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Technisches
Gebiet
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Eie vorliegende Erfindung betrifft
die mikrobielle Industrie, insbesondere betrifft sie ein Verfahren
zur Herstellung von L-Lysin durch Fermentation sowie DNAs und Mikroorganismen
zur Verwendung für
dieses Herstellungsverfahren.
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Stand der
Technik
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Im Stand der Technik wird zur Herstellung
von L-Lysin mittels Methoden der Fermentation ein aus der natürlichen
Umgebung isolierter Mikrobenstamm oder ein künstlicher mutanter Stamm, der
aus einem solchen Mikrobenstamm hervorgegangen ist, verwendet, um
die Produktivität
zu verbessern. Eine große
Anzahl L-Lysin produzierender künstlicher
mutanter Stämme
ist bekannt. Die meisten von diesen sind S-2-Aminoethylcystein (AEC)
resistente mutante Stämme
und gehören
zu den Gattungen Brevibacterium, Corynebacterium, Bacillus, Escherichia
oder Serratia. Darüber
hinaus sind verschiedene Techniken zur Steigerung der Aminosäureproduktion
bekannt, zum Beispiel der Einsatz einer Transformanten unter Verwendung
rekombinanter DNA (US-Patent 4,278,765).
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Zum Beispiel finden zur Gattung Serratia
gehörende
Bakterien weite Anwendung als Bakterien zur Herstellung verschiedener
Aminosäuren
wie L-Prolin, L-Histidin, L-Arginin, L-Threonin, L-Valin und L-Isoleucin und
besitzen in verschiedener Hinsicht hervorragende Eigenschaften als
Aminosäure-produzierende
Bakterien, wie beschrieben in „Oyo
Bunshi Idengaku (Applied Molecular Genetics)", veröffentlicht durch Kodansha Scientific,
1986, ISBN4-06-139659-5) und „Aminosan
Hakko (Amino Acid Fermentation)",
veröffentlicht
durch Gakkai Shuppan Center, 1986, ISBN4-7622-9454-3). Es gibt Berichte über die
Herstellung verschiedener Aminosäuren
unter Verwendung von zur Gattung Serratia gehörenden Bakterien. In einem
dieser Dokumente (Japanische Patentschrift 51-9393 (1976)), das über eine erworbene
L-Lysin-Produktivität
bei Serratia berichtet, wird die Produktionsausbeute (ermittelt
durch Division der Konzentration des produzierten L-Lysin-HCl-Salzes durch
die Anfangskonzentration der Kohlenstoffquelle) mit 5,4% berechnet.
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Serratia marcescens, eine repräsentative
Bakterienart der zur Gattung Serratia gehörenden Bakterien, ist im Hinblick
auf ihre Genstruktur sowie ihre Mechanismen der Genexpression und
-Regulation den zur Gattung Escherichia gehörenden Bakterien ähnlich,
so dass ein Klonierungsvektor zur DNA-Rekombination in Bakterien der Gattung
Escherichia auch in Bakterien der Gattung Serratia verwendet werden
kann (Japanische Patentanmeldung Veröffentlichungsnummern 2-27980
(1990) und 5-10076 (1993)).
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Es ist anzumerken, dass die Dihydrodipicolinatsynthase
(DDPS) ein Enzym zur Wasserabspaltung und Kondensation von Aspartosemialdehyd
und Brenztraubensäure
zur Synthese von Dihydrodipicolinsäure darstellt. Diese Reaktion
ist im Eingang einer Stoffwechselverzweigung lokalisiert und führt weiter
zu einem L-Lysin-Biosynthesesystem
für die
Biosynthese von Aminosäuren
der Asparaginsäurefamilie.
Dieses Enzym ist bekannter Maßen
für eine
wichtige regulatorische Stelle der L-Lysin Biosynthese verantwortlich,
ebenso wie die Aspartokinase in Bakterien der Gattung Escherichia.
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DDPS wird in E. coli (Escherichia
coli) durch ein als dapA bezeichnetes Gen codiert. Das dapA Gen wurde
kloniert und seine Basensequenz bestimmt (Richaud, F. et al., J.
Bacteriol., 297 (1986)).
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Auf der anderen Seite ist Aspartokinase
(hier im folgenden gelegentlich als „AK" abgekürzt) ein Enzym zur Katalyse
einer Reaktion zur Umwandlung von Asparaginsäure in β-Phospho-Asparaginsäure und
dient als ein wesentliches regulatorisches Enzym in einem Biosynthesesystem
von Aminosäuren
der Asparaginsäurefamilie.
AK aus E. coli umfasst drei Typen (AKI, AKII, AKIII), von denen
zwei Typen komplexe Enzyme in Verbindung mit Homoserin-Dehydrogenase
(hier im folgenden gelegentlich als „HD" abgekürzt) darstellen. Eines der
komplexen Enzyme ist AKI-HDI, codiert durch ein thrA Gen, und das
andere ist AKII-HDII, codiert durch ein metLM Gen. AKI ist einer
konzertierten Suppression durch Threonin und Isoleucin unterworfen
und wird durch Threonin inhibiert, während AKII durch Methionin
supprimiert wird.
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Im Gegensatz dazu ist nur AKIII als
Enzym einfacher Funktion bekannt. AKIII ist ein Produkt eines als lysC
bezeichneten Gens und ist einer Suppression und Rückkopplungshemmung
durch L-Lysin unterworfen. Das Verhältnis ihrer intrazellulären Aktivitäten beträgt für AKI :
AKII : AKIII = etwa 5 : 1 : 4.
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DDPS und AKIII sind – wie oben
beschrieben – einer
Rückkopplungshemmung
durch L-Lysin unterworfen, wodurch die effektive Produktion von
L-Lysin gehemmt wird. Es ist zu erwarten, dass L-Lysin effizient durch
Fermentation unter Verwendung eines zur Gattung Serratia gehörenden Bakteriums
produziert werden kann, wenn ein mutantes Enzym der DDPS oder AKIII
gewonnen werden kann, welches keiner Rückkopplungshemmung durch L-Lysin
unterworfen ist. Es existiert jedoch keine vorhergehende Literatur,
die ein solches mutantes Enzym der DDPS beschreibt und – trotz
eines Berichtes über
eine mutante Form der AKIII (Boy, E., et al., J. Bacteriol., 112,
84 (1972)) – ist
kein Beispiel bekannt, welches suggeriert, das ein derartiges mutantes
Enzym die Produktionsrate von L-Lysin verbessern könnte. Hinzu
kommt, dass derartige Beispiele nicht im Hinblick auf Gene eines
L-Lysin-Biosynthesesystems von Bakterien der Gattung Serratia bekannt
sind.
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Offenbarung
der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung wurde unter
Berücksichtigung
der zuvor genannten Gesichtspunkte verwirklicht und hat die Zielsetzung,
eine DDPS und AK – insbesondere
eine aus Bakterien der Gattung Serratia stammende DDPS und AKIII – zu gewinnen,
bei denen die Rückkopplungshemmung
durch L-Lysin hinreichend unempfindlich gemacht (desensibilisiert)
ist, und ein Verfahren zur Produktion von L-Lysin bereitzustellen, in dem ein im
Vergleich zu den Bakterien im Stand der Technik effizienteres Bakterium
der Gattung Serratia verwendet wird.
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Als Ergebnis sorgfältiger und
wiederholter Untersuchung zum Erreichen der oben beschriebenen Zielsetzung
ist es den vorliegenden Erfindern gelungen, für DDPS codierende DNA von einem
Bakterium der Gattung Escherichia zu erhalten, bei dem die Rückkopplungshemmung
durch L-Lysin ausreichend unempfindlich gemacht ist. Die für DDPS codierende
DNA, welche aus dem E. coli-Bakterium stammt, bei dem die Rückkopplungshemmung
durch L-Lysin ausreichend unempfindlich gemacht ist, wird hier gelegentlich
als mutantes dapA oder dapA* bezeichnet.
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Die Erfinder haben ferner ein Bakterium
der Gattung Serratia geschaffen, das eine Aspartokinase beinhaltet,
bei der die Rückkopplungshemmung
durch L-Lysin desensibilisiert ist, sowie eine DDPS, bei der die Rückkopplungshemmung
durch L-Lysin ausreichend
desensibilisiert ist. Die für
Aspartokinase aus E. coli codierende DNA, bei der die Rückkopplungshemmung
des Enzyms durch L-Lysin ausreichend unempfindlich gemacht ist,
wird hier gelegentlich als mutantes lysC oder lysC* bezeichnet.
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Die Erfinder haben darüber hinaus
ein Bakterium der Gattung Serratia geschaffen, welches mutantes dapA
und mutantes lysC enthält.
Es wurde festgestellt, dass eine erhebliche Menge an L-Lysin in
einer Kultur produziert und angereichert werden kann, wenn das vorgenannte
Bakterium der Gattung Serratia in einem geeigneten Medium kultiviert
wird.
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Insbesondere stellt die vorliegende
Erfindung ein Bakterium aus der Gattung Serratia bereit, welches durch
Einführung
einer DNA transformiert wurde, die für eine Dihydrodipicolinatsynthase
mit einer im Hinblick auf die Rückkopplungshemmung
durch L-Lysin desensibilisierend wirkenden Mutation codiert. Die
Dihydrodipicolinatsynthase ist beispielhaft durch das aus einem
Bakterium der Gattung Escherichia stammende Enzym dargestellt.
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Im Hinblick auf die Dihydrodipicolinatsynthase
aus dem Bakterium der Gattung Escherichia ist die Mutation zur Desensibilisierung
der Rückkopplungshemmung
durch L-Lysin beispielhaft dargestellt durch eine Mutation zum Austausch
des Alaninrestes in Position 81 durch einen Valinrest; den Austausch
des Histidinrestes in Position 118 durch einen Tyrosinrest; sowie
die Mutationen zum Austausch des Alaninrestes in Position 81 durch
einen Valinrest und den Austausch des Histidinrestes in Position
118 durch einen Tyrosinrest; hierbei werden die Reste jeweils vom
N-Terminus der Aminosäuresequenz
der Dihydrodipicolinatsynthase gemäss Definition in SEQ ID NO:
4 der Sequenzliste gezählt.
Die Dihydrodipicolinatsynthase kann ein nativ in einem Bakterium
der Gattung Serratia vorliegendes Enzym sein, vorausgesetzt, dass
dieses eine Mutation aufweist, um die Rückkopplungshemmung durch L-Lysin
unempfindlich zu machen.
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Die vorliegende Erfindung stellt
ferner das vorstehend erwähnte
Bakterium der Gattung Serratia bereit, welches eine Aspartokinase
aufweist, in der die Rückkopplungshemmung
durch L-Lysin unempfindlich gemacht ist. Ein Verfahren, um ein zur
Gattung Serratia gehörendes
Bakterium mit einer Aspartokinase mit desensibilisierter Rückkopplungshemmung
durch L-Lysin auszustatten, wird exemplarisch anhand eines Verfahrens
dargestellt, bei der eine für
Aspartokinase III codierende DNA in die Bakterienzellen von Serratia
eingeführt
wird. Diese Aspartokinase III stammt aus einem Bakterium der Gattung
Escherichia und ist so mutiert, dass die Rückkopplungshemmung durch L-Lysin
unempfindlich gemacht ist.
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Für
die aus einem Bakterium der Gattung Escherichia stammende Aspartokinase
III ist die eine Desensibilisierung der Rückkopplungshemmung durch L-Lysin
bewirkende Mutation beispielhaft durch folgende Mutation, bzw. Mutationen
dargestellt: Austausch des Glycinrestes in Position 323 durch einen
Asparaginsäurerest;
Austausch des Glycinrestes in Position 323 durch einen Asparaginsäurerest
und Austausch des Glycinrestes in Position 408 durch einen Asparaginsäurerest;
Austausch des Argininrestes in Position 34 durch einen Cysteinrest
und Austausch des Glycinrestes in Position 323 durch einen Asparaginsäurerest;
Austausch des Leucinrestes in Position 325 durch einen Phenylalaninrest;
Austausch des Methioninrestes in Position 318 durch einen Isoleucinrest;
Austausch des Methioninrestes in Position 318 durch einen Isoleucinrest
und Austausch des Valinrestes in Position 349 durch einen Methioninrest;
Austausch des Serinrestes in Position 345 durch einen Leucinrest;
Austausch des Valinrestes in Position 347 durch einen Methioninrest;
Austausch des Threoninrestes in Position 352 durch einen Isoleucinrest,
Austausch des Threoninrestes in Position 352 durch einen Isoleucinrest
und Austausch des Serinrestes in Position 369 durch einen Phenylalaninrest;
Austausch des Glutaminsäurerestes
in Position 164 durch einen Lysinrest; sowie schließlich durch
den Austausch des Methioninrestes in Position 417 durch einen Isoleucinrest
und den Austausch des Cysteinrestes in Position 419 durch einen
Tyrosinrest, wobei die Reste jeweils vom N-Terminus der Aminosäuresequenz
von Aspartokinase III gemäß Definition
in SEQ ID NO: 8 der Sequenzliste gezählt werden.
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Selbstverständlich kann die Aspartokinase
mit der desensibilisierten Rückkopplungshemmung
durch L-Lysin ein natives Enzym aus einem zur Gattung Serratia gehörenden Bakterium
sein.
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Die für die mutante Dihydrodipicolinatsynthase
und die mutante Aspartokinase mit jeweils desensibilisierter Rückkopplungshemmung
durch L-Lysin codierenden DNAs können
beide in Zellen eines Bakteriums der Gattung Serratia befindlich
sein und dort auf einem identischen Plasmid oder auf separaten Plasmiden
vorliegen.
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Das als Träger für die DNA, codierend für eine mutante
Dihydrodipicolinatsynthase mit desensibilisierter Rückkopplungshemmung
durch L-Lysin, vorgesehene
Bakterium der Gattung Serratia wird beispielhaft dargestellt durch
ein Bakterium mit einer Defizienz für Lysindecarboxylase.
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Die vorliegende Erfindung stellt
ferner ein Verfahren zur Herstellung von L-Lysin bereit, umfassend die Schritte
der Kultivierung eines jedweden der oben genannten Bakterien der
Gattung Serratia in einem geeigneten Medium, die Produktion und
Anreicherung von L-Lysin in einer Kultur desselben und die Abtrennung
von L-Lysin aus der Kultur.
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In dieser Beschreibung wird die für DDPS oder
AKIII codierende DNA oder eine DNA, die zusätzlich hierzu einen Promotor
enthält,
gelegentlich als „DDPS-Gen" oder „AKIII-Gen" bezeichnet. Darüber hinaus
wird das mutante Enzym, in dem die Rückkopplungshemmung durch L-Lysin
unempfindlich gemacht ist und die dafür codierende DNA oder DNA,
die zusätzlich
dazu einen Promotor enthält,
gelegentlich einfach als „mutantes Enzym" bzw. „mutantes
Gen" bezeichnet.
Weiterhin bedeutet die Formulierung „gegenüber Rückkopplungshemmung durch L-Lysin
unempfindlich gemacht (desensibilisiert)", dass eine wesentliche Herabsetzung
der Inhibition ausreichend ist, eine vollständige Desensibilisierung aber
nicht zwingend erforderlich ist.
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Die Vorliegende Erfindung wird im
folgenden detailliert beschrieben.
