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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Gebiet der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein mikrobentechnisches Verfahren, das zur Herstellung von Aminosäuren geeignet
ist, und insbesondere ein Verfahren zur Herstellung von L-Lysin
oder L-Arginin durch Fermentation. Die vorliegende Erfindung betrifft
weiterhin einen Mikroorganismus, der für das Herstellungsverfahren verwendbar
ist.
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Stand der
Technik
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L-Aminosäuren wie L-Lysin, L-Glutaminsäure, L-Threonin,
L-Leucin, L-Isoleucin,
L-Valin und L-Phenylalanin werden industriell durch Fermentation
unter Verwendung von Mikroorganismen hergestellt, die zur Gattung
Brevibacterium, Corynebacterium, Bacillus, Escherichia, Streptomyces,
Pseudomonas, Arthrobacter, Serratia, Penicillium, Candida usw. gehören. Bakterienstämme, die
aus der Natur isoliert werden, oder künstliche Mutanten dieser Bakterienstämme werden
häufig
verwendet, um die Produktivität
dieser Mikroorganismen zu verbessern. Weiterhin sind verschiedene
Verfahren zur Steigerung der L-Aminosäureproduktion von diesen Stämmen durch
Erhöhung
der Aktivität
von L-Aminosäure-Biosyntheseenzymen
unter Verwendung rekombinanter DNA-Techniken offenbart worden.
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Die L-Aminosäureproduktion ist durch Züchten von
Mikroorganismen wie den oben Erwähnten
und den sich ergebenden Verbesserungen der Herstellungsverfahren
beträchtlich
erhöht
worden. Um jedoch in der Zukunft auf weitere Steigerungen des Bedarfs
zu reagieren, ist die Entwicklung von Verfahren, welche eine effizientere
Herstellung von L-Aminosäuren
bei niedrigeren Kosten bereitstellen, immer noch eindeutig notwendig,
und stellt daher ein Bedürfnis
in der Technik dar.
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Methanol ist ein bekanntes Fermentations-Ausgangsmaterial,
welches in großen
Mengen bei geringen Kosten erhältlich
ist. Verfahren zur Herstellung von L-Aminosäuren durch Fermentation unter
Verwendung von Methanol sind bekannt und beinhalten Verfahren unter
Verwendung von Mikroorganismen, die zu der Gattung Achromobacter
oder Pseudomonas (offengelegte japanische Patentveröffentlichung
(Kokai) Nr. 45-25273), Protaminobacter (japanische Patentveröffentlichung
(Kokoku) Nr. 49-125590), Protaminobacter oder Methanomonas (offengelegte
japanische Patentveröffentlichung
(Kokai) Nr. 50-25790),
Mikrocyclus (offengelegte japanische Patentveröffentlichung (Kokai) Nr. 52-18886),
Methylobacillus (offengelegte japanische Patentveröffentlichung
(Kokai) Nr. 4-91793), Bacillus (offengelegte japanische Patentveröffentlichung
(Kokai) Nr. 3-505284) usw. gehören.
Die Erfinder der vorliegenden Erfindung haben Verfahren zur Herstellung
von L-Aminosäuren
durch Züchten
von Bakterien entwickelt, die zur Gattung Methylophilus und Methylobacillus
gehören, wobei
künstliche
Mutagenese- und rekombinante DNA-Techniken verwendet werden (internationale
Veröffentlichung
WO00/61723; offengelegte japanische Patentveröffentlichung (Kokai) Nr. 2001-120269).
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In den letzten Jahren wurden Proteine
identifiziert, die eine Funktion des spezifischen Ausscheidens einer
L-Aminosäure
zur Außenseite
einer Zelle oder eines Mikroorganismus aufweisen, sowie die Gene,
welche diese Proteine codieren. Insbesondere haben Vrljic et al.
ein Gen identifiziert, das an der Sekretion von L-Lysin aus einem
Corynebacterium-Bakterium zur Außenseite einer Zelle beteiligt
ist (Molecular Microbiology 22:815-826 (1996)). Dieses Gen wurde
als lysE bezeichnet, und es wurde berichtet, dass die L-Lysinproduktionsfähigkeit
von Corynebacterium-Bakterien verbessert werden konnte, indem die
Expression dieses Gens in den Bakterien verstärkt wurde (internationale Veröffentlichung
WO97/23597). Es ist weiterhin bekannt, dass die Herstellung verschiedener
Arten von L-Aminosäuren
durch Erhöhung
der Expressionsmengen von Aminosäure-sekretierenden
Proteinen in Escherichia coli verbessert werden kann (offengelegte
japanische Patentveröffentlichung
Nr. 2000-189180). Es wurde beispielsweise berichtet, dass die Herstellung
von Cystin, Cystein usw. durch Verstärkung der Expression des ORF306-Gens
in Escherichia coli verbessert werden kann (europäische Offenlegungsschrift
Nr. 885962).
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Es gibt jedoch bisher keine Berichte
zur Verbesserung der L-Aminosäureproduktion
durch Erhöhung ihrer
Sekretion während
der Fermentation von Methanol-assimilierenden Bakterien.
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Weiterhin ist von keinem Aminosäure-Sekretionsgen
berichtet worden, welches eine Sekretionsaktivität in Methanol-assimilierenden
Bakterien aufweist.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Ein Gegenstand der vorliegenden Erfindung
ist es, ein Verfahren zur effizienten Herstellung von L-Lysin oder
L-Arginin unter Verwendung von Methanol, welches im Überfluss
und preisgünstig
erhältlich
ist, bereitzustellen.
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Es ist ein weiterer Gegenstand der
vorliegenden Erfindung, eine DNA bereitzustellen, die für eine Mutante
des LysE-Proteins
oder ein homologes Protein hiervon eines Coryneform-Bakteriums codiert,
wobei die Mutante oder das homologe Protein davon bei Einführung in
ein Methanol-assimilierendes Bakterium eine Resistenz gegenüber einem
L-Lysin-Analogon verleiht.
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Es ist ein weiterer Gegenstand der
vorliegenden Erfindung, eine DNA wie oben angegeben bereitzustellen,
wobei die Mutante ein Protein ist, das durch die folgenden (A) oder
(B) definiert ist: (A) ein Protein, welches die Aminosäuresequenz
von SEQ ID NO: 2 aufweist, wobei mindestens der Glycinrest an Position
56 durch eine andere Aminosäure
ersetzt ist, oder (B) ein Protein, welches die Aminosäuresequenz
von SEQ ID NO: 2 aufweist, wobei zumindest der Glycinrest an Position
56 durch eine andere Aminosäure
ersetzt ist, und ein oder mehrere Aminosäurereste an anderen Positionen
als dem 56. Rest substituiert, deletiert, insertiert oder addiert
sind, und die Mutante bei Einführung
in ein Methanol-assimilierendes Bakterium eine Resistenz gegen ein
L-Lysin-Analogon verleiht.
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Noch ein weiterer Gegenstand der
vorliegenden Erfindung ist es, die oben angegebene DNA bereitzustellen,
wobei die DNA aus der Gruppe ausgewählt ist, bestehend aus A) einer
DNA mit der Nukleotidsequenz von SEQ ID NO: 1, wobei eine Mutation zum
Austausch mindestens des 56. Glycinrests des codierten Proteins
mit einem anderen Aminosäurerest
führt,
oder B) einer DNA, die mit der Nukleotidsequenz von SEQ ID NO: 1
unter stringenten Bedingungen oder mit einer aus der Nukleotidsequenz
hergestellten Sonde hybridisierbar ist, welche bei Einführung in
ein Methanol-assimilierendes Bakterium eine Resistenz gegen ein
L-Lysin-Analogon verleiht.
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Noch ein weiterer Gegenstand der
vorliegenden Erfindung ist es, die oben angegebene DNA bereitzustellen,
wobei der andere Aminosäurerest
ein Serinrest ist.
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Noch ein weiterer Gegenstand der
vorliegenden Erfindung ist es, die oben angegebene DNA bereitzustellen,
wobei das L-Lysin-Analogon
S-(2-Aminoethyl)cystein ist.
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Noch ein weiterer Gegenstand der
vorliegenden Erfindung ist es, die oben angegebene DNA bereitzustellen,
wobei das Methanol-assimilierende Bakterium ein Bakterium ist, das
zu der Gattung Methylophilus oder Methylobacillus gehört.
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Noch ein weiterer Gegenstand der
vorliegenden Erfindung ist es, ein Bakterium bereitzustellen, das zu
der Gattung Methylophilus oder Methylobacillus gehört, in welches
die oben beschriebene DNA in einer exprimierbaren Form eingeführt ist,
und welches eine Fähigkeit
zur Produktion von L-Lysin oder L-Arginin aufweist.
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Noch ein weiterer Gegenstand der
vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zur Herstellung von L-Lysin
oder L-Arginin bereitzustellen, welches die Schritte umfasst: A)
Kultivieren des oben beschriebenen Bakteriums in einem Medium, um
L-Lysin oder L-Arginin in der Kultur anzuhäufen, und B) Gewinnen von L-Lysin
oder L-Arginin aus der Kultur.
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Noch ein weiterer Gegenstand der
vorliegenden Erfindung ist es, das oben angegebene Verfahren bereitzustellen,
bei dem das Medium Methanol als Hauptkohlenstoffquelle enthält.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung
kann die L-Aminosäureproduktivität von Methanol-assimilierenden Bakterien,
insbesondere die Produktivität
von L-Lysin und L-Arginin, verbessert werden.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 zeigt
eine Karte eines Plasmids pRStac mit dem tac-Promoter und eines Plasmids pRSlysE, welches
durch Insertieren des lysE-Gens in pRStac konstruiert wurde.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die Erfinder der vorliegenden Erfindung
haben ausgiebige Untersuchungen durchgeführt, um die oben angegebenen
Gegenstände
der vorliegenden Erfindung zu erreichen. Zunächst haben sie gefunden, dass wenn
eine L-Aminosäure,
insbesondere L-Lysin oder L-Arginin, unter Verwendung von Methanol-assimilierenden Bakterien
hergestellt wird, insbesondere Bakterien, die zur Gattung Methylophilus
und Methylobacillus gehören,
der extrazelluläre
Sekretionsprozess dieser L-Aminosäuren nicht
erfolgreich war. Dann konnten die Erfinder erfolgreich Gene erhalten,
welche eine Aktivität
der Sekretion von Aminosäuren
insbesondere in diesen Mikroorganismen zeigten, und fanden so, dass
Aminosäuren
effizient unter Verwendung der so erhaltenen Gene hergestellt werden
konnten.
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Die Erfinder der vorliegenden Erfindung
führten
das schon bekannte lysE-Gen des Corynebacterium Bakteriums in ein
Methanol-assimilierendes Bakterium ein und untersuchten dessen Wirkung
auf die Aminosäureproduktion.
Es wurde gefunden, dass die Einführung
des lysE-Gens in ein Methanol-assimilierendes Bakterium
zu einer Mutation oder Deletion führte und lysE somit nicht funktionierte.
Für die
Sekretion verantwortliche Proteine müssen typischerweise zur Erfüllung ihrer
Funktion in die Zellmembran einbezogen werden. Daher müssen die
Protein- und Membranbedingungen, wie die Lipidzusammensetzung, füreinander
geeignet sein. Es wurde gefolgert, dass es schwierig wäre, ein
heterologes Membranprotein wie LysE so zu exprimieren, dass das
Protein funktionieren kann, wobei diese Folgerung durch das zuvor
erwähnte
Ergebnis gestützt wurde.
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Die Erfinder der vorliegenden Erfindung
haben daher bei der Untersuchung des zuvor erwähnten L-Aminosäure-Sekretionsgens
ein mutiertes Gen gefunden, das in einem Methanol-assimilierenden
Bakterium funktionierte. Weiterhin fanden sie einen ausgeprägten Effekt
bei Verwendung dieses mutierten Gens in der Aminosäureproduktion
unter Verwendung von Methanol-assimilierenden
Bakterien. Sie setzten die Forschungen weiter fort und erhielten
erfolgreich eine Vielzahl mutierter Gene, welche in Methanol-assimilierenden
Bakterien funktionieren.
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Im Folgenden wird die vorliegende
Erfindung ausführlich
beschrieben.
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DNA der vorliegenden
Erfindung
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Die DNA der vorliegenden Erfindung
codiert eine Mutante des LysE-Proteins oder ein homologes Protein
des LysE-Proteins, abgeleitet aus einem Coryneform-Bakterium, welches
bei Einführung
in ein Methanol-assimilierendes Bakterium die Funktion des LysE-Proteins
zeigt.
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Der hier verwendete Begriff „Funktion
des LysE-Proteins" bedeutet
mindestens eine der wie folgt definierten Funktionen (1 und/oder
2):
- (1) Die Funktion, bei Expression in einem
Methanol-assimilierenden Bakterium bei Einführung der zuvor erwähnten DNA,
welche die Mutante codiert, eine Resistenz gegen ein L-Lysin-Analogon zu verleihen.
