DE457736C - Selbsttaetige elektrische Ablaufanlage - Google Patents
Selbsttaetige elektrische AblaufanlageInfo
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- B61L—GUIDING RAILWAY TRAFFIC; ENSURING THE SAFETY OF RAILWAY TRAFFIC
- B61L17/00—Switching systems for classification yards
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Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM
23. MÄRZ 1928
23. MÄRZ 1928
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 2Oi GRUPPE
Siemens & Halske Akt-Ges. in Berlin-Siemensstadt*).
Selbsttätige elektrische Ablaufanlage. Patentiert im Deutschen Reiche vom 21. Januar 1927 ab.
Bei der im Patent 217 311 beschriebenen
selbsttätigen elektrischen Ablaufanlage sind zur Aufnahme der Ablaufbefehle mehrere
Magnetschalterreihen angeordnet, deren jede zu einer Fahrstraße gehört. Soviel Ablaufgleise
auf dem Bahnhof vorhanden sind, soviel Fahrstraßen gibt es, und ebensoviel Laufschalterreihen
müssen vorhanden sein. Die Ablaufbefehle können während des Ablaufs
der Wagen durch Betätigung besonderer Tasten einzeln gegeben werden, oder al"er sie
können für den ganzen Zug im voraus in einer Speichereinrichtung, dem sogenannten Fahrtenspeicher,
festgelegt werden. Der Fahrtenspeicher rückt während des Ablaufs der
Wagen weiter, bewirkt hierbei die für jeden Wagen erforderliche Weichenstellung über die
zugehörigen Laufschalter und wird selbst durch die Wagen gesteuert. Die Verbindung
ao des Stellwerks mit den ablaufenden Wagen wird durch Schienenkontakte und isolierte
Schienen bewirkt. Hierbei ist die Einrichtung so getroffen, daß jeder Wagen durch
Befahren des vor der Weiche liegenden Schienenkontaktes diese in die für ihn erforderliche,
durch die Speicheranlage oder die Taste vorherbestimmte Lage bewegt. Eine wiederholte
Betätigung des Schienenkontaktes durch die weiteren Achsen desselben Wagens wird
durch eine isolierte Schiene verhindert, die mit Hilfe eines Magnetschalters die Schienenkontaktleitung
unterbricht. Die Freigabe einer jeden Weiche zur Umstellung für nachfolgende Wagen wird durch zwei weitere in
beiden Abzweigungen hinter der Weiche eingebaute Schienenkontakte bewirkt. Die Umstellung
für den nächsten Wagen erfolgt jedoch erst später wieder durch Befahren des vor' der Weiche angeordneten Schienenkontaktes
durch diesen Wagen selbst.
Im Interesse der sicheren Abwicklung des Ablaufbetriebes ist es zweckmäßig, jede
Weiche so früh wie möglich umzustellen und festzulegen, damit ein etwaiges Umstellen der
Weiche unter den Wagenachsen vermieden wird. Um dies bei der beschriebenen Ablaufanlage
zu ermöglichen, wird gemäß der Erfindung die Einrichtung so getroffen, daß für jeden Wagen die Fahrstraße durch Drücken
der entsprechenden Taste oder Einstellung der Speicheranlage festgelegt wird und für
diesen Wagen die Umstellung aller Weichen sofort erfolgt oder sobald die Weichen durch
den veraufgehenden, sie überfahrenden Wagen freigegeben werden. Außer dem bereits erwähnten
Vorteil, daß die Umstellung jeder Weiche für den folgenden Wagen möglichst
frühzeitig erfolgt, ergibt sich ferner noch, daß für die Freigabe jeder Weiche und die
darauf erfolgende Umstellung nur eine isolierte Schiene am Anfang der Weiche erforderlich
ist, so daß die hinter der Weiche bis-
*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:
Paul Kardaet\ in Falkensee.
her angeordneten Schienenkontakte in Fortfall kommen. Entsprechend verringert -sich
auch die Anzahl der mit den isolierten Schienen verbundenen Laufschalter. In den Abbildungen ist ein Beispiel dargestellt,
bei welchem in besonders günstiger Weise die Ausführung des Erfindungsgedankens ermöglicht ist. Hierbei zeigt Abb. ι den
Grundriß eines Ablaufberges mit acht Fahrstraßen. Abb. 2 zeigt in einpoliger Darstellung
das Schaltungsschema der zu den einzelnen Weichen bzw. Fahrstraßen gehörigen Laufschalter und Weichenschalter sowie ihre
Verbindung mit dem Fahrtenspeicher. Abb. 3 zeigt schematisch, wie an Stelle eines Fahrtenspeichers
auch durch Betätigung von Tasten das Einschalten der Lauf schalter vorgenommen werden kann. In Abb. 4 ist der
Fahrtenwähler dargestellt, mit dessen Hilfe die Verbindung jeder zu einem bestimmten
Wagen gehörigen stromführenden Schiene mit den entsprechenden Laufschaltern hergestellt
wird. Aus Abb. 1 ist ersichtlich, daß am Anfang jeder Weiche (z. B. Weiche 151) eine
isolierte Schiene 161 angeordnet ist, über welche ein Magnetschalter 191 Strom erhält.
Sobald ein Wagen eine der isolierten Schienen berührt, wird der zugehörige Magnetschalter
kurzgeschlossen, läßt seinen Anker abfallen und zieht erst wieder an, wenn
der Wagen die isolierte Schiene wieder verlassen hat. Während der Anker des Magnetschalters
abgefallen ist, soll eine Umstellung der Weiche unmöglich sein. Um also dadurch eine vorzeitige Umstellung der Weiche unter
einem Wagen zu verhindern, muß die isolierte Schiene bis über das Zungenstück hinweg in
den Anfang der Weichen hineinragen. Zwischen Weiche 151 und Weiche 153 ist
noch eine weitere isolierte Schiene 162 angeordnet, deren Zweck später erörtert wird.
In Abb. 2 ist die Verbindung zwischen Fahrtenspeicher, Lauf schaltern, Weichenschaltern
und isolierten Schienen schernatisch dargestellt. Der Fahrtenspeicher besteht aus
mehreren Schienen 101 bis 150, von denen
hier nur ein Teil dargestellt ist und von denen jede zu einem der ablaufenden Wagen gehören
soll. Im folgenden werden daher entweder die Wagen oder die zu ihnen gehörigen Schienen
mit ioi bis 150 bezeichnet. Hierbei ist also die Einstellung von fünfzig Fahrten
,möglich, die im allgemeinen zur Speicherung eines Güterzuges ausreichend sind. Die Schienen
werden gekreuzt von acht Schienen 201 bis 208, die den einzelnen Fahrstraßen nach
At b. ι entsprechen und daher im folgenden mit denselben Ziffern wie die Fahrstraßen bezeichnet
werden. Jede dieser Schienen führt zu einem Lauf schalter 10, 20, 30 ... bis 8o.
Die Stromzuführung zu den Laufschaltern ist in bekannter Weise durch Pfeile 90 angedeutet.
An den Schienen 101 bis 150 sind -verschiebbare Kontakte 91 angeordnet, die in
der ^Grundstellung des Fahrtenspeichers auf einer Leerschiene 199 angeordnet sind, die
direkt mit der Stromquelle verbunden ist. Die Kontaktschieber 91 können nun auf den
Schienen 101 bis 150 so verschoben werden,
daß jede dieser Schienen mit einer dazu senkrechten Fahrstraßenschiene 201 bis 208 leitend
verbunden wird (siehe z. B. Schiene 147 mit Schiene 202, Schiene 148 mit Schiene 201
und Schiene 149 mit Schiene 205). Dadurch kann für jeden zu einer der Schienen 101 bis
150 gehörenden Wagen die entsprechende Fahrstraße 201 bis 208 vorbereitet werden.
An jeder der Schienen ist eine Anzeigevorrichtung, die den Stand des Ablaufvorganges
erkennen läßt, angeordnet. Beispielsweise wird der Strom zu jeder Schiene über eine
Lampe 94 geführt, die durch Aufleuchten anzeigt, welcher der Wagen im jeweiligen
Augenblick gerade abzulaufen beginnt. Für die Rückleitung von den Schienen 101 bis 150
zur Stromquelle ist eine Leitung 92 vorgesehen, die durch einen verschiebbaren Kontakt
93 nacheinander mit den einzelnen Schienen ioi bis 150 in leitende Verbindung gebracht
wird. Die fortschreitende Bewegung des Schleifkontaktes 93 wird bewirkt durch den Schrittschaltermagneten 4. "In Abb. 4 ist
die Fahrtenwählereinrichtung an Hand eines Beispiels näher erläutert. Hierbei ist 1 ein
mit Zähnen 2 versehenes Steigrad, welches durch jedesmaliges Anziehen des Ankers 5
des Schrittschaltermagneten 4 um einen Zahn weiter bewegt wird. Fällt nämlich der Anker
5 des Magneten unter Wirkung der Feder 9 ab, so steigt die Klinke 7 um einen
Zahn weiter, ohne daß das Steigrad hierbei weiterbewegt wird. Erst beim Wiederanziehen
des Ankers 5 wird das Steigrad 1 durch die Klinke 7 mitgenommen und im Sinne des
Uhrzeigers um einen Zahn weiter bewegt. Die Sperrklinken 6 und 8 dienen dazu, eine ungewollte
Verschiebung des Steigrades in der einen oder anderen Richtung zu verhindern. Auf dem Steigrad 1 sind fünfzig Kontakte 3
angeordnet, von denen jeder mit einer der Schienen 101 bis 1-50 in Verbindung steht.
Der Schleifkontakt 93 steht, wie oben angeführt, mit der Rückleitung in Verbindung.
Er tritt nacheinander mit den einzelnen Kontakten 3 während der Umlauft) ewegung des
Steigrades 1 in Verbindung und "stellt so nacheinander die Verbindung jeder der'Schienen
ioi bis 150 mit der Rückleitung 92 (sie,he Abb. 2) her. Zweckmäßig wird" man am
Fahrtenwähler noch eine besondere Drucktaste vorsehen, um eine Weiterbewegung des
Steigrades auch von Hand vornehmen zukönnen.
Aus Abb. 2 ist nun ferner ersichtlich, daß in jeder Stellung des Schleifkontaktes 93 über
einer der Schienen 101 bis 150 einer der Laufschalter
10 bis 80 Strom erhält. In dem dargestellten Beispiel befindet sich der Schleifkontakt
93 auf der Schiene 147. Es fließt also in diesem Augenblick ein Strom von der
Stromquelle über Lauf schalter 20, Schiene 202 und Schiene 147, Schleifkontakt 93, Leitung
ίο 92 zur Stromquelle zurück. Während nun
praktisch die Fahrtenwählerscheibe bei jeder Bewegung, wie zu Abb. 4 geschildert, mit dem
Schleifkontakt 93 in Berührung tritt, ist bei der schematischen Darstellung der Abb. 2 angenommen,
daß der Kontakt 93 über die Schienen 101 bis 150 hinweggleitet und durch
den Schrittschaltermagneten jeweils von einer Schiene zur anderen bewegt wird. Der
Schrittschaltermagnet seinerseits erhält Strom über einen Kontakt 171 am Anker des
Sperrmagneten 191 (Abb. i), der über die
isolierte Schiene 161 gespeist wird. Am Anker jedes der Laufschalter iobis8o befinden
sich Kontakte, über welche der Strom zu dem nächsten in der gleichen Fahrstraße liegenden
Magnetschalter geschlossen wird; z. B. wird durch Anziehen des Laufschalters 20 der
Kontakt 2002 für den Laufschalter 21 geschlossen, durch Anziehen des Laufschalters
21 wird wieder ein Kontakt 2102 geschlossen, der die Leitung zu dem Laufschalter 22
schließt usw. Die Bezeichnung ist dementsprechend gewählt; 2201 heißt z.B. 1. Kontakt
am Laufschalter 22, 5102 heißt 2. Kontakt am Laufschalter 51. Am Anker jedes
Laufschalters befinden sich noch Kontakte, die zu den Weichenstellmagneten führen, an
deren Ankern Starkstromkontakte wiederum vorgesehen sind für die Schließung der Stellstromleitung
jedes Weichenantriebes. Am Laufschalter 20 z. B. befindet sich ein Kontakt 2001, der die Leitung zu dem Magnetschalter
181 -j- schließt. Erhält also der Laufschalter
20, wie oben geschildert, Strom und wird sein Anker angezogen, so erhält gleichzeitig
über den Kontakt 2001 der Magnetschalter 181 +_ Strom, so daß die Weiche 151
(Abb. 1) in die Pluslage übergeht, falls sie auf Minus gestanden hat. Diese Stellung muß
sie im vorliegenden Falle auch haben, da gemäß der Fahrtenspeicherung der Wagen 147
in die Fahrstraße 202 gelangen soll.
Da nun jeder ablaufende Wagen durch Befahren einer isolierten Schiene die Laufschalterreihe
für den nächsten Wagen in Gang bringen soll, dürfen zwischen zwei isolierten Schienen bzw. zwischen zwei Weichen nicht
gleichzeitig zwei Wagen laufen. Will man trotzdem zwei oder mehr Wagen auch auf
einer längeren Strecke zwischen zwei Weichen laufen lassen, so>
muß man diese Strecke durch Anordnung von isolierten Schienen entsprechend
unterteilen, z. B. ist zwischen Weiche 151 und Weiche 153 noch eine isolierte
Schiene 162 angeordnet, zu der auch wieder die entsprechenden Lauf schalter 21, 31, 41 ...
bis 81 gehören.
Am Anker des Laufschalters 20 befindet sich nun noch ein Kontakt 2002, über welchen
im angezogenen Zustande des Ankers der Lauf schalter 21 Strom erhält. Dieser zieht an
j und schließt hierbei den Kontakt 2101, wodurch der Stromkreis für den Festlegeschalter
! 182 geschlossen wird. Der zweite Ankerkonj takt 2102 des Lauf schalters 21 schließt wiederum
den Stromkreis für den Laufschalter 22, durch dessen Anziehen der Kontakt 2201 für
den Schalter 183 -j-, d. h. für die Plusstellung
der Weiche 153, geschlossen wird. Die Weiche läuft um für den Fall, daß sie durch den vorher
sie überfahrenden Wagen bereits freigegeben ist. Hat der Laufschalter 22 angezogen,
so führt auch der Laufschalter 23 Strom, und üter dessen Ankerkontakt 2301
erhält der Stellmagnetschalter 184— für die Minusstellung der Weiche 154 und über den
Ankerkontakt 2302 der Laufschalter 24 Strom. Der Laufschalter 24 schließt wiederum
über seinen Ankerkontakt 2401 den Stromkreis für den Stellschalter 185 —.
Es sind nunmehr alle Weichen der Fahrstraße 202 richtig gestellt und durch die betreffenden
Stellschalter gesichert. Die Anker der Laufschalter (z. B. 20 bis 24) sind durch
die Stellschalterströme über die Kontakte (2001 bis 2401) angezogen. Die Leitung dagegen,
über diejederLaufschalterzuerstStrom erhält, ist inzwischen stromlos geworden, z.B.
hat Laufschalter 22 zuerst über den Kontakt 2102 Strom erhalten. Nach dem Anziehen
seines Ankers wird jedoch der Kontakt 2201 geschlossen, der Weichenstellschalter 183 -ferhält
Strom und unterbricht durch Anziehen seines Ankers den Kontakt 1831 in der über
den Kontakt 2102 führenden Leitung. Dadurch wird die Weiche in der Pluslage festgehalten,
und eine Beeinflussung des Weichenstellschalters 183 — durch einen der nachfolgenden
Wagen über einen der Laufschalter 72 oder 82 kann nicht erfolgen. Die Weiche 153 bleibt also vorläufig in der Pluslage gesperrt.
In gleicher Weise ist 1821 ein Kontakt
am Festlegeschalter 182, 1841— ein
Kontakt am Stellschalter 184 — usw.
Läuft der zu der Schiene 147 gehörende Wagen nunmehr ab, so tritt die erste Rückwirkung
auf die Schaltanlage in dem Augenblick ein, wo der Wagen die isolierte Schiene 16.1 berührt. Der Sperrmagnet 191, der über
die isolierte Schiene Strpm erhielt, wird kurzgeschlossen und unterbricht durch Abfallen
seines Ankers den Kontakt 171. Dadurch
werden der Schrittschaltermagnet 4 und der Stellschalter 181 -{- stromlos, und ihre beiden
Anker fallen ab. Durch das Abfallen des Ankers am Schrittschaltermagneten wird einerseits
der in der Stellschalterleitung liegende Kontakt 84 unterbrochen und andererseits die
Klinke 7 am Zahngetriebe des Schrittschaltermagneten gehoben, so daß sie einen Zahn des
Steigrades 1 übersteigt, ohne den Fahrtenwähler Jedoch weiterzubewegen (siehe Abb. 4).
Verläßt der Wagen jedoch die isolierte Schiene 161, so tritt die zweite Rückwirkung
auf die Schaltanlage ein, indem nun der Ankerkontakt 171 des Sperrmagneten 191 wieder
geschlossen wird. Der Schrittschaltermagnet 4 erhält dadurch wieder Strom und zieht seinen
Anker an. Dadurch wird das Steigrad 1 (siehe Abb. 4) um einen Zahn weiter bewegt,
d. h. der Schleifkontakt 93 (Abb. 2) steht nunmehr auf der Schiene 148. Dadurch wird
auch der Schrittschalterankerkontakt 84 im Stromkreis der Weichenstellschalter 181 geschlossen.
Mit diesen Bewegungen, d. h. mit dem vollständigen Überfahren der isolierten Schienen 161, ist für die Speichereinrichtung,
also für die erste Laufschalterzone 10 bis 80, die Fahrt des ersten Wagens abgeschlossen. Da
nun der nächste Kontaktschieber die Schiene 201 mit der Schiene 148 verbindet, erhält
sofort nach dem Wiederanziehen des Schrittschaltermagneten der Lauf schalter 10 Strom
und schließt durch Anziehen seines Ankerkontaktes 1001 den Stromkreis für den Stellschaltermagneten
181 —, so daß die Weiche 151 in die Minuslage gebracht wird, d.h. der
zu der Schiene 148 gehörende Wagen kann, wie in der Speicheranlage vorgesehen, in das
Gleis 201 einfahren.
Inzwischen hat der erste Wagen die isolierte Schiene des Zwischenpostens 162 erreicht,
der zugehörige Sperrmagnet 192 fällt ab, sein Ankerkontakt 172 wird geöffnet, der
Festlegemagnetschalter 182 und Lauf schalter 21 werden stromlos, der Ankerkontakt 1821
des ersteren geschlossen,' die Ankerkontakte des letzteren geöffnet. ■ Nach dem Verlassen
der isolierten Schiene 162 wird der Ankerkontakt 172 wieder geschlossen und damit· der
Ruhezustand für die zweite Laufschalterzone 22 bis 82 wiederhergestellt.
Berührt der erste Wagen nun die isolierte Schiene 163, so wird der Kontakt 173 unterbrochen,
Laufschalter 22 und Stellschalter 183 + werden stromlos. Eine Umstellung
der Weiche 153 ist vorläufig nicht möglich. Erst nachdem der Wagen die isolierte Schiene
163 wieder verlassen hat, zieht der Sperrmagnet 193 wieder an, Kontakt 173 wird
wieder geschlossen und damit auch der Ruhezustand für die dritte Laufschalterzone 21 bis
wiederhergestellt.
Dieselben Schaltvorgänge wiederholen sich nun beim Weiterlauf des Wagens in der
vierten und fünften Laufschalterzone. Danach wäre die Anfangsstellung der Weichen wieder
erreicht, wenn nicht sofort weitere Folgefahrten eingeleitet worden sind.
Wenn nun hinter der Fahrt nach Gleis 201 eine weitere Fahrt, z. B. für Wagen 149 nach
Gleis 205, eingestellt war, so hat der Laufschalter 50 gleich Strom erhalten, nachdem
der Wagen 148 die isolierte Schiene 161 verlassen
hatte und der Schrittschaltermagnet 4 durch Anziehen seines Ankers den Schleifkontakt
93 auf Schiene 149 eingestellt hatte. Der Laufschalter 50 schließt wiederum durch
Anziehen seines Ankers den Stromkreis für den Stellschaltermagneten 181 —|— und für den
Lauf schalter 51, der Lauf schalter 51 für den
Festlegeschalter 182 und für den Lauf schalter 52 usw. Ist jedoch eine der isolierten
Schienen, über welche auch der Wagen 149 muß, noch von dem vorhergehenden Wagen
besetzt, so wird die Weiche für den Wagen 149 noch nicht umgestellt. Angenommen
z. B., die isolierte Schiene 164 ist noch vom ersten Wagen besetzt, so ist der
Kontakt 174 am Sperrmagneten 194 noch geöffnet und Laufschalter 53 kann nicht
Strom erhalten, selbst wenn der Kontakt 5301 bereits durch Anziehen des Laufschalters 52
geschlossen wäre. Erst nachdem die isolierte Schiene 164 vom ersten Wagen frei geworden
und Kontakt 174 wieder geschlossen ist, erhält der Stellschalter 184 -f Strom, so daß
die Weiche 154 in die Pluslage geht. Daran anschließend erhält auch der Laufschalter 54
und dementsprechend der Weichenstellschalter 187 -f- Strom, so daß die Weiche 157, falls
sie sich in der Minuslage befand, in die Pluslage übergeht.
Sind außer dem selbsttätigen Schaltwerk noch besondere Handhebel vorgesehen, mit
denen die Weichen auch von Hand in die eine oder andere La.ee gebracht werden können,
so muß die Einrichtung so-getroffen werden, daß beim Umlegen des Handhebels gleichzeitig
das selbsttätige Schaltwerk abgeschaltet wird. Dies geschieht bei der Einrichtung der
Abb. 2 durch die Kontakte 291, 293, 294 usw. Diese Kontakte sind also bei umgelegtem
Handhebel unterbrochen, dagegen in der neutralen Mittellage des Hebels geschlossen.
Weder durch eine solche Stellung der Weichen von Hand während des Ablaufs der Wagen
noch durch etwaige Fehlläufe wird der Ablauf der nachfolgenden Wagen gestört.
In Abb. 3 ist gezeigt, wie die Laufschalter für jede Fahrstraße durch Tasten 310 bis 380
angeschlossen werden können. Diese wurden zur Anwendung kommen, wenn ein Zug nicht
vorher gespeichert werden soll, sondern eine
Steuerung der einzelnen Wagen in die verschiedenen Fahrstraßen während des Ablaufs
vorgenommen werden soll.
Claims (5)
1. Selbsttätige elektrische Ablauf anlage mit durch Magnetschalterreihen für jeden
der Wagen vorbestimmten Fahrstraßen _ und Einzelsteuerung der Weichen durch isolierte Schienen o. dgl., dadurch gekennzeichnet,
daß für jeden Wagen die Fahrstraße durch Drücken der entsprechenden
Taste oder Einstellung der Speicheranlage, festgelegt und für diesen Wagen die Umstellung
aller Weichen sofort erfolgt oder sobald die Weichen durch den voraufgehenden, sie überfahrenden Wagen freigegeben
werden.
2. Ablauf anlage nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen je
zwei in irgendeiner Fahrstraße aufeinanderfolgenden Weichen isolierte Schienen mit dazugehörigen Laufschaltern angeordnet
sind, und zwar so viel und in einem solchen Abstand voneinander, daß zwischen je zwei isolierten Schienen gleichzeitig
sich nur ein Wagen bewegen kann. Ablaufanlage
nach Anspruch ι
3-
oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß durch Betätigung eines jeden Lauf schalters
gleichzeitig der Sperrzustand für die zugehörige Weiche herbeigeführt und dieser erst durch Überfahren der zugehörigen
isolierten Schiene wieder beseitigt wird.
4. Fahrtenspeicher für eine Ablaufanlage nach Anspruch 1 bis 3, gekennzeichnet
durch eine Gruppe von Stromschienen, von denen jede zu einer Fahrstraße g-ehört, und einer Gruppe von diese
kreuzenden Stromschienen, deren Zahl sich nach der Anzahl der Wagen richtet, die hintereinander zum Ablaufen kommen
sollen, wobei je zwei der sich kreuzenden Schienen durch Kontaktschieber o. dgl.
wahlweise miteinander elektrisch verbunden werden können.
5. Fahrtenspeicher nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß jede der für
die Wagen
angeordneten
Schienen mit
einer Anzeigevorrichtung, ζ. Β. einer elektrischen Lampe, in Verbindung steht,
welche erkennen läßt, welcher der Wagen jeweils gerade abzulaufen beginnt.
Hierzu 1 blatt Zeichnungen.
BEHUN. GEDRUCKT IN DER REICHSDRUCKEREI.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES78021D DE457736C (de) | 1927-01-21 | 1927-01-21 | Selbsttaetige elektrische Ablaufanlage |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES78021D DE457736C (de) | 1927-01-21 | 1927-01-21 | Selbsttaetige elektrische Ablaufanlage |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE457736C true DE457736C (de) | 1928-03-23 |
Family
ID=7507175
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DES78021D Expired DE457736C (de) | 1927-01-21 | 1927-01-21 | Selbsttaetige elektrische Ablaufanlage |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE457736C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1008346B (de) * | 1952-10-17 | 1957-05-16 | Deutsche Bundesbahn | Schaltung fuer selbsttaetige elektrische Ablaufanlagen |
-
1927
- 1927-01-21 DE DES78021D patent/DE457736C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1008346B (de) * | 1952-10-17 | 1957-05-16 | Deutsche Bundesbahn | Schaltung fuer selbsttaetige elektrische Ablaufanlagen |
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