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(1) DNA, für eine mutante
Dihydrodipicolinatsynthase (DDPS) codierend, zur Verwendung im Verfahren
gemäß der vorliegenden
Erfindung.
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Die für das erfindungsgemäße Verfahren
verwendete, für
die mutante DDPS codierende DNA hat Mutationen) zur Desensibilisierung
der durch L-Lysin bewirkten Rückkopplungshemmung
der von wildtypischer DNA codierten DDPS.
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DDPS ist beispielhaft durch solche
Enzyme dargestellt, die von Bakterien der Gattung Escherichia stammen,
insbesondere durch DDPS stammend aus E. coli. Darüber hinaus
kann jedwede DDPS von Bakterien der Gattung Serratia ebenfalls verwendet
werden, vorausgesetzt, dass sie eine Mutation aufweist, um die Rückkopplungshemmung
durch L-Lysin zu desensibilisieren. Die Mutation der DDPS, stammend
aus einem Bakterium der Gattung Escherichia, zur Desensibilisierung
der Rückkopplungshemmung
durch L-Lysin ist beispielhaft dargestellt durch:
- (1)
Austausch des Alaninrestes in Position 81 durch einen Valinrest;
- (2) Austausch des Histidinrestes in Position 118 durch einen
Tyrosinrest; und
- (3) Austausch des Alaninrestes in Position 81 durch einen Valinrest
und Austausch des Histidinrestes in Position 118 durch einen Tyrosinrest;
jeweils
gezählt
vom N-Terminus der DDPS in einer Aminosäuresequenz der DDPS gemäß SEQ ID
NO: 4 der Sequenzliste.
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Die für die wildtypische DDPS codierende
DNA ist nicht exakt festgelegt, vorausgesetzt, dass sie für eine DDPS
aus einem Bakterium der Gattungen Escherichia oder Serratia codiert.
Die für
DDPS codierende, aus einem Bakterium der Gattung Escherichia stammende
DNA ist konkret und beispielhaft durch eine, für eine Aminosäuresequenz
gemäß SEQ ID
NO: 4 codierende DNA dargestellt; weiterhin ist sie beispielhaft
dargestellt durch eine durch die Basennummern 272– 1147 der
Basensequenz gemäß SEQ ID
NO: 3 spezifizierte DNA. Bei diesen Sequenzen sind diejenigen Beispiele
für DNA,
die für
die mutante DDPS zur Verwendung bei der vorliegenden Erfindung codiert,
die solche Mutationen in der Basensequenz aufweisen, um die oben
beschriebenen Aminosäure-Austausche
zu bewirken. Jedes Codon, das in Übereinstimmung mit einem ersetzten
Aminosäurerest
steht, ist unabhängig
von seiner Art verwendbar, vorausgesetzt es codiert für den identischen
Aminosäurerest.
Weiterhin wird postuliert, dass die verfügbare DDPS in Abhängigkeit
von Unterschieden der Bakterienarten und des Bakterienstammes geringfügig in der
Sequenz variieren kann, dass jedoch diejenigen Sequenzen mit einem
Austausch, einer Deletion oder Insertion eines oder mehrerer Aminosäurereste
an für
die Enzymaktivität
irrelevanter/irrelevanten Positionen) ebenfalls vom mutanten DDPS-Gen
der vorliegenden Erfindung umfasst sind.
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Ein Verfahren zur Gewinnung eines
solchen mutanten Gens kann wie folgt aussehen. Zuerst wird eine DNA,
die ein wildtypisches DDPS-Gen oder ein DDPS-Gen mit einer Mutationen, welche praktisch
keinen nachteiligen Effekt auf die Enzymaktivität von DDPS hat, einer Behandlung
der in vitro-Mutagenese unterzogen und die DNA nach der Mutagenesebehandlung
mit einer an einen Wirt angepassten Vektor-DNA ligiert, um eine
rekombinante DNA zu erhalten. Die rekombinante DNA wird dann in
einen Wirtsorganismus eingeführt,
um Transformanten zu gewinnen. Wenn eine Transformante, die eine
mutante DDPS exprimiert, aus den zuvor genannten Transformanten
selektiert wird, so beinhaltet eine solche Transformante ein mutantes
Gen. Alternativ können
eine, ein wildtypisches DDPS-Gen enthaltende DNA oder ein DDPS-Gen
mit einer anderen Mutation mit der an einen Wirt angepassten Vektor-DNA
ligiert werden, um eine rekombinante DNA zu gewinnen. Die rekombinante
DNA wird danach einer Behandlung der in vitro-Mutagenese unterzogen,
und die rekombinante DNA wird nach der Mutagenesebehandlung in einen
Wirtsmikroorganismus eingeführt,
um Transformanten zu erhalten. Wenn eine, eine mutante DDPS exprimierende
Transformante aus den zuvor genannten Transformanten selektiert
wird, beinhaltet eine solche Transformante ebenfalls ein mutantes
Gen.
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Es ist ebenfalls akzeptabel, dass
ein Mikroorganismus, der das wildtypische Enzym produziert, einer Mutagenesebehandlung
unterzogen wird, um einen mutanten Stamm herzustellen, der das mutante
Enzym produziert, und dann das mutante Gen aus dem mutanten Stamm
zu gewinnen. Eine alternative Möglichkeit zur
Erzeugung eines mutanten Stammes, der ein mutantes Enzym produziert,
besteht darin, eine Transformante, in welche eine rekombinante,
mit dem wildtypischen Gen ligierte DNA eingeführt wurde, einer Mutagenesebehandlung
zu unterwerfen. Wenn danach eine rekombinante DNA aus dem mutanten
Stamm gewonnen wird, wird auf Basis der vorgenannten DNA ein mutantes
Gen erzeugt.
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Als Agens zur Durchführung der
in vitro-Mutagenesebehandlung der DNA wird beispielhaft auf Hydroxylamin
und dergleichen verwiesen. Hydroxylamin ist ein chemisches Mutagen,
das eine Mutation von Cytosin zu Thymin verursacht, indem es Cytosin
in N4-Hydroxycytosin umwandelt. Alternativ,
wenn ein Mikroorganismus selbst einer Mutagenesebehandlung unterzogen
wird, wird die Behandlung unter Verwendung ultravioletter Licht-Bestrahlung
durchgeführt,
oder unter Verwendung eines üblicherweise
für künstliche
Mutation verwendeten Mutagens wie etwa N-methyl-N'-nitro-N-nitrosoguanidin (NTG) oder
salpetriger Säure.
Als Donor-Mikroorganismus
für DNA,
die das wildtypische DDPS-Gen oder ein DDPS-Gen mit einer anderen
oben beschriebenen Mutation enthält,
kann jeder Mikroorganismus einschließlich eines zu den Gattungen
Escherichia oder Serratia gehörenden
Mikroorganismus verwendet werden. Konkret gesagt, ist es möglich, für einen zur
Gattung Escherichia gehörenden
Mikroorganismus diejenigen Mikroorganismen zu verwenden, die in
einem Buch von Neidhardt et al. (Neidhardt, F. C. et al., Escherichia
coli and Salmonella typhimurium, American Society for Microbiology,
Washington D.C., 1208, Tabelle 1) beschrieben sind. Es werden z.
B. ein E. coli JM109 Stamm und ein MC1061 Stamm erwähnt. Wenn
ein wilder Stamm als Donor-Mikroorganismus
für eine das
DDPS-Gen enthaltende DNA verwendet wird, kann eine DNA, die das
wildtypische DDPS-Gen enthält, gewonnen
werden.
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Auf der anderen Seite sind die zur
Gattung Serratia gehörenden
Mikroorganismen durch Serratia marcescens, z. B. den Serratia marcescens
Stamm AJ13125 (FERM BP-5441) beispielhaft vertreten.
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(1) Präparation des wildtypischen
DDPS-Gens
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Ein Beispiel für die Präparation einer das DDPS-Gen
enthaltenden DNA wird im folgenden beschrieben. Die Präparation
ist hier im Hinblick auf E. coli beschrieben, und das DDPS-Gen kann
in ähnlicher
Weise bei einem anderen zur Gattung Escherichia sowie einem zur
Gattung Serratia gehörenden
Bakterium präpariert
werden.
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Zunächst wird E. coli mit wildtypischem
dapA, z. B. der MC1061 Stamm, zur Herstellung einer Kultur kultiviert.
Bei der Kultivierung des oben beschriebenen Mikroorganismus kann
die Durchführung
in Übereinstimmung
mit einem gewöhnlichen
Verfahren der Kultur auf Festmedium erfolgen, bevorzugt wird jedoch
eine Kultivierung unter Verwendung eines Verfahrens für Flüssigmedien
durchgeführt,
wenn die Effizienz bei der Gewinnung des Bakteriums in Betracht
gezogen wird. Es kann ein Medium verwendet werden, bei dem eine oder
mehrere Stickstoffquellen wie Hefeextrakt, Pepton, Fleischextrakt,
das Einweichwasser von Getreide, bzw. Mais oder das Exsudat von
Sojabohnen oder Weizen zu einem oder mehreren anorganischen Salzen
wie Kalium-Dihydrogenphosphat, Di-Kalium-Hydrogenphosphat, Magnesiumsulfat, Natriumchlorid,
Magnesiumchlorid, Eisen(III)-Chlorid,
Eisen(III)-Sulfat oder Mangansulfat und weiteren optionalen und
passenden Bestandteilen wie Zuckermaterialien, Vitaminen oder dergleichen
hinzugegeben wird. Es ist angemessen, wenn der anfängliche
pH des Mediums auf 6 bis 8 eingestellt wird. Die Kultur kann für 4 bis
24 Stunden bei 30 bis 42°C
durchgeführt
werden, bevorzugt bei etwa 37°C
mittels einer Intensivkultur unter Belüftung und Schütteln, einer
Schüttelkultur
oder einer stationären
Kultur oder dergleichen.
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Die derart gewonnene Kultur wird
zentrifugiert, z. B. bei 3.000 rpm für 5 Minuten, um ein Zellpellet
des E. coli MC1061 Stammes zu erhalten. Die chromosomale DNA kann
z. B. mittels eines Verfahrens von Saito und Miura (Biochem. Biophys.
Acta., 72, 619 (1963)) oder mittels eines Verfahrens von K. S. Kirby
(Biochem. J., 64, 405 (1956)) aus dem Zellpellet gewonnen werden.
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Um das DDPS-Gen aus der derart gewonnenen
chromosomalen DNA zu isolieren, wird eine chromosomale DNA-Bibliothek
angelegt. Zuerst wird die chromosomale DNA mit einem geeigneten
Restriktionsenzym partiell verdaut, um ein Gemisch verschiedener
Fragmente zu erhalten. Eine große
Vielzahl an Restriktionsenzymen kann verwendet werden, wenn das
Ausmaß des
Verdaus durch die Dauer des Verdaus und dergleichen kontrolliert
wird. Zum Beispiel lässt
man Sau3AI bei Temperaturen nicht unter 30°C, bevorzugt bei 37°C und bei
einer Enzymkonzentration von 1 bis 10 U/ml für verschiedene Zeitspannen
(1 Minute bis 2 Stunden) mit der chromosomalen DNA reagieren, um
diese zu verdauen.
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Im nächsten Schritt werden die erhaltenen
DNA-Fragmente mit einer autonom in Bakterienzellen der Gattung Escherichia
replizierbaren Vektor-DNA ligiert, um rekombinante DNA zu erzeugen.
Konkret lässt
man ein Restriktionsenzym, z. B. BamHI, das eine endständige Basensequenz
generiert, die komplementär
zur derjenigen ist, die durch das Restriktionsenzym Sau3AI beim
Schneiden der chromosomalen DNA erzeugten wurde, auf die Vektor-DNA
einwirken. Die dabei verwendeten Reaktionsbedingungen beinhalten
eine Temperatur nicht unter 30°C
und eine Enzymkonzentration von 1 bis 100 U/ml für nicht weniger als 1 Stunde,
bevorzugt für
1 bis 3 Stunden, um die Vektor-DNA vollständig zu verdauen, zu schneiden
und zu spalten. Im nächsten Schritt
wird die erhaltene Mischung chromosomaler DNA-Fragmente gemäß obiger
Beschreibung mit der geschnittenen und gespaltenen Vektor-DNA gemischt,
wobei man DNA-Ligase, bevorzugt T4-DNA-Ligase unter Temperaturbedingungen von
4°C bis
16°C bei
einer Enzymkonzentration von 1 bis 100 U/ml für nicht weniger als 1 Stunde,
bevorzugt für
6 bis 24 Stunden reagieren lässt,
um rekombinante DNA zu erhalten.
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Die erhaltene rekombinante DNA wird
verwendet, um einen zur Gattung Escherichia gehörenden Mikroorganismus zu transformieren,
um eine chromosomale DNA-Bibliothek zu erzeugen. Hierzu kann z.
B. ein für
DDPS defizienter mutanter Stamm wie etwa ein Escherichia coli K-12
Stamm, bevorzugt ein JE7627 Stamm (ponB704 dacB12 pfv+ tonA2
dapA lysA str malA38 metB1 ilvH611 leuA371 proA3 lac-3 tsx-76) verwendet
werden. Die Transformation kann z. B. durch eine Methode von D.
M. Morrison (Methods in Enzymology 68, 326 (1979)) durchgeführt werden,
oder ebenso durch eine Methode, bei der die aufnehmenden Bakterienzellen
(rezipiente Zellen) mit Calciumchlorid behandelt werden, um die
Durchlässigkeit
für die
DNA zu steigern (Mandel, M. und Higa, A., J. Mol Biol., 53, 159
(1970)). Der JE7627-Stamm ist beim nationalen Institut für Genetik
(National Institut of Genetics) erhältlich (Mishima-shi, Shizuoka-ken,
Japan).
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Ein Bakterienstamm, der die aus der
erzeugten chromosomalen DNA-Bibliothek
stammende rekombinante DNA des DDPS-Gens aufweist, wird aus Stämmen gewonnen,
die eine verstärkte
DDPS-Aktivität
aufweisen, oder aus Stämmen,
bei denen eine aus der Defizienz des DDPS-Gens resultierende Auxotrophie
komplementiert wird. Zum Beispiel benötigt ein DDPS defizienter mutanter
Stamm Diaminopimelinsäure.
Somit kann ein das DDPS-Gen enthaltendes DNA-Fragment bei Verwendung
eines DDPS defizienten, mutanten Stammes als Wirt gewonnen werden,
indem ein Bakterienstamm isoliert wird, der die Fähigkeit
erlangt, auf einem Medium ohne Diaminopimelinsäure zu wachsen, und indem die
rekombinante DNA aus diesem Bakterienstamm isoliert wird.
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Die Bestätigung, ob ein rekombinante
DNA enthaltender Kandidatenstamm tatsächlich rekombinante DNA mit
dem klonierten DDPS-Gen enthält,
kann erbracht werden, indem ein zellulärer Extrakt aus dem Kandidatenstamm
hergestellt wird, und indem daraus eine Rohenzym-Lösung hergestellt
wird, um zu bestätigen, ob
die DDPS-Aktivität
zugenommen hat oder nicht. Die Messung der Enzymaktivität von DDPS
kann mittels eines Verfahrens von Yugari et al. (Yugari, Y. und
Gilvarg, C., J. Biol. Chem., 240, 4710 (1962)) durchgeführt werden.