Der
Begriff, dem Bakterium „eine
Resistenz gegen ein L-Lysin-Analogon" zu verleihen, bedeutet,
so wie er hier verwendet wird, dass bei Einführung der zuvor erwähnten, die
LysE-Mutante codierenden
DNA in das zuvor erwähnte
Methanol-assimilierende
Bakterium, das Bakterium in der Lage ist, in Gegenwart einer höheren Konzentration
von L-Lysin-Analoga zu wachsen im Vergleich mit Bakterien, welche
die DNA nicht enthalten, beispielsweise Wild-Typ-Stämme der
Methanol-assimilierenden
Bakterien. Beispielsweise wird, wenn nach Kultivierung für einen
bestimmten Zeitraum auf einem Agarmedium, das ein L-Lysin-Analogon bei
einer bestimmten Konzentration enthält, ein transformierter Stamm
des Methanol-assimilierenden Bakteriums, in den die oben erwähnte DNA
eingeführt
wurde, Kolonien bildet, jedoch ein nichttransformierter Stamm keine
Kolonien bildet, dem erwähnten trans-formierten
Stamm eine Resistenz gegen das L-Lysin-Analogon verliehen. Ein Beispiel des
L-Lysin-Analogons ist S-(2-Amino-ethyl)cystein.
- (2) Die Funktion der Verstärkung
der extrazellulären
Sekretion eines oder beider von L-Lysin oder L-Arginin, wenn die
erwähnte
Mutante in ein Methanol-assimilierendes Bakterium eingeführt wird.
Der
hier verwendete Ausdruck „Verstärkung der
extrazellulären
Sekretion eines oder beider von L-Lysin oder L-Arginin" bedeutet, dass wenn
ein Methanol-assimilierendes Bakterium, das die DNA der vorliegenden
Erfindung enthält,
kultiviert wird, die Menge eines oder beider von L-Lysin oder L-Arginin,
die in ein Medium sekretiert werden, im Vergleich zu einem Methanol-assimilierenden
Bakterium, welches die DNA der vorliegenden Erfindung nicht enthält, erhöht ist.
Die Verstärkung
der extrazellulären
Sekretion der L-Aminosäure
wird durch eine erhöhte
Konzentration der während
der Kultivierung eines die DNA der vorliegenden Erfindung enthaltenden
Methanol-assimilierenden Bakteriums, indem Medium akkumulierten
Aminosäure,
im Vergleich mit einem Methanol-assimilierenden
Bakterium, das die DNA der vorliegenden Erfindung nicht enthält, beobachtet,
was ein Ergebnis der Einführung
der DNA ist. Weiterhin kann die Verstärkung der extrazellulären Sekreteion
der L-Aminosäure
auch beobachtet werden, wenn eine verminderte intrazelluläre L-Aminosäure-konzentration bei
Einführung
der DNA der vorliegenden Erfindung in ein Methanol-assimilierendes
Bakterium beobachtet wird.
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In der vorliegenden Erfindung bedeutet
Methanol-assimilierendes Bakterium, das heißt Methylotroph, ein Bakterium,
welches unter Verwertung von Methanol als Hauptkohlenstoffquelle
wachsen kann, und in welchem die Funktion des LysE-Proteins exprimiert
wird, wenn die DNA der vorliegenden Erfindung eingeführt wurde.
Spezifische Beispiele sind Methylophilus-Bakterien wie Methylophilus
methylotrophus, und Methylobacillus-Bakterien wie Methylobacillus
glycogenes und Methylobacillus flagellatum.
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Beispiele für Methylophilus methylotrophus
sind der AS1-Stamm (NCFMB10515) usw., sind jedoch nicht hierauf
beschränkt.
Der Methylophilus methylotrophus AS1-Stamm (NCIMB10515) ist erhältlich von
der National Collections of Industrial and Marine Bacteria (Adresse:
NCIMB Lts., Torry Research Station, 135, Abbey Road, Aberdeen AB9
8DG, United Kingdom).
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Beispiele für Methylobacillus glycogenes
sind der T-11-Stamm (NCIMB 11375), ATCC 21276-Stamm, ATCC 21371-Stamm,
ATR80-Stamm (beschrieben
in Appl. Microbiol. Biotechnol., 42, S. 67-72 (1994)), A513-Stamm
(beschrieben in in Appl. Microbiol. Biotechnol., 42, S. 67-72 (1994))
usw., sind jedoch nicht hierauf beschränkt. Der Methylobacillus glycogenes
NCIMB 11375-Stamm ist erhältlich
von der National Collections of Industrial and Marine Bacteria (Adresse:
NCIMB Lts., Torry Research Station, 135, Abbey Road, Aberdeen AB9
8DG, United Kingdom). Beispiele für Methylobacillus flagellatum
sind der KT-Stamm (beschrieben in Arch. Microbiol., 149, S. 441-446
(1988)) usw., sind jedoch nicht hierauf beschränkt.
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Eine Ausführungsform der DNA der vorliegenden
Erfindung ist eine DNA, die für
ein Protein codiert, welches die Amino säuresequenz von SEQ ID NO: 2
aufweist, wobei zumindest der Glycinrest an Position 56 durch einen
anderen Aminosäurerest
ausgetauscht ist.
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Weiterhin ist eine spezifischere
Ausführungsform
der DNA der vorliegenden Erfindung eine DNA, die für ein Protein
codiert, welches die Aminosäuresequenz
von SEQ ID NO: 2 aufweist und eine der folgenden Mutationen beinhaltet:
- (i) Austausch des Glycinrests an Position 56
in SEQ ID NO: 2 durch einen anderen Aminosäurerest;
- (ii) Austausch des Glycinrests an Position 56 in SEQ ID NO:
2 durch einen anderen Aminosäurerest
und Austausch des Alaninrests an Position 55 in SEQ ID NO: 2 durch
einen anderen Aminosäurerest;
- (iii) Austausch des Glycinrests an Position 56 in SEQ ID NO:
2 durch einen anderen Aminosäurerest
und Austausch des Asparaginsäurerests
an Position 137 in SEQ ID NO: 2 durch einen anderen Aminosäurerest.
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Spezifische Beispiele des Austauschs
an der 56. Position sind der Austausch des Glycinrests durch einen
Serinrest, sind jedoch nicht hierauf beschränkt. Spezifische Beispiele
des Austauschs an der 55. Position sind der Austausch des Alaninrests
durch einen Threoninrest, sind jedoch nicht hierauf beschränkt. Spezifische
Beispiele des Austauschs an der 137. Position sind der Austausch
des Asparaginsäurerests
durch einen Glycinrest, sind jedoch nicht hierauf beschränkt.
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Spezifischere Ausführungsformen
der DNA der vorliegenden Erfindung, die Proteine mit den erwähnten Austauschen
codiert, sind DNA, die als lysE562, lysE564 und lysE565 bezeichnet
werden und hier in den Beispielen beschrieben sind. Dieses sind
Mutanten von Genen, die aus Brevibacterium lactofermentum als Homologe
des für
Corynebacterium-Bakterien berichteten lysE-Gens isoliert wurden.
Die DNA der vorliegenden Erfindung wird daher auch als „mutiertes
lysE" bezeichnet,
und das durch die DNA der vorliegenden Erfindung codierte Protein
der Einfachheit halber als „mutiertes
LysE".
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Als für das LysE-Protein von Coryneform-Bakterien
codierende DNA ist die Nukleotidsequenz vom Wildtyp-lysE von Brevibacterium
lactofermentum in SEQ ID NO: 1 gezeigt, und die Aminosäuresequenz
des codierten Proteins ist in SEQ ID NO: 2 gezeigt.
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Es wurde gefunden, dass das Glycin
an der 56. Position vom Aminoterminus in der Aminosäuresequenz
des durch lysE564 codierten Proteins zu Serin verändert war,
verglichen mit der durch das Wildtyp-lysE codierten Aminosäuresequenz
von SEQ ID NO: 2. Es wurde gefunden, dass das Glycin an der 56.
Position vom Aminoterminus in der durch lysE564 codierten Aminosäuresequenz
des Proteins in Serin und Asparagin an der 137. Position in Glycin
umgewandelt wurde, verglichen mit der durch Wildtyp-lysE codierten
Aminosäuresequenz
von SEQ ID NO: 2. Es wurde weiterhin gefunden, dass das Glycin an
der 56. Position vom Aminoterminus in der Aminosäuresequenz des durch lysE565
codierten Proteins in Serin umgewandelt wurde und das Alanin an
der 55. Position in Threonin umgewandelt wurde, verglichen mit der
durch Wildtyp-lysE codierten Aminosäuresequenz. Es wurde gefunden,
dass der gemeinsame Mutationspunkt der Austausch von Glycin mit Serin
an der 56. Position war. Es wurde ermittelt, dass die Veränderung
an dieser Position wichtig war, insbesondere zur Herstellung eines
Sekretionsträgers,
welcher eine Aktivität
der Sekretion von L-Lysin in einem Methylotroph aufweist.
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Die DNA der vorliegenden Erfindung
kann eine Aminosäuresequenz
codieren, einschließlich
einer Substitution, Deletion, Insertion oder Addition eines oder
mehrerer Aminosäurereste
an anderen Positionen als der 55., 56. und 137. Position, solange
die codierte Mutante lysE eine der erwähnten Mutationen aufweist und die
Funktion des lysE-Proteins
in einem Methanol-assimilierenden Bakterium ausübt. Der hier verwendete Begriff „mehrere" variiert in Abhängigkeit
der Positionen der Aminosäurereste
in der dreidimensionalen Struktur des Proteins und der Aminosäuretypen.
Er bedeutet jedoch bevorzugt 2 bis 10 Aminosäurereste, bevorzugter 2 bis
5 und am bevorzugtesten 2 bis 3.
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Eine DNA, die für ein Protein codiert, das
im Wesentlichen identisch zu der erwähnten Mutante LysE ist, kann
durch Modifizieren der Nukleotidsequenz des mutierten lysE erhalten
werden. Beispielsweise kann eine ortsgerichtete Mutagenese eingesetzt
werden, so dass eine Substitution, Deletion, Insertion oder Addition eines
Aminosäurerests
oder von Aminosäureresten
an einem bestimmten Ort auftritt. Weiterhin kann eine wie oben beschrieben
modifizierte DNA auch durch herkömmlicherweise
bekannte Mutationsbehandlungen erhalten werden. Beispiele solcher
Mutationsbehandlungen sind ein Verfahren der Behandlung der DNA
vor der Mutationsbehandlung in vitro mit Hydroxylamin oder Ähnlichem,
ein Verfahren der Behandlung eines Mikroorganismus, beispielsweise
eines Escherichia-Bakteriums, der DNA enthält, vor der Mutationsbehandlung
mit Ultraviolettstrahlen-Bestrahlung oder mit einem Mutagenesemittel,
das in einer üblichen
Mutationsbehandlung verwendet wird, wie N-Methyl-N'-nitro-N-nitrosoguanidin (NTG)
oder salpetrige Säure
usw. Diese Verfahren sind in Sambrook, J., Fritsch, E.F., und Maniatis,
T., „Molecular
Cloning A Labratory Manual, 2. Ausgabe", Cold Spring Harbor Laboratory Press
(1989) usw. beschrieben.
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Eine DNA, die für ein Protein codiert, das
im Wesentlichen zu dem mutierten LysE identisch ist, kann durch
Expression einer DNA, die eine der oben erwähnten Mutationen enthält, in einem
Methanol-assimilierenden Bakterium und Untersuchen der Aktivität des Expressionsprodukts,
erhalten werden.
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In der vorliegenden Erfindung sind
die Positionen der Aminosäurereste
nicht notwendigerweise absolute Positionen in jedem LysE-Protein,
sondern Positionen in Relation zu den Positionen in der Aminosäuresequenz
von SEQ ID NO: 2. Wenn beispielsweise ein Aminosäurerest an der N-Terminusseite
der 56. Position in der Aminosäuresequenz
von SEQ ID NO: 2 deletiert ist, wird der zuvor erwähnte 56.
Aminosäurerest
der 55. Aminosäurerest
vom N-Terminus. In diesem Fall ist dies der „56." Aminosäurerest, da der 55. Aminosäurerest vom
N-Terminus ein Aminosäurerest
ist, welcher dem 56. Aminosäurerest
in SEQ ID NO: 2 entspricht.
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Die das LysE-Protein eines Coryneform-Bakteriums
oder dessen homologe Proteine codierende DNA, d.h. das lysE-Gen
oder dessen homologes Gen, können
von irgendeinem Mikroorganismus erhalten werden, solange der Mikroorganismus
Varianten von Genen aufweist, die die L-Lysin-Sekretionsaktivität in einem Methanol-assimilierenden
Bakterium exprimieren können.
Insbesondere sind Beispiele solcher Mikroorganismen Coryneform-Bakterien, wie Corynebacterium
glutamicum und Brevibacterium lactofermentum, Escherichia-Bakterien
wie Escherichia coli, Pseudomonas-Bakterien wie Pseudomonas aeruginosa,
Mycobacterium-Bakterien wie Mycobacterium tuberculosis usw., sind
jedoch nicht hierauf beschränkt.
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Beispiele des zu lysE homologen Gens
beinhalten eine für
ein Protein codierende DNA, welche mit einer Sonde mit der Nukleotidsequenz
von SEQ ID NO: 1 oder einem Teil hiervon unter stringenten Bedingungen
hybridisierbar ist, und ein Protein codiert, welches die Funktion
des LysE-Proteins in einem Methanol-assimilierenden Bakterium als
Ergebnis der zuvor erwähnten
Aminosäuresubstitution
aufweist. Die zuvor erwähnten „stringenten
Bedingungen" sind
ein Zustand, in dem ein sogenanntes spezifisches Hybrid gebildet wird
und ein nicht-spezifisches Hybrid nicht gebildet wird. Es ist schwierig,
diese Bedingungen durch einen numerischen Wert auszudrücken. Die
stringenten Bedingungen beinhalten jedoch beispielsweise eine Bedingung,
bei der DNA mit hoher Homologie, beispielsweise DNA mit einer Homologie
von 80 % oder mehr, bevorzugt 90% oder mehr, bevorzugter 95% oder
mehr, miteinander hybridisieren, wohingegen DNA mit einer niedrigeren
Homologie als oben nicht miteinander hybridisieren. Alternativ werden
die stringenten Bedingungen beispielhaft durch Bedingungen angegeben,
bei denen DNA miteinander bei einer Salzkonzentration bei üblichen
Waschbedingungen bei der Southern-Hybridisierung hybridisieren,
d.h. 1 × SSC,
0,1 SDS, bevorzugt 0,1 × SSC,
0,1 % STS, bei 60°C.
