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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft neue orale pharmazeutische Zubereitungen,
insbesondere zur Verwendung bei der Prävention und Behandlung von
dyspeptischen Symptomen wie Schmerzen/Unbehagen und Sodbrennen im
Oberbauch. Die erfindungsgemäßen Zubereitungen
enthalten eine Kombination aus verschiedenen Magensäure-Unterdrückern, wie
z. B. einem säureempfindlichen
Protonenpumpenhemmer und einem oder mehreren Antacida und/oder einem
Alginat in einer neuen fixierten Einheitsdosisform, insbesondere
einer tablettierten Dosisform. Des weiteren betrifft die vorliegende
Erfindung ein Verfahren zur Herstellung derartiger Zubereitungen
und die Verwendung derartiger Zubereitungen in der Medizin, insbesondere
bei der Behandlung dyspeptischer Symptome.
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Hintergrund der Erfindung
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Dyspepsie
ist eine weit verbreitete Erkrankung, wegen der Patienten sowohl
Gastroenterologen als auch Allgemeinärzte konsultieren. Sodbrennen
ist ein Symptom von Dyspepsie, und es wird geschätzt, daß 44% der Amerikaner mindestens
einmal im Monat Sodbrennen haben und einige sich deswegen mit einem Arzt
in Verbindung setzen müssen,
aber nur etwa 25% der Patienten konsultieren den Arzt wegen ihres
Dyspepsie-Problems. Mit Dyspepsie verbundene Symptome sind beispielsweise
Schmerzen/Unbehagen und Sodbrennen im Oberbauch, Verdauungsstörungen,
Sauerkeit des Magens, Sodbrennen und andere Magen-Darm-Erkrankungen
einschließlich
gastroösophagealem
Reflux. Die große
Vielfalt von Symptomen und die durch gastroösophagealen Reflux erzeugte
Krankheitsschwere haben zu einem Bedarf an individuelleren Behandlungsstrategien
geführt.
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Zu
den bei der Behandlung von Dyspepsie wirksamen Therapeutika gehören u. a.
Magensäure-Unterdrücker, wie
H2-Rezeptorantagonisten, Protonenpumpenhemmer,
andere Mittel von Interesse sind Antacida/Alginate und Prokinetika.
Diese Mittel können
anhand ihrer Wirkungsmechanismen, ihres Sicherheitsprofils, ihrer
Pharmakokinetik und ihrer Indikationen unterschieden werden.
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In
der
WO 95/017080 wird
eine Zusammensetzung zur Verwendung bei der Behandlung von z. B.
Sodbrennen beschrieben. Die Zusammensetzung enthält einen H
2-Rezeptorantagonisten,
wie z. B. Famotidin, und ein Alginat sowie gegebenenfalls Simethicon.
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Antacida
und Alginate können
bei der Behandlung von Sodbrennen für sich alleine verwendet werden. Sie
haben eine kurze Wirkdauer, werden aber als billig und sicher erachtet.
Antacida wirken lokal durch Neutralisation von Magensäure. Alginate
liefern ferner einen gewissen mechanischen Schutz gegen Reflux von Magensäure in die
Speiseröhre.
Die Hauptvorteile von Antacida und Alginaten bestehen darin, daß sie für eine schnelle
Linderung von Symptomen sorgen. Der Hauptnachteil von Actacida und
Alginaten besteht darin, daß die
Dosierung häufig
wiederholt werden muß,
um die Patienten symptomfrei zu halten, und ferner darin, daß Antacida
in vielen Fällen
nicht für
ein Abklingen von Symptomen, d. h. vollständige Linderung von Symptomen, sorgen.
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H2-Rezeptorantagonisten werden häufig zur
systemischen Verringerung der Magensäureproduktion verordnet. Protonenpumpenhemmer,
wie z. B. Omeprazol, erobern momentan rasch Marktanteile von den H2-Rezeptorantagonisten. Omeprazol bietet
bekanntlich beträchtliche
Vorteile gegenüber
H2-Rezeptorantagonisten hinsichtlich des
Abklingens von Symptomen, Heilung und Prävention von Rückfällen. Protonenpumpenhemmer
sorgen für
ein Abklingen von Symptomen, aber normalerweise nicht sofort.
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In
klinischen Studien hat sich herausgestellt, daß Protonenpumpenhemmer sehr
effektiv für
ein Abklingen von Symptomen bei Patienten mit Dyspepsie in Verbindung
mit Magengeschwüren,
Zwölffingerdarmgeschwüren, Refluxösophagitis
und gastroösophagealem
Reflux ohne Ösophagitis
sorgen (in der Regel innerhalb von 24–48 Stunden). Es ist beispielsweise
erwiesen, daß Omeprazol
H2-Rezeptorantagonisten in bezug auf die
Heilung von gastroduodenalen und ösophagealen Läsionen sowie
das Abklingen von dyspeptischen Symptomen bei diesen Zuständen überlegen
ist. Siehe Eriksson S., Euro Journ of Gastroenterology & Hepatology 1995,
7:465.
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In
der
EP 338861 wird eine
feste pharmazeutische Zubereitung aus einem Antacidum und Trägerstoffen
beschrieben. Es wird vorgeschlagen, diese Zubereitung in Kombination
mit einem Protonenpumpenhemmer oder einer anderen, die Magensäuresekretion
hemmenden Substanz zu verwenden. Es wird nicht nahegelegt, diese
Substanzen in einer fixierten Einheitsdosisform zu kombinieren.
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In
der
US 5 244 670 wird
eine einnehmbare pharmazeutische Zusammensetzung beschrieben, die eine
Substanz aus der Gruppe bestehend aus Antacida, Mitteln zur Verhinderung
der Säuresekretion,
bismuthaltigen Mitteln und Gemischen davon und den Trägerstoff
3-1-Methoxypropan-1,2-diol
enthalten. In keiner dieser Durckschriften werden spezielle Vorkehrungen
zur Lösung
des Problems beschrieben, das sich ergibt, wenn es sich bei einer
der Komponenten um einen säureempfindlichen
Protonenpumpenhemmer handelt.
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In
der
EP 0 247 983 werden
pharmazeutische Zubereitungen beschrieben, die Omeprazol zusammen mit
einer alkalischen Verbindung als Kernmaterial und eine oder mehrere
Basisüberzugsschichten
enthalten.
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In
der
WO 9624375 wird
eine orale pharmazeutische Dosisform beschrieben, die einen säureempfindlichen
Protonenpumpenhemmer und eine oder mehrere antibakterielle Verbindungen
in einer fixierten Formulierung in Form einer magensaftresistent
beschichteten Tablette, einer Kapsel oder einer tablettierten ”Multiple-Unit”-Dosisform
(Mehrfacheinheits-Dosisform) enthält.
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Eine
Kombinationstherapie aus einem Protonenpumpenhemmer und einem Antacidum
oder einem Alginat würde
durch die lokale Wirkung des Antacidums oder Alginats für sofortige
Linderung von Symptomen und gleichzeitig durch den systemisch wirkenden
Protonenpumpenhemmer für
ein langanhaltendes Abklingen von Symptomen sorgen. Eine derartige
Kombination wäre
daher ideal für
die bedarfsgerechte Therapie von Dyspepsie sowie für das Abklingen
von Symptomen. Die Kombinationstherapie mit einem säureunterdrückenden
Mittel, beispielsweise einem Protonenpumpenhemmer, zusammen mit
einem Antacidum oder Alginat könnte
auch eine Alternative zu jedem der Mittel separat im Versagensfall
darstellen.
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Bei
der Erzielung eines guten Ergebnisses bei medizinischen Behandlungen
spielt bekanntlich die Patienten-Compliance eine Hauptrolle. Die
Verabreichung von zwei oder noch mehr verschiedenen Tabletten an den
Patienten ist zur Erzielung der optimalsten Ergebnisse weder zweckmäßig noch
zufriedenstellend. Die vorliegende Erfindung stellt nun neue orale
Dosisformen bereit, die zwei oder mehr verschiedene Wirkstoffe kombiniert
in einer fixierten Einheitsdosisform, vorzugsweise einer Tablette,
enthalten.
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Einige
Magensäure-Unterdrücker, wie
z. B. Protonenpumpenhemmer, sind gegenüber Abbau/Umwandlung in sauer
reagierenden und neutralen Medien empfindlich. Im Hinblick auf die
Stabilitätseigenschaften
muß offensichtlich
derjenige der Wirkstoffe, bei dem es sich um einen Protonenpumpenhemmer
handelt, durch eine magensaftresistente Schicht vor Kontakt mit
saurem Magensaft geschützt
werden. Im Stand der Technik sind verschiedene magensaftresistent
beschichtete Zubereitungen von Protonenpumpenhemmern beschrieben,
siehe beispielsweise
US-A-4,786,505 (AB
Hässle),
in der eine Omeprazol enthaltende Zusammensetzung beschrieben wird.
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Die
Herstellung einer fixierten Einheitsdosisform mit recht hohem Wirkstoffgehalt
ist problematisch. Verschiedene Wirkstoffe in der gleichen Zubereitung
werfen weitere Probleme auf. Die Zubereitung einer tablettierten
Multiple-Unit-Dosisform stellt spezielle Probleme, wenn magensaftresistent
beschichtete Pellets, die als Wirkstoff säureempfindliche Protonenpumpenhemmer
enthalten, zu Tabletten verpreßt
werden. Wenn die magensaftresistente Schicht dem Verpressen der
Pellets zu einer Tablette nicht widerstehen kann, wird der empfindliche
Wirkstoff bei der Verabreichung durch eindringenden sauren Magensaft
zerstört,
d. h. die Säurebeständigkeit
der magensaftresistenten Schicht der Pellets wird in der Tablette
nach dem Verpressen unzureichend sein.
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Kurze Darstellung der Erfindung
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung sind orale, fixierte Einheitsdosisformen,
d. h. tablettierte Multiple-Unit-Dosisformen, schichtförmig aufgebaute
Formulierungen, die einen magensaftresistent beschichteten Tablettenkern
enthalten, mehrschichtige Tabletten oder ein Beutel, der mit mehr
als einem pharmazeutischen Wirkstoff gefüllt ist. Als Wirkstoffe liegen
in der Dosisform vorzugsweise ein säurempfindlicher Protonenpumpenhemmer
und Antacida vor. Alternativ dazu können in einigen der Formulierungen
die Antacida durch ein Alginat ersetzt sein. Diese neuen Dosisformen
werden das Behandlungsschema vereinfachen und die Patienten- Compliance verbessern.
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Beschreibung der Figuren
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1 zeigt
einen Querschnitt einer tablettierten Multiple-Unit-Dosisform, die
einen säureempfindlichen
Protonenpumpenhemmer in Form von magensaftresistent beschichteten
Pellets (1) in Abmischung mit Antacida und pharmazeutischen
Trägerstoffen
(2) enthält.
Gegebenenfalls ist die Tablette mit einer Filmcoating-Schicht, d. h. Tablettenüberzug (7),
versehen.
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2 zeigt
einen Querschnitt einer Tablette mit zwei separaten Schichten, wobei
eine Schicht die magensaftresistent beschichteten Pellets aus einem
säureempfindlichen
Protonenpumpenhemmer (1) in Abmischung mit Trägerstoffen
(3) und die andere Schicht eine Mischung aus pharmazeutischen
Trägerstoffen
und einem oder mehreren Antacida oder einem Alginat (2)
enthält.
Gegebenenfalls sind die Schichten durch eine Antiklebschicht getrennt.
Ferner ist die Tablette gegebenenfalls mit einer Filmcoating-Schicht
(7) versehen.
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3 zeigt
einen Querschnitt einer Tablette, die eine Mischung aus pharmazeutischen
Trägerstoffen und
einem säureempfindlichen
Protonenpumpenhemmer im Tablettenkern (5) enthält, der
von einer magensaftresistenten Schicht (8) umgeben ist,
wobei gegebenenfalls zwischen dem Tablettenkern und der magensaftresistenten
Schicht eine Trennschicht und auf der magensaftresistenten Schicht
eine Schicht aus dem Antacidum bzw. den Antacida in Abmischung mit
pharmazeutischen Trägerstoffen
(6) aufgebracht ist. Gegebenenfalls ist die Tablette mit
einer Filmcoating-Schicht
(7) versehen.
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Nähere Beschreibung der Erfindung
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Eine
Aufgabe der Erfindung besteht in der Bereitstellung einer oralen,
tablettierten Multiple-Unit-Dosisform,
die einen säureempfindlichen
Protonenpumpenhemmer in Form von einzeln magensaftresistent beschichteten
Einheiten zusammen mit einer oder mehreren Antacida in Form eines
zu Tabletten verpreßten
Pulvers oder Granulats enthält.
Die magensaftresistente Schicht bzw. die magensaftresistenten Schichten,
mit denen die einzelnen Einheiten des säureempfindlichen Protonenpumpenhemmers
versehen ist bzw. sind, weist solche Eigenschaften auf, daß das Verpressen
der Einheiten zu einer Tablette die Säurebeständigkeit der einzeln magensaftresistent
beschichteten Einheiten nicht wesentlich beeinträchtigt. Außerdem sorgt die tablettierte
Multiple-Unit-Dosisform für
eine gute Stabilität
der Wirkstoffe bei Langzeitlagerung.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht in der Bereitstellung
einer tablettierten Multiple-Unit-Dosisform,
die teilbar und einfach zu handhaben ist. Eine derartige tablettierte
Multiple-Unit-Dosisform,
die magensaftresistent beschichtete Pellets eines Protonenpumpenhemmers
und ein oder mehrere Antacida enthält, kann auch in einer schwach
sauren wäßrigen Flüssigkeit
dispergiert und Patienten mit Schluckbeschwerden und Pädiatriepatienten
verabreicht werden. Eine derartige Suspension aus dispergierten
Einheiten/Pellets geeigneter Größe kann
zur oralen Verabreichung sowie zur Verabreichung über eine
Nasen-Nagen-Sonde
verwendet werden.
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Eine
weitere Aufgabe der Erfindung besteht in der Bereitstellung einer
Tablettenzubereitung, enthaltend einen Protonenpumpenhemmer in Abmischung
mit Tablettenträgerstoffen
in einem Tablettenkern und eine den Tablettenkern umgebende separate
Schicht, die ein oder mehrere Antacida in Abmischung mit pharmazeutischen
Trägerstoffen
auf den Tablettenkern aufgepreßt
enthält.
Der Tablettenkern wird magensaftresistent beschichtet, bevor die
die Antacida umgebende Schicht aufgebracht wird. Gegebenenfalls
wird auf den Tablettenkern eine Trennschicht aufgetragen, bevor
der Kern magensaftresistent beschichtet wird.
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Alternativ
dazu ist die hergestellte Tablette in separate Schichten aufgeteilt,
die jeweils verschiedene Wirkstoffe enthalten. Eine der Schichten
enthält
den Protonenpumpenhemmer in Form von magensaftresistent beschichteten
Pellets in Abmischung mit pharmazeutischen Trägerstoffen, und die andere
Schicht bzw. die anderen Schichten enthält bzw. enthalten das bzw.
die Antacida/Alginat in Abmischung mit pharmazeutischen Trägerstoffen.
Gegebenenfalls sind die zwei Schichten durch eine Trennschicht getrennt,
damit sie nicht miteinander verkleben.
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Die
neue fixierte Dosiseinheitsform enthält als Wirkstoffe einen Magensäure-Unterdrücker, wie
z. B. einen säureempfindlichen
Protonenpumpenhemmer, und ein oder mehrere Antacida/Alginat. Alternativ
dazu kann der Protonenpumpenhemmer in Form von magensaftresistent
beschichteten Pellets mit einem Alginat und gegebenenfalls pharmazeutischen
Trägerstoffen
zur Verabreichung in einem Beutel für die orale Verabreichung nach
Dispergieren in einer schwach sauren wäßrigen Lösung vermischt werden. Die
neue fixierte Dosisform liegt vorzugsweise in Form einer tablettierten
Multiple-Unit-Dosisform vor, die magensaftresistent beschichtete
Einheiten, die den Wirkstoff, bei dem es sich um einen säureempfindlichen
Protonenpumpenhemmer handelt, enthalten und den anderen Wirkstoff
bzw. die anderen Wirkstoffe, d. h. das Antacidum bzw. die Antacida,
enthaltendes Granulat enthält,
wie es in 1 dargestellt ist.
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Das
Antacidum bzw. die Antacida können
vorzugsweise in Zubereitungen zur sofortigen Freisetzung formuliert
werden. Man kann die Komponenten aber auch in einer Brauseformulierung
formulieren.
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Die
in den Dosierungsformen verwendeten verschiedenen therapeutisch
wirksamen Komponenten sind nachfolgend definiert.
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Wirkstoffe
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Bei
dem Magensäure-Unterdrüker handelt
es sich vorzugsweise um einen säureempfindlichem
Protonenpumpen-Inhibitor. Bei solchen Protonenpumpen-Inhibitoren handelt
es sich beispielsweise um Verbindungen der allgemeinen Formel I
worin
Het
1 für
steht,
Het
2 für
steht,
X
=
worin
N in der Bezimidazolgruppierung
bedeutet, daß eines
der durch R
6-R
9 substituierten
Kohlenstoffatome gegebenenfalls durch ein Stickstoffatom ohne Substituenten
ersetzt sein kann;
R
1, R
2 und
R
3 gleich oder verschieden sind und unter
Wasserstoff, Alkyl, Alkoxy, gegebenenfalls substituiert durch Fluor,
Alkylthio, Alkoxyalkoxy, Dialkylamino, Piperidino, Morpholino, Halogen,
Phenyl und Phenylalkoxy ausgewählt
sind;
R
4 und R
5 gleich
oder verschieden sind und unter Wasserstoff, Alkyl und Aralkyl ausgewählt sind;
R
6' für Wasserstoff,
Halogen, Trifluormethyl, Alkyl und Alkoxy steht;
R
6-R
9 gleich oder verschieden sind und unter
Wasserstoff, Alkyl, Alkoxy, Halogen, Halogenalkoxy, Alkylcarbonyl,
Alkoxycarbonyl, Oxazolyl, Trifluoralkyl ausgewählt sind oder benachbarte Gruppen
R
6-R
9 gegebenenfalls weiter
substituierte Ringstrukturen bilden;
R
10 für Wasserstoff
steht oder gemeinsam mit R
3 eine Alkylenkette
bildet und
R
11 und R
12 gleich
oder verschieden sind und unter Wasserstoff, Halogen oder Alkyl
ausgewählt
sind, wobei Alkylgruppen, Alkoxygruppen und Teilstrukturen davon
verzweigte und geradkettige C
1-C
9-Ketten sein oder cyclische Alkylgruppen,
beispielsweise Cycloalkylalkyl, enthalten können.
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Beispiele
für Protonenpumpen-Inhibitoren
der Formel I sind
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Die
in den erfindungsgemäßen Dosisformen
verwendeten Protonenpumpen-Inhibitoren können in neutraler Form oder
in Form eines alkalischen Salzes, wie beispielsweise der Mg2+-, Ca2+-, Na+-, K+- oder Li+-Salze, vorzugsweise der Mg2+-Salze,
verwendet werden. Ferner können
die oben aufgeführten
Verbindungen zutreffendenfalls in racemischer Form oder in Form
eines weitgehend reinen Enantiomers davon oder als alkalische Salze
der einzelnen Enantiomere verwendet werden.
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Geeignete
Protonenpumpen-Inhibitoren sind beispiels weise der
EP-A1-0005129 ,
EP-A1-174 726 ,
EP-A1-166 287 ,
GB 2 163 747 und
WO 90/06925 ,
WO 91/19711 ,
WO 91/19712 zu entnehmen, und weitere besonders
gut geeignete Verbindungen werden in
WO
95/01977 und
WO 94/27988 beschrieben.
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Bei
dem Magensäure-Unterdrücker handelt
es sich vorzugsweise um einen säureempfindlichen
Protonenpumpenhemmer, jedoch können
auch H
2-Rezeptorantagonisten wie Rantidin,
Cimetidin oder Famotidin in den pharmazeutischen Zusammensetzungen
mit einem Alginat, wie es in der
WO
95/017080 vorschlagen wird, oder zusammen mit einem oder
mehreren Antacida verwendet werden.
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In
Kombination mit einem geeigneten Protonenpumpenhemmer können in
der erfindungsgemäßen fixierten
Einheitsdosisform verschiedenste Antacida und/oder Alginate verwendet
werden. Beispiele für
Antacida sind Aluminiumhydroxid, Calciumcarbonat, Magnesiumhydroxid,
Magnesiumcarbonat und Aluminiummagnesiumhydroxidcarbonat (Hydrotalcit)
alleine oder in Kombination miteinander. Bei den Alginaten kann
es sich um ein unter Alginsäure
oder Natriumalginat oder anderen pharmazeutisch unbedenklichen Alginatsalzen,
Hydraten, Estern usw. ausgewähltes
Alginat handeln. Besonders bevorzugte Antacida sind auf Magnesium
oder Calcium basierende Antacida und Aluminiumhydroxid/Magnesiumcarbonat-Komplex.
Geeignete Antacida werden beispielsweise in der
US 5 409 709 beschrieben.
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Die
bevorzugte tablettierte Multiple-Unit-Dosisform, die einen Protonenpumpenhemmer
in Form eines Racemats, eines alkalischen Salzes oder eines seiner
einzelnen Enantiomere in Kombination mit einem oder mehreren Antacida
enthält,
ist folgendermaßen
gekennzeichnet. Einzeln magensaftresistent beschichtete Einheiten
(kleine Perlen, Granulate oder Pellets), die den säureempfindlichen
Protonenpumpenhemmer und gegebenenfalls alkalisch reagierende Substanzen
enthalten, werden mit dem Antacidum bzw. den Antacida und üblichen
Tablettenträgerstoffen
vermischt. Das Antacidum bzw. die Antacida und die Tablettenträgerstoffe
können
trocken oder naß zu
Granulat vermischt werden. Die Mischung aus magensaftresistent beschichteten
Einheiten, Antacidum bzw. Antacida und gegebenenfalls Trägerstoffen
wird zu den tablettierten Multiple-Unit-Dosisformen verpreßt. Unter
dem Begriff ”einzelne
Einheiten” sind
kleine Perlen, Granulate oder Pellets zu verstehen, die im folgenden
als Pellets aus dem Protonenpumpenhemmer bezeichnet werden.
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Der
Komprimierungsvorgang (das Verpressen) zur Formulierung der tablettierten
Multiple-Unit-Dosisform darf die Säurebeständigkeit der magensaftresistent
beschichteten Pellets nicht wesentlich beeinträchtigen. Mit anderen Worten
muß durch
die mechanischen Eigenschaften, wie z. B. Flexibilität und Härte sowie Dicke
der magensaftresistenten Schicht bzw. magensaftresistenten Schichten
gewährleistet
sein, daß die
Anforderungen der US-Pharmakopöe
an magensaftresistent beschichtete Erzeugnisse insofern erfüllt sind,
als die Säurebeständigkeit
beim Verpressen der Pellets zu Tabletten um nicht mehr als 10% abnimmt.
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Die
Säurebeständigkeit
ist als die Menge an Protonenpumpenhemmer in den Tabletten oder
Pellets definiert, die nach Behandlung mit künstlichem Magensaft gemäß USP oder
0,1 M HCl (aq) im Vergleich zu unbehandelten Tabletten oder Pellets
noch vorhanden ist. Die Prüfung
wird folgendermaßen
durchgeführt.
Einzelne Tabletten oder Pellets werden bei einer Temperatur von
37°C mit
künstlichem
Magensaft behandelt. Die Tabletten zerfallen schnell und geben die
magensaftresistent beschichteten Pellets an das Medium ab. Nach zwei
Stunden werden die magensaftresistent beschichteten Pellets abgetrennt
und mittels Hochleistungs-Flüssigkeitschromatographie
(HPLC) auf ihren Gehalt an dem Protonenpumpenhemmer analysiert.
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Weitere
spezielle Komponenten, die in den erfindungsgemäßen fixierten Einheitsdosisformen
verwendet werden, sind im folgenden definiert.
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Kernmaterial – für magensaftresistent beschichtete
Pellets, die einen Protonenpumpenhemmer enthalten
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Das
Kernmaterial für
die jeweils magensaftresistent beschichteten Pellets kann nach verschiedenen Prinzipien
zusammengesetzt sein. Als Kernmaterial für die weitere Verarbeitung
kann man mit dem Protonenpumpenhemmer, gegebenenfalls im Gemisch
mit alkalischen Verbindungen, beschichtete Keime verwenden.
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Bei
den mit dem Protonenpumpenhemmer zu beschichtenden Keimen kann es
sich um wasserunlösliche
Keime, die verschiedene Oxide, Cellulosen, organische Polymere und
andere Materialien allein oder im Gemisch enthalten, oder um wasserlösliche Keime,
die verschiedene anorganische Salze, Zucker, Nonpareils und andere
Materialien allein oder im Gemisch enthalten, handeln. Ferner können die
Keime den Protonenpumpenhemmer in Form von Kristallen, Agglomeraten,
Preßlingen
usw. enthalten. Die Größe der Keime
ist für die
vorliegende Erfindung nicht wesentlich, kann aber zwischen ungefähr 0,1 und
2 mm variieren. Die Herstellung der mit dem Protonenpumpenhemmer
beschichteten Keime erfolgt entweder durch Beschichtung mit Pulver
oder durch Beschichtung aus Lösung/Suspension,
beispielsweise unter Verwendung von Granulierern oder Sprühbeschichtern.
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Vor
dem Beschichten der Keime kann der Protonenpumpenhemmer mit weiteren
Komponenten vermischt werden.
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Beispiele
hierfür
sind Bindemittel, Tenside, Füllstoffe,
Sprengmittel, alkalische Additive und/oder andere pharmazeutisch
unbedenkliche Bestandteile für
sich alleine oder im Gemisch. Beispiele für Bindemittel sind Polymere,
wie z. B. Hydroxypropylmethylcellulose (HPMC), Hydroxypropylcellulose
(HPC), Natriumcarboxymethylcellulose, Polyvinylpyrrolidon (PVP),
Zucker oder Stärke
und andere pharmazeutisch unbedenkliche Substanzen mit kohäsiven Eigenschaften.
Geeignete Tenside finden sich in den Gruppen pharmazeutisch unbedenklicher
nichtionischer oder ionischer Tenside, wie z. B. Natriumlaurylsulfat.
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Man
kann aber auch den gegebenenfalls mit alkalischen Substanzen und
weiterhin mit geeigneten Bestandteilen vermischten Protonenpumpenhemmer
in ein Kernmaterial einformulieren. Das Kernmaterial kann durch
Extrusion/Sphäronisation,
Pelettieren oder Verpressen unter Anwendung herkömmlicher verfahrenstechnischer
Apparate hergestellt werden. Die Größe der formulierten Kernmaterialien
liegt ungefähr
zwischen 0,1 und 4 mm und vorzugsweise zwischen 0,1 und 2 mm. Das
hergestellte Kernmaterial kann ferner mit zusätzlichen Bestandteilen, die
den Protonenpumpenhemmer enthalten, beschichtet und/oder zur Weiterverarbeitung
verwendet werden.
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Der
Protonenpumpenhemmer wird mit pharmazeutischen Komponenten gemischt,
wodurch man bevorzugte Handhabungs- und Verarbeitungseigenschaften
und eine geeignete Konzentration der Substanz in der fertigen Mischung
erhält.
Pharmazeutische Bestandteile, wie z. B. Füllstoffe, Bindemittel, Gleitmittel, Sprengmittel,
Tenside und andere pharmazeutisch unbedenkliche Additive.
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Außerdem kann
man den Protonenpumpenhemmer auch mit einer oder mehreren alkalischen,
pharmazeutisch unbedenklichen Substanzen vermischen. Derartige Substanzen
können
unter Substanzen wie den Natrium-, Kalium-, Calcium-, Magnesium-
und Aluminiumsalzen von Phosphorsäure, Kohlensäure, Citronensäure oder
anderen geeigneten schwachen anorganischen oder organischen Säuren; Aluminiumhydroxid/Natriumhydrogencarbonat-Copräzipitat; üblicherweise
in Antacidum-Zubereitungen verwendeten Stoffen, wie Aluminium-,
Calcium- und Magnesiumhydroxiden; Magnesiumoxid oder zusammengesetzten
Substanzen wie z. B. Al2O3·6MgO·CO2·12H2O, (Mg6Al2(OH)16CO3·4H2O), MgO·Al2O3·2SiO2·nH2O oder ähnlichen
Verbindungen; organischen pH-Puffersubstanzen, wie z. B. Trihydroxymethylaminomethan,
basischen Aminosäuren und
ihren Salzen oder anderen ähnlichen,
pharmazeutisch unbedenklichen pH-Puffersubstanzen ausgewählt sein,
sind aber nicht darauf beschränkt.
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Man
kann das obige Kernmaterial aber auch unter Anwendung von Sprühtrocknungs-
oder Sprüherstarrungstechniken
herstellen.
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Magensaftresistente Schicht(en)
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Vor
dem Aufbringen der magensaftresistenten Schicht(en) auf das Kernmaterial
in Form von einzelnen Pellets oder Tabletten kann man die Pellets
oder Tabletten gegebenenfalls mit einer oder mehreren Trennschichten
versehen, die pharmazeutische Trägerstoffe,
gegebenenfalls einschließlich
von alkalischen Verbindungen, wie z. B. pH-Pufferverbindungen, enthalten.
Diese Trennschicht bzw. Trennschichten trennt bzw. trennen das Kernmaterial
von den äußeren Schichten,
die magensaftresistente Schichten sind. Die Trennschicht(en), die
den Protonenpumpenhemmer schützt
bzw. schützen,
sollte bzw. sollten wasserlöslich
sein oder in Wasser schnell zerfallen.
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Die
Aufbringung der Trennschicht bzw. Trennschichten auf das Kernmaterial
kann durch Beschichtungsverfahren in geeigneten Vorrichtungen, wie
z. B. Dragierkesseln, Beschichtungsgranulatoren oder Wirbel schichtapparaturen,
unter Verwendung von Wasser und/oder organischen Lösungsmitteln
für das
Beschichtungsverfahren erfolgen. Die Aufbringung der Trennschicht
bzw. Trennschichten auf das Kernmaterial kann aber auch durch Pulverbeschichtung
erfolgen. Bei den Materialien für
die Trennschichten handelt es sich um pharmazeutisch unbedenkliche
Verbindungen, wie beispielsweise Zucker, Polyethylenglykol, Polyvinylpyrrolidon,
Polyvinylalkohol, Polyvinylacetat, Hydroxypropylcellulose, Methylcellulose,
Ethylcellulose, Hydroxypropylmethylcellulose, Natriumcarboxymethylcellulose
und andere, die für
sich allein oder im Gemisch verwendet werden. Außerdem können in den Trennschichten
auch Additive, wie z. B. Weichmacher, Farbmittel, Pigmente, Füllstoffe,
Antiklebemittel und Antistatika, wie beispielsweise Magnesiumstearat,
Titandioxid, Talk und andere Additive mitverwendet werden.
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Wird
die fakultative Trennschicht auf das Kernmaterial aufgebracht, so
kann sie eine variable Dicke aufweisen. Die Maximaldicke der Trennschicht(en)
wird normalerweise nur durch die Verarbeitungsbedingungen begrenzt.
Die Trennschicht kann als Diffusionsbarriere und als pH-Pufferzone
dienen. Durch Einbringen von Substanzen aus einer Gruppe von üblicherweise
in Antacidum-Formulierungen verwendeten Verbindungen, wie beispielsweise
Magnesiumoxid, -hydroxid oder -carbonat, Aluminium- oder Calciumhydroxid,
-carbonat oder -silicat; zusammengesetzte Aluminium/Magnesium-Verbindungen, wie
beispielsweise Al2O3·6MgO·CO2·12H2O, (Mg6Al2(OH)16CO3·4H2O), MgO·Al2O3·2SiO2·nH2O, Aluminiumhydroxid/Natriumhydrogencarbonat-Copräzipitat
oder ähnliche
Verbindungen; oder andere pharmazeutisch unbedenkliche pH-Pufferverbindungen,
wie beispielsweise die Natrium-, Kalium-, Calcium-, Magnesium- und
Aluminiumsalze von Phosphorsäure,
Kohlensäure,
Citronensäure
oder anderen geeigneten schwachen anorganischen oder organischen
Säuren;
oder geeignete organische Basen einschließlich basischen Aminosäuren und
ihren Salzen, können
die pH-puffernden Eigenschaften der Trennschicht(en) weiter verstärkt werden.
Man kann durch Zusatz von Talk oder anderen Verbindungen die Dicke
der Schicht(en) erhöhen
und dadurch die Diffusionsbarriere verstärken. Die gegebenenfalls aufgebrachte
Trennschicht bzw. die gegebenenfalls aufgebrachten Trennschichten
ist bzw. sind für
die Erfindung nicht wesentlich. Durch die Trennschicht(en) können jedoch
die chemische Stabilität
des Wirkstoffs und/oder die physikalischen Eigenschaften der neuen
tablettierten Multiple-Unit-Dosisform
verbessert werden.
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Die
Trennschicht kann aber auch durch Reaktion zwischen einer auf das
Kernmaterial aufgebrachten magensaftresistenten Polymerschicht und
einer alkalisch reagierenden Verbindung im Kernmaterial in situ
gebildet werden. Somit enthält
die gebildete Trennschicht ein aus dem Polymer bzw. den Polymeren
für die
magensaftresistente Schicht und einer alkalisch reagierenden Verbindung,
die zur Bildung eines Salzes in der Lage ist, gebildetes Salz.
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Die
Trennschicht kann auch zur Trennung von zwei verschiedenen Schichten
einer Tablette verwendet werden, wie es in 2 beschrieben
wird.
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Auf
das gegebenenfalls mit einer oder mehreren Trennschichten versehene
Kernmaterial werden nach einer geeigneten Beschichtungsmethode eine
oder mehrere magensaftresistente Schichten aufgebracht. Dabei kann
das Material für
magensaftresistente Schichten entweder in Wasser oder in geeigneten
organischen Lösungsmitteln
gelöst
oder dispergiert werden. Als Polymere für magensaftresistente Schichten
können
eine oder mehrere der folgenden Verbindungen einzeln oder kombiniert
verwendet werden, z. B. Lösungen
oder Dispersionen von Methacrylsäurecopolymeren,
Celluloseacetatphthalat, Hydroxypropylmethylcellulosephthalat, Hydroxypropylmethylcelluloseacetatsuccinat,
Polyvinylacetatphthalat, Celluloseacetattrimellitat, Carboxymethylethylcellulose,
Schellack oder andere geeignete Polymere für magensaftresistente Schichten.
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Die
magensaftresistenten Schichten enthalten pharmazeutisch unbedenkliche
Weichmacher, damit die gewünschten
mechanischen Eigenschaften, wie Flexibilität und Härte der magensaftresistenten
Schichten, erhalten werden. Beispiele für derartige Weichmacher sind
Triacetin, Citronensäureester,
Phthalsäureester,
Dibutylsebacat, Cetylalkohol, Polyethylenglykole, Polysorbate oder
andere Weichmacher.
-
Die
Weichmachermenge wird für
jede Formel für
die magensaftresistente Schicht in bezug auf das gewählte Polymer
bzw. die gewählten
Polymere für
die magensaftresistente Schicht, den gewählten Weichmacher bzw. die
gewählten
Weichmacher und die aufgebrachte Menge des Polymers bzw. der Polymere
so optimiert, daß die
mechanischen Eigenschaften, d. h. Flexibilität und Härte der magensaftresistenten
Schicht(en), die beispielsweise in Form der Vickers-Härte Ausdruck
finden, so eingestellt werden, daß die Säurebeständigkeit der mit der magensaftresistenten
Schicht bzw. den magensaftresistenten Schichten versehenen Pellets beim
Verpressen der Pellets zu Tabletten nicht wesentlich abnimmt. Die
Weichmachermenge macht in der Regel mehr als 10 Gew.-% des Polymers
bzw. der Polymere für
magensaftresistente Schichten aus, vorzugsweise 15–50 Gew.-%
und besonders bevorzugt 20–50
Gew.-%. Der magensaftresistenten Schicht bzw. den magensaftresistenten
Schichten können
auch Additive, wie z. B. Dispergiermittel, Farbmittel, Pigmente,
Polymere, z. B. Poly(ethylacrylat, methylmethacrylat), Antiklebemittel und
Entschäumer
einverleibt werden. Zur Erhöhung
der Filmdicke und zur Verminderung der Diffusion von sauren Magensäften in
das säureempfindliche
Material kann man auch noch andere Verbindungen zusetzen.
-
Zum
Schutz der säureempfindlichen
Substanz, nämlich
des Protonenpumpenhemmers, und zur Erzielung einer annehmbaren Säurebeständigkeit
der erfindungsgemäßen Dosisform
beläuft
sich die Dicke der magensaftresistenten Schicht(en) auf ungefähr mindestens
10 μm, vorzugsweise
mehr als 20 μm.
Die Maximaldicke der aufgebrachten magensaftresistenten Schicht
ist normalerweise durch die Verarbeitungsbedingungen und das gewünschte Auflösungsprofil
begrenzt.
-
Man
kann die oben beschriebene magensaftresistente Schicht aber auch
zur magensaftresistenten Beschichtung von herkömmlichen Tabletten, die einen
säureempfindlichen
Protonenpumpenhemmer enthalten, verwenden. Danach wird die magensaftresistent
beschichtete Tablette durch Pressen mit Antacidum-Granulat und pharmazeutischen
Trägerstoffen
beschichtet.
-
Überzugsschicht
-
Mit
einer oder mehreren magensaftresistenten Schichten versehene Pellets
können
ferner mit einer oder mehreren Überzugsschichten
versehen sein. Die Überzugsschicht(en)
sollte bzw. sollten wasserlöslich sein
oder in Wasser schnell zerfallen. Die Aufbringung der Überzugsschicht
bzw. Überzugsschichten
auf die magensaftresistent beschichteten Pellets kann durch Beschichtungsverfahren
in geeigneten Vorrichtungen, wie z. B. Dragierkesseln, Beschichtungsgranulatoren
oder Wirbelschichtapparaturen, unter Verwendung von Wasser und/oder
organischen Lösungsmitteln
für das
Beschichtungsverfahren erfolgen. Die Materialien für die Überzugsschichten
sind unter pharmazeutisch unbedenklichen Verbindungen, wie beispielsweise
Zucker, Polyethylenglykol, Polyvinylpyrrolidon, Polyvinylalkohol,
Polyvinylacetat, Hydroxypropylcellulose, Methylcellulose, Ethylcellulose,
Hydroxypropylmethylcellulose, Natriumcarboxymethylcellulose usw.,
die für
sich allein oder im Gemisch verwendet werden, ausgewählt. Außerdem können in
der Überzugsschicht
bzw. den Überzugsschichten
auch Additive, wie z. B. Weichmacher, Farbmittel, Pigmente, Füllstoffe,
Antiklebemittel und Antistatika, wie beispielsweise Magnesiumstearat,
Titandioxid, Talk und andere Additive mitverwendet werden. Die Überzugsschicht
kann ferner eine mögliche
Agglomeration von magensaftresistent beschichteten Pellets verhindern
und ferner die magensaftresistente Schicht beim Verpressen gegen
Aufbrechen schützen
und den Tablettiervorgang erleichtern. Die Maximaldicke der Überzugsschicht(en)
wird normalerweise durch die Verarbeitungsbedingungen und das gewünschte Auflösungsprofil
begrenzt.
-
Die
oben beschriebene Überzugsschicht
kann auch als Tabletten-Filmcoating-Schicht zur Herstellung von
Tabletten mit guter Optik verwendet werden.
-
Antacidum- bzw. Antacida- oder Alginatzubereitung
-
Der
Wirkstoff in Form eines oder mehrerer Antacida wird trocken mit
inaktiven Trägerstoffen,
wie z. B. Füllstoffen,
Bindemitteln, Sprengmitteln und anderen pharmazeutisch unbedenklichen
Additiven vermischt, wonach die Mischung naß mit Granulierflüssigkeit
vermengt wird. Die nasse Masse wird vorzugsweise bis zu einem Trocknungsverlust
von weniger als 3 Gew.-% getrocknet. Danach wird die trockene Masse
auf eine für das
Granulat geeignete Größe, wie
z. B. unter 4 mm und vorzugsweise unter 1 mm, gemahlen. Beispiele
für geeignete
inaktive Trägerstoffe
sind Mannit, Maisstärke,
Kartoffelstärke,
Hydroxypropylcellulose mit niedrigem Substitutionsgrad, mikrokristalline
Cellulose und vernetztes Polyvinylpyrrolidon. Die das Antacidum
bzw. die Antacida enthaltende trockene Mischung wird mit einer geeigneten
Granulierflüssigkeit
gemischt, die beispielsweise Hydroxypropylcellulose oder Polyvinylpyrrolidon
in gereinigtem Wasser oder Alkohol oder einem Gemisch davon gelöst enthält.
-
Man
kann aber auch das Antacidum bzw. die Antacida mit pharmazeutisch
unbedenklichen Trägerstoffen
gemäß obigen
Angaben trocken vermischen. Die Alginatzubereitung sollte ebenfalls
durch trockenes Vermischen mit pharmazeutisch unbedenklichen Trägerstoffen
hergestellt werden.
-
Multiple-Unit-Tabletten
-
Die
einen Protonenpumpenhemmer enthaltenden, magensaftresistent beschichteten
Pellets werden mit dem hergestellten Antacidum-Granulat oder mit
der hergestellten, das Antacidum bzw. die Antacida enthaltenden
Trockenmischung vermischt. Die Mischung wird mit Gleitmittel(n)
vermischt und zu einer tablettierten Multiple-Unit-Dosisform verpreßt. Geeignete
Gleitmittel für
den Tablettiervorgang sind beispielsweise Natriumstearylfumarat,
Magnesiumstearat und Talk. Die verpreßte Tablette wird gegebenenfalls
mit einem oder mehreren filmbildenden Mitteln beschichtet, damit
eine glatte Tablettenoberfläche
erhalten und die Stabilität der
Tablette beim Verpacken und beim Transport weiter erhöht wird.
Eine derartige Tablettenschicht kann außerdem auch noch Additive,
wie Antiklebemittel, Farbmittel und Pigmente oder andere Additive
enthalten, damit man eine Tablette mit guter Optik erhält.
-
Ferner
können
die verschiedenen Wirksubstanzen in verschiedene Schichten einformuliert
werden, wobei die den Protonenpumpenhemmer enthaltende Schicht vorzugsweise
in Form einer tablettierten Multiple-Unit- Dosisform, die mit der hergestellten
Mischung des Antacidums bzw. der Antacida oder einer Alginatzubereitung
beschichtet ist, vorliegt. Die beiden Schichten können durch
eine dritte, Antiklebemittel enthaltende Schicht getrennt sein.
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Die
Menge an magensaftresistent beschichteten Pellets macht weniger
als 75 Gew.-% des Tablettengesamtgewichts und vorzugsweise weniger
als 60 Gew.-% aus. Durch Erhöhung
der Menge des das Antacidum bzw. die Antacida und Trägerstoffe
enthaltenden Granulats wird möglicherweise
die Menge der magensaftresistent beschichteten Pellets aus dem Protoenpumpenhemmer
in der tablettierten Multiple-Unit-Dosisform verringert. Durch die
Wahl von kleinen magensaftresistent beschichteten Pellets in der
erfindungsgemäßen Formulierung
kann die Pelletzahl in jeder Tablette hoch gehalten werden, so daß die Tablette
unter Beibehaltung der Dosierungsgenauigkeit geteilt werden kann.
-
Somit
besteht die bevorzugte Multiple-Unit-Tablettenformulierung aus magensaftresistent
beschichteten Pellets, die den säureempfindlichen
Protonenpumpenhemmer gegebenenfalls in Abmischung mit einer oder
mehreren alkalisch reagierenden Verbindungen enthalten und zusammen
mit der hergestellten Antacidum-Mischung und gegebenenfalls Tablettenträgerstoffen
zu einer Tablette verpreßt
sind. Der Zusatz eines alkalisch reagierenden Materials zu dem Protonenpumpenhemmer
ist nicht irgendwie notwendig, aber eine derartige Substanz kann
die Stabilität
des Protonenpumpenhemmers weiter verbessern oder ein Teil der alkalisch reagierenden
Verbindungen kann in situ mit dem Material der magensaftresistenten
Schicht zu einer Trennschicht reagieren. Durch die magensaftresistente
Schicht bzw. die magensaftresistenten Schichten werden die Pellets
der Dosisform in sauren Medien unlöslich, zerfallen oder lösen sich
aber in nahezu neutralen bis alkalischen Medien, wie beispielsweise
den Flüssigkeiten,
die im proximalen Teil des Dünndarms
vorliegen, in welchem die Auflösung
des Protonenpumpenhemmers erwünscht
ist. Die magensaftresistent beschichteten Pellets können ferner
vor der Formulierung – zu
einer Tablette mit einer Überzugsschicht
versehen werden und außerdem
auch eine oder mehrere Trennschichten zwischen dem Kernmaterial
und der magensaftresistenten Schicht bzw. den magensaftresistenten
Schichten enthalten.
-
Verfahren
-
Das
Verfahren zur Herstellung der Dosisform bildet einen weiteren Aspekt
der Erfindung. Nach der Formulierung der Pellets durch Sprühbeschichten
oder Beschichten von Keimen mit dem Protonenpumpenhemmer oder durch
Extrusion/Sphäronisation
oder Granulation, z. B. Rotorgranulation homogener Pellets, werden
die Pellets gegebenenfalls zunächst
mit der Trennschicht bzw. den Trennschichten und dann mit der magensaftresistenten
Schicht bzw. den magensaftresistenten Schichten versehen, oder es
wird spontan zwischen dem Kernmaterial und dem Material der magensaftresistenten
Schicht in situ eine Trennschicht entwickelt. Die Beschichtung wird
wie oben und in den beigefügten
Beispielen beschrieben durchgeführt.
Die Herstellung der Antacidummischung ist ebenfalls oben und in
den Beispielen beschrieben. Das pharmazeutische Verfahren kann vorzugsweise
vollkommen auf Wasser basieren.
-
Die
gegebenenfalls mit einem Überzug
versehenen magensaftresistent beschichteten Pellets werden mit dem
vorbereiteten Antacidum-Granulat, Tablettenträgerstoffen und anderen pharmazeutisch
unbedenklichen Additiven vermischt und zu Tabletten verpreßt. Alternativ
dazu kann man die magensaftresistent beschichteten Pellets innig
mit Tablettenträgerstoffen
vermischen und vorverpressen, außerdem mit der Antacidum- oder
Alginatzubereitung beschichten und schließlich zu einer Tablette verpressen.
Als weitere Alternative kann man den Protonenpumpenhemmer in Form
eines Pulvers mit Tabelettenträgerstoffen
vermischen und zu einer Tablette verpressen, die gegebenenfalls
mit einer Trennschicht versehen und danach magensaftresistent beschichtet
wird. Der Tablettenkern wird dann durch Pressen mit der Atacidum-Zubereitung
beschichtet. Schließlich
kann die Tablette mit einem Tablettenüberzug versehen werden.
-
Als
weitere Alternative kann man den Protonenpumpenhemmer in Form von
magenssaftresistent beschichteten Pellets zusammen mit einem gegebenenfalls
mit Trägerstoffen
vermischten Alginat in einen Beutel füllen.
-
Verwendung der Zubereitung
-
Die
erfindungsgemäßen Dosisformen
sind bei der Behandlung von Dyspepsie und anderen gastrointestinalen
Erkrankungen besonders vorteilhaft und liefern eine sofortige Linderung
der Symptome und ein langanhaltendes Abklingen der Symptome. Sie
werden einmal oder mehrmals täglich
verabreicht, vorzugsweise ein- oder zweimal täglich. Die typische Tagesdosis
der Wirkstoffe ist unterschiedlich und hängt von verschiedenen Faktoren,
wie den individuellen Erfordernissen des Patienten, der Verabreichungsart
und der Erkrankung, ab. Im allgemeinen enthält jede Dosisform 0,1–200 mg
des Protonenpumpenhemmers und 0,1–1000 mg des Antacidums bzw.
der Antacida/des Alginats. Vorzugsweise enthält jede Dosisform 5–80 mg des
Protonenpumpenhemmers und 100–900
mg des Antacidums bzw. der Antacida/des Alginats und besonders bevorzugt 10–40 mg Protonenpumpenhemmer
und 250–650
mg des Antacidums bzw. der Antacida/des Alginats.
-
Die
Mehrfacheinheits-Tablettenzubereitung eignet sich auch zum Dispergieren
in einer wäßrigen Flüssigkeit
mit schwach saurem pH-Wert vor der Verabreichung auf oralem Wege
oder über
eine Nasen-Magen-Sonde.
-
Die
Erfindung wird nun in den folgenden Beispielen näher erläutert.
-
Beispiele
-
Beispiel 1:
-
Tablettierte Multiple-Unit-Dosisform mit
Magnesiumomeprazol und Antacida (Chargengröße 400 Tabletten).
-
Kernmaterial
Magnesiumomeprazol | 5,0
kg |
Zuckerkügelchen-Keime | 10,0
kg |
Hydroxypropylmethylcellulose | 0,75
kg |
Gereinigtes
Wasser | 20,7
kg |
Trennschicht
Kernmaterial
(wie oben) | 10,2
kg |
Hydroxypropylcellulose | 1,02
kg |
Talk | 1,75
kg |
Magnesiumstearat | 0,146
kg |
Gereinigtes
Wasser | 21,4
kg |
Magensaftresistente
Schicht
Mit
Trennschicht überzogene
Pellets (wie oben) | 11,9
kg |
Methacrylsäure-Copolymer
(30%ige Suspension) | 19,8
kg |
Triethylcitrat | 1,79
kg |
Mono-
und Diglyceride (NF) | 0,297
kg |
Polysorbat
80 | 0,03
kg |
Gereinigtes
Wasser | 11,64
kg |
Überzugsschicht
Magensaftresistent
beschichtete Pellets (wie oben) | 20,0
kg |
Hydroxypropylmethylcellulose | 0,238
kg |
Magnesiumstearat | 0,007
kg |
Gereinigtes
Wasser | 6,56
kg |
Tabletten
Hergestellte
Pellets mit Omeprazol-Mg-Salz (wie oben) | 31,3
g |
Mikrokristalline
Cellulose | 140,0
g |
Calciumcarbonat | 100,0
g |
Aluminiumhydroxid/Magnesiumcarbonat | 100,0
g |
Kartoffelstärke | 46,4
g |
Gereinigtes
Wasser | 314
g |
Vernetztes
Polyvidon | 38,0
g |
Natriumstearylfumarat | 4,6
g |
-
Die
Suspensionsbeschichtung wurde in einer Wirbelschichtapparatur durchgeführt. Magnesiumomeprazol
wurde aus einer das gelöste
Bindemittel enthaltenden wäßrigen Suspension
auf Zuckerkügelchen-Keime
aufgesprüht.
Die Größe der Zuckerkügelchen-Keime
lag im Bereich von 0,25 bis 0,35 mm.
-
Das
hergestellte Kernmaterial wurde mit einer Trennschicht aus einer
Talk und Magnesiumstearat enthaltenden Hydroxypropylcelluloselösung beschichtet.
Die magensaftresistente Schicht aus Methacrylsäure-Copolymer, Mono- und Diglyceriden, Triethylcitrat
und Polysorbat wurde in einer Wirbelschichtapparatur auf die mit
einer Trennschicht versehenen Pellets aufgesprüht. Die magensaftresistent
beschichteten Pellets wurden in einer Wirbelschichtapparatur mit
einer Magnesiumstearat enthaltenden Hydroxypropylmethylcellulose beschichtet.
Die mit dem Überzug
versehenen Pellets wurden durch Sieben klassiert.
-
Zur
Herstellung der Granulierflüssigkeit
wurde eine kleine Menge der Kartoffelstärke in heißem gereinigtem Wasser gelöst. Calciumcarbonat,
Aluminiumhydroxid/Magnesiumcarbonat, Kartoffelstärke und mikrokristalline Cellulose
wurden trocken vermischt. Die Granulierflüssigkeit wurde zu der Trockenmischung
gegeben, wonach die Masse naß vermischt
wurde. Die nasse Masse wurde in einem Dampfofen bei 50°C getrocknet.
Das hergestellte Granulat wurde in einer Schwingmühlenapparatur
durch ein 1-mm-Sieb gemahlen.
-
Die
magensaftresistent beschichteten Pellets mit einer Überzugsschicht
wurden mit hergestelltem Granulat, vernetztem Polyvidon und Natriumstearylfumarat
vermischt und auf einer Tablettiermaschine mit 9 × 20-mm-Ovalstempeln zu Tabletten
verpreßt.
Jede Tablette enthielt ungefähr
10 mg Omeprazol und insgesamt ungefähr 500 mg Antacida. Die Tablettenhärte betrug
110 N.
-
Die
erhaltenen Tabletten wurden gegebenenfalls mit einer Tablettenüberzugsschicht
versehen. Ergebnisse
”Säurebeständigkeit”, d. h.
% Rückstand
nach Einwirkung von 0,1 N HCl über
einen Zeitraum von 2 h |
| Tabletten |
Bsp.
1 | 93% |
-
Beispiel 2:
-
Tablettierte Multiple-Unit-Dosisform mit
Magnesiumomeprazol und Antacida (Chargengröße 500 Tabletten).
-
Kernmaterial
Magnesiumomeprazol | 10,0
kg |
Zuckerkügelchen-Keime | 10,0
kg |
Hydroxypropylmethylcellulose | 1,5
kg |
Gereinigtes
Wasser | 29,9
kg |
Trennschicht
Kernmaterial
(wie oben) | 20,0
kg |
Hydroxypropylcellulose | 2,0
kg |
Talk | 3,43
kg |
Magnesiumstearat | 0,287
kg |
Gereinigtes
Wasser | 41,0
kg |
Magensaftresistente
Schicht
Mit
Trennschicht überzogene
Pellets (wie oben) | 24,5
kg |
Methacrylsäure-Copolymer
(30%ige Suspension) | 32,7
kg |
Triethylcitrat | 2,94
kg |
Mono-
und Diglyceride (NF) | 0,49
kg |
Polysorbat
80 | 0,049
kg |
Gereinigtes
Wasser | 19,19
kg |
Überzugsschicht
Magensaftresistent
beschichtete Pellets (wie oben) | 37,8
kg |
Hydroxypropylmethylcellulose | 0,49
kg |
Magnesiumstearat | 0,0245
kg |
Gereinigtes
Wasser | 11,6
kg |
Tabletten
Hergestellte
Pellets mit Magnesiumomeprazol (wie oben) | 47,45
g |
Calciumcarbonat | 123,9
g |
Magnesiumhydroxid | 123,9
g |
Kartoffelstärke | 52,2
g |
Gereinigtes
Wasser | 435
g |
Mikrokristalline
Cellulose | 175
g |
Vernetztes
Polyvidon | 50
g |
Natriumstearylfumarat | 6,0
g |
-
Magensaftresistent
beschichtete Pellets von Magnesiumomeprazol mit einer Überzugsschicht
wurden analog Beispiel 1 hergestellt.
-
Zur
Herstellung der Granulierflüssigkeit
wurde eine kleine Menge der Kartoffelstärke in heißem gereinigtem Wasser gelöst. Calciumcarbonat,
Magnesiumhydroxid und Kartoffelstärke wurden trocken vermischt. Die
Granulierflüssigkeit
wurde zu der Trockenmischung gegeben, wonach die Masse naß vermischt
wurde. Die nasse Masse wurde in einem Dampfofen bei 40°C getrocknet.
Das hergestellte Granulat wurde in einer Schwingmühlenapparatur
durch ein 1-mm-Sieb gemahlen.
-
Die
magensaftresistent beschichteten Pellets mit einer Überzugsschicht
wurden mit hergestelltem Granulat, mikrokristalliner Cellulose,
vernetztem Polyvidon und Natriumstearylfumarat vermischt und auf
einer Tablettiermaschine mit 9 × 20-mm-Ovalstempeln
zu Tabletten verpreßt.
Jede Tablette enthielt ungefähr
20 mg Omeprazol und insgesamt ungefähr 500 mg Antacida. Die Tablettenhärte betrug
30–40
N.
-
Die
erhaltenen Tabletten wurden gegebenenfalls mit einer Tablettenüberzugsschicht
versehen.
-
Beispiel 3:
-
Tablettierte Multiple-Unit-Dosisform mit
S-Omeprazol-Magnesiumsalz
und Antacida (Chargengröße 500 Tabletten).
-
Kernmaterial
S-Omeprazol-Magnesiumsalz | 120
g |
Zuckerkügelchen-Keime | 150
g |
Hydroxypropylmethylcellulose | 18
g |
Polysorbat
80 | 2,4
g |
Gereinigtes
Wasser | 562
g |
Trennschicht
Kernmaterial
(wie oben) | 200
g |
Hydroxypropylcellulose | 30
g |
Talk | 51,4
g |
Magnesiumstearat | 4,3
g |
Gereinigtes
Wasser | 600
g |
Magensaftresistente
Schicht
Mit
Trennschicht überzogene
Pellets (wie oben) | 250
g |
Methacrylsäure-Copolymer
(30%ige Suspension) | 333,7
g |
Triethylcitrat | 30
g |
Mono-
und Diglyceride (NF) | 5
g |
Polysorbat
80 | 0,5
g |
Gereinigtes
Wasser | 196
g |
Tabletten
Hergestellte
Pellets mit (S)-Omeprazol-Magnesiumsalz | 63,7
g |
Calciumcarbonat | 123,9
g |
Magnesiumhydroxid | 123,9
g |
Kartoffelstärke | 52,2
g |
Gereinigtes
Wasser | 435
g |
Mikrokristalline
Cellulose | 175
g |
Vernetztes
Polyvidon | 50,0
g |
Natriumstearylfumarat | 6,0
g |
-
Die
Suspensionsbeschichtung wurde in einer Wirbelschichtapparatur durchgeführt. S-Omeprazol-Magnesiumsalz wurde
aus einer das gelöste
Bindemittel und Polysorbat 80 enthaltenden wäßrigen Suspension auf Zuckerkügelchen-Keime
aufgesprüht.
Die Größe der Zuckerkügelchen-Keime
lag im Bereich von 0,25 bis 0,35 mm.
-
Das
Beschichten des hergestellten Kernmaterials mit der Trennschicht
erfolgte in einer Wirbelschichtapparatur mit einer Talk und Magnesiumstearat
enthaltenden Hydroxypropylcelluloselösung. Die magensaftresistente
Schicht aus Methacrylsäure-Copolymer,
Mono- und Diglyceriden, Triethylcitrat und Polysorbat wurde in einer
Wirbelschichtapparatur auf die mit einer Trennschicht versehenen
Pellets aufgesprüht.
Die magensaftresistent beschichteten Pellets wurden durch Sieben
klassiert.
-
Zur
Herstellung der Granulierflüssigkeit
wurde eine kleine Menge der Kartoffelstärke in heißem gereinigtem Wasser gelöst. Calciumcarbonat,
Magnesiumhydroxid und Kartoffelstärke wurden trocken vermischt. Die
Granulierflüssigkeit
wurde zu der Trockenmischung gegeben, wonach die Masse naß vermischt
wurde. Die nasse Masse wurde in einem Dampfofen bei 40°C getrocknet.
Das hergestellte Granulat wurde in einer Schwingmühlenapparatur
durch ein 1-mm-Sieb gemahlen.
-
Die
magensaftresistent beschichteten Pellets wurden mit hergestelltem
Granulat, vernetztem Polyvidon, mikrokristalliner Cellulose und
Natriumstearylfumarat vermischt und auf einer Tablettiermaschine
mit 9 × 20-mm-Ovalstempeln zu Tabletten
verpreßt.
Jede Tablette enthielt ungefähr
20 mg S-Omeprazol und insgesamt ungefähr 500 mg Antacida. Die Tablettenhärte betrug
30 N.
-
Die
erhaltenen Tabletten wurden gegebenenfalls mit einer Tablettenüberzugsschicht
versehen.
-
Beispiel 4:
-
Tablettierte dreischichtige Dosisform
mit einer schnell zerfallenden, Omeprazol enthaltenden Schicht,
einer Trennschicht und einer Alginsäure enthaltenden Schicht (Chargengröße 1000
Tabletten)
-
Tabletten Erste
Tablettenschicht
Alginsäure | 500
g |
Natriumhydrogencarbonat | 150
g |
Mikrokristalline
Cellulose | 87
g |
Vernetztes
Polyvinylpyrrolidon | 13
g |
Natriumstearylfumarat | 3,8
g |
Trennschicht
Mikrokristalline
Cellulose | 80
g |
Zweite
Tablettenschicht
Magensaftresistent
beschichtete Pellets mit Omeprazol-Mg-Salz (Herstellung und Zusammensetzung
wie in Beispiel 1) | 78,3
g |
Mikrokristalline
Cellulose | 174
g |
Vernetztes
Polyvinylpyrrolidon | 26
g |
Natriumstearylfumarat | 1,4
g |
-
Alginsäure, Natriumhydrogencarbonat,
mikrokristalline Cellulose, Polyvinylpyrrolidon und Natriumstearylfumarat
wurden trocken vermischt und auf einer Tablettiermaschine mit 10 × 21-mm-Ovalstempeln
als erste Schicht vorverpreßt. Über der
ersten Schicht wurde mikrokristalline Cellulose eingefüllt, die
eine Trennschicht zur nächsten
Schicht bildete.
-
Die
magensaftresistent beschichteten Pellets, die mikrokristalline Cellulose,
das Polyvinylpyrrolidon und das Natriumstearylfumarat wurden trocken
vermischt und über
der Trennschicht eingefüllt.
Die drei Schichten wurden zu einer Dreischichttablette verpreßt.
-
Die
erhaltenen Tabletten wurden gegebenenfalls mit einer Tablettenüberzugsschicht
versehen.
-
Jede
Tablette enthielt ungefähr
10 mg Omeprazol und ungefähr
500 mg Alginsäure.
-
Die
beste Ausführungsform
der Erfindung ist in den Beispielen 1 und 4 beschrieben.
-
Die
einen Protonenpumpenhemmer enthaltenden magensaftresistent beschichteten
Pellets können auch
wie in den folgenden Beispielen hergestellt werden.
-
Beispiel 5
-
Herstellung von magensaftresistent beschichteten
Pellets durch Extrusion/Sphäronisierung.
-
Kernmaterial
Magnesium-Omeprazol | 600
g |
Mannit | 1000
g |
Mikrokristalline
Cellulose | 300
g |
Hydroxypropylcellulose | 100
g |
Natriumlaurylsulfat | 6
g |
Gereinigtes
Wasser | 802
g |
Trennschicht
Kernmaterial | 400
g |
Hydroxypropylmethylcellulose | 48
g |
Gereinigtes
Wasser | 960
g |
Magensaftresistente
Schicht
Mit
Trennschicht überzogene
Pellets | 200
g |
Methacrylsäure-Copolymer | 100
g |
Triethylcitrat | 30
g |
Mono-
und Diglyceride (NF) | 5
g |
Polysorbat
80 | 0,5
g |
Gereinigtes
Wasser | 309
g |
-
Zur
Herstellung der Granulierflüssigkeit
wird Natriumlaurylsulfat in gereinigtem Wasser gelöst. Magnesiumomeprazol,
Mannit, mikrokristalline Cellulose und Hydroxypropylcellulose werden
trocken vermischt. Die Granulierflüssigkeit wird zu der Pulvermischung
gegeben, wonach die Masse naß vermischt
wird. Die nasse Masse wird durch einen mit Sieben mit einer Maschenweite
von 0,5 mm ausgerüsteten
Extruder geführt.
Das Extrudat wird auf einer Reibungsplatte in einem Sphäronisierapparat
sphäronisiert.
Das Kernmaterial wird in einem Wirbelschichttrockner getrocknet
und klassiert. Das Beschichten des hergestellten Kernmaterials mit der
Trennschicht erfolgt in einer Wirbelschichtapparatur mit einer wäßrigen Hydroxypropylmethylcelluloselösung.
-
Die
magensaftresistente Schicht wird aus einer wäßrigen Dispersion von mit Triethylcitrat
weichgemachtem Methacrylsäurecopolymer,
die mit einer Dispersion von Mono- und Diglyceriden/Polysorbat versetzt worden
war, auf die mit der Trennschicht versehenen Pellets aufgebracht.
Die Pellets werden in einer Wirbelschichtapparatur getrocknet.
-
Beispiel 6
-
Herstellung von magensaftresistent beschichteten
Pellets durch Pulverbeschichtung von Zuckerkügelchen-Keimen.
-
Kernmaterial
Magnesiumomeprazol | 1500
g |
Zuckerkügelchen-Keime | 1500
g |
Hydroxypropylmethylcellulose | 420
g |
Aerosil® | 8
g |
Gereinigtes
Wasser | 4230
g |
Trennschicht
Kernmaterial | 500
g |
Hydroxypropylcellulose | 40
g |
Talk | 67
g |
Magnesiumstearat | 6
g |
Gereinigtes
Wasser | 800
g |
Magensaftresistente
Schicht
Mit
Trennschicht überzogene
Pellets | 500
g |
Methacrylsäure-Copolymer | 200
g |
Triethylcitrat | 60
g |
Gereinigtes
Wasser | 392
g |
-
Magnesiumomeprazol,
ein Teil der Hydroxypropylmethylcellulose und Aerosil® werden
trocken zu einem Pulver vermischt. Zuckerkügelchen-Keime (0,25–0,40 mm)
werden in einem Zentrifugalwirbelbeschichtungsgranulator unter Aufsprühen einer
Hydroxypropylmethylcelluloselösung
(6% w/w) mit dem Pulver beschichtet.
-
Das
hergestellte Kernmaterial wird getrocknet und in einem Zentrifugalwirbelbeschichtungsgranulator mit
einer Trennschicht versehen. Die magensaftresistente Schicht wird
mit einer Wirbelschichtapparatur aufgebracht.
-
Beispiel 7
-
Herstellung von magensaftresistent beschichteten
Pellets mit Siliciumdioxid-Keimen.
-
Kernmaterial
Magnesium-Omeprazol | 8,00
kg |
Siliciumdioxid | 8,00
kg |
Hydroxypropylmethylcellulose | 1,41
kg |
Natriumlaurylsulfat | 0,08
kg |
Gereinigtes
Wasser | 28,00
kg |
Trennschicht
Kernmaterial
(wie oben) | 10,00
kg |
Hydroxypropylmethylcellulose | 0,80
kg |
Gereinigtes
Wasser | 10,00
kg |
Magensaftresistente
Schicht
Mit
Trennschicht überzogene
Pellets (wie oben) | 300
g |
Methacrylsäure-Copolymer | 124
g |
Polyethylenglykol
400 | 25
g |
Mono-
und Diglyceride (NF) | 3
g |
Polysorbat
80 | 1
g |
Gereinigtes
Wasser | 463
g |
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Die
Suspensionsbeschichtung wird in einer Wirbelschichtapparatur durchgeführt. Magnesiumomeprazol
wird aus einer das gelöste
Bindemittel und ein Tensid enthaltenden wäßrigen Suspension auf die Siliciumdioxid-Keime
aufgesprüht.
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Das
Beschichten des hergestellten Kernmaterials mit der Trennschicht
erfolgt in einer Wirbelschichtapparatur mit einer Hydroxypropylmethylcelluloselösung. Die
magensaftresistente Schicht aus Methacrylsäure-Copolymer, Mono- und Diglyceriden, Polyethylenglykol
400 und Polysorbat wird in einer Wirbelschichtapparatur auf die
mit der Trennschicht versehenen Pellets aufgesprüht.
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Beispiel 8
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Herstellung von magensaftresistent beschichteten
Pellets.
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Magensaftresistente
Schicht
Mit
Trennschicht überzogene
Pellets (Herstellung und Zusammensetzung wie in Beispiel 10) | 500
g |
Methacrylsäure-Copolymer | 250
g |
Polyethylenglykol
6000 | 75
g |
Mono-
und Diglyceride (NF) | 12,5
g |
Polysorbat
80 | 1,2
g |
Gereinigtes
Wasser | 490
g |
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Beispiel 9
-
Herstellung von magensaftresistent beschichteten
Pellets.
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Magensaftresistente
Schicht
Mit
Trennschicht überzogene
Pellets (Herstellung und Zusammensetzung wie in Beispiel 1) | 500
g |
Hydroxypropylmethylcellulosephthalat | 250
g |
Cetanol | 50
g |
Ethanol
(95%ig) | 1000
g |
Aceton | 2500
g |
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Beispiel 10
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Herstellung von magensaftresistent beschichteten
Pellets.
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Kernmaterial
Omeprazol | 225
g |
Mannit | 1425
g |
Hydroxypropylcellulose | 60
g |
Mikrokristalline
Cellulose | 40
g |
Wasserfreie
Lactose | 80
g |
Natriumlaurylsulfat | 5
g |
Dinatriumhydrogenphosphatdihydrat | 8
g |
Gereinigtes
Wasser | 350
g |
Trennschicht
Kernmaterial | 300
g |
Hydroxypropylmethylcellulose | 30
g |
Talk | 51
g |
Magnesiumstearat | 4
g |
Magensaftresistente
Schicht
Mit
Trennschicht überzogene
Pellets | 300
g |
Methacrylsäure-Copolymer | 140
g |
Triethylcitrat | 42
g |
Mono-
und Diglyceride (NF) | 7
g |
Polysorbat
80 | 0,7
g |
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Die
trockenen Bestandteile zur Herstellung des Kernmaterials werden
in einem Mischer gut vermischt. Nach Zugabe von Granulierflüssigkeit
wird die Mischung geknetet und auf die richtige Konsistenz granuliert. Die
nasse Masse wird durch ein Extrudersieb geführt, und das Granulat wird
in einem Sphäronisator
in Kugelform gebracht. Das Kernmaterial wird in einer Wirbelschichtapparatur
getrocknet und auf einen geeigneten Teilchengrößenbereich, z. B. 0,5–1,0 mm,
klassiert. Das hergestellte Kernmaterial wird wie in den vorhergehenden
Beispielen mit einer Trennschicht und einer magensaftresistenten
Schicht versehen.
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Wirkstoffherstellung.
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Das
in einigen der Beispiele verwendete Magnesiumomeprazol wird nach
dem Verfahren gemäß
WO 95/01977 hergestellt,
Omeprazol wird nach dem Verfahren gemäß
EP-A1-0005129 hergestellt,
und die einzelnen Enantiomere von Omeprazolsalzen werden nach dem
Verfahren gemäß
WO 94/27988 hergestellt.