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Aus dem oben beschriebenen Bakterienstamm
kann eine rekombinante DNA, bei der DNA mit dem DDPS-Gen in die
Vektor-DNA inseriert ist, z. B. über
ein Verfahren von P. Guerry et al. (J. Bacteriol., 116, 1064 (1973))
oder über
ein Verfahren von D. B. Clewell (J. Bacteriol., 110, 667 (1972))
isoliert werden.
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Die Präparation des wildtypischen
DDPS-Gens kann auch durchgeführt
werden, indem chromosomale DNA aus einem Stamm, der ein DDPS-Gen
auf dem Chromosom trägt,
mittels eines Verfahrens von Saito und Miura oder dergleichen präpariert
und das DDPS-Gen mittels eines Verfahrens der Polymerase-Kettenreaktion (PCR)
(siehe White, T. J. et al.; Trends Genet., 5, 185 (1989)) amplifiziert
wird. Für
die Amplifikationsreaktion zu verwendende DNA-Primer sind solche,
die zu beiden 3'-Enden
einer doppelsträngigen
DNA, welche die gesamte Region oder eine Teilregion des DDPS-Gens
enthält,
komplementär
sind. Wenn nur eine Teilregion des DDPS-Gens amplifiziert wird,
ist es nötig,
entsprechende DNA-Fragmente
als Primer zu verwenden, um auf ein DNA-Fragment zu screenen, das
die gesamte Region aus einer chromosomalen DNA-Bibliothek enthält. Wenn
die gesamte Region des DDPS-Gens amplifiziert wird, wird die PCR-Reaktionslösung, die
DNA-Fragmente mit dem amplifizierten DDPS-Gen enthält, einer
Agarose-Gelelektrophorese
unterzogen und das gewünschte
DNA-Fragment dann extrahiert. Auf diese Weise kann ein das DDPS-Gen
enthaltendes DNA-Fragment gewonnen werden.
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Die DNA-Primer können in adäquater Weise auf Basis z. B.
einer in E. coli bekannten Sequenz (Richaud, F. et al., J. Bacteriol.,
297 (1986)) präpariert
werden. Konkret sind Primer bevorzugt, die eine Region, umfassend
1150 Basen, welche für
das DDPS-Gen codieren, amplifizieren können, wofür zwei Arten von Primern, definiert
in den SEQ ID NO: 1 und SEQ ID NO: 2, geeignet sind. Die Synthese
der Primer kann durch ein gewöhnliches
Verfahren, wie etwa ein Phosphoamidit-Verfahren (siehe Tetrahedron Letters,
22, 1859 (1981)), durchgeführt
werden, indem ein kommerziell erhältliches Gerät zur DNA-Synthese
(z. B. das DNA Synthesizer Model 380B, hergestellt von Applied Biosystems)
verwendet wird. Weiterhin kann die PCR mittels eines kommerziell
erhältlichen
PCR-Gerätes
(z. B. dem DNA Thermal Cycler Model PJ2000, hergestellt von der
Takara Shuzo Co., Ltd.) und unter Verwendung von Taq DNA-Polymerase
(vertrieben von der Takara Shuzo Co., Ltd.) in Übereinstimmung mit einem vom
Anbieter benannten Verfahren durchgeführt werden.
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Im Hinblick auf das durch das PCR-Verfahren
amplifizierte DDPS-Gen werden Operationen wie die Einführung von
Mutationen in das DDPS-Gen einfach, wenn dieses mit einer in Bakterienzellen
der Gattung Escherichia autonom replizierbaren Vektor-DNA ligiert
und in die Bakterienzellen der Gattung Escherichia eingeführt wird.
Die zu verwendende Vektor-DNA, das Transformations-Verfahren und
die Nachweismethode auf Anwesenheit des DDPS-Gens sind die gleichen
wie die im vorgenannten Verfahren.
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Ein aus einem Bakterium der Gattung
Serratia stammendes DDPS-Gen kann in der gleichen Weise wie der
obigen erhalten werden, und das Gen kann aus chromosomalen DNA-Bibliotheken
von Bakterien der Gattung Serratia mittels Hybridisierung isoliert
werden, indem ein aus E. coli stammendes DDPS-Gen oder ein Teil
davon als Sonde verwendet wird. Ebenso kann das aus einem Bakterium
der Gattung Serratia stammende DDPS-Gen durch ein PCR-Verfahren
gewonnen werden, indem eine chromosomale DNA eines Bakteriums der
Gattung Serratia als Matrize verwendet wird. Als Primer können präparierte
Oligonukleotide verwendet werden, die auf Basensequenzen des aus
E. coli stammenden DDPS-Gens basieren, z. B. die Oligonukleotide mit
zwei Arten von Sequenzen wie in den SEQ ID No. 1 und 2 gezeigt.
-
Die zu der Gattung Serratia gehörenden Bakterien
sind mit den zu der Gattung Escherichia gehörenden Bakterien eng verwandt,
und es ist bekannt, dass die Homologie der Aminosäuresequenzen
der Proteine und der Basensequenzen der Gene in den Zellen zwischen
diesen beiden Bakteriengruppen hoch ist. Als derartig homologe Gene
sind z. B. thrA, thrB und thrC bekannt, deren Homologie 83%, 73%,
bzw. 84% beträgt
(K. Omori et al., J. Bacteriol., 175, 785–794 (1993)). Weiterhin ist
das Gen dnaA als Beispiel für
die Isolierung eines Gens von Bakterien der Gattung Serratia unter
Verwendung einer aus Bakterien der Gattung Escherichia stammenden
Gensequenz bekannt (O. Skovgaard und F. G. Hansen, J. Bacteriol.,
169, 3976–3981
(1987)). Es ist daher mit Sicherheit anzunehmen, dass das DDPS-Gen von Bakterien
der Gattung Serratia durch Hybridisierung oder PCR-Verfahren basierend
auf einer Basensequenz eines DDPS-Gens von Bakterien der Gattung
Escherichia isoliert werden kann.
-
(2) Einführung von
Mutationen in das DDPS-Gen
-
Das Verfahren zur Durchführung von
Mutationen wie dem Austausch, der Insertion oder Deletion von Aminosäureresten
ist beispielhaft dargestellt durch ein rekombinantes PCR-Verfahren
von Higuchi, R., 61, in PCR Technology (Erlich, H. A. Eds., Stockton
press (1989)) und ein Verfahren zur positionsspezifischen Mutagenese
(site-specific mutagenesis) (Kramer, W. und Frits, H. J., Meth.
in Enzymol., 154, 350 (1987); Kunkel, T. A. et al., Meth. in Enzymol.,
154, 367 (1987)). Gewünschte
Mutationen können
unter Verwendung dieser Verfahren an einer gewünschten Stelle ausgelöst werden.
-
Weiterhin ist es gemäß der chemischen
Synthese eines gewünschten
Gens möglich,
eine Mutation oder zufällige
Mutation an einer gewünschten
Stelle einzuführen.
-
Weiterhin ist ein Verfahren verfügbar, bei
dem das DDPS-Gen auf dem Chromosom oder einem Plasmid direkt mit
Hydroxylamin behandelt wird (Hashimoto, T. und Sekiguchi, M., J.
Bacteriol., 159, 1039 (1984)). Alternativ kann ein Verfahren benutzt
werden, bei dem ein zur Gattung Escherichia gehörendes Bakterium, das das DDPS-Gen
aufweist, mit ultraviolettem Licht bestrahlt wird oder mit einem
Verfahren behandelt wird, welches auf der Behandlung mit einem chemischen
Agens wie N-methyl-N'-nitrosoguanidin
oder salpetriger Säure basiert.
Gemäß diesen
Verfahren können
Mutationen willkürlich
eingeführt
werden.
-
Im Hinblick auf ein Selektionsverfahren
für das
mutante Gen wird zunächst
rekombinante DNA, enthaltend ein DNA-Fragment mit dem DDPS-Gen und
Vektor-DNA, einer
direkten Mutagenesebehandlung mit Hydroxylamin oder dergleichen
unterzogen, wobei die rekombinante DNA dann verwendet wird, um z.
B. einen E. coli W3110 Stamm zu transformieren. Im nächsten Schritt
werden die transformierten Stämme
auf einem Minimalmedium wie M9, das S-2-Aminoethylcystein (AEC)
als Analogon von L-Lysin enthält,
kultiviert. Stämme,
die rekombinante DNA mit dem wildtypischen DDPS-Gen enthalten, können kein
L-Lysin und keine Diaminopimelinsäure (DAP) synthetisieren und
werden im Wachstum gehemmt, da die von der rekombinanten DNA exprimierte
DDPS durch AEC inhibiert wird. Im Gegensatz dazu besitzt ein Stamm,
der eine rekombinante DNA mit dem DDPS-Gen enthält, bei dem die Inhibition
durch L-Lysin desensibilisiert wurde, ein mutantes, vom DDPS-Gen
der vorgenannten rekombinanten DNA codiertes Enzym, welches durch
AEC nicht inhibiert wird. Somit sollte ein derartiger Stamm dazu
befähigt
sein auf Minimalmedium zu wachsen, dem AEC zugesetzt wurde. Dieses
Phänomen
kann verwendet werden, um einen Stamm zu selektieren, der in seinem Wachstum
gegenüber
AEC als Analogon von L-Lysin resistent ist, d. h. einen Stamm, der
eine rekombinante DNA mit einem mutanten DDPS-Gen enthält, bei
dem die Inhibition unempfindlich gemacht ist.
-
Das derart gewonnene mutante Gen
kann als rekombinante DNA in ein zur Gattung Serratia gehörendes Bakterium
eingeführt
und dort exprimiert werden. Somit kann ein Bakterium erhalten werden,
das eine DDPS enthält,
bei der die Rückkopplungshemmung
desensibilisiert ist. Alternativ kann ein Fragment des mutanten
DDPS-Gens aus der rekombinanten DNA entnommen und in einen anderen
Vektor eingesetzt werden, um zur Anwendung zu kommen. Die Vektor-DNA,
die bei der vorliegenden Erfindung verwendet werden kann, ist bevorzugt
Plasmid- Vektor-DNA,
beispielhaft pUC19, pUC18, pBR322, pHSG299, pHSG298, pHSG399, pHSG398,
RSF1010, pMW119, pMW118, pMW219 und pMW218. Daneben können auch
Vektoren aus Phagen-DNA verwendet werden.
-
Weiterhin kann ein anderer Promotor,
der in Bakterienzellen der Gattung Serratia funktioniert, wie etwa lac,
trp und PL stromaufwärts
einer für
das mutante DDPS codierenden DNA-Sequenz anligiert werden, um das
mutante DDPS-Gen effizient zu exprimieren. Ebenso kann zu diesem
Zweck ein im DDPS-Gen enthaltener Promotor in seiner originären Form
oder nach Vervielfältigung
des Promotors verwendet werden.
-
<2> DNA,
codierend für
mutante Aspartokinase (AK) zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung
-
Die für die mutante AK zur Verwendung
in der vorliegenden Erfindung codierende DNA besitzt Mutation(en),
um die Rückkopplungshemmung
der wildtypisch codierten AK durch L-Lysin unempfindlich zu machen.
Die AK wird beispielhaft repräsentiert
durch die Enzyme, die aus Bakterien der Gattung Escherichia stammen,
insbesondere AKIII, welches aus E. coli stammt und weiterhin durch
jede Aspartokinase von zur Gattung Serratia gehörenden Bakterien, vorausgesetzt,
dass sie eine Mutation, bzw. Mutationen aufweist, um die Rückkopplungshemmung
durch L-Lysin zu desensibilisieren.
-
Die Mutation zur Desensibilisierung
der Rückkopplungshemmung
von AKIII durch L-Lysin wird beispielhaft vertreten durch:
- (a) eine Mutation zum Austausch des Glycinrestes
in Position 323 durch einen Asparaginsäurerest;
- (b) Mutationen zum Austausch des Glycinrestes in Position 323
durch einen Asparaginsäurerest
und zum Austausch des Glycinrestes in Position 408 durch einen Asparaginsäurerest;
- (c) Mutationen zum Austausch des Argininrestes in Position 34
durch einen Cysteinrest und zum Austausch des Glycinrestes in Position
323 durch einen Asparaginsäurerest;
- (d) eine Mutation zum Austausch des Leucinrestes in Position
325 durch einen Phenylalaninrest;
- (e) eine Mutation zum Austausch des Methioninrestes in Position
318 durch einen Isoleucinrest;
- (f) Mutationen zum Austausch des Methioninrestes in Position
318 durch einen Isoleucinrest und zum Austausch des Valinrestes
in Position 349 durch einen Methioninrest;
- (g) eine Mutation zum Austausch des Serinrestes in Position
345 durch einen Leucinrest;
- (h) eine Mutation zum Austausch des Valinrestes in Position
347 durch einen Methioninrest;
- (i) eine Mutation zum Austausch des Threoninrestes in Position
352 durch einen Isoleucinrest;
- (j) Mutationen zum Austausch des Threoninrestes in Position
352 durch einen Isoleucinrest und zum Austausch des Serinrestes
in Position 369 durch einen Phenylalaninrest;
- (k) eine Mutation zum Austausch des Glutaminsäurerestes
in Position 164 durch einen Lysinrest; und
- (l) Mutationen zum Austausch des Methioninrestes in Position
417 durch einen Isoleucinrest und zum Austausch des Cysteinrestes
in Position 419 durch einen Tyrosinrest;
wobei die
Positionen jeweils vom N-Terminus der AKIII in der Aminosäuresequenz
der AKIII gemäß SEQ ID NO:
8 der Sequenzliste gezählt
werden.
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Als für eine wildtypische AKIII codierende
DNA sei z. B. die DNA genannt, die für die AKIII aus einem Bakterium
der Gattung Escherichia, wie z. B. E. coli codiert. Konkret als
Beispiel genannt ist DNA, die für
eine in SEQ ID NO: 8 definierte Aminosäuresequenz codiert, sowie eine
Sequenz, die durch die Basen-Nummern 584–1930 der in SEQ ID NO: 7 definierten
Basensequenz repräsentiert
ist. Nebenbei gesagt ist AKIII von E. coli durch das lysC-Gen codiert.
-
Bei diesen Sequenzen sind solche
Sequenzen Beispiele für
eine DNA, die für
eine mutante AKIII zur Verwendung bei der vorliegenden Erfindung
codieren, diejenigen, die eine Mutation, bzw. Mutationen der Basensequenz
aufweisen, um den oben beschriebenen Austausch von Aminosäureresten
zu verursachen. Jedes dem ersetzten Aminosäurerest entsprechende Codon
ist gänzlich
unabhängig
von seiner Art verwendbar, vorausgesetzt, dass es für den identischen
Aminosäurerest
codiert. Weiterhin gibt es jene Sequenzen, bei denen Aminosäuresequenzen
der Wildtyp-eigenen AKIII in Abhängigkeit
von Unterschieden der Bakterienarten und der Bakterienstämme geringfügig verschieden
sind. Diejenigen, die Austausche, Deletionen oder Insertionen von
Aminosäurerest(en)
an Position(en) aufweisen, die in solcher Form für die Enzymaktivität unerheblich sind,
sind ebenfalls durch den Begriff des „mutanten AKIII-Gens", das für die vorliegende
Erfindung verwendet wird, eingeschlossen. So unterscheidet sich
z. B. eine Basensequenz des wildtypischen lysC-Gens (SEQ ID NO:
7) (erhalten in Beispiel 2, siehe Beschreibung unten) von einer
bereits veröffentlichten
Sequenz von lysC eines E. coli K-12 JC411 Stammes an 6 Positionen
(Cassan, M., Parsot, C., Cohen, G. N., und Patte, J. C., J. Biol.