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Eine Teilsequenz der Nukleotidsequenz
von SEQ ID NO: 1 kann ebenfalls als Sonde verwendet werden. Sonden
können
durch PCR unter Verwendung von Oligonukleotiden, basierend auf der
Nukleotidsequenz von SEQ ID NO: 1, als Primer und eines DNA-Fragments, welche
die Nukleotidsequenz von SEQ ID NO: 1 als Templat enthält, hergestellt
werden. Wenn ein DNA-Fragment von ungefähr 300 bp als Sonde verwendet
wird, können
die Waschbedingungen der Hybridisierung beispielsweise 2 × SSC, 0,1
% SDS bei 50°C
sein.
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Um die Expression des mutierten lysE-Gens
in einem Methanol-assimilierenden
Bakterium wie Methylophilus-Bakterien oder Methylobacillus-Bakterien
zu verstärken,
kann das das mutierte lysE-Gen enthaltende Genfragment an einen
Vektor ligiert werden, der in einem Methanol-assimilierenden Bakterium
funktioniert, bevorzugt einen Vektor mit hoher Kopienzahl, um eine
rekombinante DNA herzustellen, und verwendet werden, um einen Wirt,
wie beispielsweise ein Methanol-assimilierendes Bakterium, zu transformieren.
Alternativ kann die lysE-Genmutante in ein Transposon einbezogen
werden und in das Chromosom eingeführt werden. Weiterhin kann
ein Promoter, der eine potente Transkription in einem Methanol-assimilierenden
Bakterium induziert, stromaufwärts
der lysE-Genmutante ligiert werden.
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Die Referenz WO97/23597 offenbart
lysE und zeigt nur das lysE-Gen des Coryneform-Bakteriums, das in
ein Coryneform-Bakterium
eingeführt
wurde. Weiterhin wird nur L-Lysin als sekretierte Aminosäure erwähnt, und
es wird ein neues Proteinsekretionssystem offenbart, einschließlich LysE
mit einer Struktur, die sechs Transmembranhelices enthält. Die
Erfinder der vorliegenden Erfindung bestätigten jedoch, dass aus Coryneform-Bakterien
stammendes LysE in Methanol-assimilierenden Bakterien überhaupt
nicht funktionierte.
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Weiterhin ist der erhaltene Faktor
ein neuer L-Lysinsekretionsträger
bzw. -Carrier, der eine Substitutionsmutation einer Aminosäure an einem
bestimmten Ort beinhaltet, wobei ein solcher Faktor anhand der bisherigen
lysE betreffenden Patentbeschreibungen nicht abgeleitet werden kann.
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Methanol-assimilierendes
Bakterium der vorliegenden Erfindung
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Das Methanol-assimilierende Bakterium
der vorliegenden Erfindung ist ein Methanol-assimilierendes Bakterium,
in welches die zuvor erwähnte
DNA der vorliegenden Erfindung in exprimierbarer Form eingeführt wurde,
und welches eine L-Lysin- oder
L-Arginin-Produktionsfähigkeit
aufweist. Das Methanol-assimilierende Bakterium
der vorliegenden Erfindung kann erhalten werden, indem die DNA der
vorliegenden Erfindung in ein Methanol-assimilierendes Bakterium
mit L-Lysin- oder L-Arginin-Produktionsfähigkeit
eingeführt
wird. Das Methanol-assimilierende
Bakterium der vorliegenden Erfindung kann weiterhin erhalten werden,
indem einem Methanol-assimilierenden Bakterium, in welches die DNA
der vorliegenden Erfindung eingeführt wurde, eine L-Lysin oder
L-Arginin-Produktionsfähigkeit
verliehen wird. Weiterhin kann das Methanol-assimilierende Bakterium der vorliegenden
Erfindung ein Bakterium sein, dem durch Einführen der DNA der vorliegenden
Erfindung in exprimierbarer Form die L-Lysin- oder L-Arginin-Produktionsfähigkeit
verliehen wurde.
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Beispiele des Methanol-assimilierenden
Bakteriums sind die erwähnten
Methylophilus-Bakterien oder Methylobacillus-Bakterien, sind jedoch nicht hierauf
eingeschränkt.
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Ein Methanol-assimilierendes Bakterium
mit L-Lysin- oder L-Arginin-Produktionsfähigkeit
kann erhalten werden, indem einem Wildtyp-Stamm eines Methanol-assimilierenden
Bakteriums eine L-Lysin- oder L-Arginin-Produktionsfähigkeit
verliehen wird. Um die L-Lysin- oder L-Arginin-Produktionsfähigkeit
zu verleihen, können
Verfahren eingesetzt werden, die üblicherweise zum Züchten von
Coryneform-Bakterien, Escherichia-Bakterien usw, verwendet werden. Beispielsweise
beinhalten solche Verfahren den Erwerb bzw. die Beschaffung auxotropher
Mutantenstämme,
Analogon-resistenter Stäämme oder
von Stämmen
mit mutierter Stoffwechselregulierung, die Bildung rekombinanter
Stämme,
in welchen ein L-Lysin- oder L-Arginin-Biosynthesesystemenzym verstärkt ist
(siehe „Amino
Acid Fermentation",
the Japan Scientific Societies Press [Gakkai Shuppan Center], 1.
Auflage, veröffentlicht
am 30. Mai 1986, S. 77 bis 100) usw., sind jedoch nicht hierauf beschränkt. Die
Eigenschaften der Auxotrophie, Analogon-Resistenz, Mutation der
Stoffwechselregulierung usw. können
einzeln verliehen werden, oder zwei oder mehrere können in
Kombination beim Züchten
von L-Lysin- oder L-Argininerzeugenden Bakterien verliehen werden.
Das Biosynthesesystemenzym kann einzeln verstärkt werden, oder zwei oder
mehrere hiervon können
in Kombination verstärkt
werden. Weiterhin kann das Versehen mit Eigenschaften, einschließlich Auxotrophie,
Analogon-Resistenz, Mutation der Stoffwechselregulierung usw. mit
der Verstärkung
des Biosynthesesystemenzyms kombiniert werden.
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Zum Beispiel können L-Lysin-erzeugende Bakterien
so gezüchtet
werden, dass sie auxotroph für L-Homoserin
oder L-Threonin und L-Methionin sind (japanische Patentveröffentlichungen
Nrn. 48-28078 und 56-6499) oder auxotroph für Inositol oder Essigsäure sind
(offengelegtes japanisches Patent Nrn. 55-9784 und 56-8692), oder resistent gegen
Oxalysin, Lysin-hydroxamat,
S-(2-Aminoethyl)-cystein, γ-Methyllysin, α-Chlorcaprolactam,
DL-α-Amino-ε-caprolactam, α-Amino-lauryllactam,
einem Asparaginsäure-Analogon,
einem Sulfa-Arzneimittel, einem Chinoid oder N-Lauroylleucin sind.
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L-Arginin-erzeugende Bakterien können so
gezüchtet
werden, dass sie resistent gegen ein bestimmtes Mittel sind, beispielsweise
ein Sulfa-Arzneimittel, 2-Thiazolalanin; α-Amino-β-hydroxyvaleriansäure oder ähnliche;
auxotroph für
L-Histidin, L-Prolin,
L-Threonin, L-Isoleucin, L-Methionin oder L-Tryptophan zusätzlich zur
Resistenz gegen 2-Thiazolalanin (japanische Patentoffenlegung Nr.
54-44096); resistent gegen Ketomalonsäure, Fluormalonsäure oder
Monofluoressigsäure
(japanische Patentoffenlegung Nr. 57-18989); resistent gegen Argininol
(japanische Patentoffenlegung Nr. 62-24075); resistent gegen X-Guanidin
(X bezeichnet ein Derivat einer Fettsäure oder eine aliphatische
Kette, japanische Patentoffenlegung Nr. 2-186995); resistent gegen
5-Azauracil, 6-Azaurazil,
2-Thiouracil, 5-Fluoruracil, 5-Bromuracil, 5-Azacytosin, 6-Azacytosin usw.; resistent
gegen Rrginin-hydroxamat
und 2-Thiouracil; resistent gegen Argininhydroxamat und 6-Azauracil
(siehe japanische Patentoffenlegung Nr. 57-150381); resistent gegen
ein Histidin-Analogon oder Tryptophan-Analogon (siehe japanische
Patentoffenlegung Nr. 52-114092); auxotroph für mindestens eines von Methionin,
Histidin, Threonin, Prolin, Isoleucin, Lysin, Adenin, Guanin und
Uracil (oder einem Uracil-Vorläufer)
(siehe japanische Patentoffenlegung Nr. 52-99289); resistent gegen
Arginin-hydroxamat
(siehe japanische Patentveröffentlichung
Nr. 51-6754); auxotroph
für Succinsäure oder
resistent gegen ein Nukleinsäurebasenanalogon
(siehe japanische Patentoffenlegung Nr. 58-9692); nicht in der Lage,
Arginin zu metabolisieren und resistent gegen einen Arginin-Antagonisten
und Canavanin und auxotroph für
Lysin (siehe japanische Patentoffenlegung Nr. 52-8729); resistent
gegen Arginin, Argininhydroxamat, Homoarginin, D-Arginin und Canavanin
oder resistent gegen Argininhydroxamat und 6-Azauracil (siehe japanische
Patentoffenlegung Nr. 53-143288); resistent gegen Canavanin (siehe
japanische Patentoffenlegung Nr. 53-3586) usw.
-
Im Folgenden werden Verfahren zum
Verleihen oder Verbessern einer L-Aminosäure-Produktionsfähigkeit
durch Verstärken
eines L-Aminosäure-Biosyntheseenzymgens
beispielhaft beschrieben.
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Eine L-Lysin-Produktionsfähigkeit
kann beispielsweise verliehen werden, indem die Aktivitäten von
Dihydrodipicolinat-synthase
und Aspartokinase verstärkt
werden. Die Aktivitäten
von Dihydrodipicolinatsynthase und Aspartokinase in einem Methanol-assimilierenden
Bakterium können
verstärkt
werden, indem der Methanol-assimilierende Bakterienwirt mit einer
rekombinanten DNA transformiert wird, welche durch Ligieren eines die
Dihydrodipicolinatsynthase codierenden Genfragments und eines Aspartokinase
codierenden Genfragments mit einem Vektor, der in dem Methanol-assimilierenden
Bakterium funktioniert, vorzugsweise einem Vektor mit hoher Kopienzahl,
ligiert wird. Die Aktivitäten
von Dihydrodipicolinatsynthase und Aspartokinase sind als Ergebnis
der Erhöhung
der Kopienzahl der die Enzyme in dem transformierten Stamm codierenden Gene
erhöht.
Im Folgenden werden Dihydrodipicolinatsynthase, Aspartokinase und
Aspartokinase III auch als DDPS, AK und AKIII bezeichnet.
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Jeder Mikroorganismus kann die Gene
bereitstellen, welche DDPS und AK codieren, solange der gewählte Mikroorganismus
Gene beinhaltet, die eine DDPS-Aktivität und AK-Aktivität in einem
Methanol-assimilierenden Bakterium exprimieren können. Solche Mikroorganismen
können
Wildtyp-Stämme
oder davon abgeleitete Mutantenstämme sein. Insbesondere sind
Beispiele solcher Mikroorganismen der E. coli (Escherichia coli)
K-12-Stamm, der
Methylophilus methylotrophus AS1-Stamm (NCIMB 10515) und der Methylobacillus
glycogenes T-11-Stamm (NCIMB 11375) usw., sind jedoch nicht hierauf
beschränkt.
Diese Gene können
durch PCR unter Verwendung von Primern erhalten werden, die auf
Basis der bekannten Nukleotidsequenzen von DDPS (dapA, Richaud,
F. et al., J. Bacteriol., 297 (1986)) und AKIII (lysC, Cassan, M.,
Parsot, C., Cohen, G.N. und Patte, J.C., J. Biol. Chem, 261, 1052
(1986)) synthetisiert werden, wobei chromosomale DNA eines Mikroorganismus
wie E. coli K-12 als Templat verwendet wird. Spezifische Beispiele
sind dapA und lysC, die von E. coli stammen bzw. abgeleitet sind,
wie hier erklärt
wird.
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Bevorzugt unterliegen die in der
vorliegenden Erfindung verwendeten DDPS und AK keiner Rückkopplungsinhibierung
durch L-Lysin. Es ist bekannt, dass aus E. coli abgeleitete Wildtyp-DDPS
einer Rückkopplungshemmung
durch L-Lysin unterliegt (siehe US-Patente 5,661,012 und 6,040,160),
und dass die von E. coli abgeleitete Wildtyp-AKIII einer Suppression
unter Rückkopplungshemmung
durch L-Lysin unterliegt. Daher codieren dapA und lysC bevorzugt
DDPS und AKIII, die jeweils eine Mutation enthalten, welche die
Rückkopplungshemmung
durch L-Lysin bei Einführung
in ein Methanol-assimilierendes Bakterium ausschaltet. Im Folgenden
wird die DDPS, welche eine Mutation enthält, die die Rückkopplungshemmung
durch L-Lysin ausschaltet, auch als „mutierte DDPS" bezeichnet, und
eine DNA, welche die mutierte DDPS codiert, kann auch als „mutierte
dapA" oder „dapA*" bezeichnet werden.
