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Die vorliegende Erfindung betrifft
eine neue DNA Sequenz, die für
eine Aspergillus niger Serinprotease kodiert und ein Verfahren zu
deren Herstellung. Die Erfindung betrifft ferner einen neuen Aspergillus
niger Stamm, der in einem pepC und/oder einem pepD Gen defekt ist„ der zur
Expression von heterologem Protein fähig ist und ein Verfahren zur
Herstellung eines solchen Stamms.
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Hintergrund der Erfindung
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Aspergillus Spezies und insbesondere
Aspergillus niger werden für
die industrielle Produktion von Enzymen verwendet, die in der Lebensmittelverarbeitungsindustrie
verwendet werden. A. niger hat aufgrund der großen Fähigkeit zur Sekretion von Proteinen
und durch die Zugänglichkeit
der Systeme für
molekulargenetische Veränderungen
Vorteile als Wirt zur Herstellung von rekombinanten Proteinen. Jedoch
hat sich die Anwesenheit von Proteasen in der Kulturflüssigkeit
auf die Expression von heterologen Proteinen in A. niger als schädlich erwiesen
und in der Praxis werden Aspergillen kommerziell zur Herstellung
von Proteasen verwendet. Es wurden viele extrazelluläre Proteasen
von Aspergilli in der Literatur beschrieben [Barthomeuf et al.,
Biotech. Tech. 2: 29–34
(1988), Barthomeuf et al., Chem. Pharm. Bull. (Tokyo), 37: 1033–1036 (1989),
H. B. Bogmann, Biochim. Biophys. Acta 293: 476– 489 (1973), E. Ishima, Biochim,
Biophys. Acta 2258: 274–288
(1972), S. Chopra und P. Metha, Folia Microbiol. 30: 117–125 (1985),
Krishnan und Vijayalakshimi, J. Chromatogr. 329: 165–170 (1985)].
Das Gen pepA, das Aspergillopepsin A von Aspergillus awamori kodiert,
wurde kürzlich
kloniert [Berka et al., Gene 86: 153–162 (1990)]. Das pepA Genprodukt
macht einen Hauptteil der sekretierten sauren Proteasen von A. niger
aus und Stämme,
worin das pepA Gen deletiert wurde, erlauben eine erhöhte Expression
von heterologen Proteinen in A. niger var. awamori [Dunn-Coleman
et al., Biotechnology 9: 976–981
(1991)]. Es wurden auch andere Proteasegene kürzlich aus Aspergilli kloniert
und diese umfassen eine alkalische Serinprotease von A. oryzae [Tatsumi
et al., Mol. Gen. genet. 219: 33–38 (1989)], eine alkalische
Serinprotease von A. fumigatus [Jaton-Ogay et al., FEMS Microbiol.
Letts. 982: 163– 168
(1992)] eine saure Protease, die nicht vom Pepsintyp ist von A.
niger var. macrosporus [Inuoe et al. J. Biol. Chem. 266: 19484–19489 (1991)]
und eine Metalloprotease, die neutrale Protease II aus A. oryzae
genannt wird [Tatsumi et al., Mol. Gen. Genet. 228: 97–103 (1991)].
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Isolierte und mutierte Proteasegene
von A. niger können
auch für
Genzerstörungsexperimente
verwendet werden, das heißt
zur Herstellung von Mutantenstämmen,
worin das entsprechende natürliche
Gen zerstört
ist. Beispielsweise wurde das pepA Gen von Aspergillus awamori durch
Genzerstörung
zerstört,
um Stämme
herzustellen, die für
Aspergillopepsin A defizient sind (Berka et al., obige Literaturstelle).
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Wie jedoch oben erwähnt, bilden
Aspergilli eine große
Anzahl an verschiedenen Proteasen und so besteht ein kontinuierlicher
Bedarf für
Aspergillus Stämme
für die
industrielle Herstellung von Proteinen, die bezüglich anderer Proteasen defizient
sind. Für
diesen Zweck besteht auch ein Bedarf für andere Proteasegene, die
zur Herstellung der für
Protease defizienten Stämme
durch in vitro Mutagenese verwendet werden können, beispielsweise zur Genzerstörung. Darüberhinaus
besteht auch ein Bedarf für
rekombinante Proteaseproteine, die industriell zur Proteinprozessierung
angewendet werden können.
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Ein weiterer Hautbestandteil der
sekretierten Proteaseaktivitäten
in A. niger sind Serinproteasen [Sakka et al., J. Ferment. Technol.
63: 479–483
(1985)]. Serinproteasen aus Pilzen wurden ausgiebig im Pilz T. album
und der Hefe Saccharomvces cerevisiae charakterisiert. T. album
sekretiert wahrscheinlich drei verwandte Serinproteasen, wobei die
am besten charakterisierte die Proteinase K ist [Jany et al., FEBS
199: 139–144 (1986)],
während
ein homologes Protein in Hefe in der Vakuole lokalisiert ist [Wolf
und Ehmann, Eur. J. Biochem, 98: 375–384 (1979)]. Die Gene für alle diese
T. album und S. cereviseae Proteine wurden kloniert und charakterisiert
[Gunkel und Gassen, Eur. J. Biochem. 179: 185–194 (1989), Samal et al.,
Gene 85: 329–333 81989),
Samal et al., Molec. Microbiol. 4: 1789–1792 (1990) und Moehle et
al., Molec. Cell. Biol. 7: 4390–4399 (1987)].
Alkalische Serinproteasen wurden kloniert und charakterisiert in
A. oryzae, in A. fumigatus und in Acgremonium chrysogenum [Tatsumi
et al., Mol. Gen. Genet. 219: 33–38 (1989), Jaton-Ogay et al.,
FEMS Microbiol. Letts. 92: 163–168
(1992), Isogai et al., Agric. Biol. Chem. 55: 471–477 (1991)]
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Es wurde nun festgestellt, dass Aspergillus
auch Serinproteasen herstellt, die zu der Familie der Subtilisinproteasen
homolog sind. Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf diesen
Proteasetyp.
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Ziel der Erfindung
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Es ist ein Ziel der vorliegenden
Erfindung, ein DNA Molekül
bereitzustellen, das für
eine Serinprotease von Aspergillus niger kodiert, die aus der Gruppe
ausgewählt
ist, welche aus den Serinproteasen besteht, die jeweils die Aminosäuresequenzen
der SEQ ID Nr. 2 und 7 aufweisen.
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Es ist ein weiteres Ziel, eine rekombinante
Aspergillus niger Serinprotease vom Subtilisintyp bereitzustellen
und für
diesen Zweck auch einen transformierten Aspergillus niger Stamm
zur Herstellung hiervon.
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Ein weiteres Ziel ist es, einen Aspergillus
Stamm bereitzustellen, der im pepC Gen und/oder pepD Gen defizient
ist, wobei der Stamm für
eine effizientere Produktion von heterologen Proteinen verwendet
werden kann.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft
eine Serinprotease vom Subtilisintyp von Aspergillus. Eine solche Protease
wird hierin als "Aspergillus
Subtilisin" bezeichnet.
Ein "Aspergillus
Subtilisin" der
vorliegenden Erfindung wird so verstanden, dass es (a) von Aspergillus
spec. stammt, (b) eine Proteaseaktivität aufgrund eines katalytischen
Serinrests im aktiven Zentrum aufweist und (c) ausreichende Aminosäuresequenzhomologie
mit bekannten Serinproteasen aufweist, um in die Subtilisinfamilie
eingruppiert zu werden. Innerhalb der Bedeutung des Ausdrucks "Aspergillus Subtilisin", wie er in der vorliegenden
Erfindung verwendet wird, sind jedoch auch Fragmente eines solchen
Enzyms, die die Serinproteaseaktivität behalten, jedoch sind Vollängenenzyme bevorzugte
Ausführungsformen.
Es ist verständlich,
dass auch Fusionsproteine, die ein "Aspergillus Subtilisin" der Erfindung an
zusätzliche
Aminosäuren,
Peptide oder Proteine angefügt
aufweisen, Teil der vorliegenden Erfindung sind.
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In einer bevorzugten Bedeutung beschreibt
das Aspergillus Subtilisin eine Protease oder ein aktives Fragment,
das von Aspergillus niger stammt, bevorzugter eine Protease oder
ein aktives Fragment mit der Aminosäuresequenz oder einem Teil
der Sequenz, die unter SEQ ID Nr. 1 und 6 gezeigt ist.
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Die vorliegende Erfindung betrifft
auch eine isolierte DNA Sequenz, die eine Aspergillus niger Serinproteinase
kodiert, ausgewählt
aus der Gruppe mit jeweils den Aminosäuresequenzen SEQ ID 2 und 7
und einen Hybridvektor zur Klonierung und Vermehrung einer solchen
DNA Sequenz. Die Erfindung betrifft ferner einen Expressionshybridvektor
zur Herstellung einer Aspergillus niger Serinprotease, worin eine
solche DNA Sequenz funktionell mit regulatorischen Regionen verbunden
ist, die zur Expression des Gens für die Aspergillus niger Serinproteinase
in einer geeigneten Wirtszelle geeignet sind. Die Erfindung betrifft
auch transformierte Wirtszellen, die zur Expression eines Aspergillus
niger Subtilisins fähig
sind, beispielsweise einen Aspergillus niger Stamm, der zur Überexpression
des Aspergillus niger Subtilisins aufgrund einer erhöhten Kopiezahl
des Gens nach der Transformation fähig ist.
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Die Erfindung betrifft auch einen
Aspergillus niger Stamm, der bezüglich
eines pepC und/oder pepD Gens defizient ist und ein Verfahren zur
Herstellung hiervon durch eine DNA Sequenz, die ein Aspergillus
niger Subtilisin kodiert, die nicht mehr zur Expression eines funktionellen
Gens aufgrund von Mutagenese, beispielsweise Genzerstörung, fähig ist.