Chem., 261 1052 (1986)). Die codierten Aminosäurereste sind an zwei Positionen
von ihnen unterschiedlich (in lysC des JC411 Stammes sind ein Glycinrest
in Position 58 durch einen Cysteinrest und ein Glycinrest in Position
401 durch einen Alaninrest ersetzt; gezählt vom N-Terminus der Aminosäuresequenz
von lysC gemäß Definition
in SEQ ID NO: 8). Es wird sogar für eine lysC mit der gleichen
Sequenz wie der von lysC des E. coli K-12 JC411 Stammes erwartet,
dass eine lysC mit die Rückkopplungshemmung
durch L-Lysin desensibilisierenden Mutationen erhalten wird, wenn
eine beliebige der vorgenannten Mutationen von (a) bis (l) eingeführt wird.
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Ein Verfahren zur Gewinnung einer
DNA, die für
eine mutante AK codiert, bei der die Rückkopplungshemmung durch L-Lysin
unempfindlich gemacht ist, kann wie folgt aussehen. Zuerst wird
eine DNA, die ein wildtypisches AK-Gen oder ein AK-Gen mit einer
anderen Mutation enthält,
einer Behandlung der in vitro-Mutagenese unterzogen und die DNA
nach der Mutagenesebehandlung mit einer an einen Wirt angepassten
Vektor-DNA ligiert, um eine rekombinante DNA zu erhalten. Die rekombinante
DNA wird dann in einen Wirtsmikroorganismus eingeführt, um
Transformanten zu gewinnen. Wenn eine Transformante, die eine mutante
AK exprimiert, aus den zuvor genannten Transformanten selektiert
wird, so beinhaltet eine solche Transformante ein mutantes Gen.
Alternativ kann eine, ein wildtypisches AK-Gen enthaltende DNA oder
ein AK-Gen mit einer anderen Mutation mit einer an einen Wirt angepassten
Vektor-DNA ligiert werden, um eine rekombinante DNA zu erhalten.
Die rekombinante DNA wird danach einer Behandlung der in vitro-Mutagenese unterzogen,
und die rekombinante DNA wird nach der Mutagenesebehandlung in einen
Wirtsmikroorganismus eingeführt,
um Transformanten zu erhalten. Wenn eine, eine mutante AK exprimierende
Transformante aus den zuvor genannten Transformanten selektiert
wird, beinhaltet eine solche Transformante ebenfalls ein mutantes
Gen.
-
Alternativ ist es weiterhin akzeptabel,
dass ein Mikroorganismus, der ein wildtypisches Enzym produziert,
einer Mutagenesebehandlung unterzogen wird, um einen mutanten Stamm
herzustellen, der das mutante Enzym produziert, um dann das mutante
Gen aus dem mutanten Stamm zu gewinnen. Als Agens zur Durchführung einer
direkten Mutagenesebehandlung der DNA wird beispielhaft auf Hydroxylamin
und dergleichen verwiesen. Hydroxylamin ist ein chemisches Mutagen,
das eine Mutation von Cytosin zu Thymin verursacht, indem es Cytosin
in N4-Hydroxycytosin
umwandelt. Alternativ, wenn ein Mikroorganismus selbst einer Mutagenesebehandlung
unterzogen wird, wird die Behandlung unter Verwendung ultravioletter
Licht-Bestrahlung durchgeführt,
oder unter Verwendung eines üblicherweise
für künstliche
Mutation verwendeten Mutagens wie etwa N-methyl-N'-nitro-N-nitrosoguanidin (NTG).
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Als Donor-Mikroorganismus für DNA, die
das wildtypische AK-Gen oder ein AK-Gen mit einer anderen oben beschriebenen
Mutation enthält,
kann jeder Mikroorganismus verwendet werden, vorausgesetzt, dass dieser
ein Mikroorganismus ist, der zu der Gattung Escherichia oder der
Gattung Serratia gehört.
Konkret gesagt, ist es möglich,
diejenigen Mikroorganismen zu verwenden, die einem Buch von Neidhardt
et al. (Neidhardt, F. C. et al., Escherichia coli and Salmonella
typhimurium, American Society for Microbiology, Washington D.C.,
1208, Tabelle 1) beschrieben sind. Beispielhaft werden ein E. coli
JM109 Stamm und ein MC1061 Stamm erwähnt. Ebenso sind die zur Gattung
Serratia gehörenden
Mikroorganismen durch Serratia marcescens, z. B. den Serratia marcescens
Stamm AJ13125 (FERM BP-5441) beispielhaft vertreten.
-
Wenn das AK-Gen aus diesen Stämmen gewonnen
wird, können
die Präparation
chromosomaler DNA, die Herstellung einer chromosomalen DNA-Bibliothek und dergleichen
in der selben Weise wie oben für die
Gewinnung des DDPS-Gens beschrieben, durchgeführt werden. Es ist bevorzugt,
als Wirt für
die Herstellung der Bibliothek einen Stamm zu verwenden, der für AKI, II
und III vollständig
defizient ist, wie etwa einen E. coli GT3 Stamm (erhältlich bei
dem E. coli Genetic Stock Center, Connecticut, United States).
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Aus der erhaltenen chromosomalen
DNA-Bibliothek wird ein Bakterienstamm mit einer rekombinanten DNA
des AK-Gens als ein Stamm gewonnen, bei dem die AK-Aktivität gesteigert
ist oder als ein Stamm, bei dem Auxotrophie komplementiert ist.
Zelluläre
Extrakte werden aus Kandidatenstämmen
gewonnen, und Rohenzym-Lösungen werden
aus diesen gewonnen, um die AK-Aktivität zu bestätigen. Das Messverfahren für die AK-Enzymaktivität kann in Übereinstimmung
mit einem Verfahren von Stadtman et al. (Stadtman, E. R., Cohen,
G. N., LeBras, G., und Robichon-Szulmajster, H., J. Biol. Chem.,
236, 2033 (1961)) durchgeführt
werden.
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Wenn z. B. ein für AK vollständig defizienter Stamm als
Wirt verwendet wird, kann ein, ein AK-Gen enthaltendes Fragment
gewonnen werden, indem ein transformierter Stamm isoliert wird,
der die Fähigkeit
erlangt, auf Medium ohne L-Lysin,
L-Threonin, L-Methionin und Diaminopimelinsäure, oder auf einem Medium ohne
Homoserin und Diaminopimelinsäure
zu wachsen, wobei rekombinante DNA aus diesem Bakterienstamm gewonnen
werden kann.
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Wenn das AK-Gen mittels des PCR-Verfahrens
aus chromosomaler DNA amplifiziert wird, können die für die PCR-Reaktion zu verwendenden
DNA-Primer in geeigneter Weise z. B. auf Basis einer in E. coli
bekannten Sequenz (Cassan, M., Parsot, C., Cohen, G. N., und Patte,
J. C., J. Biol. Chem., 261, 1052 (1986)) hergestellt werden. Jedoch
sind auch Primer verwendbar, die eine Region amplifizieren können, die
1347 für das
lysC-Gen codierende Basen umfasst, wobei z. B. die zwei Primer mit
den in SEQ ID NO: 5 und NO: 6 definierten Sequenzen geeignet sind.
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Weiterhin kann ein aus einem Bakterium
der Gattung Serratia stammendes AK-Gen in der selben wie der oben
genannten Weise gewonnen werden, und das Gen kann aus chromosomalen
DNA-Bibliotheken von Bakterien der Gattung Serratia isoliert werden,
indem eine Hybridisierung durchgeführt wird, bei der das aus E.
coli stammende AK-Gen oder ein Teil davon als Sonde verwendet wird.
Ebenso kann das AK-Gen aus einem Bakterium der Gattung Serratia
durch ein PCR-Verfahren gewonnen werden, bei dem eine chromosomale DNA
eines Bakteriums der Gattung Serratia als Matrize und auf der Basensequenz
eines AK-Gens von E. coli basierende, präparierte Oligonukleotide verwendet
werden.
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Das Verfahren zur Ausführung von
Mutationen wie Austauschen, Insertionen und Deletionen eines oder
mehrerer Aminosäurereste
in dem wie oben beschrieben gewonnenen AK-Gen wird beispielhaft
repräsentiert
durch das rekombinante PCR-Verfahren,
das Verfahren der positions-spezifischen Mutagenese und dergleichen, und
zwar in der selben Weise wie für
die oben beschriebene Mutagenesebehandlung des DDPS-Gens.
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Ebenso ist es gemäß der chemischen Synthese eines
gewünschten
Gens möglich,
eine Mutation oder eine willkürliche
Mutation an einer gewünschten
Stelle einzuführen.
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Weiterhin ist ein Verfahren verfügbar, bei
dem die DNA des AK-Gens auf dem Chromosom oder einer extrachromosomalen
rekombinanten DNA direkt mit Hydroxylamin behandelt wird (Hashimoto,
T. und Sekiguchi, M. J. Bacteriol., 159, 1039 (1984)). Alternativ
ist es möglich,
ein Verfahren zu verwenden, bei dem ein Bakterium der Gattung Escherichia,
das ein AK-Gen auf dem Chromosom oder auf extrachromosomaler rekombinanten
DNA aufweist, mit ultraviolettem Licht bestrahlt wird, ebenso wie
ein Verfahren, bei dem eine Behandlung mit einem chemischen Agens
wie N-methyl-N'-nitrosoguanidin
oder salpetriger Säure
durchgeführt
wird.
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Im Hinblick auf ein Selektionsverfahren
für das
mutante AK-Gen wird ein vollständig
für AK
defizienter Stamm, z. B. ein E. coli GT3 Stamm zunächst mit
einer rekombinanten DNA transformiert, die ein AK-Gen enthält, das
der Mutagenesebehandlung unterzogen wurde. Im nächsten Schritt werden die transformierten
Stämme
auf einem Minimalmedium wie etwa M9 kultiviert, das eine erhebliche
Menge an L-Lysin enthält.
Stämme, die
eine rekombinante DNA mit einem wildtypischen AK-Gen enthalten,
können
kein L-Threonin, L-Isoleucin, L-Methionin und keine Diaminopimelinsäure (DAP)
synthetisieren und sind in ihrem Wachstum gehemmt, da die einzige
AK durch L-Lysin inhibiert wird. Im Gegensatz dazu sollten die Stämme, die
eine rekombinante DNA mit dem mutanten AK-Gen enthalten, bei dem
die Inhibition durch L-Lysin unempfindlich gemacht ist, dazu in der
Lage sein, auf einem Minimalmedium zu wachsen, dem eine erhebliche
Menge L-Lysin zugegeben wurde. Dieses Phänomen kann ausgenutzt werden,
um einen Stamm zu selektieren, der in seinem Wachstum gegenüber L-Lysin
oder AEC als einem Analogon des L-Lysins resistent ist, d. h. einen
Stamm, der eine rekombinante DNA aufweist, welche ein mutantes AK-Gen
beinhaltet, bei der die Inhibition desensibilisiert wurde.
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Das derart gewonnene mutante Gen
kann als rekombinante DNA in ein Bakterium der Gattung Serratia
eingeführt
und exprimiert werden. Auf diese Weise kann das Bakterium gewonnen
werden, das eine AK enthält,
bei der die Rückkopplungshemmung
desensibilisiert ist. Alternativ kann ein mutantes Fragment des AK-Gens
aus der rekombinanten DNA herausgenommen und in einen anderen Vektor
eingesetzt werden, um zum Einsatz zu gelangen. Die Vektor-DNA, die
für die
vorliegende Erfindung verwendet werden kann, ist bevorzugt Plasmidvektor-DNA,
z. B. pUC19, pUC18, pBR322, pHSG299, pHSG298, pHSG399, pHSG398, RSF1010,
pMW119, pMW118, pMW219 und pMW218. Daneben können auch Vektoren aus Phagen-DNA
verwendet werden.
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Weiterhin kann ein anderer Promotor,
der in Bakterienzellen der Gattung Serratia funktioniert, wie etwa lac,
trp und PL, stromaufwärts
einer für
die mutante AK codierenden DNA-Sequenz anligiert werden, um das mutante
AK-Gen effizient zu exprimieren. Ebenso kann ein in dem AK-Gen enthaltener
Promotor in seiner originären
Form oder nach seiner Amplifikation verwendet werden.
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<3> Herstellung
von L-Lysin gemäß der vorliegenden
Erfindung.
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L-Lysin kann effizient hergestellt
werden, indem man das Bakterium der Gattung Serratia, das durch Einführung des
wie oben beschrieben gewonnenen, mutanten DDPS-Gens transformiert
wurde, in einem geeigneten Medium wachsen lässt, wobei das Bakterium ferner
mit einer AK ausgestattet wird, bei der die Rückkopplungshemmung durch L-Lysin
unempfindlich gemacht ist. L-Lysin wird dann in einer Kultur dieses
Bakteriums produziert und angereichert und aus der Kultur abgetrennt.
Genauer gesagt, kann L-Lysin effizient produziert werden, indem
man es dem Bakterium der Gattung Serratia ermöglicht, sowohl das mutante DDPS-Gen
als auch das mutante AK-Gen zu beinhalten.
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Das Bakterium der Gattung Serratia,
das eine AK enthält,
bei der die Rückkopplungshemmung
durch L-Lysin desensibilisiert ist, ist beispielhaft durch bestimmte
transformierte Bakterien der Gattung Serratia repräsentiert.
Diese werden dadurch transformiert, dass in die Zellen eine rekombinante
DNA eingeführt
wird, die derart konstruiert wurde, dass eine DNA, welche für eine AK
mit Mutationen) zur Desensibilisierung der Rückkopplungshemmung durch L-Lysin
codiert, mit einer in Bakterienzellen der Gattung Serratia autonom
replizierbaren Vektor-DNA ligiert ist. Ebenso kann die AK, in der
die Rückkopplungshemmung
durch L-Lysin desensibilisiert ist, eine wildtypische AK sein, die
nicht der Rückkopplungshemmung
durch L-Lysin unterliegt, oder eine Ausführung, bei der ein solches
wildtypisches AK-Gen
in ein Bakterium der Gattung Serratia in entsprechender Weise eingeführt wurde.
Ebenfalls akzeptabel ist ein mutanter Stamm eines Bakteriums der
Gattung Serratia, das mittels einer Mutagenesebehandlung von Bakterienzellen
der Gattung Serratia dazu gebracht wurde, eine mutante AK zu produzieren.
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Auf der anderen Seite kann, um eine
Transformation durch Einführung
des mutanten DDPS-Gens in ein Bakterium der Gattung Serratia zu
erreichen, die Transformation durchgeführt werden, indem in die Zellen eine
rekombinante DNA eingeführt
wird, die dadurch konstruiert wurde, dass das mutante DDPS-Gen mit
einer in Bakterienzellen der Gattung Serratia autonom replizierbaren
Vektor-DNA ligiert wurde.
