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Verfahren zur Herstellung eines 1-substituierten 3-Pyrrolidylmethylalkohols Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines 1-substituierten 3-Pyrrolidylmethylalkohols.
Die erfindungsgemäss hergestellten 1-substituierten 3-Pyrrolidylmethylalkohole sind in der USA-Patentschrift Nr. 2, 826, 588 (siehe auch französische Patentschrift Nr. 1. 172. 036) beschrieben. Wie in der Patentschrift ausgeführt wird, können diese Verbindungen als Zwischenprodukte zur Herstellung verschiedener pharmazeutischer Produkte verwendet werden. Bei dem bekannten Verfahren erfolgt die Herstellung von 1-substituierten 3-Pyrrolidylmethylalkohol durch Reduktion von 1-substituierten 3-Carbalkoxy-5pyrrolidon mit Hilfe von Lithiumaluminiumhydrid als Reduktionsmittel. Die Anwendung eines katalytischen Hydrierungsverfahrens war bisher noch nicht als Herstellungsweg zur Gewinnung des 1-substituierten 3-Pyrrolidylmethylalkohols erkannt worden.
Es wurde nun gefunden, dass die 1-substituierten 3-Pyrrolidylmethylalkohole aus den entsprechenden 1-substituierten 3-Carbalkoxy-5-pyrrolidonen mit besonderem Vorteil durch katalytische Hydrierung hergestellt werden können. Erfindungsgemäss wird zu diesem Zwecke das Pyrrolidon bei erhöhter Temperatur in Gegenwart eines Hydrierungskatalysators unter Druck hydriert. Besonders zweckmässig ist es, wenn dabei der Druck mehr als 70 kg/cm beträgt und die Temperatur über 150 C liegt. Es kann jeder bekannte Hydrierungskatalysator verwendet werden, doch wird ein zur katalytischen Hydrierung an sich bereits empfohlener Kupfer-Chromoxyd-Katalysator (vgl. Handbuch der Katalyse vom Jahre 1943, Band VII, 1. Hälfte, Seiten 625-673) bevorzugt.
Das Verfahren zur katalytischen Hydrierung von l-substituiertem 3-Carbalkoxy-5-pyrrolidon zur Gewinnung von l-substituiertem 3-Pyrollidylmethylalkohol ist bisher noch nicht vorgescblagen worden und ist daher an sich neu. Obgleich es wohlbekannt ist, dass man verschiedene Verbindungen mit Wasserstoff in Gegenwart eines Katalysators und unter Einhaltung der verschiedensten Verfahrensbedingungen reduzieren kann, bedeutet dies keinesfalls, dass sämtliche auf der katalytischen Reduktion beruhenden Prozesse von vornherein naheliegend wären. Es ist nämlich ebenso bekannt, dass die katalytische Hydrierung keineswegs ein zwingend notwendiges Äquivalent zur Reduktion mit Lithiumaluminiumhydrid od. dgl.
Reduktionsmitteln ist. Häufig erhält man durch direkte Reduktion mit Lithiumaluminiumhydrid die gewünschten Hydrierungsprodukte, nicht aber bei einem Versuch, diese Produkte durch katalytische Hydrierung zu gewinnen. Es musste daher erst festgestellt werden, ob sich im vorliegenden Falle 1-substituiertes 3-Carbalkoxy-5-pyrrolidon für eine katalytische Hydrierungsreaktion überhaupt eignet und unter welchen speziellen Bedingungen dies der Fall ist. Die Erfindung zeigt nun, dass ein neuer, bisher nicht für gangbar angesehener Weg zur erfolgreichen Herstellung von 1-substituierten 3-Pyrrolidylmethylalkoholen tatsächlich erschlossen werden konnte.
Beim erfindungsgemässen Verfahren ist im einfachsten Falle der Substituent in l-Stellung sowohl der Ausgangssubstanz als auch des Endproduktes eine Methylgruppe. Wie jedoch aus der USA-Patentschrift Nr. 2, 826, 588 ersichtlich ist, kann dieser Substituent eine niedere Alkyl-, niedere Alkenyl-, einkernige Aryl- oder niedere Phenylalkylgruppe sein. Beispiele für diese Reste sind Methyl, Äthyl, n-Propyl, Isopropyl und Allyl, Butyl, Phenyl und Benzyl.
Der Substituent in 3-Stellung des Pyrrolidinkerns kann, wie auch das nachfolgende Ausführungsbeispiel zeigt, eine Carbomethoxygruppe sein. Wie jedoch aus der genannten Patentschrift ersichtlich ist, kann jede Carbalkoxygruppe an Stelle der Carbomethoxygruppe stehen, da ja während der Hydrierung nur die Carbonylgruppe zu dem gewünschten Alkohol reduziert wird. Die allgemeine Strukturformel einer Verbindung, die erfindungsgemäss katalytisch hydriert wird, ist daher die folgende :
EMI1.1
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worin R eine niedere Alkyl-, niedere Alkenyl-, einkernige Aryl- oder eine niedere Phenylalkylgruppe sein kann und R'eine Alkylgruppe ist. Die bei dem erfindungsgemässen Verfahren entstehenden Verbindungen haben die folgende Strukturformel :
EMI2.1
worin R die oben angegebene Bedeutung hat.
Zum besseren Verständnis der Erfindung wird nun ein Ausführungsbeispiel eines speziellen Hydrierungsverfahrens angegeben.
Beispiel :
In eine 300 cm3 fassend Bombe aus Manganstahl, die mit einer Schüttelvorrichtung versehen war, wurden 39, 3 g (0, 25 Mol) I-Methyl-3-carbomethoxy-5-pyrrolidon, 7 g frisch hergestelltes Kupfer-Chromoxyd und 175 cm3 gereinigtes Dioxan gegeben. Die Bombe wurde verschlossen und das Gemisch unter 140 kgfcm2 Stickstoffdruck gesetzt. Nach Prüfung auf Undichtigkeiten wurde der Stickstoff abgeblasen und Wasserstoff bis zu einem Druck von 140 kgfcm2 eingepresst. Der Druck wurde mittels einer hydraulischen Pumpe auf280 kgfcm2 erhöht. Der Schüttelmotor wurde in Betrieb gesetzt und die Bombe ungefähr 4 Stunden auf 250 C erwärmt. Der grösste während der Umsetzung erreichte Druck betrug 420 kgfcm2.
Der berechnete Druckabfall betrug 140 kgfcm2, wogegen nur 126 kgfcm2 Druckabfall beobachtet wurden.
Nach dem Abkühlen wurde der Druck abgelassen, der Katalysator abfiltriert und das Dioxan unter vermindertem Druck abdestilliert. Der Rückstand wurde unter dem Druck der Wasserstrahlpumpe destilliert und ergab den gewünschten l-Methyl-3-pyrrolidylmethylaIkohol ; Kp 115-120 C/10mm.
Das Verfahren des vorstehenden Beispiels kann ohne weiteres zur Herstellung eines l-Phenyl-3-pyrrolidylmethylalkohols verwendet werden, indem l-Phenyl-3-carbalkoxy-5-pyrrolidon an Stelle des in dem Beispiel verwendeten 1-Methylderivates als Ausgangssubstanz gewählt wird. Ebenso können die andern in 1-Stellung substituierten Derivate durch Wahl des entsprechenden Pyrrolidons als Ausgangssubstanz hergestellt werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung eines 1-substituierten 3-Pyrrolidylmethylalkohols durch Reduktion von 1-substituiertem 3-Carbalkoxy-5-pyrrolidon, dadurch gekennzeichnet, dass das Pyrrolidon bei erhöhter Temperatur in Gegenwart eines Hydrierungskatalysators, wie z. B. Kupfer-Chromoxyd, unter Druck hydriert wird.