DE701693C

DE701693C - Selbsttaetige Verteil- und Regelvorrichtung fuer Druckmittelbremsen von Kraftfahrzeugen

Info

Publication number: DE701693C
Application number: DE1938701693D
Authority: DE
Original assignee: Magneti Marelli SpA
Current assignee: Marelli Europe SpA
Priority date: 1937-01-18
Filing date: 1938-08-23
Publication date: 1941-01-22
Also published as: FR832212A; GB512365A; DE739615C; CH219351A; DE707873C; DE685647C; US2135007A; GB496340A; FR51522E; CH202404A; DE721108C; FR51910E

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM
22. JANUAR 1941

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

V* 701 KLASSE 63 c GRUPPE

F 85529 11/03 c

Der Erfinder hat beantragt, nicht genannt zu werden.

Zusatz zum Patent 685 Patentiert im Deutschen Reiche vom 24. August 1938 ab

Das Hauptpatent hat angefangen am 20. April 1937 Patenterteilung bekanntgemacht am 19. Dezember 1940

" Das Zusatzpatent hat eine neue Ausführungsform der den Gegenstand des Hauptpatents 685 647 bildenden selbsttätigen Verteil- und Regelvorrichtung für Druckmittelbremsen für Fahrzeuge zum Gegenstand. Diese neue Ausführungsform weist eine einfachere und gedrängtere Bauart des Ventilsystems auf, das zur Steuerung der Verbindung der Bremszylinder des Fahrzeuges mit dem Druckmittelhilfsbehälter des Fahrzeugs und der Entladung bestimmt ist, sowie eine neue Gestaltung der Kolben, die zur Steuerung des Ventilsystems für die normale Bremsung und die selbsttätige Notbremsung bestimmt sind. Des weiteren ist in die Vorrichtung ein Steuerhahn eingebaut, der das Lösen und das Anziehen der Bremsen des Fahrzeugs ermöglicht, wenn die Anlage des Fahrzeugs vom Druckmittelhauptbehälter getrennt ist.

Auf der Zeichnung ist diese Ausführungsform in Fig. ι im Längsschnitt teilweise entsprechend der Schnittlinie i-r und teilweise entsprechend der Schnittlinie 1-1' der Fdg. 2 dargestellt.

Fig. 2 ist der Querschnitt entsprechend der Schnittlinie 2-2 der Fig. 1.

Die dargestellte Ausführungsform besitzt den Hohlkörper 1, der an einem seiner Enden durch einen Kopf 2 abgeschlossen und von einer Trennwand 1" durchquert ist, während er an seinem entgegengesetzten Ende durch einen Kopf 3 abgeschlossen ist, der eine Kammer 6' bildet. Diese Kammer ist vom Körper 1 durch die Trennwand 3' getrennt, die vom Kopf 3 gebildet wird und eine Bohrung 8 aufweist, die unter dem Einfluß eines Ventils 9 steht, welches durch die Feder 10 geschlossen gehalten wird.

In dem Körper 1 verschiebt sich zwischen den Trennwänden 1" und 3' abgedichtet ein Kolben 20, der von zwei Scheiben gebildet wird, die durch einen mit Bohrungen 51 durchbohrten Ring 52 im Abstand voneinander gehalten werden. In einer axialen Bohrung des Kolbens 20 ist mit Hilfe eines Gewinderinges 36 eine Hülse 37 angeordnet, deren Seitenwandung mit Bohrungen 38 durchsetzt ist, die mit den Bohrungen 51 und mit dem Hohl-

raum 39 in den? Kolben 20 in Verbindung stellen. Die Mündung der Hülse 37 bildet den Sitz 11 für ein Ventil 13, das mit dem Ventil 9 in der Richtung ihrer gemeinsamen Achse mit Hilfe der Kupplungshülse 40 verbunden ist. die mit den verbreiterten Köpfen 9' und 13' der beiden Ventile 9 und 13 in Eingriff steht.

