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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft anti-Lawsonia intracellularis-Impfstoffe
und Verfahren zum Schützen gegen
Lawsonia intracellularis-Infektionen und zum Diagnostizieren dieser
Infektionen. Die Produkte und Verfahren der Erfindung erschließen sich
teilweise als Ergebnis des verbesserten Verfahrens, das wir für die Züchtung von
L. intracellularis im Großmaßstab aufgefunden
haben.
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Beschreibung des Stands
der Technik
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L.
intracellularis, der Verursacher von porziner proliferativer Enteropathie
("PPE") befällt praktisch sämtliche
Tiere, einschließlich
Menschen, Kaninchen, Frettchen, Hamster, Füchse, Pferde und so andersartige
Tiere, wie Strauße
und Emus.
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L.
intracellularis stellt eine Hauptursache von Verlusten in Schweineherden
dar. Schätzungen über die Verbreitung
und das Auftreten von PPE in den USA haben ergeben, dass etwa 20%
der Schweineherden betroffen sind und sich die geschätzten Verluste
auf 20 Millionen Dollar jährlich
belaufen.
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Ein übereinstimmendes
Merkmal von PPE ist das Auftreten von intrazytoplasmatischen, nicht-membrangebundenen,
gekrümmten
Bazillen innerhalb von Enterozyten in betroffenen Bereichen des
Darms. Die mit PPE assoziierten Bakterien werden als "Campylobacter-ähnliche
Organismen" bezeichnet;
S. McOrist et al., Vet. Pathol., Bd. 26, (1989), S. 260–264. Später wurden
die verursachenden Bakterien als neue taxonomische Gattung und Spezies
identifiziert und lokal als "Ileal
symbiont (IS) intracellularis" bezeichnet;
C. Gebhart et al., Int'l.
J. of Systemic Bacteriology, Bd. 43, Nr. 3 (1993), S. 533–538. Neuerdings
werden diese Bakterien mit der taxonomischen Bezeichnung Lawsonia
(L.) intracellularis bezeichnet; S. McOrist et al., Int'l. J. of Systemic
Bacteriology, Bd. 45, Nr. 4, (1995), S. 820–825. Diese drei Namen werden
in austauschbarer Weise zur Bezeichnung des gleichen Organismus,
der hier näher
identifiziert und beschrieben wird, verwendet. Wir sind bestrebt, während der
gesamten Erörterung
der vorliegenden Erfindung die taxonomische Bezeichnung L. intracellularis zu
verwenden.
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L.
intracellularis ist ein obligates, intrazelluläres Bakterium, das durch normale
bakteriologische Verfahren auf herkömmlichen zellfreien Medien
nicht gezüchtet
werden kann und von dem bekannt ist, dass es für das Wachstum an epitheliale
Zellen angeheftet sein muss. S. McOrist et al., Infection and Immunity,
Bd. 61, Nr. 10 (1993), S. 4286–4292,
und G. Lawson et al., J. of Clinical Microbiology, Bd. 31, Nr. 5
(1993), S. 1136–1142
erörtern
die Züchtung
von L. intracellularis unter Verwendung von IEC-18-Darmepithel-Zellmonoschichten
von Ratten in herkömmlichen
Gewebekulturkolben. Ferner erörtert
H. Stills, Infection and Immunity, Bd. 59, Nr. 9 (1991), S. 3227–3236 die
Verwendung von humanen embryonalen "Intestine 407"-Darmzell-Monoschichten und GPC-16-Meerschweinchen-Kolonadenokarzinom-Zellmonoschichten
in herkömmlichen
Gewebekulturkolben. Diese früheren
Züchtungsverfahren
sind arbeitsintensiv und eignen sich nicht zur Durchführung in
größerem Maßstab.
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Die
Gewinnung von Erkenntnissen über
L. intracellularis-Infektionen und die Behandlung und wirksame Bekämpfung der
Krankheit wird durch die anspruchsvollen Wachstumsbedingungen von
L. intracellularis in in vitro-Kulturen behindert. Zur Zeit besteht
ein Bedürfnis
nach einem verbesserten Verfahren zur Züchtung von L. intracellularis.
Ferner gibt es ein Bedürfnis
nach anti-L. intracellularis-Impfstoffen und wirksamen Werkzeugen
zur Diagnose von L. intracellularis-Infektionen.
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Zusammenfassende Darstellung
der Erfindung
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Eine
Aufgabe der Erfindung ist es, ein verbessertes Züchtungsverfahren bereitzustellen,
das die Züchtung
von L. intracellularis im Großmaßstab zur
Herstellung von Impfstoffen und diagnostischen Mitteln ermöglicht.
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Zur
Lösung
dieser und weiterer Aufgaben und in Übereinstimmung mit der hier
vorgestellten und breit beschriebenen Erfindung wird erfindungsgemäß ein Verfahren
zur Züchtung
von L. intracellularis und zur Gewinnung von großen Mengen an dadurch gebildeten
Bakterien bereitgestellt.
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Erfindungsgemäß werden
L. intracellularis-Bakterien bei einer Sauerstoffkonzentration von
etwa 0 bis etwa 18% inkubiert, wobei die Bakterien zur Züchtung von
L. intracellularis bewegt werden und die Bakterien in Suspension
gehalten werden.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
wird ein Verfahren zur Züchtung
von L. intracellularis-Bakterien durch Inokulieren einer HEp-2-,
McCoys- oder IEC-18-Zellmonoschicht,
die eine Konfluenz von etwa 30% zeigt, mit einem Inokulum, das L.
intracellularis-Bakterien umfasst, so dass die Zellen mit den Bakterien
infiziert werden, bereitgestellt. Die infizierten Zellen werden
sodann bei einer Temperatur von etwa 36 bis etwa 38°C bei einer
Sauerstoffkonzentration von etwa 0% bis etwa 8,0% gezüchtet, bis
die Zellen Konfluenz erreichen. Die infizierten Zellen und Wachstumsmedien
werden sodann in einen Fermenter, Bioreaktor, Rührkolben oder einen anderen
Behälter,
der sich zur Aufrechterhaltung der Zellen in Suspension eignet,
gegeben. Die infizierten Zellen werden sodann unter Bewegen der
Zellen inkubiert, um die L. intracellularis- Bakterien zu züchten, während die infizierten Zellen
in Suspension gehalten werden. Ein Teil des gezüchteten L. intracellularis
wird sodann einer Passage auf frischen Kulturzellen unterzogen,
um die Produktion von L. intracellularis-Bakterien zu erhöhen.
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Avirulente
L. intracellularis-Bakterien werden erzeugt, indem man die gezüchteten
L. intracellularis-Bakterien einer ausreichenden Anzahl an Passagen
unterzieht und einen geschwächten
Stamm auswählt oder
indem man die gezüchteten
Bakterien chemischen Maßnahmen
zur Abschwächung
unterwirft. Ferner werden unter Anwendung der erfindungsgemäßen Züchtungsverfahren
abgetötete
L. intracellularis-Impfstoffe hergestellt. Gemäß einer besonders bevorzugten
Ausführungsform
werden die Bakterien kontinuierlich mindestens etwa 6 bis 8 Monate
gezüchtet,
während
sie mindestens etwa 7 bis 12 Passagen unterzogen werden, um einen
abgeschwächten
Stamm zur Verwendung als Impfstoff zu erzeugen. Die abgeschwächten Bakterien werden
sodann mit einem pharmazeutisch verträglichen Trägerstoff vermischt und einem
Tier in einer zur Erzeugung einer Immunreaktion wirksamen Menge
verabreicht. Wir haben den derzeit bevorzugten abgeschwächten Stamm
(N343NP40wk) bei der American Type Culture Collection hinterlegt.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung werden in der nachstehenden
Beschreibung dargelegt und ergeben sich aus der Beschreibung oder
können
bei der praktischen Durchführung
der Erfindung erfasst werden.
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Beschreibung der bevorzugten
Ausführungsformen
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Der
hier verwendete Ausdruck "L.
intracellularis" bedeutet
intrazelluläre,
gekrümmte,
gram-negative Bakterien, die ausführlich von C. Gebhart et al.,
Int'l. J. of Systemic
Bacteriology, Bd. 43, Nr. 3 (1993), S. 533–538, und von S. McOrist et
al. Int'l. J. of
Systemic Bacteriology, Bd. 45, Nr. 4 (1995), S. 820–825, beschrieben
worden sind. Der Ausdruck umfasst (ohne Beschränkung hierauf) die folgenden
Bakterien: das bei der American Type Culture Collection, Rockville,
MD, unter der Hinterlegungsnummer ATCC 55672 hinterlegte Bakterium;
die bei der National Collection of Type Cultures, Colindale, London,
unter den Hinterlegungsnummern NCTC 12656 und 12657 hinterlegten
Bakterien; die verursachenden Bakterien, die aus mit PPE infizierten
Schweinen oder anderen Tieren in der gesamten Welt bei Kenntnis
des Stands der Technik und der hier vermittelten Lehre erhalten
werden können;
und Varianten oder Mutanten von beliebigen der vorstehenden Bakterien,
unabhängig
davon, ob sie spontan oder auf künstlichem
Wege erhalten worden sind.
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Der
hier verwendete Ausdruck "abgeschwächter Stamm" bedeutet beliebige
L. intracellularis-Stämme, die
durch die hier beschriebenen Züchtungs-
und Passagetechniken zur Erzielung einer avirulenten Beschaffenheit
unter Aufrechterhaltung der immunogenen Eigenschaften bei Verabreichung
an ein Wirtstier erhalten werden können. Wie nachstehend dargelegt,
wurden mehrere unterschiedliche L. intracellularis-Stämme nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren
gezüchtet
und abgeschwächt,
um abgeschwächte
immunogene Stämme mit
Wirksamkeit als Impfstoffe bei Schweinen und anderen Tieren, die
gegenüber
L. intracellularis-Infektionen empfindlich sind, zu erhalten.
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Es
ist zu erwarten, dass sich die erfindungsgemäßen abgeschwächten Stämme als
Immunogene in antimikrobiellen Impfstoffen für Tiere, einschließlich Vögeln, Fischen,
Rindern, Schweinen, Pferden, Säugetieren
und Primaten im allgemeinen und Menschen, eignen. Derartige Impfstoffe
lassen sich unter Berücksichtigung
der hier vermittelten Lehre nach dem Fachmann geläufigen Techniken
herstellen. Ein derartiger Impfstoff enthält eine immunologisch wirksame
Menge des abgeschwächten
Stammes in einem pharmazeutisch verträglichen Trägerstoff. Der Impfstoff kann
in einer oder mehreren Dosen verabreicht werden. Eine immunologisch
wirksame Menge lässt
sich ohne unzumutbaren experimentellen Aufwand unter Berücksichtigung
der hier vermittelten Lehre durch aus dem Stand der Technik bekannte
Maßnahmen
bestimmen. Die Menge der avirulenten Bakterien soll ausreichen,
um eine Immunreaktion bei krankheitsempfindlichen Tieren zu stimulieren,
wobei sie aber immer noch avirulent sind. Dies hängt vom speziellen Tier, dem
Bakterium und der betroffenen Krankheit ab. Die empfohlene Dosis,
die dem empfindlichen Tier zu verabreichen ist, beträgt vorzugsweise
etwa 103 bis 109 Bakterien/kg
Körpergewicht
und insbesondere etwa 105 bis etwa 107 Bakterien/kg Körpergewicht. Die Trägerstoffe
sind dem Fachmann geläufig
und umfassen Stabilisatoren und Verdünnungsmittel. Ein derartiger
Impfstoff kann auch ein geeignetes Adjuvans enthalten. Die erfindungsgemäßen Impfstoffe können in
Kombination mit anderen Impfstoffen verwendet werden, z. B. als
Verdünnungsmittel
eines anderen lyophilisierten Impfstoffes, oder sie können vor
der Lyophilisation mit einem anderen Impfstoff vereinigt werden. Die
Impfstoffpräparate
können
auch getrocknet werden, z. B. durch Gefriertrocknung für Lagerungszwecke oder
für die
anschließende
Zubereitung zu flüssigen
Impfstoffen.
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Der
hier verwendete Ausdruck "großtechnische
Züchtung" bedeutet einen Züchtungsumfang
von L. intracellularis von mehr als etwa 2,0 bis 3,0 Liter und umfasst
die Herstellung im Maßstab
von 100 Litern oder mehr. Der hier verwendete Ausdruck "Züchtung" bedeutet ein Verfahren zur Förderung
des Wachstums, der Reproduktion und/oder Proliferation von L. intracellularis.
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Bei
der praktischen Durchführung
des erfindungsgemäßen Züchtungsverfahrens
können
Kulturzellen zunächst
mit einem Inokulum, das L. intracellularis-Bakterien enthält, inokuliert
werden, um die Zellen mit den Bakterien zu infizieren. Zur praktischen
Durchführung
der Erfindung können
zahlreiche Zelllinien verwendet werden, einschließlich (ohne
Beschränkung
hierauf) IEC-18 (ATCC 1589) – intestinale
Epithelzellen von Ratten, HEp-2 (ATCC 23) – humane epidermoide Karzinomzellen,
McCoys (ATCC 1696) – (nicht-spezifizierte) Mäusezellen,
MDCK (ATCC 34) – Madin-Darby-Hundenierenzellen,
BGMK (Biowhittaker #71-176) – Buffalo-Green-Monkey-Nierenzellen
und intestinale Epithelzellen von Schweinen. Bei den bevorzugten
Kulturzellen handelt es sich um HEp-2-, McCoys- oder IEC-18-Zellen.
Alternativ können
die Bakterien in einem zellfreien System gezüchtet werden, sofern die Bakterien
bei der entsprechenden Konzentration von gelöstem O2 gemäß der hier
gegebenen Lehre gehalten werden.
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Bei
Verwendung von Kulturzellen befinden sich die Zellen vor der Inokulation
vorzugsweise (jedoch nicht notwendigerweise) in Form einer Monoschicht.
Zur Bildung einer Monoschicht können
die Zellen auf herkömmliche
Kolben überimpft
werden. Die einzelnen Kolben werden im allgemeinen mit etwa 1 × 105 Zellen bis etwa 10 × 105 Zellen
pro 25 cm2-Kolben im Gemisch mit Wachstumsmedium
beimpft. Bei den Wachstumsmedien kann es sich um beliebige Medien
für die
Zellzüchtung
handeln, die eine Stickstoffquelle, notwendige Wachstumsfaktoren
für die
gewählten
Kulturzellen und eine Kohlenstoffquelle, wie Glucose oder Lactose,
enthalten. Beim bevorzugten Medium handelt es sich um DMEM mit 2–5% fötalem Kälberserum,
obgleich auch verschiedene handelsübliche Medien unter Erzielung
von guten Ergebnissen verwendet werden können.
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Wir
haben festgestellt, dass eine erfolgreiche Züchtung von L. intracellularis
verstärkt
wird, indem man die Kulturzellen in einem konstanten Wachstumsstadium
hält. Daher
soll die Kulturzellen-Monoschicht zum Zeitpunkt der Inokulation
eine Konfluenz von etwa 20% bis etwa 50% aufweisen. Vorzugsweise
sollen sich die Zellen zum Zeitpunkt der Inokulation in einem Konfluenzzustand
von etwa 30% bis etwa 40% befinden, wobei eine Konfluenz von etwa
30% besonders bevorzugt wird.
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Beim
Inokulum kann es sich um eine reine Kultur von L. intracellularis
handeln, die beispielsweise aus den hinterlegten Stämmen ATCC
55672, NCTC 12656 oder NCTC 12657 oder von infizierten Schweinen
oder anderen Tieren unter Anwendung der hier beschriebenen Isolierungs-
und Reinigungstechniken erhalten worden sind.
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Gemäß einer
Ausführungsform
handelt es sich beim Inokulum für
die praktische Durchführung
der Erfindung um ein intestinales Homogenisat, das durch Abschaben
von Schleimhaut des Ileums eines mit PPE infizierten Schweins oder
eines anderen infizierten Tiers hergestellt worden ist. Bei der
Herstellung eines intestinalen Homogenisats sollen die für die Züchtung ausgewählten ilealen
Schnitte schwere Läsionen
mit starker Verdickung des Darms aufweisen. Aufgrund der fragilen
Natur der Bakterien sollen Proben vorzugsweise nach der Nekropsie
so rasch wie möglich
bei –70°C gelagert
werden. Vorzugsweise wird ein Antibiotikum, gegenüber dem
L. intracellularis resistent ist, wie Vancomycin, Amphotericin B
oder Mitglieder der Aminoglycosidgruppe von Antibiotika, einschließlich Gentamicin
und Neomycin, um nur einige aufzuführen, dem Inokulum zugesetzt,
um verunreinigende Bakterien zu unterdrücken, jedoch das Wachstum von
L. intracellularis zuzulassen. Unabhängig davon, ob es sich beim
Inokulum um eine reine Kultur oder um ein intestinales Homogenisat
handelt, kann die Inokulation der Kulturzellen durch verschiedene,
aus dem Stand der Technik bekannte Verfahren unter Berücksichtigung
der hier gegebenen Lehre vorgenommen werden.
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Die
Bakterien und/oder inokulierten Kulturzellen werden sodann unter
einer verringerten Konzentration an gelöstem O2 inkubiert.
Bei Konzentrationen an gelöstem
Sauerstoff von mehr als 18% ergibt sich ein suboptimales Wachstum
von L. intracellularis, wobei das Wachstum schließlich bei
Sauerstoffkonzentrationen außerhalb
dieses Bereiches zum Stillstand kommt. Vorzugsweise werden die inokulierten
Kulturzellen bei einer Konzentration an gelöstem Sauerstoff im Bereich
von etwa 0 bis etwa 10% inkubiert. Insbesondere werden die Zellen
bei einer Sauerstoffkonzentration im Bereich von etwa 0 bis etwa
8% inkubiert, wobei eine Sauerstoffkonzentration von etwa 0% bis
etwa 3,0% besonders bevorzugt wird.
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Ferner
ist für
das einwandfreie Wachstum von L. intracellularis eine geeignete
Konzentration an Kohlendioxid von Bedeutung. Bei Kohlendioxidkonzentrationen
von mehr als 10% und weniger als 4% kommt es zu einem nicht-optimalen
Wachstum, wobei das Wachstum bei Kohlendioxidkonzentrationen außerhalb
dieses Bereiches schließlich
zum Stillstand kommt. Vorzugsweise liegt die Kohlendioxidkonzentration
im Bereich von etwa 6% bis etwa 9%, wobei eine Kohlendioxidkonzentration
von etwa 8,8% besonders bevorzugt wird.
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Ferner
werden die Zellen vorzugsweise bei einer Wasserstoffkonzentration
im Bereich von etwa 73 bis etwa 94% inkubiert. Stickstoff kann anstelle
eines Teils oder der Gesamtheit des vorhandenen Wasserstoffes verwendet
werden. Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsform
werden die Zellen bei etwa 0–8,0%
O2, etwa 8,8% CO2 und
etwa 83,2% H2 inkubiert.
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Inokulierte
Zellen können
in einem doppelten Gasinkubator oder einer anderen Gaskammer, die
die geeigneten Sauerstoff- und Kohlendioxidkonzentrationen enthalten
und die einen Suspensionszustand der Zellen während der Inkubation ermöglichen,
inkubiert werden. Die Kammer soll eine Einrichtung aufweisen, um
die inokulierten Zellen in Suspension zu halten. Ferner soll sie
einen Gasmonitor und eine Gaszufuhrquelle zur Zufuhr und Aufrechterhaltung
der geeigneten Gaskonzentrationen aufweisen. Die Inkubationstemperatur soll
im Bereich von 30°C
bis 45°C
und vorzugsweise im Bereich von etwa 36°C bis etwa 38°C liegen.
Insbesondere beträgt
die Temperatur etwa 37°C.
Die notwendige Ausrüstung
für die
erfindungsgemäßen Züchtungs-
und Abschwächungsverfahren
ist für
den Fachmann auf dem einschlägigen
Gebiet unter Berücksichtigung
der hier vermittelten Lehre leicht zugänglich. Ein Beispiel für eine Ausrüstung, die
zur Durchführung
der Erfindung geeignet ist, ist ein doppelter Gasinkubator, z. B.
das von der Fa. Lab-Line, Melrose Park, Illinois, erhältliche
Modell 480, in Verbindung mit Rührkolben,
um die Zellen in Suspension zu halten. Die derzeit bevorzugte Ausrüstung umfasst
einen Fermenter, einen Bioreaktor oder eine Drehschüttelvorrichtung
mit einem Gehalt an mindestens etwa 2 Liter Medium, die zur Aufrechterhaltung
der Kulturzellen in Suspension durch Einleiten von Gas in geeigneter
Konzentration oder durch andere Maßnahmen einer mechanischen
Bewegung befähigt
sind, wobei die kontinuierliche Überwachung
der Konzentration an gelöstem
O2 im Medium ermöglicht wird. Die Firmen New
Brunswick, Braun und andere Firmen stellen geeignete Fermenter und
Bioreaktoren für diesen
Zweck her.
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Durch
Aufrechterhaltung eines suspendierten Zustands der inokulierten
Zellen während
der Inkubation wird ein maximales Wachstum der Zellen und somit
von L. intracellularis erreicht, wobei man die Belastung der einzelnen
Zellen gegenüber
dem Wachstumsmedium und dem geeigneten Gemisch aus Sauerstoff und
Kohlendioxid erhöht.
Die Kulturzellen können
nach verschiedenen, aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren
bewegt und in Suspension gehalten werden, wozu beispielsweise Kulturkolben,
Rollflaschen, Membrankulturen und Rührkolben gehören. Die
Zellen können
während
der Inkubation in Suspension gehalten werden, indem man sie in einem
Rührkolben
im Innern eines doppelten Gasinkubators oder einer ähnlichen
Vorrichtung inkubiert. Der hier verwendete Ausdruck "Rührkolben" bedeutet einen Kolben oder einen anderen
Behälter,
der sich einer Schaufel, eines Rührflügels oder
eines anderen Mittels bedient, um die Kultur zu bewegen und die darin
enthaltenen Zellen in Suspension zu halten.
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Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung werden die inokulierten Zellen inkubiert, bis die
Zellen einen konfluenten Zustand erreichen. Anschließend werden
die Zellen in einen Rührkolben,
der Wachstumsmedium enthält,
gegeben und in einem doppelten Gasinkubator inkubiert, wobei im Kolben
für einen
Rührvorgang
gesorgt wird. Vorzugsweise werden die inokulierten Zellen in den
Rührkolben geschabt.
Dies kann durch verschiedene, dem Fachmann geläufige Maßnahmen erfolgen, beispielsweise
unter Verwendung eines Zellschabers, um die Zellen abzulösen. Nachdem
die Zellen in den Rührkolben
gebracht worden sind, wird die Schaufel des Rührkolbens typischerweise mit
etwa 30 bis etwa 60 U/min gedreht, um zu erreichen, dass die infizierten
Zellen in Suspension gehalten werden.
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Eine
Portion von gezüchtetem
L. intracellularis wird sodann einer Passage auf frische Kulturzellen
unterworfen, um die Bildung von L. intracellularis-Bakterien zu
erhöhen.
Der Ausdruck "Passage" oder Variationen
davon bedeuten den Vorgang der Übertragung
eines Teils der gezüchteten
L. intracellularis-Bakterien auf frische Kulturzellen, um die frischen
Zellen mit dem Bakterium zu infizieren. Der hier verwendete Ausdruck "frisch" bedeutet Zellen,
die noch nicht mit L. intracellularis infiziert worden sind. Vorzugsweise
sind derartige Zellen durchschnittlich nicht mehr als etwa 1 Tag
alt.
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Die
Passage von L. intracellularis in Suspensionskulturen kann erreicht
werden, indem man einen Teil der ursprünglichen Kultur entnimmt und
in einen neuen Kolben mit einem Gehalt an frischen Kulturzellen
gibt. Wenn die ursprüngliche
Kultur eine hohe Anzahl an Bakterien/ml aufweist, z. B. mehr als
etwa 104 Bakterien/ml, ist es bevorzugt,
etwa 1 bis 10% (Vol./Vol.) Kultur aus dem infizierten Kolben in
einen neuen Kolben mit einem Gehalt an frischen Zellen zu geben.
Dies wird vorzugsweise durchgeführt,
wenn 50–100%
der Zellen infiziert sind. Wenn weniger als 50% der Zellen infiziert
sind, wird eine Passage vorzugsweise erreicht, indem man die Kultur
im Verhältnis
von 1:2 in einen neuen Kolben aufteilt und das Volumen durch frisches
Medium auffüllt.
In beiden Fällen
sind eine Zelllysis und andere Stufen nicht erforderlich, in direktem
Gegensatz zur Passage von Monoschicht-Kulturen gemäß dem Stand
der Technik.
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Nach
ausreichendem Wachstum der Kulturzellen und anschließender Infektion
von L. intracellularis mit einer Zellinfektivität von mehr als etwa 70%, bestimmt
durch IFA, TCID50 oder ein anderes vergleichbares Verfahren,
wird mindestens ein Teil der gezüchteten
L. intracellularis-Bakterien geerntet. Die Erntestufe kann durchgeführt werden,
indem man die Bakterien aus der Suspension nach verschiedenen, dem
Fachmann geläufigen
Techniken unter Berücksichtigung
der hier vermittelten Lehre abtrennt. Vorzugsweise werden die L. intracellularis-Bakterien
geerntet, indem man den Inhalt der gesamten Suspension oder eines
Teils davon zentrifugiert, um die Kulturzellen zu pelletisieren,
anschließend
die erhaltenen Zellpellets resuspendiert und die infizierten Zellen
lysiert. Typischerweise wird mindestens ein Teil des Inhalts etwa
20 Minuten mit etwa 3000 × g
zentrifugiert, um die Zellen und Bakterien zu pelletisieren. Das
Pellet kann sodann beispielsweise in einer Saccharose-Phosphat-Glutamat-(SPG)-Lösung resuspendiert
und einer etwa 4-maligen Passage durch eine Nadel Nr. 25 unterzogen
werden, um die Zellen der Lysis zu unterziehen. Wenn eine weitere
Reinigung erwünscht
ist, können
die Proben etwa 5 Minuten mit etwa 145 × g zentrifugiert werden, um
Zellkerne und Zellbruchstücke
zu entfernen. Der Überstand
kann sodann etwa 20 Minuten mit etwa 3000 × g zentrifugiert werden. Das
erhaltene Pellet kann in einem geeigneten Verdünnungsmittel, wie SPG mit fötalem Kälberserum
(zur Herstellung von geernteten Bakterien, die sich zum Einfrieren
oder zur Verwendung als Inokulum eignen) oder Wachstumsmedium (zur
Herstellung von geernteten Bakterien, die sich besser für die Passage
auf frische Zellen eignen), resuspendiert werden.
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Wie
vorstehend erwähnt,
wird ein wirksames Wachstum von L. intracellularis für die großtechnische Erzeugung
verstärkt,
indem man die Gewebezellen in einem aktivem Wachstumszustand hält. Bei
Monoschichten nimmt die Geschwindigkeit der Zellteilung dann, wenn
die Kulturen konfluent werden, erheblich ab. Versuche zur Züchtung von
L. intracellularis auf Monoschicht-Gewebekulturen waren nur beschränkt erfolgreich
und eine Vergrößerung des
Herstellungsmaßstabs
war nicht möglich.
Dagegen erleichtert die Verwendung von Suspensionskulturen in erheblichem
Maße die
Aufrechterhaltung der Zellen in aktivem Zustand und ermöglicht eine
kontinuierliche Kulturexpansion und Vergrößerung des Herstellungsmaßstabs.
Unter Verwendung eines Fermenters und von etwa 0–3% gelöstem O2 gemäß der vorstehenden
Erläuterung
war es uns möglich,
bis zu etwa 108 Bakterien/ml zu züchten. Ferner
waren wir in der Lage, die gezüchteten
Bakterien für viele
Monate in aktivem Zustand zu halten. Wir erwarten, dass dies unbegrenzt
möglich
ist.
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Vor
der vorliegenden Erfindung nahm man allgemein an, dass Zellen an
einer Oberfläche
haften müssen,
um mit L. intracellularis infiziert werden zu können. Die erfindungsgemäßen Zellsuspensionen
stellen etwas Besonderes dar und stehen im Widerspruch zu dieser
Theorie. Bei Verwendung von McCoys- oder IEC-18-Zellen werden vorzugsweise
Gelatine-, Agarose-, Kollagen-, Acrylamid- oder Siliciumdioxid-Kügelchen,
wie die porösen
Cultisphere-G-Mikroträger
der Fa. HyClone Laboratories, Logan, UT, zusammen mit dem Wachstumsmedium
zugesetzt. Jedoch erfordern HEp-2-Zellen und andere Zellen beim erfindungsgemäßen Züchtungsverfahren
keine Mikroträger.
Dies ergibt einen besonders vorteilhaften und wirtschaftlichen Weg zur
großtechnischen
Züchtung.
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Zur
Aufrechterhaltung von Kulturen werden bei HEp-2-Kulturen in wöchentlichen
Abständen
vorzugsweise 25–50%
der Kultur entnommen und durch frisches Medium ersetzt. Für Zellkulturen
mit Mikroträgern oder
Kügelchen
werden vorzugsweise 1- bis 2-mal wöchentlich 25–50% der
Kultur entnommen und durch frische Mikroträger oder Kügelchen und frisches Medium
ersetzt. Für
großtechnische
Zwecke können
weitere 25–50%
Medium oder Medium mit Mikroträgern
der Kultur zugesetzt werden.
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Je
nach der Geschwindigkeit, mit der die Kulturzellen infiziert werden,
erfolgt eine Passage auf frische Zellen etwa alle 2 bis etwa 5 Wochen.
Unter der Annahme, dass die Kulturzellen innerhalb von 2–3 Wochen zu
mindestens 70% infiziert werden, erfolgt eine Passage vorzugsweise
etwa alle 3 bis 4 Wochen.
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Die
vorliegende Erfindung stellt auch Verfahren zur Herstellung von
Impfstoffen gegen L. intracellularis bereit. Gemäß einer besonders bevorzugten
Ausführungsform
wird nach Aufrechterhaltung der infizierten Zellen in Suspension
für einen
längeren
Zeitraum (z. B. 6–8
Monate) mindestens ein Teil der gezüchteten L. intracellularis-Bakterien
geerntet und auf eine mögliche
Abschwächung überprüft. Eine
derartige Überprüfung wird
vorzugsweise durch Belastung von Wirtstieren oder Tiermodellen vorgenommen,
um einen abgeschwächten
Stamm auszuwählen.
Derartige abgeschwächte
Stämme
werden gemäß der hier
vermittelten Lehre in Impfstoffen verwendet. Die erfindungsgemäßen Impfstoffe
mit abgeschwächtem
L. intracellularis haben sich als wirksam gegen eine L. intracellularis-Infektion
bei verschiedenen Tieren erwiesen. Eine Wirksamkeit beim Menschen
ist ebenfalls zu erwarten.
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Die
vorliegende Erfindung ermöglicht
eine rasche Kulturerweiterung, eine 100- bis 1000-fache Ausbeutesteigerung
und eine Kostenverminderung. Im Ergebnis lässt sich für die Impfstoffherstellung
die reichliche Produktion von L. intracellularis-Bakterien, die
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
erzeugt worden sind, leicht abschwächen. Eine Abschwächung ist
in Monoschichtkulturen aufgrund der geringen Ausbeute an Bakterien,
die durch herkömmliche
Monoschicht-Züchtungsverfahren
erzeugt werden, schwierig. Im Gegensatz dazu ermöglicht das erfindungsgemäße Verfahren
zur Züchtung
von L. intracellularis einen erheblich leichteren und schnelleren
Zugang zu einer großen
Anzahl von Bakterien für
diesen Zweck. Je mehr Zellen und Zellteilungen auftreten, desto
größer ist
der Grad an vorkommenden Mutationen, was bei der Impfstoffentwicklung
einen Vorteil darstellt. Ein Wachstum in Suspension nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
erhöht die
Expression von wichtigen Immunogenen, die durch umweltbedingt regulierte
Gene gesteuert werden, und von deren Expressionsprodukten.
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Die
erhaltenen abgeschwächten
Stämme
können
in Gewebekultur-Monoschichten
gemäß den Angaben
im nachstehenden Beispiel 1 gezüchtet
werden, werden aber vorzugsweise nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
in Suspensionskulturen gezüchtet.
Zu weiteren Maßnahmen
für eine
Abschwächung
gehören eine
chemische Abschwächung,
z. B. unter Verwendung von N-Methylnitrosoguanadin
und anderen bekannten Mitteln. Unabhängig davon, ob mehrfache Passagen
oder chemische Maßnahmen
zum Einsatz kommen, wird ein abgeschwächtes L. intracellularis erzeugt
und für
Impfzwecke ausgewählt.
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Allgemein
wird ein abgeschwächter,
immunogener L. intracellularis-Stamm nach kontinuierlicher Züchtung von
mindestens etwa 150 bis 250 Tagen erzeugt, wobei während dieser
Zeit die Kultur mindestens etwa 7 bis etwa 12 Passagen unterzogen
wird. Weitere abgeschwächte
Kulturen können
unter Abänderung dieser
Zahlen erzeugt werden, sofern man sich der Überwachungs- und Auswahlverfahren
gemäß der hier
vermittelten Lehre bedient.
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Nachstehend
wird die Erfindung anhand der folgenden Beispiele erläutert, die
jedoch nur beispielhaft sind und nicht als Beschränkung anzusehen
sind.
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Beispiel 1
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Isolierung von L. intracellularis
aus dem Darm von amerikanischen Schweinen mit porziner proliferativer
Enteropathie
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Materialien und Verfahren
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Auswahl von Inokulumproben
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Die
Probe N24912 wurde aus einer Herde einer Farm in Iowa erhalten,
wo festgestellt wurde, dass 15 von 300 5 Monate alten, schlachtreifen "finisher"-Schweinen trotz Behandlung mit Penicillin
einen blutigen Stuhl aufwiesen. Bei Nekropsie der Schweine wies
der Darm (Ileum) eine verdickte Schleimhaut auf. Histopathologische
Untersuchungen mit Silberfärbung
ergaben das Vorliegen von gekrümmten,
intrazellulären
Bakterien und eine verborgene Enterozyten-Hyperplasie zur Bestätigung der Diagnose von PPE.
Die Probe Nr. N72994 wurde von einer 1,5 Jahre alten SPF Muttersau
(zweiter Wurf) in einer Farm in Minnesota erhalten. Die Herdengröße betrug
70–80
Sauen. Von einer antibiotischen Behandlung war nichts bekannt. Bei
der Nekropsie war die Schleimhaut des Ileums verdickt, wobei eine
gewisse Hämorrhagie
vorlag. Eine Giminez-Färbung
der Schleimhaut zeigte zahlreiche gekrümmte Bakterien. Die Probe Nr.
N101494 wurde von einem 12 Wochen alten Ferkel von einer Farm in
Indiana mit 600 "furrow-to-finish"-Sauen erhalten.
Das Schwein wurde beim Einsetzen einer blutigen Diarrhö mit Tylan-Injektionsmittel
behandelt, wobei das Tier jedoch bald nach der Behandlung einging.
-
Präparation
von von Schweinen abgeleiteten bakteriellen Inokula
-
Darmproben
wurden bei –70°C aufbewahrt.
Die Därme
wurde geöffnet
und mit phosphatgepufferter Kochsalzlösung (PBS) gewaschen. Schleimhautproben
von 1 g wurden in Natriumkaliumglutamat (SPG) geschabt und 30 Sekunden
mit 4,0 ml 1% Trypsin (JRH Biosciences, Lenexa, KS) in SPG homogenisiert.
Die Suspensionen wurden 35 Minuten bei 37°C inkubiert. Sodann wurden 10
ml SPG/10% fötales
Kälberserum (FCS)
(JRH Biosciences, Lenexa, KS) zugegeben und die Proben wurden 1
Minute in einer Gewebemühle
gemahlen. Sodann wurden 10 ml SPG/10% (FCS) zugegeben. Sodann wurde
1-mal durch Filterpapier (Whatman 113V; Whatman Labsales, Hillsboro,
OR) und sodann nacheinander durch 5,0-, 1,0- und 0,65 μm-Membranfilter
filtriert. Die Filtrate wurden in Aliquotmengen aufgeteilt und bei –70°C in 1,0
ml-Aliquotmengen eingefroren. Die Schleimhaut wurde auf einem Objektträger zur
Giminez-Färbung
ausgestrichen. Getrennte Ausstriche von Filtraten wurden mit IFA
unter Verwendung eines spezifischen monoklonalen Antikörpers für L. intracellularis
gefärbt;
S. McOrist et al., Vet. Rec., Bd. 121 (1987), S. 421–422.
-
Zellkultur
-
IEC-18-Zellen
(intestinale Epithelzellen von Ratten, ATCC CRL 1589) wurden in
DMEM (JRH Biosciences, Lenexa, KS) mit L-Glutamin und 10% FCS gezüchtet und
wöchentlich
routinemäßig einer
Passage mit Trypsin unterzogen. Zellmonoschichten wurden bei 37°C in Luft
mit 5% CO2 gezüchtet.
-
Infektion der Zellkultur
-
IEC-18-Zellen
wurden in einer Menge von 1,25 × 105 Zellen auf 25 cm2-Kolben und in vergleichbaren Raten
auf "Chamberslides" (Nunc, Inc., Naperville,
IL) überimpft
und 24 Stunden inkubiert. Sodann wurden die Medien entfernt. Eingefrorene,
von Schweinen stammende bakterielle Isolate wurden rasch aufgetaut
und in DMEM/7% FCS mit Vancomycin (100 μg/ml) und Amphotericin B (2,0 μg/ml) in
Verhältnissen
von 1,0 ml Homogenisat auf 15 ml Medium verdünnt und zu den Monoschichten
gegeben. Monoschichten und bakterielle Suspensionen wurden 30 Minuten
mit 2000 × g
zentrifugiert und auf anaerobe Standgefäße übertragen. Die Gefäße wurden
evakuiert. Das Gas wurde durch Wasserstoff und Kohlendioxid unter
Bildung eines Gemisches von 8,0% O2, 10%
CO2 und 82% H2 ersetzt.
Die Kulturen wurden 3 Stunden bei 37°C inkubiert, sodann erneut mit
DMEM/7% FCS mit L-Glutamin, Vancomycin (100 μg/ml), Neomycin (50 μg/Liter)
und Amphotericin B (2,0 μg/ml)
versorgt. Die Kulturen wurden wieder in die anaeroben Standgefäße gebracht
und 6 Tage inkubiert, wobei alle 2 Tage das Medium ausgetauscht
wurde,
-
Passage von L. intracellularis
-
L.
intracellularis-Bakterien wurden einer Zelllysis unter Verwendung
von Kaliumchlorid gemäß den Angaben
von G. Lawson et al., J. Clin. Microbiol., Bd. 31 (1993), S. 1136–1142, unterzogen
und anschließend
zu frischen IEC-18-Monoschichten
gegeben. Die Medien wurden von den Monoschichten abgegossen. Nach
Zugabe von 0,1% KCl wurden die Zellen 10 Minuten bei 37°C inkubiert.
Nach Entfernen des KCl wurde SPG/10% zugegeben und die Monoschichten
wurden mechanisch mit einem Zellschaber abgelöst. Die Zellen wurden durch
3-malige Passage durch eine Spritze mit einer Nadel Nr. 21 lysiert.
Zellkerne wurden durch 5-minütige Zentrifugation
mit 100 × g
entfernt. Die bakterielle Suspension in der überstehenden Flüssigkeit
wurde zu frischen, 1 Tag alten Monoschichten von IEC-18-Zellen gegeben.
-
Überwachung der Infektion von
Zellkulturen
-
Die
Infektion wurde überwacht,
indem Zellen auf "Chamberslides" 5 Minuten mit kaltem
Aceton/Methanol fixiert wurden. Die Färbung wurde durch Immunofluoreszenz-
und Immunoperoxidase-Verfahren durchgeführt. Bei beiden Verfahren wurde
ein monoklonaler Maus-Antikörper
(gemäß S. McOrist
et al., Vet. Rec., Bd. 121 (1987), S. 421–422) als primärer Antikörper und
entweder anti-Maus-Immunoglobulin
G-Fluorochrom-Konjugat (Fluoresceinisothiocyonat, Organon Teknika
Corporation, Durham, NC) oder Peroxidase-Konjugat (Ziegen-anti-Maus-Immunoglobulin
G; Kirkegaard and Perry Laboratories, Inc., Gaithersburg, MD) verwendet.
Die quantitative Bestimmung der Bakterien wurde durch Auszählen der
Anzahl an spezifisch gefärbten Bakterien
innerhalb von Zellen auf jedem Objektträger vorgenommen.
-
Polymerase-Kettenreaktion
-
Proben-Inokula
und passagierte Bakterien wurden als Matrizen-DNA in einer PCR unter
Anwendung des Probenvorbereitungsverfahrens, der Primer und der
Zyklusparameter gemäß den Angaben
von Jones et al., J. Clin. Microbiol., Bd. 31 (1993), S. 2611–2615, und
McOrist et al., Vet. Microbiol., (1994), S. 1–8) eingesetzt. Es wurden folgende
Zyklusparameter eingehalten: 93°C
für 5 Minuten,
55°C für 45 Sekunden
und 72°C für 45 Sekunden
für den
ersten Zyklus. 33 Zyklen wurden bei den vorstehend erwähnten Temperaturen
für 45 Sekunden
pro Temperatur durchgeführt,
sowie ein Zyklus bei 93°C
für 45
Sekunden, 55°C
für 45
Sekunden und 72°C
für 2 Minuten.
Zur Inokulation von IEC-18-Zellen wurden nur positive Inokula verwendet.
Die PCR wurde auch zur Überwachung
des Passagematerials zur Bestätigung
von Infektionen durchgeführt.
Durch PCR erzeugte DNA wurde zur Sequenzierung der Iowa State University
Nucleic Acid Facility übergeben.
Die Ergebnisse der Sequenzierung wurden mit den Sequenzen von Gary
F. Jones gemäß seiner
Dissertation, University von Minnesota, Minneapolis, MN (Juni 1993),
verglichen.
-
Ergebnisse
-
Auswahl der Inokulumproben
-
Die
Schweine Nr. N24912 und N72994 wiesen eine schwere PPE mit blutigem
Darminhalt und verdickter Schleimhaut auf. N101494 wies eine schwere
PPE und eine schwere Hämorrhagie
auf, die zu einem großen
Blutgerinnsel im intestinalen Lumen führte. Die Giminez-Färbung der
Schleimhautausstriche zeigte eine große Anzahl von gekrümmten oder
S-förmigen
Bakterien. IFA-Färbungen
ergaben eine große
Anzahl von hell fluoreszierenden Bakterien in von Schweinen abgeleiteten
bakteriellen Inokula.
-
Überwachung der Infektion von
Zellkulturen
-
Inokulierte
Monoschichten wurden durch Lichtmikroskopie während des gesamten Wachstumszyklus überwacht.
Es wurden geringe morphologische Veränderungen der Zellen beobachtet.
Nicht-infizierte Monoschichten, die unter einer verringerten Sauerstoffspannung
(8% O2) gezüchtet worden waren, wiesen
eine ähnliche
Morphologie auf.
-
Durch
Immunofluoreszenz und Immunoperoxidase gefärbte infizierte Kulturen zeigten
große
Anzahlen an gekrümmten
oder S-förmigen,
spezifisch gefärbten
Bakterien, die offensichtlich innerhalb der Zellen vorlagen. Die
Monoschichten zeigten keine konfluente Infektion. Infizierte Zellen
waren häufig
eng mit infizierten Herden von 1 bis 10 Zellen assoziiert. Stark
infizierte Zellen (d. h. Zellen mit 30 oder mehr Bakterien) traten auch
in Verbindung mit Zellen mit weniger als 30 Bakterien auf. Die Bakterienzahlen
erreichten nach etwa 6 Tagen ihr Maximum. Die Infektion war abhängig von
den spezifischen Wachstumsbedingungen. Die Bakterien wurden erfolgreich
dem hier beschriebenen Zelllysisverfahren unterworfen. Eine Zentrifugation
von neu inokulierten Zellen war nicht erforderlich, erhöhte aber
die Anzahl an infizierten Zellen. Eine Zentrifugation verminderte
ferner die Verunreinigung, indem man die Zellen, die der Infektion
mit antibiotikafreiem Medium ausgesetzt waren, nach 3 Stunden mit
einem antibiotikumhaltigen Medium versorgte. Eine Verringerung von
FCS von 10% auf 7% im Medium war erforderlich, um das Wachstum der
IEC-18-Zellen zu
verlangsamen, um den Bakterien ein Wachstum in höherer Anzahl vor Erreichen
des konfluenten Zustands der Monoschichten zu ermöglichen.
-
Polymerase-Kettenreaktion
-
Eine
PCR von chromosomaler DNA ergab ein 319 bp-Fragment (einschließlich Primer)
aus sämtlichen Isolaten.
Ein Fragment von geeigneter Größe wurde
visuell mit einer bekannten positiven Probe, die von McOrist et
al. (1994) durch PCR erzeugt worden war, verglichen. Die Sequenzanalyse
der PCR-Produkte
von N24912, N72994 und N101494 bestätigte eine enge Homologie (97–99%) zu
der von Jones (1993) bestimmten p78-Sequenz.
-
Beispiel 2
-
Wachstum von L. intracellularis
in Suspensionskulturen von HEp-2-Zellen
-
Herstellung
von intestinalen Homogenisaten für
ein Inokulum
-
Ein
intestinales Homogenisat wurde durch Abschaben der Schleimhaut von
6,0 bis 8,0 cm Ileum von den intestinalen Proben von Beispiel 1
hergestellt. Trypsin (1%) wurde zur abgeschabten Schleimhaut gegeben.
Die Proben wurden kurz homogenisiert und sodann 35 Minuten bei 37°C inkubiert.
Anschließend
wurden 10 ml SPG/10% FBS zugegeben, wonach die Proben in einer Gewebemühle gemahlen
wurden. Weitere 10 ml SPG/10% FBS wurden zugesetzt. Die Homogenisate
wurden durch ein Whatman V113-Filter und anschließend durch 5,0-, 1,0- und 0,65 μm-Filter gegeben. Die Proben
wurden in 1 ml-Aliquotanteile aufgeteilt und bei –70°C eingefroren.
-
Infektion
einer Zellkultur
-
Verfahren
A
-
Gewebezellen
wurden in einer Menge von 1 × 107 Zellen auf 50 ml DMEM/10% FBS in einem
100 ml fassenden Rührkolben überimpft.
Die Kulturen wurden 24 Stunden inkubiert und sodann mit Vancomycin
und Fungizon versetzt. Eine Ampulle gefrorenes, intestinales Homogenisat
wurde rasch aufgetaut und in 3,0 ml DMEM/5% FBS mit Vancomycin (100 μg/ml) und
Amphotericin B (2,0 μg/ml)
verdünnt.
Die Probe wurde durch ein 0,65 μm-Filter
gegeben und in den Kolben gebracht. Sodann wurde die Kultur in eine
Gaskammer gegeben, evakuiert und mit Wasserstoff und Kohlendioxid
unter Bildung eines Gemisches aus 8,0% O2,
8,8% CO2 und 83,2% H2 begast.
Die Kulturen wurden 3 Stunden bei 37°C inkubiert und sodann mit Neomycin
und Gentamycin versetzt. Die Kultur wurde nach 24 Stunden erneut
mit DMEM/5% FBS mit L-Glutamin, Vancomycin (100 μg/ml), Neomycin (50 μg/Liter),
Gentamycin (50 μg/Liter)
und Amphotericin B (2,0 μg/ml)
versorgt.
-
Verfahren
B
-
Zwei
herkömmliche
25 cm2-Kolben wurden mit 1,25 × 105 HEp-2-Zellen in DMEM/10% FBS beimpft. Es
wurde eine 18- bis 24-stündige
Züchtung
durchgeführt.
Zum Zeitpunkt der Inokulation wiesen die Zellen eine Konfluenz von 30%
auf. Das Inokulum wurde in DMEM/5% FBS verdünnt. Wenn das Inokulum aus
einem intestinalen Homogenisat stammte, enthielt das Medium ferner
Vancomycin (100 μg/ml)
und Amphotericin B (2,0 μg/ml).
Die Kulturen wurden in eine Gaskammer gebracht, evakuiert und erneut
mit Wasserstoff und Kohlendioxid unter Bildung eines Gemisches aus
8,0% O2, 8,8% CO2 und
83,2% H2 begast. Sodann wurden die Kulturen
3 Stunden bei 37°C
inkubiert und anschließend
mit Neomycin und Gentamycin versetzt. Die Kultur wurde nach 24 Stunden
erneut mit DMEM/5% FBS zusammen mit L-Glutamin, Vancomycin (100 μg/ml), Neomycin
(50 μg/Liter),
Gentamycin (50 μg/Liter)
und Amphotericin B (2,0 μg/ml)
versorgt. Es waren keine Antibiotika erforderlich, wenn es sich
beim Inokulum um eine reine Kultur handelte. Die Kulturen wurden
6 Tage oder bis zur Konfluenz inkubiert. Die Zellen wurden von den
Kolben abgeschabt und in einen 100 ml-Rührkolben mit einem Gehalt an
50 ml DMEM/5% FBS gegeben.
-
Die
Kultur wurde in wöchentlichen
Abständen
1:2 verdünnt,
indem man entweder eine Hälfte
der Kultur erntete und frisches Medium zugab oder indem man eine Übertragung
in einen größeren Rührkolben
vornahm und mehr Medium zusetzte.
-
Passage der
Kultur
-
Die
Kultur wurde einer Passage auf frische HEp-2-Zellen unterworfen,
indem man neue HEp-2-Zellen in einer Menge von 1 × 107 in DMEM/5% FBS gab. Man ließ die neue
Kultur über
Nacht bei 8,0% O2, 8,8% CO2 und
83,2% H2 inkubieren. Sodann wurde die neue
Kultur mit infizierter Kultur inokuliert und gemäß den vorstehenden Angaben
bei verringerten O2-Konzentrationen inkubiert.
Die Inokulummengen hingen vom Infektionsgrad der ursprünglichen
Kultur ab.
-
Ernten und
Lagern der Kulturen
-
Die
Kultur wurde geerntet, indem die erwünschte Menge der Kultur durch
20-minütige Zentrifugation mit
3000 × g
gesammelt wurde. Das Pellet wurde in Saccharose-Phosphat-Glutamat(SPG)-Lösung resuspendiert
und einer 4-maligen Passage durch eine Nadel Nr. 25 unterzogen.
Sodann wurden die Kulturen in Aliquotmengen aufgeteilt und bei –70°C eingefroren.
Zur weiteren Reinigung wurde die Probe 3 Minuten mit 145 × g zentrifugiert,
um Zellkerne und Zellbruchstücke
zu entfernen. Der Überstand
wurde sodann 20 Minuten mit 3000 × g zentrifugiert. Anschließend wurde
das Pellet in Verdünnungsmittel
resuspendiert.
-
Bestimmung von lebensfähigem L.
intracellularis in Gewebekultur
-
Die
Bestimmung von lebensfähigem
L. intracellularis wurde durch Ermittlung der 50-prozentigen Gewebekultur-Infektionsdosis
(TCID50) durchgeführt. Dazu wurden 2,0 ml der
zu testenden Kultur entnommen. Die Zellen wurden durch 4- malige Passage durch
eine Nadel Nr. 25 lysiert. Sodann wurde die Probe seriell 1:10 in
DMEM/5% FBS mit einem Gehalt an Vancomycin (100 μg/ml) und Amphotericin B (2,0 μg/ml) verdünnt. Die
Verdünnungen
wurden auf eine Mikrotiterplatte mit 96 Vertiefungen in einer Menge
von 0,1 ml/Vertiefung gegeben. Die Mikrotiterplatten wurden mit
HEp-2-Zellen in einer Menge von 1250 Zellen/Vertiefung beimpft. Vor
der Infektion wurde eine 18- bis 24-stündige Züchtung durchgeführt. Es
wurden 3 bis 6 Vertiefungen/Verdünnung
verwendet. Die Platte wurde 6 Tage bei Gaskonzentrationen von 8,0%
O2, 8,8% CO2 und
83,2% H2 inkubiert. Die Zellen wurden 2
Minuten mit einem kalten Gemisch aus 50% Aceton und 50% Methanol
fixiert. Sodann wurden die Vertiefungen mit 0,03 ml/Vertiefung monoklonalem
anti-IS-intracellularis-Antikörper
(McOrist, 1994) in 1:2000-Verdünnung
in PBS versetzt. Die Platte wurde 30 Minuten bei 37°C inkubiert
und sodann 3-mal mit PBS gewaschen. anti-Maus-FITC in 1:30-Verdünnung wurde
in einer Menge von 0,03 ml/Vertiefung zugegeben. Nach 30-minütiger Inkubation
bei 37°C
wurde die Platte 3-mal mit ddH2O gewaschen
und getrocknet. Die Proben wurden mit einem Fluoreszenzmikroskop
betrachtet. Der TCID50/ml-Wert wurde bestimmt.
-
Ergebnisse
-
Die
TCID50-Ergebnisse zeigten, dass die Kulturen
bis zu 1 × 106 Bakterien/ml enthielten. Dies wurde in
45 Tagen erreicht. Das Kulturvolumen wurde in der gleichen Zeitspanne
auf 3,0 Liter vergrößert.
-
Beispiel 3
-
Wachstum von L. intracellularis
in Suspensionskulturen von McCoys-Zellen
-
Präparation von intestinalen Homogenisaten
für das
Inokulum
-
Ein
intestinales Homogenisat wurde gemäß den Angaben in Beispiel 2
hergestellt. Eine Probe von L. intracellularis, die gemäß dem Verfahren
des folgenden Beispiels gezüchtet
worden war, wurde unter den Bestimmungen des Budapester Vertrags
am 19. Mai 1995 bei der American Type Culture Collection (ATCC), 12301
Parklawn Drive, Rockville, Maryland USA, 20852, unter der Hinterlegungsnummer
55672 hinterlegt.
-
Infektion der Zellkultur
-
Zwei
herkömmliche
25 cm2-Kolben wurden mit 1,25 × 105 McCoys-Zellen in DMEM/10% FBS beimpft. Es
wurde eine 18- bis 24-stündige
Züchtung
durchgeführt.
Zum Zeitpunkt der Inokulation wiesen die Zellen eine Konfluenz von
30% auf. Das Inokulum wurde in DMEM/5% FBS verdünnt. Wenn das Inokulum aus
einem intestinalen Homogenisat stammte, enthielt das Medium ferner
Vancomycin (100 μg/ml)
und Amphotericin B (2,0 μg/ml).
Die Kulturen wurden in eine Gaskammer gebracht, evakuiert und erneut
mit Wasserstoff und Kohlendioxid unter Bildung eines Gemisches aus
8,0% O2, 10% CO2 und
82% H2 begast. Sodann wurden die Kulturen
3 Stunden bei 37°C
inkubiert und anschließend
mit Neomycin und Gentamycin versetzt. Die Kultur wurde nach 24 Stunden
erneut mit DMEM/5% FBS zusammen mit L-Glutamin, Vancomycin (100 μg/ml), Neomycin (50 μg/Liter),
Gentamycin (50 μg/Liter)
und Amphotericin B (2,0 μg/ml)
versorgt. Es waren keine Antibiotika erforderlich, wenn es sich
beim Inokulum um eine reine Kultur handelte. Die Kulturen wurden
6 Tage bis zur Konfluenz inkubiert. Die Zellen wurden von den Kolben
abgeschabt und in einen 100 ml fassenden Rührkolben mit einem Gehalt an
50 ml DMEM/2% FBS und 0,05 g Cultisphere-G Mikroträgern gegeben.
Die Kolben wurden mit 40–50
U/min gerührt.
-
Die
Kulturen wurde alle 2 bis 3 Wochen im Verhältnis 1:2 verdünnt, indem
man entweder eine Hälfte der
Kultur erntete und frisches Medium und Cultisphere-G-Perlen zusetzte
oder indem man die Kultur in einen größeren Rührkolben brachte und zusätzlich mit
Medium und Cultisphere-G-Perlen versetzte. Die Endkonzentration
der Perlen in der Kultur betrug etwa 0,001 g Perlen/ml.
-
Passage der
Kultur
-
Die
Kultur wurde einer Passage auf frische McCoys-Zellen unterworfen,
indem man neue McCoys-Zellen in einer Menge von 1 × 107 in DMEM/2% FBS und 0,05 g Cultisphere-G-Perlen überimpfte.
Man ließ die neue
Kultur über
Nacht bei 8,0% O2, 8,8% CO2 und
83,2% H2 inkubieren. Sodann wurde die neue
Kultur mit 2,5 ml infizierter Kultur inokuliert und gemäß den vorstehenden
Angaben bei verringerten O2-Konzentrationen inkubiert.
-
Ernten und
Lagern der Kulturen
-
Die
Kultur wurde geerntet, indem die erwünschte Menge der Kultur durch
20-minütige Zentrifugation mit
3000 × g
gesammelt wurde. Das Pellet wurde in Saccharose-Phosphat-Glutamat(SPG)-Lösung resuspendiert
und einer 4-maligen Passage durch eine Nadel Nr. 22 unterzogen.
Sodann wurden die Kulturen in Aliquotmengen aufgeteilt und bei –70°C eingefroren.
Zur weiteren Reinigung wurde die Probe 5 Minuten mit 145 × g zentrifugiert,
um Zellkerne und Zellbruchstücke
zu entfernen. Der Überstand
wurde sodann 20 Minuten mit 3000 × g zentrifugiert. Anschließend wurde
das Pellet in Verdünnungsmittel
resuspendiert.
-
Bestimmung von lebensfähigem L.
intracellularis in der Gewebekultur
-
Die
quantitative Bestimmung von lebensfähigem L. infracellularis wurde
gemäß den Angaben
in Beispiel 2 unter Verwendung einer Nadel Nr. 22 zur Lysis der
Zellen und unter Verwendung von McCoys-Zellen in einer Menge von
1250 Zellen/Vertiefung zur Beimpfung der Mikrotiterplatten durchgeführt.
-
Ergebnisse
-
Die
TCID50-Ergebnisse zeigten, dass die Kulturen
bis zu 1 × 106 Bakterien/ml enthielten. Dies wurde in
weniger als 1 Monat erreicht. Das Kulturvolumen wurde in der gleichen
Zeitspanne auf 3,0 Liter vergrößert.
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Beispiel 4
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Bestimmung der infektiösen Dosis
von L. intracellularis-Reinkulturen in Wirtstieren
-
Zusammenfassung
-
Eine
Untersuchung an 31 Schweinen wurde durch Infektion von normalen
Schweinen in einem Alter von 6 Wochen mit reinen Kulturen von L.
intracellularis der Probe N72994 durchgeführt. Die Schweine wurden willkürlich in
4 Gruppen eingeteilt. Die Gruppen wurden in getrennten Pferchen
gehalten. Die Gruppe 1 umfasste 7 Schweine und wurde als negative
Kontrollgruppe herangezogen, die nicht-infiziertes Gewebe oder keine
Verabreichung erhielt. Die Gruppe 2 umfasste 8 Schweine mit einer
Dosierung von 107 Bakterien/Schwein. Die
Gruppe 3 umfasste 8 Schweine mit einer Dosierung von 106 Bakterien/Schwein.
Die Gruppe 4 umfasste 8 Schweine mit einer Dosierung von 105 Bakterien/Schwein.
-
Fäkale Abstriche
wurden an den Tagen 0, 7, 14, 21 und 24 für einen PCR-Test gewonnen. Am Tag 24 wurde eine
Nekropsie der Schweine durchgeführt.
Ileum, Jejunum und Kolon wurden für den PCR-Test, die histopathologische
Untersuchung und FA-Färbung
(alle vorstehend beschrieben) gewonnen.
-
Der
PCR-Test in der ilealen Schleimhaut ergab die Anwesenheit von L.
intracellularis zu 100% bei der hohen Dosis, zu 75% bei der mittleren
Dosis und zu 50% bei der niedrigen Dosis. Die histopathologischen
Ergebnisse zeigten einen Anstieg an mononuklearen Zellen in der
Lamina propria und Submucosa zu 88% bei der hohen Dosis, zu 75%
bei der mittleren Dosis und zu 88% bei der niedrigen Dosis. Eine
verborgene Hyperplasie wurden bei der hohen Dosis zu 50%, zu 63%
bei der mittleren Dosis und zu 50% bei der niedrigen Dosis festgestellt.
Die FA-Färbung
ergab L. intracellularis in Gewebeschnitten des Ileums, Jejunums
und Kolons zu 88% bei der hohen Dosis, zu 63% bei der mittleren
Dosis und zu 63% bei der niedrigen Dosis. Die Kontrolltiere erwiesen
sich in Bezug auf das Auftreten von L. intracellularis bei PCR,
FA und Silberfärbung
als negativ.
-
Somit
wurde eine Reinkultur in erfolgreicher Weise zur Infektion mit PPE
und zur Herbeiführung
von entsprechenden Läsionen
eingesetzt. Die Postulate von Koch wurden durch die Identifizierung
und Isolierung von L. intracellularis aus den infizierten Tieren
erfüllt.
-
Bei
den belasteten Tieren wurde durch Silberfärbung, FA und PCR bei 100%
der Tiere mit hoher Dosis die Gewinnung und Identifizierung bestätigt.
-
Materialien und Methoden
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Wachstum des Inokulums
-
Ein
herkömmlicher
75 cm2-Kolben wurde mit 3,75 × 105 HEp-2-Zellen in DMEM/10% FBS beimpft. Eine
Züchtung
wurde 18–24
Stunden bei 37°C
mit 5 CO2 durchgeführt. (Die Zellen wiesen zum
Zeitpunkt der Inokulation eine Konfluenz von 30% auf.) Ein Fläschchen
mit N72994 wurde in 15 ml DMEM/5% FBS verdünnt. Die Kultur wurde in eine
Gaskammer gebracht, evakuiert und erneut mit Wasserstoff und Kohlendioxid
unter Bildung eines Gemisches aus 8,0% O2,
8,8% CO2 und 83,2% H2 begast.
Die Kultur wurde nach 24 Stunden erneut mit DMEM/5% FBS versorgt.
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Die
Kulturen wurden 6 Tage inkubiert. Anschließend wurden die Zellen von
den Kolben abgeschabt und in 100 ml fassende Rührkolben mit einem Gehalt an
50 ml DMEM/5% FBS gegeben. Das Kolbenvolumen wurde durch Verdopplung
des Mediumvolumens in wöchentlichen
Abständen
erhöht.
Die Kultur wurde 3 Wochen in dem Rührkolben gezüchtet.
-
Ernten der
Kulturen
-
Die
Kultur wurde durch 20-minütiges
Zentrifugieren mit 3000 × g
geerntet. Das Pellet wurde in einer Saccharose-Phosphat-Glutamat-Lösung (SPG)
zusammen mit 10% FBS resuspendiert und einer 4-maligen Passage durch
eine Nadel Nr. 25 unterworfen. Das Inokulum wurde in SPG/10% FBS
auf das Endvolumen verdünnt.
1:10-Verdünnungen
wurden hergestellt.
-
Das
Inokulum für
die Kontrollen bestand aus nicht-infizierten HEp-2-Zellen, die auf
die gleiche Konzentration von lebensfähigen Zellen wie die infizierte
Kultur verdünnt
worden waren. Die Zellen wurden auf die gleiche Weise wie die infizierte
Kultur geerntet. Die Kontrollschweine erhielten eine ähnliche
Dosis an Zellen wie die Gruppe mit der hohen Dosis.
-
Quantitative Bestimmung
von L. intracellularis
-
Die
Bestimmung von lebensfähigem
L. intracellularis wurde durch Bestimmung der 50-prozentigen Gewebekultur-Infektionsdosis
(TCID50) durchgeführt. Dazu wurden 2 ml der zu
testenden Kultur entnommen. Die Zellen wurden durch 4-malige Passage
durch eine Nadel Nr. 22 lysiert. Sodann wurde die Probe seriell 1:10
in DMEM/5% FBS mit einem Gehalt an Vancomycin (100 μg/ml) und
Amphotericin B (2,0 μg/ml)
verdünnt. Die
Verdünnungen
wurden auf eine Mikrotiterplatte mit 96 Vertiefungen in einer Menge
von 0,1 ml/Vertiefung gegeben. Die Mikrotiterplatten wurden mit
HEp-2-Zellen in einer Menge von 2500 Zellen/Vertiefung beimpft. Vor
der Infektion wurde eine 18- bis 24-stündige Züchtung durchgeführt. Es
wurden 12 Vertiefungen/Verdünnung
verwendet. Die Platte wurde 6 Tage bei Gaskonzentrationen von 8,0%
O2, 8,8% CO2 und
83,2% N2 inkubiert. Die Zellen wurden 2
Minuten mit einem kalten Gemisch aus 50% Aceton und 50% Methanol
fixiert. Sodann wurden die Vertiefungen mit 0,03 ml/Vertiefung monoklonalem
anti-L-intracellularis-Antikörper
(McOrist, 1997) in 1:2000-Verdünnung
in PBS versetzt. Die Platte wurde 30 Minuten bei 37°C inkubiert
und sodann 3-mal mit PBS gewaschen. anti-Maus-FITC in 1:30-Verdünnung wurde
in einer Menge von 0,03 ml/Vertiefung zugegeben. Nach 30-minütiger Inkubation
bei 37°C
wurde die Platte 3-mal mit ddH2O gewaschen
und getrocknet. Die Proben wurden mit einem Fluoreszenzmikroskop
betrachtet. Der TCID50/ml-Wert wurde bestimmt.
-
Tiere
-
31
Schweine beiderlei Geschlechts im Alter von 6 Wochen (PIC × Lieske-Muttersauen und große weiße Eber)
wurden von Dr. Kent Schwartz zur Verfügung gestellt. Die Schweine
wurden willkürlich
entsprechend dem Gewicht am Tag 0 auf 4 Pferche aufgeteilt.
-
Anlage
-
Vier
Pferche in einer kleinen Aufzuchtanlage, die einen Abstand von mindestens
3 ft voneinander aufwiesen, wurden zur Aufnahme der Schweine herangezogen.
Die Pferche wiesen Drahtböden
und feste Abteilvorrichtungen auf. Die Pferche wurden mit einem
Ofen mit einer zonalen Ergänzungswärme durch
Heizlampen erwärmt.
Die Temperatur wurde während
der Versuchsdauer auf 78 bis 85°F
gehalten.
-
Futter und Wasser
-
Ein
19% Protein enthaltendes, gemahlenes Mais-Soja-Futter, das frei
von Antibiotika war, wurde nach Belieben über Fütterungsvorrichtungen aus rostfreiem
Stahl bereitgestellt. Wasser wurde nach Belieben über Behälter mit
Saugstutzen bereitgestellt.
-
Infektion der Schweine
-
Am
Tag 0 wurden die Schweine gewogen. Blutproben wurden über einen
in den retroorbitalen Sinus eingesetzten Kapillarschlauch gewonnen.
Das Serum wurde gewonnen und bei –20°C eingefroren. Ferner wurden
fäkale
Abstriche für
die PCR gewonnen. Die Schweine erhielten intragastrisch über einen
Magenschlauch ein Inokulum von 10 ml.
-
-
Die
Schweine wurde gewogen. Blutentnahmen wurden an den Tagen 0, 10,
17 und 24 vorgenommen.
-
Polymerase-Kettenreaktion
-
Die
Infektion der Schweine wurde durch PCR unter Verwendung von Primern
und Zyklusparametern gemäß den Angaben
von Jones (1993) überwacht.
Kotproben wurden an den Tagen 0, 7, 14, 21 und 24 genommen. Die
Schleimhaut des Darms wurde durch PCR geprüft.
-
Histopathologie
-
Schnitte
von Ileum, Jejunum und Kolon wurden mit Formalin fixiert, routinemäßig verarbeitet,
mit Ilematoxylin und Eosin gefärbt
sowie mit Silber imprägniert
und bewertet. Die Schnitte wurden ferner unter Verwendung von monoklonalem
Antikörper,
der für
L. intracellularis spezifisch war, gefärbt.
-
Ergebnisse
-
Klinische Anzeichen
-
Klinische
Anzeichen von lockerem Stuhl wurden bei der Gruppe mit der hohen
Dosis nach 3 Tagen beobachtet. Die Anzeichen erreichten nach 14
Tagen ihr Maximum und verschwanden anschließend allmählich.
-
Gewichtszunahme
-
Die
durchschnittliche tägliche
Gewichtszunahme wurde berechnet. Es ergab sich, dass die Gruppen mit
hoher und mittlerer Dosis im Vergleich zur Kontrollgruppe eine verringerte
Gewichtszunahme aufwiesen. Beim Vergleich der Gruppen ergab sich
eine Dosis-Titer-Wirkung bei der Gewichtszunahme.
-
PCR
-
14
Tage lang wurde keine Abscheidung im Kot festgestellt. Nach 21 Tagen
waren 37,5% der Schweine mit hoher Dosis im Kot PCR-positiv. Nach
Nekropsie wurde die Ileumschleimhaut durch PCR geprüft. Bei
der hohen Dosis waren 100% positiv, bei der mittleren Dosis 75%,
bei der niedrigen Dosis 50% und bei der Kontrolle 0%.
-
Grobe Läsionen
-
Grobe
Läsionen
wurden bei 2 Schweinen mit der hohen Dosis (#50 und #202) festgestellt.
Die Schweine wiesen eine etwa 3 ft lange Verdickung im Ileum mit
Nekrose beim Schwein #202 auf.
-
Histopathologie
-
FA
-
Die
FA-Färbung
an Schnitten des Ileums, Jejunums und Kolons ergaben die Anwesenheit
von L. intracellularis bei 87,5% der Tiere mit hoher Dosis, 62,5%
der Tiere mit mittlerer und niedriger Dosis und 0% der Kontrolltiere.
-
Mikroskopische Läsionen
-
Läsionen wurden
bei 100% mit der hohen Dosis, 75% mit der mittleren Dosis, 87,5%
mit der niedrigen Dosis und 14% der Kontrolltiere festgestellt.
Dies wurde durch Beobachtung von vermehrten mononuklearen Zellen
in der Lamina propria und Submucosa festgestellt, häufig in
Verbindung mit Hyperplasie der Peyer-Plaques. Ferner wurde eine
verborgene Hyperplasie beobachtet.
-
Silberfärbung
-
Die
Silberfärbung
von Schnitten auf das Vorliegen von intrazellulären, gekrümmten Bakterien wurde ebenfalls
durchgeführt.
Dies ergab die Anwesenheit von Bakterien bei 87,5% der Tiere mit
hoher Dosis, 62,5% der Tiere mit mittlerer Dosis, 87,5% der Tiere
mit niedriger Dosis und 0% der Kontrolltiere.
-
Diskussion
-
Die
Schweine wurden erfolgreich mit Reinkulturen von L. intracellularis
infiziert. Bei Dosen von 107 Bakterien zeigten
100% der Schweine eine Infektion, bestimmt durch PCR und mikroskopische
Läsionen.
Die Schwere der Läsionen
und die Menge der Bakterien in den Gewebeschnitten waren relativ
gering. Diese Untersuchung stellt ein zufriedenstellendes Belastungsmodell
mit L. intracellularis dar, und zwar aufgrund der Anwesenheit von
L. infracellularis und mikroskopischen Läsionen bei den Schweinen. Die
Läsionen
lassen sich durch eine zweite Dosis 7 Tage nach der ersten Dosis
verstärken.
-
Beispiel 5
-
Test auf die Wirksamkeit
eines Hamster-Impfstoffes
-
Ziel
-
Das
Ziel besteht in der Bewertung eines Laboratoriumstiermodells zur
Bestimmung der Sicherheit und Wirksamkeit eines avirulenten Lebendimpfstoffs
von L. intracellularis bei Hamstern.
-
Zusammenfassung
-
Eine
Studie an 40 Hamstern wurde durchgeführt, indem Hamster im Alter
von 3 Wochen mit Reinkulturen eines hochgradig passagierten Stammes
von L. intracellularis geimpft wurden und die Tiere 22 Tage nach
der Impfung mit Reinkulturen von geringfügig passagiertem virulentem
Material belastet wurden. Die Hamster wurden in drei Gruppen unterteilt.
Die Gruppe A wurde am Tag 0 mit 1 Dosis von L. intracellularis Stamm
N72994 geimpft. Die Gruppe B diente als Kontrollgruppe und erhielt
keine Impfstoffkultur. Beide Gruppen wurden 22 und 25 Tage nach
der Impfung mit 2 Dosen einer Reinkultur von L. intracellularis
Stamm N343 belastet. Die Gruppe C wurde mit dem Stamm N101494 belastet,
um die relative Virulenz im Vergleich zum Stamm N343 zu bestimmen.
Die Gruppen A und B umfassten jeweils 15 Hamster. Die Gruppe C umfasste
10 Hamster. Die TCID50-Ergebnisse zeigten,
dass die Hamster mit 105 TCID50/Dosis
geimpft waren. Die N343-Belastung enthielt 105,5 TCID50/Dosis. Die Belastungsdosis für die Gruppe
C betrug 102,75 TCID50/Dosis.
Kotabstriche wurden an den Tagen 0, 7, 14, 21, 29, 36 und 43 zur
Durchführung
eines Tests mit der Polymerase-Kettenreaktion
(PCR) gesammelt. Am Tag 21 wurden jeweils 5 Tiere der Gruppen A
und B einer Nekropsie unterzogen, um einen PCR-Test der Schleimhäute sowie
FA-, Hematoxalin- und Eosin-Färbungen
sowie Silberfärbungen
von ilealen Schnitten vorzunehmen, um eine fortbestehende Kolonisation
mit Bakterien in den geimpften Hamstern festzustellen. Die restlichen
Tiere wurden 21 Tage nach der Belastung einer Nekropsie mit ähnlichen
Tests unterzogen.
-
Die
PCR-Ergebnisse zeigten die Anwesenheit von L. intracellularis in
den Darmschleimhäuten
von 100% der Hamster der Gruppe A 21 Tage nach der Impfung. Die
Hamster der Gruppe B waren 21 Tage nach der Impfung alle negativ.
21 Tage nach der Belastung waren 50% der Hamster in der Gruppe A
PCR-positiv und 100% in der Gruppe B. Die Histopathologie der Schnitte
ergab schwache bis schwere Läsionen
bei 50% der Tiere der Gruppe A und schwache Läsionen bei 50% der Tiere der
Gruppe B 21 Tage nach der Belastung. 21 Tage nach der Impfung zeigte
keines der Tiere Läsionen.
Die Tiere der Gruppe C wiesen 21 Tage nach der Belastung keine Läsionen auf.
Mit FA- und Silberfärbungen
konnte das Vorliegen von L. intracellularis in keinem der Schnitte
nachgewiesen werden.
-
Es
wurde somit eine 50%ige Verringerung von Infektionen bei Hamstern,
die mit einem hochgradig passagierten Stamm von L. intracellularis
geimpft worden waren, durch PCR festgestellt. Der Darm war von einer
geringen Anzahl von intrazellulären
Organismen kolonisiert, wie das Fehlen von beobachteten Organismen
bei mit FA- und Silberfärbung
gefärbten
Schnitten festgestellt wurde. Die Hamster der Gruppe C zeigten keinerlei
Infektionen während
der gesamten Studie, was höchstwahrscheinlich
auf die geringe Dosierung der Bakterien zurückzuführen war.
-
Materialien und Methoden
-
Beschreibung der Hamster
-
Es
wurden 3 Wochen alte weibliche Harlan Sprague Dawley-Hamster herangezogen.
-
Wachstum des Inokulums
-
Impfstoffkultur
-
Es
wurde eine kontinuierliche Kultur von L. intracellularis, die 29
Wochen in HEp-2-Zellen gezüchtet worden
war, verwendet. Die Kultur wurde auf ähnliche Weise, wie es im Abschnitt über die
Belastungskultur angegeben wurde, gezüchtet, mit der Ausnahme, dass
die Kultur alle 2 bis 3 Wochen einer Passage auf neue HEp-2-Zellen
unterzogen wurde.
-
Belastungskulturen
-
Ein
herkömmlicher
75 cm2-Gewebekulturkolben wurde mit 3,75 × 105 McCoys-Zellen in Dulbecco-modifiziertem
Eagle-Medium (DMEM) mit 10% fötalem
Kälberserum
(FBS) beimpft. Eine Züchtung
wurde 18–24 Stunden
bei 37°C
mit 5% CO2 durchgeführt. Sodann wurde das Medium
von den Zellen entfernt und ein Fläschchen N343 MSC X, verdünnt in 14
ml DMEM/2% FBS wurde in den Kolben gegeben. Die Kultur wurde in
eine Gaskammer gebracht, evakuiert und mit Wasserstoff und Kohlendioxid
unter Bildung eines Gemisches aus 8,0% O2,
8,8% CO2 und 83,2% H2 begast.
Die Kultur wurde 6 Tage gezüchtet.
Anschließend
wurden die Zellen in einen 100 ml fassenden Rührkolben geschabt und mit 90
ml DMEM/2% FBS und 0,01 g Cultisphere-G-Perlen versetzt. Die Kultur
wurde bei den vorstehend angegebenen Gaskonzentrationen gezüchtet. Das Kolbenvolumen
wurde in wöchentlichen
Abständen
durch Verdopplung des Mediums erhöht. Die Kultur wurde 25 Tage
im Rührkolben
auf ein endgültiges
Volumen von 250 ml gezüchtet.
-
Der
Stamm N101494 wurde auf die gleiche Weise wie der Stamm N343 gezüchtet.
-
Ernten der
Kulturen
-
Impfstoffkultur
-
Die
Kultur wurde durch 20-minüte
Zentrifugation mit 3000 × g
geerntet. Das Pellet wurde in Saccharose-Phosphat-Glutamat-Lösung (SPG)
mit 10% FBS resuspendiert und einer 4-maligen Passage durch eine Nadel
Nr. 25 unterzogen. Das Inokulum wurde in SPG/10% FBS auf das endgültige Volumen
(15 ml) verdünnt.
-
Belastungskulturen
-
Die
Kulturen wurden durch 20-minütige
Zentrifugation mit 3000 × g
geerntet. Die Pellets wurden in Saccharose-Phosphat-Glutamat-Lösung (SPG)
mit 10% FBS resuspendiert und einer 4-maligen Passage durch eine
Nadel Nr. 25 unterzogen. Das Inokulum wurde in SPG/10% FBS auf das
Endvolumen verdünnt
(20 ml für
den Stamm N343 und 10 ml für
den Stamm N101494).
-
Dosierung bei den Hamstern
-
Impfstoff
-
Am
Tag 0 wurden sämtliche
Hamster der Gruppe A oral mit 1 ml des hergestellten Impfstoffes
geimpft.
-
Belastung
-
22
Tage nach der Impfung erhielten 10 Hamster der Gruppe A und 10 Hamster
der Gruppe B eine orale Dosierung von 0,5 ml des Belastungskulturstammes
N343. Die Gruppe C wurde mit 0,5 ml des Belastungskulturstammes
N101494 belastet.
-
Quantitative Bestimmung
von IS-intracellularis
-
Die
Bestimmung von lebensfähigem
IS-intracellularis wurde durch Ermittlung der 50-prozentigen Gewebekultur-Infektionsdosis
(TCID50) durchgeführt. Dazu wurden 2 ml der zu
testenden Kultur entnommen. Die Zellen wurden durch 4-malige Passage durch
eine Nadel Nr. 22 lysiert. Sodann wurde die Probe seriell 1:10 in DMEM/5%
FBS mit einem Gehalt an Vancomycin (100 μg/ml) und Amphotericin B (2,0 μg/ml) verdünnt. Die Verdünnungen
wurden auf eine Mikrotiterplatte mit 96 Vertiefungen in einer Menge
von 0,1 ml/Vertiefung gegeben. Die Mikrotiterplatten wurden mit
McCoys-Zellen in einer Menge von 1250 Zellen/Vertiefung beimpft
und vor der Infektion 18 bis 24 Stunden bei 37°C und 5% CO2 inkubiert.
Es wurden 12 Vertiefungen/Verdünnung verwendet.
Die Platte wurde 6 Tage bei Gaskonzentrationen von 8,0% O2, 8,8% CO2 und 83,2%
N2 inkubiert. Am 6. Tag wurden die Zellen
2 Minuten mit einem kalten Gemisch aus 50% Aceton und 50% Methanol
fixiert. Sodann wurden die Vertiefungen mit 0,03 ml/Vertiefung monoklonalem
anti-IS-intracellularis-Antikörper
in 1:2000-Verdünnung in
PBS versetzt. Die Platte wurde 30 Minuten bei 37°C inkubiert und sodann 3-mal
mit PBS gewaschen. anti-Maus-FITC in 1:30-Verdünnung wurde in einer Menge
von 0,03 ml/Vertiefung zugegeben. Nach 30-minütiger Inkubation bei 37°C wurde die
Platte 3-mal mit ddH2O gewaschen und getrocknet.
Die Proben wurden mit einem Fluoreszenzmikroskop betrachtet. Der
TCID50/ml-Wert wurde bestimmt.
-
Überwachung der Infektion von
Hamstern
-
Die
Infektion von Hamstern wurde durch PCR unter Anwendung von Primern
und Zyklusparametern gemäß den Angaben
von Gary Jones überwacht.
Kotproben wurden an den Tagen 0, 7, 14, 21, 29, 36 und 43 nach der
Impfung gewonnen. Am Schluss wurde auch die Darmschleimhaut der
Hamster durch PCR geprüft.
-
Histopathologie
-
Schnitte
von Ileum und Kolon wurden mit Formalin fixiert, routinemäßig bearbeitet,
mit Hemtoxylin und Eosin sowie durch Silberimprägnierung gefärbt und
bewertet. Ferner wurden die Schnitte unter Verwendung von monoklonalem,
für L.
intracellularis spezifischem Antikörper gefärbt.
-
Durchschnittliche tägliche Gewichtszunahme
-
Das
Gewicht der Hamster wurde 21, 28, 35 und 42 Tage nach der Impfung
bestimmt, um die durchschnittliche tägliche Gewichtszunahme zu ermitteln.
-
Ergebnisse
-
Es
wird auf die nachstehende Tabelle Bezug genommen.
-
TCID50
-
Die
TCID50-Ergebnisse zeigten, dass die Impfstoffgruppe
(Gruppe A) 104,86 TCID50/Hamster
erhalten hatte. Die Hamster in den Gruppen A und B wurden mit dem
Stamm N343 belastet und erhielten 105,5 TCID50. Die Hamster der Gruppe C wurden mit dem
Stamm N101494 belastet und erhielten 102,75 TCID50/Hamster.
-
PCR
-
Der
PCR-Test ergab die Anwesenheit von L. intracellularis bei 100% der
geimpften Hamster, bei denen 21 Tage nach der Impfung eine Nekropsie
durchgeführt
wurde. Ein Test 43 Tage nach der Impfung ergab, dass 100% der Kontrollhamster
und 50% der geimpften Hamster mit L. intracellularis infiziert waren.
Keiner der mit N101494 belasteten Hamster war positiv. Bei keinem
der Hamster wurde während
der gesamten Studie eine Abscheidung im Kot festgestellt.
-
Histopathologie
-
H&E-Färbungen
ergaben keine histologischen Läsionen
in sämtlichen
Schnitten der Hamster, bei denen 21 Tage nach der Impfung eine Nekropsie
durchgeführt
wurde. In Schnitten, die 43 Tage nach der Impfung vorgenommen wurden,
wiesen 50% der Impfstoffgruppe eine schwache bis schwere lymphozytische
Enteritis und 50% der Kontrollgruppe eine schwache lymphozytische
Enteritis auf. Bei der N101494-Kontrollgruppe wurden keine Läsionen festgestellt.
-
Durch
FA-Färbungen
konnte die Anwesenheit von L. intracellularis bei keinem der Hamster
43 Tage nach der Impfung nachgewiesen werden.
-
Diskussion
-
Bei
Hamstern, die mit einem hochgradig passagierten Stamm von L. intracellularis
geimpft waren, konnte durch PCR eine 50%ige Verringerung der Infektion
festgestellt werden.
-
-
-
-
Beispiel 6
-
Versuch zur Bestimmung
der Wirksamkeit des Schweine-Impfstoffes
-
Ziel
-
Das
Ziel dieser Studie besteht darin, die Sicherheit, die dauerhafte
Kolonisierung und die Wirksamkeit eines avirulenten Lebendisolats
und eines abgetöteten
Isolats von L. intracellularis bei Schweinen mit einem Alter von
2 bis 3 Wochen zu bewerten. Eine Wirtstierstudie wurde durchgeführt, wobei
Schweine im Alter von 3 Wochen geimpft und anschließend einer
virulenten Belastung mit L. intracellularis Stamm N343 unterzogen wurden,
um die Unterschiede in der Schutzwirkung der Vakzine zu vergleichen.
-
Verfahren
-
Am
11. Dezember 1995 wurden insgesamt 45 Schweine im Alter von 3 Wochen
von der H&K-Farm bezogen.
Sie wurden zur Fa. Veterinary Resources, Inc., einer Forschungseinrichtung
in der Nähe
von Cambridge, Iowa, transportiert, wo sie markiert wurden, um jedes
einzelne Schwein individuell zu identifizieren. Die Schweine wurden
bis 2 Tage vor Beginn der Studie in dieser Anlage gehalten, um eine
Akklimatisierung an die Anlage zu ermöglichen. Während der gesamten Studie erhielten
die Tiere Futter, das frei von Antibiotika war.
-
Am
13. Dezember wurden bei sämtlichen
Tieren folgende Maßnahmen
durchgeführt:
Gewichtsbestimmung, Blutentnahme zur Gewinnung von Serum, klinische
Bewertung und Gewinnung von Kotabstrichen. Sodann wurden die Schweine
willkürlich
in Gruppen von 5 Tieren eingeteilt und in Wannen gestellt. 20 Schweine wurden
in einen getrennten Raum gebracht. Sie wurden als Kontrollgruppe
und strikte Kontrollgruppe bezeichnet. 15 Schweine wurden in einen
zweiten Raum für
den ISi-1-Impfstoff gebracht. In einem dritten Raum befanden sich
10 Schweine für
ISi-2.
-
Die
Lebendvakzine wurde beim NOBL Laboratories Research and Development-Institut
hergestellt und als experimentelles serielles ISi-1 identifiziert.
ISi-1 (Stamm N343) wurde von einem Schwein isoliert und 29 Wochen
kontinuierlich in Reinkultur gezüchtet.
Der Impfstoff wurde in McCoys-Zellen in Rührkolben bei vermindertem Sauerstoffgehalt
gezüchtet,
bis eine Infektion von nahezu 100% beobachtet wurde. Eine Probe
des hochgradig passagierten N343-Stammes,
der für
ISi-1 verwendet wurde, wurde weitere 11 Wochen passagiert ("N343NP40wk") und gemäß dem Budapester
Vertrag am 22. Mai 1996 bei der ATCC, 12301 Parklawn Drive, Rockville,
Maryland USA, 20852, unter der Hinterlegungsnummer 55783 hinterlegt.
Die Kulturen wurden durch 20-minütige
Zentrifugation mit 3000 × g
geerntet. Die Pellets wurden in Saccharose-Phosphat-Glutamat-Lösung (SPG)
mit 10% FBS resuspendiert und einer 4-maligen Passage durch eine
Nadel Nr. 25 unterzogen. Die Lysate wurden 5 Minuten mit 500 × g zentrifugiert,
um die Zellbruchstücke
und Mikroträger-Perlen
zu pelletisieren. Der Überstand
wurde gewonnen und bei –70°C bis etwa
1 Stunde vor der Impfung aufbewahrt, wonach er bis zur Verabreichung
auf Eis gelagert wurde.
-
Die
abgetötete
Vakzine (ISi-2) wurde auf ähnliche
Weise 12 1/2 Wochen gezüchtet,
passagiert und geerntet und in einem Percol-Gradienten gereinigt.
Die gereinigten Bakterien wurden sodann bei –70°C bis etwa 1 Woche vor der Impfung
aufbewahrt, wobei sie während
des letztgenannten Zeitraums bei 4°C bei normalen Sauerstoffkonzentrationen,
die für
L. intracellularis toxisch werden, gelagert wurden. AlOH wurde zu
den Bakterien zur Erzielung eines Endgemisches mit 10% AlOH zugegeben.
Die Proteinkonzentration wurde nach dem Biuret-Verfahren bestimmt.
-
Quantitative Bestimmung
von lebenden IS-intracellularis
-
Die
quantitative Bestimmung von lebensfähigem L. intracellularis wurde
durch Bestimmung der 50-prozentigen infektiösen Gewebekultur-Dosis (TCID50) durchgeführt. Mikrotiterplatten mit
96 Vertiefungen wurden mit McCoys-Zellen in einer Menge von 1250
Zellen/Vertiefung beimpft und 18–24 Stunden vor der Infektion
gezüchtet.
Die Proben wurden seriell 1:10 mit DMEM/5% FBS mit einem Gehalt
an Vancomycin (100 μg/ml)
und Amphotericin B (2,0 μg/ml)
verdünnt.
Die Verdünnungen
wurden zu den Mikrotiterplatten mit 96 Vertiefungen in einer Menge
von 0,1 ml/Vertiefung gegeben. 12 Vertiefungen/Verdünnungen
wurden verwendet. Die Platte wurde 6 Wochen bei 37°C und Gaskonzentrationen
von 8,0% O2, 8,8% CO2 und
83,2% N2 inkubiert. Die Zellen wurden 50
Minuten mit einem kalten Gemisch aus 50% Aceton und 50% Methanol
fixiert. Sodann wurden die Vertiefungen mit 0,03 ml/Vertiefung monoklonalem
anti-L. intracellularis-Antikörper
(entwickelt von Dr. Steven McOrist) in 1:2000-Verdünnung
in PBS versetzt. Die Platte wurde 30 Minuten bei 37°C inkubiert und
sodann 3-mal mit PBS gewaschen. anti-Maus-Immunoglobulin G-Fluorochrom-Konjugat (FITC) in
Verdünnung
von 1:30 wurde in einer Menge von 0,03 ml/Vertiefung zugegeben und
30 Minuten bei 37°C
inkubiert. Sodann wurde die Platte 3-mal mit ddH2O
gewaschen und getrocknet. Die Proben wurden mit einem Fluoreszenzmikroskop
betrachtet. Der TCID50/ml-Wert wurde unter
Anwendung des Reed-Muench-Berechnungsverfahrens bestimmt.
-
Die
TCID50-Ergebnisse zeigten, dass ISi-1 1,8 × 105 Bakterien/ml aufwies. Beim vierten Inokulum
handelte es sich um ein Placebo, das von Gewebekulturzellen abgeleitet
war, die auf die gleiche Weise wie die Impfstoffe bearbeitet worden
waren.
-
Der
abgetötete
Impfstoff wurde gemäß dem Biuret-Verfahren
auf seinen Gesamtproteingehalt getestet. Der Wert betrug 0,311 mg/ml.
-
Die
Schweine wurden am 13.12.1995 geimpft. Der Lebendimpfstoff wurde
in einer Dosis von 2 ml intranasal mit 1 ml/Nasenloch verabreicht.
Der (abgetötete)
ISi-2-Impfstoff wurde in einer Menge von 1,5 ml/Schwein intramuskulär verabreicht
und 14 Tage später
nochmals gegeben. Sämtliche
Kontrolltiere erhielten nicht-infizierte
Zellen auf die gleiche Weise wie die Lebendimpfstoffe.
-
Beobachtungen und Proben
-
Kotabstriche
und Serumproben wurden während
der gesamten Studie in Abständen
von 7 Tagen gewonnen. Die Kotabstriche wurden nach dem PCR-Testverfahren unter
Verwendung des Primersets
5'-TATGGCTGTCAAACACTCCG-3' und
5'-TGAAGGTATTGGTATTCTCC-3' für die DNA-Amplifikationen
verarbeitet. Folgende Zyklusparameter wurden eingehalten: 93°C für 5 Minuten,
55°C für 45 Sekunden
und 72°C
für 45
Sekunden beim ersten Zyklus. 33 Zyklen wurden bei den vorerwähnten Temperaturen
für 45
Sekunden pro Temperatur durchgeführt.
Beim letzten Zyklus galten folgende Bedingungen: 93°C für 45 Sekunden,
55°C für 45 Sekunden
und 72°C
für 2 Minuten.
Die Primer entsprechen den Angaben von Jones et al.
-
Belastung
-
Sämtliche
Tiere, ausgenommen strikte Kontrollen, erhielten 26 und 27 Tage
nach der Impfung eine Belastungskultur, die aus niedrigpassagierten
Kulturen von L. intracellularis-Stämmen N343 und N72994 bestanden,
die 8 und 12 Wochen kontinuierlich gezüchtet worden waren. Die Kulturen
wurden durch 20-minütige
Zentrifugation mit 3000 × g
gewonnen. Die Pellets wurden in Saccharose-Phosphat-Glutamat-Lösung (SPG) mit 10% fötalem Kälberserum
resuspendiert und einer 4-maligen Passage unter Verwendung einer
Nadel Nr. 25 unterzogen. Einige geerntete Kulturen wurden bei –70°C bis zum
Zeitpunkt der Belastung gelagert, während andere Kulturen bis zum
Belastungstag gezüchtet
und dann geerntet wurden. Die Belastungsinokula wurden vereinigt.
Die TCID50-Werte der Kulturen wurden bestimmt.
Die Proben wurden bis zur Verabreichung auf Eis gelagert.
-
Die
am 8.1.1996 verabreichte Belastungskultur bestand aus 4 × 104 Bakterien/ml. Die am 9.1.1996 verabreichte
Belastungskultur wies 3 × 104 Bakterien/ml auf. Die Schweine erhielten
an beiden Tagen 15 ml Belastungskultur mit einer Magenspülung. Die
Tiere erhielten somit 6 × 105 Bakterien/Schwein und 4,7 × 105 Bakterien/Schwein am 8.1.1996 bzw. am 9.1.1996.
-
Ergebnisse
-
Sicherheit
-
Ergebnisse
der Kot-PCR-Bestimmung: Der Nachweis von L. intracellularis unter
Anwendung von PCR ergab, dass keines der Schweine zu Beginn der
Studie Bakterien ausschied. 7 Tage nach der Impfung waren sämtliche
Schweine negativ. 14 Tage nach der Impfung waren 3 Schweine in der
ISi-1-Gruppe positiv. 2 Tiere in der ISi-1-Gruppe waren 21 Tage
nach der Impfung positiv, während
sämtliche übrigen Tiere
negativ waren. 26 Tage nach der Impfung gab es keine Tiere, die
Bakterien ausschieden, wie durch PCR nachgewiesen wurde. 26 Tage
nach der Impfung wurden 5 Schweine der Gruppe ISi-1 und der Kontrollgruppe
sowie 4 Schweine aus der Gruppe ISi-2 einer Nekropsie unterzogen.
Es wurden Proben von Ileum, Kolon, mesenterischen Lymphknoten und
Mandeln sowie Lungenproben aus Schweinen mit Läsionen, die einen Verdacht
auf Pneumonie ergaben, gewonnen.
-
Der
PCR-Test wurde an einzelnen Ileum- und Lungenproben durchgeführt. Mandeln,
Kolon und Lymphknoten wurden für
die Behandlungsgruppe vereinigt und einer PCR unterzogen. Die PCR-Ergebnisse sind
nachstehend aufgeführt.
-
-
Histologische
Schnitte der Ilea wurden unter Verwendung eines für L. intracellularis
spezifischen, monoklonalen Antikörpers
als primärem
Antikörper
und eines anti-Maus-Immunoglobulin G-Fluorochrom-Konjugats als sekundärem Antikörper gefärbt. L.
infracellularis wurde bei 3 von 5 Schweinen der ISi-1-Gruppe festgestellt.
Sämtliche übrigen Schweine
waren bei der Fluoreszenz-Antikörperfärbung negativ.
-
Die
restlichen Schweine wurden 21 Tage nach der Belastung einer Nekropsie
unterzogen. Dabei wurden die gleichen Proben für die Bewertung genommen. Die
PCR-Ergebnisse sind nachstehend aufgeführt.
-
-
FA-Färbungen
der Ilea wurden gemäß den vorstehenden
Angaben gemacht und erwiesen sich bei 7 von 10 Tieren in der Kontrollgruppe
als positiv. Sämtliche übrigen Tiere
waren in Bezug auf das Vorliegen von L. intracellularis negativ.
-
Das
Serum wurde auf die Bildung von IgG-Antikörper durch die Schweine nach
Belastung mit L. intracellularis getestet. Der Test wurde durch
Beimpfen von mit Gewebekultur behandelten Terasaki-Platten mit McCoys-Zellen
in einer Menge von 125 Zellen/Vertiefung durchgeführt. Vor
der Infektion wurde eine 18- bis 24-stündige
Züchtung
durchgeführt.
Eine reine Kultur von L. intracellularis wurde sodann in einer Verdünnung von
1000–3000
Bakterien/ml in DMEM mit 5% fötalem
Kälberserum
zu den Vertiefungen in einer Menge von 0,01 ml/Vertiefung gegeben.
Die Platte wurde 6 Tage bei Gaskonzentrationen von 8,0% O2, 8,8% CO2 und 83,2%
N2 inkubiert. Die Zellen wurden 2 Minuten
mit einem kaltem Gemisch aus 50% Aceton und 50% Methanol fixiert.
Die Seren der Schweine wurden 1:75 in steriler PBS verdünnt. Das
verdünnte
Serum wurde in einer Menge von 0,01 ml/Vertiefung zu den Vertiefungen
gegeben. Die Platten wurden sodann 30 bis 60 Minuten bei 37°C inkubiert.
Anschließend
wurden die Platten 5-mal mit steriler PBS gewaschen. Sodann wurden
die Vertiefungen in einer Menge von 0,01 ml/Vertiefung mit anti-Schwein-IgG-Immunoglobulin
G-Fluorochrom-Konjugat versetzt. Die Platte wurde 30 Minuten bei
37°C inkubiert.
Sodann wurden die Platten 5-mal mit ddH2O
gewaschen und getrocknet. Proben wurden 5-mal mit ddH2O
gewaschen und getrocknet. Die Proben wurden mit einem Fluoreszenzmikroskop
betrachtet. Die Vertiefungen, in denen Bakterien festgestellt wurden,
wurden als positiv bezeichnet. Vertiefungen ohne Bakterien wurden
als negativ bezeichnet.
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Tiere,
die am Tag 0 positiv waren, wurden in wöchentlichen Abständen erneut
getestet. Die Ergebnisse zeigten, dass sämtliche Tiere 14 Tage nach
der Impfung serologisch negativ wurden. Dies ist nicht unerwartet, da
die Schweine am Tag 0 ein Alter von 3 Wochen aufwiesen und positive
Ergebnisse in diesem Alter auf mütterliche
Antikörper
zurückzuführen sein
können.
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Die
Seren wurden zusammen mit einem positiven Kontrollserum getestet,
das durch Hyperimmunisierung eines Schweins mit L. intracellularis,
das in Reinkultur gezüchtet
worden war, erhalten worden war. Ein negatives Kontrollserum wurde
von einem gnotobiotischen Schwein der South Dakota State University
gewonnen.
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Die
vorstehende Beschreibung und die vorstehenden Beispiele dienen lediglich
der Erläuterung
bevorzugter Ausführungsformen,
mit denen die Ziele, Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung
realisiert werden. Keinesfalls ist damit beabsichtigt, die vorliegende
Erfindung hierauf zu beschränken.