Die von E. coli abgeleitete AKIII, welche eine Mutation enthält, die
die Rückkopplungshemmung
durch L-Lysin ausschaltet,
kann auch als „mutierte
AKIII" bezeichnet werden,
und die DNA, welche die mutierte AKIII codiert, kann auch als „mutiertes
lysC" bezeichnet
werden.
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Es ist in der vorliegenden Erfindung
jedoch nicht immer notwendig, dass DDPS und AK mutiert werden. Beispielsweise
ist bekannt, dass die von Corynebacterium-Bakterien stammende DDPS
keiner Rückkopplungshemmung
durch L-Lysin unterliegt (siehe koreanische Patentveröffentlichung
Nr. 92-8382, US-Patente
5,661,012 und 6,040,160).
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Eine aus E. coli stammende Nukleotidsequenz
von Wildtyp-dapA ist beispielhaft in SEQ ID NO: 3 gezeigt, und die
durch diese Nukleotidsequenz codierte Aminosäuresequenz der Wildtyp-DDPS
ist beispielhaft in SEQ ID NO: 4 gezeigt.
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Die DNA, welche die mutierte DDPS
codiert, die keiner Rückkopplungshemmung
durch L-Lysin unterliegt, kann eine DNA sein, die DDPS mit der Aminosäuresequenz
von SEQ ID NO: 4 codiert, einschließlich des Austausch des Histidinrests
an Position 118 von SEQ ID NO: 4 durch einen Tyrosinrest. Weiterhin
kann die DNA, welche die Mutante AKIII codiert, die keiner Rückkopplungshemmung
durch L-Lysin unterliegt, eine DNA sein, die AKIII mit der Aminosäuresequenz
einschließlich
des Austauschs von Threonin an Position 352 durch einen Isoleucinrest
codiert (hinsichtlich der AKIII-Sequenz siehe US-Patente 5,661,012
und 6,040,160).
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Das zum Genklonieren verwendete Plasmid
kann irgendein Plasmid sein, solange es sich in Mikroorganismen
wie Escherichia-Bakterien replizieren kann. Insbesondere sind Beispiele
solcher Bakterien pBR322, pTWV228, pMW119, pUC19 usw.
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Vektoren, die in Methylophilus-Bakterien
funktionieren, beinhalten beispielsweise ein Plasmid, das sich autonom
in Methylophilus-Bakterien replizieren kann. Insbesondere sind Beispiele
RSF1010, welches ein Wirtsvektor mit breitem Spektrum ist, sowie
Derivate hiervon, pAYC32 (Chistorerdov, A.Y., Tsygankov, Y.D. Plasmid,
16, 161-167 (1986)), pMFY42 (Gene, 44, 53 (1990)), pRP301, pTB70
(Nature, 287, 396, (1980)) usw.
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Weiterhin beinhalten Beispiele für Vektoren,
die in Methylobacillus-Bakterien funktionieren, beispielsweise ein
Plasmid, das sich autonom in Methylobacillus-Bakterien replizieren
kann. Spezielle Beispiele sind RSF1010, welches ein Vektor mit breitem
Wirtsspektrum ist, sowie Derivate hiervon wie pMFY42 (Gene, 44, 53
(1990)).
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Um eine rekombinante DNA über Ligation
von dapA und lysC an einen Vektor, der in einem Methanol-assimilierenden
Bakterium funktioniert, herzustellen, wird der Vektor mit einem
für die
Enden eines DNA-Fragments, welches dapA und lysC enthält, geeigneten
Restriktionsenzym verdaut. Die Ligation wird üblicherweise unter Verwendung
einer Ligase wie T4-DNA-Ligase durchgeführt. Die Gene dapA und lysC
können in
verschiedene Vektoren oder den gleichen Vektor einbezogen werden.
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Ein Plasmid mit breitem Wirtsbereich
RSFD80 ist bekannt (WO95/16042) und kann in der vorliegenden Erfindung
als das Plasmid mit einem mutierten dapA, das für eine mutierte DDPS codiert
und einem mutierten lysC, das für
eine mutierte AKIII codiert, verwendet werden. Ein mit diesem Plasmid
transformierter E. coli JM109-Stamm wurde als AJ12396 bezeichnet
und beim National Institute of Bioscience of Advanced Industrial
Science and Technology am 28. Oktober 1993 hinterlegt, wobei eine
Zugangsnummer FERM P-13936 erhalten wurde. Dann wurde dieser einer
internationalen Hinterlegung unter den Vorschriften des Budapester Vertrags
am 1. November 1994 überführt, wobei
eine Zugangsnummer FERM BP-4859 erhalten wurde. RSFC80 kann aus
dem AJ12396-Stamm durch ein bekanntes Verfahren erhalten werden.
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RSFD80 enthält ein mutiertes dapA, wobei
die Nukleotidsequenz von Wildtyp-dapA, die in SEQ ID NO: 3 gezeigt
ist, an der Position 597 von C in T geändert wurde. Der Histidinrest
an Position 118 der Wildtyp DDPS von SEQ ID NO: 4, die durch die
Wildtyp-dapA von SEQ ID NO: 3 codiert wird, wird als Ergebnis der
obigen Nukleotidänderung
in einen Tyrosinrest umgewandelt. Weiterhin enthält RSFD80 ein mutiertes lysC,
in dem die Nukleotidsequenz des lysC an der Position 1638 von C
zu T verändert
wurde. Diese Mutation führt
zu der mutierten AKIII, das Threonin an Position 352 ist jedoch
zu einem Isoleucin verändert.
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Jedes Verfahren kann verwendet werden,
um die wie oben hergestellte rekombinante DNR in ein Methylophilus-Bakterium
oder Methylobacillus-Bakterium einzuführen, solange eine ausreichende
Transformationseffizienz gewährleistet
wird. Beispielsweise kann die Elektroporation verwendet werden (Canadian
Journal of Microbiology, 42, 197 (1997)).
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Die Verstärkung der Expression eines
gewünschten
Gens kann erreicht werden, indem eine hohe Kopienzahl des Gens auf
der chromosomalen DNA eines Methylophilus-Bakteriums eingeführt wird.
Vielfache Kopien von dapA und lysC können in die chromosomale DNA
eines Methylophilus-Bakteriums durch homologe Rekombination eingeführt werden.
Dies kann durchgeführt
werden, indem auf eine Sequenz abgezielt wird, die auf chromosomaler
DNR in vielfacher Kopienzahl vorliegt. Eine repetitive DNA oder
ein invertierter Repeat, der am Ende eines transponiblen Elements
vorliegt, kann als Sequenz verwendet werden, die in vielfacher Kopienzahl
auf chromosomaler DNA vorliegt. Alternativ können vielfache Kopien des gewünschten
Gens in die chromosomale DNA eingeführt werden, indem diese in
ein Transposon einbezogen werden und dieses transferiert wird, wie
in der japanischen Patentoffenlegung Nr. 2-109985 offenbart ist.
Bei beiden Verfahren wird die Aktivität der gewünschten Gene als Ergebnis der
erhöhten
Kopienzahl der gewünschten
Gene in Transformantenstämmen
verstärkt.
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Neben den obigen Genamplifizierungsverfahren
kann die Expression des gewünschten
Gens verstärkt
werden, indem eine Expressionskontrollsequenz, wie Promoter von
dapA und lysC, durch stärkere
ausgetauscht werden (siehe japanische Patentoffenlegung Nr. 1-215280).
Beispiele starker Promoter beinhalten den lac-Promoter, trp-Promoter,
trc-Promoter, tac-Promoter,
PR-Promoter und den PL Promoter von Lambdaphagen, den tet-Promoter,
amyE-Promoter, spac-Promoter usw. Die Verwendung dieser Promoter
verstärkt
die Expression des gewünschten
Gens, womit die Aktivität
des gewünschten
Genprodukts verstärkt
wird. Solche Genexpressionsverstärkungsverfahren
können
mit den oben beschriebenen Genamplifizierungsverfahren (Erhöhung der
Kopienzahl des gewünschten
Gens) kombiniert werden.
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Die Herstellung einer rekombinanten
DNA kann erreicht werden, indem ein Genfragment und ein Vektor ligiert
werden, nachdem der Vektor einmal mit einem Restriktionsenzym verdaut
wurde, entsprechend dem Terminus des Genfragments. Die Ligation
wird üblicherweise
durch eine Ligase wie T4-DNA-Ligase durchgeführt. Die dem Fachmann bekannten
gewöhnlichen
Verfahren können
als Verdauungsverfahren verwendet werden und beinhalten die Ligation
von DNA, Herstellung chromosomaler DNA, PCR, Herstellung von Plasmid-DNA,
Transformation, Konstruktion von Oligonukleotiden, die als Primer
verwendet werden, usw. Solche Methoden sind in Sambrook, J., Fritsch,
E.F., und Maniatis, T., „Molecular
Cloning A Laboratory Manual, 2. Ausgabe", Cold Spring Harbor Laboratory Press
(1989) usw. beschrieben.
-
Zusätzlich zur Verbesserung der
DDPS- und AK-Genexpression oder -Aktivität können auch andere Enzyme, die
an der L-Lysin-Biosynthese
beteiligt sind, verstärkt
werden. Solche Enzyme beinhalten Enzyme des Diaminopimelatwegs,
wie Dihydrodipicolinatreduktase, Diaminopimelatdecarboxylase, Diaminopimelatdehydrogenase
(siehe WO96/40934 hinsichtlich sämtlicher
voranstehender Enzyme), Phosphoenolpyruvatcarboxylase (japanische
Patentoffenlegung Nr. 60-87788), Aspartataminotransferase (japanische
Patentveröffentlichung
Nr. 6-102028), Diaminopimelatepimerase und Asparaginsäure-Semialdehyddehydrogenase,
Enzyme des Aminoadipatwegs, wie Homoaconitathydratase usw.
-
Aspartokinase, Asparaginsäure-Semialdehyddehydrogenase,
Dihydrodipicolinatsynthase, Dihydrodipicolinatreductase und Diaminopimelatdecarboxylase,
abgeleitet von Methylophilus methylotrophus, sind in WO 00/61723
beschrieben.
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Weiterhin können die Mikroorganismen der
vorliegenden Erfindung eine verminderte Aktivität eines Enzyms aufweisen, welches
eine Reaktion der Bildung einer anderen Verbindung als L-Lysin durch
Abzweigung vom Biosyntheseweg für
L-Lysin katalysiert, oder ihnen kann ein solches Enzym fehlen. Illustrative
Beispiele des Enzyms, welches eine Reaktion der Bildung einer anderen
Verbindung als L-Lysin durch Abzweigung vom Biosyntheseweg für L-Lysin
katalysiert, sind Homoserindehydrogenase (siehe WO95/23864).
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Die zuvor erwähnten Verfahren zur Erhöhung der
Aktivitäten
von an der L-Lysin-Biosynthese beteiligten Enzymen können ähnlich für L-Arginin
verwendet werden.
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Die Fähigkeit zur Produktion von
L-Arginin kann verbessert werden, indem die Acetylornithindeacetylaseaktivität, die N-Acetylglutaminsäure-g-semialdehyddehydrogenaseaktivität, N-Acetylglutamokinaseaktivität und Argininosuccinaseaktivität verstärkt werden
(siehe japanische Patentveröffentlichung
Nr. 5-23750).
-
Die Fähigkeit zur Produktion von
L-Arginin kann weiterhin verbessert werden, indem die Aktivität von Glutamatdehydrogenase
(
EP 1 057 893 A1 ),
Argininosuccinatsynthase (
EP
0 999 267 A1 ), Carbamoylphosphatsynthetase (
EP 1 026 247 A1 ) oder N-Acetylglutamatsynthase
(siehe japanische Patentoffenlegung Nr. 57-5693) verstärkt werden,
oder indem das Gen, welches einen Argininrepressor codiert (argR),
zerstört
wird.
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Herstellung
von L-Lysin oder L-Arginin
-
L-Lysin oder L-Arginin können hergestellt
werden, indem ein Methanol-assimilierendes Bakterium wie Methylophilus-Bakterien oder Methylobacillus-Bakterien,
welche eine L-Lysin-
oder L-Arginin Produktionsfähigkeit
aufweisen, kultiviert werden. L-Lysin oder L-Arginin können wie
oben beschrieben bei der Herstellung und Akkumulation aus dem Medium
gewonnen werden. L-Lysin oder L-Arginin können dann aus der Kultur gewonnen
werden.
-
Der in der vorliegenden Erfindung
verwendete Mikroorganismus kann durch ein Verfahren kultiviert werden,
das typischerweise bei der Kultivierung von Methanol-assimilierenden
Mikroorganismen verwendet wird. Entweder kann ein natürliches
Medium oder ein synthetisches Medium als Medium in der vorliegenden Erfindung
verwendet werden, solange es eine Kohlenstoffquelle enthält, eine
Stickstoffquelle, anorganische Ionen und andere organische Bestandteile
in Spurenmengen, wenn erforderlich.
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Wenn Methanol als Hauptkohlenstoffquelle
verwendet wird, können
L-Lysin oder L-Arginin bei geringen Kosten hergestellt werden. Bei
Verwendung als Hauptkohlenstoffquelle wird Methanol einem Medium
in einer Konzentration von 0,001 bis 30% zugegeben. Als Stickstoffquelle
werden Ammoniumsulfat usw. dem Medium zugegeben. Zusätzlich hierzu
können
in Spurenmengen Bestandteile wie Kaliumphosphat, Natriumphosphat,
Magnesiumsulfat, Eisensulfat und Mangansulfat in geringen Mengen
zugegeben werden.
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Die Kultivierung wird üblicherweise
unter aeroben Bedingungen durch Schütteln oder Rühren unter Belüftung durchgeführt, wobei
der pH bei 5 bis 9 gehalten wird, und die Temperatur bei 20 bis
45°C gehalten wird,
und ist typischerweise nach 24 bis 120 Stunden beendet.
-
L-Lysin oder L-Arginin können üblicherweise
durch eine Kombination eines Ionenaustauschharzverfahrens, Fällungsverfahrens
und anderen bekannten Verfahren gewonnen werden.
-
Beispiele
-
Im Folgenden wird die vorliegende
Erfindung ausführlicher
mit Bezug auf die bevorzugten Ausführungsformen beschrieben, die
nur beispielhaft angegeben sind.
-
Wenn nicht anders angegeben, wurden
Reagenzien verwendet, die von Wako Pure Chemical Industries oder
von Nakarai Tesque hergestellt wurden. Die Zusammensetzungen der
in den Beispielen verwendeten Medien sind unten gezeigt. Bei allen
Medien wurde der pH mit NaOH, KOH oder HCl eingestellt. LB-Medium:
Bacto
trypton (Difco) | 10
g/l |
Hefeextrakt
(Difco) | 5g/l |
NaCl
10 g/l | pH
7,0 |
-
Eine Dampfsterilisation wurde bei
120°C für 20 Minuten
durchgeführt. LB-Agarmedium: LB-Medium
-
Eine Dampfsterilisation wurde bei
120°C für 20 Minuten
durchgeführt. SEII-Medium:
K2HPO4 | 1,9
g/l |
NaH2PO4 | 1,5
g/l |
MgSO4·7H2O | 0,2
g/l |
(NH4)2SO4 | 5
g/l |
CuSO4·5H2O | 5 μg/l |
MnSO4·5H2O | 25 μg/l |
ZnSO4·7H2O | 23 μg/l |
CaCl2·2H2O | 72
mg/l |
FaCl3·6H2O | 9,7
mg/l |
CaCO3(Kanto Kagaku) | 30
g/l |
Methanol | 2%
(v/v) |
ph
7,0 | |
-
Die Bestandteile ausgenommen Methanol
wurden einer Dampfsterilisation bei 121°C für 15 Minuten unterzogen, und
Methanol wurde zugegeben, nachdem das Medium ausreichend abgekühlt war. SEII-Agarmedium:
K2HPO4 | 1,9
g/l |
NaH2PO4 | 1,56
g/l |
MgSO4·7H2O | 0,2
g/l |
(NH4)2SO4 | 5
g/l |
CuSO4·5H2O | 5 μg/l |
MnSO4·5H2O | 25 μg/l |
ZnSO4·7H2O | 23 μg/l |
CaCl2·2H2O | 72
mg/l |
FaCl3·6H2O | 9,7
mg/l |
Methanol | 0,5%
(v/v) |
ph
7,0 | |
Bactoagar
(Difco) | 15
g/l |
-
Andere Bestandteile als Methanol
wurden einer Dampfsterilisation bei 121°C für 15 Minuten unterzogen, und
Methanol wurde zugegeben, nachdem das Medium ausreichend abgekühlt war.
-
Beispiel 1
-
Konstruktion einer Mutanten-lysE-Genbibliothek
-
Zunächst wurde das lysE-Gen, ein
homologes Gen des für
Corynebacterium-Bakterien bekannten, die Sekretion von L-Lysin verstärkenden
Gens, aus. einem Brevibacterium-Bakterium kloniert, und die Expression des
Gens wurde in einem Methylophilus-Bakterium versucht.
-
(1) Konstruktion von pRSlysE
-
Um lysE in ein Methylophilus-Bakterium
einzuführen,
wurde ein bekanntes Plasmid pRS (siehe internationale Patentveröffentlichung
in Japanisch (Kohyo) Nr. 3-501682) verwendet, um ein Plasmid pRSlysE
zur Expression von lysE zu konstruieren. pRS ist ein Plasmid, welches
das Vektorsegment des pVIC40-Plasmids enthält (internationale
Patentveröffentlichung
WO90/04636, internationale Patent-veröffentlichung in Japanisch Nr.
3-501682) und wird aus pVIC40 erhalten, indem ein DNA-Bereich deletiert
wird, der das in dem Plasmid enthaltene Threoninoperon codiert.
Das Plasmid pVIC40 stammt aus einem Plasmid eines Vektors mit einem
breiten Wirtsspektrum pAYC32 (Chistorerdov, A.Y., Tsygankov, Y.D.,
Plasmid, 1986, 16, 161-167), welches ein Derivat von RSF1010 ist.
-
Insbesondere wurde pRS wie folgt
konstruiert. Das pVIC40-Plasmid
wurde mit EcoRI verdaut und mit einer Phenol/ Chloroform-Lösung versetzt
und vermischt, um die Reaktion zu beenden. Nachdem das Reaktionsgemisch
zentrifugiert wurde, wurde die obere Schicht gesammelt, und DNA
wurde durch Ethanolfällung
gewonnen und auf einem 0,8% Agarosegel aufgetrennt. Ein DNA-Fragment
von ungefähr
8 Kilobasenpaaren (im Folgenden „kbp"), welches die Vektorseite enthielt,
wurde unter Verwendung von EASY TRAP Ver. 2 (DNA collection kit,
Takara Shuzo) gewonnen. Das wie oben beschrieben hergestellte Vektorbereiehfragment
des pVIC40-Plasmids wurde unter Verwendung des DNA Ligation Kit
Ver. 2 (Takara Shuzo) selbstligiert. Diese Ligationsreaktionslösung wurde
verwendet, um Escherichia coli (E. coli JM109 kompetente Zellen,
Takara Shuzo) zu transformieren. Die Zellen wurden auf das LB-Agarmedium, welches
20 mg/l Streptomycin enthielt, aufgebracht und über Nacht bei 37°C inkubiert.
Die auf dem Agarmedium erscheinenden Kolonien wurden jeweils in
das LB-Flüssigmedium,
welches 20 mg/l Streptomycin enthielt, geimpft und 8 Stunden unter
Schütteln
bei 37°C
kultiviert. Plasmid-DNA
wurde aus jeder Kulturlösung
durch das alkalische SDS- Verfahren
extrahiert, und die Struktur jedes Plasmids wurde durch Verdauung
mit Restriktionsenzymen bestätigt,
wobei pRS erhalten wurde.
-
Dann wurde ein den tac-Promoter aufweisendes
Plasmid pRStac gemäß dem in 1 gezeigten Schema aus pRS
konstruiert. Das pRStac-Plasmid wurde wie folgt konstruiert. Der
pRS-Vektor wurde mit Restriktionsenzymen EcoRI und PstI verdaut
und einer Phenol/Chloroform-Lösung
zugegeben und vermischt, um die Reaktion zu beenden. Nachdem das
Reaktionsgemisch zentrifugiert wurde, wurde die obere Schicht gesammelt,
und DNA wurde durch Ethanolfällung
gewonnen und auf einem 0,8 Agarosegel getrennt. Ein DNA-Fragment
von 8 Kilobasenpaaren (im Folgenden als „kbp" abgekürzt) wurde unter Verwendung
von EASY TRAP Ver. 2 (DNA collection kit, Takara Shuzo) gewonnen.
Andererseits wurde der tac-Promoterbereich durch PCR amplifiziert,
wobei das pKK223-3-Plasmid (Expressionsvektor, Pharmacia) als Templat
sowie die in SEQ ID NO: 7 und 8 gezeigten Primer verwendet wurden
(ein Zyklus, bestehend aus Denaturierung bei 94°C für 20 Sekunden, Anneal bei 55°C für 30 Sekunden
und Verlängerungsreaktion
bei 72°C
für 60
Sekunden, wurde für
30 Zyklen wiederholt). Pyrobest DNA-Polymerase (Takara Shuzo) wurde für die PCR
verwendet. Das den amplifizierten tac-Promoter enthaltende DNA-Fragment
wurde unter Verwendung von PCR prep (Promega) gereinigt und anschließend an
den Restriktionsenzymstellen, die zuvor in dem Primern konstruiert
wurden, d.h. an den EcoRI- und EcoT22I-Stellen, verdaut. Dann wurde
das Reaktionsgemisch einer Phenol/Chloroform-Lösung zugegeben und vermischt,
um die Reaktion zu beenden. Nachdem das Reaktionsgemisch zentrifugiert
wurde, wurde die obere Schicht gesammelt, und DNA wurden durch Ethanolfällung gewonnen
und auf einem 0,8 Agarosegel getrennt. Ein DNA-Fragment von ungefähr 0,15
kbp wurde unter Verwendung von EASY TRAP Ver. 2 gewonnen.
-
Die Verdauungsprodukte des pRS-Vektors
und des tac-Promoterbereichfragments, die wie oben beschrieben hergestellt
wurden, wurden unter Verwendung des DNA Ligation Kit Ver. 2 (Takara
Shuzo) ligiert. Diese Ligationsreaktionslösung wurde verwendet, um Escherichia
coli (E. coli JM109 kompetente Zellen, Takara Shuzo) zu transformieren.
Die Zellen wurden auf ein LB-Agarmedium, welches 20 mg/l Streptomycin
enthielt, plattiert und über
Nacht bei 37°C
inkubiert. Die auf dem Agarmedium erscheinenden Kolonien wurden jeweils
in ein LB-Flüssigmedium
geimpft, welches 20 mg/l Streptomycin enthielt, und 8 Stunden unter
Schütteln bei
37°C kultiviert.
Plasmid-DNA wurde
aus jeder Kulturlösung
durch das Alkali-SDS-Verfahren
extrahiert, und die Struktur jedes Plasmids wurde durch Verdauung
mit Restriktionsenzymen bestätigt,
wobei pRStac erhalten wurde. Ein Plasmid, bei dem die Transkriptionsrichtungen
des Streptomycinresistenzgens auf dem pRS-Vektor und des tac-Promoters zueinander
identisch waren, wurde als pRStac ausgewählt.
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Das wie oben beschrieben erhaltene
pRStac wurde mit Sse8387I (Takara Shuzo) und SapI (New England Biolabs)
verdaut, einer Phenol/Chloroform-Lösung zugegeben und vermischt,
um die Reaktion zu beenden. Nachdem das Reaktionsgemisch zentrifugiert
wurde, wurde die obere Schicht entnommen, und DNA wurden durch Ethanolfällung gewonnen
und auf einem 0,8 Agarosegel getrennt, wobei ein DNA-Fragment von
ungefähr
9,0 kbp erhalten wurde.
-
Das lysE-Genfragment wurde ebenfalls
mittels PCR unter Verwendung eines Chromosoms, das aus dem Brevibacterium
lactofermentum 2256-Stamm (ATCC13869) extrahiert wurde, als Templat,
und den in SEQ ID NO: 9 und 10 gezeigten Primern amplifiziert (Denaturierung
bei 94°C
für 20
Sekunden, Anneal bei 55°C
für 30
Sekunden und Verlängerungsreaktion
bei 72°C
für 90
Sekunden). Pyrobest DNA-Polymerase (Takara Shuzo) wurde für die PCR
verwendet. Dabei wurden, um eine Expression des lysE-Gens in einem
Methylophilus-Bakterium möglich
zu machen, die Primer so konstruiert, dass Nukleotide, die sich
9-15 bp vom Translationsinitiierungscodon des lysE-Gens befanden,
durch eine Sequenz ausgetauscht wurden, von der bekannt ist, dass
sie in einem Methylophilus-Bakterium funktioniert (Wyborn, N.R.,
Mills, J., Williamis, S.G. und Jones, C.W., Euro. J. Biochem., 240,
314-322 (1996)). Das erhaltene Fragment wurde unter Verwendung von PCR
prep (Promega) gereinigt und dann mit Sse8387I und SapI verdaut.
Das Reaktionsgemisch wurde zu einer Phenol/Chloroform-Lösung gegeben
und vermischt, um die Reaktion zu beenden. Nachdem das Reaktionsgemisch
zentrifugiert wurde, wurde die obere Schicht gesammelt, und DNA
wurde durch Ethanolfällung
gewonnen und weiter aus einem 0,8 % Agarosegel gewonnen.
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Die Verdauungsprodukte des pRStac-Vektors
und das wie oben beschrieben hergestellte lysE-Genbereichfragment
wurden unter Verwendung des DNA Ligation Kit Ver. 2 (Takara Shuzo)
ligiert. Diese Ligationsreaktionslösung wurde verwendet, um Escherichia
coli (E. coli JM109 kompetente Zellen, Takara Shuzo) zu transformieren.
Die Zellen wurden auf ein LB-Agarmedium
plattiert, das 20 mg/l Streptomycin enthielt, und über Nacht
bei 37°C
inkubiert. Die auf dem Agarmedium erscheinenden Kolonien wurden
jeweils in ein LB-Flüssig medium,
welches 20 mg/l Streptomycin enthielt, geimpft und unter Schütteln 8
Stunden bei 37°C kultiviert.
Plasmid-DNA wurde aus jeder Kulturlösung durch das Alkali-SDS-Verfahren
extrahiert, und die Struktur jedes Plasmids wurde durch Verdauung
mit Restriktionsenzymen und Bestimmung der Nukleotidsequenz bestätigt, wobei
pRSlysE erhalten wurde (1).
In pRSlysE war das lysE-Gen so positioniert, dass dessen Transkriptionsrichtung
die gleiche sein sollte, wie die des tac-Promoters.
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(2) Einführung von
pRSlysE in ein Methylophilus-Bakterium
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Das wie oben beschrieben erhaltene
pRSlysE wurde durch Elektroporation (Canadian Journal of Microbiology,
43, 197 (1997)) in den Methylophilus methylotrophus AS1-Stamm (NCIMB10515)
eingeführt.
Weiterhin wurde pRS auch als Kontrolle auf die gleiche Weise wie
für pRSlysE
in den AS1-Stramm
eingeführt.
Als Ergebnis wurden mehrere Tausend Kolonien pro 1 μg DNA bei
Verwendung von pRS als Kontrolle erhalten, wohingegen nur einige
Kolonien mit pRSlysE erhalten wurden.
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Wenn Plasmide aus transformierten
Stämmen
extrahiert wurden, von denen angenommen wurde, dass in diese pRSlysE
eingeführt
war, und deren Nukleotidsequenzen untersucht wurden, war bei allen
untersuchten Plasmiden eine spontane Mutation in einem lysE-codierenden
Bereich eingeführt,
und in einigen Fällen
war eine Nonsense-Mutation bzw. Nichtsinn-Mutation als Mutation
eingeführt,
wodurch ein eine Aminosäure
codierendes Codon durch ein Stoppcodon ausgetauscht war, was die
Translation terminierte. Weiterhin wurde in dem anderen Plasmid
die Deletion des lysE-Gens beobachtet. Es wurde angenommen, dass
die von solchen Plasmiden getragene lysE-Funktion verloren ging.
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Wie oben beschrieben, war die die
Einführungshäufigkeit
für pRSlysE,
welches die volle Länge
des lysE-Gens trug, in Methylophilus methylotrophus extrem gering,
und nur Plasmide mit einem lysE-mutierten Gen, welches eine Mutation
enthielt, die die Funktion ausschaltete, konnten eingeführt werden.
Unter Berücksichtigung
dieser Tatsachen in Kombination wurde angenommen, dass die Einführung des
lysE-Gens in Methylophilus methylotrophus ein letaler Effekt war.
Dies weist darauf hin, dass das lysE-Gen nicht universell für die Sekretion
von L-Lysin in heterogenen Bakterien wirkt.
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Der Methylophilus methylotrophus
AS1-Stamm, der das mit einer Mutation eingeführte pRSlysE enthält, wurde
auf eine SEII-Platte
aufgebracht, welche 50 mg/l Streptomycin enthielt und über Nacht
bei 37°C kultiviert.
Dann wurden die Zellen von ungefähr
10 cm2 der Mediumoberfläche abgekratzt, in das SEII-Hersteilungsmedium
(20 ml), das 50 mg/l Streptomycin enthielt, eingeimpft, und bei
37°C für 34 Stunden
unter Schütteln
kultiviert. Nach Beendigung der Kultivierung wurden die Zellen durch
Zentrifugation entfernt und die L-Lysin-Konzentration im Kulturüberstand
wurde unter Verwendung eines Aminosäureanalysators bestimmt (Nihon Bunko,
Hochgeschwindigkeits-Flüssigchromatographie).
Als Ergebnis wurde im Wesentlichen kein Stamm erhalten, in welchem
die Sekretion von L-Lysin verstärkt
war, trotz Einführung
des mutierten lysE-Gens.
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Wie oben beschrieben ist, führt die
Einführung
des von Corynebacterium-Bakterien stammenden schon bekannten lysE- Gens in Methanol-assimilierende
Bakterien zu einem letalen Effekt. In den Stämmen, bei denen ein lysE-Gen
nur in geringer Zahl eingeführt
war, unterlag das eingeführte
lysE-Gen einer Mutation oder
Defizienz, und lysE funktionierte nicht. Da für die Sekretion von Aminosäuren verantwortliche
Proteine nur funktionieren, wenn sie in eine Zellmembran einbezogen
werden, müssen
die Protein- und Membranbedingungen, wie beispielsweise die Lipidzusammensetzung,
gegenseitig geeignet sein. Es wurde daher als schwierig angesehen,
ein von einem heterologen Organismus stammendes Membranprotein so
zu exprimieren, dass dessen Funktion beibehalten wird. Demgemäß wurde
angenommen, dass wenn ein Einführungsverfahren
für eine
künstliche
Mutation verwendet würde,
durch welches mehr Mutationen positiv eingeführt werden können als
natürliche
Mutationen, aus solchen Mutanten ein mutiertes lysE mit L-Lysin-Sekretionsfähigkeit
erfolgreich erhalten werden könnte.
Auf Grundlage dieses Konzepts wurde eine lysE-Mutantenbibliothek konstruiert, indem
ein wie hier beschriebenes Mutationseinführungsverfahren unter Verwendung
von Hydroxylamin verwendet wurde.
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Weiterhin haben die Erfinder der
vorliegenden Erfindung überlegt,
dass wenn ein mutiertes lysE-Gen, welches eine L-Lysin-Sekretionsaktivität in einem
Methanol-assimilierenden Bakterium aufweist, in ein Methanol-assimilierendes
Bakterium eingeführt
wird, der Resistenzgrad gegen AEC (S-(2-Aminoethyl)cystein), einer analogen
Verbindung von L-Lysin, erhöht
sein könnte.
Auf Grundlage dieses Konzepts wurde ein hier beschriebenes Screening-System
entwickelt. Zunächst
wird die Konstruktion der lysE-Mutantenbibliothek ausführlich beschrieben.
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(3) Mutationsbehandlung
des pRSlysE-Plasmids
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Der E. coli JM109-Stamm, welcher
das Wildtyp-lysE tragende pRSlysE-Plasmid (erhältlich von Takara Shuzo) enthält, wurde
in das LB-Flüssigmedium
eingeimpft, welches 20 mg/l Streptomycin enthielt, und 8 Stunden
unter Schütteln
bei 37°C
kultiviert. Jede Plasmid-DNA wurde aus jeder Kulturlösung durch
das alkalische SDS-Verfahren extrahiert.
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Anschließend wurde durch ein in vitro
Mutationsverfahren unter Verwendung von Hydroxylamin eine Mutation
in das hergestellte pRSlysE eingeführt. Das heißt, es wurde
eine Lösung,
enthaltend 250 mM Kaliumphosphatpuffer, der auf pH 6,0 eingestellt
war, 400 mM einer Hydroxylaminlösung,
die auf einen pH 6,0 eingestellt war, jeweils als Endkonzentration,
und 2 μg
des pRSlysE-Plasmids sowie 200 μl
zubereitetes Wasser hergestellt und bei 75°C für 2 Stunden oder 3 Stunden
inkubiert. Anschließend
wurde das pRSlysE-Plasmid aus dieser Lösung unter Verwendung von EASY
TRAP Ver. 2 (DNA collection kit, Takara Shuzo) gewonnen. Mit Hydroxylamin
für 2 Stunden
umgesetzte Plasmide und mit Hydroxylamin für 3 Stunden umgesetzte Plasmide
wurden vermischt, um ein Aggregat von pRSlysE-Plasmiden zu erhalten,
in welche Mutationen mit verschiedenen Graden eingeführt waren.
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Die Anhäufung der wie oben beschrieben
erhaltenen mutierten pRSlysE-Plasmide, von denen angenommen wurde,
dass Mutationen an verschiedenen Positionen eingeführt waren,
wurden amplifiziert und Escherichia coli (E. coli JM109 kompetente
Zellen, Takara Shuzo) wurden mit diesem Plasmidaggregat transformiert,
auf das LB-Agarmedium aufgebracht, welches 20 mg/l Streptomycin
enthielt, und über
Nacht bei 37°C inkubiert,
um eine Bibliothek in Escherichia coli zu konstruieren. Alle Kolonien,
die auf dem Agarmedium erschienen, wurden abgekratzt, in das LB-Flüssigmedium,
welches 20 mg/l Streptomycin enthielt, eingeimpft, und unter Schütteln 8
Stunden bei 37°C
kultiviert. Plasmid-DNA wurde aus jeder Kulturlösung durch das alkalische SDS-Verfahren
extrahiert und als Mutanten-pRSlysE-Plasmidbibliothek verwendet.
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Einführung eines mutierten pRSlysE-Plasmids
in ein Methylophilus-Bakterium und L-Aminosäureherstellung
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(1) Screenen nach funktionellem
lysE aus der lysE-Bibliothek, in das eine künstliche Mutation eingeführt war
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Die wie oben beschrieben erhaltene
pRSlysE-Plasmidmutantenbibliothek wurde in den Methylophilus methylotrophus
AS1-Stamm (NCIMB10515)
durch Elektroporation (Canadian Journal of Microbiology, 23, 197 (1997))
eingeführt.
Als Kontrolle wurde Wildtyp-pRSlysE in den AS1-Stamm eingeführt. Als
ein Ergebnis wurde bei Verwendung von pRSlysE als Kontrolle das
vorherige Untersuchungsergebnis reproduziert, und nur wenige Kolonien
wurden pro 1 μg
DNA erhalten. Andererseits konnten mit der pRSlysE-Plasmidmutantenbibliothek einige
Hundert bis einige Tausend Kolonien erhalten werden. Die bisherigen
Untersuchungen haben gezeigt, dass in fast allen der mehreren Kolonien,
die bei Einführung
des Wildtyp-pRSlysE auftraten, lysE seine Funktion aufgrund der
Einführung
einer natürlichen
Mutation verlor. Das heißt,
die Einführungshäufigkeit
von pRSlysE, welches die volle Länge
des lysE-Gens enthielt, in Methylophilus methylotrophus war extrem
niedrig, und nur Plasmide mit einem mutierten lysE-Gen, das eine
Mutation enthielt, welche die Funktion ausschaltete, konnten eingeführt werden.
Unter Berücksichtigung
dieser Tatsachen insgesamt wurde angenommen, dass die Einführung des
lysE-Gens in Methylophilus methylotrophus zu einer letalen Wirkung
führen
würde.
Da andererseits viel mehr Kolonien als oben auftraten, wenn die
pRSlysE-Plasmidmutantenbibliothek eingeführt wurde, wurde eine Mutationseinführung durch
Hydroxylaminbehandlung bei hoher Effizienz erreicht.
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Wie oben beschrieben ist, konnte
die lysE-Mutantenbibliothek als eine pRSlysE-Plasmidmutantenbibliothek
erhalten werden. Dann wurde ein Screening-System zur Gewinnung von
funktionierendem lysE entwickelt, welches eine Aktivität der extrazellulären Sekretion
von L-Lysin aufweist.
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Der wie oben beschrieben erhaltene,
die pRSlysE-Plasmidmutantenbibliothek enthaltende Methylophilus
methylotrophus AS1-Stamm wurde geeignet verdünnt, so dass mehrere hundert
Kolonien pro Platte auftreten sollten, auf das SEII-Agarmedium,
welches 50 mg/l Streptomycin und 3 g/l L-Threonin enthielt, aufgebracht,
und 48 Stunden bei 37°C
inkubiert. Die auftretenden Kolonien wurden auf dem SEII-Agarmedium,
das 3 g/l L-Threonin und 0, 5, 7 oder 10 g/l AEC enthielt, repliziert.
Wenn die Kolonien auf einer Platte repliziert wurden, die AEC nicht
enthielt, waren die Kolonienzahlen, die auf der ursprünglichen
Platte und der replizierten Platte nach der Replikation auftraten,
gleich. Wenn die Kolonien jedoch auf, der AEC enthaltenden Platte
repliziert wurden, waren die auf der replizierten Platte auftretenden
Kolonienzahlen merklich vermindert im Vergleich zu denen der ursprünglichen
Platte. Die auf der replizierten Platte gebildeten Kolonien, die
AEC bei der jeweiligen Konzentration enthielten, wurden auf ein
neues SEII-Agarmedium übertragen,
das AEC enthielt, und kultiviert, und der Erwerb der AEC-Resistenz wurde auf
Grundlage der Beobachtung bestätigt,
dass eine einzelne Kolonie auf dem gleichen Medium gebildet werden
konnte. Aus solchen Stämmen
wurden hundert Stämme
zufällig
selektiert und einem weiteren Screenen unterzogen.
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(2) L-Aminosäureproduktion
durch einen Stamm, in den ein mutiertes pRSlysE-Plasmid eingeführt war
-
Von den Methylophilus methylotrophus
AS1-Stämmen,
die ein mutiertes pRSlysE enthielten, das vermutlich mit einer Mutation
eingeführt
wurde und eine REC-Resistenz gegenüber einem Wirt verlieh, wurden hundert
Stämme
auf eine SEII-Platte
aufgebracht, die 50 mg/l Streptomycin enthielt, und über Nacht
bei 37°C kultiviert.
Dann wurden die Zellen auf ungefähr
10 cm2 der Mediumoberfläche
abgekratzt, in ein SEII-Produktionsmedium
(20 ml) eingeimpft, welches 50 mg/l Streptomycin enthielt und unter
Schütteln
48 Stunden bei 37°C
kultiviert. Nach Beendigung der Kultivierung wurden die Zellen durch
Zentrifugation entfernt, und die in dem Kulturüberstand enthaltenen L-Aminosäuren wurden
durch Dünnschichtchromatographie
isoliert und mittels eines Verfahrens unter Verwendung einer Detektion
mit Ninhydrin grob quantifiziert. Als Ergebnis wurde gefunden, dass
L-Lysin und L-Arginin extrazellulär in verschiedenen Konzentrationen
sekretiert wurden. Diese hundert Stämme wurden grob in fünf Gruppen,
basierend auf ihren Mustern, klassifiziert.
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Ein typischer Stamm wurde aus jeder
dieser fünf
Gruppen selektiert, und die in diesen Stämmen enthaltenen Plasmide wurden
als pRSlysE561, pRSlysE562, pRSlysE563, pRSlysE564 und pRSlysE565
bezeichnet. Diese Plasmide wurden gereinigt, und die Nukleotidsequenzen
ihrer lysE-Regionen wurden analysiert. Als Ergebnis wurde gefunden,
dass pRSlysE562 und pRSlysE563 sowie pRSlysE561 und pRSlysE564 vollständig identische
Sequenzen aufwiesen. Daher wurden pRSlysE562, pRSlysE564 und pRSlysE565
im Folgenden untersucht:
Die Nukleotidsequenzen der für das lysE-Protein
codierenden Bereiche in pRSlysE562, pRSlysE564 und pRSlysE565 wurden
analysiert. Als Ergebnis wurde gefunden, dass lysE564 eine Substitution
an der 166. Position von A (Adenin) für G (Guanin) in der DNA-Sequenz
des in SEQ ID NO: 1 gezeigten Wildtyp-lysE enthielt. Als Ergebnis
war Ser (Serin) für
Gly (Glycin) an der 56. Position in der Aminosäuresequenz des in SEQ ID NO: 2
gezeigten Wildtyp-lysE substituiert. Es wurde weiterhin gefunden,
dass lysE562 Substitionen von A (Adenin) für G (Guanin) an der 166. Position
und A (Adenin) für
G (Guanin) an der 410. Position in der DNA-Sequenz des in SEQ ID
NO: 1 gezeigten Wildtyp-lysE beinhaltete. Als Ergebnis war Ser (Serin)
für Gly
(Glycin) an der 56. Position substituiert, und Gly (Glycin) war
für Asp
(Asparaginsäure)
an der 137. Position in der Aminosäuresequenz des in SEQ ID NO:
2 gezeigten Wildtyp-lysE substituiert. Es wurde weiterhin gefunden,
dass lysE565 Substitutionen von A (Adenin) für G (Guanin) an der 166. Position
und von A (Adenin) für
G (Guanin) an der 163. Position in der in SEQ ID NO: 1 gezeigten
DNA-Sequenz des Wildtyp-lysE beinhaltete. Als Ergebnis war Ser (Serin)
für Gly
(Glycin) an der 56. Position substituiert, und Thr (Threonin) war
an der 55. Position in der Aminosäuresequenz des in SEQ ID NO:
2 gezeigten Wildtyp-lysE
für Ala
(Alanin) substituiert. Wenn pRSlysE562, pRSlysE564 und pRSlysE565
wieder in die AS1-Stämme
eingeführt wurden,
konnten diese Plasmide mit ungefähr
der gleichen Häufigkeit
wie pRS eingeführt
werden. Die Stämme
mit eingeführten
Plasmiden wurde durch das gleiche Verfahren wie oben beschrieben
kultiviert, und die Konzentrationen von L-Lysin und L-Arginin in den Kulturüberständen wurden
unter Verwendung eines Aminosäureanalysators
(Nihon Bunko, Hochleistungsflüssigchromatographie)
quantifiziert. Die Messergebnisse sind in Tabelle 1 gezeigt.
-
-
Aus den obigen Ergebnissen wurde
ermittelt, dass pRSlysE562, pRSlysE564 und pRSlysE565 eine beträchtliche
Erhöhung
der Sekretion von L-Lysin und L-Arginin bewirkten. Weiterhin wurde
die Aktivität
der Erhöhung
der Sekretion von L-Lysin und L-Arginin beibehalten, selbst wenn
pRSlysE562, pRSlysE564 und pRSlysE565 wieder in die RS1-Stämme eingeführt wurden.
So wurde gezeigt, dass die Mutation des Stamms mit erworbener AEC-Resistenz
nicht in den Wirt eingeführt
wurde, sondern in das Plasmid.
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Die in pRSlysE562, pRSlysE564 und
pRSlysE565 gemeinsam eingeführte
Mutation war die Substitution von Ser (Serin) für Gly (Glycin) an der 56. Position
in der in SEQ ID NO: 2 gezeigten Aminosäuresequenz des Wildtyp-lysE.
Der mit pRSlysE564 transformierte E. coli JM109-Stamm, der nur diese
gemeinsame Mutation aufwies, wurde als AJ110086 bezeichnet. Dieser
Stamm wurde beim International Patent Organism Depositary, National
Institute of Advanced Industrial Science and Technology am 26. September
2002 als eine internationale, Hinterlegung unter den Vorschriften
des Budapester Vertrags hinterlegt und erhielt die Zugangsnummer
FERM BP-8196.
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Die lysE562- und lysE565-Gene können aus
lysE564 leicht durch dem Fachmann bekannte Verfahren erhalten werden.
Insbesondere kann das lysE562-Gen erhalten werden, indem ein Fragment
des aus pRSlysE564 erhaltenen, für
lysE564 codierenden Bereichs beispielsweise in pSELECTTM-1, einen
Vektor zur ortsgerichteten Mutationseinführung, der von Promega hergestellt
wird, einbezogen wird, und eine ortsgerichtete Mutation unter Verwendung
von Altered SitesTM, einem von Promega hergestellten
Kit zur Einführung
einer ortsgerich-teten Mutation, eingeführt wird, um G (Guanin) für A (Adenin)
an der 410. Position in SEQ ID NO: 1 zu substituieren. In dem obigen
Verfahren kann beispielsweise das synthetische Oligonukleotid von
SEQ ID NO: 5 als Primer verwendet werden. Das 20. Nukleotid in SEQ
ID NO: 5 unterliegt einer Nukleotidsubstitution in dem Wildtyp-lysE-Gen. Ähnlich kann
das lysE565-Gen erhalten werden, indem A (Adenin) für G (Guanin) an
der 166. Position in SEQ ID NO: 1 substituiert wird. Zur Einführung der
Mutation kann beispielsweise das synthetische Oligonukleotid von
SEQ ID NO: 6 verwendet werden. Die 16. und 19. Nukleotide in SEQ
ID NO: 6 unterliegen einer Nukleotidsubstitution in dem Wildtyp-lysE-Gen.
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Beispiel 2: Einführung eines
L-Lysin-Biosyntheseenzymgens und der Gene lysE562, lysE564 oder
lysE565 in Methylophilus methylotrophus.
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Da ermittelt wurde, dass die extrazelluläre Sekretion
von L-Lysin durch
Einführung
der lysE562-, lysE564- oder lys565-Gene verstärkt war, wurde die L-Lysinbiosynthese
in einem Stamm, in den das lysE562-, lysE564- oder lysE565-Gen eingeführt war,
verstärkt,
um eine weitere Verbesserung der Produktivität zu versuchen.
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(1) Konstruktion eines
Plasmids pRSdapA mit dem dapA*-Gen
-
Ein Plasmid mit einem Dihydrodipicolinatsynthase
codierenden Gen, welches keiner Rückkopplungshemmung durch L-Lysin
unterlag (dapA*), wurde als L-Lysin-Biosynthesesystemenzymgen hergestellt.
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Das in Beispiel 1 hergestellte pRStac
wurde mit Sse8387I und XbaI verdaut und zu einer Phenol/Chloroform-Lösung zugesetzt
und vermischt, um die Reaktion zu beenden. Nachdem das Reaktionsgemisch
zentrifugiert wurde, wurde die obere Schicht gesammelt und DNA wurden
durch Ethanolfällung
gesammelt und auf einem 0,8% Agarosegel getrennt, wobei ein DNA-Fragment
von ungefähr
9 kbp gewonnen wurde.
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Das dapA*-Genfragment wurde mittels
PCR unter Verwendung des bekannten Plasmids RSFD80 (siehe WO90/16042),
welches das Gen als Templat und die in SEQ ID NO: 11 und 12 gezeigten
Primer enthielt, amplifiziert (Denaturierung bei 94°C für 20 Sekunden,
Anneal bei 55°C
für 30
Sekunden und Verlängerungsreaktion
bei 72°C
für 60
Sekunden). Pyrobest DNA-Polymerase (Takara Shuzo) wurde zur PCR
verwendet. Das erhaltene dapA*-Fragment
wurde unter Verwendung von PCR prep (Promega) gereinigt und dann
mit den Restriktionsenzymen Sse8387I und XbaI verdaut. Das Reaktionsgemisch
wurde zu einer Phenol/ Chloroform-Lösung gegeben und vermischt,
um die Reaktion zu beenden. Nachdem das Reaktionsgemisch zentrifugiert
wurde, wurde die obere Schicht gesammelt und DNA wurde durch Ethanolfällung gewonnen
und auf einem 0,8 % Agarosegel getrennt, wobei ein DNA-Fragment
von ungefähr
0,1 kbp gewonnen wurde.
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Die wie oben beschrieben hergestellten
Verdauungsprodukte des pRStac-Vektors und das dapA*-Genbereichfragment
wurden unter Verwendung des DNA Ligation Kit Ver. 2 (Takara Shuzo)
ligiert. Diese Ligationsreaktionslösung wurde zur Transformation
von Escherichia coli (E. coli JM109 kompetente Zellen, Takara Shuzo)
verwendet. Die Zellen wurden auf ein LB-Agarmedium plattiert, das
20 mg/l Streptomycin enthielt, und über Nacht bei 37°C inkubiert.
Die auf dem Agarmedium erscheinenden Kolonien wurden jeweils in
ein LB-Flüssigmedium
geimpft, das 20 mg/l Streptomycin enthielt, und unter Schütteln 8
Stunden bei 37°C
kultiviert. Plasmid-DNA wurde jeder Kulturlösung durch das alkalische SDS-Verfahren
entzogen, und die Struktur jedes Plasmids wurde durch Verdauung
mit Restriktionsenzymen und Bestimmung der Nukleotidsequenz bestätigt, wobei
ein pRSdapA-Plasmid erhalten wurde. In dem pRSdapA-Plasmid war das
dapA*-Gen so positioniert, dass dessen Transkriptionsrichtung die
gleiche sein sollte wie die des tac-Promoters.
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(2) Konstruktion eines
Plasmids mit dem dapA*-Gen und einem der Gene lysE562, lysE564 oder
lysE565
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Um die Wirkung der Kombination eines
von lysE562, lysE564 oder lysE565 mit dapA* zu bewerten, wurden
die Plasmide pRSlysE562, pRSlysE564 und pRSlysE565 durch Insertion
des dapA*-Gens konstruiert. Die in Beispiel 1 hergestellten pRSlysE562,
lysE564 und lysE565 wurden mit einem Restriktionsenzym SapI verdaut
und unter Verwendung des DNA Blunting Kit (Takara Shuzo) mit einem
glatten Ende versehen. Weiterhin wurde ein pRSdapA-Plasmid mit den
Restriktionsenzymen EcoRI und SapI verdaut, und ein Fragment von
ungefähr
1 kbp mit dem tac-Promoter und dem dapA*-Bereich wurde auf einem
0,8 Agarosegel getrennt und unter Verwendung von EASY TRAP Ver.
2 gewonnen (Takara Shuzo). Dieses Fragment wurde wie oben beschrieben
mit einem glatten Ende versehen und an jedes der Verdauungsprodukte
der zuvor erwähnten pRSlysE562,
lysE564 und lysE565 unter Verwendung des DNA Ligation Kit Ver. 2
(Takara Shuzo) ligiert.
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Escherichia coli (E. coli JM 109
kompetente Zellen, Takara Shuzo) wurde mit jeder der erwähnten Ligationsreaktionslösungen transformiert,
auf das LB-Agarmedium aufgebracht, das 20 mg/l Streptomycin enthielt,
und über
Nacht bei 37°C
inkubiert. Die auf dem Agarmedium erscheinenden Kolonien wurden
in das LB-Flüssigmedium
geimpft, welches 20 mg/l Streptomycin enthielt, und 8 Stunden unter
Schütteln
bei 37°C kultiviert.
Die Plasmid-DNA wurde aus jeder Kulturlösung durch das alkalische SDS-Verfahren
extrahiert, und die Struktur hiervon wurde durch Verdauung mit Restriktionsenzymen
und Bestimmung der Nukleotidsequenz bestätigt, wobei pRSlysE562dapA-,
pRSlysE564dapA- und pRSlysE565dapA-Plasmide erhalten wurden. In diesen
Plasmiden waren die Gene so positioniert, dass die Transkriptionsrichtungen
von lysE562, lysE564 und lysE565 zu der von dapA* entgegengesetzt
sein sollten.
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Wenn die durch das oben erwähnte Verfahren
erhaltenen pRSlysE562dapA-, pRSlysE564dapA- und pRSlysE565dapA-Plasmide
jeweils in den Methylophilus methylotrophus AS1-Stamm (NCIMB10515)
durch Elektroporation eingeführt
wurden, wurden transformierte Stämme
mit pRSlysE562dapA und pRSlysE564dapA erhalten, wohingegen kein
transformierter Stamm mit pRSlysE565dapA erhalten wurde. Dies kann
auf der verminderten Stabilität
des Plasmids in dem A51-Stamm beruhen.
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(3) Herstellung von L-Lysin
durch Methylophilus-Bakterien, die lysE562 oder lysE564 und dapA*
enthalten
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Die wie oben beschrieben erhaltenen
AS1-Stämme,
in die pRSlysE562dapA oder pRSlysE564dapA eingeführt waren, oder pRSlysEdapA
als Kontrolle, wurden jeweils auf eine SEII-Platte aufgebracht, die 20 mg/l Streptomycin
enthielt, und über
Nacht bei 37°C
kultiviert, und die Zellen auf 0,3 cm2 der
Mediumoberflächen
wurden abgekratzt, in das SEII-Produktionsmedium
(20 ml), das 20 mg/l Streptomycin enthielt, eingeimpft, und 34 Stunden
unter Schütteln
bei 37°C
kultiviert. Nach Beendigung der Kultur wurden die Zellen durch Zentrifugation
entfernt und die in dem Kulturüberstand
enthaltene L-Lysinkonzentration wurde unter Verwendung eines Aminosäureanalysators
(Nihon Bunko, Hochleistungsflüssigchromatographie)
quantifiziert. Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 gezeigt. Die Stämme, in
die pRSlysE562dapA oder pRSlysE564dapA eingeführt waren, zeigten eine verbesserte
L-Lysinakkumulierung.
Die L-Lysinakkumulierung in den Medien war merklich verbessert im
Vergleich mit denen, in die nur pRSlysE562 oder pRSlysE564 eingeführt waren.
Es ist daher ersichtlich, dass die Geschwindigkeits- bzw. Mengenbegrenzung
der Sekretion ausgeschaltet war, und der dapA*-Gen verstärkende Effekt
synergistisch auftrat.
-
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Beispiel 3 : Einführung des
lysE564-Gens in Methylobacillus glycogenes und L-Aminosäuresäureproduktion
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(1) Herstellung von pRS-lysE564-Tc
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Es wurde entschieden, zu bestätigen, ob
lysE562, lysE564 und lysE565, welche mutiertes lysE enthielten,
in Methylobacillus-Bakterien funktionierten. Zu diesem Zweck wurde
lysE564 ausgewählt,
und pRSLysE564, ein Plasmid zur Expression von lysE564, wurde modifiziert.
Das pRSlysE564-Plasmid
trägt ein Streptomycin-Resistenzgen.
Da Methylobacillus glycogenes ursprünglich jedoch nicht resistent
gegen Streptomycin ist, kann das pRSlysE-Plasmid nicht gescreent
werden. Daher wurde ein modifiziertes Plasmid konstruiert, indem
ein Tetracyclinresistenzgen in das pRSlysE-Plasmid inser-tiert wurde,
das in Methylobacillus glycogenes verwendet werden konnte.
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Zunächst wurde pRS-lysE564-Tc,
welches das Tetracyclinresistenzgen trug, aus pRSlysE564 konstruiert.
Das pRSlysE564-Plasmid wurde mit einem Restriktionsenzym EcoRI verdaut
und zu einer Phenol/Chloroform-Lösung
gegeben und vermischt, um die Reaktion zu beenden. Das Reaktionsgemisch
wurde zentrifugiert, und die obere Schicht wurde gewonnen. DNA wurde
durch Ethanolfällung
gewonnen, und die verdauten Enden hiervor wurden unter Verwendung
des DNA Blunting Kit (Takara Shuzo) mit einem glatten Ende versehen.
DNA-Fragmente wurden auf einem 0,8% Agarosegel getrennt, und ein
DNA-Fragment mit
ungefähr
9 Kilobasenpaaren (im Folgenden als „kbp" abgekürzt) wurde unter Verwendung
von EASY TRAP Ver. 2 (DNA collection kit, Takara Shuzo) gewonnen.
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Weiterhin wurde der Tetracyclinresistenzgenbereich
durch PCR unter Verwendung des pRK310-Plasmids (Pansegrau et al.
J. Mol. Biol. 239, 623-663 (1994)) als Templat und den in SEQ ID
NO: 13 und 14 gezeigten Primern amplifiziert (ein Zyklus, bestehend
aus einer Denaturierung bei 94°C
für 20
Sekunden, einem Anneal bei 55°C
für 30
Sekunden und einer Verlängerungsreaktion
bei 72°C
für 60
Sekunden, wurde für
30 Zyklen wiederholt). Pyrobest DNA-Polymerase (Takara Shuzo) wurde
für die
PCR verwendet. Das amplifizierte DNA-Fragment, das den Tetracyclinresistenzgenbereich
enthielt, wurde unter Verwendung von PCR prep (Promega) gereinigt,
und anschließend
wurde DNA durch Ethanolfällung
gewonnen und unter Verwendung des Takara BKL Kit (Blunting Kination
Ligation Kit, Takara Shuzo) mit einem glatten Ende versehen und
phosphoryliert, zu einer Phenol/Chloroform-Lösung gegeben und vermischt,
um die Reaktion zu beenden. Nachdem das Reaktionsgemisch zentrifugiert
war, wurde die obere Schicht gesammelt, und DNA wurde durch Ethanolfällung gewonnen
und auf einem 0,8 Agarosegel getrennt. Ein DNA-Fragment von 1,5
kpb wurde unter Verwendung von EASY TRAP Ver. 2 gewonnen.
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Das Tetracyclinresistenzgen kann
auch durch ein dem obigen Verfahren ähnliches PCR-Verfahren erhalten
werden, indem ein anderes Plasmid, beispielsweise das pRK2-Plasmid,
anstelle von pRK310 als Templat verwendet wird.
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Das wie oben beschrieben hergestellte
pRSlysE564-Vektorfragment und das den Tetracyclinresistenzgenbereich
enthaltende DNA-Fragment wurden unter Verwendung des DNA Ligation
Kit Ver. 2 (Takara Shuzo) ligiert. Escherichia coli (E. Coli JM109
kompetente Zellen, Takara Shuzo) wurden mit dieser Ligationsreaktionslösung transformiert,
auf das LB-Agarmedium
gebracht, welches 20 mg/l Streptomycin und 15 mg/l Tetracyclin enthielt,
und über
Nacht bei 37°C
kultiviert. Die auf dem Agarmedium erscheinenden Kolonien wurden
in das LB-Flüssigmedium,
das 20 mg/l Streptomycin und 15 mg/l Tetracyclin enthielt, eingeimpft
und 8 Stunden unter Schütteln
bei 37°C
kultiviert. Plasmid-DNA wurde aus jeder Kulturlösung durch das alkalische SDS-Verfahren
extrahiert, und die Struktur jedes Plasmids wurde durch Verdauung
mit Restriktionsenzymen bestätigt,
wobei pRS-lysE564-Tc erhalten wurde.
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(2) Einführung von
pRS-lysE564-Tc in ein Methylobacillus-Bakterium und L-Aminosäureproduktion
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Wie oben beschrieben erhaltenes pRS-lysE564-Tc
wurde in den Methylobacillus glycogenes NCIMB11375-Stamm durch Elektroporation
(Canadian Journal of Microbiology, 43, 197 (1997)) eingeführt. Als Kontrolle
wurde pRK310 ähnlich
in den Methylobacillus glycogenes NCIMB11375-Stamm eingeführt. Als Ergebnis
wurden pRS-lys564-Tc enthaltende Kolonien mit fast der gleichen
Häufigkeit
erhalten wie mit der Kontrolle pRK310 erhalten wurden.
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pRSlysET wurde konstruiert, indem
ein Tetracyclinresistenzgenbereich auf die gleiche Weise wie für pRS-lysE564-Tc
in das pRSlysE-Plasmid insertiert wurde, welches das Wildtyp-lysE enthielt, und
es wurde versucht, dieses in den Methylobacillus glycogenes-Stamm
auf die gleiche Weise einzuführen.
Es wurde jedoch kein Stamm mit einer Einführung erhalten. Dies ist das
gleiche Phänomen,
das in dem Methylobacillus methylotrophus AS1-Stamm beobachtet wurde,
und es wurde vermutet, dass Wildtyp-lysE auch in Methylobacillus-Bakterien
nicht normal funktionierte.
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Der pRS-lysE564-Tc enthaltende Stamm
Methylobacillus glycogenes NCIMB11375 wurde auf eine SEII-Platte
aufgebracht, die 10 mg/l Tetracyclin enthielt, und über Nacht
bei 30°C
kultiviert. Dann wurden die Zellen auf ungefähr 10 cm2 der
Mediumoberfläche
abgekratzt und in das SEII-Produktionsmedium (20 ml) eingeimpft,
das 10 mg/l Tetracyclin enthielt, und unter Schütteln 60 Stunden bei 30°C kultiviert.
Nach Beendigung der Kultur wurden die Zellen durch Zentrifugation
entfernt, und die Konzentration von in dem Kulturüberstand enthaltenem
L-Lysin wurde unter Verwendung eines Aminosäureanalysators (Nihon Bunko,
Hochleistungsflüssigchromatographie)
quantifiziert. Die Ergebnisse sind in Tabelle 3 gezeigt.
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(3) Konstruktion von pRS-lysE564-dapA-Tc
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Es wurde gefunden, dass L-Lysin in
einem Medium akkumuliert wurde, indem das lysE564-Gen in den Stamm
Methylobacillus glycogenes eingeführt wurde. Es wurde vermutet,
dass dies an der Verstärkung
der L-Lysin-Sekretion lag.
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Demgemäß wurde die Wirkung der Verbesserung
der Expression eines L-Lysin-Biosynthesegens und des lysE564-Gens
in Kombination in Methylobacillus glycogenes auf die gleiche Weise
untersucht wie in Beispiel 2.
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Es wurde ein Plasmid konstruiert,
indem das Tetracyclinresistenzgen durch das gleiche Verfahren wie in
Beispiel 3, (1) in das in Beispiel 2, (2) hergestellte pRSlysE564dapA-Plasmid eingeführt wurde.
Das erhaltene Plasmid wurde als pRS-lysE564-dapA-Tc bezeichnet.
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(4) Einführung des
Plasmids pRS-lysE564-dapA-Tc in Methylobacillus glycogenes und L-Aminosäureproduktion
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Das wie oben beschrieben erhaltene
pRS-lysE564-dapA-Tc wurde in den Stamm Methylobacillus glycogenes
NCIMB11375 durch Elektroporation eingeführt. Die L-Aminosäurekonzentrationen
in den Kulturlösungsüberständen wurden
für den
erhaltenen transformierten Stamm untersucht (im Folgenden auch als „NCIMB11375/pRS-lysE564-dapA-Tc" bezeichnet), den
zuvor erwähnten
Methylobacillus glycogenes-Stamm, in den pRSlysE564-Tc eingeführt war
(im Folgenden auch als „NCIMB11375/
pRS-lysE564-Tc" bezeichnet), und
für den
Methylobacillus glycogenes-Stamm, in den das pRK310-Plasmid eingeführt war,
als Kontrolle (im Folgenden auch als „NCIMB11375/pRK310" bezeichnet).
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Jeder transformierte Stamm wurde
für 2 Tage
bei 30°C
auf einer SEII-Platte kultiviert, die 10 mg/l Tetracyclin enthielt.
Dann wurden die Zellen auf 10 cm2 der Mediumoberfläche abgekratzt,
und in das SEII-Produktionsmedium (20 ml) geimpft, welches 10 mg/l
Tetracyclin enthielt, und unter Schütteln 60 Stunden bei 30°C kultiviert.
Nach Beendigung der Kultur wurden die Zellen von einem Teil der
Kulturlösung
durch Zentrifugation entfernt, und die Konzentrationen der in dem
Kulturüberstand
enthaltenen L-Aminosäuren wurden
unter Verwendung eines Aminosäureanalysators
quantifiziert.
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Die Ergebnisse sind in Tabelle 4
gezeigt. Eine merkliche Menge an L-Lysin wurde in dem Medium akkumuliert,
das den Stamm enthielt, in den NCIMB11375/pRS-lysE564-dapA-Tc eingeführt war.
Die L-Lysin-Akkumulierung in dem Medium, das den Stamm enthielt,
in den NCIMB11375/pRS-lysE564-dapA-Tc eingeführt war, war verbessert im
Vergleich mit dem Fall, in dem nur pRSlysE564T eingeführt war.
Es wurde vermutet, dass die Geschwindigkeitsbegrenzung bzw. Mengenbegrenzung
für die
Sekretion aufgrund der Einführung des
lysE564-Gens ausgeschaltet war, und der verstärkende Effekt des dapA*-Gens
synergistisch auftrat.
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Obwohl die Erfindung ausführlich mit
Bezug auf die bevorzugten Ausführungsformen
hiervon beschrieben wurde, ist dem Fachmann klar, dass verschiedene Änderungen
vorgenommen werden können
und Äquivalente
eingesetzt werden können,
ohne vom Umfang der Erfindung abzuweichen. Jedes der zuvor erwähnten Dokumente
wird hier in seiner Gesamtheit durch Bezugnahme aufgenommen, einschließlich ausländischen
Prioritätsdokuments
JP 2002-336315 .
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Erläuterung des Sequenzprotokolls:
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SEQ ID NO: 1: Wildtyp-lysE-Nukleotidsequenz
SEQ
ID NO: 2: Wildtyp-LysE-Aminosäuresequenz
SEQ
ID NO: 3: Wildtyp-dapA-Nukleotidsequenz
SEQ ID NO: 4: Wildtyp-DDPS-Aminosäuresequenz
SEQ
ID NO: 5 und 6: Primer für
die lysE562 ortsgerichtete Mutation
SEQ ID NO: 7 und 8: Primer
für die
tac-Promoter-Amplifikation
SEQ ID NO: 9 und 10: Primer zum
Klonieren von lysE
SEQ ID NO: 11 und 12: Primer zum Klonieren
von dapA*
SEQ ID NO: 13 und 14: Primer zur Amplifikation des
Tetracyclinresistenzgenbereichs SEQUENZPROTOKOLL