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Gebiet der
Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft
neue orale pharmazeutische Dosisformen, die einen Protonenpumpen-Inhibitor, d. h.
einen H+,K+-ATPase-Inhibitor,
enthalten. Bei den neuen Dosisformen handelt es sich um magensaftresistent
beschichtete Formulierungen, die ein diskontinuierliches Muster
von zwei oder mehr diskreten Freigabepulsen des H+,K+-ATPase-Inhibitors im Dünn- und/oder Dickdarm liefern. Die Pulse
haben einen zeitlichen Abstand von 0,5 bis 12 Stunden, vorzugsweise
von 0,5 bis 6 Stunden und besonders bevorzugt von 0,5 bis 4 Stunden.
Des weiteren betrifft die vorliegende Erfindung die Herstellung
derartiger pharmazeutischer Formulierungen mit gepulster verzögerter Freisetzung
und deren Verwendung in der Medizin.
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Hintergrund
der Erfindung und Stand der Technik
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Beispiele für säurelabile H+,K+-ATPase-Inhibitoren, die auch als Magenprotonenpumpeninhibitoren bezeichnet
werden, sind unter den Freinamen Omeprazol, Lansoprazol, Pantoprazol,
Rabeprazol und Leminoprazol bekannte Verbindungen. Einige dieser
Verbindungen werden in EP-A1-0005129, EP-A1-124495, WO94/27988,
EP-A1-174726, EP-A1-166287
und GB 2163747 beschrieben.
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Diese pharmazeutischen Substanzen
eignen sich zur Hemmung der Magensäuresekretion bei Säugetieren
einschließlich
Menschen durch Regulierung der Magnsäuresekretion im letzten Schritt
des säuresekretorischen
Wegs und reduzieren somit die basale und stimulierte Magensäuresekretion
unabhängig
vom Stimulus. In allgemeinerem Sinne können sie zur Prävention
und Behandlung von mit Magensäure
in Zusammenhang stehenden Erkrankungen bei Säugetieren und Menschen verwendet
werden, einschließlich
z. B. Refluxoesophagitis, Gastritis, Duodenitis, Magengeschwüren, Zwölffingerdarmgeschwüren und
Zollinger-Ellison-Syndrom.
Des weiteren können
sie zur Behandlung von anderen gastrointestinalen Störungen verwendet werden,
bei denen eine magensäurehemmende
Wirkung wünschenswert
ist, z. B. bei Patienten unter NSAID-Therapie, bei Patienten mit
Dyspepsie ohne einhergehende Geschwüre (Non Ulcer Dyspepsia) und
bei Patienten mit symptomatischem gastrooesophagealem Reflux (GORD).
Sie können
auch bei Intensivpatienten, bei Patienten mit akuten Blutungen im
oberen Gastrointestinaltrakt, prä- und postoperativ
zur Verhinderung von Magensäureaspiration
und zur Prävention
und Behandlung von Streßulcusbildung
verwendet werden. Ferner können
sie bei der Behandlung von Psoriasis sowie bei der Behandlung von
Helicobacter-Infektionen und damit in Zusammenhang stehenden Krankheiten
verwendet werden.
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Bei allen diesen Krankheiten ist
die therapeutische Regulierung der Magensäuresekretion von grundlegender
Bedeutung, jedoch sind der Grad und die Dauer der Säurehemmung,
die für
eine optimale klinische Wirkung erforderlich sind, noch nicht ganz
verstanden.
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In der WO 97/48430 (veröffentlicht
am 24. Dezember 1997, also nach dem Prioritätstag der vorliegenden Anmeldung)
wurde von der Anmelderin nahegelegt, daß ein Verabreichungsprogramm,
das Blutplasmaspiegel von 2–12
Stunden ergibt (auf einem von mehreren Wegen), zur Hemmung eines
größeren Teils
der Protonenpumpen führt.
So sollte ein verlängerter
Blutplasmaspiegel zu einer effektiveren Hemmung der Säuresekretion
führen,
was zu einer verbesserten Wirksamkeit bei GORD, einer schnelleren
Heilung von Magengeschwüren
und einer verbesserten Ausmerzung von H. Plori führt. Die vorliegende Erfindung
stellt pharmazeutische Dosisformen bereit, die derartige verlängerte Plasmaspiegel
durch Freigabe des Arzneistoffs in zwei oder mehr separaten Pulsen
erreichen.
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Eine pharmazeutische Dosisform von
Omeprazol oder irgendeinem anderen Protonenpumpen-Inhibitor wird
am besten durch eine magensaftresistente Schicht vor saurem Magensaft
geschützt.
Derartige magensaftresistente Zubereitungen werden in
US 4,786,505 und
US 4,853,230 beschrieben. Diese Zubereitungen
haben einen Kern, der ein alkalisches Salz des Arzneistoffs enthält, oder
einen Kern, der den Arzneistoff zusammen mit einer alkalisch reagierenden
Verbindung enthält,
und der Kern ist mit einer wasserlöslichen oder in Wasser schnell
zerfallenden Trennschicht und dann mit einer magensaftresistenten
Schicht überzogen. In
WO 96/01623 und WO 96/01624 werden tablettierte Dosisformen von
Omeprazol und anderen Protonenpumpen-Inhibitoren beschrieben, bei denen magensaftresistent
beschichtete Pellets zu einer tablettierten Multiple-Unit-Dosisiform verpreßt werden.
Wesentlich ist bei diesen tablettierten Formulierungen, daß die magensaftresistente
Schicht den Kompressionskräften
widerstehen kann. Keine dieser von der Anmelderin vorbeschriebenen
Formulierungen ergab eine Auflösung
von zwei oder mehr Pulsen in einem zeitlichen Abstand, d. h. in
der Bedeutung gepulste Freigabe des Protonen- pumpeninhibitors, die zu einem verlängerten
Blutplasmaprofil führte.
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Im Stand der Technik werden verschiedene
Techniken und pharmazeutische Formulierungen beschrieben, die auf
eine verzögerte
Freigabe eines verabreichten Arzneistoffs abzielen. Hierbei handelt
es sich beispielsweise um Formulierungen, die verschiedene Verzögerungszeiten
liefern, Konstruktionen auf Basis von Osmoseunterschieden, langsam
erodierenden/sich langsam auflösenden
Schichten, zeitkontrollierten Explosionssystemen oder beliebigen
Kombinationen davon. Im folgenden werden einige dieser Prinzipien
beschrieben.
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Gazzaniga et al. (Proceed 12th Pharm. Int. Techn. Conf., 1993, 1, 400–8) beschrieben
mit HPMC-Schichten sprühbeschichtete
oder trocken ummantelte Tabletten zur Herstellung von Ketoprofen-
oder Verapamil-Zubereitungen
mit verzögerter
Freigabe. Die HPMC-Schicht
kann auch einen unlöslichen
Füllstoff enthalten.
Gazzaniga et al. haben außerdem
Antipyrin enthaltende Manteltabletten mit HPMC-Schichten zur Erzielung
einer verzögerten
Freigabe mit einer darauf aufgebrachten magensaftresistenten Schicht
mit Eudragit L30D beschrieben (Proc. Inter. Symp. Control. Rel.
Bioact. Mater. 1996, 23, 571–2).
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In der EP-A1-0629398 wird eine Dosisform
beschrieben, die einen Arzneistoff und eine organische Säure in einem
Kern enthält,
der von einem den Beginn der Freigabe regulierenden Film umgeben
und ferner mit einer magensaftresistenten Schicht überzogen
ist. Diese Dosisform eignet sich nicht für gegenüber saurem Abbau empfindliche
Substanzen, da der Kern eine organische Säure enthält.
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Osmotische Systeme werden von Fox
beschrieben („Colon-Targeted Osmotic
System for Oral Delivery of Peptides and Proteins", Oral Delivery of
Proteins, Peptides and other Biopharmaceutical Agents; Proceedings
Technology Management Group, Wakefield, MA, USA, Sept. 1991). Zur
Erzielung einer verzögerten
retardierten Freigabe nach einer Verzögerungszeit wird das Darmfreigabesystem
OROS-CT verwendet. Die Dosisform wies einen magensaftresistenten Überzug auf,
der sich im Dünndarm
auflöste,
die Arzneistofffreigabe begann nach einer gewünschten Verzögerungszeit,
und die Freigabe wurde über
einige Stunden aufrechterhalten.
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In
EP
0384642 und
EP 0384646 (sowie
Pharm. J., 27. Juli 1991, S. 137–9) wurde die Dosisform PULSINCAP
TM sowohl für magensaftresistent beschichtete
Systeme als auch für
nicht magensaftresistent beschichtete Systeme beschrieben. Das System
enthält
eine Kapsel aus einem wasserunlöslichen
Körper
und einer wasserlöslichen
Kappe. Die Arzneistofformulierung war im Kapselkörper enthalten und mit Hilfe
eines Hydrogelstopfens in diesem Bereich verschlossen.
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Conte at al. (Drug Development and
Industrial Pharmacy, 1989, Band 15, S. 2583–96) beschrieben eine Dreischichttablette,
die ein für
Ibuprofen geeignetes Doppelpulssystem ergab. Die erste Schicht enthielt eine
Formulierung mit schneller Freigabe und war von der die zweite Dosis
enthaltenden Schicht durch eine quellbare Polymerbarriereschicht
getrennt. Die zweite Dosis war mit einem undurchlässigen Ethylcellulosefilm überzogen.
Diese Konstruktion gibt den Arzneistoff in saurem Medium frei.
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In der
US
5,567,441 wurde eine Dosisform für Diltiazem beschrieben, die
eine Mischung aus einem Teil magensaftresistenter Pellets mit langsamer
Freigabe und einem anderen Teil von membranbeschichteten Pellets
mit verzögerter
Pulsfreigabe enthält,
wobei der letztere Teil von Pellets nicht magensaftresistent beschichtet
war. Eine derartige Dosisform ist für säureempfindliche Arzneistoffe,
wie Omeprazol oder dergleichen, ungeeignet.
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In zwei neu veröffentlichten Patentanmeldungen
werden einen Protonenpumpen-Inhibitor enthaltende Formulierungen
mit kontrollierter Wirkstofffreigabe vorgeschlagen, d. h. in der
WO97/02020 wird eine Dosisform für
Pantoprazol in Kombination mit einer antibakteriellen Substanz vorgeschlagen.
Mindestens ein Teil der Pantoprazoldosis soll in Retardform mit
kontinuierlicher Freigabe von Pantoprazol im Lauf der Zeit vorliegen. Die
Zubereitung weist eine Zwischenschicht auf, die als Schicht intakt
bleibt und die Pantoprazoldosis kontinuierlich freigibt, so daß ein Pantoprazol-Plasmaspiegel
möglichst
lange bestehen bleibt. In der WO 97/02021 wird eine sehr ähnliche
Dosisform eines reversiblen Protonenpumpeninhibitors in kombination
mit einer antibakteriellen Substanz beschrieben.
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Nähere Beschreibung
der Zeichnungen
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Die 1–5 zeigen Diagramme der Auflösungsprofile
der in den Beispielen hergestellten erfindungsgemäßen pharmazeutischen
Formulierungen. Die Diagramme zeigen die freigegebene Substanzmenge
in Abhängigkeit
von der Zeit. Die Menge der freigegebenen Substanz wird durch Registrierung
der Extinktion bei 292 nm in einer Pufferlösung festgestellt.
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1 zeigt
das Auflösungsprofil
für in
Beispiel 1 hergestellte Einzeldosis-Schichtpellets.
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2 zeigt
das Auflösungsprofil
für in
Beispiel 2 hergestellte Einzeldosis-Schichtpellets.
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3 zeigt
das Auflösungsprofil
für in
Beispiel 3 hergestellte Einzeldosis-Schichtpellets.
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4 zeigt
das Auflösungsprofil
für in
Beispiel 5 hergestellte Einzeldosis-Schichttabletten.
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5 zeigt
das Auflösungsprofil
für in
Beispiel 6 hergestellte Mehrfachdosis-Schichttabletten.
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Kurze Darstellung
der Erfindung
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Die therapeutische Wirkung von Omeprazol
und ähnlichen
Substanzen kann durch Bereitstellung eines verlängerten Plasmaprofils durch
einmal tägliche
Verabreichung einer Dosisform verbessert werden. Die vorliegende
Erfindung erzielt ein derartiges verlängertes Plasmaprofil durch
eine pharmazeutische Dosisform, die den Arzneistoff in diskreten,
zeitlich beabstandeten Pulsen freigeben kann, d. h. eine Dosisform
mit diskontinuierlichem Freigabemuster. Die vorliegende Erfindung
stellt derartige Dosisformen, die einen säureempfindlichen H+,K+-ATPase-Inhibitor, wie Omeprazol oder irgendeinen
anderen Protonenpumpen-Inhibitor, enthalten, bereit. Ein spezielles
Problem besteht darin, daß die
für einen
H+,K+-ATPase-Inhibitor
geeigneten pharmazeutischen Dosisformen bestimmte Anforderungen
hinsichtlich der Magensäurebeständigkeit
für magensaftresistent
beschichtete Erzeugnisse gemäß der US-Pharmakopöe (23. Auflage)
erfüllen
müssen.
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Gemäß einem Aspekt der Erfindung
wird das verlängerte
Plasmaprofil eines Protonenpumpen-Inhibitors durch einmal tägliche Verabreichung
einer Dosisform, die den Protonenpumpen-Inhibitor im Dünn- und/oder
Dickdarm (aber nicht im Magen) in zwei oder mehr diskreten Pulsen
mit einem zeitlichen Abstand von 0,5 bis 12 Stunden, vorzugsweise
von 0,5 bis 6 Stunden und besonders bevorzugt von 0,5 bis 4 Stunden, freigibt,
bereitgestellt.
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Gemäß einem anderen Aspekt der
Erfindung wird ein diskontinuierliches Freigabemuster des Protonenpumpen-Inhibitors durch
einmal tägliche
Verabreichung einer Dosisform bereitgestellt, wobei ein Teil der Dosisform
eine gepulste verzögerte
Freigabe ergibt und andere Teile der Dosisform den Protonenpumpen-Inhibitor
sofort freigeben. Die Dosisform liefert mindestens zwei aufeinanderfolgende
Pulse für
die Substanzfreigabe, die einen zeitlichen Abstand von 0,5 bis 12
Stunden, vorzugsweise von 0,5 bis 8 Stunden und besonders bevorzugt
von 0,5 bis 4 Stunden haben sollten.
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Die erfindungsgemäßen Formulierungen mit gepulster
Wirkstofffreigabe zeigen gegenüber
einem Verabreichungsprogramm mit aufeinanderfolgender Verabreichung von
zwei oder mehr Einzeldosen in spezifizierten Zeitintervallen eine
verbesserte Patienten-Compliance.
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Nähere Beschreibung der Erfindung
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Wirkstoff
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Von Interesse für die neuen erfindungsgemäßen pharmazeutischen
Formulierungen sind Verbindungen der allgemeinen Formel I, ein alkalisches
Salz davon, eines der Einzelenantiomere davon oder ein alkalisches
Salz eines der Enantiomere
worin
Het
1 für
steht,
Het
2 für
steht,
X =
worin
N in der Bezimidazolgruppierung
bedeutet, daß eines
der durch R
6–R
9 substituierten
Ringkohlenstoffatome gegebenenfalls durch ein Stickstoffatom ohne
Substituenten ersetzt sein kann;
R
1,
R
2 und R
3 gleich
oder verschieden sind und aus der Gruppe bestehend aus Wasserstoff,
Alkyl, durch Fluor substituiertes Alkoxy, Alkylthio, Alkoxyalkoxy,
Dialkylamino, Piperidino, Morpholino, Halogen, Phenyl und Phenylalkoxy
ausgewählt
sind;
R
4 und R
5 gleich
oder verschieden sind und aus der Gruppe bestehend aus Wasserstoff,
Alkyl und Aralkyl ausgewählt
sind;
R
6' für
Wasserstoff, Halogen, Trifluormethyl, Alkyl oder Alkoxy steht;
R
6–R
9 gleich oder verschieden sind und aus der
Gruppe bestehend aus Wasserstoff, Alkyl, Alkoxy, Halogen, Halogenalkoxy,
Alkylcarbonyl, Alkoxycarbonyl, Oxazolinyl und Trifluoralkyl ausgewählt sind
oder benachbarte Gruppen R
6–R
9 gegebenenfalls weiter substituierte Ringstrukturen
bilden;
R
10 für Wasserstoff steht oder gemeinsam
mit R
3 eine Alkylenkette bildet und
R
11 und R
12 gleich
oder verschieden sind und aus der Gruppe bestehend aus Wasserstoff,
Halogen oder Alkyl ausgewählt
sind.
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Als Beispiele für interessante Verbindungen
der Formel I seien im einzelnen genannt:
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Die zur Verwendung in den erfindungsgemäßen Formulierungen
mit gepulster Wirkstofffreigabe geeigneten Verbindungen können in
neutraler Form oder in Form eines alkalischen Salzes, wie beispielsweise
der Mg2+-, Ca2+-,
Na+- oder K+-Salze,
vorzugsweise der Mg2+-Salze, verwendet werden.
Ferner können
die Verbindungen in Form eines ihrer Einzelenantiomere oder als
alkalisches Salz des Einzelenantiomers verwendet werden.
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Besonders bevorzugte Verbindungen
für die
erfindungsgemäße orale
pharmazeutische Zubereitung sind Omeprazol, ein Magnesiumsalz von
Omeprazol oder ein Magnesiumsalz des (-)-Enantiomers von Omeprazol.
Omeprazol und verwandte Substanzen sowie deren Herstellung werden
in
EP 5129 ,
EP 124 495 , WO 95/01977 und WO 94/27988
beschrieben, worauf hiermit vollumfänglich Bezug genommen wird.
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Die obigen Verbindungen sind gegenüber Abbau/Transformation
in sauren und neutralen Medien empfindlich. Der Abbau wird im allgemeinen
durch sauer reagierende Verbindungen katalysiert, und die Wirkstoffe
werden mit alkalisch reagierenden Verbindungen stabilisiert. Im
Stand der Technik werden verschiedene magensaftresistent beschichtete
Zubereitungen mit Omeprazol sowie anderen Protonenpumpen-Inhibitoren beschrieben,
siehe beispielsweise US-A-4,853,230, WO 95/01783 und WO 96/01623.
In der letztgenannten Druckschrift werden insbesondere alternative
Fertigungsverfahren zur Herstellung von magensaftresistent beschichteten
Pellets mit Omeprazol und ähnlichen
Verbindungen beschrieben.
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Die erfindungsgemäßen Dosisformen stellen mindestens
einen Teil der Dosis mit gepulster verzögerter Freigabe des Arzneistoffs
und einen anderen Teil der Formulierung mit schneller oder sofortiger
Freigabe bereit. Die sofortige und gepulste verzögerte Freigabe des Arzneistoffs
kann gemäß verschiedenen
Prinzipien erreicht werden, wie:
- – durch
Einzeldosis-Schichtpellets oder -Schichttabletten,
- – durch
Mehrfachdosis-Schichtpellets oder -Schichttabletten oder
- – durch
zwei oder mehrere verschiedene Fraktionen von Einzeldosis- oder
Mehrfachdosis-Schichtpellets oder -Schichttabletten, gegebenenfalls
in Kombination mit Pellets oder Tabletten mit sofortiger Wirkstofffreigabe.
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Mehrfachdosis-Schichtpellets oder
zwei oder mehr verschiedene Populationen von Einzeldosis- oder Mehrfachdosis-Schichtpellets,
die nach einem der unten beschriebenen Prinzipien hergestellt worden
sind, werden in eine Kapsel gefüllt
oder zusammen mit Tablettenträgerstoffen
zu einer Mulitple-Unit-Tablette (Mehrfacheinheitstablette) verpreßt. Alternativ
dazu kann man eine Mehrfachdosis-Schichttablette herstellen.
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Einzeldosis-Schichtpellets
oder -Schichttabletten
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Gemäß einem Aspekt der Erfindung
werden Pellets oder Tabletten hergestellt, die einen einzigen verzögerten Freigabepuls
des Arzneistoffs ergeben. Die Einzeldosis-Schichtpellets oder -Schichttabletten
können so
aufgebaut sein, daß sie
die folgenden Teile enthalten:
- – ein gegebenenfalls
auf einen Keim/ein Kügelchen
aufgebrachtes Kernmaterial, das den Arzneistoff zusammen mit einer
wasserquellbaren Substanz und gegebenenfalls pharmazeutisch unbedenklichen
Trägerstoffen
enthält
und von sauren Verbindungen frei ist, und darauf die folgende Schichtenfolge:
- – eine
umgebende, die Verzögerungszeit
regulierende Schicht und schließlich
- – eine
magensaftresistente Schicht, die so angeordnet ist, daß sie die
die Verzögerungszeit
regulierende Schicht bedeckt.
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Gemäß einem alternativen Aspekt
der Erfindung kann man die Schichtpellets oder Schichttabletten auch
so aufbauen, daß sie
die folgenden Teile enthalten:
- – ein gegebenenfalls
auf einen Keim/ein Kügelchen
aufgebrachtes Kernmaterial, das den Arzneistoff gegebenenfalls zusammen
mit pharmazeutisch unbedenklichen Trägerstoffen enthält und von
sauren Verbindungen frei ist, und darauf die folgende Schichtenfolge:
- – eine
umgebende, eine wasserquellbare Substanz enthaltende Schicht und
darauf
- – eine
umgebende, die Verzögerungszeit
regulierende Schicht und schließlich
- – eine
magensaftresistente Schicht, die so angeordnet ist, daß sie die
die Verzögerungszeit
regulierende Schicht bedeckt.
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Mehrfachdosis-Schichtpellets
oder -Schichttabletten
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Gemäß einem anderen Aspekt der
Erfindung werden Mehrfachdosis-Schichtpellets oder -Schichttabletten
hergestellt, die zwei oder mehr verzögerte Freigabepulse des Arzneistoffs
ergeben. Diese Pellets und Tabletten können so aufgebaut sein, daß sie die
folgenden Teile enthalten:
- – ein gegebenenfalls auf einen
Keim/ein Kügelchen
aufgebrachtes Kernmaterial (I), das den Arzneistoff zusammen mit
einer wasserquellbaren Substanz und gegebenenfalls pharmazeutisch
unbedenklichen Trägerstoffen
enthält
und von sauren Verbindungen frei ist, und darauf die folgende Schichtenfolge:
- – eine
umgebende, die Verzögerungszeit
regulierende Schicht (II), und
- – eine
Schicht (III), die den Arzneistoff gegebenenfalls zusammen mit einer
wasserquellbaren Substanz und/oder pharmazeutisch unbedenklichen
Trägerstoffen
enthält
und von sauren Verbindungen frei ist, und
- – gegebenenfalls
eine Trennschicht (IV), die wasserlöslich ist oder in Wasser schnell
zerfällt,
wobei
die Schichten II und III und die fakultative Schicht IV in wiederholten
Sequenzen auftauchen können
(in dieser Reihenfolge) und jeder Satz von Schichten (II + III)
einen zusätzlichen
Einzelpuls des Arzneistoffs ergibt. Die Dosisform wird schließlich mit
einer magensaftresistenten Außenschicht
(V) bedeckt.
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Somit könnte man ein Pellet oder eine
Tablette mit dreifach gepulster verzögerter Wirkstofffreigabe so aufbauen,
daß sie
die folgende Schichtenfolge I + II + III + II + III + eine fakultative
Schicht IV und die vorgeschriebene magensaftresistente Außenschicht
(V) aufweist.
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Gemäß einem alternativen Aspekt
der Erfindung können
die Mehrfachdosis-Schichtpellets oder -Schichttabletten auch mit
den folgenden Teilen hergestellt werden:
- – ein gegebenenfalls
auf einen Keim/ein Kügelchen
aufgebrachtes Kernmaterial (I), das den Arzneistoff gegebenenfalls
zusammen mit pharmazeutisch unbedenklichen Trägerstoffen enthält und von
sauren Verbindungen frei ist, und darauf die folgende Schichtenfolge:
- – eine
umgebende, eine wasserquellbare Substanz enthaltende Schicht (II)
gefolgt von
- – einer
umgebenden, die Verzögerungszeit
regulierenden Schicht (III), und
- – eine
Schicht (IV), die den Arzneistoff gegebenenfalls zusammen mit pharmazeutisch
unbedenklichen Trägerstoffen
enthält
und von sauren Verbindungen frei ist, und
- – gegebenenfalls
eine Trennschicht (V), die wasserlöslich ist oder in Wasser schnell
zerfällt,
wobei
die Schichten II, III, IV und die fakultative Schicht V in wiederholten
Sequenzen auftauchen können
(in dieser Reihenfolge) und jeder Satz von Schichten (II + III +
IV) einen zusätzlichen
Einzelpuls des Arzneistoffs ergibt. Die Dosisform wird schließlich mit
einer magensaftresistenten Außenschicht
(VI) bedeckt.
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Somit könnte man ein dreifach gepulstes
Pellet oder eine dreifach gepulste Tablette so aufbauen, daß sie die
folgende Schichtenfolge I + II + III + IV + II + III + IV + eine
fakultative Schicht V und die vorgeschriebene magensaftresistente
Außenschicht
(VI) aufweist.
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Das den Wirkstoff enthaltende Kernmaterial
kann entweder durch Beschichten eines Keims, wie beispielsweise
Zuckerkügelchen,
mit dem Arzneistoff oder durch Extrusion/Sphäronisation einer den Arzneistoff und pharmazeutisch
unbedenkliche Trägerstoffe
enthaltenden Mischung hergestellt werden. Man kann das Kernmaterial
auch mittels Tablettentechnik herstellen, d. h. durch Verpressen
von Arzneistoffgranulat und gegebenenfalls pharmazeutisch unbedenklichen
Trägerstoffen
zu einem Tablettenkern.
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Für
Pellets der beiden Arten, d. h. Einzeldosis- oder Mehrfachdosis-Pellets,
bei denen der Arzneistoff durch Beschichten auf einen Keim/ein Kügelchen
aufgebracht ist, kann unter der arzneistoffhaltigen Schicht im Kernmaterial
auch eine fakultative Schicht, die eine wasserquellbare Substanz
enthält,
vorhanden sein.
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Das hergestellte Kernmaterial wird
zur Weiterverarbeitung verwendet. Verschiedene Methoden zur Vorbereitung
des Kernmaterials für
Pellets oder Tabletten werden nachstehend beschrieben.
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Kernmaterial
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Das Kernmaterial für die einzelnen
Pellets oder Tabletten kann nach verschiedenen Prinzipien zusammengesetzt
sein. Als Kernmaterial für
die Weiterverarbeitung kann man einen Keim/ein Kügelchen verwenden, der bzw.
das mit dem Wirkstoff, der gegebenenfalls mit einer wasserquellbaren
Substanz und/oder einem pharmazeutisch unbedenklichen Trägerstoff
vermischt ist, beschichtet ist. Das Kernmaterial ist frei von sauren
Verbindungen, außer
daß der
Wirkstoff an sich schwach sauer sein kann. Bei Absorption von Wasser
in der Kernmaterialmischung oder Zugabe von etwas Wasser zu der
Mischung sollte die Mikroumgebung des säureempfindlichen H+,K+-ATPase-Inhibitors
vorzugsweise einen pH-Wert nicht unter 7 und besonders bevorzugt
nicht unter 8 aufweisen.
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Die Keime/Kügelchen können wasserunlöslich sein
und verschiedene Oxide, Cellulosen, organische Polymere und andere
Materialien allein oder im Gemisch enthalten, oder wasserlöslich sein
und verschiedene anorganische Salze, Zucker und andere Materialien
allein oder im Gemisch enthalten. Ferner können die Keime/Kügelchen
Wirkstoff in Form von Kristallen, Agglomeraten, Preßlingen
usw. enthalten. Die Größe der Keime
kann zwischen ungefähr
0,1 und 2 mm variieren. Die Herstellung der mit Wirkstoff beschichteten
Keime erfolgt entweder durch Beschichtung mit Pulver oder durch
Beschichtung aus Lösung/Suspension,
beispielsweise unter Verwendung von Granulierern oder Sprühbeschichtern.
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Vor dem Beschichten der Keime kann
der Wirkstoff mit weiteren Komponenten vermischt werden, um bevorzugte
Handhabungs- und Verarbeitungseigenschaften und eine geeignete Wirkstoffkonzentration
in der fertigen Mischung zu erhalten.
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Beispiele für derartige Komponenten sind
Bindemittel, Tenside, Füllstoffe,
Sprengmittel, alkalische Additive oder andere pharmazeutisch unbedenkliche
Bestandteile für
sich alleine oder im Gemisch. Beispiele für Bindemittel sind Cellulosen,
wie z. B. Hydroxypropylmethylcellulose, Methylcellulose, Hydroxypropylcellulose und
Natriumcarboxymethylcellulose, Polyvinylpyrrolidon, Gelatine, Zucker,
Stärken
und andere pharmazeutisch unbedenkliche Substanzen mit kohäsiven Eigenschaften.
Geeignete Tenside finden sich in den Gruppen pharmazeutisch unbedenklicher
nichtionischer Tenside, wie Polysorbat 80, oder ionischer Tenside,
wie z. B. Natriumlaurylsulfat.
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Gegebenenfalls wird in das Kernmaterial
ein osmotisches Mittel eingearbeitet. Ein derartiges osmotisches
Mittel ist wasserlöslich
und wird in der Tablette einen osmotischen Druck liefern. Beispiele
für osmotische
Mittel sind Magnesiumsulfat, Natriumchlorid, Lithiumchlorid, Kaliumchlorid,
Kaliumsulfat, Natriumcarbonat, Lithiumsulfat, Calciumhydrogencarbonat,
Natriumsulfat, Calciumlactat, Harnstoff, Magnesiumsuccinat, Saccharose
oder Gemische davon.
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Alternativ dazu kann man den Wirkstoff
gegebenenfalls in Abmischung mit einer der oben definierten Komponenten
in ein Kernmaterial einformulieren. Das Kernmaterial kann durch
Extrusion/Sphäronisation,
Pellettieren oder Verpressen unter Anwendung verschiedener verfahrenstechnischer
Apparate hergestellt werden. Bei der Extrusion/Sphäronisierung
ist die Einarbeitung einer mikrokristallinen Cellulose oder einer
niedrig substituierten Hydroxypropylcellulose in das Kernmaterial
bevorzugt. Die Größe der formulierten
Kernmaterialien liegt für
eine Pelletzubereitung ungefähr
zwischen 0,1 und 4 mm und vorzugsweise zwischen 0,1 und 2 mm und
für eine
Tablettenzubereitung ungefähr
zwischen 2 und 10 mm und vorzugsweise zwischen 3 und 7 mm.
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Geeignete alkalische Additive können unter
Substanzen wie den Natrium-, Kalium-, Calcium-, Magnesium- und Aluminiumsalzen
von Phosphorsäure,
Kohlensäure,
Citronensäure
oder anderen geeigneten schwachen anorganischen oder organischen
Säuren;
Aluminiumhydroxid/Natriumhydrogencarbonat-Copräzipitat; üblicherweise in Antacidum-Zubereitungen
verwendeten Stoffen, wie Aluminium-, Calcium- und Magnesiumhydroxiden;
Magnesiumoxid oder zusammengesetzten Substanzen, wie z. B. Al2O3·6MgO·CO2·12H2O, (Mg6Al2(OH)16CO3·4H2O), MgO·Al2O3·2SiO2·nH2O oder ähnlichen
Verbindungen; organischen pH-Puffersubstanzen, wie z. B. Trihydroxymethylaminomethan,
basischen Aminosäuren
wie Arginin und ihren Salzen oder anderen ähnlichen, pharmazeutisch unbedenklichen
pH-Puffersubstanzen ausgewählt
sein, sind aber nicht darauf beschränkt.
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Man kann das obige Kernmaterial für eine Pelletzubereitung
aber auch unter Anwendung von Sprühtrocknungs- oder Sprüherstarrungstechniken
herstellen.
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Quellschicht
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Die aufgebrachte Quellschicht enthält eine
oder mehrere wasserquellbare Substanzen, ein geeignetes Bindemittel
und gegebenenfalls einen oder mehrere pharmazeutisch unbedenkliche
Trägerstoffe.
Geeignete quellbare Substanzen, Bindemittel und pharmazeutisch unbedenkliche
Trägerstoffe
werden nachstehend beschrieben. Bei Einwirkung einer wäßrigen Lösung, wie
Darmsaft, expandiert die Quellschicht.
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Alternativ dazu kann es sich bei
einer der auf das Kernmaterial aufgebrachten zusätzlichen arzneistoffhaltigen
Schichten um eine kombinierte Arzneistoff-Quellschicht handeln.
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Wasserquellbare
Substanzen
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Für
die erfindungsgemäßen Dosisformen
geeignete wasserquellbare Substanzen sind Verbindungen, die bei
Einwirkung einer wäßrigen Lösung, wie
Darmsaft, expandieren können.
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In dem Kernmaterial können eine
oder mehrere wasserquellbare Substanzen zusammen mit dem Wirkstoff
und gegebenenfalls einem oder mehreren pharmazeutisch unbedenklichen
Trägerstoffen
vorhanden sein. Alternativ dazu kann man in eine auf das Kernmaterial
aufgebrachte Quellschicht eine oder mehrere wasserquellbare Substanzen
einarbeiten. Als weitere Alternative können quellbare Substanzen auch
in einer unter der arzneistoffhaltigen Schicht angeordneten fakultativen
Quellschicht vorhanden sein, wenn als Kernmaterial ein beschichteter
Keim oder ein beschichtetes Kügelchen
verwendet wird.
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Die Menge und Art der wasserquellbaren
Substanz(en) in der Quellschicht oder in dem Kernmaterial wird so
gewählt,
daß das
Kernmaterial oder die Quellschicht im Kontakt mit einer wäßrigen Lösung, wie
Darmsaft, so weit expandiert, daß die umgebende, die Verzögerungszeit
regulierende Membran zerreißt.
Eine wasserquellbare Substanz kann auch in die arzneistoffhaltige
Schicht der Mehrschichtpellets oder -tabletten eingearbeitet werden,
um die Auflösungsrate
des Arzneistoffteils zu erhöhen.
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Beispiele für geeignete Substanzen, die
als wasserquellbare Substanzen verwendet werden können, sind
niedrig substituierte Hydroxypropylcellulose, z. B. L-HPC; vernetztes
Polyvinylpyrrolidon (PVP-XL), z. B. KollidonTM CL
und PolyplasdoneTM XL; vernetzte Natriumcarboxymethylcellulose,
z. B. Ac-di-solTM, PrimelloseTM;
Natriumstärkeglykolat,
z. B. PrimojelTM; Natriumcarboxymethylcellulose,
z. B. Nymcel ZSB 10TM; Natriumcarboxymethylstärke, z.
B. ExplotabTM; Ionenaustauscherharze, z.
B. DowexTM oder AmberliteTM;
mikrokristalline Cellulose, z. B. AvicelTM;
Stärken
und Quellstärke,
z. B. Starch 1500TM, Sepistab ST200TM; und Formalin-Casein, z. B. Plas-VitaTM. Man kann eine dieser Substanzen oder
Gemische davon verwenden, wobei man berücksichtigt, daß keine
saure Verbindung verwendet werden darf.
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Die Verzögerungszeit
regulierende Schicht
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Bei der die Verzögerungszeit regulierenden Schicht
handelt es sich um eine semipermeable Membran, die ein wasserbeständiges Polymer
enthält
und für
eine wäßrige Lösung wie
Darmsaft semipermeabel ist. Als Polymere eignen sich Celluloseacetat,
Ethylcellulose, Polyvinylacetat, Celluloseacetatbutyrat, Celluloseacetatpropionat,
Acrylsäure-Copolymere,
wie EudragitTM RS oder RL. Das Polymer kann
gegebenenfalls Porenbildner, wie eine wasserlösliche Substanz, z. B. Saccharose,
Salz, oder ein wasserlösliches
Polymer, z. B. Polyethylenglykol, enthalten. Außerdem können pharmazeutisch unbedenkliche
Trägerstoffe,
wie Füllstoffe,
und die Membranfestigkeit beeinflussende Mittel, wie Talk, Aerosil
oder Natriumaluminiumsilicat, mitverwendet werden.
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In der erfindungsgemäßen Dosisform
liegt mindestens eine die Verzögerungszeit
regulierende Schicht vor. Diejenige die Verzögerungszeit regulierende Schicht,
die dem inneren Kernmaterial am nächsten liegt, ist in Form einer
semipermeablen Membran ausgeführt,
welche nach der Einnahme nach einer bestimmten Zeit zerreißt.
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Eine gewünschte Verzögerungszeit kann durch die
Zusammensetzung und Dicke der Schicht eingestellt werden. Die Menge
der eine derartige zerreißende
semipermeable Membran, d. h. eine die Verzögerungszeit regulierende Schicht,
bildenden Substanzen liegt in der Regel im Bereich von 0,5 bis 25%,
bezogen auf das Gewicht des Kernmaterials einschließlich quellbarer
Substanzen oder einer Quellschicht. Vorzugsweise liegt die Menge
einer derartigen die Verzögerungszeit
regulierenden Schicht, d. h. einer zerreißenden semipermeablen Membran,
zwischen 2 und 20 Gew.-%.
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Eine bevorzugte zerreißende semipermeable
Membran, d. h. die Verzögerungszeit
regulierende Schicht, setzt sich aus einer Mischung aus Ethylcellulose
unf Talk zusammen. Die Mischung enthält ganz besonders bevorzugt
10 bis 80 Gew.-% Talk.
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Gegebenenfalls kann jegliche zusätzliche
die Verzögerungszeit
regulierende Schicht als zerreißende semipermeable
Membran ausgeführt
sein.
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Magensaftresistente Schicht(en)
und Trennschicht(en)
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Vor dem Aufbringen einer magensaftresistenten
Schicht auf die Schichtpellets bzw. -tabletten kann man sie gegebenenfalls
mit einer oder mehreren Trennschichten versehen, die pharmazeutische
Trägerstoffe, gegebenenfalls
einschließlich
alkalischer Verbindungen, wie z. B. pH-Pufferverbindungen, enthalten.
Diese Trennschicht trennt die Zusammensetzung der Schichtpellets
bzw. -tabletten von der äußeren magensaftresistenten
Schicht.
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Die Aufbringung der Trennschicht
sowie der anderen Art von Schichten, wie Quellschichten oder die Verzögerungszeit
regulierenden Schichten, kann durch Beschichtungsverfahren in geeigneten
Vorrichtungen, wie z. B. Dragierkesseln, Beschichtungsgranulatoren,
Zentrifugalgranulatoren oder Wirbelschichtapparaturen (einschließlich des
Wurster-Typs), unter Verwendung von Wasser und/oder organischen
Lösungsmitteln
für das
Beschichtungsverfahren erfolgen. Die Aufbringung der Schicht(en)
kann aber auch durch Pulverbeschichtung oder Trockenummantelung
erfolgen.
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Geeignete Materialien für die fakultative
Trennschicht sind pharmazeutisch unbedenkliche Verbindungen, wie
beispielsweise Zucker, Polyethylenglykol, Polyvinylpyrrolidon, Polyvinylalkohol,
Polyvinylacetat, Hydroxypropylcellulose, Methylcellulose, Ethylcellulose,
Hydroxypropylmethylcellulose, Natriumcarboxymethylcellulose und
andere, die für
sich allein oder im Gemisch verwendet werden. Außerdem können in der Trennschicht auch
Additive, wie z. B. Weichmacher, Farbmittel, Pigmente, Füllstoffe,
Antiklebemittel und Antistatika, wie beispielsweise Magnesiumstearat,
Titandioxid, Talk, pH-Puffersubstanzen und andere Additive mitverwendet
werden.
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Wird die fakultative Trennschicht
auf die Schichtpellets bzw. -tabletten aufgebracht, so kann sie
eine variable Dicke aufweisen. Die Maximaldicke der fakultativen
Trennschicht wird normalerweise nur durch die Verarbeitungsbedingungen
begrenzt. Die Trennschicht kann als Diffusionsbarriere dienen und
als pH-Pufferzone
fungieren. Durch die fakultative Trennschicht werden möglicherweise
die chemische Stabilität
des Wirkstoffs und/oder die physikalischen Eigenschaften der Dosisform
verbessert.
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Schließlich werden die Schichtpellets
bzw. -tabletten nach einer geeigneten Beschichtungsmethode mit einer
oder mehreren magensaftresistenten Schichten versehen. Dabei kann
das Material für
magensaftresistente Schichten entweder in Wasser oder in geeigneten
organischen Lösungsmitteln
gelöst
oder dispergiert werden. Als Polymere für magensaftresistente Schichten
können
eine oder mehrere der folgenden Verbindungen einzeln oder kombiniert
verwendet werden, z. B. Lösungen
oder Dispersionen von Methacrylsäurecopolymeren,
Celluloseacetatphthalat, Hydroxypropylmethylcellulosephthalat, Hydroxypropylmethylcelluloseacetatsuccinat,
Polyvinylacetatphthalat, Celluloseacetattrimellitat, Carboxymethylethylcellulose,
Schellack oder andere geeignete Polymere für magensaftresistente Schichten.
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Der magensaftresistenten Schicht
können
auch Additive, wie z. B. Dispergiermittel, Farbmittel, Pigmente,
zusätzliche
Polymere, z. B. Poly(ethylacrylat, methylmethacrylat), Antiklebemittel
und Antischaummittel einverleibt werden. Zur Erhöhung der Filmdicke und zur
Verminderung der Diffusion von sauren Magensäften in das säureempfindliche
Material kann man auch noch andere Verbindungen zusetzen. Die Dicke
der magensaftresistenten Schicht(en) beläuft sich auf ungefähr mindestens
10 μm, vorzugsweise
mehr als 20 μm.
Die Maximaldicke der aufgebrachten magensaftresistenten Schicht(en)
ist normalerweise nur durch die Verarbeitungsbedingungen begrenzt.
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Jede der aufgebrachten polymerhaltigen
Schichten und insbesondere die magensaftresistenten Schichten kann
außerdem
auch noch pharmazeutisch unbedenkliche Weichmacher enthalten, damit
die gewünschten
mechanischen Eigenschaften erhalten werden. Beispiele für derartige
Weichmacher sind Triacetin, Citronensäureester, Phthalsäureester,
Dibutylsebacat, Cetylalkohol, Polyethylenglykole, Glycerinmonoester, Polysorbate
oder andere Weichmacher. Die Weichmachermenge wird vorzugsweise
für jede
Formel in bezug auf das gewählte
Polymer bzw. die gewählten
Polymere, den gewählten
Weichmacher bzw. die gewählten Weichmacher
und die aufgebrachte Menge des Polymers bzw. der Polymere optimiert.
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Fertige Dosisform
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Die hergestellten Schichtpellets
werden gegebenenfalls in Abmischung mit Tablettenträgerstoffen
in eine Kapsel gefüllt
oder zu einer tablettierten Multiple-Unit-Dosisform verpreßt. Alternativ dazu handelt
es sich bei der Dosisform um eine mehrschichtige Tablette metwschichtige.
Hergestellte Tabletten werden gegebenenfalls mit einem oder mehreren
filmbildenden Mitteln beschichtet, damit eine glatte Tablettenoberfläche erhalten und
die Stabilität
der Tablette beim Verpacken und beim Transport weiter erhöht wird.
Eine derartige Tablettenschicht kann außerdem auch noch Additive,
wie Antiklebemittel, Farbmittel und Pigmente oder andere Additive enthalten,
damit man eine Tablette mit guter Optik erhält.
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Die erfindungsgemäßen Dosisformen sind für die orale
Verabreichung geeignet. Die Dosis hängt von der Art und Schwere
der zu behandelnden Krankheit ab. Die Dosis kann auch je nach Alter,
Körpergewicht
und Reaktion des einzelnen Patienten variieren. Für Kinder
und Patienten mit Leberkrankheiten sowie Patienten unter Langzeitbehandlung
sind im allgemeinen etwas unter dem Durchschnitt liegende Dosierungen
günstig. Bei
der Behandlung anderer Beschwerden werden über dem Durchschnitt liegende
Dosierungen verwendet.
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Vorzugsweise wird einmal täglich eine
Dosisform des Protonenpumpen-Inhibitors, beispielsweise 1–500 mg,
verabreicht. Geeignete Dosen enthalten beispielsweise etwa 5–100 mg
der Substanz und besonders bevorzugt 10– 80 mg. Die Dosisform kann
zusammen mit anderen geeigneten Arzneistoffen, wie einer oder mehreren
antibakteriellen Substanzen, NSAID(s), motilitätsfördernden Substanzen und/oder
Antacida, verabreicht werden.
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Beispiele
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Die Erfindung wird nun anhand der
folgenden Beispiele ausführlicher
erläutert,
aber nicht eingeschränkt.
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Beispiel 1
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Gepulste Einzeldosis-Schichtpellets
mit verzögerter
Wirkstofffreigabe mit Magnesiumsalz von S-Omeprazol (Pelletstärke ungefähr 44 mg/g)
-
Herstellung von Kernmaterial
(mit Arzneistoff beschichtete Kügelchen)
-
Gemäß der folgenden Zusammensetzung
wurde eine Arzneistoff enthaltende Suspension hergestellt:
-
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HPMC wurde unter Rühren in
Wasser gelöst,
wonach Polysorbat 80 und der Arzneistoff zugegeben wurden. Die Suspension
wurde in einer Wirbelschicht auf 290 g Zuckerkügelchen (Nonpareil) aufgesprüht. Das Gewicht
des erhaltenen Produkts betrug 395 g.
-
Aufbringen
einer Quellschicht
-
Gemäß der folgenden Zusammensetzung
wurde eine wasserquellbare Substanzen enthaltende (wasserfreie)
Suspension hergestellt:
-
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HPC-LF wurde unter Rühren in
Ethanol gelöst,
wonach Talk und das Quellmittel L-HPC zugegeben wurden. Die Suspension
wurde in einer mit Wurster ausgestatteten Wirbelschicht auf 175
g des Kernmaterials aufgesprüht.
Das Gewicht des erhaltenen Produkts betrug 711 g.
-
Aufbringen einer die Verzögerungszeit
regulierenden Schicht (semipermeablen Membran)
-
Gemäß der folgenden Formel wurde
eine Beschichtungssuspension hergestellt:
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Die Ethylcellulose wurde unter Rühren in
dem Ethanol gelöst,
wonach Talk zugegeben wurde. Die Suspension wurde in einer mit Wurster
ausgestatteten Wirbelschicht von oben auf 150 g mit der Quellschicht
versehene Pellets (0,61–0,71
mm, erhalten durch Sieben) aufgesprüht. Das Gewicht der erhaltenen
Pellets betrug 176 g.
-
Pellets (entsprechend ungefähr 10 mg
Wirkstoff) wurden unter Verwendung der Auflösungsapparatur Nr. 2 (Rührflügel) gemäß USP bei
100 U/min und 37°C
und mit Phosphatpuffer, pH 6,8, analysiert. Die Auflösung des
Wirkstoffs wurde durch Registrierung der Extinktion bei 292 nm in
einer Pufferlösung
mit einer 0,5-cm-Kompaktdurchflußzelle verfolgt.
Das bei 292 nm gemessene Auflösungsprofil
ist in 1 dargestellt.
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Beispiel 2
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Gepulste Einzeldosis-Schichtpellets
mit verzögerter
Wirkstofffreigabe mit Magnesiumsalz von S-Omeprazol (Pelletstärke ungefähr 43 mg/g)
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Herstellung von Kernmaterial
(mit Arzneistoff beschichtete Kügelchen)
-
Gemäß der folgenden Zusammensetzung
wurde eine Arzneistoff enthaltende Suspension hergestellt:
-
-
HPMC wurde unter Rühren in
Wasser gelöst,
wonach Polysorbat 80 und die Substanz zugegeben wurden. Die Suspension
wurde in einer Wirbelschicht auf 290 g Zuckerkügelchen (Nonpareil) aufgesprüht. Das Gewicht
des erhaltenen Produkts betrug 395 g.
-
Aufbringen einer Quellschicht
-
Gemäß der folgenden Zusammensetzung
wurde eine wasserquellbare Substanzen enthaltende (wasserfreie)
Suspension hergestellt:
-
-
HPC-LF wurde unter Rühren in
Ethanol gelöst,
wonach Talk und das Quellmittel L-HPC zugegeben wurden. Die Suspension
wurde in einer mit Wurster ausgestatteten Wirbelschicht auf 175
g Pellets aufgesprüht.
Das Gewicht des erhaltenen Produkts betrug 711 g.
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Aufbringen einer die Verzögerungszeit
regulierenden Schicht (semipermeablen Membran)
-
100 g der oben erhaltenen Quellschicht
verschenen Pellets wurden so beschichtet, daß mit der nachstehenden Suspension
eine die Verzögerungszeit
regulierende Schicht erhalten wurde.
-
-
Zur Herstellung der Suspension wurde
die Ethylcellulose unter Rühren
in dem Ethanol gelöst,
wonach die anderen Verbindungen zugegeben wurden. Die Suspension
wurde in einer mit Wurster ausgestatteten Wirbelschicht auf die
Pellets aufgesprüht.
Das Gewicht der erhaltenen Pellets betrug 116 g.
-
Die Pellets wurden analog Beispiel
1 analysiert. Das Auflösungsprofil
ist in 2 dargestellt.
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Beispiel 3
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Einzeldosis-Schichtpellets,
d. h. magensaftresistent beschichtete gepulste Einzeldosispellets
mit verzögerter Wirkstofffreigabe
mit Magnesiumsalz von S-Omeprazol
(Pelletstärke
ungefähr
37 mg/g)
-
Aufbringen
der magensaftresistenten Schicht
-
Pellets aus Beispiel 1 wurden in
einer Wirbelschicht mit der folgenden Beschichtungsdispersion magensaftresistent
beschichtet:
-
-
Durch Dispergieren von Polysorbat
80 und Glycerinmonostearat in Wasser wurde eine homogene Beschichtungsdispersion
hergestellt. Triethylcitrat wurde in der Eudragit-Dispersion gelöst, wonach
die beiden Dispersionen vermischt wurden, was die Beschichtungsdispersion
ergab.
-
Die Beschichtungsdispersion wurde
unter Verwendung einer mit Wurster ausgestatteten Wirbelschicht auf
120 g Pellets aus Beispiel 1 aufgebracht. Das Gewicht der beschichteten
Pellets betrug 140 g.
-
Pellets (entsprechend ungefähr 10 mg
Wirkstoff) wurden unter Verwendung der Auflösungsapparatur Nr. 2 (Rührflügel) gemäß USP bei
100 U/min und 37°C
analysiert. Zuerst wurden die Pellets 2 Stunden in 0,1 M HCl eingetaucht
(pH 1,2), wonach der pH-Wert durch Zugabe von Phosphatpufferkomponenten
auf 6,8 gebracht wurde. Das Auflösungsprofil
wurde analog Beispiel 1 registriert und ist in 3 dargestellt. Die Pellets wurden auf
Säurebeständigkeit
untersucht. Nach zwei Stunden Einwirkung von 0,1 M HCl blieben 96%
des Wirkstoffs intakt.
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Beispiel 4
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Einzeldosis-Schichtpellets,
d. h. magensaftresistent beschichtete gepulste Einzeldosispellets
mit verzögerter Wirkstofffreigabe
mit Magnesiumsalz von Omeprazol (Pelletstärke ungefähr 35 mg/g)
-
Herstellung von Kernmaterial
(mit Arzneistoff beschichtete Kügelchen)
-
Gemäß der folgenden Zusammensetzung
wurde eine Arzneistoff enthaltende Suspension hergestellt:
-
-
HPMC wurde unter Rühren in
Wasser gelöst,
wonach Polysorbat 80 und der Arzneistoff zugegeben wurden. Die Suspension
wurde in einer Wirbelschicht auf 290 g Zuckerkügelchen (Nonpareil) aufgesprüht. Das Gewicht
des erhaltenen Produkts betrug 395 g.
-
Aufbringen
einer Quellschicht
-
Gemäß der folgenden Zusammensetzung
wurde eine wasserquellbare Substanzen enthaltende (wasserfreie)
Suspension hergestellt:
-
-
HPC-LF wurde unter Rühren in
Ethanol gelöst,
wonach Talk und das Quellmittel L-HPC zugegeben wurden. Die Suspension
wurde in einer mit Wurster ausgestatteten Wirbelschicht auf 175
g des Kernmaterials aufgesprüht.
Das Gewicht des erhaltenen Produkts betrug 711 g.
-
Aufbringen einer die Verzögerungszeit
regulierenden Schicht (semipermeablen Membran)
-
120 g der oben erhaltenen mit der
Quellschicht versehenen Pellets (Fraktion 0,61–0,71 mm, erhalten durch Sieben)
wurden mit der nachstehenden Suspension beschichtet:
-
-
Zur Herstellung der Suspension wurde
Ethylcellulose unter Rühren
in Ethanol gelöst,
wonach Talk zugegeben wurde. Die Suspension wurde in einer mit Wurster
ausgestatteten Wirbelschicht auf die Pellets aufgesprüht. Das
Gewicht des erhaltenen Produkts betrug 137 g.
-
Aufbringen
der magensaftresistenten Schicht
-
120 g der aus dem vorhergehenden
Schritt erhaltenen Pellets wurden mit der folgenden Lösung zur magensaftresistenten
Beschichtung beschichtet:
-
-
Zur Herstellung der Beschichtungslösung wurden
HPMCP und Cetanol unter Rühren
in einer Mischung der Lösungsmittel
gelöst.
Die Beschichtungslösung
wurde in einer mit Wurster ausgestatteten Wirbelschicht aufgebracht.
Das Gewicht der beschichteten Pellets betrug 149 g.
-
Die beschichteten Pellets wurden
auf Säurebeständigkeit
in 0,1 M HCl untersucht. Die Säurebeständigkeit
betrug 97%.
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Beispiel 5
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Einzeldosis-Schichttabletten,
d. h. magensaftresistent beschichtete gepulste Einzeldosistabletten
mit verzögerter
Wirkstofffreigabe mit Magnesiumsalz von S-Omeprazol (Tablettenstärke ungefähr 16 mg)
-
Granulat
-
Gemäß der folgenden Zusammensetzung
wurde Granulat für
homogene Tablettenkerne hergestellt:
-
-
Durch Lösen des SLS in 460 g gereinigtem
Wasser wurde eine Granulierlösung
hergestellt.
-
Die obigen Pulver wurden in einem
Mischer vermischt und dann in gleichmäßigem Strom mit der Lösung versetzt.
Danach wurden unter fortgesetztem Mischen ungefähr 600 g Wasser zugegeben,
was der Masse eine zufriedenstellende Konsistenz verlieh.
-
Die Masse wurde in einem Trockenofen über Nacht
bei 50°C
getrocknet.
-
Herstellung
von Tablettenkernen
-
Nach Mahlen über ein 1,0-mm-Sieb wurde das
erhaltene Granulat gemäß folgender
Zusammensetzung mit Tablettengleitmittel, Natriumchlorid und einer
zusätzlichen
Menge quellbarer Substanz vermischt:
-
-
Das Mischen wurde in einem Kenwood-Mischer
bis zur Homogenität
durchgeführt.
-
Die Mischung wurde auf einer Einstempel-Tablettiermaschine
(Diaf) zu Tabletten mit einem Durchmesser von 6 mm und einem durchschnittlichen
Gewicht von 126 mg verpreßt.
-
Aufbringen einer die Verzögerungszeit
regulierenden Schicht (semipermeablen Membran)
-
Die Tabletten aus dem vorhergehenden
Schritt wurden in einer mit Wurster ausgestatteten Wirbelschichtapparatur mit
einer Beschichtungssuspension der folgenden Zusamensetzung beschichtet:
-
-
200 g der Tabletten wurden verarbeitet,
und es wurde so lange beschichtet, bis das durchschnittliche Tablettengewicht
sich auf 134 mg belief.
-
Aufbringen
der magensaftresistenten Schicht
-
Die im vorhergehenden Schritt erhaltenen
Tabletten wurden in der gleichen Apparatur wie im vorhergehenden
Beschichtungsschritt mit einer magensaftresistenten Schicht versehen.
Die Beschichtungslösung hatte
die folgende Zusammensetzung:
-
-
100 g der Tabletten wurden verarbeitet,
und es wurde so lange beschichtet, bis das durchschnittliche Tablettengewicht
sich auf 148 mg belief.
-
Einzelne Tabletten wurden unter Verwendung
der Auflösungsapparatur
Nr. 2 (Rührflügel) gemäß USP mit
stationären
Körbchen
bei 100 U/min und 37°C
analysiert. Zuerst wurden die Tabletten 2 Stunden mit 0,1 M HCl
vorbehandelt (pH 1,2), wonach das Auflösungsmedium gegen Phosphatpuffer,
pH 6,8, ausgetauscht wurde.
-
Das Auflösungsprofil wurde analog Beispiel
1 registriert und ist in 4 dargestellt.
-
Beispiel 6
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Mehrfachdosis-Schichttabletten,
d. h. magensaftresistent beschichtete Doppelpulstabletten mit mehrfacher Wirkstofffreigabe
(Tablettenstärke
ungefähr
2 × 15
mg)
-
Granulat
-
Gemäß der folgenden Zusammensetzung
wurde Granulat für
Tablettenkerne hergestellt:
-
-
Durch Lösen des SLS in 460 g gereinigtem
Wasser wurde eine Granulierlösung
hergestellt.
-
Die obigen Pulver wurden in einem
Mischer vermischt und dann in gleichmäßigem Strom mit der Lösung versetzt.
Danach wurden unter fortgesetztem Mischen ungefähr 600 g Wasser zugegeben,
was der Masse eine zufriedenstellende Konsistenz verlieh.
-
Die Masse wurde in einem Trockenofen über Nacht
bei 50°C
getrocknet.
-
Herstellung von Tablettenkernen
-
Nach Mahlen über ein 1,0-mm-Sieb wurde das
erhaltene Granulat gemäß folgender
Zusammensetzung mit Tablettengleitmittel, Natriumchlorid und einer
zusätzlichen
Menge quellbarer Substanz vermischt:
-
-
Das Mischen wurde in einem Kenwood-Mischer
bis zur Homogenität
durchgeführt.
-
Die Mischung wurde auf einer Einstempel-Tablettiermaschine
(Diaf) zu Tabletten mit einem Durchmesser von 6 mm und einem durchschnittlichen
Gewicht von 126 mg verpreßt.
-
Aufbringen einer die Verzögerungszeit
regulierenden Schicht (semipermeablen Membran)
-
Die Tabletten aus dem vorhergehenden
Schritt wurden in einer mit Wurster ausgestatteten Wirbelschichtapparatur
mit einer Beschichtungssuspension der folgenden Zusammensetzung
beschichtet:
-
-
200 g der Tabletten wurden verarbeitet,
und es wurde so lange beschichtet, bis das durchschnittliche Tablettengewicht
sich auf 134 mg belief.
-
Aufbringen einer arzneistoffhaltigen
Schicht
-
Die im vorhergehenden Schritt erhaltenen
Tabletten wurden in der gleichen Apparatur wie oben mit einer Beschichtungssuspension
der folgenden Zusammensetzung beschichtet:
-
-
99 g Tabletten wurden verarbeitet,
und es wurde so lange beschichtet, bis das durchschnittliche Tablettengewicht
sich auf 162 mg belief.
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Aufbringen
der magensaftresistenten Schicht
-
Die im vorhergehenden Schritt erhaltenen
Tabletten wurden in der gleichen Apparatur wie im vorhergehenden
Beschichtungsschritt mit einer magensaftresistenten Schicht versehen.
Die Beschichtungslösung hatte
die folgende Zusammensetzung:
-
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119 g der Tabletten wurden verarbeitet,
und es wurde so lange beschichtet, bis das durchschnittliche Tablettengewicht
sich auf 173 mg belief.
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Einzelne Tabletten wurden unter Verwendung
der Auflösungsapparatur
Nr. 2 (Rührflügel) gemäß USP mit
stationären
Körbchen
bei 100 U/min und 37°C
analysiert. Zuerst wurden die Tabletten 2 Stunden mit 0,1 M HCl vorbehandelt,
wonach das Auflösungsmedium
gegen Phosphatpuffer, pH 6,8, ausgetauscht wurde.
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Das Auflösungsprofil wurde analog Beispiel
1 registriert und ist in 5 dargestellt.
Die Säurebeständigkeit
der Tabletten wurde untersucht und belief sich auf 98%.
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Beispiel 7
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Mehrfachdosis-Kapselformulierung
mit (2 × 20)
mg Omeprazol in Form von magensaftresistent beschichteten Pellets,
gemischt mit einer magensaftresistenten Tablette mit verzögerter Wirkstofffreigabe
-
-
Die Suspensionsbeschichtung wurde
in einer Wirbelschichtapparatur durchgeführt. Magnesiumomeprazol wurde
aus einer das gelöste
Bindemittel enthaltenden wäßrigen Suspension
auf inerte Zuckerkügelchen-Kerne
aufgesprüht.
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Das hergestellte Kernmaterial wurde
in einer Wirbelschichtapparatur mit einer Talk und Magnesiumstearat
enthaltenden Hydroxypropylcelluloselösung mit einem Basisüberzug versehen.
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Die magensaftresistente Schicht aus
Methacrylsäure-Copolymer, Mono-
und Diglyceriden, Triethylcitrat und Polysorbat wurde in einer Wirbelschichtapparatur
auf die mit einem Basisüberzug
versehenen Pellets aufgesprüht.
Die magensaftresistent beschichteten Pellets wurden in einer Apparatur
gleicher Art mit Hydroxypropylmethylcellulose/Magnesiumstearat-Suspension
beschichtet. Die mit dem Überzug
versehenen Pellets wurden durch Sieben so klassiert, daß sie durch
0,71 mm hindurchgingen.
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Das Produkt enthielt gemäß Analyse
209 mg/g Mg-Omeprazol.
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Einzeldosis-Schichttabletten,
d. h. magensaftresistent beschichtete Tabletten mit verzögerter Wirkstofffreigabe mit
Omeprazol-Magnesiumsalz (Tablettenstärke ungefähr 16 mg)
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Granulat
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Gemäß der folgenden Zusammensetzung
wurde Granulat für
Tablettenkerne hergestellt (Gewichtsteile):
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-
Durch Lösen des SLS in 460 g gereinigtem
Wasser wurde eine Granulierlösung
hergestellt.
-
Die obigen Pulver wurden in einem
Mischer vermischt und dann in gleichmäßigem Strom mit der Lösung versetzt.
Danach wurden unter fortgesetztem Mischen ungefähr 500 g Wasser zugegeben,
was der Masse eine zufriedenstellende Konsistenz verlieh.
-
Die Masse wurde in einem Trockenofen über Nacht
bei 50°C
getrocknet.
-
Herstellung von Tablettenkernen
-
Nach Mahlen über ein 1,0-mm-Sieb wurde das
erhaltene Granulat gemäß folgender
Zusammensetzung mit Tablettengleitmittel, Natriumchlorid und einer
zusätzlichen
Menge quellbarer Substanz vermischt:
-
-
Das Mischen wurde in einem Kenwood-Mischer
bis zur Homogenität
durchgeführt.
-
Die Mischung wurde auf einer Einstempel-Tablettiermaschine
(Diaf) zu Tabletten mit einem Durchmesser von 6 mm und einem durchschnittlichen
Gewicht von 126 mg verpreßt.
-
Aufbringen einer die Verzögerungszeit
regulierenden Schicht (semipermeablen Membran)
-
Die Tabletten aus dem vorhergehenden
Schritt wurden in einer mit Wurster ausgestatteten Wirbelschichtapparatur
mit einer Beschichtungssuspension der folgenden Zusammensetzung
beschichtet:
-
-
200 g der Tabletten wurden verarbeitet,
und es wurde so lange beschichtet, bis das durchschnittliche Tablettengewicht
sich auf 134 mg belief.
-
Aufbringen
der magensaftresistenten Schicht
-
Die im vorhergehenden Schritt erhaltenen
Tabletten wurden in der gleichen Apparatur wie im vorhergehenden
Beschichtungsschritt mit einer magensaftresistenten Schicht versehen.
Die Beschichtungslösung hatte
die folgende Zusammensetzung:
-
-
100 g der Tabletten wurden verarbeitet,
und es wurde so lange beschichtet, bis das durchschnittliche Tablettengewicht
sich auf 148 mg belief.
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Füllen der
Kapsel
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0,10 g der oben hergestellten Pellets
und eine der oben erhaltenen Schichttabletten wurden in eine Hartgelatinekapsel
Größe 1 gefüllt.
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Die beste Ausführungsform der Erfindung ist
in Beispiel 6 beschrieben.