fragment in die SrfI-Stelle des pPCR-Script SK(+)
inseriert, um pScript-serC zu erhalten. Zu der SacI-Stelle des resultierenden
Plasmids wurde ein PstI-Linker inseriert. Dann wurde das serC-Fragment mit PstI
gespalten und in die PstI-Stelle von pHSG399 inseriert, um p399C
zu erhalten. Ein Replikator wurde von pBK4 gespalten, erhaltend
den Replikator, abgeleitet von pHM1519 und in p399C inseriert, um
pSC zu erhalten (4).
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(2) Konstruktion des Plasmids,
das serB und serC exprimiert
-
Als
nächstes
wurden die Plasmide pBC8 und pBC14, die serB bzw. serC exprimieren,
hergestellt (5). Zu der SacI-Stelle, die
außerhalb
des serC-Fragments des oben beschriebenen pScript-serC existierte,
wurde ein PstI-Linker
inseriert, um eine PstI-Stelle einzuführen. Dieses Plasmid wurde
mit PstI zum Abspalten eines serC-Fragments behandelt, das dann in die
PstI-Stelle des serB-haltigen Plasmids pSB inseriert wurde. Die
Basensequenz wurde bestätigt
und das Plasmid, worin das serC-Fragment in umgekehrter Richtung zu
lacZ inseriert war, wurde als pBC8 bezeichnet und das Plasmid, worin
es in Vorwärtsrichtung
zu lacZ inseriert war, wurde als pBC14 bezeichnet.
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(3) L-Serin-Produktion
durch serB- und serC-amplifizierte Stämme
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Unter
Verwendung der Plasmide pSB, pSC und pBC8, hergestellt wie oben
beschrieben, wurde der Wildtyp-Stamm
von Brevibacterium flavum ATCC 14067 transformiert und die Plasmide
wurden aus den transformierten Zellen extrahiert. Die Plasmide wurden
zur Transformation von Brevibacterium flavum AJ13377 und AJ13327
mit L-Serin-Produktivität verwendet.
Außerdem
wurden Brevibacterium flavum AJ13377 und AJ13327-Stämme, die
pBC8 enthielten, mit einem Plasmid transformiert, enthaltend das
mutierte serA, das Brevibacterium flavum AJ13378 (FERM P-16472)
erhielt.
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Jeder
der transformierten Stämme
wurde auf einem Agar-Medium, enthaltend 10 mg/l Chloramphenicol
inkubiert und die gebildeten Kolonien wurden jeweils auf dieselbe
Weise wie in Beispiel 3 inkubiert, gefolgt von einer Messung von
L-Serin, das sich im Medium anhäufte.
Die transformierten Stämme,
die mutiertes serA enthielten, wurden durch Zugabe von 25 mg/l Kanamycin
zum Medium inkubiert. Tabelle 3 zeigt die erhaltenen Ergebnisse. Tabelle
3
- serA*:
- mutiertes serA-Gen
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Wie
oben beschrieben, erhöhte
die Amplifikation von serB oder serC die Menge von L-Serin, die
sich anhäufte.
Ebenfalls erhöhte
die Amplifikation von beiden serB- und serC-Genen weiter die angehäufte L-Serin-Menge.
Zusätzlich
erhöhte
die Amplifikation der Gene zusammen mit dem mutierten serA-Gen die
angehäufte
L-Serin-Menge noch mehr. Ähnliche
Ergebnisse wurden unter Verwendung von pBC14 anstelle von pBC8 erhalten.
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In
dem gegenwärtigen
Beispiel können,
obwohl L-Serin abbauaktivitätsdefiziente
Stämme
(AJ13377) oder L-Serin abbauaktivitätsdefiziente Azaserin-resistente
Stämme
(AJ13327) von Brevibacterium flavum als koryneformer bakterieller
Wirt mit L-Serin-Produktivität
zur Amplifikation von jedem Gen verwendet wurden, andere Azaserin-resistente
Stämme
(AJ13324) oder L-Serin-Abbauaktivitäts-defiziente, β-(2-Thienyl)-DL-Alanin-resistente
Stämme
(AJ13325) ebenfalls verwendet werden.
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