DE707873C

DE707873C - Selbsttaetige Verteil- und Regelvorrichtung fuer Druckmittelbremsen fuer Fahrzeuge

Info

Publication number: DE707873C
Application number: DEF87695A
Authority: DE
Original assignee: Magneti Marelli SpA
Current assignee: Marelli Europe SpA
Priority date: 1937-01-18
Filing date: 1939-12-06
Publication date: 1941-07-07
Also published as: FR51910E; FR51522E; GB512365A; CH202404A; CH219351A; DE739615C; DE685647C; GB496340A; DE701693C; US2135007A; FR832212A; DE721108C

Description

Das Hauptpatent 685 647 und sein Zusatzpatent 701693 haben eine selbsttätige Verteil- und Regelvorrichtung für Bremsanlagen mit Druckmittel für Fahrzeuge zum Gegenstand, mit deren Hilfe man infolge einer selbsttätigen Betriebsweise oder unter der Steuerung einer durch das Steuerpedal der Bremsen betätigten Regelvorrichtung die verschiedenen, für den Betrieb der Anlage notwendigen Verbindungen herstellt.

Die vorliegende Zusatzerfindung hat eine andere Ausführungsform der Verteil- und Regelvorrichtung nach dem vorgenannten Zusatzpatent zum Gegenstand. Sie besteht darin, daß der Kolben, der den mit dem Hilfsbehälter in Verbindung stehenden Raum von dem mit dem Hauptbehälter verbundenen Raum trennt und auf den die !entsprechenden Drücke entgegengesetzt zueinander wirken, in seiner normalen Ruhelage eine dauernde Verbindung zwischen den genannten Räumen mit Hilfe von Durchlässen am Umfang des Kolbens und mit Hilfe einer in einer der genannten Kammern vorgesehenen Erweiterung herstellt, die den Ausgleich der für zulässig erachteten Druckunterschiede in den genannten Räumen gestattet und durch die Dichtung des Kolbens gesteuert wird.

Auf der Zeichnung stellt

Fig. ι eine Ausführungsform der Vorrich- 3» tung nach der Erfindung im Axialschnitt mit Teilen in Ansicht dar, die in ihrer Gesamtheit in der in dem Patent 701 693 beschriebenen Weise ausgebildet und wirksam ist.

Fig. 2 ist der Schnitt entsprechend der Schnittlinie 2-2 der Fig. 1.

Wie bei der in dem vorerwähnten Zusatzpatent beschriebenen Ausführungsart verschiebt sich in der Kammer 31 in dem Körper ι der Vorrichtung der Kolben 30, dessen obere Seite die Kammer 6" begrenzt, die durch den Kanal 43 mit dem Rohranschluß 7 in Ver-

bindung steht, der mit einem auf dem geschleppten Fahrzeug angeordneten Druckmittelhilfsbehälter verbunden ist.

Die mit dem Rohranschluß 7 in Verbindung stehende Kammer 6' kann mit dem Ro anschluß 5 in \"erbindung kommen, der nrS den Bremszylindern des geschleppten Fahrzeugs unter dem Einfluß des Ventils 9 verbunden ist, welches durch den Kolben 20 betätigt wird, wobei der letztere wiederum durch die Wirkung des in die Kammer 21 eingeführten Druckmittels verschoben wird, das unter der Kontrolle einer durch das am Schleppfahrzeug angeordnete Bremspedal betätigten Regelvorrichtung steht. Beim Lösen der Bremsen entlädt sich das Druckmittel, das in den Bremszylindern des geschleppten Fahrzeuges wirksam gewesen ist, durch den Rohranchluß 5 und die öffnungen 11, 3S, 51, 39, ao 12 unter dem Einfluß des Ventils 13, das selbst auch durch den Kolben 20 gesteuert wird und sich öffnet, nachdem das Ventil 9 geschlossen worden ist. Das selbsttätige Anziehen der Bremsen oder die Notbremsung des geschleppten Fahrzeuges wird in dem Fall, wo die Vorrichtung AOm Druckmittelhauptbehälter getrennt wird oder auch der Druck im Innern des Hauptbehälters fällt (wobei dann der Druck im Innern der Kammer3i ebenfalls fällt), durch den Kolben 30 hervorgerufen, der sich unter solchen Bedingungen unter der Wirkung des in dem Hilfsbehälter herrschenden Drucks, der durch 7 und 43 in 6" wirkt, entgegen der Feder 29 verschiebt und durch seine Stange 30' auf den Kolben 37, 20 wirkt, was die normale Arbeitsweise der Ventije9, 13 für das Anziehen der Bremsen verursacht. Diese Wirkungsweise der Regelvorrichtung ist nur zur Erläuterung angeführt und nicht Gegenstand der Erfindung.

Die Druckmittelspeisung aus dem auf dem Schleppfahrzeug angeordneten Hauptbehälter zum auf dem geschleppten Fahrzeug untergebrachten Hilfsbehälter findet mit Hilfe des Rohranschlusses 52 sowie des Kanals 43 und des Rohranschlusses 7 über eine durch den Kolben 30 gesteuerte Verbindung statt, wie es nachfolgend beschrieben ist. 5P Zu diesem Zweck weist bei der Ausführungsform nach der Erfindung die Wand der Kammer 31 in ihrem Teil, der der normalen Ruhelage des Kolbens 30 entspricht, d. h. am Ende der Bahn, die dieser Kolben unter der Wirkung seiner Rückdruckfeder 29 zurücklegt, eine Ausdrehung 31' auf, während am Umfang des Kolbens Einschnitte 30" vorgesehen sind, die in der erwähnten Lage des Kolbens in die Ausdrehung 31' ausmünden. Über den Einschnitten 30" ist der Kolben 30 mit einem zylindrischen Ring 53 versehen, der die Abdichtung zwischen dem Kolben 30 und der Wand der Kammer 31 sichert. Der Ring 53 ,gestattet die Verbindung zwischen den Räuimen 31 und 6" durch die Einschnitte 30" und k Ausdrehung 31', wenn er sich gegenüber l|eser befindet; hingegen unterbricht er die "erbindung, wenn der Kolben 30 von seiner Ruhelage entfernt ist und dem Kolben 37, 20 genähert ist, um die Betätigung des letzteren zu bewirken. '

Zwischen dem Ende der Stange 30' des Kolbens 30, das dazu bestimmt ist, durch Druck auf den Kolben 37, 20 zu wirken, und letzterem Kolben ist ein bestimmtes Spiel vorhanden, wie es bei 54 ersichtlich ist.

Infolgedessen wird unter den Ruhebedingungen des Kolbens 30, d. h. wenn die verschiedenen Organe ihre auf der Zeichnung dargestellten entsprechenden Lagen einirehmen, die normale Verbindung des Hauptbehälters mit dem Hilfsbehälter über 32, 31, 30", 31', 6", 43, 7 hergestellt, und die Betriebsweise der Bremsen findet auf normale Weise unter der Wirkung statt, die durch den Kolben 20 infolge des Drucks ausgeübt wird, der in zulässiger Weise unter der Steuerung der Regelvorrichtung in der Kammer 21 zur Wirkung gelangt.

Im Falle einer Notbremsung, d. h. wenn 9<> der Druck in der Kammer 31 fehlt und der Kolben 30 sich nach unten unter der Wirkung des Druckmittels des Hilfsbehälters, das in der Kammer 6" wirksam ist, verschieben soll, ist der Druckunterschied zwischen den beiden '5 Kammern 6" und 31 genügend, um den Abfluß über 31' und 30" auszugleichen, so daß trotz eines solchen Abflusses der Kolben 30 seine Bewegung zum Kolben 37, 20 beginnt.

Nachdem dann der Kolben 30 eine kurze Anfangsverschiebung vollführt hat, geht der Ring 53 dieses Kolbens über die Ausdrehung 31' in der Kammer 31 hinweg und unterbricht den Durchtritt durch 31', 30", so daß der spätere Lauf des Kolbens 30, währenddem er auf i°5 den Kolben 37, 20 und auf die Ventile 13, 9 wirkt, unter normalen Druckbedingungen stattfindet.

