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Registriergerät für das Aufzeichnen von Vorgängen bei Eisenbahnsicherungseinrichtungen
Überwegwarnlichtanlagen zur Sicherung des Straßenverkehrs an unbeschrankten Schienen-Straßen-Kreuzungen
sind stets nur innerhalb der Grenzen wirksam, die an das Maß an Verkehrsdisziplin
und an Aufmerksamkeit der Straßenbenutzer gegeben sind. Bei Unfällen an Straßenkreuzungen
ist es für die Feststellung der Verantwortlichkeit sowie für die etwaigen Schadenersatzansprüche
äußerst schwierig, die Schuldfrage zu klären. Die Betreffenden führen als Unfallursache
immer das Versagen der Warnlichtanlage an. Es ist daher erforderlich, diesen Behauptungen
den Nachweis gegenüberzustellen, daß die Warnlichtanlage ordnungsgemäß gearbeitet
hat. Man hat daher schon Registriergeräte der verschiedensten Art vorgeschlagen,
mit denen die Vorgänge von der Einschaltung bis zur Ausschaltung eines Überwegsignals
aufgezeichnet werden. Auch für andere Vorgänge des Eisenbahnsicherungswesens, wie
z. B. die Gleisbesetzung beim selbsttätigen Block usw., :"ind schon verschiedene
Registriereinrichtungen verwendet worden. Die bisher bekannten Registriergeräte
sind jedoch entweder nicht für die Registrierung mehrerer parallel ablaufender Vorgänge
geeignet, oder sie sind bei Erfüllung dieser Forderung zu umständlich und/oder zu
kostspielig in der Anschaffung und im Betrieb. Ein bekanntes Registriergerät zum
Aufzeichnen der Geschwindigkeit von Eisenbahnzügen ist z. b. nur für die Aufzeichnung
der Zeit vom Betätigen eines Schienenkontaktes bis zum Betätigen eines zweiten Schienenkontaktes
geeignet. Dort wird in dieser Zwischenzeit eine Zahlentrommel durch ein Uhrwerk
aus der Grundstellung herausbewegt und lediglich durch den zweiten Kontakt das Abdrucken
der jeweils auf der Trommel eingestellten Zahl auf einem nur bei oder nach dem Registriervorgang
weiterbewegten- Papierband ausgelöst. Es ist also nur die Dauer, nicht aber der
genaue Zeitpunkt ein und desselben Registriervorganges erkennbar. Dieser Nachteil
wird bei anderen bekannten Registriergeräten dadurch vermieden, daß auf einem dauernd
laufenden Papierband, das entweder von vornherein mit Zeitmarkierungen versehen
ist oder aber erst im Registriergerät zusätzlich zu den Registriervorgängen mit
Zeitstrichen bedruckt wird, Anfang und Ende der Vorgänge aufgezeichnet werden. Dabei
werden entweder die einzelnen Vorgänge durch Ablenken eines einen Dauerstrich schreibenden
Schreibstiftes in verschiedene Seitenstellungen oder durch Ein- und Abschalten mehrerer
je einem Registriervorgang zugeordneter Schreibvorrichtungen voneinander unterschieden.
Bei derartigen Geräten ist also auch während der Zeit, in der kein Vorgang zu registrieren
ist, ein dauernder Papierverbrauch vorhanden. Dieser Nachteil wird bei dem erfindungsgemäßen
Registriergerät für das Aufzeichnen von Vorgängen bei Eisenbahnsicherungseinrichtungen
durch die gemeinsame Anwendung folgender drei Maßnahmen vermieden: Das Papierband
wird nur während des Registriervorganges weiterbewegt, jeder Vorgang wird für sich
getrennt aufgezeichnet, und eine Druckvorrichtung druckt neben den Registrieraufzeichnungen
in geringen Abständen die Uhrzeit auf den Registrierstreifen. Das neue Registriergerät
hat ferner den letztgenannten Geräten gegenüber den Vorteil, daß keine Antriebseinrichtung
für zeitproportionales Vorziehen des Papiers erforderlich ist, vielmehr ist es möglich,
einen Motor beliebiger Ausführung zu verwenden, der auch unmittelbar die Aufspulrolle
für das Papierband antreiben kann. Lediglich die Zahlentrommel für die Uhrzeit muß
noch zeitproportional weitergedreht werden; sie kann aber mit einer entsprechend
schwächeren Antriebsvorrichtung als bisher ausgerüstet sein. Beispielsweise durch.
Spannungsschwankungen, Stromausfälle oder durch die zunehmende Dicke der Papierrolle
entstehende. Schwankungen bzw. kontinuierliche Änderungen des Papiervorschubs machen
sich trotzdem nicht störend bemerkbar, da während des Ablaufes des Registriervorganges
die Uhrzeit fortlaufend abgedruckt wird. Das so entstandene Zeitraster ist also
der jeweiligen. Papiergeschwindigkeit angepaßt.
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Der Erfindungsgegenstand ist in der Zeichnung beispielsweise erläutert.
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Fig. 1 zeigt das Bild eines Registrierstreifens, der die Aufzeichnungen
über zweimalige Kreuzung eines Überweges durch Züge enthält. Die nebeneinanderliegenden
Striche der am weitesten links befindlichen
Aufzeichnung 1 zeigen
die Einschaltung des Rotlichtes vom ersten Augenblick 2, gesteuert durch das Einschaltrelais
bzw. den Einschaltschienenkontakt, bis zu dem Augenblick, wo der Zug den Übergang
erreicht und eine hier befindliche Schienenkontaktvorrichtung befährt. Hier endet
die Aufzeichnung 1 bis 3. Das Rotlicht bleibt zwar noch bestehen, wird von dem Augenblick
aber durch eine andere Druckvorrichtung aufgedruckt und erzeugt den Streifen 4,
der bei 3a anfängt und nun bis 5 läuft. Dies ist der Augenblick des Ausschaltens
des Rotlichtes nach Verlassen des Überwegs durch Befahren z. B. des hinter dem Überweg
liegenden Einschaltkontaktes, der das. Sperrelais betätigt, oder aber des hinter
dem Überweg liegenden Ausschaltkontaktes. Der Streifen 6 zeigt die Wirksamkeit der
Registriereinrichtung und damit auch der Überwegwarnlichtanlage vom ersten Augenblick
bis zum letzten. Neben diesen Streifen befindet sich der Streifen 7, der die in
bestimmten Abständen von z. B. 20 Sekunden aufgedruckte Uhrzeit zeigt. Der Streifen
8 zeigt die Normalbreite eines praktisch für den Druckvorgang verwendeten Papierstreifens
und läßt erkennen, wie einfach und wenig Raum einnehmend die Aufzeichnung ist. Das
Aufdrucken geschieht nun in der Weise, wie in Fig. 2 dargestellt. Von einem Motor
9 wird über ein Vorgelege 10 eine Walze 11 in Pfeilrichtung gedreht, die das bedruckte
Papierband aufwickelt. Das Papierband läuft zusammen mit einem Farbband von einer
Rolle 12 ab. Das Farbband wird auf die Rolle 13 aufgewickelt. Von dem Motor wird
gleichzeitig über eine Welle 14 eine Nockenscheibe 15 in Pfeilrichtung gedreht,
die einen Klinkenhebel 16 steuert, der bei Freigabe durch den Nocken 17 mit der
Druckfläche 18 gegen das Papierband schlägt und dadurch die auf den Walzen. 19,
20 befindliche Uhrzeit aufdruckt. Die Walzen, werden von dem Uhrwerk 21 gesteuert.
Das Papierband sowohl wie das Farbband sind abgebrochen dargestellt, um die darunter
befindlichen Druckapparate besser erkennen zu lassen. Hier sind drei Druckstößel
22, 23, 24 vorgesehen, die mit entsprechenden darüber fest angeordneten Drucktypen
zusammenarbeiten, von denen hier nur eine Drucktype 25 angedeutet ist, ohne deren
ortsfeste Lagerung darzustellen. Alle drei Druckstößel werden durch eine mit Zähnen
versehene Welle 26 über Hebel 27, 28, 29 in bestimmten Abständen angehoben, sobald
der Motor durch Befahren des Einschaltschienenkontaktes und Ansprechen des Einschaltrelais
in Tätigkeit gesetzt worden ist. Von den Druckstößeln arbeitet immer nur der, der
durch das entsprechende, die Signaleinrichtung steuernde Relais betätigt worden
ist. Diese Relais 30, 31, 32 können durch die Einschalt- und Ausschalt- bzw. auch
Sperrelais oder auch durch den Lichtsignalstrom selbst gesteuert werden. Wenn man
die Aufzeichnung auf dem Papierband mit der in Fig. 1 vergleicht, so sieht man,
daß der Druckstößel 22 in Abhängigkeit von dem Ansprechen des Relais 32 gleich zu
Anfang zur Wirkung kommt zusammen mit dem Druckstößel 24 in Abhängigkeit von dem
Relais 30, während der Druckstößel 23 in Abhängigkeit von dem Relais 31 zur Wirkung
kommt, nachdem nämlich durch die mit Zähnen versehene Welle 26 die Hebel 27 bis
29 angehoben worden sind, haken sie sich entweder an den Klinken 33 bis 35, die
durch die Anker der genannten Relais gesteuert werden, ein oder bleiben frei beweglich.
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Bei Abschaltung der Einrichtung bleibt das Druckwerk nicht gleich
stehen, sondern läuft noch ein paar Sekunden weiter, was durch irgendeine Verzögerungseinrichtung
in bekannter `'eise erreicht werden kann. Der Zweck ist, zu erreichen, daß die einzelnen
Überwegkreuzungsvorgänge voneinander getrennt auf dem Papierband erscheinen, wie
dies aus Fig. 1 ersichtlich ist, wo zwischen der Aufzeichnung 1, 4, 6 und der nächsten
Aufzeichnung 36 eine Pause 37 ersichtbar ist.