In der Kammer 31 zwischen dem Kopf 2 und der Trennwand 1" des Körpers 1 verschiebt sich ein Kolben 30, in dessen Stange 30' eine in der Achsrichtung sich erstreckende Kammer 41 vorgesehen ist, die einerseits mit der Kammer 6" zwischen dem Kolben 30 und ts dem Kopf 2 und anderseits mit der Kammer 31 durch die Löcher 42 in Verbindung steht. In der Kammer 41 ist der Sitz 41' angeordnet, auf dem ein Kugelventil 27 durch die Feder 26 gehalten wird., die sich an dem Kopf 2 abstützt.

Der Kolben 30 ist durch die Feder 29 belastet, die sich auf der festen Trennwand 1" abstützt. Diese Feder drückt den Kolben in seine dem Kopf 2 genäherte Stellung mit dem auf seinen Sitz 41' gepreßten Ventil 27 zurück, während die sich auf der Trennwand 3' des Kopfes 3 abstützende Feder 14 den Kolben 20 in Anlage gegen das gegenüberliegende Ende der Stange 30' des Kolbens 30 hält. Diese Stange 30' geht abgedichtet durch die Trennwand 1" hindurch und wirkt auf die Hülse 37 und infolgedessen auf den Kolben 20.

Der Abstand zwischen den Schließflächen der miteinander verbundenen Ventile 9 und 1 3 ist derart, daß, wenn sich die Kolben 30 und 20 an den Enden ihrer entsprechenden, durch ihre Federn 29 und 14 hervorgerufenen Bewegungsbahnen befinden, das Ventil 9 durch seine Feder 10 geschlossen gehalten wird. während das Ventil 13 von seinem Sitz 11, der sich in der Mündung der Hülse 37 befindet, entfernt gehalten wird.

Die Kammer 6" ist mit Hilfe des Kanals 43 mit dem Rohranschluß 7 verbunden, in dem ♦5 die von dem Druckmittelhilfsbehälter, der auf dem geschleppten Fahrzeug angeordnet ist, herkommende Leitung endet. Der Kanal 43 führt auch in die Kammer 6' und verbindet diese mit dem Rohranschluß 7. Die Kammer 4 zwischen der Trennwand 3' und dem Kolben 20 ist mit dem Rohranschluß 5 verbunden, an den die Leitung angeschlossen ist, die in den Bremszylindern des geschleppten Fahrzeugs endet, während die Kammer 21 zwischen dem Kolben 20 und der Trennwand 1" mit dem Rohranschluß 22 in Verbindung steht, an den die Leitung angeschlossen ist, die zu der Regelvorrichtung der Bremsen des geschleppten Fahrzeugs führt. wobei diese Regelvorrichtung die Druckmittelspeisung zu den Bremszylindern des Schleppfahrzeugs unter der Wirkung eines Pedals oder eines anderen geeigneten Organs regelt. Die Bohrungen 38, 51, 39 des Kolbens 20 stehen durch die Löcher 12 in der Wand des Körpers 1 in ständiger Verbindung mit außen.

Die Kammer 31 zwischen der Trennwand 1" und dem Kolben 30 ist mit dem Rohranschluß 32 verbunden, mit dem der Druckmittelhauptbehälter, der auf dem Schleppfahrzeug angeordnet ist. in Verbindung steht. Die Verbindung ist durch die Öffnung 44 im Hahn 45 hergestellt, der von außen mit Hilfe des Handgriff s 46 betätigt werden kann und durch die Feder 47 auf seinen festen Sitz 48 gepreßt wird. In dem Hahn 45 ist noch eine knieförmige Bohrung 49 vorgesehen, die den Kanal 43 mit dem Kanal 50, der in die Kammer 31 ausmündet, in Verbindung setzen kann. Die Bohrungen 44 und 49 im Hahn 45 verlaufen so zueinander, daß, wenn die Öffnung 44 die Verbindung zwischen 31 und 32 herstellt, die Bohrung 49 abgeschlossen ist, während, wenn die Bohrung 49 den Kanal 43 und infolgedessen den Rohranschluß 7 mit der Kammer 31 verbindet, das Loch 44 abgeschlossen und die Verbindung der Kammer 31 mit dem Rohranschluß 32 unterbrochen ist.

