DE246388C - - Google Patents
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
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- B61L—GUIDING RAILWAY TRAFFIC; ENSURING THE SAFETY OF RAILWAY TRAFFIC
- B61L3/00—Devices along the route for controlling devices on the vehicle or train, e.g. to release brake or to operate a warning signal
- B61L3/02—Devices along the route for controlling devices on the vehicle or train, e.g. to release brake or to operate a warning signal at selected places along the route, e.g. intermittent control simultaneous mechanical and electrical control
- B61L3/08—Devices along the route for controlling devices on the vehicle or train, e.g. to release brake or to operate a warning signal at selected places along the route, e.g. intermittent control simultaneous mechanical and electrical control controlling electrically
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
te 246388 KLASSE 20«. GRUPPE
Eisenbahnsicherungsanlage für Blockstrecken. Patentiert im Deutschen Reiche vom 20. Dezember 1910 ab.
Die Erfindung betrifft eine Eisenbahnsicherungsanlage für Blockstrecken, bei der ein Zug
an den Blockabschnittgrenzen vor und hinter sich Vorrichtungen zum Aufrichten und Niederlegen
von Streckenanschlägen zur Auslösung der Bremsen feindlicher Züge steuert. Das
Wesen der Erfindung besteht darin, daß die Sicherungsvorrichtungen durch Anschläge an
der Lokomotive und an dem Schluß wagen ίο gesteuert werden, von denen der Lokomotivanschlag
auf die vor und der Schlußwagenanschlag auf die hinter dem Zuge liegenden
Sicherungsvorrichtungen einwirkt, so daß sich der geschlossene Zug während der Fahrt selbst
sichert und deckt.
Die hierzu erforderlichen Einrichtungen und Schaltungen sind auf den Zeichnungen dargestellt,
in denen bedeuten:
Fig. ι die schematische Darstellung der Stromkreise zwischen zwei Stationen einer in
Blockabschnitte eingeteilten Strecke,
Fig. 2 eine schematische Darstellung der Verteilung der Abschnittsicherungen für zweigleisige
Strecken,
Fig. 3 eine schematische Darstellung der an die Sicherungsapparate angeschlossenen Gefahrmeldeleitung
und der für den Eingriff der Notschlüssel dienenden Kontakte,
Fig. 4 einen senkrechten Längsschnitt durch das Zählwerk, das auf den Stationen die Lage
der jeweils in den Blockabschnitten fahrenden Züge angibt,
Fig. 5 einen Schnitt senkrecht zu Fig. 4, und zwar für eine Sicherungsanlage, bei der
zwischen den beiden Stationen gleichzeitig vier Züge verkehren können,
Fig. 6 einen wagerechten Schnitt zu Fig. 4 und 5,
Fig. 7 eine äußere Ansicht eines Zählwerkes,
Fig. 8 einen senkrechten Schnitt durch den an der Lokomotive sitzenden Schleifschuh,
Fig. 9 einen Schnitt nach Linie V-V der Fig. 8,
Fig. 10 einen Schnitt nach Linie VI-VI der Fig. 9 im Augenblick des Eingriffes in einen
Sicherungsapparat,
Fig. 11 den Grundriß eines Sicherungsapparates
mit einem abgebrochen gezeichneten Notschlüssel und den dem Apparat zugeordneten
Stromkreisen,
Fig. 12 einen Schnitt nach Linie VH-VII
der Fig. 11,
Fig. 13 einen Schnitt nach Linie VIII-VIII der Fig. 11,
Fig. 14 einen Schnitt nach Linie IX-IX der Fig. 11,
Fig. 15 Aufsichten auf eines der Schalträder mit der an der Vorderfläche eingearbeiteten
Nut zur Verhinderung einer Federüberspannung, und zwar
Fig. 15 a in der Grundstellung,
Fig. 15 b im Augenblick der Kupplungseinschaltung,
Fig. 15 c im Augenblick der Kupplungsaus-Schaltung,
Fig. 16 einen Schnitt nach der gebrochenen Linie X-X der Fig. 11,
Fig. 17 einen Schnitt nach der Linie XI-XI der Fig. 11.
Fig. 18 bis 21 sind Einzelheiten.
Die zwischen zwei Stationen A, B liegende Bahnstrecke ist in bekannter Weise in mehrere
Blockabschnitte eingeteilt, beispielsweise nach Fig. ι bis 3 in fünf, deren Grenzen durch die
Sicherungsvorrichtungen C1, C2, C3, C4, C5 festgelegt
werden. Jede' Vorrichtung ist mit einem Stromerzeuger, z. B. mit galvanischen Elementen
bv b2, b3, 54, b& versehen, die an Elektromagnete
Z1, z?, h· zi· h und Vv V^Vs· Vi· Va angeschlossen
sind (Fig. 1). Außerdem sind in Verbindung mit den üblichen Streckensignalen
besondere Vorrichtungen vorgesehen, die in ihrem Bau im wesentlichen den Abschnittsicherungsapparaten
gleichen und ebenfalls auf der Lokomotive eine Bremswirkung auszulösen vermögen, wenn das zugeordnete Streckensignal
nicht auf freie Fahrt steht.
Gemäß Fig. 1 ist angenommen, daß ein Zug von Station A über die Blockabschnitte hinweg
nach der Station B fährt. Bei A ist dann das übliche Ausfahrsignal angeordnet,
dem eine Batterie ba und eine Vorrichtung C0
mit Batterie b0 zugeordnet ist. Desgleichen ist in B mit dem Vorsignal eine Vorrichtung
Cv mit Batterie bv und mit dem Hauptsignal
eine Vorrichtung c/, mit Batterie bh gekuppelt.
Außerdem ist dem Einfahrsignal eine Batterie be zugeordnet.
Zu jedem Gleis gehört eine besondere Sicherungsanlage, und zwar werden die Abschnittsicherungen
je eines Gleises aus später erörterten Gründen zu denen des anderen versetzt angeordnet (Fig. 2). Außerdem befindet
sich an den Stationen A und B je eine Batterie bA und bB zur Bewegung des Zählwerkes
und je eine Batterie bA^ und bBl zur Inbetriebsetzung
der Gefahrmeldeleitung.
Die Einrichtung der einzelnen Apparate ist folgende:
Auf den Stationen A und B befindet sich ein Zählwerk D, das dem Stationsbeamten die
jeweilige Lage eines Zuges auf der Strecke angibt und, da es auch vom Schluß wagen
beeinflußt wird, eine Zugtrennung zur Anzeige bringt. Das Zählwerk besteht aus einem Gehäuse
i, in dem auf den Wellen 2, 3 eine Mehrzahl von Scheiben 4 drehbar gelagert ist,
über die ein mit Stiften 5 versehenes elastisches Band 6 läuft. Das elastische Band ist
ferner mit Aussparungen 7 versehen, wohinein die Zähne von Zahnrädern 8 eingreifen,
die lose auf der Welle 9 sitzen und mit Sperrrädern 10 fest verbunden sind. In Fig. 4 ist
das zu einem Zahnrad 8 gehörige Sperrad 10 zum besseren Verständnis gesondert und versetzt
herausgezeichnet. Die Sperräder stehen unter dem Einfluß einer beliebigen Antriebkraft,
z. B. unter dem Einfluß von Gewichten 11, die bei Freigabe der beispielsweise um 90 °
versetzten Sperrnuten 12 durch die Sperrhebel 13 eine Umdrehung des elastischen Bandes 6
bewirken. Die Sperrhebel 13 werden von den Elektromagneten xA und xB bewegt, die an die
Batterien bA und bB angeschlossen sind. Die
Magnete werden, wie später beschrieben wird, beim Überfahren eines Abschnittsicherungsapparates
oder einer Signalvorrichtung durch den letzten Wagen zu einer augenblicklichen Erregung gebracht, so daß ihr zugehöriger
Hebel 13 aus den Nuten 12 austritt und eine Drehung des Schaltrades 10 um 90° zuläßt.
.
Zwischen je zwei Stiften 5 befindet sich auf dem Band eine Angabe, z.B. eine Zahl o. dgl.,
die mit dem betreffenden Blockabschnitt, aus dem der geschlossene Zug ausgetreten ist,
übereinstimmt, und die durch ein im Gehäuse ι angeordnetes Fenster 15 abgelesen werden
kann.
An der Außenseite des Zählwerkes D, zweckmäßigerweise oberhalb der Schaufenster 15,
befindet sich eine Abbildung des Längenprofiles der Strecke A-B, die den überwachenden
Stationsbeamten jederzeit über die Gefäll Verhältnisse unterrichtet, so daß er bei Zugtrennung
0. dgl. die notwendigen Maßnahmen treffen kann, um Unglücksfälle rechtzeitig zu verhüten.
Am Boden des Gehäuses 1 sitzt ein drehbar gelagerter, unter dem Einfluß einer Feder
16 stehender Hebel 17, der durch einen Stromschlußkontakt
18, 19 bei der Bewegung des Bandes 9 ein bestimmtes Zeichen, z. B. eine
Klingel, auslöst, das dem Stationsbeamten das stetige Weiterfahren des geschlossenen Zuges
auf der Strecke anzeigt. Soll nur bei einzelnen wichtigen Punkten der Bahnstrecke das
Klingelwerk zum Ertönen gebracht werden, so werden nur die diesen Punkten entsprechenden
Stifte in dem elastischen Band 6 angebracht, so daß der Hebel nur zeitweise in die Stromschlußstellung gedreht werden
kann.
Die Anzahl der in dem Zählwerk D untergebrachten
Zählorgane entspricht der Anzahl der Züge, die unter vollständiger gegenseitiger
Sicherung zwischen je zwei Stationen A und B gleichzeitig verkehren können, gemäß Fig. 4
bis 7 beispielsweise vier. Demzufolge sind auch in den Stationen A und B je vier Zählwerkmagnete
'xA' bis χΛι und %B>
bis xB> angeordnet (Fig. 1).
Auf den Stationen A und B befindet sich ferner je ein Nothebel h mit einer Warnglocke
g (Fig. 1 und 3), durch den in derselben Weise wie auf der Strecke durch Notschlüssel
sämtliche Anschlagstifte der Abschnittsicherungsapparate
in die wirksame Stellung gebracht werden können. Dieser Nothebel trägt
einen Stromschlußkontakt s, der bei Umlegung des Hebels, einen Kontakt t berührt, so daß
der Strom des ersten angeschlossenen Schaltmagneten wu geschlossen und die Warnglocke g
zum Ertönen gebracht wird.
Die Einrichtung der Abschnittsicherungsapparate ist folgende:
In einem allseitig geschlossenen Gehäuse 20 (Fig. 11, 12 und 16) ist eine Welle 2i' drehbar
gelagert, auf die ein beispielsweise mit glattem Umfang versehenes Rad 22 aufgekeilt ist. Das
Rad 22 ragt etwas über die Oberseite des Verschlußdeckels des Gehäuses 20 hinaus und
wird von einer starken Blattfeder 23 überdeckt, die mit Schlitzen 24 und 25 (Fig. 16)
versehen ist. Die Schlitze 24 lassen einen Schleifschuh hindurchtreten, durch den das
Rad 22 in Umdrehung versetzt wird, während die Schlitze 25 mit Hilfe der Führungstifte
26 die Geradführung der Feder 23 sichern. Das Rad 22 bewirkt zunächst unmittelbar die
Schließung der elektrischen Ströme, wodurch die Elektromagnete in den vor dem Zug angeordneten
Sicherungsapparaten erregt und die Anschlagstifte unwirksam gemacht werden, ferner mittelbar nach dem Freiwerden einer
durch seine Drehung gespannten Feder die Schließung der Stromkreise, die das Zählwerk
beeinflussen und die Magnete des eigenen Apparates und des dritthintersten erregen,
wodurch der Anschlagstift unmittelbar hinter dem fahrenden Zuge in die wirksame Stellung
gelangt und der Anschlagstift der dritthintersten Vorrichtung niedergelegt wird. Sodarm
aber werden durch das Rad 22 zwei Federmotoren aufgezogen, die den Hin- und Hergang
einer die Anschlagstifte steuernden Gleitstange bewirken, je nach der Erregung des
einen oder des anderen Magneten, der den zugehörigen Federmotor überwacht, d. h. ihn
freizugeben und wieder anzuhalten vermag. Die Bewegungsfedern selbst sind mit Vorrichtungen
verbunden, die ihre Spannung nur bis zu einer ganz bestimmten Grenze zulassen,
nach Erreichung dieser Grenze aber eine Leerlaufbewegung des Aufziehmechanismus ohne
weitere Erhöhung der Federspannung ermöglichen. Das Rad 22 ist mit den erwähnten
Stromschlußvorrichtungen durch- Reibungseingriff verbunden, so daß es sich, wenn die
Kontakte an ihre Begrenzungsanschläge anschlagen, gegebenenfalls weiterdrehen kann,
ohne daß der Apparat beschädigt wird. Unterhalb der Feder 23 sitzt ein unter dem Einfluß
einer Feder 27 stehender Stift 28, der, wenn der Schleifschuh (in einer Fahrtrichtung
von rechts nach links) über die Feder 23 hinweggeht, niedergedrückt wird und ein bei
29 drehbar gelagertes Bremsband 30 freigibt, so daß das Rad 22 gedreht werden kann.
Das Bremsband 30 ist mit einem Ausschnitt 31 versehen, durch den ein auf einer Welle 32
sitzendes Rad 33 hindurch tritt, so daß es mit dem Rad 22 in einen Reibungseingriff gelangen
kann. Das Rad 33 überträgt durch Zwischenräder 34, 35 die Bewegung des Rades 22 auf ein Rad 36. Durch das Reibrad 33 ist
eine Überdrehung des Getriebes ausgeschlossen. Das Rad 36 steht durch Vermittlung eines
konischen Kupplungsgliedes 37 gewöhnlich mit einer Welle 38 mit Bund 39 in Eingriff und
kann durch das Rad 22 ohne weiteres bis zu einem festen Anschlage gedreht werden. An
den Bund greift eine mit dem einen Ende an der Gehäusewandung befestigte Feder 40
(Fig. 11) an, die die Welle 38 stets in ihre Grundstellung zurückzudrehen sucht. Das
Kupplungsglied 37 sitzt an einer senkrechten Stange 41, die unter dem Einfluß einer Feder
42 steht, und mit einem bei 43 drehbar am Gehäuse 20 gelagerten Hebel 44 verbunden
ist. Mit dem Hebel 44 ist eine senkrechte Stange 45 verbunden, die seitlich geführt ist
und in einer abgeschrägten Kante 46 (Fig. 14) endigt, die sich gegen eine entsprechende
Fläche 47 eines bei 48 drehbar gelagerten Abreißhebels 49 legt. Der Abreißhebel steht unter
dem Einfluß von Federn 50 (Fig. 11), die ihn nach jedem Anschlag wieder in seine Ruhelage
zurückbringen.
Mit der Welle 38 sind drei Kontaktstreifen d{, d2, ds verbunden, die bei der durch das
Rad 22 erzeugten Umdrehung des Bundes 39 über die zugehörigen Kontaktlamellen einer
feststehenden Kontaktscheibe e bewegt werden. Gemäß den Zeichnungen werden drei Kontaktlamellen
S1, e2, e3 verwendet, die in die Scheibe e
voneinander isoliert eingelassen sind. Die Oberfläche der Scheibe e besteht vollständig
aus nichtleitendem Material, so daß nur während der Berührung der Kontaktstreifen mit
den Stromschlußlamellen Ströme entstehen können. Sowie die Streifen die Lamellen verlassen,
findet eine Stromunterbrechung statt. Die Kontaktlamellen ex, e2, ez werden von
schräggestellten federnden Ablenkflächen flt
f2, f3 überdeckt. Von diesen sind fx nach
rechts, die beiden anderen f2, fz nach links
ansteigend angeordnet, so daß ζ. Β. bei einer Drehung der Zeiger d im Uhrzeigersinne nur
ein Stromschluß an den Teilen dlt ex stattfindet,
während die Teile d2, e2 und ds, e3
durch die Ablenkstreifen f2 und fs angehoben
werden, so daß sie keinen Strom schließen können. Bei der Rückwärtsbewegung in die
Grundstellung dagegen tritt der umgekehrte Fall ein, d. h. die Lamellen d3, es und d2, e2
kommen zur stromschließenden Anlage, während ^1 durch ^1 abgelenkt wird und mit
seinem Kontakt keinen Strom geben kann. Die Bewegung der die Kontaktstreifen dv d2, d3
tragenden Welle 38 wird durch Anschläge be-
grenzt, so daß auch bei einer längeren Bewegung des Rades 22 eine Überdrehung der
Kontaktstreifen über die eingestellte Endlage hinaus nicht eintreten kann. Eine Beschädigung
der Vorrichtung ist infolge des Reibungseingriffes des Rades 22 ausgeschlossen. Durch
die Drehung des Bundes 39 wird die Feder 40 gespannt; sie verbleibt auch dann noch in
gespanntem Zustand, wenn der Schleifschuh das Rad bereits verlassen hat, da dieses in
dem Augenblick, wo der Schleifschuh abgleitet, durch das Bremsband 30 gebremst wird,
. die Kraft der Feder 40 aber nicht groß genug ist, um den Reibungseingriff oder die Bremsbandwirkung
zu überwinden.
Bei den mit den Streckensignalen verbundenen Vorrichtungen werden aus später ersichtlichen
Gründen nicht sämtliche Kontaktlamellen der Scheibe zur Stromschließung verwendet.
Diese unbenutzten Kontaktlamellen können für sonstige bekannte Blockierungsvorgänge gebraucht werden, z. B. zu Verriegelungen
u. dgl.
An der Welle 38 ist eine unter dem Einfluß einer Feder 51 stehende Klinke 52 angeordnet
(Fig. 16), die in die Zähne eines Schaltrades 53 eingreift. Das Schaltrad 53 ist mit einem
Kontaktfinger f fest verbunden, der bei seiner Umdrehung nacheinander über die einzelnen
Kontaktlamellen gv g2 usw. einer feststehenden
Kontaktscheibe g hinwegstreicht, um die Magnete xA oder xB der Stationszählwerke zu erregen.
Das Zahnrad 53 wird durch eine federnde Klinke 54 am Zurückdrehen verhindert.
Wenn die Welle 38 im Sinne des Uhrzeigers gedreht wird, so gleitet der Kuppelstift 52
über einen Zahn des Zahnrades 53 hinweg und schnappt dann ein. Wenn dann nachher unter
dem Einfluß des Abreißhebels 49 das Kuppelglied 37 niedergedrückt wird, so werden unter
dem Einfluß der nunmehr freigegebenen Feder 40 das Zahnrad 53 und die Welle 38 gedreht,
infolge der Drehung des Zahnrades 53 wird der Stromschlußkontakt f über eine der unter
sich isolierten, gleichfalls an einem Zählwerkstromkreis angeschlossenen Stromschlußlamellen
der Scheibe g bewegt.
Die Anzahl der kontaktgebenden Lamellen der Scheibe g bestimmt die Anzahl der Züge,
die zwischen den Stationen A und B gleichzeitig verkehren können. In der Zeichnung
besitzt die Kontaktscheibe g beispielsweise zwölf Lamellen, so daß also, eine entsprechende
Länge der Strecke zwischen A und B vorausgesetzt, zwölf Züge verkehren könnten.
Dieselbe Kontaktscheibe kann aber auch für weniger Züge verwendet werden, indem man,
wie dargestellt, beispielsweise die Kontakte g12
mit ga usw. verbindet, so daß dann vier Züge hintereinander laufen können.
Bei der Umdrehung der Welle 21 während des Vorbeiganges des Schleifschuhes wird außer
der beschriebenen Bewegung der Kontaktvorrichtungen für die Steuerung der Streckenanschläge
in den vorwärts liegenden Abschnitt-Sicherungsapparaten das Aufziehen zweier in entgegengesetzter Drehrichtung arbeitender
Federmotoren bewirkt, die je nach der Auslösung eines der sie überwachenden Magnete y
oder ζ eine kontaktschließende Gleitschiene hin und her bewegen. Die Einrichtung ist dabei
derart getroffen, daß die beiden Motoren gleichzeitig aufgezogen werden, während sie einzeln
für sich ausgelöst werden können, ohne daß der während dieser Zeit untätige Motor davon
beeinflußt wird oder seinerseits die Bewegung des anderen hindern kann. Eine solche Anordnung
gemeinsam aufzuziehender, aber unabhängig voneinander auszulösender Federmotoren
ist in Fig. 11 bis 21 dargestellt.
Auf der Welle 21 sitzt ein Zahnrad 55 (Fig. 11),
das in ein auf einer Welle 56 sitzendes Zahnrad 57 eingreift. Sowohl auf der Welle 21 wie
auf der Welle 56 sitzt je eine Schaltscheibe 58, 59 und je eine Federscheibe 60, 61, auf
denen Federn 62 und 63 in einander entgegengesetzten Windungsrichtungen aufgewickelt
sind. Außerdem sitzt auf jeder der Wellen 21 und 56 je ein Zahnrädchen 64, 65 und je ein
Zahnrad 66, 67, die die zu den Zahnrädchen 64 und 65 gehörigen Sperrfedern 68 und Sperrhaken
69 tragen (Fig. 18 und 19). Die Zahnräder 66 und 67 sitzen lose auf ihren Wellen,
während die Räder 58, 60, 64 und 59, 61, 65 unter sich verbunden sind und durch Kuppelglieder
70, 71 undrehbar mit der Welle verbunden werden können. Die Kuppelglieder 70,
71 stehen unter dem Einfluß von Spiralfedern 72, 73, die die Kupplungsmuffen ständig in
die Kuppelstellung zu pressen suchen. Die Zahnräder 66, 67 greifen in Zahnräder 74, 75
ein, die auf ihrer Welle 76 lose sitzen und je durch ein Kuppelglied mit ihr ge- oder entkuppelt
werden können. Der Bund 76" der Welle ist als doppeltwirkende Schaltscheibe
ausgebildet. Jedem Zahnrad, auch den auf der Welle 21 und 56 sitzenden, ist ein Zwischenstück
80, 81, 8oa, 8ia zugeordnet, das
in Kurven läuft und zur Reibungsverminderung mit nicht veranschaulichten Teilen versehen
sein kann. Die Kurven sind so angeordnet, daß einem weniger tiefen Kurvenabschnitt
ein tiefer Abschnitt gegenüberliegt. Die Schalträder 58, 59 sind an der äußeren Stirnseite mit in sich geschlossenen exzentrisehen
Kurven jj versehen (Fig. 15 a bis 15 c),
die außen an der Peripherie tief, nach der Welle zu weniger tief eingeschnitten sind. In
den Kurven laufen im Gestell bei 78 und 79 drehbar gelagerte und senkrecht verschiebbare
T-förmige Zwischenstücke 80 und 81, die sich einerseits in die Nuten 77, andererseits an Ringe
82 und 83 legen. Die Ringstücke sind bei 84
und 85 geführt und stützen sich mit Kugellagern an die Bunde der Kuppelglieder 70 und
71·
Die T-förmigen Zwischenglieder stehen unter dem Einfluß von Spiralfedern 86, 87 und 72 und 73 (Fig. 12 und 17), von denen 72 und 73 sie im wagerechten Sinne in die tiefste Stellung innerhalb der Nut 77 hineinzudrücken
Die T-förmigen Zwischenglieder stehen unter dem Einfluß von Spiralfedern 86, 87 und 72 und 73 (Fig. 12 und 17), von denen 72 und 73 sie im wagerechten Sinne in die tiefste Stellung innerhalb der Nut 77 hineinzudrücken
ίο bestrebt sind. Kommt das T-förmige Stück,
das in der Grundstellung in der senkrechten Achse des Schaltrades steht, bei einer Drehung
des Schaltrades von dem weniger tiefen Ausschnitt in den tiefen, so vermag sich die
Klauenkupplung unter der Einwirkung ihrer Spiralfeder zu verschieben, so daß sie mit
ihrer Welle gekuppelt wird; kommt umgekehrt das T-Stück in den weniger tiefen Ausschnitt,
so wird die Kupplungsmuffe abgedrückt und die Federscheibe ausgeschaltet.
In derselben Weise wirken die beiden Kupplungsstücke
8oa und 8τα, die für die Kupplung
der Räder 75 und 74 mit der Welle 76 dienen. ·
Läuft die Federscheibe entsprechend einem einmaligen Teilabwicklungsweg ab, der gerade
so groß ist, als es nötig ist, um den Apparat einmal auf Halt oder auf freie Fahrt zu stellen,
so läuft das T-Stück von dem weniger tiefen in den tiefen Ausschnitt. Wird die Federscheibe, die jetzt durch die Kupplungsfeder eingeschaltet ist, aufgezogen, so läuft
das T-förmige Zwischenglied so lange in dem tiefen Ausschnitt, bis die Feder, bedingt durch
das Ausmaß der Nut, wieder völlig aufgezogen ist. In demselben Augenblick ist aber das T-förmige
Stück in dem weniger tiefen Teil der Kurve angelangt und rückt infolgedessen die
Kupplung aus. Es kann also die Feder nie stärker aufgezogen, werden, als zulässig ist.
Die Federscheiben sind am äußeren Rande gezahnt und stehen unter der Einwirkung von
Sperrstiften 88 und 89 (Fig. 11), die durch Federn 90, 91 eingerückt gehalten werden.
Die Sperrstifte sitzen an den Ankern 92, 93 der Elektrömagnete y und z, durch deren Erregung
sie freigegeben werden, so daß sich die Federn abwickeln können. Werden die
Federscheiben unter der Einwirkung der Elektromagnete
freigegeben, so greifen die Zahnräder in die auf der Welle 76 sitzenden Zahnräder
74 und 75 ein. Auf der Weile 76 sitzt fest aufgekeilt ein Schaltrad 94, das am Umfang
mit Zapfen 95 versehen ist, die in die Zähne einer Zahnstange 96 eingreifen. Die
Zahnstange 96 steht mit einer Unrundscheibe 97 im Eingriff, die am Umfang teilweise verzahnt
ist, während der übrige Teil des Umfanges nockenförmig derart ausgebildet ist, daß bei der in Fig. 17 dargestellten Ausführungsform
bei einer Drehung des Rades 94 im Uhrzeigersinne ein Hebel 98 angehoben wird und einen Anschlagstift 99, der unter dem
Einfluß ein Feder 100 steht, anhebt.
Die Zahnstange ist mit zwei federnden Kontakten iv kx versehen, die mit Kontakten i2, k2
in Eingriff gebracht werden können, Oberhalb der Kontakte i2, k2 sind nach links und
nach rechts geneigte federnde Ablenkflächen 101, 102 vorgesehen, so daß bei einer Ver-Schiebung
der Stange 96 nach links ein Kontakt A1, k2, bei einer Verschiebung aus dieser
Stellung nach rechts ein Kontakt iv i2 geschlossen
wird, wobei jeweils die übrigen Kontakte durch die Ablenkflächen 101 und 102
angehoben werden und einen Stromschluß verhindern.
In der Ruhestellung der Abschnittsicherungsapparate befinden sich die Anschlagstifte
99 bei der dargestellten allgemeinsten Ausführungsform in ihrer unteren Stellung. Bei Erregung
des entsprechenden Elektromagneten werden sie hochgestellt, so daß sie mit den
an der Lokomotive angeordneten Anschlägen zusammentreffen. Lediglich die am Ausfahrsignal
und an den Einfahrsignalen angeordneten Sicherungsapparate sind in ihrer Grundstellung
mit angehobenen Anschlagstiften versehen, und da sie mit den optischen Signalen gekuppelt sind, so kann die ganze Strecke
nur freigegeben werden, wenn die Signale auf Fahrt gestellt sind. In diesem Falle liegt der
Anschlag der Zahnstange in der Grundstellung, in der in Fig. 17 dargestellten Stellung '
links, und hat infolgedessen den Stift 99 hochgehoben.
In dem Gehäuse 20 des Sicherungsapparates befindet sich eine seitliche öffnung 103, durch
die ein Notschlüssel 104 eingeführt werden kann. Dieser besteht gemäß Fig. 11 aus einem
am äußeren Ende konisch abgeflachten Zapfen mit Handgriff 105, der im Gehäuse durch eine
Führung 106 geführt wird und eine Feder 107 mit Stromschlußlamellen nv qx zur Seite drückt,
die hierbei Kontakte n2, q2 berühren. An der
Feder 107 sitzt ein Magnetanker 108, der von einem Magneten w angezogen werden kann.
In Verbindung mit den Elektromagneten eines Sicherungsapparates stehen zwei Schaltmagnete
0 und p, deren Tätigkeit darin besteht, daß sie Stromkreise schließen oder unterbrechen,
indem sie einen Magnetanker 155, der zwei Kontaktlamellen Y1 und r2 verbindet,
anziehen. In der Grundstellung liegt der Magnetanker links am Elektromagneten p
(Fig. 16). Dann ist der Stromkreis nach dem Elektromagneten ζ geschlossen. Wird aber
der Elektromagnet 0 erregt, so zieht dieser den Magnetanker 155 an und unterbricht den
Strom. Erst wenn der Elektromagnet p wie- aao der erregt wird, ist der Strom wieder geschlossen.
Die Vorgänge, die sich im Apparat abspielen, bis die Grundstellung wieder hergestellt
ist, sind folgende:
Bevor der erste Zug die Strecke A-B durchfährt, stehen die T-förmigen Zwischenstücke 80
und 81 in der in Fig. 15 a veranschaulichten Stellung, d. h. in der Mitte des weniger tiefen
Kurventeiles. Es sind also die Welle 21 von den Rädern 58, 60, 64 und die Welle 56 von
den Rädern 59, 61, 65 entkuppelt. Die Federn 86 und 87 sind in dieser Stellung der
Zwischenstücke auf Zug beansprucht. Das Zwischenstück 8on (Fig. 12) steht am Anfang
des weniger tiefen Ausschnittes; infolgedessen ist das Rad 75 mit der Welle 76 gekuppelt.
Das Zwischenstück 8ia hingegen steht am Anfang
des tiefen Kurventeiles; deshalb ist Rad 74 mit seiner Welle 76 entkuppelt (Fig. 12
und 20). Durch Erregung des Elektromagneten y wird der Anker 93 angezogen, und es
tritt der Stift 89 aus der äußeren Zahnung des Zahnrades 67. Die Spiralfeder 63 dreht
nun die Federscheibe 61 und die mit ihr verbundenen Räder 59 und 65 im umgekehrten
Uhrzeigersinne. Das Zahnrädchen 65 nimmt durch seinen Eingriff in den Sperrhaken 69
das Zahnrad 67 mit (Fig. 19), eine Drehung, die vorher durch den Eingriff des Stiftes 89
in das Zahnrad 67 unmöglich war. Das Zahnrad 67 greift in das mit der Welle 76 gekuppelte
Zahnrad 75 ein. Das auf der Welle 76 fest sitzende Rad 94 gelangt mit seinem Zapfen
95 mit den Zähnen der Zahnstange 96 in Eingriff und verschiebt diese derart, daß der
Hebel 98 hochgehoben wird und der Anschlagstift 99 in die wirksame Stellung gelangt.
Dem hierzu erforderlichen Weg entspricht der einmalige Teilabwicklungsweg der Federscheibe.
Die Wellen 21 und 56 werden von dieser Drehung nicht berührt, da ja die Kupplungen,
wie erwähnt, ausgeschaltet sind. Das auf der Welle 76 entkuppelte Rad 74 und auch das
mit ihm im Zahneingriff stehende Rad 66 bleiben ebenfalls stehen.
Während dieser Drelmng dreht sich die Schaltscheibe 59 wie die Federscheibe 61 im
umgekehrten Uhrzeigersinne. Entspricht nun der Weg, den das Schaltrad und mit ihm
der weniger tiefe Kurventeil zurücklegt, einem einmaligen Teilabwicklungsweg, so gelangt das
Zwischenstück 81 bei Beendigung dieser Drehung infolge seiner Führung von dem weniger tiefen
in den tiefen Kurventeil in eine Stellung, wie sie Fig. 15 b angibt, da die auf Zug beanspruchte
Feder 87 das T-Stück nach oben zieht. Sowie aber das T-Stück in dem tiefen Ausschnitt
ist, schaltet die Spiralfeder 73 die Kupplung ein, und damit sind die Räder 59, 61, 65 mit
der Welle 56 undrehbar verbunden.
Mit der Welle 76 dreht sich auch die doppelt wirkende Schaltscheibe 76". Es gelangt
dann das Zwischenstück 8oa von dem weniger tiefen Teil zu dem Anfang des tiefen Kurventeiles,
wodurch das Zahnrad 75 von seiner Welle entkuppelt wird. Gleichzeitig gelangt aber das Zwischenstück 8i* von dem tiefen
Kurventeil zu dem weniger tiefen Kurventeil, wodurch das Rad 74 mit seiner Welle
76 gekuppelt wird (Fig. 21). Wird jetzt der Elektromagnet ζ erregt, so wiederholt sich
der Vorgang sinngemäß. Da die zum Elektromagneten ζ gehörige Spiralfeder 62 ihre Welle ;
21 im Uhrzeigersinne dreht, so nimmt das Zahnrädchen 64 durch seinen Eingriff in den
Sperrhaken 69 das Zahnrad 66 mit (Fig. 18). Durch dessen Eingriff in das Zahnrad 74 wird
die Welle 76 und damit das Rad 94 derart gedreht, daß sich der Anschlagstift 99 senkt.
Da das Zahnrad 75 entkuppelt ist, bleibt die Welle 56 stehen. Für das Zwischenstück 80
gilt dasselbe wie früher für das Zwischenstück 81. Es gelangt zu dem tiefen Ausschnitt und
schaltet infolgedessen die Kupplung ein, so daß jetzt die Räder 58, 60, 64 mit der Welle
21 undrehbar verbunden sind. Das Zwischenstück 8ia gelangt aber von dem weniger tiefen
Kurventeil zu dem tiefen Kurventeil, während das Zwischenstück 8οΛ von seinem tiefen
Kurventeil zu dem weniger tiefen Teil gelangt. Es wird somit nach Beendigung der
Drehung das Rad 74 wieder entkuppelt, während das Rad 75 gekuppelt wird. Kommt jetzt der Schleif schuh der Lokomotive auf
das Triebrad 22, so daß sich Welle 21 im umgekehrten Uhrzeigersinne dreht, so werden
durch die eingeschaltete Kupplung das Schaltrad 58, die Federscheibe und das Zahnrädchen
64 mitgenommen und die Feder 62 aufgewickelt. Hierbei gelangt das T-Stück in der
Nut aus dem tiefen in den weniger tiefen Ausschnitt und schaltet die Kupplung aus,
da in dem höchsten Punkte der Kurve (Stellung Fig. 15 c) die Feder auf Druck beansprucht
wird und infolgedessen das Zwischenstück nach unten drückt. Da aber nur bei einer Drehung der Welle 21 im Uhrzeigersinn
das Zahnrad 66 mitgenommen werden kann, so bleibt die Welle 76 stehen. Die Welle 56
dreht sich im Uhrzeigersinn. Da sie nur auf Welle 76 einwirken kann, wenn sie sich im
umgekehrten Uhrzeigersinn dreht, so bleibt also auch von dieser Drehung her die Welle 76
unberührt. Geht der Zug weiter, so wird noch einmal der Elektromagnet y und noch
einmal ζ erregt; dann haben alle Zwischenglieder wieder die eingangs erwähnte Stellung.
Die Einrichtungen am Zuge selbst bestehen aus einem an der Lokomotive angeordneten
Schleifschuh 109 (Fig. 8 bis 10), der durch Federn 110 stets nach unten gedrückt wird
und dessen Abstand von Schienenoberkante genau eingestellt ist. Über der Platte 109
sitzt ein starrer Rahmen in. Dieser dient als Lager für eine Welle 112, die mit einem
an seinem Umfange und auf seiner oberen Fläche gezahnten Rädchen 113 lose verbunden
ist. Der Zapfen hat oben bei 114 quadratischen Querschnitt und vermag sich in dem
unteren Ende eines Dampfabstellventiles auf und ab zu bewegen. An der Platte 109 ist
ein mit Innenverzahnung versehenes, bei 115 drehbares Zahnsegment 116 gelagert, das in
einen Anschlaghebel 117 endigt, dessen Ausschlagbewegung
beim Anschlagen an einen der Sicherungstifte 99 durch ein Lager 118 begrenzt
wird. Das Zahnradsegment 116 steht unter dem Einfluß einer Feder ng, durch die
es stets wieder in seine Anfangstellung zurückbefördert wird. Dreht sich das Zahnradsegment
116, so greift das Segment in das Zahnrädchen 113 ein und nimmt es mit.
Dann nimmt aber die obere Zahnung des Zahnrädchens 113 den Keil 120, der unter
dem Druck der in der hohlen Welle liegenden Feder 121 steht, mit, wodurch die Welle 112
gedreht und ein Bremsventil geöffnet wird.
Geht der Anschlaghebel unter Einwirkung der Feder 119 in die Anfangslage zurück, so nimmt
das Segment das Rädchen 113 ebenfalls wieder mit, aber der Keil 120 bleibt mit der
Welle 112 stehen.
Mit den Streckensignalen selbst sind Kontakte I1, mx, I2, m% sowie I3, W3 und Z4 und mi
derart verbunden, daß, wenn das Ausfahrsignal der Station A von der Haltstellung
hochgezogen wird, der Kontakt I1 unter einem
über dem Kontakt M1 angeordneten Ablenkstreifen
hindurchstreicht, so daß er mit ihm einen Strom schließt, während der Kontakt Z2
durch den zugehörigen, in entgegengesetzter Richtung geneigten Ablenkstreifen angehoben
wird. Wird umgekehrt das auf Fahrt gestellte Signal auf Halt zurückgestellt, so schließen Z2 und m2 einen Strom, während I1
infolge des Ablenkstreifens über mx hinweggleitet.
Dieselbe Anordnung trifft bei den Kontakten Z3, m3 und I4, m4 beim Einfahrsignal
in B zu.
Wenn ein Zug von der Station A nach der Station B fährt, so muß zunächst das Ausfahrsignal
aus seiner Haltestellung auf Fahrt gestellt werden. Hierbei berühren sich die Kontakte I1 und M1, und es entsteht folgender
Strom: Von der Batterie ba durch den
Magneten z0, die Kontakte mt und I1 zur Batterie
zurück. Infolgedessen wird in dem Apparat Cn der Magnet z0 erregt, wodurch die
Zahnstange 96 dieses Apparates derart bewegt wird, daß der Kontakt ix den Kontakt i2 berührt,
wodurch folgender Strom entsteht: Von der Batterie b0 über dem Magneten y1 nach
dem Magneten y2, Kontakte I1, i2, negative
Seite der Batterie b0. Es werden also durch
das Freigeben des Ausfahrsignales in den Sicherungsapparaten C1 und C2 gleichzeitig die
Zahnstangen bewegt, und zwar in der entgegengesetzten Richtung als in dem Apparät
C0. Infolgedessen wird in dem Apparat C0 der Anschlagstift 99 niedergelegt, so
daß der Zug über den ersten Blockabschnitt hinwegfahren kann bis zu C1, ohne angehalten
zu werden.
Fährt der Zug jetzt über C0 hinweg aus der Station, so zieht der Schleif schuh der
Lokomotive die Feder des Apparates C0, die beim Stellen des Ausfahrsignales auf Fahrt
den Streckenanschlag zurückgezogen hatte, wieder auf, so daß sie für den nächstfolgenden
Zug wieder in der Arbeitstellung ist. Da aber das Aufziehen der Feder veranlaßt
wird durch Drehung des Rades 22, so wird, wie früher auseinandergesetzt, auch die Welle
38 gedreht, wobei der Kontaktarm A1 infolge der Anordnung des nach aufwärts geneigten
Ablenkstreifens f1 einen Stromschluß zwischen U1 und ex bewirkt, so daß folgender Strom
entsteht: Von der Batterie b0 durch die Kontaktlamellen
rv r2 des Ausschalters 155 nach
dem Magneten Z1, durch den Kontaktarm A1
und den Kontakt C1 des Apparates C0 zur
negativen Seite der Batterie b0. Dadurch wird der Magnet Z1 erregt und die Stange 96
des Sicherungsapparates C1 in ihre in Fig. 1
dargestellte Anfangstellung zurückbewegt, d. h. die Durchfahrt über C1 ist frei. Wenn aber
hier der Streckenanschlag zurückgeht, so gleitet mit der Verschiebung der Zahnstange der
Kontakt I1 über den Kontakt i2 des zugehörigen
Abschnittsicherungsapparates C1, wodurch folgender Stromkreis entsteht: Von der Batterie
b1 nach dem Magneten y3, zu den Kontakten
ilt i2 des Apparates C1, zurück zur
negativen Seite der Batterie. Infolge dieses Stromkreises wird der Magnet y3 erregt, wodurch
der Anschlagstift im Apparat C3 aufgerichtet wird, so daß mithin der Zug während
seiner Fahrt jeweils zwei Sicherungsapparate vor sich wirksam macht, von denen der eine
auf freier Strecke stets als Vorsignal, der andere als Hauptsignal angesprochen werden
kann. Dies alles tritt ein in dem Augenblick, wo der Schleifschuh über das Rad 22 hinwegstreift.
Fährt nun der Schlußwagen über C0, so trifft sein Anschlaghebel den Abreißhebel 49,
wodurch die Kontaktarme A1, A2, A3 wieder in
ihre Ruhestellung zurückgelangen und gemäß Fig. 16 der Zeiger f gedreht wird.
Die beiden den Kontaktarmen A.2 und A3
zugehörigen Kontakte. e2 und e3 in C0 sind
nicht an Stromquellen angeschlossen, da eine Niederlegung rückwärtiger Sicherungstifte
nicht erforderlich ist. Es können diese freibleibenden Kontakte jedoch ohne weiteres für
sonstige Streckensicherungszwecke verwendet werden, z. B. um auf bekannte Art und Weise
Verriegelungen u. dgl. vorzunehmen. Man kann einen dieser Kontakte zweckmäßigerweise
dazu verwenden, um beim Überfahren von C0 durch den Schlußwagen das Ausfahrsignal
wieder in die Haltstellung zu bewegen. Selbstverständlich kann dies auch von Hand
geschehen. Sowie das Ausfahrsignal auf Halt
ίο gestellt wird, schließen die Kontakte I2 und
m2 folgenden Stromkreis: Batterie ba, Magnet
y0, Kontakte I2, m2, negative Seite der Batterie
ba. Infolge der Erregung des Magneten wird demzufolge das zugehörige, unter dem
Einfluß der Feder 63 stehende Federrad freigegeben, wodurch die Zahnstange 96 in die
in Fig. ι schematisch dargestellte Grundstellung gebracht und der dem Haltsignal zugehörige
Sicherungstift wirksam wird. Gleichzeitig wird das Signal verriegelt, und zwar durch Stromschluß der dritten Kontaktlamelle
e3 mit d3 des Apparates C0. Diese Verriegelung
wird wieder aufgehoben durch einen Stromschluß der Lamelle es des Apparates C3,
so daß erst wieder ein Ausfahrsignal gegeben werden kann, wenn der Zug C3 überfahren
hat, d. h. hinter sich noch zwei in der Sicherungstellung befindliche Sicherungsapparate
hat.
Kommt der geschlossene Zug von C0 nach C1, so schließt beim Überfahren des Schleifschuhes
der Kontaktarm d1 an der Kontaktlamelle ex der zugehörigen Scheibe e folgenden
Stromkreis: Von der positiven Seite der Batterie O1 durch die Kontaktlamellen rv r2
des Ausschalters des Apparates C2 nach dem Magneten z2, Kontakte dlt et des Apparates C1
zurück zur negativen Seite der Batterie. Infolgedessen wird der Magnet z2 erregt, so daß
die Zahnstange 96 des Apparates C2 in die in Fig. ι schematisch dargestellte Anfangstellung
gelangt, so daß der Sicherungstift umgelegt wird und der Zug freie Fahrt erhält. Wenn
aber die Zahnstange 96 in diese Stellung bewegt wird, so schließen die beiden Kontakte
i2, I1 des Apparates C2 folgenden Stromkreis:
Von der positiven Seite der Batterie b2 nach dem Magneten y4 des Abschnittsicherungsapparates
C4, Kontakte I1, i2 des Apparates C2,
negative Seite der Batterie b2. Es wird also in dem Augenblick, wo C2 für die Durchfahrt
freigegeben wird, selbsttätig C4 eingerückt, so daß sich wiederum zwei Apparate
vor dem Zuge in der Gefahrstellung befinden.
Während der Schlußwagen C1 überfährt, wird
durch den Abreißhebel die Welle 38 freigegeben (Fig. 13), wodurch der Kontaktarm f über
die Kontaktlamelle gx hinwegbewegt wird. Hierbei entstehen in den gegeneinander geschalteten
Stromkreisen bAxA bA, bB xB bB, von
denen aber keine Arbeit geleistet wird, folgende Teilstromkreise : Positive Seite der Batterie
bA nach dem Magneten xA\ Kontakt g,
Arm f, negative Seite der Batterie und bB,
Magnet xB\ Kontakt ^1, Arm f, negative Seite
der Batterie bB. Es werden mithin in den Stationen die zugehörigen Zählwerke freigegeben,
wodurch der Stationsbeamte in der Lage ist, den Lauf des Zuges auf dem Streckenbild
zu verfolgen.
Wenn durch den Ausschlag des Abreißhebels von C1 die Kontaktstreifen U1, d2, d3 in
ihre Anfangstellung zurückkehren, so wird durch die Berührung der Kontakte A2, e2 — dv ex
geben hierbei keinen Strom — folgender Strom erzeugt: Batterie bv Ausschaltmagnet O1, Magnet
V1, Kontakte d%, e2, negative Seite der
Batterie O1. Sowie also der Zug einen Abschnittsicherungsapparat
überfahren hat, stellt er hinter sich die Sicherung an dem soeben überfahrenen Apparat wieder auf Halt und
macht vorläufig einen Stromschluß von C0 aus unmöglich, da der Magnet O1 den Kontakt 155
an sich gezogen hat.
Kommt der geschlossene Zug nach C4, so wird außer den für die übrigen Sicherungsapparate bisher beschriebenen Stromkreisen
noch ein weiterer Stromkreis geschlossen durch die Berührung der Kontakte d3, e3. Bei den
vorhergehenden Sicherungsapparaten sind diese beiden Kontakte nämlich stromlos belassen,
da sie ihren Zweck, die dritthinterste Sicherung niederzulegen, nicht auszuführen brau·^
chen. Alle Apparate, die zwischen dem Sicherungsapparat C4 und dem Vorsignalapparat
C1, eingeschaltet sind, sind dagegen mit drei stromgebenden Kontakten d\ bis d3, und ^1 bis
<?3 versehen. Der Strom, der noch geschlossen
wird, ist folgender: Von der Batterie δ4,
Ausschaltmagnet P1 nach dem Magneten Z1,
Kontakte d3, e3 des Apparates C4, negative Seite
der Batterie δ4. Es wird infolgedessen einerseits
der Sicherungstift des Apparates C1 niedergelegt, so daß nur die Apparate C2 und
C3 hinter dem fahrenden Zug wirksam sind, während sich C1 in der Ruhestellung befindet.
Es kann nun aus der Station A der zweite Zug auf die Strecke gelassen werden, ohne
daß die Gefahr eines Zusammenstoßes eintreten kann, weil ja der Zug beim Überfahren
des Apparates C3 die Verriegelung des Ausfahrsignales aufhob. Andererseits wird der
Stromkreis für einen Strom von C0 aus wieder hergestellt, da der Magnetanker 155 wieder
in die Grundstellung gelangt.
Die Apparate am Vor- und Hauptsignal sind unmittelbar gekuppelt. Ihre Bedienung
liegt den diensttuenden Stationsbeamten ob. In der Grundstellung stehen die Apparate,
die zugehörigen Signale, ebenso wie die Ausfahrsignale auf Halt. Ist die Fahrstraße für
einen einfahrenden Zug frei, so kann das
Hauptsignal in B gezogen werden. Dadurch gelangen die Kontakte I3 und m3 des Einfahrsignales
zur Überdeckung, wodurch folgender Stromkreis entsteht: Batterie be, Magnet zh,
Kontakte I3, ms, negative Seite der Batterie.
Infolge der hierdurch bewirkten Erregung des Magneten Z]1 wird der Sicherungstift des Apparates
C]1 niedergelegt. Hierbei gleiten aber
die Kontakte ix und i2 in C]1 übereinander
ίο hinweg, so daß folgender Stromkreis entsteht:
Batterie bh, Magnet z„, Kontakte I1, i2, negative
Seite der Batterie bh. Wie also das Hauptsignal mit seinem Vorsignal gekuppelt
ist, so sind auch die Apparate unter sich und mit dem Hauptsignal gekuppelt. Kommt der
Schlußwagen an das -Vorsignal, so wird bei der in Fig. ι dargestellten schematischen Anordnung
durch den Abreißhebel folgender Stromkreis geschlossen: Batterie bv, Schaltmagnet
fi2, Magnet Z2, Kontakte d3, e3 des
Apparates Cv, negative Seite der Batterie bv.
Es wird mithin der Anschlagstift des Apparates C2 niedergelegt und der Stromkreis von
C1 nach Z2 wieder hergestellt. Beim Überfahren
das Apparates C5 wird in der beschriebenen Weise der Anschlagstift des Apparates
C5 hochgestellt und der Sicherungstift in C3
umgelegt. Nachdem der Zug seine Ankunft am Vorsignal und Hauptsignal, die an die
Zählwerke angeschlossen sind, den beiden Stationen gemeldet hat, bringt sein Schlußwagen
die Streckensignale wieder in die Haltlage. Beim Niedergehen des Signalflügels gibt ^4 mit
mi am Einfahrsignal Stromschluß. Der Strom be, yn, /4, W4, bc erregt yh, wodurch der Sicherungstift
in bekannter Weise auf Halt gebracht wird. Bei der dadurch bewirkten Bewegung der Zahnstange wird durch die Kontakte
ky, k2 der Zahnstange ein Strom δ/;, yv,
kv k2, bh geschlossen, und yv stellt dadurch
C„ auf Halt. d3 gibt mit e3 Stromschluß,
wodurch der Sicherungstift in C4 wieder in die Grundstellung gelangt. d2 mit e2 legt den
eigenen Sicherungstift in C]1 auf Halt, wenn man das nicht dem niedergehenden Signalflügel
überlassen will, und die Kontakte A1, k2
des Apparates C„ liefern einen Stromkreis bv,
p5, Z5, U1, k2, negative Seite der Batterie bv,
wodurch auch der Apparat C5 wieder in die Grundstellung kommt.
Es ergibt sich aus Vorstehendem, daß, falls der Zug zwischen Vor- und Hauptsignal hätte
halten müssen, hinter ihm die Apparate C3, C4 und Cv auf Halt gestanden hätten, so daß
ein Zusammenstoß mit einem etwa nachfolgenden Zug ausgeschlossen ist. Hätte der Zug seinen Schlußwagen z. B. zwischen den
Apparaten C3 und C4 verloren, so hätte der
Anschlaghebel den Abreißhebel bei C4 nicht
bewegen können; es wäre infolgedessen die Zahl 3 auf dem Stahlbande der Zählwerke
! stehen geblieben. Der Stationsbeamte hätte
an Hand des Längenprofiles ersehen können, ob die Wagen auf ebener oder geneigter Bahn
laufen, und danach seine Maßnahmen treffen können. Auf alle Fälle bleibt die Gefahrzone
hinter dem abgerissenen Zugteil bestehen, solange die Wagen stehen bleiben. Eine Gefahr
für einen nachfolgenden Zug kann nur dann eintreten, wenn ein etwa abgerissener Wagen
auf einem Gefälle zurückrollt.
Sollte der Lokomotivführer durch irgendwelche Umstände, z. B. infolge dichten Nebels
usw., das Vorsignal nicht beachten, so wird er am Hauptsignal spätestens seinen Zug
zum Stehen gebracht haben, falls der Zug nicht vorher selbsttätig gebremst wird. Niemals
aber kann ein zweiter Zug in die Gefahrstrecke des ersten Zuges gelangen, da diese
immer gedeckt ist. Da die Apparate C1 bis C5 durch den Zug gestellt, während die Bahnhofsignale
von Beamten bedient werden, so wird ein Irrtum der Beamten durch die Tätigkeit der Abschnittsicherungsapparate und
ein Irrtum des Lokomotivpersonales durch die Signalapparate ausgeschaltet. Denn hätte
der Beamte in B z. B. die Strecke freigegeben, ehe der erste Zug hinter dem Hauptsignal
in B stand, so wären die Abschnittsicherungsapparate C4 und C5 noch auf Halt.
Selbst wenn der Beamte in B die Einfahrt für den ersten Zug gegeben hätte in dem
Augenblick, in dem der zweite Zug am Vorsignal angelangt war, und die Fahrerlaubnis
auf sich bezogen hätte, so wäre die Geschwindigkeit des zweiten Zuges in C4 verringert,
und in C6 wäre der Zug angehalten worden, wenn der erste Zug noch nicht hinter dem
Einfahrsignal gewesen wäre. Wäre er aber hinter dem Signal gewesen, so hätten, die
Streckensignale mit ihren Apparaten auf Halt gestanden, und der zweite Zug wäre dann am
Apparat Cft gebremst worden.
Wenn auf der freien Strecke ein Zug selbsttätig gebremst wird, so muß der Lokomotivführer
wissen, wann er weiterfahren darf. Er darf dies dann, wenn der Sicherungstift, der
die Bremsung bewirkte, wieder in seine Tiefstellung kommt. Um diesen Zeitpunkt kenntlich
zu machen, ist entweder an der Zahnstange oder an dem Ausschalter ein Kontakt
angebracht, der ein Klingelwerk dort auslöst, wo der abgebremste Zug hält und von dem
Lokomotivführer gut gehört werden kann.
Schaltet der diensttuende Beamte den Nothebel h ein (Fig. 1 und 3), so entsteht folgender
Stromkres: Batterie bA\ Magnet W0,
negative Seite der Batterie bA\ Infolgedessen
wird durch die Erregung des Magneten W0
eine stromleitende Berührung der Kontakte %, M2 und qlt q2 des Apparates c0 hervorgerufen,
so daß folgender Stromkreis entsteht:
Von der Batterie b0 durch die Kontakte W1, W2,
nach dem Magneten W1 zurück zur negativen Seite der Batterie b0. Durch die Erregung des
Magneten W1 werden aber im Apparat C1 ebenfalls
die ihm zugehörigen Kontakte W1, w2 und
?i>' ?a geschlossen, wodurch der Stromkreis
S1, Kontakte W1, n2 nach dem Magneten W2 entsteht
usw. Es schaltet also eine Batterie jedesmal die nälhstvordere ein.
ίο Durch die Berührung der Kontakte q1: q2,
die ja gleichzeitig mit der Berührung der Kontakte W1, W2 eintritt, entsteht in jedem Apparat
ein Strom: Batterie, Elektromagnet y, Kontakte qv q2, zurück zur negativen Seite
der dem Apparat zugehörigen Batterie. Es werden also durch das Einrücken des Nothebels
die einzelnen Elektromagnete y erregt, wodurch die Sicherungstifte in die wirksame
Stellung gelangen. Dasselbe tritt ein, wenn nicht der Nothebel eingerückt wird, sondern
wenn mit Hilfe des Notschlüssels 104 in irgendeinem der Sicherungsappärate eine Überdeckung
der Kontakte W1, W2 und q1, q2 hervorgerufen wird.
In die Gefahrleitung können gegebenen- ■ falls Klingelzeichen g, wie es in den Stationen
A und B angedeutet ist, eingeschaltet werden, so daß bei Eintreten einer Gefahr
sämtliche Sicherungsapparate in Tätigkeit gesetzt werden und die Klingeln auf den Stationen
ertönen, die an die Notleitung angeschlossen sind.
Soll ein Zug auf freier Strecke vor einem Hindernis angehalten werden, so braucht nur
der Notschlüssel 104 durch die öffnung 103 des
nächstgelegenen Sicherungsapparates (Fig. 11), z. B. C3, eingeführt werden, um die ganze
Strecke zu sichern. Die Wirkung ist dieselbe, als wenn der Strom von einer der Stationen
aus .eingeschaltet worden wäre. Es kommen dann W1, w2 und qx, q2 zur Anlage. Dadurch
entsteht ein Strom: S3, y3, qlt q2 zur negativen
Seite der Batterie. b3 zurück, wodurch der
Apparat G3 in die wirksame Haltsteilung kommt. Durch die Überdeckung der Kontakte
W1, w2 aber wird der Stromschluß für zwei
Ströme geliefert, einerseits b3, W1, w2, W1 nach
der negativen Seite der Batterie S3 zurück, andererseits b3, W1, W2, W2 zur negativen Seite
der Batterie zurück. Dadurch werden in den Apparaten C2 und C4 wieder neue Stromkreise
geschlossen, die ihrerseits ihre Apparate auf Halt stellen und die nächsten Magnete w erregen
usw.
Ist z. B. ein Güterzug entgleist und einer der Wagen sperrt das andere Gleis, so sind
beide Fahrtrichtungen auf dieselbe Weise zu sperren. Um diese Sperrung zu erleichtern,
sind die den verschiedenen Fahrtrichtungen zugeordneten Sicherungsapparate gegenseitig
zueinander versetzt angeordnet (Fig. 2). Da bei einem Eisenbahnunfall an den Stationszählwerken jederzeit erkannt werden kann,
welcher der gleichzeitig auf der Strecke fahrenden Züge von dem Unfall betroffen wurde,
so ist die rascheste Beseitigung der Gefahr möglich. Will ein Stationsbeamter eine führerlose
Maschine anhalten oder einen Zug vor einer Stelle anhalten, an der ihm Gefahr droht,
so sieht "er an dem Zählwerk, wo sich der Zug befindet, und kann nun durch Einrücken
des Nothebels den Zug zum Halten bringen. Solange der Nothebel eingerückt ist, stehen
alle Elemente unter Strom, und es kann infolgedessen ein Zug die Sicherung nicht umlegen,
da ja auch die Schaltmagnete 0 den Magnetanker 155 in die Stellung bringen, die
einen Stromschluß unmöglich macht (Fig. 11).
Um einerseits den Stromverbrauch zu verringern, andererseits ein ungehindertes Weiterfahren
nach Beseitigung des Hindernisses zu erreichen, wird man zur Schließung der für die Stromleitung nötigen Kontakte einen Zeitkontakt
anwenden; dann ist die Wirkung des Schaltmagneten 0 auf den Magnetanker 155
nicht mehr vonriöten. Da aber hierbei allein betriebstechnische Gründe mitsprechen, so
wurde die gezeichnete Lösung der Erfindung zugrunde gelegt. Es ist aber klar, daß, wenn
der Zeitkontakt so lange wirkt, bis mindestens die auf der Strecke fahrenden Züge nach Einschaltung
der Gefahrleitung zum Halten gebracht wurden, ein weiterer Stromverbrauch unnötig ist.
Die Schaltung der Stromkreise, wie sie in Fig. ι dargestellt ist, ist die allgemeinste Form.
Man ersieht jedoch ohne weiteres, daß an dem System nichts geändert wird, wenn man verlangt,
daß nicht nur die Signalapparate, sondern auch die Streckensicherungsapparate in
der Grundstellung sich in der wirksamen Lage befinden sollen. Unter dieser Voraussetzung
sei z. B. der Zug in C2. Durch den Schleifschuh wird der Sicherungstift in C3 umgelegt,
durch den Schlußwagen der Stift in C2 wieder hochgestellt und die Leitung von C1 nach z2
durch den Schaltmagneten 0 unterbrochen. Vom Vorsignal aus kann erst C2 wieder freigegeben
werden. Das geschieht, indem nur der Schaltmagnet p erregt wird, der die unterbrochene
Leitung nach C1 wieder herstellt; es fällt also
unter der vorhin angeführten Annahme die Stromleitung von · C1, nach z2 weg.
Gemäß Fig. 1 werden die Sicherungstifte von
C4 und C5 mittelbar durch das Hauptsignal
beeinflußt. Unter gewissen Verhältnissen empfiehlt es sich aber, diese Sicherungstifte mit
den jenseitigen Ausfahrten in Verbindung zu setzen. Ohne grundlegende Änderung des Systems
kann jede gewünschte Kupplung erzielt werden. Man kann selbstverständlich die Apparate C4 und C6 mit. den Einfahrtweichen
oder mit der ganzen Fahrstraße kuppeln, so
— II
daß also die Streckensicherungsapparate ein von dem Zustand der Bahnstrecke gewolltes
Halten und die Streckensignale in Verbindung mit den Signal apparaten ein von der Station
aus gewolltes Halten bewirken.
Die Anordnungen an der Lokomotive und am Schlußwagen eines geschlossenen Zuges
legen den Gedanken nahe, daß diese beiden iede von ihnen durchfahrene Weiche selbsttätig
verriegeln, so daß also eine Weiche unter einem fahrenden Zuge nicht umgestellt werden
kann. Der hierzu erforderliche Apparat besteht dann aus drei Wellen, wie Welle 21, 56
und 76. Auf Welle 21 sitzt Triebrad 22 und das Zahnrad 55, das in das auf Welle 56
sitzende Zahnrad 57 eingreift. Durch den Schleifschuh wird Rad 22 gedreht, wodurch
das Zahnrad 66 ebenfalls mitgenommen wird; dieses greift in das auf der Welle 76 sitzende
Zahnrad 74 ein und dreht die Welle, wodurch ein Rad 94, aus dem ein Segment ausgeschnitten
ist, gedreht wird und sich in einen Ausschnitt einer Stange legt, die mit dem Weichengestänge verbunden ist. Solange das
Rad in dem Ausschnitt der Stange ist, kann die Weiche nicht umgestellt werden. Kommt
der Anschlaghebel an den Abreißhebel, so wird, wie vorhin erläutert, ein Stift 89 zurückgezogen,
wonach eine Spiralfeder 63 die Welle 56 zu drehen vermag. Das auf der Welle 56 sitzende Zahnrad 67 greift wieder in ein auf
der Welle 76 sitzendes Zahnrad 75 ein, wodurch diese und damit das Rad 94 gedreht wird,
das aus seinem Ausschnitt herauskommt und eine Verstellung der Weiche ermöglicht. Auch
hier wird die Spiralfeder 63 durch den fahrenden Zug aufgewickelt. Zur Verhütung einer
Überspannung der Feder kann auch hier ein Schaltrad 59 eingeschaltet werden.
Es dürfte noch zu erwähnen sein, daß es an dem System nichts ändert, wenn man den
Kontaktstreifen d1 erst durch den Schlußwagen zur kontaktgebenden Anlage bringt, indem
man die Ablenkfläche fx so anordnet wie f2
und f3. Dadurch erreicht man, daß der eigene Zug z. B. an C2 angehalten wird, wenn
der Schlußwagen vor C1 abgerissen ist.
Ein weiterer Ausbau des . Systems besteht darin, abgerissene Zugteile in einem Gefälle
auf ein Entgleisung- oder Fanggleis zu bringen. Rollt ein Zugteil zurück, so schlägt der
Anschlaghebel des Schlußwagens umgekehrt wie sonst an den Abreißhebel 49 an. Wird also
an diesem und an dem Gehäuse 20 ein Kontakt angebracht, so kommen diese nur bei einem Anschlag von links nach rechts zur
stromschließenden Anlage. Wird nun der dadurch entstehende Stromkreis benutzt, um
einen mit Preßluft oder Kohlensäure betriebenen Kolben wirksam zu machen, so wird
dieser eine in der Grundstellung gerade stehende Weiche auf Abzweigung stellen und dadurch
den Zugteil aus dem durchgehenden Hauptgleis leiten. Der nächste Zug schneidet dann
die Weiche auf, was ohne Gefahr ist.
Claims (7)
- Patent-Ansprüche:■1. Eisenbahnsicherungsanlage für Blockstrecken, bei der ein Zug an den Blockabschnittgrenzen vor und hinter sich Vorrichtungen zum Aufrichten und Niederlegen von Streckenanschlägen zur Auslösung der Bremsen feindlicher Züge steuert, dadurch gekennzeichnet, daß die Sicherungsvorrichtungen (C1, C2. ..) durch Anschläge an der Lokomotive und an dem Schlußwagen gesteuert werden, von denen der Lokomotivanschlag auf die vor und der Schlußwagenanschlag auf die hinter dem Zuge liegenden Sicherungsvorrichtungen einwirkt, so daß sich der geschlossene Zug während der Fahrt selbst sichert und deckt.
- 2. Sicherungsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Sicherungsvorrichtungen mit zwei Kontakteinrichtungen (d, e und iv i2, kv k%) ausgerüstet sind, von denen die eine (d, e) unter der Einwirkung eines von der Lokomotive durch ein Schleifrad (22) gespannten Federmotors (38, 40), die andere unter der Einwirkung zweier in entgegengesetzten Richtungen umlaufenden, von zwei Steuermagneten (y, z) überwachten Federmotoren '■ (60, 61) steht, die gleichzeitig die Anschlagstifte (99) bewegen und beide mit den Steuermagneten des eigenen, des davor und des dahinter liegenden Sicherungsapparates derart verbunden sind, daß während des Überfahrens eines Sicherungsapparates der in der Fahrtrichtung zunächst gelegene Anschlagstift niedergelegt und der drittvorderste hochgestellt wird, während von dem Schlußwagen des Zuges der dritthinterste Anschlagstift niedergelegt und der eigene hochgestellt wird.
- 3. Sicherungsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden die Ein- und Ausrückung der Anschlagstifte bewirkenden Federmotoren (60, 61): mit dem Schleifrad (22) gekuppelt sind, und zwar so, daß sie beide gleichzeitig von dem Schleifrad aufgezogen werden, aber getrennt auf den Anschlagstift (99) wirken können.
- 4. Sicherungsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Federmotoren (60, 61) gemeinsam eine Sicherungsvorrichtung gegen Überdrehen besitzen, die nach Erreichung der größten zulässigen Federspannung die Motoren abkuppelt, so daß sie getrennt auf den Anschlagstift wirken können.
- 5· Sicherungsanlage nach Anspruch ι, dadurch gekennzeichnet, daß mit den Kontakten (d, e) für die Anschlagstiftsteuerung eine Stromschlußvorrichtung (f, g) zum Antrieb eines Stationszählwerkes gekuppelt ist, die von dem Schlußwagen des Zuges in Tätigkeit gesetzt wird.
- 6. Sicherungsanlage nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß an die Stromleitungen der Sicherungsvorrichtungen eine Gefahrleitung angeschlossen ist, mittels der von jeder Abschnittsvorrichtung oder von den Stationen aus sämtliche Anschlagstifte in die wirksame Stellung. gebracht werden können.
- 7. Sicherungsanlage nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Streckensignale mit ihren Signalapparaten unmittelbar gekuppelt sind, so daß sie unabhängig von den Abschnittsicherungsapparaten aus ihrer gewöhnlichen Gefahrstellung niedergelegt werden können.Hierzu 4 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE246388C true DE246388C (de) |
Family
ID=505271
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DENDAT246388D Active DE246388C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE246388C (de) |
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0
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