DE635070C - Vorrichtung zum Abbremsen von Brennkraftmaschinen, insbesondere von Schiffsantriebsmaschinen - Google Patents
Vorrichtung zum Abbremsen von Brennkraftmaschinen, insbesondere von SchiffsantriebsmaschinenInfo
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- DE635070C DE635070C DEK135922D DEK0135922D DE635070C DE 635070 C DE635070 C DE 635070C DE K135922 D DEK135922 D DE K135922D DE K0135922 D DEK0135922 D DE K0135922D DE 635070 C DE635070 C DE 635070C
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F01—MACHINES OR ENGINES IN GENERAL; ENGINE PLANTS IN GENERAL; STEAM ENGINES
- F01L—CYCLICALLY OPERATING VALVES FOR MACHINES OR ENGINES
- F01L13/00—Modifications of valve-gear to facilitate reversing, braking, starting, changing compression ratio, or other specific operations
-
- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F01—MACHINES OR ENGINES IN GENERAL; ENGINE PLANTS IN GENERAL; STEAM ENGINES
- F01L—CYCLICALLY OPERATING VALVES FOR MACHINES OR ENGINES
- F01L2760/00—Control of valve gear to facilitate reversing, starting, braking of four stroke engines
- F01L2760/003—Control of valve gear to facilitate reversing, starting, braking of four stroke engines for switching to compressor action in order to brake
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- General Engineering & Computer Science (AREA)
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Description
Bekanntlich ist man bestrebt, Brennkraftmaschinen für Schiffsantrieb beim Übergang
von Vorwärtsfahrt auf Rückwärtsfahrt oder umgekehrt mit Hilfe der Anlaßluft abzubremsen,
da die von dem noch in Fahrt befindlichen Schiff über die Schiffsschraube auf die Maschine übertragene Bewegungsenergie die Maschine bei bestimmten Strömungsverhältnissen
des Wassers von selber nicht oder doch nicht schnell genug zum Stillstand kommen läßt. Daher werden nach
dem Abstellen der Brennstoffzufuhr und dem Umsteuern der Maschine die Anlaßventile
zwecks Zufuhr von Preßluft beim Aufwärtshub der Kolben geöffnet, während die Maschine
in der ursprünglichen Drehrichtung ausläuft. Die Anlaßventile werden, falls ihre
Betätigung durch Druckluft erfolgt, wieder geschlossen, sobald der Zylinderdruck den
Druck der Anlaßluft erreicht hat und ein weiteres Auffüllen der Zylinder mit Anlaßluft
nicht mehr möglich ist.
Die anschließende Verdichtung der bereits unter Druck stehenden Anlaßluft in den einzelnen
Arbeitszylindern stellt dann die von der Maschine zu leistende Arbeit dar, durch
die das Abbremsen der Maschinenanlage und der Schiffsschraube bewirkt werden soll.
Dabei kann der im Zylinder herrschende Druck kurz vor dem äußeren Kolbentotpunkt
eine Höhe erreichen, die noch beträchtlich über die normalen Verbrennungsdrücke hinausgeht,
so daß das Sicherheitsventil sich öffnet. Das geschieht aber nur so lange, als
der Zylinderdruck den Druck der starken Ventilfeder übersteigt. Etwa im äußeren Kolbentotpunkt ist bereits eine solche Entlastung
im Arbeitszylinder eingetreten, daß das Sicherheitsventil sich wieder schließt. Wenn der Kolben bei der Weiterbewegung
wieder abwärts geht, leistet die im Zylinder befindliche, noch hochverdichtete Luft Ausdehnungsarbeit
und treibt dadurch die Maschine im ursprünglichen Drehsinn weiter an. Das beabsichtigte Abbremsen der Maschine
mit Hilfe der Anlaßluft wird also infolge ihrer einander entgegengesetzten und sich
daher gegenseitig weitgehend aufhebenden Wirkungen auf diese Weise tatsächlich nur
sehr unvollkommen erreicht.
Nach einem bekannten Vorschlag zur Benutzung der Sicherheitsventile als Auslaß für
die Bremsluft aus den Arbeitszylindern sollen diese Ventile mit Gegenkolben ausgerüstet
sein, die durch Druckluft beaufschlagt werden und auf diese Weise die Federbelastung
der Ventile während des Bremsvorganges im Sinne eines geringeren Öffnungsdruckes entlasten.
Mit einer derartigen Anordnung ist aber die erzielbare Bremsleistung schon durch das vorzeitige Öffnen der Sicherheitsventile
und den dadurch verringerten Widerstand gegen das Weiterlaufen der Maschine stark eingeschränkt. Das mag für besondere
Verhältnisse, z. B. bei Schienenfahrzeugen ο. dgl., zweckmäßig sein, für den Schiffs-
betrieb jedoch muß man die Bremsleistung soweit wie nur irgend "möglich zu -steigern
suchen.
In diesem Sinne nutzt, die vorliegende Err
findung zunächst den- großen Widerstand, der' sich durch die starke Belastung der Siche-r-:
heitsventile bietet, für die Bremswirkung voll aus. Darüber hinaus vermeidet sie aber
die für den gegebenen Zweck ungünstige to Wirkung selbsttätiger Rückschlagventile, wie
sie im vorstehenden geschildert worden · ist. Die Erfindung besteht deshalb in einer solchen
Steuerung der Sicherheitsventile, daß sie sich während des Abbremsens der Maschine
erst bei einem wesentlich unter ihrem Öffnungsdruck, jedoch über dem Anlaßluftdruck
liegenden Zylinderdruck wieder schließen und somit während des Kolbenabwärtshubes
ein Entweichen der noch unter Druck ao stehenden Bremsluft aus dem Zylinder er-
- möglichen.
Der Gegenstand der Erfindung ist auf der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt.
' Abb. ι zeigt einen Längsschnitt durch ein Sicherheitsventil einer Dieselmaschine
und Abb. 2 einen Schnitt nach der Linie II-II der Abb. 1.
Im Zylinderdeckel α ist das Ventilgehäuse b
in bekannter Weise angeordnet, in das eine Führungsbuchse c für die Ventilspindel d
fest eingesetzt ist. Am unteren Ende der _ . Ventilspindel befindet sich der Ventilkegel e, '
über dem an der Ventilspindel ein Bund / vorgesehen ist, der einen größeren Durchmesser
,hat als der Ventilkegel und der bei ganz oder nahezu geschlossenem Ventil der
Wand des Ventilgehäuses b mit nur sehr geringem Zwischenraum gegenüberliegt. Der
Raum g über dem Bund f steht durch mehrere Öffnungen h im Ventilgehäuse mit der Außenluft
in dauernder Verbindung.
Oberhalb der Führung der Ventilspindel ist auf dieser ein Kolbenschieber i fest angeordnet.
Er schließt einen Ringraum k zwisehen seiner inneren und äußeren Wand ein
und besitzt in der letzteren eine Anzahl auf den ganzen Umfang gleichmäßig verteilter
Bohrungen I. In der Buchse c befinden sich
zwei Nuten m, n, von denen die eine Nut m
über die Bohrungen o, p ins Freie und die andere Nut η über die Bohrungen q, r zu der
Anlaßluftleitung ί führt. Die Anordnung ist so getroffen, daß eine oder mehrere Bohrungen
I des Kolbenschiebers die eine Nut m
bei geschlossenem Ventil und ebenfalls eine oder mehrere Bohrungen / die andere Nut η
bei geöffnetem Ventil überdecken. Die Zahl der die Nuten jeweils überdeckenden Bohrungen
kann je nach der Größe des Ringraumes verschieden sein; dementsprechend ist die Länge der Nuten m bzw. η zu bemessen.
Die Ventilfeder t ist in bekannter Art angeordnet.
v Die Wirkungsweise dieser Vorrichtung ist
"■.fplgende: Wenn das Sicherheitsventil beim
,Abbremsen der Maschine, wie eingangs be-•■•sch'rieben,
sich kurz vor dem äußeren Kolben-'totpunkt öffnet, schließt der mit der Ventilspindel
fest verbundene Kolbenschieber / schon bei einem geringen Hub der Spindel
die ins Freie führende Nut m in der Buchse c ab, während er über seine Bohrungen / und
die andere Nut« die Verbindung des Ringraumes k mit der Anlaßluftleitung s herstellt.
Die .Anlaßluft strömt dann in den Ringraum k ein und wirkt in gleicher Richtung
wie der Zylinderdruck, also im Öffnungssinne auf das Sicherheitsventil. Dieses kann sich
infolgedessen noch nicht sofort wieder schließen, wenn der Druck im Arbeitszylinder nach
dem Ausströmen einer gewissen Luftmenge allein nicht mehr imstande ist, das Sicherheitsventil
gegen den Druck der Ventilfeder offenzuhalten, da der Zylinderdruck und der auf den Kolbenschieber wirkende Druck der
Anlaßluft' zusammen den entgegengesetzten Druck der Ventilfeder zunächst noch übersteigen.
Dadurch wird erreicht, daß auch nach Überwindung des äußeren Kolbentotpunktes im ersten Teil des Abwärtshubes des
Arbeitskolbens die noch unter Druck stehende Luft aus dem Zylinder entweichen und keine
oder nur unwesentliche Ausdehnungsarbeit im Zylinder leisten kann, solange die Maschine
noch in der bisherigen Drehrichtung ausläuft. Die Anlaßluft übt also nur die Bremswirkung jeweils beim Aufwärtshub der
Kolben aus und bringt dadurch die Maschine auch bei ungünstigen Strömungsverhältnissen
des Schraubenwassers schon nach kurzer Zeit zum Stillstand.
Da die Vorspannung der Ventilfeder t durch ihre Aufgabe, das Sicherheitsventil im
laufenden Betriebe gegen den normalen Verbrennungsdruck geschlossen zu halten, gegeben
ist, so ist der während des Abbremsens der Maschine von der Anlaßluft auf den
Kolbenschieber i in Richtung des Ventil-* Öffnungshubes ausgeübte Druck maßgebend
für den Zylinderdruck, bei dem das Sicher- no heitsventil sich wieder schließt. Dieser soll
nach der Erfindung etwas höher sein als der Druck der Anlaßluft, damit alle Sicherheitsventile
auf jeden Fall geschlossen sind, wenn die Maschine zum Stillstand gekommen ist und von der Anlaßluft in der anderen Drehrichtung
wieder in Gang gesetzt werden soll. Der Kolbenschieber i stellt kurz vor dem
Abschluß des Sicherheitsventils durch die Überdeckung der Bohrungen I mit der Nut m
die Verbindung zwischen dem Ringraum k und der Außenluft wieder her, so daß die
Luft aus dem Ringraum entweichen kann und nicht auch bei geschlossenem Ventil
gegen die Feder t arbeitet. Wenn das Sicherheitsventil im laufenden Betriebe durch den
s infolge einer Störung übermäßig hohen Verbrennungsdruck geöffnet wird, so tritt die
beschriebene Vorrichtung nicht in Tätigkeit, da in diesem Falle die Anlaßluftleitung nicht
unter Druck steht.
to Ohne den Bund / über dem Ventilkegel läge die Gefahr vor, daß das Sicherheitsventil
nur einen kurzen Öffnungshub ausführt, der im allgemeinen zur Beseitigung des zu hohen
Zylinderdruckes genügt und sich dann unter der Einwirkung der starken Ventilfeder sofort
wieder schließt, ohne daß die Anlaßluft durch Beaufschlagen des Kolbenschiebers i
in der vorstehend beschriebenen Weise zur Wirkung gekommen ist, weil die Bohrungen /
ao die Nut η gar nicht überdeckt haben. Um das zu verhindern und das zuverlässige
Arbeiten der Vorrichtung zu gewährleisten, ist der als Hochhubeinrichtung wirkende
Bund f vorgesehen. Während der Zylinderdruck bei geschlossenem Sicherheitsventil nur
auf die Stirnfläche des Ventilkegels e einwirken kann, beaufschlagt er, sobald das
Ventil etwas angehoben worden ist, auch noch die durch den Bund/ gebildete Ringfläche,
so daß das Ventil mit verstärkter Kraft weiter geöffnet wird. Es wird also mit Sicherheit ein ausreichender Querschnitt der
Bohrungen / zum Einströmen der Anlaßluft in den Ringraum k freigegeben.
Wenn die Anlaßventile nicht durch Nokken, sondern durch abwechselnd zu- und abgeleitete
Steuerluft betätigt werden, bietet es noch eine besondere Sicherheit gegen ein Hängenbleiben der Sicherheitsventile in geöffneter
Stellung, wenn .statt der Anlaßluft diese Steuerluft der Anlaßvorrichtung für
das Beaufschlagen des Kolbenschiebers i verwendet wird. Durch das abwechselnde Be-
und Entlüften der Steuerluftleitung wird nämlich der auf den Kolbenschieber wirkende
Druck wieder beseitigt, auch wenn die Bohrungen / die ins Freie führende Nut η nicht
überdecken. Nach der Entlastung des Kolbenschiebers ist der Überdruck der Ventilfeder
t bei dem Zylinderdruck, gegen den das Sicherheitsventil sich wieder schließen soll,
groß genug, um auch mögliche Hemmungen in der Ventilspindelführung zu überwinden
und das Ventil auf jeden Fall rechtzeitig zu schließen.
Die Erfindung umfaßt gleichfalls die Verwendung beliebiger anderer flüssiger oder
gasförmiger Druckmittel für die Betätigung der Abbremsvorrichtung. Die Ein- und Austrittsbohrungen
des Ringraumes'k sind dann an die entsprechenden Leitungen, Behälter
0. dgl. unter Einschalten einer entsprechend zu steuernden Absperrvorrichtung für das
Druckmittel anzuschließen.
Claims (4)
- Patentansprüche:i. Vorrichtung zum Abbremsen von Brennkraftmaschinen, insbesondere von Schiffsantriebsmaschinen, beim Übergang von Vorwärtsfahrt auf Rückwärtsfahrt oder umgekehrt, bei denen nach Abstellen der Brennstoffzufuhr und Umsteuern der Maschine die Anlaßventile zwecks Zufuhr von Bremsluft beim Aufwärtshub der Kolben geöffnet werden, während die Maschine in der ursprünglichen Drehrichtung ausläuft, gekennzeichnet durch eine solche Steuerung der Sicherheitsventile, daß sie sich während des Abbremsens der Maschine erst bei einem wesentlich unter ihrem Öffnungsdruck, jedoch über dem Anlaßdruck liegenden Zylinderdruck wieder schließen und somit während des Kolbenabwärtshubes ein Entweichen der noch unter Druck stehenden ■ Bremsluft aus dem Zylinder ermöglichen.
- 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Sicherheitsventil (e) während des Abbremsens der Maschine erst nach einem bestimmten Teil seines Öffnungshubes durch Einwirkung eines Druckmittels, z.B. der Anlaßluft, auf einen mit der Ventilspindel (d) fest verbundenen Kolben (i) zusatzlieh im Sinne seines weiteren Öffnungshubes beeinflußt wird.
- 3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein auf der Ventilspindel (d) angeordneter Kolbenschieber (ί) in seiner Außenwand eine Anzahl gleichmäßig auf dem ganzen Umfang verteilter Bohrungen (Z) besitzt, die einen Ringraum (k) bei geschlossenem Sicherheitsventil mit der Außenluft und bei geöffnetem Sicherheitsventil mit einer Druckmittelleitung, z. B. der Anlaßluftleitung (s), verbinden.
- 4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die ab- n0 wechselnd be- und entlüftete Steuerluftleitung als Druckmittelleitung für das Beaufschlagen des Kolbenschiebers (i) an das Ventilgehäuse (b) angeschlossen ist.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEK135922D DE635070C (de) | 1934-11-15 | 1934-11-15 | Vorrichtung zum Abbremsen von Brennkraftmaschinen, insbesondere von Schiffsantriebsmaschinen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEK135922D DE635070C (de) | 1934-11-15 | 1934-11-15 | Vorrichtung zum Abbremsen von Brennkraftmaschinen, insbesondere von Schiffsantriebsmaschinen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE635070C true DE635070C (de) | 1936-09-10 |
Family
ID=7248513
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEK135922D Expired DE635070C (de) | 1934-11-15 | 1934-11-15 | Vorrichtung zum Abbremsen von Brennkraftmaschinen, insbesondere von Schiffsantriebsmaschinen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE635070C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1113608B (de) * | 1956-03-02 | 1961-09-07 | Richard Haller | Motorbremse fuer Brennkraftmaschinen, insbesondere solche von Kraftfahrzeugen |
-
1934
- 1934-11-15 DE DEK135922D patent/DE635070C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1113608B (de) * | 1956-03-02 | 1961-09-07 | Richard Haller | Motorbremse fuer Brennkraftmaschinen, insbesondere solche von Kraftfahrzeugen |
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