Angenommen, daß sich die Vorrichtung in der in Fig. 1 dargestellten Ruhelage befindet, so tritt das unter Druck aus dem Hauptbehälter des Schleppfahrzeugs herkommende Druckmittel bei 32 ein, gelangt in die Kammer 31 und geht, nachdem das Ventil 27 entgegen der Wirkung seiner Feder 26 geöffnet hat, in die Kammer 6" und gelangt infolgedessen durch 43 und 7 zu dem auf dem geschleppten Fahrzeug angeordneten Hilfsbehälter. Die Drücke in den Kammern 31 und 6" sind ausgeglichen, weshalb der Kolben 30 seine Ruhelage beibehält, in der er durch die Feder 29 gehalten wird. Wenn man eine gewöhnliche Bremsung durch die Betätigung der auf dem Schleppfahrzeug angeordneten Regel- »05 vorrichtung durchführt, so bleiben die entgegengesetzt auf den Kolben 30 wirkenden Drücke gleich, und der Kolben wird nicht verschoben. Unter der Wirkung des Druckmittels, das von der Regelvorrichtung zu der Rohrleitung 22, 21 gelangt, wird der Kolben entgegen der Wirkung seiner Feder 14 verschoben. Infolgedessen legt sich zuerst sein Sitz 11 auf das Ventil 13, wodurch die Verbindung der Rohrleitung 5 und infolgedessen der ^Xl5 Bremszylinder des geschleppten Fahrzeugs mit . außen unterbrochen wird. Dann öffnet der von dem Kolben 20 und der Hülse 37 auf die miteinander verbundenen Ventile 13 und 9 ausgeübte Druck das Ventil 9, wobei das i*o Ventil 13 immer geschlossen gehalten wird. Infolgedessen tritt das Druckmittel aus dem

Hilfsbehälter durch 7, 6', 8, 4 und 5 zu den Bremszylindern.

Unter den angegebenen Bedingungen erhält man das geregelte Anziehen der Bremsen, da das Ausmaß der Bewegung des Kolbens 20 und infolgedessen der Grad der Öffnung des Ventils 9 proportional dem Druck sind, den die Regelvorrichtung bei 21, 22 zur Wirkung kommen läßt, wobei die vorkommenden Ver- «o luste in dem Bremsensystem des geschleppten Fahrzeugs durch eine weitere Öffnung des Ventils 9 ausgeglichen werden. Wenn man die Regelvorrichtung im Sinne des Lösens der Bremsen betätigt, geht der Kolben 20 unter 'S der Wirkung der Feder 14 zurück und gestattet infolgedessen das Schließen des Ventils 9, während die weitere Verschiebung des Kolbens 20, nachdem das Ventil 9 auf seinem Sitz angelangt und das mit ihm. verbundene Ventil 13 festgestellt ist, zum Abheben des Sitzes 11 führt und die Verbindung der Rohrleitung s mit der Außenluft durch 5, 4, 11, 3$> Si, 39, 12 herstellt.

Im Falle einer Trennung des geschleppten Fahrzeugs vom Schleppfahrzeug kommt die Kammer 31 durch 44 und 32 mit der Außenluft in Verbindung. Darauf führt das Druckmittel des Hilfsb ehälters, das durch 7 und 43 in 6" zur Wirkung kommt, zum Schließen des Ventils 27 und danach zur Verschiebung des Kolbens 30 entgegen der Wirkung der Feder 29. Die Stange 30' wirkt infolgedessen auf den Kolben 20 und bewirkt in der beschriebenen Weise das Festziehen der Bremsen des geschleppten Fahrzeugs untler der Wirkung des durch den Hilfsbehälter des Fahrzeugs gespeisten Druckmittels.

Wenn es unter diesen Bedingungen notwendig ist, die Bremsen des geschleppten Fahrzeugs zu lösen, verdreht man den Hahn 45 mit Hilfe seines Handgriffs 46, um so die Öffnung 44 zu schließen und die Bohrung 49 in eine solche Lage zu bringen, daß die Verbindung der Kammer 31 mit dem Kanal 43 und infolgedessen mit der Kammer 6" und der mit dem Hilfsbehälter verbundenen Rohrleitung 7 hergestellt wird. Dann wird des Druckausgleich in den Kammern 6" und 31 wiederhergestellt, und der Kolben 30 nimmt wiederum unter der Wirkung der Feder 29 seine dargestellte Lage ein, was dem Kolben 20 gestattet, unter der Wirkung der Feder 14 seine Lage einzunehmen, in der das Ventil 9 die Verbindung zwischen der Rohrleitung 5 und der Rohrleitung 7 unterbricht und das Ventil 13 die Rohrleitung 5 in Verbindung mit dem Austritt in die Außenluft setzt.

Durch die Rückstellung des Hahnes 45 in

seine dargestellte Lage stellt man die beschriebenen Bedingungen wieder her, auf Grund deren die Bremsen von neuem durch das von dem Hilfsbehälter gespeiste Druckmittel angezogen werden.

Der beschriebene Vorgang kann mehrmals ausgeführt werden, bis die Reserve an Druckmittel in dem Hilfsbehälter aufgebraucht ist. Der Einbau des Hahnes 45 in die Vorrichtung vermeidet die Rohrleitungen, die ohne diesen notwendig wären, und infolgedessen die Undichtheiten und die Verluste, die hierdurch bedingt sind.

Claims

Patentansprüche:

i. Selbsttätige Verteil- und Regelvorrichtung für Druckmittelbremsen von Kraftfahrzeugen, die mit einem Hilfsbehälter ausgerüstet sind, der durch einen Hauptbehälter mit Druckmittel gespeist wird, nach Patent 685 647, dadurch gekennzeichnet, daß die Ventile (9, 13) gleichachsig miteinander verbunden sind iind der Sitz (11) des Entladeventils (13) in einem beweglichen Kolben (20) angeordnet ist, auf den entgegengesetzt das Druckmittel und eine Feder (14) wirken, die den Kolben in seine Lage zurückdrückt, in der das Ventil (13) von seinem Sitz abgehoben ist, während das andere Ventil (9) unter der Wirkung einer Schließfeder (10) steht.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben (20) durch einen Kolben (30) betätigt wird, auf den entgegengesetzt der Druck des Hilfsbehälters und der Druck des ^ÖS Hauptbehälters wirken.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben (30) mit einer Stange (30') ausgerüstet ist, die den Druck auf den Kolben (20) überträgt, wobei der Kolben (30) mit Bohrungen (42, 41) für den Durchtritt des Druckmittels aus dem Hauptbehälter zu dem Hilfsbehälter und mit einem Rückschlagventil (27) versehen ist. >°5
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sie einen Hahn (45) aufweist, mit Hilfe dessen man denjenigen (31) der durch den Kolben (30) abge- "° trennten Räume, der normal mit dem Hauptbehälter verbunden ist, mit dem Hilfsbehälter in Verbindung bringen und den genannten Raum (31) von der mit dem Hauptbehälter und gegebenenfalls mit der Außenluft in Verbindung stehenden Rohrleitung (32) abschließen kann, zum Zweck, den Ausgleich der Drücke auf den Kolben (30) wiederherzustellen und das Lösen der Bremsen zu erlauben. >ao
5. Vorrichtung nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet,

daß sie durch einen Körper mit drei in einer Richtung liegenden und durch Treenwände getrennten Kammern gebildet wird, wobei in einer (31) der Außenkammern der Kolben (30) angeordnet ist, während die andere Außenkammer (4) mit dem Hilfsbehälter in Verbindung steht und die Zwischenkammer (21) den Kolben (20) enthält, und daß die Stange (30') des Kolbens (30) abgedichtet durch die Trennwand (1") hindurchgeht, während die andere Trennwand (3') den Sitz (8) für das Ventil (9) aufweist, das den Durchtritt des Druckmittels aus dem Hilfsbehälter zu den Bremszylindern steuert.
6. Vorrichtung nach den Ansprüchen 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein Kanal (43) den Raum (6") der den Kolben (30) enthaltenden Aüßenkammer und die durch das Ventil (9) mit den Brems- ao zylindern in Verbindung stehende Außenkammer (6') miteinander und mit dem Hilfsbehälter in Verbindung setzt, während der Hahn (45) die Verbindung (49) zwischen dem genannten Kanal (43) und. dein as anderen Raum (31) der ersten Kammer sowie die Verbindung (44) zwischen diesem letzteren Raum (31) und dem Rohr (32) steuert, das dazu bestimmt ist, mit dem Hauptbehälter verbunden zu werden.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen