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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft neue pharmazeutische Zubereitungen
in Form einer tablettierten Multiple-Unit-Dosisform (Mehrfacheinheits-Dosisform),
die einen Wirkstoff in Form eines säurelabilen H+,K+-ATPase-Inhibitors
enthält.
Die neue tablettierte Dosisform ist zur oralen Verabreichung vorgesehen.
Des weiteren betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur
Herstellung derartiger Zubereitungen und die Verwendung derartiger
Zubereitungen in der Medizin.
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Hintergrund
der Erfindung
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Beispiele
für säurelabile
H+,K+-ATPase-Inhibitoren,
die auch als Magenprotonenpumpeninhibitoren bezeichnet werden, sind
unter den Freinamen Omeprazol, Lansoprazol, Pantoprazol, Pariprazol,
Leminoprazol usw. bekannte Verbindungen.
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Von
Interesse für
die neue erfindungsgemäße tablettierte
Dosisform sind Verbindungen der allgemeinen Formel I, ein alkalisches
Salz davon, eines der Einzelenantiomere davon oder ein alkalisches
Salz davon.
worin
Het
1 für
steht,
Het
2 für
steht,
worin
N
in der Benzimidazolgruppierung bedeutet, daß eines der durch R
6–R
9 substituierten Ringkohlenstoffatome gegebenenfalls
durch ein Stickstoffatom ohne Substituenten ersetzt sein kann;
R
1, R
2 und R
3 gleich oder verschieden sind und aus der
Gruppe bestehend aus Wasserstoff, Alkyl, gegebenenfalls durch Fluor
substituiertes Alkoxy, Alkylthio, Alkoxyalkoxy, Dialkylamino, Piperidino,
Morpholino, Halogen, Phenyl und Phenylalkoxy ausgewählt sind;
R
4 und R
5 gleich oder
verschieden sind und aus der Gruppe bestehend aus Wasserstoff, Alkyl
und Aralkyl ausgewählt
sind;
R
6' für
Wasserstoff, Halogen, Trifluormethyl, Alkyl oder Alkoxy steht;
R
6–R
9 gleich oder verschieden sind und aus der
Gruppe bestehend aus Wasserstoff, Alkyl, Alkoxy, Halogen, Halogenalkoxy,
Alkylcarbonyl, Alkoxycarbonyl, Oxazolyl und Trifluoralkyl ausgewählt sind
oder benachbarte Gruppen R
6–R
9 gegebenenfalls weiter substituierte Ringstrukturen
bilden;
R
10 für Wasserstoff steht oder gemeinsam
mit R
3 eine Alkylenkette bildet und
R
11 und R
12 gleich
oder verschieden sind und aus der Gruppe bestehend aus Wasserstoff,
Halogen oder Alkyl ausgewählt
sind, ausgenommen die Verbindungen 5-Methoxy-2-[[(4-methoxy-3,5-dimethyl-2-pyridinyl)methyl]sulfinyl]-1H-benzimidazol,
5-Fluor-2-[[(4-cyclopropylmethoxy-2-pyridinyl)methyl]sulfinyl]-1H-benzimidazol und
5-Carbomethoxy-6-methyl-2-[[(3,4-dimethoxy-2-pyridinyl)methyl]sulfinyl]-1H-benzimidazol.
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Als
Beispiele für
interessante Verbindungen der Formel I seien im einzelnen genannt:
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Der
in der erfindungsgemäßen tablettierten
Dosisform verwendete Wirkstoff kann in neutraler Form oder in Form
eines alkalischen Salzes, wie beispielsweise der Mg2+-,
Ca2+-, Na+- oder
K-Salze, vorzugsweise der Mg2+-Salze, verwendet
werden. Ferner können
die Verbindungen in Form eines ihrer Einzelenantiomere oder in Form
von alkalischen Salzen davon verwendet werden.
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Einige
der obigen Verbindungen werden beispielsweise in der EP-A1-0005129,
EP-A1-174726, EP-A1-166287 und GB 2163747 beschrieben.
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Diese
Wirkstoffe eignen sich zur Hemmung der Magensäuresekretion bei Säugetieren
und Menschen. In all gemeinerem Sinne können sie zur Prävention
und Behandlung von mit Magensäure
in Zusammenhang stehenden Erkrankungen bei Säugetieren und Menschen verwendet
werden, einschließlich
z. B. Refluxoesophagitis, Gastritis, Duodenitis, Magengeschwüren und
Zwölffingerdarmgeschwüren. Des
weiteren können
sie zur Behandlung von anderen gastrointestinalen Störungen verwendet
werden, bei denen eine magensäurehemmende
Wirkung wünschenswert
ist, z. B. bei Patienten unter NSAID-Therapie, bei Patienten mit Dyspepsie
ohne einhergehende Geschwüre
(Non Ulcer Dyspepsia), bei Patienten mit symptomatischem gastrooesophagealem
Reflux und bei Patienten mit Gastrinomen. Sie können auch bei Intensivpatienten,
bei Patienten mit akuten Blutungen im oberen Gastrointestinaltrakt,
prä- und
postoperativ zur Verhinderung von Magensäureaspiration und zur Prävention
und Behandlung von Streßulcusbildung
verwendet werden. Ferner können
sie bei der Behandlung von Psoriasis sowie bei der Behandlung von
Helicobacter-Infektionen und damit in Zusammenhang stehenden Krankheiten
verwendet werden.
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Die
Wirkstoffe sind jedoch in sauren und neutralen Medien gegenüber Abbau/Transformation
empfindlich. Der Abbau wird durch saure Verbindungen katalysiert
und in Mischungen mit alkalischen Verbindungen stabilisiert. Die
Stabilität
der Wirkstoffe wird auch durch Feuchtigkeit, Wärme, organische Lösungsmittel
und in gewissem Maße
durch Licht beeinflußt.
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Im
Hinblick auf die Stabilitätseigenschaften
der Wirkstoffe liegt es auf der Hand, daß eine orale feste Dosisform
vor Kontakt mit dem sauren Magensaft geschützt werden muß und der
Wirkstoff in intakter Form in jenen Teil des Gastrointestinaltrakts
transferiert werden muß,
in dem der pH-Wert annähernd
neutral ist und schnelle Resorption erfolgen kann.
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Eine
pharmazeutische orale Dosisform derartiger H
+,K
+-ATPase-Inhibitoren
wird am besten durch eine magensaftresistente Schicht vor Kontakt
mit saurem Magensaft geschützt.
Eine derartige magensaftresistente Zubereitung wird in der
US 4,853,230 beschrieben.
Diese Zubereitung enthält
einen alkalischen Kern, der eine säureempfindliche Substanz enthält, eine
Trennschicht und eine magensaftresistente Schicht. Zur weiteren Verbesserung
der Lagerstabilität
kann die zubereitete Formulierung gegebenenfalls mit einem Trockenmittel abgepackt
werden.
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Es
besteht Bedarf an der Entwicklung neuer magensaftresistent beschichteter
Multiple-Unit-Zubereitungen mit guter chemischer und mechanischer
Stabilität,
die die Herstellung gut funktionierender und patientenfreundlicher
Packungen, wie beispielsweise Blisterpackungen, ermöglichen.
Des weiteren besteht Bedarf an Formulierungen mit verbesserter Patientenakzeptanz,
wie teilbaren und/oder dispergierbaren Tabletten.
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Eine
gute mechanische Stabilität
ist mit einer magensaftresistent beschichteten Tablette erhältlich.
In der WO 95/01783 wird eine derartige Tablette beschrieben, die
die säurelabile
Verbindung Omeprazol enthält. Man
kann jedoch nur eine magensaftresistent beschichtete Multiple-Unit-Tablette
teilbar und dispergierbar machen. Ein weiterer Vorteil einer Multiple-Unit-Dosisform
besteht darin, daß sie
nach der Verabreichung im Magen in eine Vielzahl kleiner Einheiten
zerfällt.
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Im
Stand der Technik werden zahlreiche verschiedene Arten von Multiple-Unit-Dosisformen
beschrieben. Dieser Formulierungstyp wird üblicherweise für Formulierungen
mit kontrollierter Wirkstofffreigabe wie Retardformulierungen verwendet.
Bei der Multiple-Unit-Formulierung
handelt es sich in der Regel um eine Tablette, die im Magen in eine
Vielzahl beschichteter Einheiten zerfällt, oder in eine Kapsel gefüllte Pellets.
Siehe beispielsweise
EP 0 080
341 , EP-A-257 310 und US-A 4,853,230 (= EP-A-244 380).
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Ein
Beispiel für
die Herstellung einer Dosisform mit kontrollierter Wirkstofffreigabe,
die den Wirkstoff durch Diffusion durch eine Membran freigibt, wird
in der US-A 4,927,640 beschrieben, nämlich ein Multiple-Unit-System, das
kleine inerte Kerne enthält,
die mit Wirkstoff und einer die Wirkstofffreigabe steuernden Polymermembran
beschichtet sind. Die mechanischen Eigenschaften derartiger Multiple
Units als Tablettenformulierung werden in Pharmaceutical Research
10 (1993), S. S-274, angegeben. Andere Beispiele für Dosisformen
mit kontrollierter Wirkstofffreigabe werden beispielsweise in Aulton
M. E. (Churchill Livingstone Ed.), Pharmaceutics: The Science of
dosage form design (1988), S. 316–321, beschrieben.
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Es
gibt im Stand der Technik (siehe
EP
247 983 und
EP 0 723
777 ) zwar Beispiele, in denen davon die Rede ist, daß Pellets
zu Tabletten formuliert werden können,
aber keine Beispiele, in denen Zusammensetzungen einer derartigen
Tablettenformulierung oder eine Herstellungstechnik für eine derartige
Formulierung von säurelabilen
H
+,K
+-ATPase-Inhibitoren
beschrieben wird. In der Praxis treten beim Verpressen von säurelabilen
Substanzen enthaltenden magensaftresistent beschichteten Pellets
zu Tabletten Probleme auf. Wenn die magensaftresistente Schicht
dem Verpressen der Pellets zu einer Tablette nicht widerstehen kann, wird
der empfindliche Wirkstoff durch eindringenden sauren Magensaft
nach Verabreichung zerstört,
d. h. die Säurebeständigkeit
der magensaftresistenten Schicht der Pellets wird in der Tablette
nach dem Verpressen unzureichend sein. Die oben geschilderten Probleme
werden nachstehend in Referenzbeispielen gut illustriert.
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Außerdem werden
Tabletten mit kontrollierter Wirkstofffreigabe aus magensaftresistent
beschichteten Partikeln weiterhin in Drugs Made in Germany, 37 Nr.
2 (1994), S. 53, beschrieben. Dieser Literaturstelle ist zu entnehmen,
daß sich
eine Kombination von Methacrylsäurecopolymer
(L30D-55) und Copolymer von Ethylacrylat und Methylmethacrylat (NE30D)
zur Verwendung als Beschichtungspolymere für zu Tabletten verpreßte magensaftresistent
beschichtete Partikel eignet. Referenzbeispiel III zeigt, daß diese
Empfehlung für
die Formulierung von tablettierten Multiple-Unit-Dosisformen einer säureempfindlichen Substanz wie
Omeprazol nicht zutrifft. Die Säurebeständigkeit
der zu Tabletten verpreßten
Pellets ist zu gering. In der zitierten Literaturstelle aus Drugs
Made in Germany wird weiterhin angegeben, daß die Verwendung des Copolymers
L30D-55 ohne Zusatz des Copolymers NE30D als Material für magensaftresistente
Beschichtungen zu beschichteten Pellets führt, die den beim Tablettieren
angewandten Kompressionskräften
nicht widerstehen können.
Im Hinblick auf diese Aussage wird überraschenderweise gefunden,
daß man
erfindungsgemäß mit L30D-55 überzogene
Pellets – siehe
Beispiele – zu
Tabletten verpressen kann, die Anforderungen einschließlich einer
annehmbaren Säurebeständigkeit
der Tablette erfüllten.
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Nach
derzeitigem Kenntnisstand gibt es im Stand der Technik kein Ausführungsbeispiel
einer tablettierten Multiple-Unit-Dosisform, die einen säurelabilen
H+,K+-ATPase-Inhibitor
enthält.
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Beschreibung
der Erfindung
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Bei
eigenen Untersuchungen wurde nun überraschenderweise gefunden,
daß erfindungsgemäße Tabletten,
die einen säurelabilen
H+,K+-ATPase-Inhibitor
oder eines seiner Einzelenantiomere oder ein alkalisches Salz davon
enthaltende magensaftresistent beschichtete Einheiten durch Verpressen
der Einheiten zu Tabletten erhältlich
sind, ohne daß die
Eigenschaften der magensaftresistenten Schicht wesentlich beeinträchtigt werden.
Wie oben bereits ausgeführt,
wird dann, wenn die magensaftresistente Schicht beim Verpressen der
magensaftresistent beschichteten Einheiten beschädigt wird, die Säurebeständigkeit
der magensaftresistenten Schicht in den angefertigten Tabletten
unzureichend sein, und die angefertigten Tabletten werden die an
magensaftresistent beschichtete Erzeugnisse gestellten Standardanforderungen,
wie diejenigen gemäß der US-Pharmakopöe USP, nicht
erfüllen.
Säurelabile
H+,K+-ATPase-Inhibitoren,
die für
die neue erfindungsgemäße Dosisform
von Interesse sind, werden in Anspruch 2 angeführt.
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht in der Bereitstellung
einer einen säurelabilen H+,K+-ATPase-Inhibitor oder eines
seiner Einzelenantiomere oder ein alkalisches Salz davon enthaltenden pharmazeutischen
tablettierten Multiple-Unit-Dosisform, in der der Wirkstoff in Form
von zu einer Tablette verpreßten
einzeln magensaftresistent beschichteten Einheiten vorliegt. Die
die einzelnen Wirkstoffeinheiten bedeckende(n) magensaftresistente(n)
Schicht(en) weist bzw. weisen derartige Eigenschaften auf, daß die Verpressung
der Einheiten zu einer Tablette die Säurebeständigkeit der einzeln magensaftresistent
beschichteten Einheiten nicht wesentlich beeinträchtigt. Dadurch werden Abbau
und Auflösung
des Wirkstoffs in sauren Medien verhindert, und die Dosisform weist
eine gute Stabilität
bei der Langzeitlagerung auf. Die die einzelnen Einheiten bedeckende
magensaftresistente Schicht zerfällt/löst sich
schnell in nahezu neutralen oder alkalischen Medien.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht in der Bereitstellung
einer einen säurelabilen H+,K+-ATPase-Inhibitor
oder eines seiner Einzelenantiomere oder ein alkalisches Salz davon
enthaltenden pharmazeutischen tablettierten Multiple-Unit-Dosisform,
die für
Durchdrückblisterpackungen
geeignet ist und auch eine verbesserte Patientenakzeptanz aufweist.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht in der Bereitstellung
einer einen säurelabilen H+,K+-ATPase-Inhibitor
oder eines seiner Einzelenantiomere oder ein alkalisches Salz davon
enthaltenden tablettierten Multiple-Unit-Dosisform, die teilbar
und einfach zu handhaben ist. Die Multiple-Unit-Dosisform kann in
einer wäßrigen Flüssigkeit
dispergiert und Patienten mit Schluckbeschwerden und Pädiatriepatienten
verabreicht werden. Eine derartige Suspension aus dispergierten
magensaftresistent beschichteten Einheiten geeigneter Größe kann
zur oralen Verabreichung sowie zur Verabreichung über eine
Nasen-Magen-Sonde verwendet werden.
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Nähere Beschreibung
der Erfindung
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Die
neue, einen Wirkstoff in Form eines säurelabilen H+,K+-ATPase-Inhibitors oder eines seiner Einzelenantiomere
oder eines alkalischen Salzes davon enthaltende Multiple-Unit-Dosisform
ist folgendermaßen gekennzeichnet.
Einzeln magensaftresistent beschichtete Einheiten, die Wirkstoff
und gegebenenfalls alkalische Substanzen enthalten, werden mit Tablettenträgerstoffen
vermischt und zu tablettierten Multiple-Unit-Dosisformen verpreßt. Unter dem Begriff „einzelne
Einheiten" sind
kleine Perlen, Partikel, Granulate oder Pellets zu verstehen, die
im folgenden als Pellets bezeichnet werden.
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Der
Komprimierungsvorgang (das Verpressen) zur Formulierung der tablettierten
Multiple-Unit-Dosisform darf die Säurebeständigkeit der magensaftresistent
beschichteten Pellets nicht wesentlich beeinträchtigen. Mit anderen Worten
muß durch
die mechanischen Eigenschaften, wie z. B. Flexibilität und Härte sowie Dicke
der magensaftresistenten Schicht bzw. magensaftresistenten Schichten
gewährleistet
sein, daß die
Anforderungen der US-Pharmakopöe
an magensaftresistent beschichtete Erzeugnisse erfüllt sind
und die Säurebeständigkeit
beim Verpressen der Pellets zu Tabletten um nicht mehr als 10% abnimmt.
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Die
Flexibilität/Härte von
magensaftresistenten Schichten kann beispielsweise als mit einem
Mikrohärte-Eindruckprüfgerät der Bauart
HMV 2000 von Shimadzu gemessene Vickers-Härte charakterisiert werden.
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Die
Säurebeständigkeit
ist als die Wirkstoffmenge in den Tabletten oder Pellets definiert,
die nach Behandlung mit künstlichem
Magensaft gemäß USP oder
0,1 M HCl (aq) im Vergleich zu unbehandelten Tabletten bzw. Pellets
noch vorhanden ist. Die Prüfung
wird folgendermaßen
durchgeführt.
Tabletten oder Pellets werden bei einer Temperatur von 37°C mit künstlichem
Magensaft behandelt. Die Tabletten zerfallen und geben die magensaftresistent
beschichteten Pellets an das Medium ab. Nach zwei Stunden werden
die magensaftresistent beschichteten Pellets abgetrennt und mittels
Hochleistungs-Flüssigkeitschromatographie
(HPLC) auf ihren Wirkstoffgehalt analysiert. Die hier für die Säurebeständigkeit
angegebenen Werte sind Mittelwerte von mindestens drei Einzelbestimmungen.
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Kernmaterial
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Das
Kernmaterial für
die einzeln magensaftresistent beschichteten Pellets kann nach verschiedenen Prinzipien
zusammengesetzt sein. Als Kernmaterial für die weitere Verarbeitung
kann man mit Wirkstoff, gegebenenfalls im Gemisch mit alkalischen
Verbindungen, beschichtete Keime verwenden.
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Bei
den mit dem Wirkstoff zu beschichtenden Keimen kann es sich um wasserunlösliche Keime,
die verschiedene Oxide, Cellulosen, organische Polymere und andere
Materialien allein oder im Gemisch enthalten, oder um wasserlösliche Keime,
die verschiedene anorganische Salze, Zucker, Nonpareils und andere
Materialien allein oder im Gemisch enthalten, handeln. Ferner können die
Keime Wirkstoff in Form von Kristallen, Agglomeraten, Preßlingen
usw. enthalten. Die Größe der Keime
ist für
die vorliegende Erfindung nicht wesentlich, kann aber zwischen ungefähr 0,1 und
2 mm variieren. Die Herstellung der wirkstoffbeschichteten Keime erfolgt
entweder durch Beschichtung mit Pulver oder durch Beschichtung aus
Lösung/Suspension,
beispielsweise unter Verwendung von Granulierern oder Sprühbeschichtern.
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Vor
dem Beschichten der Keime kann der Wirkstoff mit weiteren Komponenten
vermischt werden. Beispiele hierfür sind Bindemittel, Tenside,
Füllstoffe,
Sprengmittel, alkalische Additive oder andere pharmazeutisch unbedenkliche
Bestandteile für
sich alleine oder im Gemisch. Beispiele für Bindemittel sind Cellulosen, wie
z. B. Hydroxypropylmethylcellulose, Hydroxypropylcellulose und Natriumcarboxymethylcellulose,
Polyvinylpyrrolidon, Zucker, Stärken
oder andere pharmazeutisch unbedenkliche Substanzen mit kohäsiven Eigenschaften.
Geeignete Tenside finden sich in den Gruppen pharmazeutisch unbedenklicher
nichtionischer oder ionischer Tenside, wie z. B. Natriumlaurylsulfat.
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Man
kann aber den H+,K+-ATPase-Inhibitor
oder eines seiner Einzelenantiomere oder ein alkalisches Salz davon,
gegebenenfalls in Abmischung mit alkalischen Verbindungen und ferner
in Abmischung mit geeigneten Bestandteilen, in Kernmaterial einformulieren.
Die Kernmaterialien können
durch Extrusion/Sphäronisation,
Pellettieren oder Verpressen unter Anwendung ver schiedener verfahrenstechnischer
Apparate hergestellt werden. Die Größe der formulierten homogenen
Kernmaterialien liegt ungefähr
zwischen 0,1 und 4 mm und vorzugsweise zwischen 0,1 und 2 mm. Das
hergestellte homogene Kernmaterial kann ferner mit zusätzlichen Bestandteilen,
die Wirkstoff enthalten, beschichtet und/oder zur Weiterverarbeitung
verwendet werden.
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Der
Wirkstoff wird mit pharmazeutischen Komponenten gemischt, wodurch
man bevorzugte Handhabungs- und Verarbeitungseigenschaften und eine
geeignete Wirkstoffkonzentration in der fertigen Mischung erhält. Man
kann pharmazeutische Bestandteile, wie z. B. Füllstoffe, Bindemittel, Gleitmittel,
Sprengmittel, Tenside und andere pharmazeutisch unbedenkliche Additive,
verwenden.
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Außerdem kann
man den Wirkstoff auch mit einer alkalischen pharmazeutisch unbedenklichen
Substanz (oder Substanzen) vermischen. Derartige Substanzen können unter
Substanzen wie den Natrium-, Kalium-, Calcium-, Magnesium- und Aluminiumsalzen
von Phosphorsäure,
Kohlensäure,
Citronensäure
oder anderen geeigneten schwachen anorganischen oder organischen
Säuren;
Aluminiumhydroxid/Natriumhydrogencarbonat-Copräzipitat; üblicherweise in Antacidum-Zubereitungen
verwendeten Stoffen, wie Aluminium-, Calcium- und Magnesiumhydroxiden;
Magnesiumoxid oder zusammengesetzten Substanzen wie z. B. Al2O3·6MgO·CO2·12H2O, (Mg6Al2(OH)16CO3·4H2O), MgO·Al2O3·2SiO2·nH2O oder ähnlichen
Verbindungen; organischen pH-Puffersubstanzen, wie z. B. Trihydroxymethylaminomethan,
basischen Aminosäuren
und ihren Salzen oder anderen ähnlichen,
pharmazeutisch unbedenklichen pH-Puffersubstanzen ausgewählt sein,
sind aber nicht darauf beschränkt.
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Man
kann das obige Kernmaterial aber auch unter Anwendung von Sprühtrocknungs-
oder Sprüherstarrungstechniken
herstellen.
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Der
Wirkstoff liegt in Form eines säurelabilen
H+,K+-ATPase-Inhibitors,
vorzugsweise der Formel I, oder eines seiner Einzelenantiomere oder
eines alkalischen Salzes davon vor. Diese Verbindungen weisen im Schwefelatom
ein asymmetrisches Zentrum auf, d. h. sie existieren in Form von
zwei optischen Isomeren (Enantiomeren). Sowohl die reinen Enantiomere
als auch racemische Gemische (50% jedes Enantiomers) sowie Gemische
der beiden Enantiomere in ungleichen Anteilen sind für die erfindungsgemäße pharmazeutische Formulierung
geeignet.
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Magensaftresistente Schicht(en)
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Vor
dem Aufbringen der magensaftresistenten Schicht(en) auf das Kernmaterial
in Form von einzelnen Pellets kann man die Pellets gegebenenfalls
mit einer oder mehreren Trennschichten versehen, die pharmazeutische
Trägerstoffe,
gegebenenfalls einschließlich
von alkalischen Verbindungen, wie z. B. pH-Pufferverbindungen, enthalten.
Diese Trennschicht bzw. Trennschichten trennt bzw. trennen das Kernmaterial
von der äußeren Schicht
bzw. den äußeren Schichten,
bei der bzw. denen es sich um eine magensaftresistente Schicht bzw.
magensaftresistente Schichten handelt.
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Die
Aufbringung der Trennschicht bzw. Trennschichten auf das Kernmaterial
kann durch Beschichtungsverfahren in geeigneten Vorrichtungen, wie
z. B. Dragierkesseln, Beschichtungsgranulatoren oder Wirbelschichtapparaturen,
unter Verwendung von Wasser und/oder organischen Lösungsmitteln
für das
Beschichtungsverfahren erfolgen. Die Aufbringung der Trennschicht
bzw. Trennschichten auf das Kernmaterial kann aber auch durch Pulverbeschichtung
erfolgen. Bei den Materialien für
die Trennschichten handelt es sich um pharmazeutisch unbedenkliche
Verbindungen, wie beispielsweise Zucker, Polyethylenglykol, Polyvinylpyrrolidon,
Polyvinylalkohol, Polyvinylacetat, Hydroxypropylcellulose, Methylcellulose,
Ethylcellulose, Hydroxypropylmethylcellulose, Natriumcarboxymethylcellulose
und andere, die für
sich allein oder im Gemisch verwendet werden. Außerdem können in der Trennschicht bzw.
in den Trennschichten auch Additive, wie z. B. Weichmacher, Farbmittel,
Pigmente, Füllstoffe,
Antiklebemittel und Antistatika, wie beispielsweise Magnesiumstearat,
Titandioxid, Talk und andere Additive mitverwendet werden.
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Wird
die fakultative Trennschicht bzw. werden die fakultativen Trennschichten
auf das Kernmaterial aufgebracht, so kann sie bzw. können sie
eine variable Dicke aufweisen. Die Maximaldicke der fakultativen Trennschicht(en)
wird normalerweise nur durch die Verarbeitungsbedingungen begrenzt.
Die Trennschicht(en) kann (können)
als Diffusionsbarriere und als pH-Pufferzone dienen. Durch Einbringen
von Substanzen aus einer Gruppe von üblicherweise in Antacidum-Formulierungen verwendeten
Verbindungen, wie beispielsweise Magnesiumoxid, -hydroxid oder -carbonat,
Aluminium- oder Calciumhydroxid, -carbonat oder -silicat; zusammengesetzte
Aluminium/Magnesium-Verbindungen,
wie beispielsweise Al2O3·6MgO·CO2·12H2O, (Mg6Al2(OH)16CO3·4H2O), MgO·Al2O3·2SiO2·nH2O, Aluminiumhydroxid/Natriumhydrogencarbonat-Copräzipitat oder ähnliche
Verbindungen; oder andere pharmazeutisch unbedenkliche pH-Pufferverbindungen,
wie beispielsweise die Natrium-, Kalium-, Calcium-, Magnesium- und
Aluminiumsalze von Phosphorsäure,
Kohlensäure,
Citronensäure
oder anderen geeigneten schwachen anorganischen oder organischen
Säuren;
oder geeignete organische Basen einschließlich basischer Aminosäuren und
ihrer Salze, in die Schicht(en) können die pH-puffernden Eigenschaften der Trennschicht(en)
weiter verstärkt
werden. Man kann durch Zusatz von Talk oder anderen Verbindungen
die Dicke der Schicht(en) erhöhen
und dadurch die Diffusionsbarriere verstärken. Die gegebenenfalls aufgebrachte
Trennschicht bzw. die gegebenenfalls aufgebrachten Trennschichten
ist bzw. sind für
die Erfindung nicht wesentlich. Durch die Trennschicht(en) können jedoch
die chemische Stabilität
des Wirkstoffs und/oder die physikalischen Eigenschaften der neuen
tablettierten Multiple-Unit-Dosisform verbessert werden.
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Auf
das mit einer oder mehreren Trennschichten versehene Kernmaterial
werden nach einer geeigneten Beschichtungsmethode eine oder mehrere
magensaftresistente Schichten aufgebracht. Dabei kann das Material
für magensaftresistente
Schichten entweder in Wasser oder in geeigneten organischen Lösungsmitteln
gelöst
oder dispergiert werden. Als Polymere für magensaftresistente Schichten
können
eine oder mehrere der folgenden Verbindungen einzeln oder kombiniert
verwendet werden, z. B. Lösungen
oder Dispersionen von Methacrylsäurecopolymeren,
Celluloseacetatphthalat, Hydroxypropylmethylcellulosephthalat, Hydroxypropylmethylcelluloseacetatsuccinat,
Polyvinylacetatphthalat, Celluloseacetattrimellitat, Carboxymethylethylcellulose,
Schellack oder andere geeignete Polymere für magensaftresistente Schichten.
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Die
magensaftresistenten Schichten enthalten pharmazeutisch unbedenkliche
Weichmacher, damit die gewünschten
mechanischen Eigenschaften, wie Flexibilität und Härte der magensaftresistenten
Schichten, erhalten werden. Beispiele für derartige Weichmacher sind
Triacetin, Citronensäureester,
Phthalsäureester,
Dibutylsebacat, Cetylalkohol, Polyethylenglykol, Polysorbate oder
andere Weichmacher.
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Die
Weichmachermenge wird für
jede Formel für
die magensaftresistente Schicht in bezug auf das gewählte Polymer
bzw. die gewählten
Polymere für
die magensaftresistente Schicht, den gewählten Weichmacher bzw. die
gewählten
Weichmacher und die aufgebrachte Menge des Polymers bzw. der Polymere
so optimiert, daß die
mechanischen Eigenschaften, d. h. Flexibilität und Härte der magensaftresistenten
Schicht(en), die beispielsweise in Form der Vickers-Härte Ausdruck
finden, so eingestellt werden, daß die Säurebeständigkeit der mit der magensaftresistenten
Schicht bzw. den magensaftresistenten Schichten versehenen Pellets beim
Verpressen der Pellets zu Tabletten nicht wesentlich abnimmt. Die
Weichmachermenge liegt üblicherweise
im Bereich von 15 bis 50 Gew.-% und vorzugsweise 20–50 Gew.-%,
bezogen auf das Polymer bzw. die Polymere der magensaftresistenten
Schicht. Der magensaftresistenten Schicht bzw. den magensaftresistenten Schichten
können
auch Additive, wie z. B. Dispergiermittel, Farbmittel, Pigmente,
Polymere, z. B. Poly(ethylacrylat,methylmethacrylat), Antiklebemittel
und Antischaummittel einverleibt werden. Zur Erhöhung der Filmdicke und zur
Verminderung der Diffusion von sauren Magensäften in das säureempfindliche
Material kann man auch noch andere Verbindungen zusetzen.
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Zum
Schutz einer säureempfindlichen
Substanz, wie H+,K+-ATPase-Inhibitoren,
und zur Erzielung einer annehmbaren Säurebeständigkeit der tablettierten
Multiple-Unit-Dosisform
beläuft
sich die Dicke der magensaftresistenten Schicht(en) auf ungefähr mindestens
10 μm, vorzugsweise
mehr als 20 μm.
Die Maximaldicke der aufgebrachten magensaftresistenten Schicht(en)
ist normalerweise nur durch die Verarbeitungsbedingungen begrenzt.
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Überzugsschicht
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Mit
einer oder mehreren magensaftresistenten Schichten versehene Pellets
können
ferner mit einer oder mehreren Überzugsschichten
versehen sein. Die Aufbringung der Überzugsschicht bzw. Überzugsschichten
auf die magensaftresistent beschichteten Pellets kann durch Beschichtungsverfahren
in geeigneten Vorrichtungen, wie z. B. Dragierkesseln, Beschichtungsgranulatoren
oder Wirbelschichtapparaturen, unter Verwendung von Wasser und/oder
organischen Lösungsmitteln
für das
Beschichtungsverfahren erfolgen. Die Materialien für die Überzugsschichten
sind unter pharmazeutisch unbedenklichen Verbindungen, wie beispielsweise
Zucker, Polyethylenglykol, Polyvinylpyrrolidon, Polyvinylalkohol,
Polyvinylacetat, Hydroxypropylcellulose, Methylcellulose, Ethylcellulose,
Hydroxypropylmethylcellulose, Natriumcarboxymethylcellulose usw.,
die für
sich allein oder im Gemisch verwendet werden, ausgewählt. Außerdem können in
der Überzugsschicht
bzw. den Überzugsschichten
auch Additive, wie z. B. Weichmacher, Farbmittel, Pigmente, Füllstoffe, Antiklebemittel
und Antistatika, wie beispielsweise Magnesiumstearat, Titandioxid,
Talk und andere Additive mitverwendet werden. Die Überzugsschicht
kann ferner eine mögliche
Agglomeration von magensaftresistent beschichteten Pellets verhindern
und ferner die magensaftresistente Schicht beim Verpressen gegen
Aufbrechen schützen
und den Tablettiervorgang erleichtern. Die Maximaldicke der Überzugsschicht(en)
wird normalerweise durch die Verarbeitungsbedingungen begrenzt.
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Tabletten
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Die
hergestellten magensaftresistent beschichteten Pellets werden mit
Tablettenträgerstoffen
vermischt und zu einer erfindungsgemäßen tablettierten Multiple-Unit-Dosisform verpreßt. Die
magensaftesistent beschichteten Pellets mit oder ohne Überzugsschicht
werden mit Tablettenträgerstoffen,
wie Füllstoffen,
Bindemitteln, Sprengmitteln, Gleitmitteln und anderen pharmazeutisch
unbedenklichen Additiven vermischt und zu Tabletten verpreßt. Die
verpreßte
Tablette wird gegebenenfalls mit einem oder mehreren filmbildenden
Mitteln beschichtet, damit eine glatte Tablettenoberfläche erhalten
und die Stabilität
der Tablette beim Verpacken und beim Transport weiter erhöht wird.
Eine derartige Tablettenbeschichtung kann außerdem auch noch Additive,
wie Antiklebemittel, Farbmittel und Pigmente oder andere Additive
enthalten, damit man eine Tablette mit guter Optik erhält.
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Die
Menge an magensaftresistent beschichteten Pellets macht weniger
als 75 Gew.-% des Tablettengesamtgewichts und vorzugsweise weniger
als 60 Gew.-% aus. Durch die Wahl von kleinen magensaftresistent
beschichteten Pellets in der erfindungsgemäßen Formulierung kann die Pelletzahl
in jeder Tablette hoch gehalten werden, so daß die Tablette unter Beibehaltung
der Dosierungsgenauigkeit geteilt werden kann.
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Die
mechanischen Eigenschaften, d. h. die Flexibilität und Härte, der magensaftresistenten
Schicht sind für
die Säurebeständigkeit
der tablettierten Multiple-Unit-Dosisform
wesentlich. Die Flexibilität/Härte der Oberfläche der
magensaftresistenten Schicht kann als vorläufiger Verfahrensparameter
in Form der an einem oder mehreren magensaftresistent beschichteten
Pellets vor dem Verpressen der Pellets zu Tabletten gemessenen Vickers-Härte gekennzeichnet
werden. Die Vickers-Härte
kann mit einem Mikrohärte-Eindruckprüfgerät der Bauart
HMV 2000 von Shimadzu (Mikrohärteprüfgeräte für Vickers-
und Knoop-Härte
JIS B 7734-1984 und JIS Z 2251-1980) gemessen werden. Die Widerstandsfähigkeit
der magensaftresistenten Schicht(en) gegenüber dem Verpressen zu Tabletten
hängt natürlich sowohl
von der Menge an aufgebrachter Beschichtung und den mechanischen
Eigenschaften des Beschichtungsmaterials ab. Zur Herstellung gut
funktionierender magensaftresistent beschichteter Pellets mit einer
angemessenen Menge an magensaftresistentem Beschichtungsmaterial,
wodurch die Pellets ohne wesentliche Beeinträchtigung der Säure beständigkeit
zu Tabletten verpreßt
werden können,
ist eine Oberfläche
der magensaftresistenten Schicht mit einer Vickers-Härte von
weniger als 8 bevorzugt. Sind die Pellets mit einer Überzugsschicht
versehen, so muß vor
dem Aufbringen der Überzugsschicht
die Vickers-Härte der
magensaftresistenten Beschichtung bestimmt werden. Man kann eine härtere Überzugsschicht
(Vickers-Härte größer 8) über einer
flexiblen und weicheren magensaftresistenten Schicht (Vickers-Härte kleiner
8) aufbringen, wobei die Säurebeständigkeit
beim Verpressen erhalten bleibt.
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Somit
besteht die erfindungsgemäße Formulierung
aus Kernmaterial, das Wirkstoff, gegebenenfalls in Abmischung mit
einer oder mehreren alkalischen Verbindungen, enthält, und
Trägerstoffen.
Der Zusatz eines alkalischen Materials mag nicht notwendig sein,
aber eine derartige Substanz kann die Stabilität des Wirkstoffs weiter verbessern.
Das Kernmaterial ist gegebenenfalls mit einer oder mehreren, gegebenenfalls
eine oder mehrere alkalische Substanzen enthaltenden Trennschichten
bedeckt. Die gegebenenfalls mit einer oder mehreren Trennschichten
versehenen Pellets werden dann mit einer oder mehreren magensaftresistenten
Schichten versehen, wodurch die Pellets in sauren Medien unlöslich gemacht
werden, aber in nahezu neutralen bis alkalischen Medien, wie beispielsweise
den im proximalen Teil des Dünndarms,
also dort, wo eine Auflösung erwünscht ist,
vorliegenden Flüssigkeiten
zerfallen oder sich auflösen.
Die magensaftresistent beschichteten Pellets können ferner vor der Formulierung
zu der tablettierten Multiple-Unit-Dosisform
mit einer Überzugsschicht
versehen werden.
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Verfahren
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Das
Verfahren zur Herstellung der Dosisform bildet einen weiteren Aspekt
der Erfindung. Die pharmazeuti schen Verfahren können vorzugsweise vollkommen
auf Wasser basieren, und verschiedene Beschreibungen werden nachstehend
in den beigefügten
Beispielen angeführt.
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Verwendung
der Zubereitung
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Die
erfindungsgemäße Zubereitung
ist bei der Verringerung der Magensäuresekretion besonders vorteilhaft.
Sie wird einmal bis mehrmals täglich
verabreicht. Die typische Tagesdosis des Wirkstoffs ist unterschiedlich
und hängt
von verschiedenen Faktoren, wie den individuellen Erfordernissen
des Patienten, der Verabreichungsart und der Erkrankung, ab. Im
allgemeinen liegt die Tagesdosis im Bereich von 1 bis 1000 mg Wirkstoff.
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Die
erfindungsgemäße Zubereitung
eignet sich auch zum Dispergieren in einer wäßrigen Flüssigkeit mit neutralem oder
schwach saurem pH-Wert vor Verabreichung auf oralem Wege oder über eine
Nasen-Magen-Sonde.
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Die
Erfindung wird nun anhand der folgenden Beispiele näher erläutert.
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Die
Suspensionsbeschichtung wird in einer Wirbelschichtapparatur unter
Anwendung der Bottom-Spray-Technik
durchgeführt.
Lansoprazol wird aus einer das gelöste Bindemittel enthaltenden
Suspension auf die Zuckerkügelchen-Keime
aufgesprüht.
Die Größe der Zuckerkügelchen-Keime
liegt im Bereich von 0,25 bis 0,35 mm.
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Das
hergestellte Kernmaterial wird in einer Wirbelschichtapparatur mit
einer Talk und Magnesiumstearat enthaltenden Hydroxypropylcelluloselösung mit
der Trennschicht versehen. Die magensaftresistente Schicht wird
in einer Wirbelschichtapparatur als wäßrige Dispersion auf die mit
der Trennschicht bedeckten Pellets gesprüht. Die an magensaftresistent
beschichteten Pellets gemessene Vickers-Härte beläuft sich auf einen Wert von
2.
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Die
magensaftresistent beschichteten Pellets und mikrokristalline Cellulose
werden vermischt und auf einer Einstempel-Tablettiermaschine mit
10-mm-Rundstempeln zu Tabletten verpreßt. Die Kraft des oberen Stempels
wird auf 5 kN eingestellt, und die auf einem Schleuniger- Härteprüfgerät gemessene Tablettenhärte beträgt 168–185 N.
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Zur
Herstellung der Granulierflüssigkeit
wird Natriumlaurylsulfat in gereinigtem Wasser gelöst. Pantoprazol,
Mannit, mikrokristalline Cellulose und Hydroxypropylcellulose werden
trocken vermischt. Die Granulierflüssigkeit wird zu der Pulvermischung
gegeben, wonach die Masse naß vermischt
wird.
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Die
nasse Masse wird durch einen mit Sieben mit einer Maschenweite von
0,5 mm ausgerüsteten
Extruder geführt.
Das Extrudat wird auf einer Reibungsplatte in einem Sphäronisierapparat
sphäronisiert.
Das Kernmaterial wird in einem Wirbelschichttrockner getrocknet
und klassiert. Das Beschichten des hergestellten Kernmaterials mit
der Trennschicht erfolgt in einer Wirbelschichtapparatur mit einer
wäßrigen Hydroxypropylmethylcelluloselösung.
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Die
magensaftresistente Schicht wird aus einer wäßrigen Dispersion von mit Triethylcitrat
weichgemachtem Methacrylsäurecopolymer,
die mit einer Dispersion von Mono- und Diglyceriden/Polysorbat versetzt worden
war, auf die mit der Trennschicht versehenen Pellets aufgebracht.
Die Pellets werden in einer Wirbelschichtapparatur getrocknet.
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Die
magensaftresistent beschichteten Pellets, die mikrokristalline Cellulose
und das Natriumstearylfumarat werden vermischt und auf einer Einstempel-Tablettiermaschine
mit 10-mm-Rundstempeln zu Tabletten mit einem 20 mg Wirkstoff entsprechenden
Tablettengewicht verpreßt.
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Pantoprazol,
ein Teil der Hydroxypropylmethylcellulose und kolloidales Siliciumdioxid
werden trocken zu einem Pulver vermischt. Zuckerkügelchen-Keime
(0,25–0,35
mm) werden in einem Zentrifugalwirbelbeschichtungsgranulator unter
Aufsprühen
einer Hydroxypropylmethylcelluloselösung (6% w/w) mit dem Pulver beschichtet.
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Das
hergestellte Kernmaterial wird getrocknet und in einem Zentrifugalwirbelbeschichtungsgranulator mit
einer Trennschicht versehen. Die magensaftresistente Schicht wird
mit einer Wirbelschichtapparatur aufgebracht.
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Die
magensaftresistent beschichteten Pellets und Tablettenträgerstoffe
werden vermischt und auf einer Rundlauftablettiermaschine mit 6
Paaren von 10-mm-Rundstempeln
zu Tabletten verpreßt.
Die Wirkstoffmenge beträgt
ungefähr
20 mg.
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Die
Suspensionsbeschichtung wird in einer Wirbelschichtapparatur durchgeführt. Leminoprazol
wird aus einer das gelöste
Bindemittel und einen oberflächenaktiven
Bestandteil enthaltenden wäßrigen Suspension
auf die Siliciumdioxid-Keime (Größenbereich
0,15–0,3
mm) aufgesprüht.
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Das
hergestellte Kernmaterial wird in einer Wirbelschichtapparatur unter
Verwendung einer Hydroxypropylmethylcelluloselösung mit der Trennschicht versehen.
Die magensaftresistente Schicht wird in einer Wirbelschichtapparatur
als wäßrige Dispersion
auf die mit der Trennschicht bedeckten Pellets gesprüht. Die
magensaftresistent beschichteten Pellets und die Tablettenträgerstoffe
werden vermischt und wie in Beispiel 2 zu Tabletten verpreßt.
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Die
magensaftresistent beschichteten Pellets, die mikrokristalline Cellulose
und das Natriumstearylfumarat werden vermischt und wie in Beispiel
3 zu Tabletten verpreßt.
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Die
Beschichtung mit der magensaftresistenten Schicht erfolgt durch
Aufsprühen
einer Lösung
in einer Wirbelschicht. Die magensaftresistent beschichteten Pellets,
die mikrokristalline Cellulose und das Natriumstearat werden vermischt
und wie in Beispiel 3 zu Tabletten verpreßt.
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Die
Suspensionsbeschichtung wird in einer Wirbelschichtapparatur durchgeführt. Lansoprazol
wird aus einer das gelöste
Bindemittel enthaltenden wäßrigen Suspension
auf die Zuckerkügelchen-Keime
aufgesprüht.
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Das
hergestellte Kernmaterial wird in einer Wirbelschicht mit einer
Talk und Magnesiumstearat enthaltenden Hydroxypropylmethylcelluloselösung mit
der Trennschicht versehen. Die magensaftresistente Schicht wird
in einer Wirbelschicht als Dispersion auf die mit der Trennschicht
bedeckten Pellets gesprüht.
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Die
magensaftresistent beschichteten Pellets, das wasserfreie Calciumhydrogenphosphat
in granulierter Form und die mikrokristalline Cellulose werden vermischt
und wie in Beispiel 3 zu Tabletten verpreßt. Die Kraft des oberen Stempels
wird auf ungefähr
30 kN eingestellt.
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Povidon
wird in Wasser gelöst.
Mikrokristalline Cellulose, wasserfreie Lactose und Stärke werden
trocken vermischt. Die Povidonlösung
wird unter Naßmischen
zugesetzt. Die nasse Masse wird in einem Ofen getrocknet. Die granulierte
Masse wird auf einem oszillierenden Granulator gemahlen.
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Die
magensaftresistent beschichteten Pellets und das hergestellte Granulat
werden vermischt und auf einer ausgestatteten Rundlauftablettiermaschine
mit 16 Paaren von ovalen 8,5 × 17
mm-Tablettenstempeln zu gravierten Tabletten mit Bruchrille verpreßt.
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In
einer Wirbelschichtapparatur wird eine Hydroxypropylmethylcelluloselösung auf
magensaftresistent beschichtete Pellets gesprüht. Die vor dem Aufbringen
der Überzugsschicht
an den magensaftresistent beschichteten Pellets gemessene Vickers-Härte beträgt 2 und
die an den mit der Überzugsschicht
versehenen Pellets gemessene Vickers-Härte beträgt 11. Die mit der Überzugsschicht
versehenen Pellets und die mikrokristalline Cellulose werden vermischt
und wie in Beispiel 2 zu Tabletten verpreßt.
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Die
Suspensionsbeschichtung wird in einer Wirbelschichtapparatur durchgeführt. Pantoprazol
wird aus einer das gelöste
Bindemittel enthaltenden wäßrigen Suspension
auf die Zuckerkügelchen-Keime
aufgesprüht.
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Das
hergestellte Kernmaterial wird in einer Wirbelschichtapparatur mit
der Trennschicht versehen. Die magensaftresistente Schicht wird
in einer Wirbelschichtapparatur als wäßrige Dispersion auf die mit
der Trennschicht bedeckten Pellets gesprüht.
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Die
magensaftresistent beschichteten Pellets und die Tablettenträgerstoffe
werden vermischt und auf einer Einstempel-Tablettiermaschine mit
12-mm-Rundstempeln zu Tabletten mit einem Gewicht von ungefähr 600 mg
verpreßt.
Die Kraft des oberen Stempels wird auf 5 kN eingestellt, und die
auf einem Schleuniger-Härteprüfgerät gemessene
Tablettenhärte
beträgt
200–220
N.
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Die
Kernmaterialien werden wie in Beispiel 1 und in Beispiel 10 hergestellt.
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Die
magensaftresistent beschichteten Pellets und die Tabelettenträgerstoffe
werden wie in Beispiel 3 beschrieben verpreßt.
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Die
Suspensionsbeschichtung wird in einer Wirbelschichtapparatur durchgeführt. Pariprazol
wird aus einer das gelöste
Bindemittel enthaltenden wäßrigen Suspension
auf die Zuckerkügelchen-Keime
aufgesprüht.
Das hergestellte Kernmaterial wird in einer Wirbelschichtapparatur
mit der Trennschicht versehen. Die magensaftresistente Schicht wird
in einer Wirbelschichtapparatur als wäßrige Dispersion auf die mit
der Trennschicht bedeckten Pellets gesprüht.
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Die
magensaftresistent beschichteten Pellets und die mikrokristalline
Cellulose werden wie in Beispiel 1 beschrieben zu Tabletten verpreßt.
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Die
mit der Trennschicht versehenen Pellets werden wie in Beispiel 7
hergestellt.
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Die
magensaftresistente Schicht wird in einer Wirbelschicht aus einer
Wasser/Ethanol-Lösung
aufgebracht.
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Die
an magensaftresistent beschichteten Teilchen gemessene Vickers-Härte hat
einen Wert von 5. Die magensaftresistent beschichteten Pellets und
die Tablettenträgerstoffe
werden vermischt und wie in Beispiel 2 zu Tabletten verpreßt.
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Die
mit der Trennschicht versehenen Pellets werden wie in Beispiel 7
hergestellt.
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Die
magensaftresistente Schicht und die Überzugsschicht werden in einer
Wirbelschichtapparatur auf die Pellets aufgesprüht. Die mit der Überzugsschicht
versehenen Pellets und die Tablettenträgerstoffe werden auf einer
Tablettiermaschine mit einem Stempel (rund, 12 mm) verpreßt. Die
Kraft des oberen Stempels wird auf 6 kN eingestellt.
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Die
mit der Trennschicht versehenen Pellets werden wie in Beispiel 7
hergestellt.
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Die
magensaftresistente Schicht und die Überzugsschicht werden in einer
Wirbelschichtapparatur auf die Pellets aufgesprüht. Die in diesem Beispiel
verwendete Menge an Material für
die magensaftresistente Schicht entspricht einer Dicke der magensaftresistenten
Schicht von ungefähr
20 μm. Die
mit der Überzugsschicht
versehenen Pellets und die Tablettenträgerstoffe werden auf einer
Tablettiermaschine mit einem Stempel (rund, 10 mm) verpreßt. Das
Tablettengewicht beträgt
ungefähr
330 mg.
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Die
mit der Trennschicht versehenen Pellets werden wie in Beispiel 7
hergestellt.
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Die
magensaftresistente Schicht wird in einer Wirbelschicht aus einer
Aceton/Ethanol-Lösung
aufgebracht. Die magensaftresistent beschichteten Pellets und die
Tablettenträgerstoffe
werden vermischt und wie in Beispiel 2 zu Tabletten verpreßt.
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Die
Ergebnisse der Säurebeständigkeitstests
der magensaftresistent beschichteten Pellets und der verpreßten Tabletten
sind unten in Tabelle I aufgeführt.
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Kommentare
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Überraschenderweise
zeigt die Säurebeständigkeit,
Tabletten, daß die
erfindungsgemäße magensaftresistente
Schicht dem Verpressen in ausreichendem Maße widerstehen kann.
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Omeprazol-Pellets
aus Losec®-40-mg-Kapseln
werden mit mikrokristalliner Cellulose und Natriumstearylfumarat
vermischt und auf einer Einstempeltablettiermaschine zu Tabletten
verpreßt.
Die an den magensaftresistent beschichteten Pellets gemessene Vickers-Härte beträgt 22. Das
Tablettierwerkzeug ist rund und hat einen Durchmesser von 10 mm.
Die Stempelkraft wird auf 3,7 kN eingestellt.
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Lanoprazol-Pellets
werden mit mikrokristalliner Cellulose vermischt und auf einer Einstempeltablettiermaschine
zu Tabletten verpreßt.
Die an den magensaftresistent beschichteten Pellets gemessene Vickers-Härte beträgt 18. Das
Tablettierwerkzeug ist rund und hat einen Durchmesser von 12 mm.
Die Stempelkraft wird auf 3,6 kN eingestellt.
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Es
wird das in Drugs Made in Germany 37, Nr. 2 (1994), S. 53, Tabelle
1, Formulierung Nr. 9, beschriebene Material für magensaftresistente Beschichtungen
verwendet.
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Die
Menge an Beschichtungspolymer, wie in der oben angegebenen Literaturstelle
berechnet, beträgt 40%
(w/w).
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Die
Suspensionsbeschichtung wird in einer Wirbelschichtapparatur durchgeführt. Magnesiumomeprazol
wird aus einer das gelöste
Bindemittel enthaltenden wäßrigen Suspension
auf die Zuckerkügelchen-Keime aufgesprüht. Die
Trennschicht, die magensaftresistente Schicht und die Überzugsschicht
werden in einer Wirbelschicht apparatur auf die Pellets gesprüht. Die Überzugsschicht
dient zur Verhinderung des Zusammenklebens der Pellets vor der Tablettierung.
Die mit der Überzugsschicht
versehenen Pellets und die Tablettenträgerstoffe werden wie in Beispiel
1 tablettiert. Die Kraft des oberen Stempels wird auf 5 kN eingestellt.
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Die
Ergebnisse der Säurebeständigkeitstests
der magensaftresistent beschichteten Pellets und der verpreßten Tabletten
sind unten in Tabelle II aufgeführt.
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Kommentare
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Wie
aus den angeführten
Daten ersichtlich ist, besitzt die magnesaftresistente Schicht der
untersuchten Produkte einschließlich
der beiden vermarkteten Produkte (Referenzbeispiele I und II) nicht
die zum Widerstehen der Verpressung zu Tabletten erforderlichen
mechanischen Eigenschaften.