Mit Hilfe der beschriebenen Einrichtung erreicht man infolgedessen die reguläre Be- no triebsweise der Anlage und vermeidet weiterhin infolge der Verbindung, die in der Ruhelage des Kolbens 30 zwischen den Kammern 6" und 31 vorhanden ist, die Nachteile, die in dem Fall, wo der Druck in der Kammer 6" »5 während einer kurzen Dauer den in der Kammer 31 herrschenden Druck wenig übersteigt, bei den in dem Hauptpatent und dem erwähnten Zusatzpatent beschriebenen Ausführungsformen auftreten könnten. «ao

Bei den genannten Ausführungsformen ist die Verbindung zwischen den Kammern 31

und 6", d. h. zwischen dem Hauptbehälter und dem Hilfsbehälter, über ein Rückschlagventil (27 auf der Zeichnung des Hauptpatents) hergestellt, das in dem Kolben 30 angeordnet ist und dessen entgegengesetzte Seiten dem Druck des Hauptbehälters und dem Druck des'Hilfsbehälters ausgesetzt sind. In einem solchen Fall, wo die Verbindung zwischen 6" und 31 durch ein Rückschlagventil hergestellt ist, kann es nämlich vorkommen, daß ein vorübergehendes und begrenztes Fallen des Druckes in dem Hauptbehälter unter den in dem Hilfsbehälter herrschenden Druck zum Schließen des Rückschlagventils führt und infolgedessen die Verschiebung des Kolbens über seine ganze mögliche Bahn und die Betätigung der Ventile 9, 13 herbeiführt, was wiederum zum Anziehen der Bremsen des geschleppten Fahrzeuges Anlaß geben würde.

»ο Hingegen bleibt bei der Vorrichtung nach der vorliegenden Erfindung die Verbindung zwischen den Kammern 31 und 6" und infolgedessen zwischen dem Hauptbehälter und dem Hilfsbehälter über 31' und 30" während eines bestimmten Weges des Kolbens 30 bestehen, dem das Spiel 54 zwischen der Stange 30' des Kolbens 30 und dem Kolben 37, 20 entspricht. Infolgedessen können die geringen Druckabfälle, die in der Kammer 31 vorkommen können, durch einen Strömungsmittelzulauf durch 31', 30" ausgeglichen werden, ohne daß die Ventile 9, 13 in Tätigkeit treten. Infolge des Vorhandenseins der Feder 29 kann sich der Kolben 30 über das notwendige Ausmaß verschieben, um die Verbindung durch 31', 30" nur zu schließen, wenn in der Kammer 31 ein Druckabfall in einer solchen Höhe und von einer solchen Dauer stattfindet, wie sie den Notwendigkeiten der Notbremsung des geschleppten Fahrzeuges entsprechen. Infolgedessen können sich die notwendigen Bedingungen für den Betrieb des Kolbens 30 in dem Sinn, die Verschiebung des Kolbens 37, 20 und dadurch die Betätigung der Ventile 9, 13 und 'die Bremsung des geschleppten Fahrzeugs hervorzurufen, nur in den Fällen einstellen, wo eine Notbremsung notwendig ist.

Claims

Patentansprüche:

1. Selbsttätige Verteil.- und Regelvorrichtung für Druckmittelbremsen für Fahrzeuge nach Patent 701 693, dadurch gekennzeichnet, daß in der normalen Ruhelage des Kolbens (30), der den mit dem Hilfsbehälter in Verbindung stehenden Raum (6") von dem mit dem Hauptbehälter verbundenen Raum (31) trennt und auf den die entsprechenden Drücke entgegengesetzt zueinander wirken, eine dauernde Verbindung zwischen den Räumen (31, 6") mit Hilfe von Durchlässen (30") am Umfang des scheibenförmigen Kolbens (30) und mit Hilfe einer Erweiterung (31') in der Kammer (6") hergestellt ist, die den Ausgleich der für zulässig erachteten Druckunterschiede in den genannten Räumen gestattet und durch den Dichtungsring (S3) des Kolbens (30) gesteuert wird.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein zwischen der Stange (30') des Kolbens (30) und dem Kolben (37) vorhandenes Spiel (54) eine Verschiebung des Kolbens gestattet, die der Unterbrechung der Verbindung zwischen den durch ihn getrennten Räumen entspricht, bevor sich die Bewegung des Kolbens (30) auf den Kolben (37) auswirkt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen