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Hintergrund
der Erfindung
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Technisches
Gebiet der Erfindung
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Diese
Erfindung betrifft neuartige Proteine, die menschliche neutrophile
Elastase (hNE) inhibieren. Ein großer Anteil der Sequenz jedes
dieser Proteine ist identisch zu einem bekannten menschlichen Protein,
welches sehr geringe oder keine inhibitorische Aktivität bezüglich hNE
besitzt.
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Angaben zur Offenbarung
von Information
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1. hNE, seine natürlichen
Inhibitoren und Pathologien
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Menschliche
neutrophile Elastase (hNE, auch bekannt als menschliche Leukozyten-Elastase
(hLE); EC 3.4.21.11) ist eine 29-Kd-Protease mit einem weiten Aktivitätspektrum
gegen extrazelluläre
Matrixkomponenten (CAMP82, CAMP88, MCWH89). Das Enzym ist eines
der bedeutendsten neutralen Proteasen der Azurgranula der polymorphkernigen
Leukozyten und ist in die Elimination von Pathogenen und die Restrukturierung
von Bindegewebe einbezogen (TRAV88). In Fällen einer vererbten Verringerung
des zirkulierenden α-1-Protease-Inhibitors
(API, früher
bekannt als α-1-anti-Trypsin),
der hauptsächliche
systemische physiologische Inhibitor von hNE (HEID86), oder in der
Inaktivierung von API durch Oxidation („Raucher-Emphysem"), kann eine weitläufige Zerstörung von
Lungengewebe aus der unkontrollierten elastolytischen Aktivität von hNE resultieren
(CANT89). Mehrere Atemwegserkrankungen der Menschen, einschließlich zystische
Fibrose und Emphysem, sind durch eine gesteigerte Belastung der
epithelialen Oberfläche
der Lungen durch Neutrophile charakterisiert (SNID91, MCEL91, GOLD86),
und eine Freisetzung von hNE durch Neutrophile wird mit dem Fortschritt
dieser Erkrankungen in Verbindung gebracht (MCEL91, WEIS89). Eine
vorläufige
Studie einer Aerosol-Verabreichung von API an Patienten mit zystischer
Fibrose zeigt, dass eine solche Behandlung sowohl für eine Vorbeugung
von Schäden
am Atemwegsgewebe als auch für
eine Steigerung der antimikrobiellen Verteidigung des Wirts wirksam
sein kann (MCEL91).
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API
zeigt einige praktische Probleme für eine routinemäßige Verwendung
im großen
Maßstab
als anti-elastolytisches Mittel für die Lungen. Diese schließen die
relativ große
Größe des Moleküls ein (394
Reste, 51 k Dalton), das Fehlen von intramolekularen stabilisierenden
Disulfidbrücken
und spezielle post-translationale Modifikationen des Proteins durch
Glykosylierung an drei Stellen. Vielleicht von noch größerer Bedeutung ist
die Sensitivität
von API gegenüber
Oxidation, wie die, die von aktivierten Neutrophilen freigesetzt
werden. Daher wäre
ein kleiner, stabiler nicht-toxischer hocheffizienter Inhibitor
von hNE von großem
therapeutischem Wert.
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2. ITI-Domäne 1 und
ITI-Domäne
2 als Ausgangs-Proteinbindedomänen
(initial protein binding domains, IPBD)
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Viele
Säugerarten
haben ein Protein in ihrem Plasma, das durch Sequenzhomologie und Ähnlichkeit der
physikalischen und chemischen Eigenschaften als Inter-α-Trypsin-Inhibitor
(ITI) identifiziert werden kann; ein großer (Mr ca.
240.000) zirkulierender Protease-Inhibitor (für aktuelle Reviews siehe ODOM90,
SALI90, GEBH90, GEBH86). Die Sequenz von menschlichem ITI wird in
Tabelle 400 gezeigt. Der intakte Inhibitor ist ein Glykoprotein,
von dem zurzeit angenommen wird, dass er aus drei glykolisierten
Untereinheiten besteht, die durch eine starke Glykosaminoglykan-Verbindung
interagieren (ODOM90, SALI90, ENGH89, SELL87). Die anti-Trypsin-Aktivität von ITI
ist auf der kleinsten Untereinheit gelegen (ITI leichte Kette, unglykosyliert
Mr ca. 15.000) die in der Aminosäuresequenz
identisch zu einem in Urin (UTI) und Serum (STI) gefundenen säurestabilen
Inhibitor ist (GEBH86, GEBH90). Die Aminosäuresequenz der leichten Kette
von ITI wird in Tabelle 400 gezeigt. Die reife, leichte Kette besteht
aus einer N-terminalen Sequenz aus 21 Resten, glykosyliert am Ser10, gefolgt von zwei Tandemdomänen vom
Kunitz-Typ, von denen die erste am Asn45 glykosyliert
ist (ODOM90). Im menschlichen Protein wurde gezeigt, dass die zweite
Domäne
vom Kunitz-Typ Trypsin, Chymotrypsin und Plasmin inhibiert (ALBR83a,
ALBR83b, SELL87, SWAI88). Der ersten Domäne fehlen diese Aktivitäten, aber
es wurde berichtet, dass sie Leukozyten- Elastase inhibiert (≈ 1 μM > Ki > ≈ 1 nM) (ALBR83a, b, ODOM90).
Die cDNA, die für
die ITI leichte Kette kodiert, kodiert auch für α-1-Mikroglobulin (TRAB86, KAUM86, DIAR90);
die Proteine werden post-translational durch Proteolyse getrennt.
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Die
zwei Kunitz-Domänen
der leichten Kette von ITI (ITI-D1 und ITI-D2) besitzen eine Anzahl
an Eigenschaften, die sie als potentielle Ausgangs-Bindedomänen (IPBD)
verwendbar machen. ITI-D1 umfasst mindestens die Reste 26 bis 76
der UTI-Sequenz, die in 1 von GEBH86
gezeigt wird. Man könnte
sich die Kunitz-Domäne
so denken, dass sie die Reste von so früh wie Rest 22 bis soweit wie
Rest 79 umfasst. Reste 22 bis 79 stellen eine 58-Aminosäuren-Domäne dar, die dieselbe Länge wie
pankreatischer Trypsyin-Inhibitor aus Rind (BPTI) besitzt und die
die Cysteine in Anordnung hat. ITI-D2 umfasst mindestens die Reste
82 bis 132; Reste so früh
wie 78 und so spät
wie 135 könnten
eingeschlossen werden, um Domänen
näher an
der klassischen 58-Aminosäurelänge zu ergeben.
Da der Abstand zwischen dem letzten Cystein von ITI-D1 (Rest 76
der leichten Kette von ITI) und dem ersten Cystein von ITI-D2 (Rest
82 der leichten Kette von ITI) nur fünf Reste beträgt, kann
man keiner Domäne
58 Aminosäuren
ohne eine gewisse Überlappung
zuordnen. Wenn es nicht anders erwähnt wird, haben wir hierin
die zweite Domäne
beim Rest 78 der leichten Kette von ITI beginnen lassen. Jede der
Domänen
ist stark homolog sowohl zu BPTI als auch zur EpiNE-Serie der Proteine, die
im US-Patent 5,223,409 beschrieben werden. Obwohl keine Röntgenkristallstrukturen
der isolierten Domänen
ITI-D1 und ITI-D2 erhältlich
sind, zeigen kristallographische Studien der verwandten Domäne vom Kunitz-Typ,
die aus dem Alzheimer-amyloiden β-Protein
Vorläufer
(AAβP) isoliert
wurden, dass dieses Polypeptid eine 3D-Struktur annimmt, die fast
identisch von der von BPTI ist (HYNE90).
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Die
dreidimensionale Struktur von α-Dendrotoxin
vom Schlangengift der grünen
Mamba wurde bestimmt (SKAR92), und die Struktur ist sehr ähnlich zu
der von BPTI. Der Autor stellt fest „obwohl die Faltung der Hauptkette
von α-DTX ähnlich zu
der des homologen pankreatischen Trypsin-Inhibitors aus Rind (BPTI) ist,
gibt es signifikante Unterschiede, die Abschnitte der Polypeptidkette
nahe der „anti-Proteasestelle" von BPTI einbeziehen.
Ein Vergleich der Struktur von α-DTX
mit vorhandenen Modellen von BPTI und seinen Komplexen mit Trypsin
und Kallikrein enthüllt
strukturelle Unterschiede, die die Unfähigkeit von α-DTX, Trypsin
und Chymotrypsin zu inhibieren, erklären."
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Die
Struktur des Schlangengifts K der schwarzen Mamba wurde durch NMR-Spektroskopie
bestimmt und besitzt eine 3D-Struktur, die sehr ähnlich zu der von BPTI ist,
trotz 32 Unterschieden in der Aminosäuresequenz zwischen den Resten
5 und 55 (das erste und letzte der Cysteine) (BERN93). „Die Struktur
von Toxin K in Lösung
ist sehr ähnlich
zur Struktur des basischen pankreatischen Trypsin-Inhibitors (BPTI)
in Lösung
und der Röntgen-Kristallstruktur
des α-Dendrotoxins
von Dendroaspis angusticeps (α-DTX),
mit Werten einer mittleren quadratischen Abweichung (root mean square
deviation, r.m.s.d.) von jeweils 1,31 Å und 0,92 Å, für die Atome des Rückgrats
von den Resten 2 bis 56. Einige lokale Strukturunterschiede zwischen
Toxin K und BPTI sind direkt auf die Tatsache zurückzuführen, dass
intramolekulare Interaktionen mit zwei der vier inneren Moleküle von Hydratationswasser
in BPTI durch intramolekulare Wasserstoffbrücken in Toxin K ersetzt wurden." Daher ist es wahrscheinlich,
dass die 3D-Struktur in Lösung
von entweder der isolierten ITI-D1-Domäne oder der isolierten ITI-D2-Domäne sehr ähnlich zu
den Strukturen von BPTI, AAβP
und dem Schlangengift K der schwarzen Mamba sein werden. In diesem
Fall gelten die Vorteile, die vorher für die Verwendung von BPTI als ein
IPBD beschrieben wurden, auch für
ITI-D1 und für
ITI-D2. ITI-D1 und ITI-D2 bieten zusätzliche Vorteile als ein IPBD
für die
Entwicklung von spezifischer inhibitorischer Aktivität gegen
Elastase. Zuerst wurde beschrieben, dass die ITI-D1-Domäne sowohl
Leukozyten-Elastase (ALBR83a, b, ODOM90) und Cathepsin-G (SWAI88,
ODOM90) inhibiert; Aktivitäten,
welche BPTI fehlen. Zweitens fehlt ITI-D1 eine Affinität für die verwandten
Serienproteasen Trypsin, Chymotrypsin, und Plasmin (ALBR83 a, b,
SWAI88), ein Vorteil für
die Entwicklung von Spezifität
in der Inhibition. ITI-D2 hat den Vorteil, nicht glykosyliert zu
sein. Zusätzlich
sind ITI-D1 und ITI-D2 Polypeptide von menschlichem Ursprung, so
dass erwartet wird, dass Derivate eine minimale Antigenizität in klinischen
Anwendungen zeigen.
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3. Sekretion
von heterologen Proteinen aus Pichia pastoris
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Andere
haben eine Anzahl von Proteinen in der Hefe Pichia pastoris hergestellt.
Zum Beispiel stellten Vedvick et al. (VEDV91) und Wagner et al.
(WAGN92) Aprotinin aus dem Alkohol-Oxidase-Promotor durch Methanol-Induktion
als ein sekretiertes Protein in das Kulturmedium (KM) her, zu ≈ 1 mg/mL.
Gregg et al. (GREG93) haben eine Übersicht über die Herstellung einer Anzahl
von Proteinen in P. pastoris geliefert. Die Tabelle 1 von GREG93
zeigt Proteine, die in P. pastoris hergestellt wurden und die Ausbeuten.
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4. Rekombinante Herstellung
von Kunitz-Domänen:
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Aprotinin
wurde durch rekominante DNA-Technologie hergestellt (AUER87, AUER88,
AUER89, AUER90, BRIN90, BRIN91, ALTM91).
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5. Konstruktionsverfahren:
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Falls
nicht anders erwähnt,
werden genetische Konstruktionen und andere Manipulationen durch Standardmethoden
durchgeführt,
wie sie in Standardreferenzen gefunden werden (z.B. AUSU87 und SAMB89).
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Es
wird kein Zugeständnis
gemacht, dass irgendeine zitierte Referenz Stand der Technik oder
relevanter Stand der Technik ist, und die angegebenen Daten sind
die, die auf der Referenz erscheinen und müssen nicht dem wirklichen Publikationsdatum
entsprechen. Die Beschreibungen der Lehren irgendeiner zitierten
Referenz basieren auf unserer gegenwärtigen Interpretation davon,
und wir behalten uns das Recht vor, die Beschreibung zu überarbeiten,
wenn wir auf einen Fehler aufmerksam werden, und in Frage zu stellen,
ob die Beschreibung die tatsächlich
wiedergegebene Arbeit akkurat wiederspiegelt. Wir behalten uns das
Recht vor, die Interpretation von zitierten Arbeiten in Frage zu
stellen, insbesondere in Anbetracht von neuen oder widersprüchlichen
Beweisen.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung beschreibt eine Serie von kleinen wirkungsstarken
proteinartigen Inhibitoren von menschlicher neutrophiler Elastase
(hNE), wie in den Ansprüchen
definiert. Eine Gruppe von Inhibitoren stammt aus einer inhibitorischen
Domäne
vom Kunitz-Typ, die in einem Protein von menschlichem Ursprung gefunden
wurde, nämlich
der leichten Kette von menschlichem Inter-α-Trypsin-Inhibitor (ITI), welche Domänen enthält, die
als ITI-D1 und ITI-D2 bezeichnet werden. Die vorliegende Erfindung
offenbart Varianten von ITI-D2, wie in den Ansprüchen definiert, die eine sehr
hohe Affinität
für hNE
besitzen. Die vorliegende Erfindung umfasst Modifikationen in der
ITI-D2-Sequenz, wie in den Ansprüchen
definiert, die ihre Herstellung in der Hefe Pichia pastoris erleichtern
und die sehr wirkungsstarke Inhibitoren von hNE sind. Die Erfindung
betrifft auch Herstellungsverfahren.
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Die
Erfindung wird als eine Serie von Beispielen gezeigt, die den Entwurf,
die Herstellung und das Testen von tatsächlichen Inhibitoren beschreiben
und zusätzliche
Beispiele, die beschreiben, wie andere Inhibitoren entdeckt werden
könnten.
Die Erfindung betrifft Proteine, wie in den Ansprüchen definiert,
die mit hoher Affinität
menschliche neutrophile Elastase (hNE) inhibieren.
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Nomenklatur
und Abkürzungen
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Ausführliche Beschreibung der bevorzugten
Ausführungsformen
der Erfindung
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Eine
Proteinsequenz kann „Aprotinin-artige
Kunitz-Domäne" genannt werden,
wenn sie eine Sequenz enthält,
die, wenn sie durch „Alignment" angeordnet wird,
um Fehlpaarungen zu minimieren, mit vier oder weniger Fehlpaarungen
durch „Alignment" angeordnet werden
kann zur Abfolge:
Cys-(Xaa)6-Gly-Xaa-Cys-(Xaa)8-[Tyr|Phe]-(Xaa)6-Cys-(Xaa)2-Phe-Xaa-[Tyr|Trp|Phe]-Xaa-Gly-Cys-(Xaa)4-[Asn|Gly]-Xaa-[Phe|Tyr]-(Xaa)5-Cys-(Xaa)3-Cys, wobei Amino-säuren in Klammern, die durch
ein |-Symbol getrennt werden, alternative Aminosäuren für eine einzige Position darstellen.
Zum Beispiel bedeutet [Tyr|Phe], dass an dieser Position die Aminosäure entweder
Tyr oder Phe sein kann. Das Symbol Xaa bedeutet, dass an dieser
Position jede beliebige Aminosäure
verwendet werden kann. Für
den oben genannten Test zählen
eine Insertion oder Deletion als eine Fehlpaarung.
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In
Aprotinin werden die Cysteine mit 5, 14, 30, 38, 51 und 55 nummeriert
und werden durch die Disulfide 5-auf-55, 14-auf-38 und 30-auf-51
verbunden. Der Rest 15 wird P1-Rest genannt (SCHE67); Reste gegen den
Aminoterminus werden P2 (Rest 14), P3 (Rest 13) etc. genannt. Rest
16 wird P1' genannt,
17 ist P2', 18 ist
P3' etc.
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Es
gibt viele Homologe von Aprotinin, die sich von diesem an einer
oder mehren Positionen unterscheiden, aber die grundsätzliche
oben definierte Struktur beibehalten. Für eine bestimmte Liste von
Homologen ist es möglich,
die Häufigkeit
des Auftretens jeder Aminosäure
bei jeder zweideutigen Position tabellarisch aufzulisten. (Die Sequenz,
die die vorherrschendste Aminosäure
an jeder zweideutigen Position besitzt, wird als „Konsensus-Kunitz-Domäne" in Tabelle 100 aufgelistet).
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Eine „menschliche
Aprotinin-artige Kunitz-Domäne" ist eine Aprotinin-artige
Kunitz-Domäne, die
in der Natur in einem menschlichen Protein gefunden wird. Menschliche
Aprotinin-artige Kunitz-Domänen
schließen ein,
sind aber nicht beschränkt
auf, ITI-D1, ITI-D2,
App-I, TFPI2-D1, TFPI2-D2, TFPI2-D3, LACI-D1, LACI-D2, LACI-D3,
A3-Kollagen und die HKI B9-Domäne.
In dieser Liste bedeuten D1, D2 etc. die erste, zweite etc. Domäne des angezeigten
Multi-Domänen-Proteins.
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„Schwache", „gemäßigte", „starke" und „sehr starke" Bindung an und Inhibition
von hNE werden im Einklang mit Tabelle 55 definiert. Bevorzugter
Weise haben die Proteine der vorliegenden Erfindung einen Ki von 1.000 pM (d.h. sind „starke" Inhibitoren), noch
bevorzugter weniger als 50 pM, am meisten bevorzugt weniger als
10 pM (d.h. sind „sehr
starke" Inhibitoren).
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Für die Zwecke
der vorliegenden Erfindung kann eine Aprotinin-artige Kunitz-Domäne in zehn
Abschnitte aufgeteilt werden, basierend auf der Konsensus-Sequenz
und der Lage des katalytischen Zentrums. Unter Verwendung des Schemas
zur Aminosäurenummerierung
von Aprotinin sind diese Abschnitte wie folgt (siehe Tabelle 100):
- 1: 1–4
(Reste vor dem ersten Cys)
- 2: 5–9
(erstes Cys und folgende Reste vor P6)
- 3: 10–13
(P6 bis P3)
- 4: 14 (zweites Cys; P2)
- 5: 15–21
(P1 und P1' bis
P6')
- 6: 22–30
(nach P6 und bis zu und inkl. dem dritten Cys)
- 7: 31–36
(nach dem dritten Cys und bis zum Konsensus Gly-Cys
- 8: 37–38
(Konsensus Gly-Cys)
- 9: 39–42
(Reste nach Gly-Cys und vor dem Konsensus [Asn|Gly]
- 10: 43–55
(bis zum letzten Cys) (schließt
auch die Reste nach dem letzten Cys ein, falls vorhanden)
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Es
wird verstanden werden, dass in diesen Aprotinin-artigen Kunitz-Domänen, die
sich von Aprotinin durch eine oder mehrere Aminosäure-Insertionen
oder -Deletionen unterscheiden, oder die eine verschiedene Anzahl
von Aminosäuren
vor dem ersten Cystein oder nach dem letzten Cystein haben, sich
die tatsächliche Aminosäureposition
von der oben angegebenen unterscheiden kann. Es ist die Absicht
des Anmelders, dass diese Domänen
so nummeriert werden, dass sie zu der durch Alignment angeordneten
Aprotininsequenz korrespondieren, z.B., das erste Cystein der Domäne wird
zum Zwecke der Identifikation des Abschnitts als Aminosäure 5 nummeriert.
Es ist zu bemerken, dass der Abschnitt 1, obwohl er ein Teil von
Aprotinin ist, kein Teil der formellen Definition einer Aprotinin-artigen
Kunitz-Domäne
ist, und daher ist es keine Voraussetzung, dass die Proteine der
vorliegende Erfindung eine zu Abschnitt 1 korrespondierende Sequenz
einschließen.
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In ähnlicher
Weise ist ein Teil von Abschnitt 10 (nach dem letzten Cys) kein
notwendiger Teil der Domäne.
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Ein „humanisierter
Inhibitor" ist einer,
in dem mindestens einer der Abschnitte 3, 5, 7 und 9 sich durch mindestens
eine nicht-konservative Modifikation von der ähnlichsten (basierend auf Aminosäureidentitäten) menschlichen
Aprotinin-artigen Kunitz-Domäne
unterscheidet, in dem mindestens einer der Abschnitte 2, 6 und 10
(bis zum letzten Cys betrachtet) identisch ist, oder sich nur durch
konservative Modifkationen von der besagten ähnlichsten menschlichen Aprotinin-artigen
Kunitz-Domäne
unterscheidet, und welche nicht zu irgendeiner natürlich vorkommenden
nicht menschlichen Aprotinin-artigen Kunitz-Domäne identisch ist. (Es ist zu
bemerken, dass Abschnitt 1 bei dieser Bestimmung ignoriert wird,
da er außerhalb
der Sequenz ist, die benutzt wird, um eine Domäne zu definieren, und Abschnitte
4 und 8 werden ignoriert, weil sie für die Definition einer Aprotinin-artiger
Kunitz-Domäne
notwendig sind.)
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Die
Proteine der vorliegenden Erfindung sind bevorzugter Weise humanisierte
starke oder sehr starke hNE-Inhibitoren, wie in den Ansprüchen definiert.
Es sollte bemerkt werden, dass die menschlichen Aprotinin-artigen
Kunitz-Domänen,
die bisher identifiziert wurden, nur schwache hNE-Inhibitoren sind.
Eine Aprotinin-artige Kunitz-Domäne
ist „im
Wesentlichen homolog" zu
einer Referenzdomäne,
wenn sie über
die oben ausgeführte
kritische Region (Aprotininreste 5–55) mindestens 50 % identisch
in Aminosäuresequenz
zur korrespondierenden Sequenz von der oder innerhalb der Referenzdomäne ist,
und alle Abweichungen die Form von konservativen und/oder semi-konservativen
Modifikationen annehmen.
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Proteine
der vorliegenden Erfindung schließen solche ein, die eine Kunitz-Domäne umfassen,
die aus den Referenzproteinen EPI-HNE-3 oder EPI-HNE-4 besteht,
wie in Tabelle 100 definiert.
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Es
werden hNE-Bindedomänen
von Proteinen offenbart, welche mindestens 80 % identisch, noch
bevorzugter mindestens 90 % identisch in Aminosäuresequenz zur korrespondierenden
Referenzsequenz sind. Proteine werden offenbart, in denen die Anzahl
an Fehlpaarungen 0, 1, 2, 3, 4 oder 5 ist. Es werden Proteine offenbart,
in denen die hNE-Bindedomänen
von der Referenzdomäne
nur durch eine oder mehrere konservative Modifikationen abweichen.
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„Konservative
Modifikationen" werden
definiert als:
- a) konservative Substitutionen
von Aminosäuren,
wie später
definiert, und
- b) einzelne oder mehrfache Insertionen oder Deletionen von Aminosäuren an
den Termini, an den Grenzen zwischen den Domänen, in Schleifen oder in anderen
Abschnitten mit relativ hoher Beweglichkeit (wie zum Beispiel gezeigt
durch hohe Temperaturfaktoren oder mangelnde Auflösung in
der Röntgenstrukturbeugung, Neutronenbeugung
oder NMR). Bevorzugter Weise werden nicht mehr als etwa fünf Aminosäuren an einem
speziellen Lokus inseriert oder deletiert, außer an den Termini, und die
Modifikationen sind außerhalb
von Regionen, von denen bekannt ist, dass sie Verbindungsstellen
enthalten, die wichtig für
die Aktivität
sind.
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„Konservative
Substitutionen" sind
hierin definiert als Austausche innerhalb einer der folgenden fünf Gruppen:
- I. Kleine aliphatische, nicht-polare oder leicht-polare
Reste: [Ala, Ser, Thr, (Pro, Gly)]
- II. Saure Aminosäuren
und ihre Amide: [Asp, Glu, Asn, Gln],
- III. Polare, positiv geladene Reste: [His, Lys, Arg],
- IV. Aliphatische nicht-polare Reste: [Met, Leu, Ile, Val, (Cys)],
und
- V. Große,
aromatische Reste: [Phe, Tyr, Trp]
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Die
Reste Pro, Gly und Cys sind in Klammern, weil sie spezielle Rollen
in der Konformation spielen. Cys nimmt oft an Disulfidbrücken teil;
wenn es das nicht tut, ist es stark hydrophob. Gly verleiht der
Kette Flexibilität;
es wird oft als „Helixbrecher" beschrieben, obwohl
viele α-Helices Gly enthalten.
Pro verleiht der Kette Steilheit und wird auch als „Helixbrecher" beschrieben. Obwohl
Pro am häufigsten
in Schleifen gefunden wird, wird Pro auch in Helices und Sheets
gefunden. Diese Reste können
an bestimmten Positionen essentiell und woanders ersetzbar sein.
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„Semi-konservative
Modifikationen" werden
hierin definiert als Transpositionen von benachbarten Aminosäuren (oder
ihre konservativen Austausche) und semi-konservative Substitutionen. „Semi-konservative Substitutionen" sind definiert als
Austausche zwischen zwei der obigen Gruppen (I)–(V), die entweder auf die Übergruppe
bestehend aus (I), (II) und (III) beschränkt sind oder auf die Übergruppe
bestehend aus (IV) und (V). Zum Zwecke dieser Definition werden
jedoch Glycin und Alanin als Mitglieder beider Übergruppen betrachtet.
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„Nicht-konservative
Modifikationen" sind
Modifikationen, die weder konservativ noch semikonservativ sind.
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Es
werden Proteine offenbart, die weiterhin durch eine oder mehrere
der bevorzugten, stark bevorzugten oder am meisten bevorzugten Mutationen
charakterisiert sind, die in Tabelle 711 aufgeführt sind.
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Es
werden Proteine offenbart, die hNE-inhibitorische Domänen besitzen,
die nicht nur beträchtlich
homolog zu einer Referenzdomäne
sind, sondern auch als humanisierte Inhibitoren gelten.
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Es
wird offenbart, dass Anspruch 1 von PCT/US92/01501 sich auf Proteine
bezieht, die EpiNEalpha, EpiNE1, EpiNE2, EpiNE3, EpiNE4, EpiNE5,
EpiNE6, EpiNE7 und EpiNE8 genannt werden. Anspruch 3 bezieht sich
auf Proteine, die ITI-E7, BITI-E7, BITI-E&-1222, AMINO1, AMINO2, MUTP1, BITI-E7-141, MUTT26A,
MUTQE und MUT1619 genannt werden. (Mit der Ausnahme von EpiNEalpha
erscheinen Sequenzen von allen diesen Domänen in Tabelle 100.) Ansprüche 4–6 betreffen
Inhibitoren, die homolog, aber nicht identisch, mit den vorher erwähnten Inhibitoren
sind. Diese Inhibitoren könnten
sich von den Leit-Inhibitoren durch eine oder mehrere Substitutionen
der Klasse A (Anspruch 4) oder einer oder mehrerer Substitutionen der
Klassen A oder B (Anspruch 5) oder einer oder mehrerer Substitutionen
der Klasse A, B oder C (Anspruch 6) unterscheiden. Substitutionen
der Klasse A, B und C werden in Tabelle 65 von PCT/US92/01501 definiert. Zur
Erleichterung wurde Tabelle 65 in dieser Beschreibung wiedergegeben.
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Die
Bedeutung der Klassen A, B und C waren wie folgt: A, kein bedeutender
Effekt erwartet, wenn die molekulare Ladung im Bereich –1 bis +1
bleibt; B, keine bedeutende Effekte erwartet, aber wahrscheinlicher als
in A; und C, Rest in der Bindungs-Grenzfläche, jeder Austausch muss getestet
werden. Jeder Position eines Restes wurde eine Wertung von A, B,
C oder X zugewiesen; X bedeutet, dass keine Substitution erlaubt ist.
An den nicht-X-Positionen wurden erlaubte Substitutionen beschrieben.
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Die
vorliegende Erfindung schließt
Domänen
aus, die exakt den Leit-Domänen
der Ansprüche
1 und 3 von PCT/US92/01501 entsprechen. Es werden Domänen offenbart,
die sich auch von diesen Leit-Domänen durch eine oder mehrere
Mutationen unterscheiden, die keine Klasse A-Substitutionen, oder
Klasse A- oder B-Substitutionen und keine Klasse A-, B- oder C-Substitutionen
sind, wie in Tabelle 65 definiert. Es werden Domänen offenbart, von denen jede ähnlicher
zu einem der vorher genannten Referenzproteine ist als zu irgendeinem
der in PCT/US92/01501 beschriebenen Leit-Proteine.
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Die
Beispiele enthalten zahlreiche Beispiele von Aminosäuresequenzen,
die von DNA-Sequenzen
begleitet werden, die sie kodieren.
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Vergleichsbeispiel 1:
Expression und Display von BPTI, ITI-D1 und anderen Kunitz-Domänen
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Tabelle
30 zeigt ein Display-Gen, das kodiert: 1) das M13 III Signalpeptid,
2) BPTI und 3) die ersten paar Aminosäuren des reifen M13 III-Proteins.
Es wurden Phagen hergestellt, in denen dieses Gen das einzige iii-artige
Gen ist, so dass von allen exprimierten Kopien von III erwartet
wird, dass sie am Amino-Terminus des reifen Proteins modifiziert
sind. Substitutionen in der BPTI-Domäne können in den Kassetten gemacht
werden, die durch die AccIII, XhoI, PflMI, ApaI, BssHII, StuI, XcaI,
EspI, SphI oder NarI (selbe Erkennung als KasI)-Restriktionsschnittstellen
eingegrenzt werden. Tabelle 100 zeigt Aminosäuresequenzen einer Anzahl von
Kunitz-Domänen,
von denen einige hNE inhibieren. Jede der in Tabelle 100 gezeigten
hNE-inhibierenden Sequenzen kann als intaktes hNE-bindendes Protein
exprimiert werden, oder kann als eine Domäne in ein größeres Protein
eingebaut werden. Von Proteinen, die einen wesentlichen Teil einer
der in Tabelle 100 gefundenen hNE-inhibierenden Sequenzen umfassen,
wird erwartet, dass sie hNE-inhibitorische Aktivität zeigen.
Dies trifft besonders zu, wenn die Sequenz beibehalten wird, die
mit dem ersten Cystein beginnt und durch das letzte Cystein weitergeht.
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Die
Domäne
I von ITI ist, wie unten beschrieben, eine Kunitz-Domäne. Die
Fähigkeit
eines Display-Phagen, auf Matrices zurückgehalten zu werden, die hNE
aufweisen, hängt
mit der Affinität
der speziellen Kunitz-Domäne
(oder einem anderen Protein), die auf dem Phagen präsentiert
wird, zusammen. Eine Expression des ITI-Domäne 1::iii-Fusionsgens und eine
Präsentation
des Fusionsgens auf der Phagenoberfläche wurde durch Western-Analyse
und Experimente zur Phagentiter-Neutralisation gezeigt. Die Infektiosität von ITI-D1-Display-Phagen wurde durch
Antikörper,
die ITI binden, bis zu 99 % blockiert, während Wildtyp-Phagen nicht beeinträchtigt wurden.
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Tabelle
35 zeigt die Sequenz eines Fusionsgens umfassend: a) die Signalsequenz
von M13 III, b) ITI-D1 und c) den anfänglichen Teil des reifen III
von M13. Die präsentierte
ITI-D1-Domäne kann
durch Standardverfahren verändert
werden, einschließlich:
i) Oligonukleotidgerichtete Mutagenese von einzelsträngiger Phagen-DNA
und ii) Kassettenmutagenese von RF-DNA unter Verwendung der Restriktionsschnittstellen
(BglI, EagI, NcoI, SryI, PstI und KasI (zwei Schnittstellen)), die
im Gen geschaffen wurden.
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Vergleichsbeispiel 2:
Fraktionierung von MA-ITI-D1-Phagen, die an Agarose-immobilisierte
Proteasekügelchen
gebunden sind
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Um
zu testen, ob Phagen, die ITI-D1::III-Fusionsprotein präsentieren,
stark mit den Proteasen menschliche neutrophile Elastase hNE interagieren,
wurden Aliquots von Display-Phagen mit Agarose-immobilisierten hNE-Kügelchen
(„hNE-Kügelchen") inkubiert. Die
Kügelchen
wurden gewaschen und gebundene Phagen durch pH-Fraktionierung, wie
in
US 5,223,409 beschrieben,
eluiert. Die pHs, die in dem schrittweisen Gradienten verwendet
wurden, waren 7,0, 6,0, 5,5, 5,0, 4,5, 4,0, 3,5, 3,0, 2,5 und 2,0.
Nach Elution und Neutralisierung wurde in den verschiedenen Auftrags-,
Wasch- und pH-Elutionsfraktionen der Titer bestimmt. Phagen, die
ITI-D1 präsentierten,
wurden mit Phagen verglichen, die EpiNE-7 präsentierten.
-
Die
Ergebnisse von mehreren Fraktionierungen werden in Tabelle 212 gezeigt
(EpiNE-7- oder MA-ITI-D1-Phagen,
gebunden an hNE-Kügelchen).
Die pH-Elutionsprofile, die unter Verwendung des Kontroll-Display-Phagen
(EpiNE-7) erhalten wurden, waren früheren Profilen ähnlich (
US 5,223,409 ). Etwa 0,3
% der EpiNE-7-Display-Phagen, die auf die hNE-Kügelchen
aufgetragen wurden, eluierten während
der Verfahrensweise der Fraktionierung, und das Elutionsprofil besaß ein Maximum
für eine
Elution bei etwa pH 4,0.
-
Die
MA-ITI-D1-Phagen zeigen keine Anzeichen einer großen Affinität für hNE-Kügelchen.
Die pH-Elutionsprofile für
an hNE-Kügelchen
gebundene MA-ITI-D1-Phagen zeigen im Wesentlichen eine einförmige Abnahme
an Phagen, die bei sinkendem pH gewonnen wurden. Weiterhin waren
die gesamten Anteile der auf die Kügelchen aufgetragenen Phagen,
die während
der Verfahrensweisen der Fraktionierung gewonnen wurden, ziemlich
gering: 0,002 %.
-
Veröffentlichte
Ki-Werte der Inhibition von neutrophiler
Elastase durch das intakte, große
ITI-Protein (Mr = 240.000) liegen im Bereich
zwischen 60 und 150 nM (SWAI88, ODOM90). Unsere eigenen Messungen der
pH-Fraktion von an hNE-Kügelchen
gebundenen Display-Phagen zeigt, dass Phagen, die Proteine mit geringer
Affinität
für hNE
präsentieren
(> 1 μM), nicht
durch die Kügelchen
gebunden werden, während
Phagen, die Proteine mit größerer Affinitität (nM) präsentieren,
an die Kügelchen
binden und bei etwa pH 5 eluiert werden. Wenn die erste Domäne vom Kunitz-Typ
der leichten Kette von ITI voll für die inhibitorische Aktivität von ITI
gegen hNE verantwortlich ist, und wenn diese Domäne korrekt auf dem MA-ITI-D1-Phagen
präsentiert
wird, dann scheint es, dass die minimale Affinität eines Inhibitors für hNE, der
ein Binden und Fraktionieren von Display-Phagen auf hNE-Kügelchen
erlaubt, zwischen 50 und 100 nM ist.
-
Vergleichsbeispiel 3:
Veränderung
der P1-Region von ITI-D1
-
Wir
nehmen an, dass ITI-D1 und EpiNE-7 in Lösung dieselbe 3D-Konfiguration
besitzen wie BPTI. Obwohl EpiNE-7 und ITI-D1 an den Positionen 13,
17, 20, 32 und 39 identisch sind, unterscheiden sie sich stark in
ihren Affinitäten
für hNE.
Um die Affinität
von ITI-D1 für
hNE zu verbessern, wurde die EpiNE-7-Sequenz Val 15-Ala 16-Met 17-Phe 18-Pro 19-Arg20 (fettgeschriebene, unterstrichene Aminosäuren sind
Veränderungen)
in die ITI-D1-Sequenz durch Kassettenmutagenese zwischen die EagI-
und StyI/NcoI-Schnittstellen, die in Tabelle 35 gezeigt werden,
eingebaut. Phagenisolate, die das ITI-D1::III-Fusionsgen mit den
EpiNE-7-Austauschen um
die P1-Position enthalten, werden MA-ITI-D1E7 genannt.
-
Vergleichsbeispiel 4:
Fraktionierung der MA-ITI-D1E7-Phagen
-
Um
zu testen, ob ITI-D1E7-Display-Phagen hNE-Kügelchen binden, wurden pH-Elutionsprofile gemessen.
Aliquots von EpiNE-7-, MA-ITI-D1- und MA-ITI-D1E7-Display-Phagen wurden mit
hNE-Kügelchen drei
Stunden lang bei Raumtemperatur inkubiert. Die Kügelchen wurden gewaschen und
die Phagen wurden wie in
US 5,223,409 beschrieben
eluiert, außer
dass nur drei pH-Elutionen durchgeführt wurden. Diese Daten befinden
sich in Tabelle 215. Das pH-Elutionsprofil von EpiNE-7-Display-Phagen
ist wie beschrieben. MA-ITI-D1E7-Phagen
zeigen ein breites Elutionsmaximum um pH 5. Der gesamte Anteil von MA-ITI-D1E7-Phagen,
die durch pH-Elution von hNE-Kügelchen
erhalten wurden, war etwa 40-fach weniger als die, die unter Verwendung
von EpiNE-7-Display-Phagen erhalten wurden.
-
Das
pH-Elutionsverhalten von MA-ITI-D1E7-Phagen, die an hNE-Kügelchen
gebunden sind, ist qualitativ ähnlich
zu dem, das bei Verwendung von BPTI[K15L]-III-MA-Phagen beobachtet
wird. BPTI mit der K15L-Mutation hat eine Affinität für hNE von ≈ 3 nM. (Veränderungen
und Mutationen werden angezeigt durch Wiedergabe des originalen
(Wildtyp) Aminosäuretyps,
dann der Position und dann des neuen Aminosäuretyps; das heißt K15L
bedeutet einen Austausch von Lys15 zu Leu.).
Unter der Annahme, dass alles andere gleich bleibt, deutet das pH-Elutionsprofil
für MA-ITI-D1E7
an, dass die Affinität
der freien ITI-D1E7-Domäne
für hNE im
nM-Bereich sein könnte.
Wenn das der Fall ist, hat die Substitution der EpiNE-7-Sequenz
anstelle der ITI-D1-Sequenz um die P1-Region eine 20- bis 50-fache Steigerung
der Affinität
für hNE
hervorgerufen (unter der Annahme, dass Ki =
60 bis 150 nM für
die unveränderte
ITI-D1).
-
Wenn
EpiNE-7 und ITI-D1E7 in Lösung
dieselbe Struktur besitzen, zeigen diese Proteine identische Aminosäuresequenzen
zu hNE über
die Interaktionsoberfläche.
Trotz dieser Ähnlichkeit
zeigt EpiNE-7 eine grob geschätzt
1.000-fach größere Affinität für hNE als
ITI-D1E7 es tut.
Diese Beobachtung stellt die Wichtigkeit von nicht in Kontakt tretenden
sekundären
Resten für
die Modulation von Interaktionsstärken heraus.
-
Die
native leichte Kette von ITI ist an zwei Positionen glykosyliert,
Ser10 und Asn45 (GEBH86).
Es wurde gezeigt, dass ein Entfernen der Glykosaminoglykanketten
die Affinität
des Inhibitors für
hNE etwa 5-fach verringert (SELL87). Ein anderer möglicherweise wichtiger
Unterschied zwischen EpiNE-7 und ITI-D1E7 ist der der Nettoladung.
Die Austausche in BPTI, die EpiNE-7 herstellen, reduzieren die gesamte
Ladung auf dem Molekül
von +6 zu +1. Sequenzunterschiede zwischen EpiNE-7 und ITI-D1E7
reduzieren die Ladung auf Letzterem weiterhin zu –1. Weiterhin
stammt die Änderung
in der Nettoladung zwischen diesen zwei Molekülen von Sequenzunterschieden,
die in zentralen Teilen der Moleküle vorkommen. Position 26 ist
ein Lys in EpiNE-7 und ist ein Thr in ITI-D1E7, während diese
Reste an Position 31 jeweils Gln und Glu sind. Diese Änderungen
in der Sequenz ändern
nicht nur die Nettoladung auf den Molekülen, sondern positionieren
auch einen negativ geladenen Rest nahe an die Interaktionsoberfläche in ITI-D1E7.
Es kann sein, dass das Vorkommen einer negativen Ladung bei Position
31 (die in keinem anderen der hier beschriebenen hNE-Inhibitoren
gefunden wird), die Inhibitor-Protease-Interaktion destabilisiert.
-
Vergleichsbeispiel 5:
Herstellung von BITI-E7-Phagen
-
Mögliche Gründe dafür, dass
MA-ITI-D1E7-Phagen eine geringere Affinität für hNE als MA-EpiNE7-Phagen haben,
schließen
ein: a) unkorrekte Spaltung des IIISignal::ITI-D1E7::reifesIII Fusionsprotein, b) ungeeignete
negative Ladung auf der ITI-DIE7-Domäne, c) Konformations- oder
dynamische Änderungen
im Kunitz-Rückgrat,
die durch Substitutionen wie Phe4 bis Ser4 verursacht werden, und d) nicht-optimale
Aminosäuren
in der ITI-D1E7:hNE-Kontaktfläche,
wie Q34 oder A11.
-
Um
die ersten drei Möglichkeiten
zu untersuchen, substituierten wir die ersten vier Aminosäuren von EpiNE7
mit den ersten vier Aminosäuren
von ITI-D1E7. Diese Substitution sollte ein Peptid liefern, das
durch Signalpeptidase-I in derselben Weise gespalten werden kann
wie die IIISignal::EpiNE7::reifeIII Fusion. Weiterhin ist Phe4 von BPTI ein Teil des hydrophoben Kerns
des Proteins; ein Ersetzen durch Serin könnte die Stabilität oder den
dynamischen Charakter von ITI-D1E7 ungünstig verändern. ITI-D1E7 hat ein negativ
geladenes Glu an der Position 2, während EpiNE7 Pro besitzt. Wir
haben die drei Änderungen
am Aminoterminus des ITI-D1E7-Proteins (K1R, E2P und S4F) durch
Oligonukleotidgerichtete Mutagenese eingeführt, um BITI-E7 herzustellen;
Phagen, die BITI-E7 präsentieren,
werden MA-BITI-E7 genannt.
-
Wir
haben die Eigenschaften der ITI-III-Fusionsproteine, die von den
Phagen MA-ITI-D1 und MA-BITI präsentiert
werden verglichen unter Verwendung von Western-Analyse wie vorher
beschrieben, und haben keine signifikanten Unterschiede in der scheinbaren
Größe oder
relativen Menge der Fusionsproteine gefunden, die von einem der
Display-Phagenstämme hergestellt
werden. Daher gibt es keine großen
Unterschiede in den prozessierten Formen jedes Fusionsproteins,
das auf dem Phagen präsentiert
wird. Als Erweiterung davon sind auch keine großen Unterschiede in den prozessierten
Formen der Gen-III-Fusionsproteine vorhanden, die durch MA-ITI-D1E7
und MA-EpiNE7 präsentiert
werden. Große Änderungen
in der Proteinkonformation auf Grund von verändertem Prozessieren sind daher
vermutlich nicht für
die großen
Unterschiede in der Bindung an hNE-Kügelchen,
die durch MA-ITI-D1E7 und MA-EpiNE7 Display-Phagen gezeigt wurden,
verantwortlich.
-
Wir
haben die Bindungseigenschaften an hNE-Kügelchen von MA-BITI- und MA-BITI-E7-Display-Phagen charakterisiert
unter Verwendung der erweiterten Verfahrensweise der pH-Fraktionierung, die
in
US 5,223,409 beschrieben
wird. Die Ergebnisse finden sich in Tabelle 216. Die pH-Elutionsprofile
für MA-BITI
und MA-BITI-E7 zeigen signifikante Unterschiede zu den Profilen,
die durch MA-ITI-D1 und MA-ITI-D1E7 gezeigt werden. In beiden Fällen verursachen
die Änderungen
am vermeintlichen Aminoterminus des präsentierten Fusionsproteins
einen mehrfachen Anstieg am Anteil des aufgetragenen Display-Phagens,
der von den hNE-Kügelchen
eluiert wird.
-
Die
Bindungskapazität
von hNE-Kügelchen
für Display-Phagen
variiert unter den Zubereitungen der Kügelchen und mit dem Alter jeder
individuellen Zubereitung der Kügelchen.
Daher ist es schwer, die absoluten Ausbeuten an Phagen von Elutionen
zu vergleichen, die zu verschiedenen Zeiten durchgeführt wurden.
Zum Beispiel variiert der Anteil an MA-EpiNE7-Display-Phagen, der
von hNE-Kügelchen
gewonnen wurde, zweifach zwischen den in Tabellen 212, 215 und 216
gezeigten Experimenten. Jedoch sind die Formen der pH-Elutionsprofile ähnlich.
Es ist möglich,
etwas für
die Variationen in der Bindungskapazität an hNE-Kügelchen zu korrigieren, indem
die Display-Phagenausbeuten auf die Gesamtausbeute von MA-EpiNE7-Phagen,
die in einer gleichzeitigen Elution von den Kügelchen gewonnen wurden, zu
normalisieren. Wenn die in Tabelle 212, 215 und 216 gezeigten Daten
so normalisiert werden, werden die gewonnenen Display-Phagen relativ
zum gewonnenen MA-EpiNE7 in Tabelle 10 gezeigt.
-
-
Damit
führen
die Austausche in der Amino-terminalen Sequenz des präsentierten
Proteins zu einem drei- bis fünffachen
Anstieg im Anteil des Display-Phagen, der von hNE-Kügelchen
eluiert wird. Zusätzlich
zu einer verstärkten
Bindung, führen
die Änderungen,
die in MA-BITI-E7
eingeführt
wurden, zu Phagen, die von hNE-Kügelchen
bei einem geringeren pH eluieren, als die Eltern-Phagen MA-ITI-D1E7.
Während
die Eltern-Display-Phagen mit einem breiten pH-Maximum, welches
um pH 5,0 konzentriert ist, eluieren, besitzt das pH-Elutionsprofil für MA-BITI-E7-Display-Phagen
ein pH-Maximum um etwa pH 4,75 bis pH 4,5.
-
Das
pH-Elutionsmaximum der MA-BITI-E7-Display-Phagen liegt zwischen
den Maxima, die durch BPTI(K15L)- und BPTI(K15V, R17L)-Display-Phagen
gezeigt werden (jeweils pH 4,75 und pH 4,5 bis pH 4,0), beschrieben
in
US 5,223,409 . Aus
dem pH-Maximum, das durch die Display-Phagen gezeigt wird, sagen
wir voraus, dass das BITI-E7-Protein frei in der Lösung eine
Affinität
für hNE
im 100 pM-Bereich haben kann. Dies würde einen annähernd 10-fachen
Anstieg an Affinität
für hNE
verglichen mit dem, der oben für
ITI-D1E7 geschätzt
wurde, darstellen.
-
Wie
oben beschrieben wurde, zeigt Western-Analyse von Phagen-Proteinen,
dass es keine großen Änderungen
in Gen-III-Fusionsproteinen nach Veränderungen der Amino-terminalen
Sequenz gibt. Daher ist es unwahrscheinlich, dass die Änderungen
in Affinität
der Display-Phagen
für hNE-Kügelchen
den umfassenden Veränderungen
in der Proteinfaltung zugeschrieben werden können, die von verändertem
(„korrektem") Prozessieren des
Fusionsproteins in den Amino-terminalen Mutanten resultiert. Die
Verbesserungen in der Bindung können
teilweise begründet
sein durch: 1) das Absinken der negativen Nettoladung (–1 bis 0)
auf dem Protein, das vom Glu zu Pro-Austausch bei Position 2 stammt,
oder 2) erhöhter
Proteinstabilität,
die von der Ser zu Phe-Substitution bei Rest 4 im hydrophoben Kern
des Proteins resultiert, oder 3) die kombinierten Wirkungen beider
Substitutionen.
-
Vergleichsbeispiel 6:
Herstellung und Eigenschaften von MA-BITI-E7-1222 und MA-BITI-E7-141
-
Innerhalb
der vermuteten Kunitz:hNE-Kontaktfläche unterscheiden sich BITI-E7
und EpiNE7 nur an zwei Positionen: 11 und 34. In EpiNE7 sind diese
Reste jeweils Thr und Val. In BITI-E7 sind sie Ala und Gln. Zusätzlich hat
BITI-E7 ein Glu bei 31, während
EpiNE7 Gln hat. Diese negative Ladung könnte die Bindung beeinflussen,
obwohl sich der Rest nicht direkt in der Kontaktfläche befindet.
Wir haben Oligonukleotid-gerichtete Mutagenese benutzt, um die Auswirkungen
von Substitutionen an den Positionen 11, 31 und 34 auf die Protease:Inhibitor-Interaktion zu untersuchen.
-
Das
ITI-D1-Derivat BITI-E7-1222 ist BITI-E7 mit dem Austausch A11T.
ITI-D1-Derivat BITI-E7-141 ist das BITI-E7 mit den Änderungen
E31Q und Q34V; Phagen, deren Gegenwart diese Proteine anzeigt, sind MA-BITI-E7-1222
und MA-BITI-E7-141. Wir haben die Bindungseigenschaften an hNE-Kügelchen
von MA-BITI-E7-1222 und MA-BITI-E7-141-Display-Phagen untersucht unter
Verwendung des erweiterten pH-Fraktionierungsprotokolls,
das vorher beschrieben wurde. Die Ergebnisse sind in Tabelle 217
(für MA-BITI-E7
und MA-BITI-E7-1222) und 218 (für
MA-EpiNE7 und MA-BITI-E7-141). Die pH-Elutionsprofile für die MA-BITI-E7- und
MA-BITI-E7-1222-Phagen sind fast identisch. Beide Phagenstämme zeigen
pH-Elutionsprofile mit identischen Maxima (zwischen pH 5,0 und pH
4,5) sowie denselben gesamten Anteil von aufgetragenen Phagen, die
von hNE-Kügelchen
eluiert werden (0,03 %). Damit hat die T11A-Substitution im präsentierten
ITI-D1-Derivat keinen nennenswerten Effekt auf die Bindung an hNE-Kügelchen.
-
Im
Gegensatz dazu beeinträchtigen
die Austausche an den Positionen 31 und 34 die hNE-Bindungseigenschaften
der Display-Phagen stark. Das pH-Maximum des Elutionsprofils von
MA-BITI-E7-141-Phagen ist zu einem niedrigeren pH bezüglich des
Eltern-Phagen MA-BITI-E7
verschoben. Weiterhin ist die Position des Maximums (zwischen pH
4,5 und pH 4,0) identisch mit der, die durch MA-EpiNE7-Phagen in
diesem Experiment gezeigt wurde. Schließlich zeigen die MA-BITI-E7-141-Phagen
einen 10-fachen Anstieg im Verhältnis zum
elterlichen MA-BITI-E7 im gesamten Anteil an aufgetragenen Phagen,
die von hNE-Kügelchen
eluiert wurden (0,3 % gegenüber
0,03 %). Der gesamte Anteil an MA-BITI-E7-141-Phagen, die von hNE-Kügelchen eluiert
wurden, entspricht fast dem zweifachen von der von MA-EpiNE7-Phagen.
-
Die
vorangehenden Ergebnisse zeigen, dass die Bindung durch MA-BITI-E7-141-Display-Phagen an hNE-Kügelchen
vergleichbar mit der von MA-EpiNE7-Phagen ist. Wenn die zwei Proteine
(EpiNE7 und BITI-E7-141) in Lösung ähnliche
Affinitäten
für hNE
besitzen, dann ist die Affinität
des BITI-E7-141-Proteins für hNE
in der Größenordnung
von 1 pM. Eine solche Affinität
ist annähernd
100-fach größer als
die, die vorangehendend für
das Elternprotein (BITI-E7) geschätzt wurde und ist 105 bis 106 mal so
groß wie
die Affinität
für hNE,
die für
das intakte ITI-Protein berichtet wird.
-
Vergleichsbeispiel 7:
Mutagenese von BITI-E7-141
-
BITI-E7-141
unterscheidet sich von ITI-D1 an neun Positionen (1, 2, 4, 15, 16,
18, 19, 31 und 34). Um das Protein zu erhalten, das die wenigsten Änderungen
von ITI-D1 besitzt, während
es hohe spezifische Affinität
für hNE
beibehält,
haben wir die Auswirkungen einer Umkehr der Austausche an Position
1, 2, 4, 16, 19, 31 und 34 untersucht. Die Derivate von BITI-E7-141, die getestet
wurden, sind MUT1619, MUTP1 und MUTT26A. Die Derivate von BITI,
die getestet wurden, sind AMINO1 und AMINO2. Das Derivat von BITI-E7, das
getestet wurde, ist MUTQE. Alle diese Sequenzen werden in Tabelle
100 gezeigt. MUT1619 stellt die ITI-D1-Reste Ala
16 und
Ser
19 wieder her. Die als „MUTP1" bezeichnete Sequenz
bestätigt
die Aminosäuren
I
15, G
16, S
19 im Zusammenhang von BITI-E7-141. Es ist
wahrscheinlich, dass M
17 und F
18 optimal
für eine
hNE-Bindung mit hoher Affinität
sind. G
16 und S
19 treten
häufig
in den hNE-bindenden BPTI-Varianten mit hoher Affinität auf, die
aus der Fraktionierung einer Bibliothek von BPTI-Varianten gegen
hNE erhalten wurden (ROBE92). Drei Austausche am vermuteten Aminoterminus
der präsentierten
ITI-D1-Domäne
wurden eingefügt,
um die MA-BITI-Phagen-Serie herzustellen. AMINO1 trägt die Sequenz
K
1 bis E
2, während AMINO2
K
1 bis S
4 trägt. Andere
Aminosäuren
in der Amino-terminalen Region dieser Sequenzen sind wie in ITI-D1.
MUTQE stammt aus BITI-E7-141 durch den Austausch Q31E (was den ITI-D1
Wildtyp-Rest wiederherstellt). Schließlich ist beabsichtigt, dass
das mutagenisierende Oligonukleotid MUTT26A eine mögliche Stelle
für N-verknüpfte Glykosylierung
entfernt, N
24-G
25-T
26. Im intakten ITI-Molekül, das aus humanem Serum isoliert
wurde, ist die leichte Polypeptidkette an dieser Stelle glykosyliert
(N
45, ODOM90). Es ist wahrscheinlich, dass
N
24 glykosyliert sein wird, wenn das BITI-E7-141-Protein
durch eukaryotische Expression hergestellt wird. Eine solche Glykosylierung
kann das Protein immunogen machen, wenn es für eine Langzeitbehandlung verwendet
wird. Das MUTT26A enthält
die Veränderung
T26A und entfernt die möglichen
Glykosylierungsstellen mit minimalen Änderungen der allgemeinen chemischen
Eigenschaften des Rests an dieser Position. Zusätzlich wird ein Ala-Rest häufig in
anderen BPTI-Homologen an Position 26 gefunden (Siehe Tabelle 34
von
US 5,223,409 ). Die
Mutagenese wurde mit ssDNA des MA-BITI-E7-141-Phagen durchgeführt.
-
Vergleichsbeispiel 8:
hNE-Bindungseigenschaften von mutagenisiertem MA-BITI-E7-141-Display-Phagen
-
Tabelle
219 zeigt die pH-Elutionsdaten für
verschiedene von hNE-Kügelchen
eluierte Display-Phagen. Die gesamten pfu, die auf die Kügelchen
aufgetragen wurden, befinden sich in Spalte 2. Die Anteile dieser
Auftrags-pfu, die in jeder pH-Fraktion des verkürzten pH-Elutionsprotokolls gewonnen wurden (pH
7,0, pH 3,5 und pH 2,0) befinden sich in den nächsten drei Spalten. Für die Daten,
die unter Verwendung des erweiterten pH-Elutionsprotokolls erhalten wurden,
stellt die pH 3,5-Auflistung die Summe der Anteile des Auftrags
dar, die in den Elutionsproben von pH 6,0, pH 5,5, pH 5,0, pH 4,5,
pH 4,0 und pH 3,5 gewonnen wurden. Die pH 2,0-Auflistung ist die
Summe der Anteile des Auftrags, erhalten aus den pH 3,0-, pH2,5-
und pH 2,0-Elutionsproben. Der gesamte Anteil an Auftrags-pfu, der
während
des pH-Elutionsprotokolls erhalten wurde, befindet sich in der sechsten
Spalte. Die letzte Spalte der Tabelle listet den gesamten Anteil
von gewonnenen Auftrags-pfu auf, normalisiert auf den Wert, der
für MA-BITI-E7-141-Phagen
erhalten wurde.
-
Zwei
Faktoren müssen
in Betracht gezogen werden, wenn Vergleiche zwischen den in Tabelle
219 gezeigten Daten gemacht werden. Der Erste ist, dass auf Grund
der kinetischen Natur der Phagenfreisetzung von hNE-Kügelchen
und der längeren
Zeit, die in das erweiterte pH-Elutionsprotokoll
einbezogen ist, wird der Anteil an Auftrags-pfu, der in der pH 3,5-Fraktion
gewonnen wird, auf Kosten der pH 2,0-Fraktion im erweiterten Protokoll
bezüglich
dieser Werte, die im verkürzten
Protokoll gewonnen werden, angereichert sein. Die Größe dieser
Wirkung kann gesehen werden, wenn die Ergebnisse verglichen werden,
die erhalten werden, wenn MA-BITI-E7-141-Display-Phagen von hNE-Kügelchen
unter Verwendung der zwei Protokolle eluiert wurden. Der zweite
Faktor ist, dass für
den Bereich an Auftrags-pfu, der in Tabelle 219 aufgelistet ist,
die Auftrags-pfu die Gewinnung beeinflussen. Je größer die
Auftrags-pfu, umso größer der
gesamte Anteil des Auftrags, der in der Elution gewonnen wird. Diese
Wirkung erscheint, wenn Auftrags-pfu sich durch mehr als den Faktor
von etwa 3 bis 4 unterscheiden. Diese Wirkung kann zu einem Überschätzen der
Affinität
von Display-Phagen
für hNE-Kügelchen
führen,
wenn Daten von Phagen, die in höheren
Titern aufgetragen wurden, mit der von Phagen verglichen werden,
die in geringeren Titern aufgetragen wurden.
-
Unter
Berücksichtigung
dieser Vorbehalte können
wir die Daten in Tabelle 219 interpretieren. Die Wirkungen der Mutationen,
die in MA-BITI-E7-141-Display-Phagen eingeführt wurden („elterlich") auf die Bindung von
Display-Phagen an hNE-Kügelchen
kann in drei Kategorien gruppiert werden: die Austausche, die geringe oder
keine messbaren Auswirkungen haben, die, die gemäßigte (2- bis 3-fache) Auswirkung
haben und die, die große
(> 5-fach) Auswirkungen
haben.
-
Die
Austausche MUTT26A und MUTQE scheinen eine geringe Auswirkung auf
die Bindung von Display-Phagen an hNE-Kügelchen zu haben. Was die gesamten
zurück
gewonnenen pfu betrifft, so binden Diplay-Phagen, die diese Änderungen
enthalten, an hNE-Kügelchen
so gut wie die elterlichen. Tatsächlich
sind die pH-Elutionsprofile, die für die elterlichen und die MUTT26A-Display-Phagen
aus dem erweiterten pH-Elutionsprotokoll erhalten werden, nicht
zu unterscheiden. Die Bindung des MUTQE-Display-Phagen scheint bezüglich des
elterlichen gering reduziert zu sein und, angesichts der aufgetragenen
pfu ist es wahrscheinlich, dass diese Bindung etwas überbewertet
wird.
-
Die
Sequenzveränderungen,
die über
die MUTP1 und MUT1619 Oligonukleotide eingefügt wurden, scheinen die Bindung
von Display-Phagen an hNE-Kügelchen
etwa 2- bis 3-fach zu reduzieren. Angesichts der Auftragstiter und
der Verteilungen von zurück
gewonnener pfu unter den verschiedenen Elutionsfraktionen ist es
wahrscheinlich, dass 1) diese beiden Display-Phagen geringere Affinitäten für hNE-Kügelchen
haben als es der MA-EpiNE7-Display-Phage
tut und 2) die MUT1619-Display-Phagen eine größere Affinität für hNE-Kügelchen haben als es die MUTP1-Display-Phagen
tun.
-
Die
Sequenzänderungen
am Aminoterminus von BITI-E7-141 scheinen die Bindung durch Display-Phagen
an hNE-Kügelchen
mindestens 10-fach zu reduzieren. Die AMINO2-Austausche reduzieren vermutlich die
Display-Phagen-Bindung in einem beträchtlich höheren Ausmaß als es die AMINO1-Austausche tun.
-
Auf
Grund der vorangehenden Interpretationen der Daten in Tabelle 219
können
wir darauf schließen, dass:
- 1) Die Substitution von ALA für THR an
der Position 26 in ITI-D1 und seinen Derivaten keine Wirkung auf die
Interaktion des Inhibitors mit hNE hat. Daher kann die Möglichkeit
einer Glykosylierung eines Inhibitor-Proteins am Asn24,
das in einer eukaryotischen Zellkultur hergestellt wird, ohne Verringerung
der Affinität für hNE vermieden
werden.
- 2) Der Anstieg an Affinität
von Display-Phagen für
hNE-Kügelchen
aus den Austauschen E31Q und Q34V stammt primär aus der Substitution von
Val bei 34.
- 3) Alle drei Austausche in der Amino-terminalen Region von ITI-D1
(Positionen 1, 2 und 4) beeinflussen die Bindung von Display-Phagen
an hNE-Kügelchen
in unterschiedlichen Ausmaßen.
Die S4F-Veränderung scheint
etwa dieselbe Wirkung zu haben wie E2P. Der Austausch an Position
1 scheint nur eine kleine Wirkung zu besitzen.
- 4) Die Austausche in der Region um den P1-Rest in BITI-E7-141
(Position 15) beeinflussen die Bindungen von Display-Phagen an hNE.
Die Austausche A16G und P19S scheinen die Affinität des Inhibitors
etwas zu reduzieren (vielleicht 3-fach). Die Substitution von I15V
reduziert die Bindung weiter.
-
BITI-E7-141
unterscheidet sich von ITI-D1 an neun Positionen. Aus der vorangehenden
Diskussion heraus scheint es wahrscheinlich, dass ein auf ITI-D1
basierender hNE-Inhibitor mit hoher Affinität konstruiert werden könnte, der
sich von der ITI-D1-Sequenz nur an fünf oder sechs Positionen unterscheiden
würde.
Diese Unterschiede wären:
Pro an Position 2, Phe an Position 4, Val an Position 15, Phe an
Position 18, Val an Position 34 und Ala an Position 26. Wenn eine
Glykosylierung von Asn24 von keiner Bedeutung
ist, könnte
Thr an 26 beibehalten werden.
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Zusammenfassung: geschätzte Affinitäten von
isolierten ITI-D1-Derivaten für
hNE
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Auf
Grund von Display-Phagenbindung an und Elution von hNE-Kügelchen
ist es möglich,
Affinitäten für hNE abzuschätzen, die
verschiedene Derivate von ITI-D1 frei in Lösung zeigen könnten. Diese
geschätzten Werte
werden in Tabelle 55 zusammengefasst.
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Von der ITI-Domäne 2 abgeleitete
hNE-Inhibitoren
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Die
vorliegende Erfindung umfasst aus ITI-D2 abgeleitete hNE-Inhibitoren,
wie in den Ansprüchen
definiert. Diese Inhibitoren wurden in guter Ausbeute in Pichia
pastoris hergestellt. EPI-HNE-4 inhibiert die menschliche neutrophile
Elastase mit einem KD ≈ 5 pM.
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Reinigung und Eigenschaften
von EPI-HNE-Proteinen
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I. EPI-HNE Proteine
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Beispiel 1: Aminosäuresequenzen
von EPI-HNE-3 und EPI-HNE-4
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Tabelle
100 zeigt die Aminosäuresequenzen
von vier Inhibitor-Proteinen der menschlichen neutrophilen Elastase
(hNE): EPI-HNE-1 (Vergleichsbeispiel) (identisch zu EpiNE1), EPI-HNE-2 (Vergleichsbeispiel), EPI-HNE-3
und EPI-HNE-4. Diese Proteine stammen aus den gezeigten elterlichen
Domänen
vom Kunitz-Typ. Jedes dieser Proteine wird durch Alignment an die
Elterndomäne
angeordnet unter Verwendung der sechs Cysteinreste (schattiert)
gezeigt, die für
die Domäne
vom Kunitz-Typ charakteristisch sind. Reste innerhalb der Inhibitor-Proteine, die sich
von denen in den Elternproteinen unterscheiden, sind in Großbuchstaben.
Es wurden ganze Proteine mit den Sequenzen EPI-HNE-1 (Vergleichsbeispiel),
EPI-HNE-2 (Vergleichsbeispiel), EPI-HNE-3 und EPI-HNE-4 (Tabelle
100) hergestellt. Von größeren Proteinen,
die eine der hNE-inhibierenden Sequenzen umfassen, wird erwartet,
dass sie potente hNE-inhibitorische Aktivität besitzen; EPI-HNE-3 und EPI-HNE-4
sind besonders bevorzugt. Es wird erwartet, dass Proteine, die einen
bedeutenden Teil von einer der in Tabelle 100 gefundenen hNE-inhibierenden
Sequenzen umfassen (besonders wenn die Sequenz beibehalten wird,
die an oder vor dem ersten Cystein beginnt und bis zum letzten Cystein
oder darüberhinaus
weitergeht), potente hNE-inibitorische Aktivität zeigen werden.
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Es
werden die hNE-Inhibitoren EPI-HNE-1 und EPI-HNE-2 offenbart, die
aus dem Rinderprotein BPTI (Aprotinin) abgeleitet sind. Innerhalb
der Domäne
vom Kunitz-Typ unterscheiden sich diese zwei Inhibitoren von BPTI
an den gleichen acht Positionen: K15I, R17F, I18F, I19P, R39M, A40G,
K41N und R42G. Zusätzlich unterscheidet
sich EPI-HNE-2 (Vergleichsbeispiel) von sowohl BPTI als auch EPI-HNE-1
(Vergleichsbeispiel) durch die Gegenwart von vier zusätzlichen
Resten (EAEA), die am Amino-Terminus vorhanden sind. Diese Reste
wurden hinzugefügt,
um die Sekretion des Proteins in Pichia pastoris zu erleichtern.
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EPI-HNE-3
ist aus der zweiten Kunitz-Domäne
der leichten Kette des menschlichen inter-α-Trypsin-Inhibitor-Proteins (ITI-D2)
abgeleitet. Die Aminosäuresequenz
von EPI-HNE-3 unterscheidet sich von der von ITI-D2(3–58) an
nur vier Positionen: R15I, I18F, Q19P und L20R. EPI-HNE-4 unterscheidet
sich von EPI-HNE-3 durch die Substitution A3E (der Amino-terminale
Rest), was sowohl die Sekretion des Proteins in P. pastoris erleichtert,
als auch den KD für hNE verbessert. Tabelle 602
zeigt einige physikalische Eigenschaften der hNE-Inibitorproteine.
Alle vier Proteine sind kleine, hoch affine (Ki =
2 bis 6 pM), schnell wirkende (kon = 4 bis
11 × 106 M–1s–1)
Inhibitoren von hNE.
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II. Herstellung der hNE-Inhibitoren
EPI-HNE-2 (Vergleichsbeispiel), EPI HNE-3 und EPI-HNE-4
-
Beispiel 2: Das Pichia
pastoris - Herstellungssystetem
-
Es
wurden transformierte Stämme
von Pichia pastoris verwendet, um die verschiedenen EPI-HNE-Proteine, die
von BPTI und ITI-D2 abgeleitet sind, zu exprimieren. Proteinexpressionskassetten
werden in das Plasmid pHIL-D2 unter Verwendung der BstBI- und EcoRI-Schnittstellen
(Tabelle 111) kloniert. Die DNA-Sequenz von pHIL-D2 wird in Tabelle
250 gezeigt. Das klonierte Gen ist unter der transkriptionellen
Kontrolle des stromaufwärts
gelegenen aox1-Gen-Promotors (bezeichnet als „aox1 5'")
von P. pastoris und regulatorischen Sequenzen (dunkel schattierte
Region) und stromabwärts
gelegenen Polyadenylierungs- und Transkriptions-Terminations-Sequenzen
(zweite gekreuzt schraffierte Region, bezeichnet „aox1 3'"). P. pastoris GS115 ist ein mutierter
Stamm, der ein nicht-funktionsfähiges Histidinol-Dehydrogenase-Gen
(his4) enthält. Das
auf dem Plasmid pHIL-D2
enthaltene his4-Gen und seine Derivate können verwendet werden, um die
Histidin-Defizienz
im Wirtsstamm auszugleichen. Eine Linearisierung des Plasmids pHIL-D2
an der gezeigten SacI-Schnittstelle steuert den Einbau des Plasmids
in das Wirtsgenom am aox1-Lokus
durch homologe Rekombination während
der Transformation. Stämme
von P. pastoris, die eingebaute Kopien des Expressionsplasmids enthalten,
werden Proteingene unter der Kontrolle des aox1-Promotors exprimieren,
wenn der Promotor durch Wachstum in Gegenwart von Methanol als einziger
Kohlenstoffquelle aktiviert wird.
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Wir
haben dieses Pichia pastoris-Herstellungssystem hoher Dichte verwendet,
um Proteine durch Sekretion in das Zell-KM herzustellen. Die Expressionsplasmide
wurden hergestellt durch Ligieren von synthetischen DNA-Sequenzen,
kodierend für
das direkt an den Aminoterminus des gewünschten hNE-Inhibitors fusionierte
S. cerevisiae-Mating-Faktor-α-PräPro-Peptid,
in das Plasmid pHIL-D2 unter Verwendung der gezeigten BstBI und
der EcoRI Schnittstellen. Tabelle 251 zeigt die DNA-Sequenz eines
BstBI-bis-EcoRI-Inserts, das pHIL-D2 in pHIL-D2 (MFα-PräPro::EPI-HNE-3)
umwandelt. In dieser Konstruktion wird das Fusionsprotein unter
die Kontrolle des stromaufwärts
gelegenen induzierbaren P. pastoris aox1-Genpromotors und die stromabwärts gelegenen
aox1-Gentranskriptions-Terminations- und Polyadenylierungs-Sequenzen gestellt.
Expressions-Plasmide wurden durch SacI-Verdau linearisiert, und
die lineare DNA wurde durch homologe Rekombination in das Genom
des P. pastoris-Stamms GS115 durch Sphäroplasten-Transformation eingebaut.
Regenerierte Sphäroplasten
wurden auf Wachstum in der Abwesenheit von zugefügtem Histidin selektiert, neu
plattiert, und die individuellen Isolate wurden einem Screening
auf Methanol-Verwendungs-Phenotyp
(mut+), Sekretionsspiegel und Gendosis (abgeschätzt durch
Southern Hybridisierungsexperimente) unterzogen. Stämme mit
hohem Sekretionsspiegel wurden zur Herstellung von hNE-Inhibitoren
ausgewählt:
PEY-33 zur Herstellung von EPI-HNE-2 (Vergleichsbeispiel) und PEY-43
zur Herstellung von EPI-HNE-3. Wir schätzen, dass in beiden dieser
Stämme
vier Kopien des Expressionsplasmids in einer Tandemanordnung in
den aox1-Gen-Lokus integriert sind.
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Um
die Veränderung
des Kunitz-Domänen-kodierenden
Abschnitts des von pHIL-D2 abgeleiteten Plasmids zu erleichtern,
entfernten wir die zwei in Tabelle 111 gezeigten Restriktionsschnittstellen:
die BstBI bei 4.780 und die AatIII-Schnittstelle bei 5.498. Damit
wird der für
die Kunitz-Domänen
kodierende Abschnitt durch einzigartige AatII und EcoRI-Schnittstellen begrenzt.
Die neuen Plasmide werden pD2pick („Insert") genannt, wobei „Insert" die Domäne definiert, die unter Kontrolle
des aox1-Promotors kodiert ist. Tabelle 253 zeigt die DNA-Sequenz
von pD2pick (MFα::EPI-HNE-3).
Tabelle 254 zeigt eine Auflistung von Restriktionsschnittstellen
in pD2pick (MFα::EPI-HNE-3).
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EPI-HNE-4
wird durch pD2pick (MFaPräPro::EPI-HNE-4)
kodiert, welches sich von pHIL-D2
darin unterscheidet, dass: 1) der AatII/EcoRI-Abschnitt, der in
Tabelle 251 gezeigten Sequenz, durch den in Tabelle 252 gezeigten
Abschnitt ersetzt wird und 2) die oben diskutierten Austausche in
den Restriktionsschnittstellen gemacht wurden. Stamm-PEY-53 ist
P. pastoris GS115, der mit pD2pick (MFα::EPI-HNE-4) transformiert wurde.
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Beispiel 3: Proteinherstellung
-
Um
die Proteine herzustellen, wurden P. pastoris-Stämme in „Mixed Feed"-Fermentationen ähnlich zur von
Digan et al. (DIGA89) beschriebenen Verfahrensweise, wachsen gelassen.
Obwohl andere die Herstellung von Kunitz-Domänen in P. pastoris beschrieben
haben, ist es gut bekannt, dass viele Sekretionssysteme Proteasen
einbeziehen. Daher zieht es nicht automatisch nach sich, dass veränderte Kunitz-Domänen mit
einer hohen Potenz zur hNE-Inhibition
von P. pastoris sekretiert werden kann, da der neue Inhibitor irgendein Schlüsselenzym
im Sekretionsweg inhibieren könnte.
Dennoch haben wir herausgefunden, dass P. pastoris hNE-Inhibitoren
mit hohen Ausbeuten sekretieren können.
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Kurz
gesagt wurden die Kulturen zuerst im „Batch-Modus" mit Glycerin als
Kohlenstoffquelle wachsen gelassen. Nach dem Erschöpfen des
Glycerins wurde die Kultur für
etwa vier Stunden in Glycerin-limitiertem „Feed"-Modus wachsen gelassen, um die Zellmasse
weiter zu erhöhen
und den aox1-Promotor zu dereprimieren. In der letzten Herstellungsphase
wurde die Kultur in Methanol-limitiertem „Feed"-Modus wachsen gelassen. Während dieser
Phase ist der aox1-Promotor voll aktiv und das Protein wird in das
KM sekretiert.
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Tabelle
607 und Tabelle 608 zeigen die Kinetiken des Zellwachstums (geschätzt als
A600) und der Proteinsekretion (mg/l) für die Kulturen
von PEY-33 und PEY-43, während
der Methanol-limitierten „Feed"-Anteile der relevanten
Fermentationen. Konzentrationen der Inhibitor-Proteine in den Fermentationskulturen
wurden aus in vitro -Tests der hNE-Inhibition durch verdünnte Aliquots
von zellfreien Kulturmedien, die zu den angezeigten Zeitpunkten
erhalten wurden, bestimmt. Trotz Ähnlichkeiten in der Gendosis,
den Fermentationsbedingungen, den Zelldichten und den Sekretionskinetiken,
unterscheiden sich die Endkonzentrationen von Inhibitor-Proteinen,
die durch die zwei Stämme
sekretiert werden, um fast eine Größenordnung. Die Endkonzentration
von EPI-HNE-2 (Vergleichsbeispiel) im PEY-33-Fermentations-KM war
720 mg/l. Die Endkonzentration von EPI-HNE-3 im PEY-43-Fermentations-KM
war 85 mg/l. Die Unterschiede in den sekretierten Proteinendkonzentrationen
können
aus idiosynkratischen Unterschieden der Effizienzen, mit denen die
Hefesynthese und Prozessierungssysteme mit den verschiedenen Proteinsequenzen
interagieren, resultieren.
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Der
Stamm PEY-33 sekretiert EPI-HNE-2-Protein (Vergleichsbeispiel) als
eine einzelne molekulare Spezies in das KM, von dem die Aminosäurezusammensetzung
und N-terminale Sequenzierung zeigten, dass diese die korrekt prozessierte
Kunitz-Domäne
mit der in Tabelle 601 gezeigten Sequenz ist. Die molekulare Haupt-Spezies,
die durch PEY-43-Kulturen hergestellt wurde, war das korrekt prozessierte
EPI-HNE-3-Protein. Jedoch sekretiert dieser Stamm auch eine kleine
Menge (etwa 15 % bis 20% des gesamten EPI-HNE-3's) an unkorrekt prozessiertem Material.
Es zeigte sich, dass dieses Material eine Mischung aus Proteinen
mit Amino-terminalen Verlängerungen
(primär
neun oder sieben Reste lang) ist, die aus der unkorrekten Spaltung des
MF-α-PräPro-Leaderpeptids
von der reifen Kunitz-Domäne
herrührt.
Das korrekt prozessierte Protein wurde im Wesentlichen frei von
diesen Verunreinigungen gereinigt, wie unten beschrieben.
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III. Reinigung der hNE-Inhibitoren
EPI-HNE-2 (Vergleichsbeispiel) und EPI-HNE-3
-
Die
Proteine können
leicht aus Fermenter-KM durch biochemische Standardverfahren gereinigt
werden. Die spezifische Verfahrensweise zur Reinigung ändert sich
mit den spezifischen Eigenschaften jedes Proteins, wie unten beschrieben.
-
Vergleichsbeispiel 9:
Reinigung von EPI-HNE-2
-
Tabelle
603 zeigt Einzelheiten zur Reinigung von EPI-HNE-2, Charge 1. Die
PEY-33-Fermenterkultur wurde
durch Zentrifugation bei 8.000 × g
für 15
Minuten geerntet, und das Zellpellet wurde verworfen. Die 3,3 Liter-Fraktion
des Überstands
wurde mikrofiltriert unter Verwendung des Minitan Ultrafiltration
Systems (Millipore Corporation, Bedford, MA), das mit vier 0,2 μ Filtereinheiten
ausgestattet war.
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Das
aus dem Mikrofiltrationsschritt erhaltene Filtrat wurde in zwei
folgenden Ultrafiltrationsschritten verwendet. Zuerst wurden mit
dem 0,2 μ-Mikrofiltrat
zwei 30 K-Ultrafiltrationen
durchgeführt
unter Verwendung des Minitan-Apparates, ausgestattet mit acht 30,000
NMWL-Polysulfonfilterplatten (#PLTK0MP04, Millipore Corporation,
Bedford, MA). Die Retentat-Lösung
aus der ersten 30 K-Ultrafiltration wurde mit 10 mM NaCitrat, pH
= 3,5, verdünnt
und einer zweiten 30 K-Ultrafiltration unterworfen. Die zwei 30
K-Ultrafiltrate
wurden kombiniert und ergaben ein Endvolumen von 5 Litern, die etwa
1,4 Gramm von EPI-HNE-2-Protein (geschätzt aus hNE-Inhibitionsmessungen)
enthielten.
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Das
30 K-Ultrafiltrat wurde mit einem Pufferwechsel im zweiten Ultrafiltrationsschritt
konzentriert unter Verwendung des Minitan-Apparats, der mit acht
5.000 NMWL-Filterplatten
(#PLCC0MP04, Millipore Corporation, Bedford, MA) ausgestattet war.
Zu zwei Zeitpunkten während
der 5 K-Ultrafiltration wurde die Retentat-Lösung mit 10 mM NaCitrat, pH
= 3,5 von etwa 300 ml auf 1,5 Liter verdünnt. Das am Ende erhaltene
5 K-Ultrafiltrationsretentat
(ca. 200 ml) wurde auf ein Endvolumen von 1.000 ml mit 10 mM NaCitrat,
pH = 3,5 verdünnt.
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EPI-HNE-2-Protein
wurde aus der 5 K-Ultrafiltrationsretentatlösung durch Ammoniumsulfatfällung bei Raumtemperatur
erhalten. 100 ml von 0,25 M Ammoniumacetat, pH = 3,2, (1/10 Volumen)
wurden zum 5 K-Ultrafiltrationsretentat zugefügt, gefolgt von einem Endvolumen
(1,1 Liter) von 3 M Ammoniumsulfat. Nach einer 30-minütigen Inkubation
bei Raumtemperatur wurde das ausgefallene Material durch Zentrifugation
bei 10.000 × g
für 45
Minuten pelletiert. Die überstehende
Lösung
wurde entfernt, das Pellet wurde in Wasser auf ein Endvolumen von
400 ml aufgelöst
und die Ammoniumsulfatfällung
wurde unter der Verwendung der oben beschriebenen Verhältnisse
wiederholt. Das Pellet aus der zweiten Ammoniumsulfatfällung wurde
in 50 mM Natriumazetat, pH = 3,5, auf ein Endvolumen von 300 ml
aufgelöst.
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Restliches
Ammoniumsulfat wurde aus der EPI-HNE-2-Präparation durch Ionenaustauschchromatographie
entfernt. Die Lösung
aus dem Ammoniumsulfatfällungsschritt
wurde auf eine starke Kationentauschersäule aufgetragen (50 ml Bettvolumen
Makroprep 50 S) (Bio-Rad Laboratories, Inc, Hercules, CA), die zuvor mit
10 mM NaCitrat, pH = 3,5, äquilibriert
wurde. Nach dem Laden wurde die Säule mit 300 ml 10 mM NaCitrat, pH
= 3,5 gewaschen. EPI-HNE-2 wurde dann im Batch-Verfahren von der
Säule mit
300 ml von 50 mM NH4OAc, pH = 6,2 eluiert.
Die EPI-HNE-2-Aktivität
enthaltenden Fraktionen wurden vereinigt und die resultierende Lösung wurde
lyophilisiert. Das getrocknete Proteinpulver wurde in 50 ml dH2O aufgelöst
und die Lösung wurde
durch ein 0,2 μ-Filter
(#4192, Gelman Sciences, Ann Arbor, MI) durchtreten gelassen. Die
Konzentration des aktiven Inhibitors in der endgültigen Stammlösung wurde
als 2 mM (13,5 mg/ml) bestimmt. Diese Stammlösung (EPI-HNE-2, Charge 1)
wurde als 1 ml Aliquots bei 4 °C
und –70 °C mehr als
11 Monate ohne Verlust an Aktivität gelagert.
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Tabelle
603 fasst die Ausbeuten und die relative Reinheit von EPI-HNE-2
bei verschiedenen Schritten in der Verfahrensweise zur Reinigung
zusammen. Die gesamte Ausbeute der Reinigungsverfahrensweise war etwa
30 %. Die Hauptquelle für
Verluste war ein Zurückhalten
von Material in den Retentatfraktionen der 0,2 μ-Mikrofiltrations- und 30 K-Ultrafiltrationsschritte.
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Beispiel 4: Reinigung
von EPI-HNE-3
-
Die
Reinigung von EPI-HNE-3, Charge 1, wird in Tabelle 604 gezeigt.
Die PEY-43-Fermenterkultur wurde
durch Zentrifugation bei 8.000 × g
für 15
Minuten geerntet und das Zellpellet wurde verworfen. Die Lösung des Überstands
(3.100 ml) wurde durch 0,2 μ Minitaneinheiten
(4 Einheiten) mikrofiltriert. Nach der Konzentration wurde eine
Diafiltration des Retentats durchgeführt, so dass das Endvolumen
des Filtrats aus der 0,2 μ-Filtration
3.300 ml war.
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Eine
30 K-Ultrafiltration wurde mit dem Filtrat des 0,2 μ-Mikrofiltrationsschritts
durchgeführt.
Sobald das Retentatvolumen auf 250 ml reduziert worden war, wurde
eine Diafiltration des Retentats bei einem konstanten Retentatvolumen
(250 ml) für
30 Minuten bei einer Geschwindigkeit von 10 ml/min durchgeführt. Das resultierende
Endvolumen des Filtrats war 3.260 ml.
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Es
wurde gefunden, dass EPI-HNE-3-Protein und andere Komponenten des
Mediums aus der Lösung ausfallen,
wenn das Fermenter-KM konzentriert wurde. Aus diesem Grund wurde
der 5 K-Ultrafiltrationsschritt nicht durchgeführt.
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Korrekt
prozessiertes EPI-HNE-3 wurde im Wesentlichen frei von fehl-prozessierten
Formen und anderen Fermenterkulturkomponenten durch Ionenaustauschchromatographie
gereinigt. Eine starke Kationentauschersäule von 30 ml Bettvolumen (Makroprep
50S) wurde mit 10 mM NaCitrat pH = 3,5 äquilibriert. Das 30 K-Ultrafiltrationsfiltrat
wurde auf die Säule
aufgetragen und die Bindung von EPI-HNE-3 an die Säule wurde bestätigt, in
dem der vollständige
Verlust von Inhibitor-Aktivität
im Säulendurchfluss
gezeigt wurde. Die Säule wurde
dann mit 300 ml von 10 mM NaCitrat, pH = 3,5, gewaschen.
-
Um
EPI-HNE-3 von der Säule
zu entfernen, eluierten wir es nacheinander mit 300 ml Volumina
der folgenden Lösungen:
100
mM Ammoniumacetat, pH = 3,5
50 mM Ammoniumacetat, pH = 4,8
50
mM Ammoniumacetat, pH = 6,0
50 mM Ammoniumacetat, pH = 6,0,
0,1 M NaCl
50 mM Ammoniumacetat, pH = 6,0, 0,2 M NaCl
50
mM Ammoniumacetat, pH = 6,0, 0,3 M NaCl
50 mM Ammoniumacetat,
pH = 6,0, 0,4 M NaCl
50 mM Tris/Cl pH = 8,0, 1,0 NaCl
-
Der
Großteil
des EPI-HNE-3 eluierte in zwei 50 mM Ammoniumacetat-, pH = 6,0 -Fraktionen.
Die 0,1 M NaCl-Fraktion enthielt etwa 19 % der aufgetragenen EPI-HNE-3-Aktivität (28 mg
von 159 mg Auftrag) und im Wesentlichen alle der fehl-prozessierten
Formen von EPI-HNE-3. Die 0,2 M NaCl-Fraktion enthielt etwa 72 %
(114 mg) des aufgetragenen EPI-HNE-3, und war fast vollständig frei
von den fehl-prozessierten Formen mit höherem Molekulargewicht und
anderen UV-absorbierenden Verunreinigungen. Die Fraktionen aus der
50 mM Ammoniumacetat-, pH = 6,0, 0,2 M NaCl -Elution mit den höchsten Konzentrationen
an EPI-HNE-3 wurden vereinigt (95 mg).
-
Eine
Ammoniumsulfatfällung
wurde mit dem 0,2 M NaCl, pH = 6,0-Eluat von der Ionentauschersäule durchgeführt. 800
ml an 3 M Ammoniumsulfat wurden zu 160 ml an Eluatlösung zugefügt (Endkonzentration Ammoniumsulfat
= 2,5 M) und die Mischung wurde bei Raumtemperatur für 18 Stunden
inkubiert. Das gefällte Material
wurde dann durch Zentrifugation bei 10.000 × g für 45 Minuten pelletiert. Die
Flüssigkeit
des Überstands
wurde verworfen und das pelletierte Material wurde in 100 ml Wasser
gelöst.
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Restliches
Ammoniumsulfat wurde aus der EPI-HNE-3-Präparation durch Batch-Ionenaustauschchromatographie
entfernt. Der pH der Proteinlösung
wurde auf 3,0 mit verdünnter
(1/10) HOAc eingestellt und die Lösung wurde dann auf eine Makroprep
50S-Säule von
10 ml Bettvolumen aufgetragen, die mit 10 mM NaCitrat, pH = 3,5 äquilibriert
worden war. Nach dem Laden der Probe wurde die Säule mit 100 ml von 10 mM NaCitrat,
pH = 3,5 gewaschen, gefolgt von 100 ml dH2O.
EPI-HNE-3 wurde von der Säule
mit 100 ml von 50 mM NH4CO3,
pH = 9,0 eluiert. pH9-Fraktionen mit den höchsten Konzentrationen an EPI-HNE-3
wurden vereinigt (60 mg) und bei 4 °C 7 Tage vor der Lyophilisierung
gelagert.
-
Das
lyophilisierte Proteinpulver wurde in 26 ml dH2O
gelöst
und die Lösung
wurde durch ein 0,2 μ-Filter (#4912,
Gelman Sciences, Ann Arbor, MI) durchtreten gelassen. Es wurde gefunden,
dass die Konzentration an aktivem Inhibitor in der endgültigen Stammlösung 250 μM (1,5 mg/ml)
war. Diese Stammlösung (EPI-HNE-3,
Charge 1) wurde als 1 ml Aliquots bei –70 °C für mehr als sechs Monate ohne
Verlust an Aktivität gelagert.
In wässriger
Lösung
gelagertes EPI-HNE-3 (ohne jegliche Pufferung) wurde bei einer Lagerung
bei 4 °C
abgebaut. Nach fünf
Monaten war etwa 70 % des Materials mit einem Ki von
etwa 12 pM aktiv.
-
Tabelle
604 zeigt die Ausbeute und relative Reinheit von EPI-HNE-3 bei verschiedenen
Schritten in der Verfahrensweise der Reinigung. Ein Haupt-Reinigungsschritt
trat bei der ersten Verfahrensweise der Ionenaustauschchromatographie
auf. Der Ammoniumsulfatfällungsschritt
lieferte nur einen kleinen Grad an weiterer Reinigung. Ein gewisser
Verlust an Inhibitor-Aktivität
trat bei Inkubation bei pH = 9 auf (siehe pH-Stabilitätsdaten). Die Herstellung und
Reinigung von EPI-HNE1 und EPI-HNE-4 waren analog zu denen von EPI-HNE-2
und EPI-HNE-3.
-
Beispiel 5: Tricin-PAGE-Analyse
von EPI-HNE-2 (Vergleichsbeispiel) und EPI-HNE-3
-
Das
hoch auflösende
Tricin-Gelsystem von Schagger und von Jagow (SCHA87) wurde benutzt,
um die hergestellten gereinigten Proteine zu analysieren (siehe
oben). Für
eine gute Auflösung
der EPI-HNE-Proteine von kleinem Molekulargewicht benutzten wir
eine 16,5 % auflösende
Schicht mit 10 % Trenn- und 4 % Sammelschichten. Nach einer Silberfärbung untersuchten
wir ein Gel mit:
- Bande 1: EPI-HNE-2 25 ng,
- Bande 2: EPI-HNE-2 50 ng,
- Bande 3: EPI-HNE-2 100 ng,
- Bande 4: EPI-HNE-2 200 ng,
- Bande 5: EPI-HNE-3 25 ng,
- Bande 6: EPI-HNE-3 50 ng,
- Bande 7: EPI-HNE-3 100 ng,
- Bande 8: EPI-HNE-3 200 ng, und
- Bande 9: Molekulargewichtsstandard: RPN 755, (Amersham Corporation,
Arlington Heights, IL).
-
Gefärbte, auf
dem Gel sichtbare Proteine und ihre Molekulargewichte in Dalton
sind: Ovalbumin (46.000), Carboanhydrase (30.000), Trypsin-Inhibitor
(21.500) Lyoszym (14.300) und Aprotinin (6.500). Die Menge an aufgetragenem
Protein wurde aus Messungen der hNE-Inhibition bestimmt. Wir fanden die
folgenden Eigenschaften. EPI-HNE-2, Charge 1, zeigt eine einzige
gefärbte
Bande der erwarteten Größe (ca.
6.700 D) bei allen Auftragsproben. Ähnlich zeigt das EPI-HNE-3,
Charge 1, Protein eine einzige gefärbte Bande der erwarteten Größe (ca.
6.200 D). Bei der größten Auftragsmenge
können
Spuren der unkorrekt prozessierten Form mit höherem Molekulargewicht (ca.
7.100 D) nachgewiesen werden. Auf der Grundlage von silbergefärbter hoch
auflösender
PAGE-Analyse, wird bestimmt, dass die Reinheit beider Proteinpräparationen
signifikant größer als
95 % ist.
-
IV. Eigenschaften von
EPI-HNE-2 (Vergleichsbeispiel) und EPI-HNE-3
-
A. Inhibition von hNE
-
Beispiel 6: Gemessene
KDs von EPI-HNE-Proteinen für hNE
-
Inhibitionskonstanten
für mit
hNE reagierende Proteine (Ki) wurden bestimmt
unter Verwendung von Raumtemperaturmessungen der Hydrolyse eines
fluorogenen Substrats (N-Methoxysuccinyl-Ala-Ala-Pro-Val-7-Amino-4-Methylcumarin,
Sigma M-9771) durch hNE. Für
diese Messungen wurden Aliquots der geeignet verdünnten Inhibitor-Stammlösungen zu 2
ml Lösungen
von 0,847 nM hNE in Reaktionspuffer (50 mM Tris-Cl, pH = 8,0, 150
mM NaCl, 1 mM CaCl2, 0,25 % Triton-X-100)
in Fluoreszenz-Küvetten
aus Kunststoff hinzugefügt.
Die Reaktionen wurden bei Raumtemperatur 30 Minuten lang inkubiert.
Am Ende der Inkubationszeit wurde das fluorogene Substrat bei einer
Konzentration von 25 μM
zugefügt,
und der Zeitverlauf für
einen Anstieg an Fluoreszenz bei 470 nm (Anregung bei 380 nm) auf
Grund von enzymatischer Substratspaltung unter Verwendung eines
Spektrofluorometers (Perkin-Elmer 650–15) und Schreibers aufgezeichnet.
Wir haben nicht für
die Kompetition zwischen Substrat und Inhibitor korrigiert, weil
(S0/Kon) 0,07 ist
(wobei So die Substratkonzentration und Km die
Bindungskonstante des Substrats für hNE ist). Ki hängt mit
Kapparent zusammen durch Ki =
Kapparent × (1/(1 + (S0/Km))). Die Korrektur ist klein verglichen
mit den möglichen
Fehlern in Kapparent. Die Geschwindigkeiten
der enzymatischen Substratspaltung wurden aus den linearen Steigungen der
gemessenen Anstiege an Fluoreszenz bestimmt. Die Prozent Restaktivität von hNE
in Gegenwart des Inhibitors wurde berechnet als die Prozentzahl
der Geschwindigkeit an Fluoreszenzanstieg, die in Gegenwart des
Inhibitors beobachtet wurde, zu der, die beobachtet wurde, wenn
kein zugefügter
Inhibitor vorhanden war.
-
Wir
haben Daten aufgenommen, die benutzt wurden, um Ki für die Reaktion
von EPI-HNE-2 und EPI-HNE-3 mit hNE zu bestimmen. Die wie oben beschriebenen
erhaltenen Daten werden als Prozent Restaktivität, aufgetragen als Funktion
von zugegebenem Inhibitor, aufgenommen. Die Werte für Ki und für
die aktive Inhibitor-Konzentration in der Stammlösung werden durch ein Programm
zum Anpassen mit der Methode kleinster Fehlerquadrate („least
square fit") erhalten.
Aus den Daten wurden Ki-Werte für EPI-HNE-2
und für EPI-HNE-3,
die mit hNE bei Raumtemperatur reagieren, als 4,8 pM beziehungsweise
6,2 pM berechnet. Die Bestimmungen des Ki für EPI-HNE-2
und EPI-HNE-3, das mit hNE reagiert, werden in Tabelle 610 und Tabelle 611
gezeigt.
-
Die
kinetischen Assoziationskonstanten für mit hNE reagierende Inhibitoren
(kon) wurden aus Messungen der fortschreitenden
Inhibition der hydrolytischen Substrataktivität durch hNE nach Zugabe von
Inhibitor bestimmt. Für
diese Experimente wurde eine bekannte Konzentration von Inhibitor
zu einer Lösung
von hNE zugefügt
(0,847 nM) und Substrat (25 μM)
in 2 ml Reaktionspuffer in einer Fluoreszenz-Küvette aus Kunststoff. Die Fluoreszenzänderung
nach Zugabe des Inhibitors wurde kontinuierlich aufgenommen. In
diesen Experimenten stieg die Fluoreszenz der Probe nicht linear
mit der Zeit an. Stattdessen fiel der Anteil an Fluoreszenz stetig
ab, was eine steigende Inhibition von hNE durch den zugegebenen
Inhibitor wiederspiegelte. Die enzymatische Geschwindigkeit bei
ausgewählten
Zeitpunkten nach Zugabe des Inhibitors wurde aus der Steigung der
Tangente an den Zeitverlauf der Fluoreszenz zu diesem Zeitpunkt
bestimmt.
-
Die
kinetische Konstante kon für mit hNE
reagierendes EPI-HNE-2 wurde wie folgt bestimmt. EPI-HNE-2 zu 1,3
nM wurde zu einem Puffer, enthaltend 0,867 nM hNE (I:E = 1,5:1)
zum Zeitpunkt 0 hinzugefügt.
Die gemessenen Prozent Restaktivät
wurde als eine Funktion der Zeit nach Zugabe des Inhibitors aufgenommen.
Ein Programm zur Anpassung mit der Methode kleinster Fehlerquadrate
(„least
square fit") wurde benutzt,
um den Wert von kon = 4,0 × 106 M–1s–1 zu
erhalten.
-
Die
kinetische Dissoziationskonstante koff wird
aus den gemessenen Werten von Ki und kon berechnet als: koff =
KD × kon.
-
Die
Werte solcher Messungen sind in Tabelle 602 eingeschlossen. Die
EPI-HNE-Proteine sind kleine, hoch affine, schnell wirkende Inhibitoren
von hNE.
-
B. Spezifität
-
Beispiel 7: Spezifität der EPI-HNE-Proteine
-
Wir
versuchten, die Inhibitionskonstanten für mit einigen Serinproteasen
reagierende EPI-HNE-Proteine
zu bestimmen. Die Ergebnisse werden in Tabelle 605 zusammengefasst.
In allen Fällen
außer
bei Chymotrypsin konnten wir keine Inhibition beobachten, selbst
wenn 10 bis 100 μM-Inhibitor
zu Enzymen bei Konzentrationen im nM-Bereich zugefügt wurden.
In Tabelle 605 basieren unsere berechneten Werte für Ki (für
die Enzyme außer
Chymotrypsin) auf der konservativen Annahme von weniger als 10 %
Inhibition bei der höchsten
getesteten Inhibitor-Konzentration. Für Chymotrypsin ist der Ki etwa 10 μM
und ist vermutlich nicht spezifisch.
-
C. In Vitro Stabilität
-
Beispiel 8: Widerstandsfähigkeit
gegenüber
oxidativer Inaktivierung
-
Tabelle
620 zeigt Messungen der Empfänglichkeit
von EPI-HNE-Proteinen für
oxidative Inaktivierung, verglichen mit der von zwei anderen natürlichen
Protein-hNE-Inhibitoren: α-1-Protease-Inhibitor
(API) und sekretorischer-Leukozyten-Protease-Inhibitor (SLPI). API
(10 μM),
SLPI (8,5 μM),
EPI-HNE-1 (5 μM),
EPI-HNE-2 (10 μM),
EPI-HNE-3 (10 μM)
und EPI-HNE-4 (10 μM)
wurden dem potenten Oxidationsmittel Chloramin-T ausgesetzt, in
den gezeigten Oxidationsmittel:Inhibitor-Verhältnissen in 50 mM Phosphatpuffer,
pH = 7,0 für
20 Minuten bei Raumtemperatur. Am Ende der Inkubationszeit wurden
die Oxidationsreaktionen durch Zufügen von Methionin auf eine
Endkonzentration von 4 mM abgefangen. Nach einer weiteren 10-minütigen Inkubation
wurden die abgefangenen Reaktionen verdünnt und auf Inhibitor-Restaktivität mit unserem
Standard-hNE-Inhibitions-Test getestet.
-
Sowohl
API als auch SLPI werden durch niedrige molare Verhältnisse
von Oxidationsmittel zu Inhibitor inaktiviert. Die molaren Verhältnisse
an Chloramin-T:Protein, die für
eine 50 %ige Inhibition von API und SLPI benötigt werden, sind etwa 1:1
beziehungsweise 2:1. Diese Verhältnisse
stimmen gut mit dem berichteten Vorhandensein von zwei und vier
leicht oxidierten Methioninresten in API beziehungsweise SLPI überein.
Im Gegensatz dazu behalten alle vier EPI-HNE-Proteine im Wesentlichen
eine vollständige
hNE-Inhibitions-Aktivität nach einem
Aussetzen gegenüber
Chloramin-T bei allen getesteten molaren Verhältnissen (bis zu 50:1, in den Fällen von
EPI-HNE-3 und EPI-HNE-4). Weder EPI-HNE-3 noch EPI-HNE-4 enthalten irgendwelche
Methioninreste. Im Gegensatz dazu enthalten EPI-HNE-1 und EPI-HNE-2 jeweils zwei Methioninreste
(Siehe Tabelle 100). Die Widerstandsfähigkeit dieser Proteine gegenüber oxidativer
Inaktivierung zeigt, dass die Methioninreste entweder dem Oxidationsmittel
unzugänglich
sind oder sich in einer Region des Proteins befinden, die nicht
mit hNE interagiert.
-
Beispiel 9: pH-Stabilität
-
Tabelle
612 zeigt die Ergebnisse von Messungen der pH-Stabilität von EPI-HNE-Proteinen.
Die Stabilität
der Proteine gegenüber
einem Aussetzen von pH-Bedingungen im Bereich von pH 1 bis pH 10
wurde getestet, indem die Inhibitoren in Puffer von definiertem
pH bei 37 °C
für 18
Stunden gehalten wurden und die hNE-inhibitorische Restaktivität im Standard-hNE-Inhibitions-Test
bestimmt wurde. Die Proteine wurden bei einer Konzentration von
1 μM inkubiert.
Die in Tabelle 14 gezeigten Puffer wurden wie beschrieben formuliert (STOL90)
und in den gezeigten pH-Bereichen verwendet:
-
-
Beide
BPTI abgeleiteten Inhibitoren, EPI-HNE-1 und EPI-HNE-2 sind bei
allen getesteten pH-Werten stabil. EPI-HNE-3 und EPI-HNE-4, die
Inhibitoren, die von der menschlichen Proteindomäne vom Kunitz-Typ abgeleitetet
sind, waren stabil, wenn sie bei niedrigem pH inkubiert wurden,
aber zeigten einen gewissen Verlust an Aktivität bei hohem pH. Wenn sie bei
37 °C für 18 Stunden
bei pH = 7,5 inkubiert wurden, verlor die EPI-HNE-3-Präparation
10 bis 15 % ihrer hNE-Inhibitions-Aktivität. EPI-HNE-4 behält fast
die volle Aktivität
bis pH 8,5 bei. Die Aktivität
des von ITI-D2 abgeleiteten Inhibitors fiel bei höheren pH-Werten
scharf ab, so dass bei pH 10 nur 30 % der ursprünglichen Aktivität blieben.
Die Sensitivität
von EPI-HNE-3 gegenüber
einer Inkubation bei hohem pH erklärt vermutlich den Aktivitätsverlust
des Proteins im letzten Reinigungsschritt, der vorher bemerkt wurde.
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Beispiel 10: Temperaturstabilität
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Die
Stabilität
von EPI-HNE-Proteinen gegenüber
Temperaturen im Bereich von 0 °C
bis 95 °C
wurde durch Inkubieren der Inhibitoren für 30 Minuten bei verschiedenen
Temperaturen und Bestimmen der inhibitorischen Restaktivität für hNE getestet.
In diesen Experimenten waren die Proteinkonzentrationen 1 μM in Phosphatpuffer
bei pH = 7. Wie in Tabelle 630 gezeigt wird, sind die vier Inhibitoren
recht temperaturstabil.
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EPI-HNE-1
und EPI-HNE-2 behalten die volle Aktivität bei allen Temperaturen unter
etwa 90 °C
bei. EPI-HNE-3 und EPI-HNE-4 behalten volle inhibitorische Aktivität bei, wenn
sie bei Temperaturen unter 65 °C inkubiert
werden. Die Aktivität
des Proteins fällt
bei höheren
Temperaturen etwas ab. Jedoch behalten alle drei Proteine mehr als ≈ 50 % Aktivität bei, selbst
wenn sie bei 95 °C
für 30
Minuten inkubiert werden.
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Vergleichsbeispiel 10:
Wege zu anderen hNE-inhibitorischen Sequenzen
-
Die
vorliegende Erfindung zeigt, dass sehr hoch affine hNE-Inhibitoren
aus Kunitz-Domänen
von menschlichem Ursprung mit sehr wenigen Aminosäuresubstitutionen
entwickelt werden können.
Es wird angenommen, dass fast jede Kunitz-Domäne mit acht oder weniger Substitutionen
zu einem potenten und spezifischen hNE-Inhibitor gemacht werden
kann. Insbesondere könnte
jede der bekannten menschlichen Kunitz-Domänen umgebaut werden, um einen
hoch stabilen, hoch potenten und hoch selektiven hNE-Inhibitor zu liefern.
Es gibt mindestens drei Wege zu hNE-inhibitorischen Kunitz-Domänen: 1)
Ersetzen der Abschnitte, von denen bekannt ist, dass sie in ein
Spezifischmachen der hNE-Bindung einbezogen sind, 2) Ersetzen von
einzelnen Resten, die als wichtig für die hNE-Bindung gehalten
werden, und 3) Verwendung von Bibliotheken von Kunitz-Domänen, um
hNE-Inhibitoren auszuwählen.
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Vergleichsbeispiel 11:
Substitution von Abschnitten in Kunitz-Domänen
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Tabelle
100 zeigt die Aminosäuresequenzen
von 11 menschlichen Kunitz-Domänen.
Diese Sequenzen wurden in 10 Abschnitte aufgeteilt: 1:N-Terminus-Rest
4; 2:Rest 5; 3:6–9
(oder 9a); 4:10–13;
5:14; 6:15–21; 7:22–30, 8:31–36; 8:37–38; 9:39–42; und
10:43-C-Terminus (oder 42a-C-Terminus).
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Abschnitte
1, 3, 5, 7 und 9 enthalten Reste, die die Bindungseigenschaften
von Kunitz-Domänen stark beeinflussen
und sind in der Konsensus-Kunitz-Domäne von Tabelle 100 doppelt
unterstrichen. Außer
Abschnitt 1 besitzen alle Abschnitte dieselbe Länge, außer der TFPI-2-Domäne 2, die
einen zusätzlichen
Rest in Abschnitt 2 und zwei zusätzliche
Reste in Abschnitt 10 trägt.
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Abschnitt
1 befindet sich am Aminoterminus und beeinflusst die Bindung, indem
er die Stabilität
und Dynamik des Proteins beeinträchtigt.
Abschnitte 3, 5, 7 und 9 enthalten Reste, die mit Serinproteasen
in Kontakt treten, wenn eine Kunitz-Domäne an das aktive Zentrum bindet.
Eine hNE-Inhibition von hoher Affinität benötigt ein Molekül, das hoch
komplementär
zu hNE ist. Abschnitte 3, 5, 7 und 9 liefern die Aminosäuren, die mit
der Protease in Kontakt treten. Die Sequenzen in Abschnitten 1,
3, 5, 7 und 9 müssen
in dem Zusammenhang, der von ihnen gegenseitig und den anderen Abschnitten
bereitgestellt wird, zusammenarbeiten. Dennoch haben wir gezeigt,
dass sehr viele verschiedene Sequenzen die Fähigkeit zur hNE-Inhibition
mit hoher Affinität
besitzen.
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Es
kann wünschenswert
sein, einen hNE-Inhibitor zu haben, der einem menschlichen Protein
sehr ähnlich
ist, um die Möglichkeit
einer Immunogenität
zu reduzieren. Kanditaten für
hNE-Inhibitor-Proteinsequenzen
mit hoher Affinität
können
erhalten werden, indem eine Kunitz-Domäne
vom Aprotinin-Typ genommen wird, die stark oder sehr stark hNE inhibiert
und einer, zwei, drei, vier oder alle der Abschnitte 2, 4, 6, 8 und
10 mit den entsprechenden Abschnitten einer menschlichen Kunitz-Domäne, wie
die in Tabelle 100 aufgelisteten, oder mit anderen Domänen, von
denen man weiss, dass sie relativ geringe Immunogenität in Menschen
haben, ersetzt werden. (Jeder der Abschnitte 2, 4, 6, 8 und 10 kann
aus derselben menschlichen Domäne
genommen werden, oder sie können
von verschiedenen menschlichen Domänen genommen werden.)
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Alternativ
kann eine reduzierte Immunogenität,
stark hNE-inhibierende Domäne
erhalten werden, in dem eine der menschlichen Kunitz-Domänen vom
Aprotinin-Typ genommen wird und eine, zwei, drei oder alle der Abschnitte
3, 5, 7 und 9 (und bevorzugter Weise auch Abschnitt 1) durch die
entsprechenden Abschnitte von einer oder mehreren Aprotinin-artigen
Kunitz-Domänen,
die stark oder sehr stark hNE inhibieren, ersetzt werden. Beim Herstellen
dieser humanisierten hNE-Inhibitoren kann man natürlich anstelle
eines Abschnitts, der zu einem der vorher genannten Ursprungsproteine
identisch ist, einen Abschnitt benutzen, der sich vom nativen Ursprungsabschnitt
durch eine oder mehrere konservative Modifikationen unterscheidet.
Solche Unterschiede sollten natürlich
unter der nötigen
Berücksichtigung
ihrer möglichen
Wirkung auf inhibitorische Aktivität und/oder Immunogenität gemacht
werden. In machen Fällen
kann es vorteilhaft sein, dass der Abschnitt ein Hybrid entsprechender
Abschnitte von zwei oder mehr menschlichen Domänen (im Falle der Abschnitte
2, 4, 6, 8 und 10) oder von zwei oder mehr starken oder sehr starken
hNE-Inhibitor-Domänen
(im Falle der Abschnitte 3, 5, 7 und 9) ist. Abschnitt 1 kann dem
Abschnitt 1 eines starken oder sehr starken hNE-Inhibitors, oder
dem Abschnitt 1 einer menschlichen Aprotinin-artigen Kunitz-Domäne entsprechen,
oder eine Chimäre der
Abschnitte 1 von beiden sein.
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Die
Proteine DPI.I.1.1, DPI.2.1, DPI.3.1, DPI.4.1, DPI.5.1, DPI.6.3,
DPI.7.1, DPI.8.1 und DPI.9.1 wurden auf diese Art entworfen. DPI.1.1
ist aus App-I durch Ersetzen der Abschnitte 3, 5, 7 und 9 mit den
entsprechenden Abschnitten von EPI-HNE-1 abgeleitet. DPI.2.1 ist
aus TFPI2-D1 durch Ersetzen der Abschnitte 3, 5, 7 und 9 mit den
entsprechenden Resten aus EPI-HNE-1 abgeleitet. DPI.3.1 ist aus
TFPI2-D2 durch Ersetzen der Reste 9a–21 mit den Resten 10–21 von
EPI-HNE-4 und Ersetzen der Reste 31–42b mit den Resten 31–42 von
EPI-HNE-4 abgeleitet.
DPI.4.1 ist aus TFPI2-D3 durch Ersetzen der Abschnitte 3, 5, 7 und
9 mit den entsprechenden Resten von MUTQE abgeleitet. DPI.5.1 ist
aus LACI-D1 durch Ersetzen der Abschnitte 3, 5, 7 und 9 mit den
entsprechenden Resten aus MUTQE abgeleitet. DPI.6.1 ist aus LACI-D2
durch Ersetzen der Abschnitte 3, 5, 7 und 9 mit den entsprechenden
Resten von MUTQE abgeleitet. DPI.7.1 ist aus LACI-D3 durch Ersetzen
der Abschnitte 3, 5, 7 9 mit den entsprechenden Resten von EPI-HNE-4
abgeleitet. DPI.8.1 ist aus der Kunitz-Domäne von A3-Kollagen durch Substitution
der Abschnitte 3, 5, 7 und 9 von EPI-HNE-4 abgeleitet. DPI.9.1 ist
aus der HKI-B9-Domäne
durch Ersetzen der Abschnitte 3, 5, 7 und 9 mit den entsprechenden
Resten von EPI-HNE-4 abgeleitet.
-
Während die
oben beschriebenen Chimären
bevorzugte Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung darstellen, ist die Erfindung nicht auf
diese Chimären
beschränkt.
-
Vergleichsbeispiel 12:
Punktsubstitutionen in Kunitz-Domänen
-
In
diesem Beispiel werden bestimmte Substitutionsmutationen diskutiert.
-
Alle
in diesem Beispiel erwähnten
Proteinsequenzen sind in Tabelle 100 zu finden. Entworfene Protease-Inhibitoren
werden als „DPI" (designed protease
inhibitors) bezeichnet und sind aus menschlichen Kunitz-Domänen (auch
in Tabelle 100 aufgelistet) abgeleitet. Jede dieser als DPI.i.2
(für i
= 1–9)
bezeichneten Sequenzen ist aus der Domäne zwei über ihr in der Tabelle durch
das Einfügen
minimaler Punktmutationen abgeleitet. Jede der als DPI.i.3 bezeichneten
Sequenzen (für
i = 1 bis 9) ist aus der Sequenz drei über ihr durch extensivere Mutationen,
die Affinität
erhöhen
sollen, abgeleitet. Für
einige Elterndomänen
sind zusätzliche
Beispiele gegeben. Die als DPI.i.1 bezeichneten Sequenzen werden
in Beispiel 11 diskutiert.
-
Die
wichtigsten Positionen sind 18 und 15. Jede Kunitz-Domäne wird
wahrscheinlich ein guter hNE-Inhibitor, wenn Val oder Ile an 15
sind (wobei Ile bevorzugt ist) und Phe an 18 ist. (Jedoch werden
diese Merkmale nicht notwendigerweise für solche Aktivität benötigt.)
-
Wenn
eine Kunitz-Domäne
Phe bei 18 und entweder Ile oder Val bei 15 besitzt und kein guter
hNE-Inhibitor ist, dann können
einer oder mehrere Reste in der Kontaktfläche sein, die eine ordentliche
Bindung verhindern.
-
Die
hierin offenbarten Kunitz-Domänen
mit sehr hoher Affinität
für hNE
(wie in Tabelle 100 aufgelistet) haben keine geladenen Gruppen bei
den Resten 10, 12–19,
21 und 32–42.
An Position 11 wurden nur neutrale und positiv geladene Gruppen
in hNE-Inhibitoren mit sehr hoher Affinität beobachtet. An Position 31
wurden nur neutrale und negativ geladene Gruppen in hNE-Inhibitoren
mit hoher Affinität
beobachtet. Wenn eine Eltern-Kunitz-Domäne
eine geladene Gruppe bei einer dieser Positionen besitzt, wo nur
neutrale Gruppen beobachtet wurden, dann wird jede dieser geladenen
Gruppen bevorzugter Weise in eine ungeladene Gruppe, ausgesucht
aus den Möglichkeiten
in Tabelle 790, umgewandelt, als der nächste Schritt, um die Bindung
an hNE zu verbessern. Ähnlich
werden negativ geladene Gruppen bei 11 und 19 und positiv geladene
Gruppen bei 31 bevorzugter Weise durch Gruppen, ausgesucht aus Tabelle
790, ersetzt.
-
An
der Position 10 werden Tyr, Ser und Val in hNE-Inhibitoren mit hoher
Affinität
beobachtet. Asn oder Ala können
erlaubt sein, da diese Position mit hNE vermutlich nicht in Kontakt
tritt. An der Position 11 wurden Thr, Ala und Arg in hNE-Inhibitoren
mit hoher Affinität
beobachtet. Gln und Pro sind sehr häufig an 11 in Kunitz-Domänen und
können
akzeptierbar sein. Position 12 ist fast immer Gly. Wenn 12 nicht
Gly ist, versuche man es zu Gly zu ändern.
-
Alle
der hNE-Inhibitoren mit hoher Affinität, die bisher hergestellt wurden,
haben Pro13, aber es wurde nicht gezeigt,
dass dies nötig
ist. Viele (62,5 %) der Kunitz-Domänen haben Pro13.
Wenn 13 nicht Pro ist, dann kann ein Austausch zu Pro die hNE-Affinität verbessern.
Val, Ala, Leu oder Ile können
hier auch akzeptierbar sein.
-
Position
14 ist Cys. Es ist möglich,
zu Kunitz-Domänen
sehr ähnliche
Domänen
herzustellen, in denen das 14-38-Disulfid ausgelassen ist. Solche
Domänen
sind wahrscheinlich weniger stabil als echte Kunitz-Domänen mit
den drei Standard-Disulfiden.
-
Position
15 ist bevorzugter Weise Ile oder Val. Ile ist weiter bevorzugt.
-
Die
meisten Kunitz-Domänen
(82 %) haben entweder Gly oder Ala an 16 und dies mag ziemlich wichtig
sein. Wenn Rest 16 nicht Gly oder Ala ist, sollte man 16 entweder
zu Gly oder Ala austauschen; Ala ist bevorzugt. Position 17 hat
in sehr potenten hNE-Inhibitoren entweder Phe oder Met; die, die
Ile oder Leu an 17 haben, sind weniger potent. Phe ist bevorzugt.
Met sollte nur verwendet werden, wenn eine Widerstandsfähigkeit
gegenüber
Oxidation nicht wichtig ist. Position 18 ist Phe.
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Es
wurde gezeigt, dass die hNE-Inhibitoren mit hoher Affinität entweder
Pro oder Ser an Position 19 haben können. Gln oder Lys an Position
19 können
erlaubt sein. An Position 21 wurden Tyr und Trp in hNE-Inhibitoren
mit sehr hoher Affinität
beobachtet; Phe könnte
auch funktionieren.
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An
Position 31 wurden Gln, Glu und Val in hNE-Inhibitoren mit hoher
Affinität
beobachtet. Da diese am Rand der Bindungskontaktfläche liegt,
funktionieren andere Typen wahrscheinlich gut. Man sollte basische
Typen vermeiden (Arg und Lys). An Position 32 wurden Thr und Leu
in hNE-Inhibitoren mit hoher Affinität beobachtet. Dieser Rest kann
vielleicht keinen direkten Kontakt machen und andere ungeladenen
Typen könnten gut
funktionieren. Pro ist hier sehr häufig. Ser wurde beobachtet
und ist ähnlich
zu Thr. Ala wurde in natürlichen Kunitz-Domänen beobachtet
und wird wahrscheinlich keinen Konflikt hervorrufen. Position 33
ist in Kunitz-Domänen
immer Phe.
-
Es
scheint, dass viele Aminosäuretypen
an Position 34 gesetzt werden können,
wobei eine hohe Affinität
für hNE
beibehalten wird; große
hydrophobe Reste (Phe, Trp, Tyr) sind ungünstig. Val und Pro sind an
34 am meisten bevorzugt. Positionen 35–38 enthalten die Sequenz Tyr-Gly-Gly-Cys.
Es gibt in natürlichen
Kunitz-Domänen
nur geringe Diversität
an Position 36. Im BPTI-Trypsin-Komplex reduziert ein Austausch
von Gly36 zu Ser stark die Bindung an Trypsin.
Trotzdem können
S36 oder T36 nicht mit der Bindung an hNE interferieren und könnten sie
sogar verbessern. Wenn Rest 36 nicht Gly ist, sollte man in Betracht
ziehen, ihn zu Gly auszutauschen.
-
Position
39 scheint eine Vielzahl von Typen zu tolerieren. Met und Gln sind
dafür bekannt,
in Inhibitoren mit sehr hoher Affinität zu funktionieren. Entweder
Ala oder Gly sind an Position 40 akzeptabel; Gly ist bevorzugt.
An Position 41 ist Asn bei Weitem der häufigste Typ in natürlichen
Kunitz-Domänen
und könnte
wirken, die Domänen
zu stabilisieren. An Position 42 ist Gly bevorzugt, aber Ala ist
erlaubt.
-
Schließlich können die
Positionen, die in Kunitz-Domänen
stark konserviert sind, wenn nötig
zum konservierten Typ umgewandelt werden. Zum Beispiel können die
Mutationen X36G, X37G, X41N und X12G in den Fällen wünschenswert sein, die diese
Aminosäuren
noch nicht an diesen Positionen haben.
-
Die
vorangehenden Mutationen werden in Tabelle 711 zusammengefasst.
Tabelle 711 enthält
zum Beispiel Mutationen der Form X15I, was einen Austausch des Rests
an Position 15 (was auch immer er ist) zu Ile bedeutet, oder ihn
zu lassen, wenn er schon Ile ist. Eine Kunitz-Domäne,
die die Mutationen X18F und entweder X15I oder X15V enthält (X15I
bevorzugt), wird eine starke Affinität für hNE besitzen. Sobald von
einer bis zu etwa 8 der in Tabelle 711 gefundenen Mutationen ausgeführt wird,
wird die Affinität
des Proteins für
hNE ansteigen, so dass sich der Ki dem Bereich
1–5 pM
annähert.
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Die
Sequenz DPI.1.2 wurde aus der Sequenz von App-I durch die Austausche
R15I, I18F und F34V konstruiert und sollte ein potenter hNE-Inhibitor
sein. DPI.1.3 ist wahrscheinlich ein potenterer Inhibitor, mit den Austauschen
R15I, M17F (um Sensitivität
gegenüber
Oxidation zu vermeiden), I18F, P32T, F34V und G39M.
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DPI.2.1
ist aus der Sequenz von TFPI2-D1 durch die Austausche R15I, L18F
und L34V abgeleitet und sollte ein potenter hNE-Inhibitor sein.
DPI.2.3 könnte
noch potenter sein, auf Grund der Austausche Y11T, R15I, L17F, L18F,
R31Q, Q32T, L34V und E39M.
-
DPI.3.2
ist aus TFPI2-D2 durch die Austausche E15I, T18F, S26A (um Glykosylierung
zu verhindern), K32T und F34V abgeleitet und sollte ein potenter
hNE-Inhibitor sein. DPI.3.3 könnte
noch potenter sein durch die Austausche Δ9a, D11A, D12G, Q13P, E15I,
S17F, T18F, E19K, K20R, N24A (um Glykosylierung zu verhindern),
K32T, F34V und Δ42a–42b.
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DPI.4.2
ist aus TFPI2-D3 durch die Austausche S15I, N17F und V18F abgeleitet
und sollte ein potenter Inhibitor von hNE sein. DPI.4.3 könnte noch
potenter sein durch die Austausche E11T, L13P, S15I, N17F, V18F,
A32T, T34V und T36G.
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DPI.5.2
ist aus LACI-D1 durch die Austausche K15I und M18F abgeleitet und
ist wahrscheinlich ein potenter Inhibitor von hNE. DPI.5.3 könnte noch
potenter sein auf Grund der Austausche D10Y, D11T, K15I, I17F, M18F
und E32T. Andere Austausche, die DPI.5.3 verbessern können, schließen F21W,
I34V, E39M und Q42G ein.
-
Die
Sequenz von DPI.6.2 wurde aus der Sequenz von menschlichem LACI-D2
durch die Mutationen R15V und I18F konstruiert. Der Rest der Sequenz
von LACI-D2 scheint mit hNE-Bindung kompatibel zu sein. DPI.6.3
trägt zwei
weitere Mutationen, die es ähnlicher
den hier offenbarten hNE-Inhibitoren machen: Y17F und K34V. Andere
Veränderungen,
die wahrscheinlich die hNE-Bindung von LACI-D2 verbessern, schließen ein
I13P, R32T und D10S. DPI.6.4 ist aus DPI.6.3 durch die zusätzliche
Veränderung
N25A abgeleitet, die eine Glykosylierung verhindern wird, wenn das
Protein in einer eukaryotischen Zelle hergestellt wird. Andere Substitutionen,
die eine Glykosylierung verhindern würden, schließen ein:
N25K, T27A, T27E, N25S und N25S. DPI.6.5 bewegt sich weiter auf
ITI-D1-, ITI-D2- und BPTI-Derivate zu, von denen bekannt ist, dass
sie eine Affinität
für hNE
im 1–5
pM-Bereich durch die Mutationen I13P, R15V, Y17F, I18F, T19Q, N25A,
K34V und L39Q besitzen. In DPI.6.6 wurden die T19Q- und N25A-Mutationen
zurückgewandelt.
Daher würde
das Protein in Hefe oder anderen eukaryotischen Zellen am N25 glykosyliert werden. DPI.6.7 trägt die Veränderungen I13P,
R15I, Y17F, I18F, T19P, K34V und L39Q.
-
DPI.7.2
ist aus der menschlichen LACI-Domäne 3 durch die Mutationen R15V
und E18F abgeleitet. DPI.7.3 trägt
die Mutationen R15V, N17F, E18F und T46K. Die T46K-Mutation sollte
eine Glykosylierung am N44 verhindern. DPI.7.4
trägt mehr
Mutationen, so dass es viel ähnlicher
zu den bekannten hNE-Inhibitoren mit hoher Affinität ist. Die
Mutationen sind D10V, L13P, R15V, N17F, E18F, K34V, S36G und T46K.
DPI.7.5 trägt einen
unterschiedlichen Satz an Veränderungen:
L13P, R15I, N17F, E18F, N19P, F21W, R31Q, P32T, K34V, S36G und T46K;
DPI.7.5 sollte nicht in eukaryotischen Zellen glykosyliert werden.
-
DPI.8.2
ist aus der Sequenz der Kunitz-Domäne des A3-Kollagens durch die
Austausche R15I, D16A, I18F und W34V abgeleitet und wird für einen
potenten hNE-Inhibitor gehalten. DPI.8.3 ist aus der Kunitz-Domäne des A3-Kollagens
durch die Austausche T13P, R15I, D16A, I18F, K20R und W34V abgeleitet.
-
DPI
9.2 ist aus der HKI-B9-Kunitz-Domäne durch die Austausche Q15I,
T16A und M18F abgeleitet und wird für einen potenten hNE-Inhibitor
gehalten. DPI.9.3 könnte
noch potenter sein auf Grund der Austausche Q15I, T16A, M18F, T19P,
E31V und A34V.
-
Vergleichsbeispiel 13:
Bibliotheken von Kunitz-Domänen
-
Andere
Kunitz-Domänen,
die potent hNE inhibieren, können
aus menschlichen Kunitz-Domänen erhalten
werden, entweder durch Substituieren von hNE-inhibierenden Sequenzen
in menschliche Domänen oder
durch Verwenden der Verfahren von
US
5,223,409 und verwandten Patenten. Tabelle 720 zeigt ein
Gen, das die Präsentation
von menschlicher LACI-D2 auf M13 gIIIp hervorrufen wird; im Wesentlichen
dasselbe Gen könnte
benutzt werden, um eine Präsentation
auf M13 gVIIIp oder anderen Ankerproteinen (wie bakteriellen äußeren Oberflächenproteinen
(OSPs)) zu erreichen. Tabelle 725 zeigt, dass ein Gen die Präsentation von
menschlichem LACI-D1 hervorruft.
-
Tabelle
730 und Tabelle 735 zeigen Variegationen von LACI-D1 beziehungsweise
LACI-D2. Jede von diesen ist aufgeteilt in eine Variegation der
Reste 10–21
in einem Abschnitt und Reste 31–42
in einem anderen. In jedem Fall wird die geeignete vgDNA in einen
Vektor eingeführt,
der das Elternprotein präsentiert,
und die Bibliothek an Display-Phagen wird durch Bindung an immobilisiertes
hNE fraktioniert.
-
TABELLEN
-
Tabelle 30: IIIsp::bpti::reifesIII
(Ausgangsfragment) Fusionsgen.
-
Die
DNA-Sequenz hat SEQ ID Nr. 001; die Aminosäuresequenz hat SEQ ID Nr. 002.
Die DNA ist linear und wird in den Zeilen gezeigt, die nicht mit
einem „!" beginnen. Die DNA,
die für
reifes III kodiert, ist identisch zur DNA die in M13mp18 gefunden
wird. Die Aminosäuresequenz
wird in vivo prozessiert, und Disulfidbrücken formen sich.
-
-
-
Tabelle 35: IIIsp::itiD1::reifesIII
Fusionsgen.
-
Die
DNA hat SEQ ID Nr. 003; die Aminosäuresequenz hat SEQ ID Nr. 004.
-
Die
DNA ist ein linearer Abschnitt, und die Aminosäuresequenz ist ein Protein,
das in vivo prozessiert wird, und das Disulfide enthält.
-
-
Tabelle
55: Affinitätsklassen
von aus ITI-D1-abgeleiteten hNE-Inhibitoren
-
Tabelle 65: Definition
von Klasse A-, B- und C-Mutationen in PCT/US92/01501.
-
Klassen:
-
- A Kein bedeutender Effekt erwartet, wenn die molekulare
Ladung im Bereich von –1
bis +1 bleibt
- B Keine bedeutenden Effekte erwartet, aber wahrscheinlicher
als in „A".
- C Rest in der Bindungs-Grenzfläche; jeder Austausch muss getestet
werden.
- X Keine Substitution erlaubt.
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
Die
in Tabelle 100 aufgelisteten Sequenzen, die stark hNE inhibieren,
sind EPI-HNE-1 (=EpiNE1), EPI-HNE-2, EpiNE7, EpiNE3, EpiNE6, EpiNE4,
EpiNE8, EpiNE8, EpiNE2, BITI-E7-141, MUTT26A, MUTQE, MUT1619, ITI-D1E7,
AMINO1, AMINO2, MUTP1 und EPI-HNE-3 und EPI-HNE-4. Die in Tabelle
100 aufgelisteten Sequenzen, die eine hohe Wahrscheinlichkeit besitzen,
hNE stark zu inhibieren sind DPI.1.1, DPI.1.2, DPI.1.3, DPI.2.1,
DPI.2.2, DPI.2.3, DPI.3.1, DPI.3.2, DPI.3.3, DPI.4.1, DPI.4.2, DPI.4.3,
DPI.5.1, DPI.5.2, DPI.5.3, DPI.6.1, DPI.6.2, DPI.6.3, DPI.6.4, DPI.6.5,
DPI.6.6, DPI.6.7, DPI.7.1, DPI.7.2, DPI.7.3, DPI.7.4, DPI.7.5, DPI.8.1,
DPI.8.2, DPI.8.3, DPI.9.1, DPI.9.2 und DPI.9.3. In Tabelle 100 aufgelistete
menschliche Kunitz-Domänen:
ITI-D1, ITI-D2, App-I, TFPI2-D1, TFPI2-D2, TFPI2-D3, LACI-D1, LACI-D2,
LACI-D3, A3 Kollagen Kunitz-Domäne
und HKI B9-Domäne.
-
Tabelle 111: Restriktionsschnittstellen
im Plasmid pHIL-D2
-
- pHIL-D2, 93-01-02
- Ngene = 8157
-
-
-
-
Aoxl
5' |
1
bis etwa 950 |
Aoxl
3' |
950
bis etwa 1250 |
His4 |
1700
bis etwa 4200 |
Aoxl
3' |
4500
bis 5400 |
bla |
5600
bis 6400 |
fl
ori |
6500
bis 6900 |
-
Tabelle
212: Fraktionierung von EpiNe-7 und MA-ITI-D1 Phagen auf hNE-Kügelchen
-
SUMME
bedeutet die gesamten pfu (oder der Anteil des Auftrags), die von
allen pH-Elutionsfraktionen erhalten werden.
-
Tabelle
214: Verkürzte
Fraktionierung von Display-Phagen auf hNE-Kügelchen
-
Jeder
Eintrag ist der Anteil des Auftrags, der in dieser Komponente erhalten
wird.
-
SUMME
bedeutet der gesamte Anteil von Auftrags-pfu, der von allen pH-Elutionsfraktionen
erhalten werden.
-
Tabelle
215: Fraktionierung von EpiNE-7 und MA-ITI-D1E7-Phagen auf hNE-Kügelchen
-
SUMME
bedeutet die gesamten pfu (oder der Anteil des Auftrags), die von
allen pH-Elutionsfraktionen erhalten
werden.
-
-
-
Tabelle
217: Fraktionierung von MA-BITI-E7 und MA-BITI-E7-1222 auf hNE-Kügelchen
-
SUMME
bedeutet die gesamten pfu (oder Anteil des Auftrags), die von allen
pH-Elutionsfraktionen
erhalten werden.
-
Tabelle
218: Fraktionierung von MA-EpiNE7 und MA-BITI-E7-141 auf hNE-Kügelchen
-
SUMME
bedeutet die gesamte pfu (oder der Anteil des Auftrags), die von
allen pH-Elutionsfraktionen erhalten
werden.
-
Tabelle
219: pH-Elutionsanalyse der hNE-Bindung durch die BITI-E7-141-Varianten
Display-Phagen
-
Anmerkung:
-
-
- EE
- Erweitertes pH-Elutionsprotokoll
- AE
- Abgekürztes pH-Elutionsprotokoll
- Total
- Gesamter Anteil des
Auftrags = Summe der Fraktionen, die bei pH 7,0, pH 3,5 und pH 2,0
gesammelt wurden.
- Relativ
- Gesamter Anteil des
gewonnen Auftrags, geteilt durch den Gesamtanteil des Auftrags,
der für
BITI-E7-141 gewonnen wurde
-
Tabelle 250: Plasmid pHIL-D2
SEQ ID Nr. 070
-
8157
Basenpaare. Nur ein Strang wird gezeigt, aber die DNA existiert
in vivo als doppelsträngige,
zirkuläre
DNA.
-
-
-
-
-
-
Tabelle 251: pHIL-D2 (MFαPräPro::EPI-HNE-3)
8584 b.p.
-
Die
DNA hat SEQ ID Nr. 071; das kodierte Polypeptid hat SEQ ID Nr. 072.
Die DNA ist zirkulär
und doppelsträngig,
nur ein Strang wird gezeigt. Die Translation des Proteins, das exprimiert
werden soll, wird gezeigt.
-
-
-
-
-
-
-
-
Schneider,
3 oder weniger Schnittstellen
-
-
Tabelle 251, fortgesetzt
-
Tabelle 252: BstBI-AatII-EcoRI – Kassette
zur Expression von EPI-HNE-4
-
Die
DNA hat SEQ ID Nr. 073; die Aminosäuresequenz hat SEQ ID Nr. 074
-
-
Die
DNA ist ein lineares Fragment, das in vivo doppelsträngig ist,
nur ein Strang wird gezeigt. Die Aminosäuresequenz ist die eines Disulfid-enthaltenden
Proteins, das in vivo prozessiert wird.
-
Tabelle 253: pD2pick (MFαPräPro::EPI-HNE-3)
8590 by ZIRKULÄRE
dsDNA, ein Strang gezeigt. pD2pick (MFαPräPro::EPI-HNE-3)
-
Die
DNA hat SEQ ID Nr. 075. Das kodierte Polypeptid hat SEQ ID Nr. 076.
-
-
-
-
-
-
-
Tabelle 254: Restriktionskarte
von pD2pick (MFαPräPro::EPI-HNE-3)
-
-
Schneider,
3 oder weniger Schnittstellen
-
Tabelle
400: Aminosäuresequenz
der leichten Kette von ITI (SEQ ID Nr. 077)
-
ITI-D1
umfasst die Reste 22 bis 76 und gegebenenfalls einen von Rest 77,
Reste 77 und 78 oder Reste 77 bis 79.
-
ITI-D2
umfasst die Reste 80 bis 135 und gegebenenfalls einen von Rest 79
oder Reste 78 bis 79.
-
Die
Striche unter den Sequenzen stellen die Disulfide dar.
-
Tabelle
602: Physikalische Eigenschaften von hNE-Inhibitoren, die aus Kunitz-Domänen abgeleitet
sind
-
Die
oben gezeigten Konstanten KD und kon wurden mit [hNE] = 8,47 × 10–10 molar
gemessen; koff wurde aus koff =
KD × kon berechnet.
-
Tabelle
603: ZUSAMMENFASSUNG DER REINIGUNG VON EPI-HNE-2
-
-
Tabelle
604: ZUSAMMENFASSUNG DER REINIGUNG VON EPI-HNE-3
-
Tabelle
605: K
i-Werte von EPI-HNE-Proteinen für verschiedene
menschliche Serum-Serienproteasen
-
Tabelle
607: PEY-33, das EPI-HNE-2 produziert
-
Kulturwachstum
im Fermenter und Proteinsekretion von EPI-HNE durch P. pastoris-Stämme PEY-33. Der
Zeitverlauf wird für
Fermenterkulturen nach Initiation der Wachstumsphase bei Methanol-limitiertem „Feed" gezeigt. Der Anstieg
an Zellmasse wird durch A600 geschätzt. Die
Konzentration an Inhibitor-Protein im Fermenterkulturmedium wurde
aus Messungen der hNE-Inhibition durch verdünnte Aliquots von zellfreiem
KM bestimmt, die bei den gezeigten Zeitpunkten erhalten wurden und
bei –20 °C bis zum
Versuch gelagert wurden.
-
Tabelle
608: PEY-43, das EPI-HNE-3 produziert
-
Kulturwachstum
im Fermenter und Proteinsekretion von EPI-HNE durch P. pastoris-Stämme PEY-43. Der
Zeitverlauf wird für
Fermenterkulturen nach Initiation der Wachstumsphase bei Methanol-limitiertem „Feed" gezeigt. Der Anstieg
an Zellmasse wird durch A600 geschätzt. Die
Konzentration an Inhibitor-Protein im Fermenterkulturmedium wurde
aus Versuchen der hNE-Inhibition durch verdünnte Aliquots von zellfreiem
KM bestimmt, die bei den gezeigten Zeitpunkten erhalten wurden und
bei –20 °C bis zum
Versuch gelagert wurden.
-
Tabelle
610: Inhibitorische Eigenschaften von EPI-HNE-2
-
Tabelle
611: Inhibitorische Eigenschaften von EPI-HNE-3
-
Tabelle
612: pH-Stabilität
von Kunitz-Domänen
hNE-Inhibitoren
-
Die
Proteine wurden bei 37 °C
für 18
Stunden in Puffer mit definiertem pH inkubiert (siehe Text). In allen
Fällen
waren die Proteinkonzentrationen 1 μM. Am Ende der Inkubationszeit
wurden Aliquots der Reaktionen verdünnt und die Restaktivität von hNE-Inhibition bestimmt.
-
Tabelle
620: Stabilität
von hNE-inhibitorischen Proteinen gegenüber Oxidation durch Chloramin-T.
-
-
Die
Inhibitoren wurden in Gegenwart von Chloramin-T in den gezeigten
molaren Verhältnissen
für 20 Minuten
bei Raumtemperatur inkubiert. Die Oxidationsreaktionen wurden durch
Zugabe von Methionin bis zu einer Endkonzentration von 4 mM abgefangen.
Restaktivität
der hNE-Inhibition, die in den abgefangenen Reaktionen zurück blieb,
wird als Prozentzahl der Aktivität
gezeigt, die ohne zugefügtes
Oxidationsmittel beobachtet wurde. Proteine und Konzentrationen
in den Oxidationsreaktionen sind: EPI-HNE-1, (5 μM); EPI-HNE-2, (10 μM); EPI-HNE-3,
(10 μM);
EPI-HNE-4, (10 μM);
API, (10 μM)
und SLPI, (8,5 μM).
-
Tabelle
630: Temperaturstabilität
von EPI-HNE-Proteinen
-
Die
Proteine wurden bei der angegebenen Temperatur für 18 Stunden in einem Puffer
bei pH 7,0 inkubiert. In allen Fällen
waren die Proteinkonzentrationen 1 μM. Am Ende der Inkubationszeit
wurden Aliquots der Reaktionen verdünnt und die Restaktivität von hNE-Inhibition bestimmt.
-
Tabelle 711: Mutationen,
die wahrscheinlich die Affinität
einer Kunitz-Domäne
für hNE
verbessern.
-
Am meisten bevorzugt
-
- X18F;
- [X15I (bevorzugt), X15V];
-
Stark bevorzugt
-
- [X16A (bevorzugt), X16G];
- [X17F (bevorzugt), X17M, X17L, X17I, X17L];
- [{X19P, X19S} (gleichermaßen
bevorzugt), X19K, X19Q];
- X37G;
- X12G
-
Bevorzugt
-
- X13P;
- X20R;
- X21Y; X21W;
- [X34V (bevorzugt), X34P];
- [X39Q, X39M];
- [X32T, X32L];
- [X31Q, X31E, X31V];
- [X11T, X11A, X11R];
- [X10Y, X10S, X10V];
- [X40G, X40A];
- X36G;
-
Tabelle 720: M13_III_Signal::Menschliche_LACI-D2::reife_M13_III
DNA hat SEQ ID Nr. 078, die Aminosäuresequenz hat SEQ ID Nr. 079.
Die DNA ist linear und ist in vivo doppelsträngig.
-
Die
Aminosäuresequenz
ist die eines Proteins, das in vivo durch Spaltung nach Ala–1 prozessiert
wird; das gesamte Gen kodiert für
eine Aminosäuresequenz,
die weitergeht, um ein funktionelles M13-III-Protein zu ergeben.
-
-
Ala101 ist der erste Rest des reifen M13 III.
-
Tabelle 725: Synthetisches
laci-d1 mit Restriktionsschnittstellen zum Klonieren in einen Display-Vektor.
-
Die
DNA hat SEQ ID Nr. 080, die Aminosäuresequenz hat SEQ ID Nr. 081
-
-
Ala101 ist der erste Rest des reifen M13 III.
-
Tabelle 730: LACI-D1 hNE-Bibliothek
-
DNA
hat SEQ ID Nr. 082, Aminosäuresequenz
hat SEQ ID Nr. 083
-
-
Variegation
bei 10, 11, 13, 15, 16, 17, 19 und 20 lässt die 253 400 Aminosäuresequenzen
und die 589 824 DNA-Sequenzen entstehen. Variegation bei 31, 32,
34, 39, 40 und 42 ergibt 23 328 Aminosäure- und DNA-Sequenzen. Es
gibt etwa 5,9 × 109 Proteinsequenzen und 1,4 × 1010 DNA-Sequenzen.
-
Ala101 wäre
der erste Rest des reifen M13 III.
-
Tabelle 735: LACI-D2 hNE-Bibliothek
-
DNA
hat SEQ ID Nr. 084; die Aminosäuresequenz
hat SEQ ID Nr. 085
-
-
6,37 × 1010 Aminosäuresequenzen;
1,238 × 1011 DNA-Sequenzen
-
-
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