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Wenn sowohl das mutante DDPS-Gen
als auch das mutante AK-Gen in ein Bakterium der Gattung Serratia
eingeführt
werden, können
beide mutanten Gene in den Zellen auf einem identischen Plasmid
oder auf separaten Plasmiden vorliegen. Wenn separate Plasmide verwendet
werden, ist es bevorzugt, Plasmide zu verwenden, die einen stabilen
Mechanismus der Verteilung besitzen, um es jedem von ihnen zu ermöglichen,
stabil in den Zellen beinhaltet zu sein. Wenn das mutante DDPS-Gen
und das mutante AK-Gen unter Verwendung separater Plasmide in ein
Bakterium der Gattung Serratia eingeführt werden, ist jede Reihenfolge der
Einführung
der beiden Gene akzeptabel.
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Die Produktivität für L-Lysin kann weiter verbessert
werden, wenn ein Dihydrodipicolinatreduktase-Gen (dapB) des Bakteriums
der Gattung Serratia, in das das mutante DDPS-Gen und das mutante
AK-Gen eingeführt
worden sind, in seiner Wirkung verstärkt wird. Die Produktivität für L-Lysin
kann dadurch noch weiter verbessert werden, indem ein Diaminopimelinat-Dehydrogenase-Gen
(DDH) aus einem Bakterium des Coryne-Typs in ein Bakterium der Gattung
Serratia eingeführt
wird, das das mutante AK-Gen und das mutante DDPS-Gen enthält, und
bei dem das Dihydrodipicolinatreduktase-Gen verstärkt wurde.
Dieses Diaminopimelinat-Dehydrogenase-Gen
sollte verstärkt
werden. Alternativ kann die Produktivität für L-Lysin ebenso und in einem ähnlichen
Ausmaß verbessert
werden, indem anstelle der Einführung
der Diaminopimelinat-Dehydrogenase ein Succinyldiaminopimelinat-Transaminase-Gen
(dapD) und ein Succinyldiaminopimelinat-Deacylase-Gen (dapE) verstärkt werden.
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Die „Verstärkung eines Gens" bezieht sich hier
auf eine Steigerung der Aktivität
eines Enzyms als einem Expressionsprodukt des Gens pro Zelle. Konkret
ausgedrückt,
kann z. B. eine Steigerung der Kopienzahl des Gens in einer Zelle,
eine Steigerung der Expressionsmenge pro Gen durch Verwendung eines
Promotors mit starker Expressionswirkung sowie die Einführung von
Mutationen) in das Gen zur Steigerung der Enzymaktivität vorliegen.
Um die Kopienzahl eines Gens in einer Zelle zu erhöhen, wird
das Gen in einen in Bakterien der Gattung Serratia autonom replizierbaren
Vektor inseriert, und ein Bakterium der Gattung Serratia kann dann
mit diesem Vektor transformiert werden. Dieser Vektor ist vorzugsweise
ein Plasmid, das in mehreren Kopien in der Zelle vorliegt (multi-copy
type plasmid). Alternativ kann die Kopienzahl erhöht werden,
indem in die chromosomale DNA integrierte DNA unter Verwendung des
Phagen Mu oder dergleichen amplifiziert wird.
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Im Hinblick auf die Verwendung des
Plasmids ist zu sagen, dass in dem Fall, in dem Plasmide zur Einführung des
mutanten DDPS-Gens und des mutanten AK-Gens benutzt werden, solche Plasmide
bevorzugt benutzt werden, die einen stabilen Mechanismus der Weitergabe
aufweisen, so dass die Plasmide stabil und gemeinsam in einer Zelle
gehalten werden. Jede Reihenfolge der Einführung der Gene ist akzeptabel.
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Ein Verfahren zur Gewinnung der Gene
des L-Lysin-Biosynthesesystems von E. coli und des DDH-Gens des
Bakteriums des Coryne-Typs wird unten beispielhaft dargestellt.
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Das DDH-Gen wird erhalten, indem
chromosomale DNA eines Bakteriums des Coryne-Typs wie etwa Brevibacterium
lactofermentum mittels des PCR-Verfahrens amplifiziert wird, das
zwei Arten von Oligonukleotid-Primern verwendet, die auf Basis einer
bekannten Nukleotidsequenz eines DDH-Gens von Corynebacterium glutamicum
(Ishino, S. et al., Nucleic Acids Res., 15, 3917 (1987)) hergestellt
wurden (z. B. die Primer gemäß SEQ ID
NO: 9, NO: 10).
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Das dapD-Gen wird erhalten, indem
chromosomale DNA eines E. coli W3110 Stammes mittels des PCR-Verfahrens
amplifiziert wird, das zwei Arten von Oligonukleotid-Primern verwendet,
die auf Basis einer Nukleotidsequenz eines bekannten dapD-Gens (Richaud,
C. et al., J. Biol. Chem., 259, 14824 (1984)) hergestellt wurden
(z. B. die Primer gemäß SEQ ID
NO: 11, NO: 12).
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Das dapE-Gen wird erhalten, indem
DNA aus E. coli mittels des PCR-Verfahrens
amplifiziert wird, das zwei Arten von Oligonukleotid-Primern verwendet,
die auf Basis einer Nukleotidsequenz eines bekannten dapE-Gens (Bouvier,
J. et al., J. Bacteriol., 174, 5265 (1992)) hergestellt wurden (z.
B. die Primer gemäß SEQ ID
NO: 13, NO: 14).
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Bei der vorliegenden Erfindung kann
jedes Bakterium der Gattung Serratia als Wirt verwendet werden, vorausgesetzt,
dass ein Promotor des mutanten DDPS-Gens, des mutanten AK-Gens oder eines
anderen Gens des L-Lysin Biosynthese-Systems oder ein anderer Promotor zur
Expression dieser Gene in seinen Zellen funktionell ist, und vorausgesetzt,
dass ein Replikationsursprung einer zur Einführung vorgesehenen Vektor-DNA
in seinen Zellen funktionell ist, um zur Replikation befähigt zu
sein, wenn das mutante DDPS-Gen, das mutante AK-Gen oder ein anderes
Gen des L-Lysin Biosynthese-Systems als extrachromosomale DNA in das
Plasmid eingeführt
wird.
-
Zum Beispiel wird ein Bakterium der
Gattung Serratia beispielhaft durch L-Threonin-produzierende Mikroorganismen
repräsentiert,
da ihre Inhibition der Aspartokinase durch L-Lysin im allgemeinen
auch bei den L-Threonin-produzierenden
Mikroorganismen desensibilisiert ist. Als L-Threonin-produzierendes
Bakterium der Art S. marcescens ist dieses resistent gegenüber AHV
(α-Amino-β-Hydroxyvaleriansäure), einem
Analogon des Threonins (S. Komatsubara, M. Kisumi und I. Chiba,
Appl. Environ. Microbiol., 35, 834 (1978)). Ein derartiger Stamm
ist Serratia marcescens AJ13125. Dieser Stamm wurde bei dem „National
Institute of Bioscience and Human Technology, Agency of Industrial
Science and Technology" (1–3, Higashi
1-chome, Tsukuba-shi, Ibaraki-ken, 305 Japan) unter der Zugangsnummer
FERM P-14983 am 12. Juni 1995 hinterlegt und unter dem Budapester
Abkommen am 4. März
1996 in eine internationale Hinterlegung überführt, wobei die Zugangsnummer
FERM BP-5441 zugeteilt wurde.
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Stellvertretend für ein in der vorliegenden Erfindung
verwendbares Bakterium der Gattung Serratia steht ferner Serratia
marcescens mit einer Defizienz der Lysindecarboxylase (Japanische
Offenlegungsschrift No. 50-53589 (1975)). Lysindecarboxylase ist
ein Enzym des L-Lysin-Abbaus, das eine Reaktion katalysiert, bei
der Cadaverin durch Decarboxylierung von L-Lysin gebildet wird,
und ein dafür
defizienter Stamm ist hinsichtlich des Abbaus von L-Lysin supprimiert.
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L-Threonin-produzierende Bakterien
und Bakterien der Gattung Serratia, die defizient für Lysindecarboxylase
sind, können
gewonnen werden, indem eine Bestrahlung mit ultraviolettem Licht
oder eine Behandlung mit Mutagenen wie den üblicherweise für künstliche
Mutation angewandten Mutagenen N-methyl-N'-nitro-N-nitrosoguanidin und salpetriger Säure erfolgt.
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Das für die Kultur der Transformanten
mit dem erfindungsgemäßen mutanten
Gen zu verwendende Medium ist ein gewöhnliches Medium, das eine Kohlenstoffquelle,
eine Stickstoffquelle, anorganische Ionen und – optional – andere organische Komponenten
enthält.
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Es ist möglich, als Kohlenstoffquelle
Zucker wie Sucrose, Glukose, Laktose, Galaktose, Fruktose oder Stärkehydrolysat;
Alkohole wie Glycerin oder Sorbit; oder organische Säuren wie
Fumarsäure,
Zitronensäure oder
Bernsteinsäure
zu verwenden.
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Es ist möglich, als Stickstoffquelle
anorganische Ammoniumsalze wie Harnstoff, Ammoniumsulfat, Ammoniumchlorid
oder Ammoniumphosphat; organisch gebundenen Stickstoff wie Sojahydrolysat;
sowie Ammoniumgas oder wässrige
Ammoniaklösung
zu verwenden.
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Es ist bevorzugt, dass benötigte Substanzen
wie Vitamin B1 und L-Isoleucin oder Hefeextrakt
in angemessenen Mengen als organische Spurennährstoffe enthalten sind. Anders
als die obigen Bestandteile werden Kaliumphosphat, Magnesiumsulfat,
Eisenionen, Manganionen und dergleichen – wenn nötig – in kleinen Mengen zugegeben.
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Die Kultur erfolgt bevorzugt unter
aeroben Bedingungen für
16 bis 96 Stunden. Die Kultivierungstemperatur wird kontrolliert
auf 25°C
bis 45°C
eingestellt, und der pH wird während
der Kultur kontrolliert auf 5 bis 8 eingestellt. Anorganische oder
organische, saure oder alkalische Substanzen ebenso wie Ammoniumgas oder
dergleichen können
zur pH-Einstellung verwendet werden. Die Gewinnung von L-Lysin aus einer fermentierten
Flüssigkeit
wird gewöhnlich
durchgeführt,
indem ein Verfahren mit Ionenaustauscher-Harz, ein Fällungsverfahren
und andere bekannte Verfahren kombiniert werden.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 zeigt
Präparationsschritte
für pdapA1
und pdapA2.
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2 zeigt
die Inhibition der wildtypischen und mutanten DDP's durch L-Lysin.
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3 zeigt
Präparationsschritte
für ein
Plasmid pdapAS824 mit einem dapA*-Gen des doppelt mutanten Typs.
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4 zeigt
Präparationsschritte
für pLYSC1
und pLYSC2.
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5 zeigt
eine Rate des Auftretens sowie eine Mutationsrate von Transformanten
nach einer Hydroxylamin-Behandlung.
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6 zeigt
die Inhibition durch L-Lysin bei den wildtypischen und den mutanten
AKIII's.
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7 zeigt
Präparationsschritte
für ein
aus RSF1010 abgeleitetes Plasmid RSF24P mit dapA*24.
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8 zeigt
Präparationsschritte
für ein
Plasmid pLLC*80.
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9 zeigt
Präparationsschritte
für ein
aus RSF1010 abgeleitetes Plasmid RSFD80 mit dapA*24 und lysC*80.
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Optimale Vorgehensweise
bei der Ausführung
der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung soll durch
die Referenz auf die Beispiele im folgenden näher erläutert werden.
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Beispiel 1 Präparation
eines mutanten DDPS-Gens
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<1> Klonierung
des wildtypischen dapA-Gens
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Über
eine Basensequenz eines dapA-Gens von E. coli wurde bereits berichtet
(Richaud, F. et al., J. Bacteriol., 297 (1986)), und es ist bekannt,
dass sein offenes Leseraster (open reading frame, ORF) 876 Basenpaare
aufweist und für
ein Protein mit 292 Aminosäureresten
codiert. Da es unbekannt ist, wie dieses dapA-Gen reguliert wird,
wurde eine Region, die nur eine SD-Sequenz und das ORF, abgesehen
von einer Promotorregion, enthielt, unter Verwendung des PCR-Verfahrens amplifiziert
und kloniert.
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In Übereinstimmung mit einem Verfahren
von Saito und Miura Biochem. Biophys. Acta., 72, 619 (1963)) wurde
die genomische Gesamt-DNA eines E. coli K-12 MC1061 Stammes extrahiert. Es wurden
zwei Arten von Primern mit den in SEQ ID NO: 1 und NO: 2 gezeigten
Sequenzen präpariert
und diese dazu verwendet, die PCR-Reaktion gemäß eines Verfahrens von Erlich
et al. (PCR Technology, Stockton press (1989)) durchzuführen und
die Ziel-DNA zu amplifizieren. Die erhaltene DNA wurde so wie sie
war in einen kommerziell erhältlichen
Klonierungsvektor, den Vektor pCR1000 für PCR-Fragmente (Invitrogen,
Ltd., California, United States) inseriert. PCR1000 enthält einen
lacZ-Promotor (Placz) und wird in einem Zustand verkauft, bei dem
er an einer stromabwärts
des lacZ-Promotors gelegenen Position geschnitten ist. Wenn eine
rekombinante DNA, dadurch erhalten, dass ein PCR-Fragment zwischen die beiden geschnittenen
Enden von pCR1000 ligiert wurde, in E. coli eingeführt wird,
so wird das PCR-Fragment unter der Kontrolle des lacZ-Promotors transkribiert.
Bei der Ligation des PCR-Fragments mit pCR1000 wurden zwei Arten
von Plasmiden erhalten; diese waren pdapA1 als ein Plasmid, das
in einer positiven Orientierung ligiert ist, und pdapA2 als ein
in umgekehrter Orientierung ligiertes Plasmid, jeweils bezogen auf
die Transkriptionsrichtung von dapA im Hinblick auf die Transkriptionsrichtung
durch den lacZ-Promotor (1).
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Wenn diese Plasmide in E. coli JE7627,
einem für
DDPS defizienten Stamm, eingeführt
werden, werden Stämme
mit dem eingeführten
Plasmid hinsichtlich der beim Wirt JE7627 vorliegenden Auxotrophie
für Diaminopimelinsäure komplementiert.
Es wurde somit bestätigt,
dass die in die beiden Plasmide eingesetzten DNA-Fragmente das Gen
dapA, welches für
aktive DDPS codiert, enthalten.
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Ein transformierter Stamm, der dadurch
erhalten wurde, dass pdapA1 in einen wildtypischen E. coli W3110
Stamm (erhältlich
beim National Institute of Genetics (Mishima-shi, Shizuoka-ken,
Japan)) eingeführt wurde,
wurde W3110/pdapA1 genannt. Ebenso wurde ein transformierter Stamm,
der dadurch erhalten wurde, dass pdapA2 in den E. coli W3110 Stamm
eingeführt
wurde, als W3110/pdapA2 benannt. Diese zwei transformierten Stämme wurden
jeweils in einem Minimalmedium M9 der folgenden Zusammensetzung,
dem AEC als Analogon von Lysin zugegeben wurde, kultiviert. Der
Stamm W3110 ohne eingeführtes
Plasmid wurde außerdem
als Kontrolle in dem gleichen Medium kultiviert. Diese zwei transformierten
Stämme
und der W3110-Stamm ohne Plasmid wurden im Wachstum durch AEC supprimiert,
jedoch wurde ihre Wachstumshemmung durch Zugabe von L-Lysin geheilt.
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A, B, C und D entsprechend obiger
Beschreibung wurden separat sterilisiert und in einem Verhältnis von
A : B : C : D : Wasser = 5 : 0,1 : 1 : 0,1 : 95 gemischt.
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<2> Präparation
des mutanten DDPS-Gens dapA*
-
Es wurde angenommen, dass ein Stamm,
der ein Plasmid mit dapA* enthält,
das für
eine DDPS mit desensibilisierter Inhibition durch L-Lysin codiert,
auf einem Minimalmedium M9 wachsen könnte, dem eine erhebliche Menge
an AEC zugegeben wurde. Ein Stamm, der ein Plasmid mit dapA* enthielt,
wurde anhand seiner Wachstumsresistenz gegenüber AEC selektiert.
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Um dapA* in effizienter Weise zu
gewinnen, wurden die dapA's
auf den in <1 > präparierten pdapA1 und pdapA2
einer Mutagenesebehandlung unterzogen.
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(1-2-1) Untersuchung auf
Selektionsbedingungen für
Stämme,
die ein Plasmid mit dapA* enthalten.
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Der Stamm W3110/pdapA1 und der Stamm
W3110/pdapA2, die wie oben beschrieben erhalten wurden, wurden auf
M9 Agarplatten-Medien mit jeweils unterschiedlichen Konzentrationen
an AEC kultiviert. Wachstums-inhibierende Konzentrationen von AEC
wurden überprüft, und
es wurde eine Untersuchung im Hinblick auf eine Selektionsbedingung
für einen
Stamm durchgeführt,
der ein Plasmid mit dapA* enthält.
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Das Wachstum der Transformanten auf
den M9-Medien mit verschiedenen AEC-Konzentrationen ist in Tabelle
1 dargestellt. In dieser Tabelle zeigt ein „+" ein Wachstums der Transformante an,
ein „=" hingegen zeigt fehlendes
Wachstum an.
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Die Transkriptionsrichtung des dapA-Gens
auf pdapA1 stimmt mit der Transkriptionsrichtung durch den lacZ-Promotor überein (1). Es wurde folglich herausgefunden,
dass das dapA-Gen auf pdapA1 eine Resistenz gegen AEC bei ziemlich
hohen Konzentrationen verleiht, selbst wenn dapA in der wildtypischen Form
verbleibt, da das Ausmaß seiner
Genexpression durch den lacZ-Promotor vervielfacht wird. Demgegenüber hatte
das dapA-Gen auf pdapA2 eine kleinere Expressionsrate und führte bei
niedrigeren Konzentrationen zur Wachstumshemmung durch AEC, da die
Transkriptionsrichtung im Hinblick auf den lacZ-Promotor in der
umgedrehten Orientierung vorlag und ein funktioneller Promotor des
dapA-Gens selbst ebenso fehlte (das Wachstum wurde bei zugegebenen
Anteilen von 30 mM im Fall des W3110/pdapA1-Stammes und von 15 mM im
Fall des W3110/pdapA2-Stammes unterdrückt). Es wurde bestätigt, dass
die Wachstumshemmung durch gleichzeitige Gabe von L-Lysin eliminiert
wurde.
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Daher wurde pdapA2 als Objekt zur
Einführung
von Mutationen) verwendet. Zur Selektion eines Stammes, der ein
Plasmid mit dapA* enthält,
wurde ein Medium hergestellt, bei dem 60 mM an AEC zu dem Minimalmedium
M9 gegeben wurden. Dieses Medium wird in Beispiel 1 unten als „Selektionsmedium" bezeichnet.
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(1-2-2) In vitro-Mutagenesebehandlung
von pdapA2 mit Hydroxylamin
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Zur Einführung von Mutationen in das
pdapA2-Plasmid wurde ein Verfahren zur in vitro-Mutagenesebehandlung
benutzt, bei dem die Plasmide direkt mit Hydroxylamin behandelt
wurden.
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2 μg
DNA wurden bei 75°C
für 1 bis
4 Stunden in 0,4 M Hydroxylamin behandelt (0,1 M KH2PO4 – 1 mM
EDTA (pH 6,0): 100 μl,
1 M Hydroxylamin – 1
mM EDTA (pH 6,0): 80 μl,
DNA: 2 μg;
Gesamtvolumen, mit Wasser aufgefüllt:
200 μl).
Nach der Behandlung wurde die DNA mit Glaspulver gereinigt und in
E. coli W3110 eingeführt,
das dann auf einem Vollmedium („L-broth": 1% Bacto-Trypton, 0,5% Hefeextrakt,
0,5% NaCl, 1,5% Agar) verteilt wurde, um Kolonien zu bilden. Diese
wurden dann durch Replika-Plattierung auf das in (1-2-1) beschriebene
Selektionsmedium aufgebracht („repliziert") und diejenigen
Stämme,
die auf dem Selektionsmedium Kolonien ausbildeten, wurden selektiert.
Kandidaten für
mutante Plasmide wurden nach zweifachen Experimenten bei einer Gesamtheit
von 36 Stämmen
erhalten.
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Die Kandidatenstämme von insgesamt 36 derart
erhaltenen Stämmen
wurden wiederum auf das Selektionsmedium getupft und die AEC-Resistenz
bestätigt.
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(1-2-3) Isolierung des
dapA*-Gens und Untersuchung des dapA*-Genprodukts
-
Mutante Formen von pdapA2 wurden
aus den 36 oben beschriebenen Stämmen
gewonnen. Ein dapA-defizienter Stamm, JE7627, wurde mit diesen Formen,
bzw. mit dem wildtypischen pdapA2 transformiert. Es wurde ein zellfreier
Extrakt aus jedem der transformierten Stämme hergestellt und die Enzymaktivität von DDPS
gemessen.
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Der zellfreie Extrakt (Rohenzym-Lösung) wurde
wie folgt hergestellt. Ein transformierter Stamm wurde in einem
2 × TY-Medium
(1,6% Bacto Trypton, 1 Hefeextrakt, 0,5% NaCl) kultiviert und bei
einer optischen Dichte von etwa 0,8, gemessen bei 660 nm (OD660) gesammelt. Ein entsprechendes Zellpellet
wurde mit 0,85% NaCl bei 0°C
gewaschen und in 20 mM Kaliumphosphat-Puffer (pH 7,5), enthaltend
400 mM KCl, suspendiert. Die Zellen wurden mittels Ultraschall aufgebrochen
(0°C, 200
W, 10 Minuten). Eine Lösung
aufgebrochener Zellen wurde bei 33 krpm für 1 Stunde bei 0°C zentrifugiert,
um einen Überstand
zu erhalten. Zu diesem Überstand
wurde Ammoniumsulfat bis zum Erreichen einer 80%igen Sättigung
zugegeben, gefolgt von einer Lagerung bei 0°C über Nacht und anschließender Zentrifugation.
Das Pellet wurde jeweils in 20 mM Kaliumphosphat-Puffer (pH 7,5) – 400 mM KCl gelöst.
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Die Enzymaktivität von DDPS wurde entsprechend
eines Verfahrens von Yugari et al. (Yugari, Y. und Gilvarg, C.,
J. Biol. Chem., 240, 4710 (1962)) gemessen. Genauer gesagt, wurde
die Absorption einer Reaktionslösung
mit der folgenden Zusammensetzung bei 37°C mit einem Spektralphotometer
bei einer Wellenlänge
von 270 nm über
einen Zeitverlauf bestimmt und das gebildete Dihydrodipicolinat
gemessen. Natriumpyruvat wurde zur Nullmessung aus dem Reaktionssystem
entnommen.
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Zusammensetzung
der Reaktionslösung:
50
mM | Imidazol-HCl
pH 7,4 |
20
mM | L-Aspartat-Semialdehyd |
20
mM | Natriumpyruvat |
Enzymlösung | |
Wasser
(zum Auffüllen) | |
| Gesamt:
1,0 ml |
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Bei der Messung der Enzymaktivität der DDPS
wurden verschiedene Konzentrationen an L-Lysin zu der Enzymreaktionslösung zugegeben
und das Ausmaß der
Inhibition durch L-Lysin überprüft. Wie
in 2 gezeigt, unterlag
das wildtypische DDPS einer Inhibition durch L-Lysin. Unter den
36 Arten von Kandidaten-Plasmiden waren drei Arten von mutanten
Plasmiden, die aus transformierten Stämmen stammten, die eine DDPS
aufwiesen, die im Vergleich zum Wildtyp kaum einer Inhibition durch
L-Lysin unterlag. Sie wurden als pdapAS8, pdapAS9, bzw. pdapAS24
bezeichnet. Anhand der folgenden Bestimmung der Basensequenzen wurde
festgestellt, dass pdapAS8 und pdapAS9 die gleiche Mutation aufwiesen.
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Das Ausmaß der Desensibilisierung der
Inhibition durch L-Lysin war verschieden in den drei Arten von mutantem
DDPS, die durch pdapAS8, pdapAS9 und pdapAS24 codiert wurden, jedoch
war die Inhibition durch L-Lysin bei allen drei Arten unempfindlich
gemacht. Obwohl die spezifische Aktivität des Enzyms durch die Wachstumssituation
der Zellen und die Präparationen
der Proben beeinflusst sein kann, wurde diese in allen Fällen im
Vergleich zum Wildtyp als geringfügig verändert beobachtet. Der Einschätzung zufolge
würde es
jedoch kein wesentliches Problem geben, wenn diese als Material
zur Zucht verwendet werden.
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(1-2-4) Bestimmung der
Basensequenz des mutanten dapA-Gens
-
Die Basensequenz der mutanten dapA-Gene
wurde gemäß eines üblichen
Verfahrens unter Verwendung eines DNA-Sequenziergeräts (DNA
sequencer ABI Model 373A, hergestellt durch die Applied Biosystem Inc.)
bestimmt. Im Ergebnis wurde gezeigt, dass – im Bezug auf eine Sequenz
des wildtypischen dapA-Gens gemäß SEQ ID
NO: 3 – in
pdapAS8 und pdapAS9 das C in Position 487 zu T geändert worden
war, während in
pdapAS24 das C in Position 597 zu T geändert worden war. Es wurde
somit festgestellt, dass in dem von pdapAS8 und pdapAS9 codierten
DDPS ein Alaninrest in Position 81 in einen Valinrest geändert worden
war, während
in dem von pdapAS24 codierten DDPS ein Histidinrest in Position
118 in einen Tyrosinrest geändert worden
war, wobei diese Änderungen
jeweils in der in SEQ ID NO: 4 gezeigten Aminosäuresequenz von DDPS erfolgten.
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(1-2-5) Herstellung von
dapA mit doppeltes Mutation
-
Es wurden gemäß obiger Beschreibung zwei
Arten des mutanten dapA-Gens gewonnen. Um zu verifizieren, ob sich
die Desensibilisierung der Inhibition bei diesen Mutationen additiv
verhält
oder nicht, wurde ein Plasmid hergestellt, das mutantes dapA mit
beiden dieser zwei Mutationen enthielt. Ein Verfahren der Herstellung
ist in 3 gezeigt. Das
erhaltene Plasmid mit doppelter Mutation wurde pdapAS824 genannt.
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Beispiel 2: Herstellung
eines mutanten AKIII-Gens
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<1> Klonierung
des wildtypischen lysC-Gens
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Über
eine Basensequenz eines AKIII-Gens (lysC) von E. coli ist bereits
berichtet worden (Cassan, M., Parsot, C., Cohen, G. N., und Patte,
J. C., J. Biol. Chem., 261, 1052 (1986)), und es ist bekannt, dass
sein offenes Leseraster (ORF) 1347 Basenpaare umfasst und für ein Protein
mit 449 Aminosäureresten
codiert. In diesem Gen ist ein Operator vorhanden, der einer Suppression
durch L-Lysin unterliegt. Folglich wurde eine Region, die nur eine
SD-Sequenz und das ORF enthielt, unter Verwendung des PCR-Verfahrens
amplifiziert und kloniert, um die Operator-Region zu entfernen.
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Genomische Gesamt-DNA eines E. coli
K-12 MC1061-Stammes wurde gemäß eines
Verfahrens von Saito und Miura (Biochem. Biophys. Acta., 72, 619
(1963)) präpariert.
Es wurden zwei Arten von Primern mit den in SEQ ID NO: 5 und NO:
6 gezeigten Sequenzen hergestellt, die verwendet wurden, um die
PCR-Reaktion gemäß eines
Verfahrens von Erlich et al. (PCR Technology, Stockton press (1989))
durchzuführen,
und das lysC-Gen wurde amplifiziert. Die erhaltene DNA wurde mit
BamHI und AseI verdaut, danach mit stumpfen Enden versehen, und
in eine Smal-Restriktionsstelle
eines Multi-Kopien-Vektors, pUC18, inseriert. Diese Smal-Restriktionsstelle
ist an einer Position stromabwärts
des im Vektor vorliegenden lacZ-Promotors
lokalisiert, so dass das inserierte DNA-Fragment mittels durchgehender
Transkription (read-through transcription) unter der Kontrolle des
lacZ-Promotors transkribiert wird, wenn eine durch Inserieren eines
DNA-Fragments in die Smal-Restriktionsstelle
von pUC18 gewonnene rekombinante DNA in E. coli eingeführt wird.
Bei Insertion des PCR-Fragments in die Smal-Restriktionsstelle von
pUC18 wurden zwei Arten von Plasmiden erhalten. Diese waren pLYSC1
als ein in umgekehrter Orientierung inseriertes plasmid und pLYSC2
als ein für
die Transkriptionsrichtung von lysC im Bezug zu der Transkriptionsrichtung
durch den lacZ-Promotor in positiver Orientierung inseriertes Plasmid
(4).
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Wenn diese Plasmide verwendet wurden,
um E. coli GT3 (thrA1016b metLM1005 lysC1004) als einen für AKI, II
und III vollständig
defizienten Stamm zu transformieren, wurde die Auxotrophie von GT3
für Homoserin
und Diaminopimelinsäure
komplementiert. Es wurde somit bestätigt, dass die in die beiden
Plasmide inserierten DNA-Fragmente das lysC-Gen enthalten, das für aktive
AKIII codiert.
-
Ein transformierter Stamm, der erhalten
wurde, indem pLYSC1 in den vollständig für AK defizienten Stamm E. coli
GT3 eingeführt
wurde, wurde als GT3/pLYSC1 bezeichnet; ebenso wurde ein transformierter Stamm,
der erhalten wurde, indem pLYSC2 in E. coli GT3 eingeführt wurde,
als GT3/pLYSC2 bezeichnet. Dem Minimalmedium M9 wurde eine beträchtliche
Menge an L-Lysin zugegeben, und die Stämme GT3/pLYSC1 und GT3/pLYSC2
wurden jeweils darauf kultiviert. Sowohl der Stamm GT3/pLYSC1 als
auch der Stamm GT3/pLYSC2 enthalten Plasmide mit dem wildtypischen
lysC, bei denen die von lysC auf dem Plasmid codierte AKIII die
einzige AK darstellt. Die wildtypische AKIII als die alleinige AK
wird in Gegenwart einer hohen Menge an L-Lysin durch L-Lysin inhibiert.
Somit waren beide Stämme
nicht in der Lage, L-Threonin, L-Isoleucin, L-Methionin und Diaminopimelinsäure (DAP)
zu synthetisieren und waren in ihrem Wachstum gehemmt.
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<2> Präparation
eines mutanten AKIII-Gens (lysC*)
-
Es wurde angenommen, dass ein Stamm,
der ein Plasmid mit lysC*, codierend für eine AK mit desensibilisierter
Inhibition durch L-Lysin, enthält,
auf einem Minimalmedium M9 wachsen könnte, dem eine erhebliche Menge
an L-Lysin zugegeben wurde. Es wurde ein Stamm selektiert, der ein
Plasmid mit lysC* enthält, indem
Stämme
selektiert wurden, die in ihrem Wachstum gegenüber L-Lysin oder AEC als einem
Analogon von L-Lysin resistent waren.
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Um lysC* effizient zu gewinnen, wurden
die lysC's auf den
in <1> hergestellten pLYSC1
und pLYSC2 einer Mutagenesebehandlung unterzogen.
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(2-2-1) Untersuchungen
hinsichtlich einer Selektionsbedingung für einen Stamm, der ein Plasmid
mit lysC* enthält
-
Die Stämme GT3/pLYSC1 und GT3/pLYSC2
wurden jeweils auf M9 Agarplattenmedien mit unterschiedlichen Konzentrationen
an L-Lysin oder AEC kultiviert. Wachstumsinhibierende Konzentrationen
von L-Lysin und AEC wurden getestet und eine Selektionsbedingung
für einen
Stamm untersucht, der ein Plasmid mit lysC* enthält.
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Das Wachstum der Transformanten auf
den M9 Medien, die L-Lysin oder AEC in unterschiedlichen Konzentrationen
enthalten, ist in Tabelle 2 dargestellt. In dieser Tabelle zeigt
ein „+" das Wachstum der
Transformante an, „±" zeigt ein geringes
Wachstum an und „–" zeigt
fehlendes Wachstum an.
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Tabelle
2 Wachstum und Konzentration an L-Lysin (in mM)
-
-
Wachstum
und Konzentration an AEC (in mM)
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Die Transkriptionsrichtung des lysC-Gens
auf pLYSC2 stimmt mit der Transkriptionsrichtung durch den lacZ-Promotor überein (4). Es wurde folglich herausgefunden,
dass das lysC-Gen auf pLYSC2 eine Resistenz gegen L-Lysin und AEC
bei recht hohen Konzentrationen verlieh, selbst wenn das lysC in
einer wildtypischen Form verbleibt, da seine Expressionsrate durch
den lacZ-Promotor amplifiziert wird. Demgegenüber hatte das lysC-Gen auf
pLYSC1 eine kleinere Expressionsrate und hatte bereits bei niedrigeren
Konzentrationen eine Wachstumsinhibition durch L-Lysin und AEC zur
Folge, da die Transkriptionsrichtung im Hinblick auf den lacZ-Promotor
in umgekehrter Orientierung vorlag und ein eigener funktioneller
Promotor ebenfalls fehlte (im Fall des Stammes GT3/pLYSC2 wurde
das Wachstum bis zu einem zugegebenen Anteil von 100 mM für L-Lysin
und einem zugegebenen Anteil von 3 mM für AEC nicht supprimiert; dagegen
wurde das Wachstum im Fall des Stammes GT3/pLYSC1 bei einem zugegebenen
Anteil von 0,2 mM sowohl durch L-Lysin als auch durch AEC vollständig supprimiert).
Es wurde bestätigt,
dass die Wachstumsinhibition durch gleichzeitige Zugabe von Homoserin
und Diaminopimelinsäure
eliminiert wurde.
-
Daher wurde pLYSC1 für Experimente
zur Einführung
von Mutationen) verwendet. Zur Selektion eines Stammes, der ein
Plasmid mit lysC* enthält,
wurde ein Medium verwendet, das durch Zugabe von 10 mM an L-Lysin
oder 0,2 mM an AEC zu dem Minimalmedium M9 hergestellt wurde. Dieses
Medium wird in Beispiel 2 unten als „Selektionsmedium" bezeichnet.
-
(2-2-2) In vitro-Mutagenesebehandlung
von pLYSC1 mit Hydroxylamin
-
Es wurden zwei Arten von Verfahren
verwendet, um Mutationen) in das pLYSC1-Plasmid einzuführen. Dies
waren eine in vitro-Mutagenesebehandlung, bei der Plasmide direkt
mit Hydroxylamin behandelt werden, und eine zusätzliche in vivo-Mutagenesebehandlung,
bei der eine, ein Plasmid enthaltende Zelle mit Nitrosoguanidin
(NTG) behandelt wird, gefolgt von der Extraktion des Plasmids zur
Bereitstellung einer Vielzahl von Mutationen. Dabei werden Mutationen
erwartet, die sich von dem Wechsel von Cytosin nach Thymin bei Hydroxylamin
unterscheiden.
-
In vitro-Mutagenesebehandlung
mit Hydroxylamin:
-
2 μg
DNA wurden bei 75°C
für 1 bis
4 Stunden in 0,4 M Hydroxylamin (0,1 M KH2PO4-1 mM EDTA (pH 6,0): 100 μl, 1 M Hydroxylamin-1
mM EDTA (pH 6,0): 80 μl,
DNA: 2 μg,
Gesamtvolumen: 200 μl
durch Auffüllen mit
Wasser) behandelt. Die DNA wurde nach der Behandlung mit Glaspulver
gereinigt, in einen für
AK vollständig
defizienten Stamm, einen E. coli GT3 Stamm eingeführt, und
dieser dann auf einem Vollmedium (L-broth: 1% Bacto Trypton, 0,5%
Hefeextrakt, 0,5% NaCl, 1,5% Agar) verteilt, um Kolonien zu bilden.
Diese wurden durch Replika-Plattierung auf das in (2-2-1) beschriebene
Selektionsmedium übertragen
(repliziert) und zum Wachstum auf dem Selektionsmedium befähigte Stämme als
Kandidatenstämme
selektiert. Die Rate des Erscheinens von Transformanten und die
Mutationsrate wurden, wie in 5 gezeigt,
als veränderlich
ermittelt. Mutante Stämme
wurden bei 4-stündiger
Behandlung in einer relativ hohen Rate von 0,5 bis 0,8 % erhalten.
-
In vivo-Mutagenesebehandlung
mit NTG:
-
PLYSC1 wurde in E. coli MC1061 eingeführt und
die unversehrten Zellen einer Behandlung mit NTG unterzogen. Nach
der Behandlung wurden die Zellen über Nacht kultiviert, um die
Mutationen zu stabilisieren, dann wurde ein Plasmid extrahiert und
in E. coli GT3 eingeführt.
Genauer gesagt, wurde der transformierte Stamm in einem 2 × TY-Medium
(1,6% Bacto Trypton, 1% Hefeextrakt, 0,5% NaCl) kultiviert, bei
einer OD660 von etwa 0,3 gesammelt, mit
einem unten beschriebenen TM-Puffer gewaschen, dann in einer NTG-Lösung (hergestellt
durch Auflösen
von NTG in einer Konzentration von 0,2 mg/ml in TM-Puffer) suspendiert
und bei 37°C
für 0 bis
90 Minuten behandelt. Die Zellen wurden mit TM-Puffer und 2 × TY-Medium
gewaschen und die Mutationen durch Übernachtkultur in 2 × TY-Medium
fixiert. Danach wurde Plasmid-DNA aus den Zellen extrahiert und
in einen E. coli GT3 Stamm eingeführt. Das Screenen der Kandidatenstämme wurde
in der selben Weise wie bei der in vitro-Mutagenese durchgeführt und
Mutanten mit Lysinresistenz (Lys®) und
AEC-Resistenz (AEC®) wurden gewonnen.
-
TM-Puffer:
Tris | 50
mM |
Maleinsäure | 50
mM |
(NH4)2SO4 | 1
g/l |
MgSO4 × 7H2O | 0,1
g/l |
Ca(NO3)2 | 5
mg/l |
FeSO4 × 7H2O | 0,25
mg/l |
-
Der pH wurde mit NaOH auf 6,0 eingestellt.
-
Es wurden ins gesamt 180 Stämme der
wie oben beschrieben erhaltenen Kandidatenstämme (Hydroxylaminbehandlung:
48 Stämme,
NTG-Behandlung: 132 Stämme)
wiederum auf das Selektionsmedium getupft. Dabei wurde bestätigt, dass
die AEC- und L-Lysin-Resistenzen 153 Stämme umfassten. Unter Betrachtung
der Unterschiede in den Mustern der Akkumulation von Aminosäuren im
Medium wurden diese 153 Stämme
in 14 Gruppen aufgeteilt und die AK-Aktivität wurde gemessen, nachdem repräsentative
Stämme
aus jeder dieser Gruppen ausgewählt
worden waren. Zwischen den mutanten Stämmen, die durch die Hydroxylamin-Behandlung
erhalten wurden, und den mutanten Stämmen, die durch die NTG-Behandlung
erhalten wurden, bestanden keine großen Unterschiede hinsichtlich
der AK-Aktivität.
-
Daher wurden die folgenden Experimente
durchgeführt,
ohne diese Gruppen zu unterscheiden.
-
(2-2-3) Isolation des
lysC*-Gens und Untersuchung des lysC*-Genprodukts
-
Nr. 24, Nr. 43, Nr. 48, Nr. 60, Nr.
80, Nr. 117, Nr. 126, Nr. 149, Nr. 150, Nr. 156, Nr. 158, Nr. 167,
Nr. 169 und Nr. 172 wurden als repräsentative Stämme der
zuvor genannten 14 Gruppen ausgewählt. Mutante, von pLYSC1 abgeleitete
Plasmide, wurden von jedem dieser Stämme gewonnen und als pLYSC1*24, pLYSC1*43,
pLYSC1*48, pLYSC1*60, pLYSC1*80, pLYSC1*117, pLYSC1*126, pLYSC1*149,
pLYSC1*150, pLYSC1*156, pLYSC1*158, pLYSC1*167, pLYSC1*169, bzw.
pLYSC1*172, bezeichnet. Ein vollständig für AK defizienter Stamm GT3
wurde mit diesen Plasmiden und dem Wildtyp pLYSC1 transformiert.
Es wurde von jedem dieser transformierten Stämme ein zellfreier Extrakt
hergestellt, und die Enzymaktivität von AKIII wurde gemessen.
-
Der zellfreie Extrakt (Rohenzym-Lösung) wurde
wie folgt hergestellt. Ein transformierter Stamm wurde in einem
2 × TY-Medium
kultiviert und bei einer OD660 von etwa
0,8 gesammelt. Die Zellen wurden mit 0,02 M KH2PO4 (pH 6,75)-0,03 M β-Mercaptoethanol bei 0°C gewaschen
und die Zellen dann durch Ultraschall aufgebrochen (0°C, 100 W,
30 Minuten × 4).
Eine aufgebrochene Zelllösung
wurde bei 33 krpm für
1 Stunde bei 0°C zentrifugiert,
um einen Überstand
zu erhalten, zu dem Ammoniumsulfat bis zu einer Sättigung
von 80% zugegeben wurde. Nach Zentrifugation wurde das Pellet in
0,02 M KH2PO4 (pH
6,75)-0,03 M β-Mercaptoethanol gelöst und bei
0°C über Nacht
gelagert.
-
Die Enzymaktivität von AKIII wurde gemäß eines
Verfahrens von Stadtman et al. (Stadtman, E. R., Cohen, G. N., LeBras,
G. und Robichon-Szulmajster, H., J. Biol. Chem., 236, 2033 (1961))
gemessen. Genauer gesagt, wurde eine Reaktionslösung der folgenden Zusammensetzung
für 45
Minuten bei 27°C
inkubiert und eine FeCl3-Lösung
(2,8 N HCl 0,4 ml + 12% TCA 0,4 ml + 5% FeCl3 × 6 H2O/0,1 N HCl 0,7 ml) wurde dieser hinzu gegeben,
um eine Farbe zu entwickeln, wobei der Ansatz zentrifugiert und
im folgenden die Absorption des Überstandes
bei 540 nm gemessen wurde. Die Aktivität wurde durch die Menge der
pro Minute gebildeten Hydroxamsäure
angezeigt (1 U = 1 μmol/min).
Der molare Absorptionskoeffizient betrug 600. Aus der Reaktionslösung wurde
Kaliumaspartat zur Messung des Nullwertes herangezogen.
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Zusammensetzung
der Reaktionslösung:
Reaktions-Mischung | 0,3
ml |
Hydroxylamin-Lösung | 0,2
ml |
0,1
M Kaliumaspartat (pH 7,0) | 0,1
ml |
Enzymlösung | |
Wasser
(zum Auffüllen) | |
| Gesamt:
1,0 ml |
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Bei der Messung der Enzymaktivität von AK
wurden der Enzymreaktionslösung
unterschiedliche Konzentrationen an L-Lysin zugesetzt und das Ausmaß der Inhibition
durch L-Lysin untersucht. Die Ergebnisse sind in 6 und Tabelle 3 dargestellt. Der Wildtyp
und die Nummern 24, 43, 48, 60, 80, 117 und 126 sind
in 6A dargestellt. Die
Nummern 149, 150, 156, 158, 167, 169 und 172 sind
in 6B dargestellt.
-
Wie in diesen Ergebnissen gezeigt,
unterliegt die wildtypische AKIII einer starken Inhibition durch
L-Lysin, wobei sie bei etwa 0,45 mM an L-Lysin um 50%, und bei 5
mM um etwa 100% inhibiert wurde. Dagegen war die Inhibition durch
L-Lysin in allen 14 Arten von Mutanten desensibilisiert, jedoch
wiesen die bei diesem Mal erhaltenen mutanten AKIII's unterschiedliche
Grade der Desensibilisierung auf. Insbesondere im Fall der Nummern 24, 80, 117, 169 und 172 war
eine Inhibition selbst bei 100 mM an L-Lysin kaum zu beobachten,
und sie wiesen eine Konzentration der 50%igen Inhibition auf, die
nicht weniger als das 200fache des Wildtyps betrug. Die auf dem
Gesamtprotein basierende spezifische Aktivität, die durch Wachstumsbedingungen
der Zellen und die Präparation
der Proben beeinflusst werden kann, war in fast allen Fällen derjenigen
des Wildtyps gleichwertig oder höher
als diese, und es gab kaum Probleme einer Aktivitätsabnahme
aufgrund der Einführung
der Mutationen) (Tabelle 3). Im Hinblick auf diese Tatsache wurde
erwartet, dass ein aktives Zentrum von AKIII und eine regulatorische
Stelle für
L-Lysin jeweils
unabhängig
voneinander sind. In Tabelle 3 bezieht sich der Grad der Desensibilisierung
der Inhibition (%) auf eine AK-Aktivität in Gegenwart von 100 mM an
L-Lysin im Vergleich zu einer AK-Aktivität in der Abwesenheit von L-Lysin
in der Reaktionslösung.
Die Hitzestabilität (%)
bezieht sich auf die Rate der verbleibenden Aktivität nach einer
Behandlung bei 55°C
für 1,5
Stunden.
-
-
Im folgenden wurde die Hitzestabilität der mutanten
Enzyme überprüft. Wenn
es beabsichtigt ist, ein Enzym zu verbessern, um die Aktivität zu steigern,
ist es wichtig, dass ein derart geschaffenes Enzym stabil in den
Zellen aufrecht erhalten wird. Eine in vitro-Messung ist aufgrund
des Unterschieds zwischen intrazellulärer und extrazellulärer Proteaseaktivitäten und
des Einflusses von Puffern bei der in vitro-Lagerung von Enzymen mit
einigen Problemen verbunden. Jedoch wurde der Praktikabilität halber
die Hitzestabilität
der mutanten AKIII's
in vitro als ein Parameter untersucht.
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Ausgehend von Ergebnissen der Untersuchung
der Inaktivierungstemperatur von AKIII unter verschiedenen Bedingungen
wurde die Rate der verbleibenden Aktivität nach einer 90-minütigen Behandlung
bei 55°C gemessen.
Wie in Tabelle 3 gezeigt, war die Hälfte der Enzyme dem Wildtyp
recht deutlich überlegen.
Im allgemeinen ist ein mutantes Enzym oft instabiler als ein wildtypisches
Enzym. Jedoch waren einige der bei diesem Ansatz gewonnenen mutanten
AKIII's dem Wildtyp
hinsichtlich der Stabilität überlegen,
und einige von ihnen erscheinen als recht zweckdienlich in der praktischen
Anwendung zur Herstellung von L-Lysin.
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(2-2-4) Bestimmung der
Basensequenz von wildtypischem lysC und mutantem lysC
-
Eine bei dieser Gelegenheit erhaltene
Basensequenz des wildtypischen lysC-Gens wurde gemäß eines gewöhnlichen Verfahrens unter Verwendung
eines DNA-Sequenziergerätes (DNA
sequencer ABI Model 373A, hergestellt von der Applied Biosystem
Inc.) bestimmt (siehe SEQ ID NO: 7). Im Ergebnis wurden im Vergleich
zu einer bereits veröffentlichten
Sequenz des lysC eines E. coli K-12 JC411 Stammes (Cassan, M., Rarsot,
C., Cohen, G. N. und Patte, J. C., J. Biol. Chem., 261, 1052 (1986))
Unterschiede an sechs Positionen ermittelt, davon zwei auf dem Aminosäure-Niveau.
Es wird spekuliert, dass der Unterschied an diesen sechs Positionen
auf die unterschiedlichen verwendeten Bakterienstämme zurückgeht.
-
In der selben Weise wurden die Basensequenzen
für sämtliche
lysC*'s, die in
den 14 Arten mutanter pLYSC1-Formen vorliegen, bestimmt, und die
Punktmutationen ermittelt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 4 dargestellt.
Bei dieser Tabelle zeigen die Angaben in Klammern Mutationen von
Aminosäureresten
in Folge von Mutationen der Nukleotide. Die Mutationstypen entsprachen
12 Arten, da zwei Gruppen unter den 14 Arten (Nr. 48 und Nr. 167,
Nr. 24 und Nr. 80) exakt die gleichen Mutationstypen aufwiesen.
Im Hinblick auf die Mutationstypen wurden die Nummern 149, 150, 156, 158, 167, 169 und 172 durch
die Behandlung mit Hydroxylamin gewonnen, die Nummern 24, 43, 48, 60, 80, 117 und 126 dagegen
durch die Behandlung mit NTG. Hinsichtlich der Charakteristik der
Mutationen ist jedoch zu sagen, dass sämtliche von ihnen aus Mutationen
von Cytosin zu Thymin oder – als
Ergebnis der Mutation von. Cytosin zu Thymin auf einem nicht-codierenden Strang – aus Mutation
von Guanin zu Adenin auf einem codierenden Strang bestanden.
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Tabelle
4: Bestimmung der Mutationspunkte von lysC*
-
Beispiel 3: Produktion
von L-Lysin durch Fermentation mittels eines Stammes, in den dapA*
eingeführt
wurde
-
Um L-Lysin unter Verwendung eines
Bakteriums der Gattung Escherichia herzustellen, wie dies in der japanischen
Offenlegungsschrift Nr. 56-18596, dem US-Patent Nr. 4,346,170 und in Applied
Microbiology and Biotechnology, 15, 227–231 (1982) beschrieben ist,
wird es als essentiell eingeschätzt,
dass ein in der DDPS zu verstärkender
Wirt eine Aspartokinase aufweist, die derart verändert ist, dass sie keiner
Inhibition durch L-Lysin unterliegt. Ein Bakterium der Gattung Serratia
wird als ähnlich
zu dem Bakterium der Gattung Escherichia vorausgesagt. L-Threonin-produzierende Bakterien
können
beispielhaft als ein derartiger Stamm benannt werden. Im Hinblick
auf L-Threonin-produzierende S. marcescens ist ein gegenüber AHV
(α-Amino-β-hydroxy-valeriansäure) als
einem Threonin-Analogon resistenter Stamm bekannt (S. Komatsubara,
M. Kisumi und I. Chiba, Appl. Environ. Microbiol., 35, 834 (1978)).
Konkret ist Serratia marcescens AJ13125 als ein derartiger Stamm
genannt. Dieser Stamm wurde im National Institute of Bioscience
and Human Technology, Agency of Industrial Science and Technology
(1–3,
Higashi 1-chome, Tsukuba-shi, Ibaraki-ken, 305 Japan) unter der
Zugangsnummer FERM P-14983 am 12. Juni 1995 hinterlegt und entsprechend
dem Budapester Abkommen am 4. März
1996 in eine internationale Hinterlegung übertragen, wobei die Zugangsnummer
FERM BP-5441 vergeben wurde.
-
Auf der anderen Seite wurde das in
pdapAS24 enthaltene dapA* (in dem der Histidinrest in Position 118
durch einen Tyrosinrest ersetzt wurde) als das in S. marcesecens
einzuführende
dapA* ausgewählt,
wobei nach dem Ausmaß der
Desensibilisierung der Inhibition und der spezifischen Aktivität des Enzyms
geurteilt wurde. Um die Expressionsrate von dapA* zu steigern und
die Stabilität
des Plasmids zu erhöhen,
wurde zunächst
das bislang auf pdapAS24 liegende mutante dapA* (hier im folgenden
als „dapA*24" bezeichnet) stromabwärts eines
Promotors eines Tetracyclin-Resistenzgens von pVIC40 ligiert und
RSF24P wurde erhalten, wie in 7 gezeigt.
-
Ein Stamm, der dadurch erhalten wurde,
dass das Plasmid RSF24P in einen E. coli-Stamm JM109 eingeführt wurde,
wurde als AJ12395 bezeichnet, welcher am 28. Oktober 1993 bei dem
National Institute of Bioscience and Human Technology, Agency of
Industrial Science and Technology unter der Zugangsnummer FERM P-13935 hinterlegt
wurde, wobei diese ursprüngliche
Hinterlegung am 1. November 1994 gemäß des Budapester Abkommens
in eine internationale Hinterlegung überführt und mit der Zugangsnummer
FERM BP-4858 belegt wurde. Stämme,
die pdapAS8 und pdapAS9 enthalten, wurden nicht hinterlegt. Jedoch
wurden alle Mutationspunkte von dapA* bei jedem der Plasmide wie
oben beschrieben bestimmt. Es ist daher für Fachleute einfach, das Plasmid
aus dem vorgenannten hinterlegten Bakterium unter Verwendung eines
Verfahrens von Maniatis et al. (Sambrook, J., Fritsch, E. F., Maniatis,
T., Molecular Cloning, Cold Spring Harbor Laboratory Press, 1.21
(1989)) zu isolieren und ein Zielgen durch Anwendung eines Verfahrens
der positionsspezifischen Mutagenese (Sambrook, J., Fritsch, E.
F., Maniatis, T., Molecular Cloning, Cold Spring Harbor Laboratory
Press, 15.63 (1989)) zu gewinnen.
-
Das Plasmid RSF24P wurde gemäß eines
gewöhnlichen
Verfahrens in den AJ13125-Stamm eingeführt, wobei AJ13125/RSF24P erhalten
wurde. Die Produktivität
von AJ13125/RSF24P für
L-Lysin wurde beurteilt.
-
Auf der anderen Seite wurde RSFP
als ein Kontrollplasmid konstruiert. Genauer gesagt, wurde ein großes Fragment
aus dem Doppelverdau von pVIC40 mit BamHI und DraI, wie in 7 gezeigt, ausgewählt, und dieses
mittels DNA-Polymerase
Klenow-Fragment in eine stumpfendige Form überführt. Das große Fragment mit
stumpfen Enden wurde mit sich selbst ligiert, um das Plasmid RSFP
zu erhalten. RSFP wurde mittels eines gängigen Verfahrens in den AJ13125-Stamm
eingeführt
und AJ13125/RSFP gewonnen. Die L-Lysin-Produktivität wurde
auch für
AJ13125/RSFP evaluiert.
-
Die Kultur wurde bei einem Schütteln von
114 bis 116 rpm bei Bedingungen einer Kulturphase von 72 Stunden
und einer Temperatur von 30°C
unter Verwendung des folgenden Mediums durchgeführt. Die Ergebnisse sind in
Tabelle 5 dargestellt.
-
Medium
zur L-Lysin-Produktion:
-
-
Der pH wird mit KOH auf 7,0 eingestellt;
es wird für
10 Minuten bei 115°C
autoklaviert.
-
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A und B werden in einem Verhältnis von
A : B = 4 : 1 gemischt, danach wird C in einer Menge von 30 g pro
Liter der Mischung zugegeben und aufgelöst. Des weiteren wird ein Antibiotikum
(Streptomycin: 200 μg/ml)
zugegeben.
-
Tabelle
5
Bakterienstamm | Produzierte
Menge an L-Lysin-Hydrochlorid |
AJ13125/RSF24P | 3,5
g/l |
AJ13125/RSFP | 0
g/l |
-
Beispiel 4: Produktion
von L-Lysin durch Fermentation mittels eines Stammes, in den dapA*
und lysC* eingeführt
wurden
-
Die Auswirkung des mutanten DDPS
auf die L-Lysin-Produktion ist in Beispiel 3 gezeigt worden. Um eine
weitere Verbesserung zu erreichen, wurde das in Beispiel 2 gewonnene
mutante AKIII-Gen in Co-Existenz mit dem mutanten DDPS-Gen gebracht.
Unter Berücksichtigung
von Enzymaktivität,
Hitzestabilität
und dergleichen wurde ein aus dem Stamm Nr. 80 stammendes Gen (lysC*80)
als das für
die Co-Existenz
mit dem mutanten DDPS-Gen vorgesehene mutante AKIII-Gen ausgewählt.
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lysC*80 wurde verwendet, nachdem
es aus einem pLLC*80-Plasmid (8)
herausgeschnitten worden war, das präpariert worden war, indem das
vormals in pLYSC1*80 vorliegende lysC* (hier im folgenden als „lysC*80" bezeichnet) stromabwärts eines
lacZ-Promotors des Vektors pHSG399 (hergestellt durch die Takara Shuzo
Co., Ltd) ligiert wurde. Der Vektor pHSG399 hat eine im Bezug zu
pUC18 umgekehrt ausgerichtete Insertionsstelle, um die exprimierte
Menge von lysC* zu steigern. pLLC*80 ist ein Plasmid, das hergestellt
wurde, um lysC*80 derart zu arrangieren, dass die Transkriptionsrichtung
im Hinblick auf den lacZ-Promotor eine positive Orientierung erhält, um die
Produktivität
von L-Lysin zu verbessern, da das auf pLYSC1*80 liegende lysC*80
eine Transkriptionsrichtung aufwies, die gegenüber dem lacZ-Promotor umgekehrt
orientiert angeordnet war.
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Ein Plasmid, RSFD80, das dapA* und
lysC* beinhaltet, wurde aus pLLC*80 und RSF24P, das in Beispiel
3 gewonnen wurde, hergestellt (siehe 9).
RSFD80 enthält
dapA*24 und lysC*80, welche in einer derartigen Positionierung angeordnet
sind, dass sie im Hinblick auf einen Promotor eines Tetracyclin-Resistenzgens
(tetP) stromabwärts
von tetP in positiv orientierter Transkriptionsrichtung vorliegen.
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Das RSFD80-Plasmid wurde in einen
E. coli JM109 Stamm eingeführt,
der danach als AJ12396 bezeichnet wurde. AJ12396 ist am 28. Oktober
1993 beim National Institute of Bioscience and Human Technology,
Agency of Industrial Science and Technology, unter der Zugangsnummer
FERM P-13936 hinterlegt worden und wurde dann, am 1. November 1994,
gemäß des Budapester
Abkommens aus der ursprünglichen
Hinterlegung in eine internationale Hinterlegung überführt und
mit der Zugangsnummer FERM BP-4859 belegt. Stämme, die pLYSC1*24, pLYSC1*43,
pLYSC1*48, pLYSC1*60, pLYSC1*117, pLYSC1*126, pLYSC1*149, pLYSC1*150,
pLYSC1*156, pLYSC1*158, pLYSC1*167, pLYSC1*169 und pLYSC1*172 enthalten, wurden nicht
hinterlegt. Jedoch wurden alle Mutationspunkte von lysC* auf jedem
dieser Plasmide wie oben beschrieben bestimmt. Es ist somit für Fachleute
einfach, das Plasmid aus dem vorgenannten hinterlegten Bakterium unter
Verwendung eines Verfahrens von Maniatis et al. (Sambrook, J., Fritsch,
E. F., Maniatis, T., Molecular Cloning, Cold Spring Harbor Laboratory
Press, 1.21 (1989)) zu isolieren und ein Zielgen durch Anwendung
eines Verfahrens der positionsspezifischen Mutagenese (Sambrook,
J., Fritsch, E. F., Maniatis, T., Molecular Cloning, Cold Spring
Harbor Laboratory Press, 15.63 (1989)) zu gewinnen.
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RSFD80 wurde gemäß eines gewöhnlichen Verfahrens in den
AJ13125-Stamm eingeführt, wobei AJ13125/RSFD80
erhalten wurde. Die Produktivität
von AJ13125/RSFD80 für
L-Lysin wurde beurteilt. Als Kontrolle wurde die L-Lysin-Produktivität auch für AJ13125/RSFP
evaluiert.
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Die Kultivierung erfolgte unter Schütteln bei
114 bis 116 rpm über
eine Zeitspanne von 72 Stunden und unter Temperaturbedingungen von
30°C unter
Verwendung des gleichen Mediums zur L-Lysin-Produktion wie in Beispiel
3. Die Resultate sind in Tabelle 6 dargestellt.
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Tabelle
6
Bakterienstamm | Produzierte
Menge an L-Lysin-Hydrochlorid |
AJ13125/RSFD80 | 9,2
g/l |
AJ13125/RSFP | 0
g/l |
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Industrielle
Anwendbarkeit
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Gemäß der vorliegenden Erfindung
ist ein mutantes DDPS-Gen aus einem Bakterium der Gattung Escherichia
erhalten worden, bei dem die Rückkopplungshemmung
durch L-Lysin ausreichend unempfindlich gemacht ist. Ein dieses
Gen enthaltendes Bakterium der Gattung Serratia produziert L-Lysin
in einer erheblichen Menge. Die Produktion von L-Lysin kann gesteigert
werden, indem das mutante DDPS-Gen in ein Bakterium der Gattung
Serratia eingeführt
wird, das eine Aspartokinase enthält, bei der die Rückkopplungshemmung
durch L-Lysin unempfindlich gemacht ist.
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