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Darüberhinaus betrifft die vorliegende
Erfindung Verfahren zur Herstellung einer DNA Sequenz, eines Hybridvektors,
eines Expressionsvektors wie auch Verfahren zur Herstellung eines
Aspergillus Stamms, der in einem pepC und/oder pepD Gen defizient
ist und eines Wirtsstamms mit einem Hybridexpressionsvektor.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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DNA die Aspergillus Subtilisin
kodiert und Hybridvektoren zur Klonierung und Expression
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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein DNA Molekül,
das eine DNA Sequenz umfasst, ausgewählt aus der Gruppe, die für eine Aspergillus
niger Serinproteinase mit jeweils den Aminosäuresequenzen SEQ ID Nr. 2 und
7 kodiert. Die DNA Sequenz kann eine oder mehrere Introns aufweisen,
wie dies bei DNA Molekülen
der Fall ist, die von einer genomischen Bank isolierbar sind, wie
beispielsweise das in SEQ ID Nr. 1 gezeigte pepC Gen oder das in
SEQ ID Nr. 6 gezeigte pepD Gen. Jedoch betrifft die Erfindung auch
eine Intron-reduzierte Variante der DNA Sequenz, wie sie beispielsweise
durch cDNA Klonierung oder nach einer Mutagenese isolierbar ist,
beispielsweise durch Anwendung der PCR Technologie. Solche Intron-reduzierten
Gene sind besonders zur Expression in Nicht-Aspergillus Wirten brauchbar, vorzugsweise
in Prokaryonten oder Hefe.
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Die Erfindung betrifft vorzugsweise
ein DNA Molekül,
das eine DNA Sequenz umfasst, welche für A. niger PepC kodiert, das
die in SEQ ID Nr. 1 gezeigten Aminosäuresequenz aufweist, oder ein
Fragment hiervon, das eine Serinproteaseaktivität behält. Eine DNA Sequenz der Erfindung
ist vorzugsweise die für
reife PepC Protease kodierende Region, die in der Nukleotidsequenz
mit der SEQ ID Nr. 1 gezeigt ist. Jedoch betrifft die Erfindung
auch degenerierte DNA Sequenzen, die für PepC oder ein Fragment hiervon
kodieren, das heißt Sequenzen,
worin die Nukleotide ohne Veränderung
der kodierten Aminosäuresequenz
ersetzt sind. Solche DNA Sequenzen sind beispielsweise aufgrund
der unterschiedlichen Codonverwendung in unterschiedlichen Wirten
oder aufgrund des Vorkommens von neuen Erkennungsstellen für Restriktionsenzyme
brauchbar.
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Eine weitere bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung ist ein DNA Molekül,
das eine DNA Sequenz umfasst, welche für A. niger PepD kodiert, das
die in SEQ ID Nr. 6 gezeigte Aminosäuresequenz aufweist, oder ein
Fragment hiervon, das eine Serinproteaseaktivität behält. Eine weitere bevorzugte
DNA Sequenz der Erfindung ist daher auch die für die reife PepD Protease kodierende
Region, die in der Nukleotidsequenz mit der SEQ ID Nr. 6 gezeigt
ist. Jedoch betrifft die Erfindung auch degenerierte DNA Sequenzen,
die für
PepD oder ein Fragment hiervon kodieren, das heißt Sequenzen, worin die Nukleotide
ohne Veränderung
der kodierten Aminosäuresequenz
ersetzt sind.
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Die Erfindung betrifft auch einen
Hybridvektor, der als Insert eine DNA Sequenz umfasst, die für ein Aspergillus
niger Subtilisin der Erfindung kodiert. Ein solcher erfindungsgemäßer Hybridvektor
ist zur Vermehrung und Vervielfältigung
einer DNA Sequenz der Erfindung brauchbar. Ein solcher Expressionsvektor
umfasst eine "Expressionskassette", worin eine DNA
Sequenz, die für
ein Aspergillus niger Subtilisin kodiert, funktionell mit regulatorischen
Regionen verbunden ist, die zur Kontrolle der Expression einer solchen
DNA Sequenz in einer gewünschten
Wirtszelle geeignet sind.
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Ein erfindungsgemäßer Hybridvektor, einschließlich eines
Expressionsvektors, kann sich von einem Vektor ableiten, der in
der Gentechnik brauchbar ist, wie von Viren, Phagen, Cosmiden, Plasmiden
oder chromosomaler DNA, wie Derivaten von SV40, Herpesviren, Papillomaviren,
Retroviren, Baculoviren, λ Phagen, beispielsweise
NM 989 oder EMBL4 oder M13 Phagen, beispielsweise M13mp8, bakteriellen
Plasmiden, beispielsweise pBR322, pUC18 oder Hefeplasmiden, beispielsweise
Hefe 2 μ Plasmid,
oder von einem defekten Virus, Phagen oder Plasmid in Gegenwart
eines Helfervirus, -phagen oder -plasmids, das die Replikation des defekten
Virus, Phagen oder Plasmids erlaubt, beispielsweise M13(+)KS Vektor
in Gegenwart von beispielsweise dem M14K07 Helferphagen oder auch
von chromosomaler DNA, die beispielsweise von filamentösen Pilzen
stammt, wie Aspergillus spec., beispielsweise A. niger, beispielsweise
die, die von
EP 0 184
438 A bereitgestellt wird. Bevorzugt sind Vektoren für S. cerevisiae
oder filamentöse
Pilze, vorzugsweise für
Aspergillus spec. und noch bevorzugter A. niger.
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Ein Hybridvektor der Erfindung, einschließlich eines
Expressionsvektors, sorgt für
eine Replikation einer gewünschten
DNA in einer geeigneten Wirtszelle, entweder als extrachromosomales
Element oder durch die Integration in das Wirtschromosom. Es sind
mehrere mögliche
Vektorsysteme zur Integration und Expression der klonierten DNA
der Erfindung verfügbar.
Im Prinzip sind alle Vektoren geeignet, die replizieren und in der
gewählten
Wirtszelle stabil sind. Daher wird der Vektor in Abhängigkeit
der zur Transformation ausgewählten
Wirtszelle ausgewählt.
Im allgemeinen können
solche Wirtszellen prokaryontische oder eukaryontische Mikroorganismen
sein, wie Bakterien, Pilze, wie Hefe, vorzugsweise S. cerevisiae
oder filamentöse
Pilze, vorzugsweise Aspergillus spec., bevorzugter A. niger oder
Zellen höheren
eukaryontischen Ursprungs, wie Vertebraten, beispielsweise Säugerzellen.
Geeignete Wirtszellen werden später
im Detail diskutiert. Ein erfindungsgemäßer Hybridvektor, einschließlich eines
Expressionsvektors, der als extrachromosomales Element aufrechterhalten
wird, umfasst einen Replikationsursprung (ori) oder eine autonom
replizierende Sequenz (ARS), Selektionsmarkersequenzen und wahlweise
zusätzliche
Restriktionsschnittstellen. Ein Vektor, der für eine Integration in ein Wirtschromosom
bestimmt ist, muß keinen
on oder keine ARS umfassen, da er in der Zelle im Zusammenhang mit
dem Chromosom repliziert wird.
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Ein Replikationsursprung oder eine
autonom replizierende Sequenz (ein DNA Element, das extrachromosomalen
Elementen autonom replizierende Fähigkeiten verleiht) wird entweder
durch die Konstruktion eines Vektors, der einen exogenen Ursprung
aufweist, wie er vom Simianvirus (SV 40) oder einer anderen viralen
Quelle stammen kann oder durch die chromosomalen Mechanismen der
Wirtszelle bereitgestellt.
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Ein erfindungsgemäßer Hybridvektor, einschließlich eines
Expressionsvektors, kann auch in Abhängigkeit des Wirts, in den
er transformiert, selektiert und kloniert wird, Selektionsmarker
enthalten. Es kann jedes Markergen verwendet werden, das die Selektion
von Transformanden aufgrund der phänotypischen Expression des
Markers erleichtert. Geeignete Marker sind insbesondere diejenigen,
die eine Antibiotikumresistenz exprimieren, beispielsweise gegenüber Tetracyclin
oder Ampicillin oder im Fall von auxotrophen Pilzmutanten, Gene,
die Wirtsläsionen
komplementieren. Entsprechende Gene vermitteln beispielsweise eine
Resistenz gegenüber
dem Antibiotikum Cycloheximid oder sorgen für die Prototrophie in einer
auxotrophen Hefemutante, vorzugsweise S. cerevisiae Mutante, beispielsweise
das ura3, leu2, his3 oder das trp1 Gen. Es ist auch möglich, Strukturgene
als Marker zu verwenden, die mit einem autonom replizierenden Segment
assoziiert sind, vorausgesetzt, dass der zu transformierende Wirt
für das
durch den Macker exprimierte Produkt auxotroph ist.
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Von besonderem Interesse im Zusammnenhang
mit Hybridvektoren, insbesondere Expressionsvektoren für A. niger
sind Markergene, die A. niger Wirtsläsionen komplementieren, wie
das argB Gen, das für
die Ornithincarbamoyltransferase kodiert und beispielsweise von
A. niger oder A. nidulans stammt (
EP 0 184 438 A ) oder A. nidu lans DNA Fragmente,
die zum N. crassa pyr4 Gen homolog sind. Andere geeignete Markergene sind
hierin später
in Zusammenhang mit der Beschreibung der transformierten Wirte der
Erfindung beschrieben.
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Ein Hybridvektor der Erfindung, der
zur Vermehrung der DNA geeignet ist, die für das Aspergillus Subtilisin
in E. coli kodiert, ist beispielsweise das Plasmid pTZPEPC oder
pTZPEPD, das hierin später
in den begleitenden Beispielen beschrieben ist.
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Der Ausdruck "Expressionskassette" meint im Zusammenhang mit einem Expressionsvektor
der vorliegenden Erfindung eine DNA Sequenz, die zur Expression
eines Aspergillus Subtilisins fähig
ist und umfasst einen Promotor, der operativ mit einer für Aspergillus
Subtilisin kodierenden Region verbunden ist und wahlweise ein oder
mehrere weitere regulatorische Elemente der Gruppe, die besteht
aus einer Signalsequenz, einem Transkriptionsterminator, einem Transkriptionsenhancer,
einer Ribosomenbindungsstelle, einer Sequenz zur effizienten RNA
Prozessierung, einer Sequenz, die für eine effiziente Proteinprozessierung
kodiert und eine Sequenz, die für
eine korrekte Proteinlokalisation kodiert. In einer erfindungsgemäßen Expressionskassette
kann eine für
ein Aspergillus Subtilisin kodierende Region mit homologen Regulationselementen
kombiniert werden, das heißt,
wie sie hiermit natürlich
verbunden sind oder mit heterologen Regulationselementen, das heiß solchen,
die von anderen Genen stammen.
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Es kann eine große Vielzahl an Promotorsequenzen
in Abhängigkeit
der Art der Wirtszelle verwendet werden. Promotoren, die stark sind
und gleichzeitig gut reguliert sind, sind die brauchbarsten.
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Beispiele für Promotoren sind die prokaryontischen λP
L, λP
A, E. coli lac, trp oder tac Promotoren.
Promotoren, die zur Expression in Hefe, vorzugsweise S.cerevisiae
geeignet sind, sind TRP1-, ADHI-, ADHII-, PHO3-, PHO5-, GAL10- oder
glycolytische Promotoren, wie der Promotor der Enolase-, Glycerinaldehyd-3-phosphatdehydrogenase,
3-Phosphoglyceratkinase- (PGK), Hexokinase-, Pyruvatdecarboxylase-, Phosphofruktokinase-,
Glucose-6-phosphatisomerase-, 3-Phosphoglyceratmutase-, Pyruvatkinase-,
Triosephosphatisomerase-, Phosphoglucoseisomerase- und Glucokinasegene
oder der PHO5-GAPDH Hybridpromotor (
EP 0 213 593 A ). Andere Beispiele für eukaryontische
Promotoren sind Promotoren, die von eukaryontischen Viren stammen,
beispielsweise SV40, Rous Sarcoma Virus, Adenovirus 2, Rinderpapillomavirus,
Papovavirus, Cytomegalievirus oder von Säugerzellen stammende Promotoren,
beispielsweise des Actin-, Kollagen-, Myosin- oder β-Globulingens.
Die eukaryontischen Promotoren können
mit Enhancersequenzen kombiniert werden, wie der stromaufwärts aktivierenden
Sequenzen (UAS) der Hefe, vorzugsweise S. cerevisiae, oder virale
oder zelluläre
Enhancer, wie die Cytomegalievirus IE Enhancer, SV40 Enhancer, Immunglobulingenenhancer
oder andere.
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Enhancer sind Transkriptions-stimulierende
DNA Sequenzen, die beispielsweise von Viren stammen, wie Simianvirus,
Polyomavirus, Rinderpapillomavirus oder Moloneysarcomavirus oder
aus genomischem Ursprung. Eine Enhancersequenz kann auch von der
extrachromosomalen, ribosomalen DNA von Physarum polycephalum (WO
85/00278 A) stammen. Geeignete Enhancer sind beispielsweise auch
stromaufwärts
liegende Aktivierungsstellen, die vom Gen der sauren Phosphatase
PHO5 der Hefe stammen.
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Signalsequenzen können beispielsweise eine Präsequenz
oder eine Sekretionssequenz oder dergleichen sein, die die Sekretion
des Polypeptids steuern. Eine Signalsequenz ist beispielsweise ein
Signal- oder Leaderpeptid des Aspergillus Subtilisins, beispielsweise
die in SEQ ID Nr. 1 gezeigte Signalsequenz. Es sind weitere Signalsequenzen
aus der Literatur bekannt, beispielsweise die, die von G. Heijne,
Nucleic Acids Res. 14, 4683 (1986) zusammengestellt sind.
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Sequenzen, die zur Initiation und
Termination der Transkription und zur Stabilisierung der mRNA erforderlich
sind, sind herkömmlich
jeweils aus den nicht-kodierenden 5'-Regionen und 3'-Regionen der viralen oder eukaryontischen
cDNAs erhältlich,
beispielsweise vom Expressionswirt.
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Eine Ausführungsform der Erfindung ist
ein Expressionsvektor, der eine Intron-reduzierte Region, die sich
aus den zwei Exons der in SEQ ID Nr. 1 gezeigten kodierenden Region
oder den vier Exons der in SEQ ID Nr. 6 gezeigten kodierenden Region
zusammensetzt, zur Expression des Aspergillus Subtilisins in Prokaryonten,
beispielsweise in E. coli oder vorzugsweise in einer Hefe, bevorzugter
in S. cerevisiae unter der Kontrolle des GAL10 Promotors umfasst,
wie beispielsweise in Plasmid pFBY138.
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Die Erfindung betrifft vorzugsweise
einen Expressionsvektor, der zur Expression einer DNA Sequenz, die
für ein
Aspergillus Subtilisin in einem Aspergillus Stamm kodiert, fähig ist.
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Ein Typ eines erfindungsgemäßen Expressionsvektors
enthält
eine DNA Sequenz, die für
ein Aspergillus Subtilisin kodiert, vorzugsweise von A. niger unter
der Kontrolle eines Promotors, der natürlicherweise mit dieser DNA
Sequenz verbunden ist, das heißt
des homologen Promotors. Bevorzugter ist ein Expressionsvektor,
der eine DNA Sequenz, die für
PepC von SEQ ID Nr. 1 kodiert, am bevorzugtesten die in SEQ ID Nr.
1 gezeigte DNA Sequenz, unter der Kontrolle der in SEQ ID Nr. 1
gezeigten Promotorregion umfasst oder ein Expressionsvektor, der
eine für
PepD der SEQ ID Nr. 6 kodierende DNA, bevorzugter die in SEQ ID
Nr. 6 gezeigte Sequenz unter der Kontrolle der in SEQ ID Nr. 6 gezeigten
Promotorregion umfasst. Jedoch kann auch die in SEQ ID Nr. 1 gezeigte
für PepC
kodierende Region unter der Kontrolle des in SEQ ID Nr. 6 gezeigten Promotors
exprimiert werden und umgekehrt.
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Vorzugsweise wird das Aspergillus
Subtilisin in das Medium sekretiert. Dies kann durch die Verwendung
einer Signalsequenz erreicht werden, die mit dem Strukturgen funktionell
verbunden ist, vorzugsweise der Signalsequenz, die natürlicherweise
mit dem Aspergillus Substilisin Strukturgen verbunden ist, wie beispielsweise
in Plasmid pTZPEPC, das die in SEQ ID Nr. 1 gezeigte PepC Signalsequenz
und die kodierende Region umfasst, oder wie in Plasmid pTZPEPD,
das die in SEQ ID Nr. 6 gezeigte Singnalsequenz und die kodierende
Region umfasst.
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Falls ein solcher Expressionsvektor
zur Expression des Aspergillus Subtilisins in einem Wirtstamm verwendet
wird, von dem das Aspergillus Subtilisin natürlicherweise stammt, wird das
Aspergillus Subtilisin überexprimiert,
da sowohl das rekombinante als auch das ursprüngliche Aspergillus Subtilisingen
unter denselben Expressionsbedingungen aktiv sind.
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Ein weiterer Typ eines erfindungsgemäßen Expressionsvektors
umfasst eine DNA Sequenz, die für ein
Aspergillus Subtilisin kodiert, unter der Kontrolle eines Promotors,
der in Aspergillus funktionsfähig
ist, der nicht natürlicherweise
mit dieser DNA Sequenz verbunden ist. Ein Promotor, der zur Expression
eines Aspergillus Subtilisins in Aspergillus spec., insbesondere
in A. niger geeignet ist, ist beispielsweise ein Promotor eines
Aspergillus spec. Pectinlyasegens, vorzugsweise der Promotor der
A. niger Gene PLI (siehe
EP
0 278 355 A ), PLA, PLB, PLC, PLE oder PLF (siehe
EP 0 353 188 A ),
ein Promotor eines Aspergillus spec. Polygalacturonasegens, vorzugsweise
ein Promotor des A. niger Gens PGI oder PGII (siehe
EP 0421 919 A ), ein Promotor des
Aspergillus spec. Pyruvatkinasegens, vorzugsweise der Promotor des
A. niger pki Gens (
EP
0 439 997 A ) oder auch ein Promotor eines Aspergillus Subtilisingens
der vorliegenden Erfindung, vorzugsweise ein Promotor eines Aspergillus
Subtilisingens, das in SEQ ID Nr. 1 oder 6 gezeigt ist. Die Sekretion
eines Aspergillus Subtilisins kann auch in diesem Fall durch die
Verwendung einer Signalsequenz erreicht werden, die funktionell mit
dem Strukturgen verbunden ist, beispielsweise die Signalsequenz,
die natürlich
mit dem Aspergillus Subtilisinstrukturgen verbunden ist, beispielsweise
im Fall von PepC die in SEQ ID Nr. 1 gezeigte Sequenz. Jedoch kann
auch eine Signalsequenz verwendet werden, die zum Aspergillus Subtilisin
heterolog ist, beispielsweise eine Signalsequenz des Aspergillus
spec. Pectinlyasegens, vorzugsweise die Signalsequenz der A. niger Gene
PLI (siehe
EP 0 278
355 A ), PLA, PLB, PLC, PLE oder PLF (siehe
EP 0 353 188 A ), oder eine
Signalsequenz eines Aspergillus spec. Polygalacturonasegens, vorzugsweise
eine Signalsequenz des A. niger Gens PGI oder PGII (siehe
EP 0421 919 A ),
In einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung, beispielsweise im Plasmid pPKIPEPCA, ist der Pyruvatkinasepromotor
von A. niger funktionsfähig
mit der in SEQ ID Nr. 1 gezeigten kodierenden Region verbunden,
die ein an die homologe Singalsequenz gebundenes Aspergillus Subtilisin
kodiert.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung, beispielsweise im Plasmid pPKIPEPDA, ist der Pyruvatkinasepromotor
von A. niger funktionsfähig
mit der in SEQ ID Nr. 6 gezeigten kodierenden Region verbunden,
die ein an die homologe Singalsequenz gebundenes Aspergillus Subtilisin
kodiert.
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Verfahren zur Herstellung
eines Aspergillus Subtilisingens
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Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren
zur Herstellung eines DNA Moleküls
der Erfindung, das heißt eines,
das für
das erfindungsgemäße Aspergillus
Subtilisin kodiert, das vorzugsweise eine bevorzugte Form des Aspergillus
niger Subtilisins der Erfindung kodiert, oder zur Herstellung eines
Hybridvektors, der ein solches DNA Molekül enthält, wobei das Verfahren die
Kultivierung eines Wirts umfasst, der mit einem solchen DNA Molekül oder Hybridvektor
der Erfindung transformiert ist. In einer alternativen Ausführungsform
der Erfindung kann ein DNA Molekül
der Erfindung durch eine chemische Synthese über die Nukleotidkondensation hergestellt
werden.
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Die Kultivierung der Wirte wird in
einem herkömmlichen
Nährmedium
ausgeführt,
das mit chemischen Verbindungen versetzt ist oder dem chemische
Verbindungen fehlen, die eine negative oder positive Selektion der
Transformanden, das heißt
der Wirte, die das gewünschte
DNA Molekül
zusammen mit einem Selektionsmarker enthalten, gegenüber nicht
transformierten Zellen erlaubt, das heißt Wirten, denen das gewünschte DNA
Molekül
fehlt.
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Es können alle transformierbaren
in der Technik brauchbaren Wirte verwendet werden, beispielsweise Bakterien,
wie E. coli, Pilze, wie Saccharomvces cerevisiae, Kluyveromyces
lactis, höhere
eukaryontische Zellen, wie Insektenzellen oder Säugerzellen, beispielsweise
CHO Zellen oder insbesondere filamentöse Pilze, wie Aspergillus,
beispielsweise A. nidulans, A. oryzae, A. carbonarius, A. awamori
und speziell A. niger. Die Transformation der Wirte wird durch herkömmliche
Verfahren ausgeführt.
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Eine DNA Sequenz, die für ein Aspergillus
Subtilisin kodiert, kann aus dem Genom eines Aspergillus Stamms
erhalten werden, der zur Expression eines Aspergillus Subtilisins
fähig ist
oder kann beispielsweise durch die Kultivierung eines Wirts hergestellt
werden, der mit einem rekombinanten DNA Molekül transformiert ist, das eine
DNA Sequenz enthält,
die für
ein Aspergillus Subtilisin kodiert und erforderlichenfalls der Isolierung
der gewünschten
DNA Sequenz hieraus.
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Insbesondere kann eine solche DNA
durch ein Verfahren hergestellt werden, das einen Schritt umfasst,
ausgewählt
aus
- a) Isolierung einer genomischen DNA aus
geeigneten Aspergillus Zellen und die Auswahl der gewünschten DNA,
beispielsweise mittels einer DNA Sonde oder die Verwendung eines
geeigneten Expressionssystems und Screenen auf die Expression des
gewünschten
Polypeptids,
- b) Isolierung der mRNA aus geeigneten Aspergillus Zellen, Auswahl
der gewünschten
mRNA, beispielsweise durch Hybridisierung mit einer DNA Sonde oder
durch Expression in einem geeigneten Expressionssystem und Screenen
auf die Expression des gewünschten
Polypeptids, Präparation
der einzelsträngigen
cDNA, die zu dieser mRNA komplementär ist und anschließend der
doppelsträngigen
cDNA hiervon,
- c) Isolierung der cDNA aus einer cDNA Genbank und Selektion
der gewünschten
cDNA, beispielsweise mittels einer DNA Sonde oder mittels eines
geeigneten Expressionssystems und Screening auf die Expression des
gewünschten
Polypeptids,
- d) Synthese der doppelsträngigen
DNA in vitro durch PCR Technologie der gesamten Aspergillus DNA
mittels Oligonukleotidprimern, die für das für A. niger pepC oder A. niger
pepD kodierende Gen entworfen sind, oder andere Serinproteasen vom
Subtilisintyp, oder
- e) Einbau einer doppelsträngigen
DNA, die gemäß dem Schritt
a), b), c) oder d) erhalten werden kann in einen geeigneten Vektor,
Transformation eines geeigneten Wirts, Vermehrung des Wirts und
Isolierung der DNA.
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Die genomische DNA kann bezüglich der
gewünschten
DNA isoliert und gescreent werden (Schritt a). Die genomische DNA
wird aus einem Aspergillus Stamm isoliert, der zur Expression eines
Aspergillus Subtilisins fähig
ist. Es wird eine DNA Genbank hieraus durch den Verdau mit geeigneten
Restriktionsendonukleasen und einem Einbau hiervon in geeignete
Vektoren gemäß etablierter
Verfahren hergestellt. Die DNA Genbank wird mit einer DNA Sonde
gescreent, wie dies hierin später
beschrieben wird oder in einem geeigneten Expressionssystem exprimiert
und die erhaltenen Polypeptide werden auf herkömmliche Weise gescreent.
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Eine Genbank kann beispielsweise
durch einen Partialverdau der genomischen DNA eines A. niger Stamms,
beispielsweise NW756 oder N400, mit beispielsweise Sau3AI oder MboI
und der Klonierung der hochmolekularen DNA Fragmente in einen geeigneten
Wirtsvektor, beispielsweise dem E. coli Plasmid pUN121 oder einem
Lambda Vektor, beispielsweise EMBL4, hergestellt werden.
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Andere Pilzstämme, die das gewünschte Aspergillus
Subtilisin herstellen, beispielsweise A. japonicus, A. oryzae, A.
nidulans und A. niger können
als Quelle für
die Genbank dienen und andere geeignete Vektoren, beispielsweise
die vorher erwähnten,
können
als Empfänger
für diese
Fragmente verwendet werden.
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Um die Genbank erfolgreich auf DNA
Sequenzen zu screenen, die für
das Aspergillus Subtilisin kodieren, ist eine DNA Hybridisierungssonde
erforderlich. Dies kann eine synthetische DNA Sonde sein, falls
die Aminosäuresequenz
oder ein Teil hiervon eines gewünschten
Aspergillus Subtilisins bekannt ist oder ein anderes Subtilisingen,
beispielsweise von Hefe oder ein Teil hiervon, die mit einem Aspergillus
Subtilisingen hybridisiert.
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Es wird eine polyadenylierte Boten-RNA
(Schritt b) aus den geeigneten Zellen durch bekannte Verfahren isoliert.
Die Isolierungsverfahren umfassen beispielsweise die Homogenisierung
in Gegenwart eines Detergenzes und eines Ribonukleaseinhibitors,
beispielsweise Heparin, Guanidiniumisothiocyanat oder Mercaptoethanol,
die Extraktion der mRNA mit geeigneten Chloroform-Phenol-Gemischen,
wahlweise in Gegenwart von Salz und Pufferlösungen, Detergenzien und/oder
Kationchelatmitteln, und die Ausfällung der mRNA aus der verbleibenden
wässrigen,
salzenthaltenden Phase mit Ethanol, Isopropanol oder dergleichen.
Die isolierte mRNA kann ferner durch die Zentrifugation in einem
Cäsiumchloridgradienten,
gefolgt von einer Ethanolfällung und/oder
von chromatographischen Verfahren gereinigt werden, beispielsweise
Affinitätschromatographie, beispielsweise
Chromato graphie auf Oligo(dT)-Cellulose oder auf Oligo(U)-Sepharose.
Vorzugsweise wird eine so gereinigte Gesamt-mRNA nach der Größe durch Gradientenzentrifugation
fraktioniert, beispielsweise in einem linearen Saccharosegradienten
oder durch Chromatographie auf geeigneten Größenfraktionierungssäulen, beispielsweise
auf Agarosegelen.
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Die gewünschte mRNA wird durch Screenen
der mRNA direkt mit einer DNA Sonde oder durch Translation in geeigneten
zellhaltigen oder zellfreien Systemen und Screening der erhaltenen
Polypeptide ausgewählt.
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Die Selektion der gewünschten
mRNA wird vorzugsweise mittels einer DNA Hybridisierungssonde erreicht,
wie dies später
beschrieben wird, wobei der zusätzliche
Schritt der Translation vermieden wird. Geeignete DNA Sonden sind
DNAs mit bekannter Nukleotidsequenz, beispielsweise synthetische
DNAs, cDNAs, die von mRNA stammen, die für die gewünschten Polypeptide kodieren
oder genomische DNA Fragmente, die beispielsweise benachbarte DNA
Sequenzen enthalten, welche aus einer natürlichen Quelle oder einem genetisch
veränderten
Mikroorganismus isoliert wurden.
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Fraktionierte mRNA kann in Zellen,
beispielsweise Froschoocyten, oder in zellfreien Systemen, beispielsweise
in Reticulocytenlysaten oder Weizenkeimextrakten translatiert werden.
Die erhaltenen Polypeptide werden auf enzymatische Aktivität oder auf
Reaktion mit Antikörpern
getestet, die gegenüber
dem nativen Polypeptid erzeugt wurden, beispielsweise in einem Immuntest,
beispielsweise Radioimmuntest, Enzymimmuntest oder Immuntest mit
Fluoreszenzmarkern. Solche Immuntests und die Herstellung von polyklonalen
und monoklonalen Antikörpern
sind gut bekannt und werden dementsprechend angewendet.
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Die Herstellung einer einzelsträngigen,
komplementären
DNA (cDNA) aus der ausgewählten
mRNA Matrize ist in der Technik gut bekannt, wie auch die Herstellung
einer doppelsträngigen
DNA aus einer einzelsträngigen
DNA. Die mRNA Matrize wird inkubiert mit einem Gemisch aus Desoxynukleosidtriphosphaten, wahlweise
radioaktiv markierten Desoxynukleosidtriphosphaten (um in der Lage
zu sein, das Ergebnis der Reaktion zu screenen), einer Primersequenz,
wie einem Oligo-dT Rest, der mit dem Poly-A-Schwanz der mRNA hybridisiert
und einem geeigneten Enzym, wie einer reversen Transkriptase, beispielsweise
aus dem Vogelmyoblastosevirus (AMV). Nach dem Abbau der mRNA Matrize,
beispielsweise durch alkalische Hydrolyse, wird die cDNA mit einem
Gemisch aus Desoxynukleosidtriphosphaten und einem geeigneten Enzym
unter Bildung einer doppelsträngigen
DNA inkubiert. Geeignete Enzyme sind beispielsweise eine reverse
Transkriptase, das Klenow-Fragment der E. coli DNA Polymerase I
oder die T4 DNA Polymerase. Gewöhnlich
dient eine durch die einzelsträngige
cDNA gebildete spontane Haarnadelstruktur als Primer für die Synthese
des zweiten Strangs. Diese Haarnadelstruktur wird durch den Verdau
mit S1 Nuklease entfernt. Alternativ dazu wird das 3'-Ende der einzelsträngigen DNA
zuerst durch homopolymere Desoxynukleotidverlängerungen vor der Hydrolyse
der mRNA Matrize und der anschließenden Synthese des zweiten
cDNA Strangs verlängert.
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Alternativ dazu wird die doppelsträngige cDNA
aus einer cDNA Bank isoliert und auf die gewünschte cDNA gescreent (Schritt
c). Die cDNA Bank wird durch Isolierung der mRNA aus geeigneten
Zellen und der Herstellung einer einzelsträngigen und doppelsträngigen cDNA
hiervon wie oben beschrieben konstruiert. Die cDNA wird mit geeigneten
Restriktionsendonukleasen verdaut und in den λ-Phagen, beispielsweise λ Charon 4A
oder λ gt
11, gemäß etablierter
Verfahren eingebaut. Die auf Nitrocellulosemembranen replizierte
cDNA Bank wird durch die Verwendung einer DNA Sonde, wie dies hierin
vorher beschrieben wurde, gescreent oder in einem geeigneten Expressionssystem
exprimiert und die erhaltenen Polypeptide werden auf die Reaktion mit
einem Antikörper
gescreent, der für
die gewünschten
Verbindungen spezifisch ist.
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Ein weiteres Verfahren zur Herstellung
einer doppelsträngigen
DNA ist die PCR Technologie (Schritt d). Dieses Verfahren kann insbesondere
zur Herstellung einer großen
Menge an doppelsträngiger
DNA ausgehend von einer kleinen Menge an DNA oder RNA mit zumindest
teilweise bekannten Sequenzen verwendet werden. Jedoch kann auch
ein DNA Insert mit unbekannter Sequenz, das durch bekannte Vektorsequenzen flankiert
ist, als Ausgangsmaterial verwendet werden. Bei der PCR Technologie
werden DNA Moleküle,
beispielsweise Oligonukleotide, als Primer für die enzymatische, Matrizen-abhängige Synthese
der DNA verwendet. Es können
große
Mengen hergestellt werden, da die Denaturierung der doppelsträngigen DNA,
die Hybridisierung mit den Primern und die enzymatische Synthese
sequentiell wiederholt werden können.
Die Anzahl an synthetisierten DNA Molekülen steigt exponentiell, da
sie sich mit jeder Runde verdoppelt. Die PCR Technologie ist Stand
der Technik und kann herkömmlich
in der vorliegenden Erfindung verwendet werden. Der Oligonukleotidprimer
kann so entworfen werden, dass er mit der DNA hybridisiert, die
die konservierten Serinproteaseproteinsequenzen basierend auf einem
Vergleich zwischen bekannten Serinproteasen kodieren würde. Die
PCR Technologie ist in der Technik gut bekannt und es können herkömmliche
PCR Techniken in der vorliegenden Erfindung angewendet werden, wie
sie beispielsweise beschrieben sind in: M. A. Innis et al., (Herausgeber),
PCR Protocols. A guide to methods and applications. Academic Press,
San Diego (1990).
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Es ist eine Vielzahl an Verfahren
zum Einbau einer doppelsträngigen
cDNA oder einer genomischen DNA in einen geeigneten Vektor bekannt
(Schritt e). Beispielsweise können
komplementäre
Homopolymerabschnitte an die doppelsträngige DNA und die Vektor DNA
durch die Inkubation in Gegenwart der entsprechenden Desoxynukleosidtriphoshate
und eines Enzyms, wie der terminalen Desoxynukleotidyltransferase
angefügt
werden. Der Vektor und die doppelsträngige DNA werden dann durch
Basenpaarung zwischen den komplementären Homopolymerschwänzen zusammengebracht
und schließlich
durch spezifische verbindende Enzyme, wie Ligasen, ligiert. Andere
Möglichkeiten
sind die Anfügung
von synthetischen Linkern an die Enden der doppelsträngigen DNA
oder der Einbau der doppelsträngigen
DNA in den Vektor durch eine Ligation mit stumpfen oder abgestuften
Enden. Geeignete Vektoren werden später im Detail diskutiert.
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Die Transformationsverfahren zur
Transformation von geeigneten Wirtszellen mit dem erhaltenen Hybridvektor
und die Selektion und Vermehrung der transformierten Wirtszellen
sind in der Technik gut bekannt. Beispiele für diese Verfahren werden später angeführt.
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Die Isolierung der erfindungsgemäßen gewünschten
DNA und von Mutanten und Fragmenten hiervon wird durch in der Technik
bekannte Verfahren erreicht, beispielsweise durch Extraktion mit
Phenol und/oder Chloroform. Wahlweise kann die DNA weiter manipuliert
werden, beispielsweise durch die Behandlung mit mutagenen Mitteln
unter Bildung von Mutanten oder durch einen Verdau mit Restriktionsenzymen,
um Fragmente zu erhalten, ein oder beide Enden zur Erleichterung
des Einbaus in den Vektor zu modifizieren, intervenierende Sequenzen
zu entfernen und dergleichen.
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Die Nukleotidsequenz einer erfindungsgemäßen DNA
kann durch an sich bekannte Verfahren bestimmt werden, beispielsweise
durch das Maxam-Gilbert Verfahren mittels endmarkierter DNA oder
durch das Didesoxykettenabbruchverfahren von Sauger.
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Die Aspergillus Subtilisingensequenzen
der vorliegenden Erfindung können
auch durch eine in vitro Synthese gemäß herkömmlicher Verfahren hergestellt
werden. Die in vitro Synthese ist speziell für die Herstellung von kleineren
Fragmenten eines Aspergillus Subtilisingens anwendbar, das für Fragmente
eines Aspergillus Subtilisins mit Serinproteaseaktivität kodiert.
Die in vitro Synthese ist auch insbesondere anwendbar für die Synthese
von DNA, die für
einen Promotor oder ein Signalpeptid kodiert. Die in vitro Synthese
wird vorzugsweise auf das von A. niger stammende Aspergillus Subtilisingen
oder auf Fragmente hiervon angewendet, am bevorzugtesten auf das
in SEQ ID Nr. 1 gezeigte pepC Gen oder den Promotor oder die Signalsequenz hiervon
oder auf das in SEQ ID Nr. 6 gezeigte pepD gen oder den Promotor
oder die Signalsequenz hiervon.
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Geeignete Verfahren zur DNA Synthese
wurden in einer Zusammenfassung von S. A. Narang (Tetrahedron 39,
3, 1983) präsentiert.
Die bekannten Synthesetechniken erlauben die Herstellung von Polynukleotiden
mit einer Länge
von bis zu 120 Basen in guter Ausbeute, hoher Reinheit und in relativ
kurzer Zeit. Geeignet geschützte
Nukleotide werden miteinander durch das Phosphodiesterverfahren
(K. L. Agarwal et al., Angew. Chemie 84, 489, 1972), dem effizienteren
Phosphotriesterverfahren (C. B. Reese, Tetrahedron 34, 3143, 1972),
dem Phosphittriesterverfahren (R. L. Letsinger et al., J. Am. Chem.
Soc. 98, 3655, 1976) oder dem Phosphoramiditverfahren (S. L. Beaucage
und M. H. Caruthers, Tetrahedron Letters 22, 1859, 1981) verbunden.
Eine Vereinfachung der Synthese der Oligonukleotide und Polynukleotide
wird durch das Festphasenverfahren ermöglicht, worin die Nukleotidketten
an ein geeignetes Polymer gebunden sind. Die doppelsträngige DNA
wird enzymatisch aus chemisch hergestellten überlappenden Oligonukleotiden
aus beiden DNA Strängen
aufgebaut, die in korrekter Anordnung durch Basenpaarung gehalten
werden und dann chemisch durch das Enzym DNA Ligase verbunden werden.
Eine weitere Möglichkeit
umfaßt
die Inkubation von überlappenden
einzelnen Oligonukleotiden von den zwei DNA Strängen in Gegenwart der vier
erforderlichen Desoxynukleosidtriphosphate mit einer DNA Polymerase,
beispielsweise DNA Polymerase I, dem Klenowfragment der Polymerase
I oder T4 DNA Polymerase oder der reversen Transkriptase von AMV
(Vogelmyoblastosevirus). Die zwei Oligonukleotide werden hierbei
in der korrekten Anordnung durch Basenpaarung zusammengehalten und
mit den erforderlichen Nukleotiden durch das Enzym aufgefüllt, um
eine vollständige
doppelsträngige
DNA zu ergeben (S. A. Narang et al., Anal. Biochem. 121, 356, 1982).
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Bei der Ausführung der vorliegenden Erfindung
kann ein Subtilisingen einer anderen Spezies, beispielsweise Hefe,
oder ein Fragment hiervon als Sonde zur Identifizierung einer Aspergillus
spec., beispielsweise einer A. niger Subtilisin mRNA in einer RNA
Fraktion oder eine Subtilisin DNA in einer genomischen oder cDNA
Bank verwendet werden. Aus der Pimärsequenz des A. niger Gens
und einem Vergleich mit anderen Proteasen kann die kodierende Region
der Protease abgeleitet werden und die Beziehung des Gens zur Subtilisingenfamilie
kann bestätigt
werden. Das erhaltene Gen kann zur Herstellung einer rekombinanten
Protease verwendet werden, wie dies später im Detail beschrieben ist.
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Synthetische DNA Sonden können gemäß bekannter
Verfahren, wie sie hierin später
beschrieben werden, vorzugsweise durch schrittweise Kondensation
mittels des Phosphotriester-, Phosphit- oder Phosphoramiditfestphasenverfahrens
synthetisiert werden, beispielsweise der Kondensation von Dinukleotidkupplungseinheiten
durch das Phosphotriesterverfahren. Die Verfahren sind auf die Synthese
von Gemischen der gewünschten
Oligonukleotide durch die Verwendung von Gemischen aus zwei, drei
oder vier Nukleotiden aus dA, dC dG und/oder dT in geschützter Form
oder der entsprechenden Dinukleotidkupplungseinheiten im geeigneten
Kondensationsschritt angepasst, wie dies von Y. Ike et al. beschrieben
ist (Nucleic Acids Research 11, 477, 1983).
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Zur Hybridisierung werden die DNA
Sonden markiert, beispielsweise durch eine Kinasereaktion radioaktiv
markiert. Die Hybridisierung der größenfraktionierten mRNA mit
den eine Markierung enthaltenden DNA Sonden wird gemäß bekannter
Verfahren ausgeführt,
das heißt
in Puffer und Salzlösungen,
die Zusätze
enthalten, beispielsweise Calciumchelatbildner, Viskositäts-regulierende
Verbindungen, Proteine, nicht-homologe DNA und dergleichen, bei
Temperaturen, die eine selektive Hybridisierung favorisieren, beispielsweise
zwischen 0°C
und 80°C,
wie zwischen 25°C
und 50°C
oder um etwa 65°C,
vorzugsweise um etwa 20°C
niedriger als die Schmelztemperatur der doppelsträngigen Hybrid-DNA.
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Transformierte Wirte und
Präparationen
hiervon
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Ferner betrifft die Erfindung Wirtszellen,
die mit einem Hybridvektor oder Expressionsvektor der vorliegenden
Erfindung transformiert sind, der vorzugsweise die bevorzugten Formen
des erfindungsgemäßen Aspergillus
Subtilisins der Erfindung kodiert.
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Beispiele für geeignete Wirte, insbesondere
zur Vermehrung der rekombinanten DNA Moleküle der Erfindung sind Mikroorganismen,
die keine oder wenige Restriktionsenzyme oder Modifikationsenzyme
aufweisen, wie Bakterien, insbesondere Stämme von Escherichia coli, beispielsweise
E. coli X1776, E. coli Y1090, E. coli W3110, E. coli HB101/LM1035,
E. coli JA 221, E. coli DH5α oder
vorzugsweise E. coli DH5αF', JM109, MH1 oder
HB101 oder E. coli K12 Stämme.
Geeignete Wirte sind auch andere prokaryontische Zellen, beispielsweise
Bacillus subtilis, Bacillus stearothermophilus, Pseudomonas, Haemophilus,
Streptococcus und andere und Hefen, beispielsweise Saccharomyces
cerevisae, wie S. cerevisiae GRF 18. Weitere geeignete Wirtszellen
sind Zellen höherer
Organismen, insbesondere etablierte kontinuierliche humane oder
tierische Zellinien, beispielsweise humane, embryonale Lungenfibroblasten
L132, humane, maligne Bowes Melanomzellen, HeLa Zellen, mit SV40
Virus transformierte Nierenzellen der afrikanischen Meerkatze COS-7
oder Ovarzellen vom Chinesischen Hamster (CHO).
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Beispiele für geeignete Zellen zur Expression
eines Aspergillus Subtilisingens sind die vorher erwähnten Zellen,
die mit einem geeigneten Expressionsvektor transformiert sind und
zusätzliche
geeignete Insektenzellen, die mit einem geeigneten Baculovirus Expressionsvektor
transformiert sind und insbesondere filamentöse Pilze, beispielsweise Penicillium,
Cephalosporium oder vorzugsweise Aspergillus spec., beispielsweise A.
carbonarius, A. awamori, A. nidulans, A. oryzae oder bevorzugter
A. niger, die mit einem geeigneten Expressionsvektor transformiert
sind.
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Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren
zur Herstellung von solchen Transformanden, das die Behandlung einer
geeigneten Wirtszelle unter Transformationsbedingungen mit einem
DNA Molekül
oder Hybridvektor der Erfindung, wahlweise zusammen mit einem geeigneten
Selektionsmarkergen und wahlweise die Selektion der Transformanden
umfasst. Das Aspergillus Subtilisingen kann auch nach der Transformation
in das Wirtsgenom integriert werden, insbesondere falls eukaryontische
Zellen, beispielsweise Aspergillus spec. als Wirt verwendet werden.
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Die Transformation von Mikroorganismen
wird gemäß herkömmilicher
Verfahren ausgeführt,
wie sie in der Literatur beschrieben sind, beispielsweise für S. cerevisiae
(A. Hinnen et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 75, 1929, 1978),
für B.
subtilis (Anagnostopoulos et al., J. Bacteriol. 81, 741, 1961),
für E.
coli (M. Mandel et al., J. Mol. Biol. 53, 159, 1970) und für Aspergillus
[F. Buxton et al., Gene 37: 207–214
(1985), D. J. Balance et al., Biochem. Biophys. Res. Commun. 112:
284–289
(1983)].
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Demnach umfasst das Transformationsverfahren
für E.
coli Zellen beispielsweise eine Ca2+ Vorbehandlung
der Zellen, um die DNA Aufnahme zu ermöglichen, und die Inkubation
mit dem Hybridvektor. Die anschließende Selektion der transformierten
Zellen kann beispielsweise durch den Transfer der Zellen in ein
selektives Wachstumsmedium erreicht werden, das die Trennung der
transformierten Zellen von den Ausgangszellen in Abhängigkeit
der Art der Markersequenz der Vektor DNA erlaubt. Vorzugsweise wird
ein Wachstumsmedium verwendet, das kein Wachstum von Zellen erlaubt,
die keinen Hybridvektor enthalten.
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Die Transformation von Pilzen, wie
Hefe oder Aspergillus spec. umfasst beispielsweise Schritte der enzymatischen
Entfernung der Zellwand durch Glucosidasen, die Behandlung der so
erhaltenen Spheroplasten mit dem Hybridvektor in Gegenwart von Polyethylenglycol
und Ca2+ Ionen und die Regeneration der
Zellwand durch das Einbetten der Spheroplasten in Agar. Vorzugsweise
wird der Regenerationsagar auf eine Weise hergestellt, die die Regeneration
und Selektion der wie oben beschrieben transformierten Zellen zur
selben Zeit erlaubt.
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Die Transformation von Zellen höheren eukaryontischen
Ursprungs, wie Säugerzellinien,
wird vorzugsweise durch Transfektion erreicht. Die Transfektion
wird durch herkömmliche
Techniken ausgeführt,
wie Calciumphosphatfällung,
Mikroinjektion, Protoplastenfusion, Elektroporation, das heißt Einführung der
DNA durch einen kurzen elektrischen Impuls, der vorübergehend
die Permeabilität
der Zellmembran erhöht
oder in Gegenwart von Hilfsverbindungen, wie Diethylaminoethyldextran,
Dimethylsulfoxid, Glycerin oder Polyethylenglycol und dergleichen.
Nach dem Transfektionsverfahren werden die transfizierten Zellen
identifiziert und beispielsweise durch Kultivierung in einem geeigneten
Selektivmedium in Abhängigkeit
der Art des Selektionsmarkers ausgewält, beispielsweise durch Standardkulturmedien,
wie Dulbeccos modifiziertem Eagle Medium (DMEM), Mimimal Essential
Medium, RPMI 1640 Medium und dergleichen, die beispielsweise das
entsprechende Antibiotikum enthalten.
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Die transformierten Wirtszellen werden
durch in der Technik bekannte Verfahren in einem Flüssigmedium
kultiviert, das assimilierbare Quellen für Kohlenstoff beispielsweise
Kohlenhydrate, wie Glucose oder Lactose, Stickstoff beispielsweise
Aminosäuren,
Peptide, Proteine oder ihre Abbauprodukte, wie Peptone, Ammoniumsalze
oder dergleichen und anorganische Salze, beispielsweise Sulfate,
Phosphate und/oder Carbonate von Natrium, Kalium, Magnesium und
Calcium enthält.
Das Medium enthält
ferner wachstumsfördernde Substanzen,
wie Spurenelemente, beispielsweise Eisen, Zink, Mangan und dergleichen.
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Das Medium wird vorzugsweise so ausgewählt, dass
es einen Selektionsdruck ausübt
und das Wachstum der Zellen verhindert, die nicht transformiert
wurden oder den Hybridvektor verloren haben. Daher wird beispielsweise
ein Antibiotikum zum Medium gegeben, falls der Hybridvektor ein
Antibiotikumresistenzgen als Marker enthält. Falls beispielsweise eine
Wirtszelle verwendet wird, die für
eine essentielle Aminosäure auxotroph
ist, während
der Hybridvektor ein Gen enthält,
das für
ein Enzym kodiert, welches den Wirtsdefekt komplementiert, wird
ein Minimalmedium, dem diese Aminosäure fehlt, zur Kultivierung
der transformierten Zellen verwendet.
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Zellen höheren eukaryontischen Ursprungs,
wie Säugerzellen,
werden unter Gewebekulturbedingungen mittels im Handel erhältlicher
Medien angezogen, wie beispielsweise Dulbeccos Modified Eagle Medium (DMEM),
Minimal Essential Medium, RPMI 1640 Medium und dergleichen, wie
sie oben erwähnt
sind, die wahlweise mit wachstumsfördernden Substanzen und/oder
Säugerseren
supplementiert sind. Die Techniken zur Zellkultivierung unter Gewebekulturbedingungen
sind in der Technik gut bekannt und umfassen die homogene Suspensionskultur,
beispielsweise in einem Airliftreaktor oder in einem kontinuierlichen
Rührreaktor
oder einer immobilisierten oder eingeschlossenen Zellkultur, beispielsweise
in Hohlfasern, Mikrokapseln, auf Agarosemikrokügelchen, porösen Glaskügelchen,
Keramikkartuschen oder anderen Mikroträgern.
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Die Kultivierung wird durch Verfahren
bewirkt, die in der Technik bekannt sind. Die Kulturbedingungen, wie
Temperatur, pH Wert des Mediums und Fermentationszeit, werden so
ausgewählt,
dass ein maximaler Titer des erfindungsgemäßen Polypeptids oder Derivats
erhalten wird. Daher wird ein E. coli oder Hefestamm vorzugsweise
unter aeroben Bedingungen durch submerse Kultur mit Schütteln oder
Rühren
bei einer Temperatur von etwa 20°C
bis 40°C,
vorzugsweise bei etwa 30°C
und einem pH Wert von 4 bis 8, vorzugsweise etwa 7, für etwa 4
bis 30 Stunden geschüttelt
oder gerührt,
vorzugsweise bis maximale Ausbeuten des erfindungsgemäßen Polypeptids
oder Derivats erreicht sind.
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Um die Selektion der transformierten
von den nicht-transformierten Zellen zu erlauben, tragen die DNA Moleküle der Erfindung
einen Selektionsmarker oder die Zellen werden alternativ dazu mit
einem zweiten Vektor cotransformiert, der einen solchen Marker enthält. Wie
in anderen Systemen ist ein solcher Selektionsmaker ein exprimierbares
Strukturgen, dessen exprimiertes Polypeptid (ein Enzym) eine Resistenz
gegenüber Verbindungen
verleiht, die für
den Empfängerorganismus
toxisch sind oder die das Enyzmsystem einer Mutante vervollständigen,
der dieses essentielle Polypeptid fehlt. Solche Markergene, die
zur Selektion von transformierten filamentösen Pilzzellen geeignet sind,
sind beispielsweise die bekannten qa-2, pyrG, pyr4, trpC, amdS oder
argB Gene.
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Wie in
EP 0 278 355 A beschrieben, wird ein pyrA
genanntes Markergen aus einer Genbank von A. niger isoliert, das
mit pyrG von A. niger und pyr4 von N. crassa verwandt ist und dieselbe
Funktion hat, nämlich das
Enzymorotidin-5'-phosphatdecarboxylase
bildet. Dieses Enzym katalysiert die Decarboxylierung von Orotidin-5'-phosphat zu Uridylsäure (Uridin-5'-phosphat) und auch
von Fluororotsäure
zum toxischen Fluoruridin. Jedoch kann die DNA von jedem anderen
pyr Gen verwendet werden, das für
die Orotidin-5'-phosphatdecarboxylase
kodiert. Aus einem positiven Klon mit dem Namen E. coli BJ5183/pCG59D7
(DSM 3968) wird das Plasmid pCG59D7, das das pyrA gen umfasst, isoliert
und zur Cotransformation einer A. niger pyrA
– Mutante verwendet.
Eine solche pyrA
– Mutante ist im Orotidin-5'-phosphatdecarboxylasegen
defekt und ist daher zur Bildung des entsprechenden Enzyms unfähig. Eine
solche Mutante wird durch die Behandlung der Konidiosporen von A.
niger N756 unter mutierender UV Bestrahlung hergestellt und es werden
Kolonien selektiert, die in Gegenwart von Fluororotsäure und
Uridin überleben.
Kolonien, die in Gegenwrt von Fluororotsäure und in Abwesenheit von
Uridin überleben,
werden eliminiert. Die verbleibenden Uridin-bedürftigen Mutanten gehören gemäß ihrer
Fähigkeit
zur Transformation zu den zwei Komplementationsgruppen pyrA und
pyrB, die jeweils von den A. niger Mutanten An8 und An10 repräsentiert
werden. Sie werden in Form von Protoplasten hiervon unter einer
transformierenden Bedingung mit dem pyrA enthaltenden Plasmid pCG59D7
(DSM 3968) behandelt. Nur die A. niger An8 (DSM 3917) Kolonien werden
transformiert und enthalten das pyrA Gen, wie dies durch die Hybridisierbarkeit
der verdauten DNA hiervon mit DNA von pUN121 gezeigt wird.
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Verfahren zur Herstellung
des Aspergillus Subtilisins
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Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren
zur Herstellung eines Aspergillus Subtilisins der Erfindung, vorzugsweise
der bevorzugten Formen hiervon, das die Kultivierung eines Wirts,
der mit einem erfindungsgemäßen Expressionsvektor
transformiert ist, unter Bedingungen umfasst, die für die Expression
des Aspergillus Subtilisingens geeignet sind. Erforderlichenfalls
wird das Polypetid auf herkömmliche
Weise isoliert. In Abhängigkeit
der Konstruktion des Expressionsvektors wird das Aspergillus Subtilisin
entweder gebildet oder, falls eine Signalsequenz vorhanden ist,
gebildet und sekretiert.
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Ob ein ausgewählter Wirt zur Expression geeignet
ist oder nicht hängt
hauptsächlich
von den Regulationssequenzen ab, die zur Konstruktion des Expressionsvektors
ausgewählt
wurden, insbesondere vom Promotor.
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Falls beispielsweise ein Promotor,
der von einem Gen von Aspergillus, vorzugsweise A. niger stammt, zur
Expression eines erfindungsgemäßen Aspergillus
Subtilisingens verwendet wird, ist ein Aspergillus Stamm, vorzugsweise
A. niger, ein geeigneter Wirt. Falls jedoch ein Promotor, der nicht
von einem Aspergillus Gen stammt, zur Konstruktion eines erfindungsgemäßen Expressionsvektors
verwendet wird, sind andere Wirte zur Expression geeignet, beispielsweise
Bakterien, wie E. coli oder Hefe, wie S. cerevisiae. Geeignete Wirte und
Promotoren zur Herstellung von Polypeptiden gemäß der Erfindung sind auch die,
die zur Transformation geeignet sind, wie sie vorher angegeben wurden.
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Insbesondere betrifft die Erfindung
ein Verfahren, worin ein transformierter Aspergillus Wirt das exogene
Aspergillus Subtilisingen unter Bedingungen exprimiert, unter denen
endogene Aspergillus Subtilisingene aktiv sind und daher mehr als
die natürliche
Menge des Aspergillus Subtilisins aufgrund der erhöhten Gendosis
exprimiert. Für
diesen Zweck wird der Aspergillus Wirt, insbesondere A. niger, mit
einem Expressionsvektor transformiert, der ein Aspergillus Subtilisingen
unter der Kontrolle seiner homologen, das heißt natürlich gebundenen Expressionskontrollsequenzen
umfasst, insbesondere Promotor- und Signalsequenz.
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Insbesondere betrifft die Erfindung
auch ein Verfahren, worin ein transformierter Aspergillus Wirt das exogene
Aspergillus Subtilisingen in einer größeren Menge oder unter unterschiedlichen
Bedingungen exprimiert, als das endogene Gen, da es an einen unterschiedlichen
Promotor fusioniert ist.
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Die Bedingungen für die maximale Expression des
exogenen Gens oder der exogenen Gene hängt vom ausgewählten Expressionssystem
ab. Falls beispielsweise ein Promotor einer Pectinlyase (PL) oder
eines Polygalacturonasegens (PG) von A. niger verwendet wird, ist
die Expression des hiermit verbundenen Aspergillus Subtilisingens
in einer A. niger Zelle durch die Zugabe von Pectin oder Pectinabbauprodukten
in das Kulturmedium induzierbar. In Gegenwart von ausreichend Glucose
ist jedoch der Promotor nicht induzierbar, falls ein A. niger Stamm
als Wirt verwendet wird, beispielsweise An8 (DSM 3917). Dies meint,
dass ein Aspergillus Subtilisingen unter der Kontrolle eines A.
niger PL oder PG Promotors in A. niger "katabolitreprimiert" ist. Falls jedoch ein anderer Aspergillus
Stamm verwendet wird, vorzugsweise A. oryzae oder am bevorzugtesten
A. nidulans wird ein Aspergillus Subtilisingen unter der Kontrolle
eines A. niger PL oder PG Promotors konstitutiv exprimiert, das
heißt
auch in Abwesenheit von Pectin und/oder der Anwesenheit von Glucose.
Es kann daher vorteilhaft sein, ein Aspergillus Subtilisingen unter
der Kontrolle eines A. niger PL oder PG Promotors in einen anderen
Aspergillus Wirt als A. niger zu exprimieren, vorzugsweise A. oryzae
oder am bevorzugtesten A. nidulans, da beispielsweise Glucose anstelle
von Pectin in das Nährmedium
als Energie- und Kohlenstoffquelle während der Expression des Gens
gegeben werden kann.
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Falls ein Pyruvatkinasepromotor von
Aspergillus, vorzugsweise A. niger zur Expression eines Aspergillus
Subtilisingens verwendet wird, wird das Gen exprimiert, falls ein
Minimalmedium mit Glucose als Kohlenstoff und Energiequelle verwendet
wird.
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Es ist nun möglich, das Aspergillus Subtilisin überzuexprimieren,
wobei verschiedene Verfahren angewendet werden können. Ein gereinigtes einzelnes
Aspergillus Subtilisin kann durch ein Verfahren hergestellt werden,
worin ein geeigneter Wirt, der nicht zur Expression eines Aspergillus
Subtilisins fähig
ist oder der das Aspergillus Subtilisin in geringen Mengen exprimiert
oder der kein Aspergillus Subtilisin unter den zur Expression des
exogenen Aspergillus Serinproteinasegens verwendeten Induktionsbedingungen
exprimiert, mit einem Hybridvektor transformiert wird, der ein Strukturgen
umfasst, das für
ein Aspergillus Subtilisin, vorzugsweise von A. niger kodiert, am
bevorzugtesten PEPC, das in SEQ ID Nr. 1 gezeigt ist oder ein Fragment
eines Aspergillus Subtilisins mit Serinproteaseaktivität und das
Strukturgen wird exprimiert. Falls ein Wirt verwendet wird, der
zu keiner Expression eines Aspergillus Subtilisins fähig ist,
kann das jeweilige einzelne Aspergillus Subtilisin in reiner Form
erhalten werden, das heißt
ohne Kontamination durch ein anderes Aspergillus Subtilisin.
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Ein Wirt, der nicht zur Expression
eines Aspergillus Subtilisins fähig
ist, ist entweder ein Mikroorganismus ohne einem entsprechenden
Gen oder ein Aspergillus Stamm, dessen Expression der endogenen
Aspergillus Subtilisingene in einem geeignet konditionierten Wachstumsmedium
supprimiert wurde, während
der exogene Aspergillus Subtilisinpromotor, der operativ mit dem
gewünschten
Aspergillus Subtilisinstrukturgen verbunden ist, beispielsweise
ein von A. niger stammender Promotor, unter diesen Bedingungen aktiv
ist oder worin das Aspergillus Subtilisingen mit einem anderen Promotor
fusioniert ist.
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Andere Promotoren und Stämme, die
zur Herstellung eines Aspergillus Subtilisins fähig sind, sind die hierin vorher
in der Beschreibung der erfindungsgemäßen Expressionsvektoren angegebenen.
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Aspergillus Subtilisin
und die Verwendung hiervon
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Reine Aspergillus Serinprotease des
Subtilisintyps an sich wird hierin auch "Aspergillus Subtilisin" genannt. Eine solche
Protease wird so verstanden, dass sie (a) von Aspergillus spec stammt,
(b) eine Proteaseaktivität
aufgrund eines katalytischen Serinrests im aktiven Zentrum zeigt
und (c) eine ausreichende Aminosäuresequenzhomologie
mit bekannten Serinproteasen aufweist, um in die Familie der Subtilisinfamilie
eingruppiert zu werden. Vom Ausdruck Aspergillus Subtilisin umfasst
werden auch Fragmente eines solchen Enzyms, die eine Serinproteaseaktivität aufweisen.
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Die Erfindung betrifft bevorzugt
ein reines Aspergillus Subtilisin von Aspergillus niger, vorzugsweise die
Serinprotease PEPC mit der Aminosäuresequenz, die in der Sequenzliste
unter SEQ ID Nr. 1 gezeigt ist oder die Serinprotease PEPD mit der
Aminosäuresequenz,
die in der Sequenzliste unter SEQ ID Nr. 6 gezeigt ist, und Fragmente
und Mutanten hiervon, die eine Serinproteaseaktivität aufweisen.
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Die Erfindung betrifft ferner enzymatische
Zusammensetzungen, die eine oder mehrere eines Aspergillus Subtilisins
und/oder ein Derivat hiervon mit Serinproteaseaktivität und/oder
biologisch annehmbare Salze hiervon wahlweise in einer vorbestimmten
Kombination mit einem oder mehreren geeigneten Enzymen mit einer
anderen Aktivität
als die Aspergillus Subtilisinaktivität umfassen.
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Aspergillus Stamm der
bezüglich
des Aspergillus Subtilisins defizient ist
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Die Erfindung betrifft auch einen
mutierten Aspergillus Stamm. Bevorzugt ist ein A. niger Stamm, der im
pepC Gen defizient ist, das in SEQ ID Nr. 1 gezeigt ist oder im
pepD Gen, das in SEQ ID Nr. 6 gezeigt ist. Bevorzugt ist auch ein
A. niger Stamm, der sowohl im pepC als auch im pepD Gen defizient
ist.
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Ein mutierter Aspergillus Stamm der
Erfindung mit einem defekten Aspergillus Subtilisingen kann in einer
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung durch eine Genzerstörung hergestellt werden, das
heißt eine
DNA Sequenz, die dem endogenen Aspergillus Gen entspricht, das zerstört werden
soll, wird in vitro zu einem defekten Gen mutiert und in die Aspergillus
Wirtszelle transformiert. Aufgrund eines homologen Rekombinationsereignisses
in der Zelle wird das intakte endogene Gen durch das defekte exogene
ersetzt. Gewöhnlich
wird das exogene Gen durch die Insertion eines Markergens in die
kodierende Region zerstört.
Dies führt zu
einem defekten Gen, das leicht verfolgt werden und zur Selektion
von Transformanden verwendet werden kann, bei denen das entsprechende
endogene Gen zerstört
wurde. Jedoch können
auch andere Verfahren zur Mutagenese zur Herstellung eines mutierten
Aspergillus Stamms verwendet werden, vorzugsweise eines mutierten
A. niger Stamms, worin ein endogenes pepC oder pepD Gen so mutiert
ist, dass kein funktionelles PepC oder PepD exprimiert werden kann.
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In einer am meisten bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird ein A. niger Stamm mit einem Hybridvektor transformiert,
der eine Defektmutante des pepC Gens aufweist, das in SEQ ID Nr.
1 gezeigt ist, beispielsweise ein zerstörtes pepC Gen mit einem inserierten
Selektionsmarkergen, wie dies beispielsweise im Plasmid pPEPCPYRA
enthalten ist, das in den Beispielen beschrieben ist, und es werden
Transformanden selektiert.
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In einer weiteren am meisten bevorzugten
Ausführungsform
der Erfindung wird ein A. niger Stamm mit einem Hybridvektor transformiert,
der eine Defektmutante des pepD Gens aufweist, das in SEQ ID Nr.
6 gezeigt ist, beispielsweise ein zerstörtes pepD Gen mit einem inserierten
Selektionsmarkergen, wie dies beispielsweise im Plasmid pPEPDPYRA
enthalten ist, das in den Beispielen beschrieben ist, und es werden Transformanden
selektiert.
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In einer dritten am meisten bevorzugten
Ausführungsform
der Erfindung wird ein A. niger Stamm mit einer Defektmutante des
pepC Gens transformiert, das in SEQ ID Nr. 1 gezeigt ist, beispielsweise
ein zerstörtes
pepC Gen mit einem inserierten Selektionsmarkergen, wie dies beispielsweise
im Plasmid pPEPCPYRA enthalten ist, das in den Beispielen beschrieben
ist, und mit einer Defektmutante des pepD Gens, das in SEQ ID Nr.
6 gezeigt ist, beispielsweise ein zerstörtes pepD Gen mit einem inserierten
Selektionsmarkergen, wie dies beispielsweise im Plasmid pPEPDPYRA
enthalten ist, das in den Beispielen beschrieben ist und es werden
Transformanden selektiert, die sowohl für pepC als auch pepD defekt
sind.
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Ein mutierter Aspergillus niger Stamm
der Erfindung mit einem defekten pepC und/oder pepD Gen ist zur
Expression einer verbesserten Bildung von heterologen oder homologen
Proteinen entweder intra- oder extrazellulär brauchbar.
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Die Expression von heterologen oder
homologen Proteinen in Aspergillus spec. kann gemäß herkömmlicher
Verfahren erreicht werden. Gewöhnlich
wird ein Expressionsvektor konstruiert, der ein homologes oder heterologes
Gen umfasst, das operativ mit einem homologen oder heterologen Promotor
verbunden ist, der in Aspergillus funktionsfähig ist und wahlweise mit anderen
Expressionskontrollsequenzen, die in Aspergillus funktionsfähig sind,
beispielsweise den vorher definierten. Erforderlichenfalls wird
das Polypeptid auf herkömmliche
Weise isoliert. In Abhängigkeit
der Konstruktion des Expressionsvektors werden die Produkte entweder
in der Wirtszelle oder, falls eine Signalsequenz vorhanden ist,
in der Zelle produziert und sekretiert.
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Strukturgene sind in diesem Zusammenhang
beispielsweise Strukturgene, die von Viren, prokaryontischen Zellen
oder eukaryontischen Zellen stammen und die aus einer genomischen
DNA oder aus einer cDNA stammen, die über die mRNA Route hergestellt
wurde oder chemisch synthetisiert wurden, die für eine große Vielzahl an brauchbaren
Polypeptiden kodieren, einschließlich glycosylierter Polypeptide,
insbesondere höheren
eukaryontischen Ursprungs, speziell Säugerursprungs, wie tierischen
oder speziell menschlichen Ursprungs, wie Enzyme, die beispielsweise
zur Herstellung von Nahrungsmitteln verwendet werden können und zur
Durchführung
von enzymatischen Reaktionen in der Chemie, oder Polypeptide, die
brauchbar und wertvoll zur Behandlung von Erkrankungen beim Menschen
oder Tier oder zur Prävention
hiervon sind, beispielsweise Hormone, Polypeptide mit immunmodulatorischen,
Antivirus- und Antitumoreigenschaften, Antikörper, virale Antigene, Impfstoffe,
Gerinnungsfaktoren, Nahrungsmittel und dergleichen.
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Beispiele für solche Strukturgene sind
beispielsweise die, die kodieren für Aspergillus Polygalacturonase,
beispielsweise PGI oder PGII, oder Aspergillus Pectinlyase, beispielsweise
PLI, PLA, PLB, PLC, PLE und PLF oder Hormone, wie Sekretin, Thymosin,
Relaxin, Calcitonin, luteinisierendes Hormon, Parathyroidhormon,
Adrenocorticotropin, Melanozyten-stimulierendes Hormon, β-Lipotropin,
Urogastron oder Insulin, Wachstumsfaktoren, wie epidermaler Wachstumsfaktor,
Insulin-ähnlicher
Wachstumsfaktor (IGF), beispielsweise IGF-I und IGF-II, Mast zellwachstumsfaktor,
Nervenwachstumsfaktor, von Gliazellen stammender Nervenzellwachstumsfaktor
oder transformierender Wachstumsfaktor (TGF), wie TGFβ, Wachstumshormone,
wie humane oder Rinderwachstumshormone, Interleukin, wie Interleukin-1
oder 2, humaner Makrophagenmigrationshemmfaktor (MIF), Interferone,
wie humanes α-Interferon,
beispielsweise Interferon-αA, αB, αD oder αF, β-Interferon, γ-Interferon
oder ein Hybridinterferon, beispielsweise ein αA-αD- oder ein αB-αD-Hybridinterferon, speziell
das Hybridinterferon BDBB, Proteinaseinhibitoren, wie α1-Antitrypsin,
SLPI und dergleichen, Hepatitisvirusantigene, wie Hepatitis B Virusoberflächen- oder
-kernantigen oder Hepatitis A Virusantigen, oder Hepatitis nonA-nonB
Antigen, Plasminogenaktivatoren, wie Gewebsplasminogenaktivator
oder Urokinase, Tumornekrosefaktor, Somatostatin, Renin, β-Endorphin,
Immunglobuline, wie die leichten und/oder schweren Ketten von Immunglobulin
D, E oder G oder Mensch-Maus Hybridimmunglobuline, Immunglobulinbindungsfaktoren,
wie Immunglobulin E Bindungsfaktor, Calcitonin, Humancalcitonin-verwandtes
Peptid, Blutgerinnungsfaktoren, wie Faktor IX oder VIIIc, Erythropoetin,
Eglin, wie Eglin C, Hirudin, Desulfatohirudin, wie Desulfatohirudinvariante
HV1, HV2 oder PA, humane Superoxiddismutase, virale Thymidinkinase, β-Lactamase
und Glucoseisomerase. Bevorzugte Gene sind die, die für ein humanes αInterferon
oder Hybridinterferon kodieren, insbesondere Hybridinterferon BDBB,
humanen Gewebeplasminogenaktivator (t-PA), Hepatitis B Virusoberflächenantigen
(HBVsAg), Insulin-ähnlichen
Wachstumsfaktor I und II, Eglin C und Desulfatohirudin, beispielsweise
die Variante HV1.
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Die am meisten bevorzugten Ausführungsformen
sind die, die in den begleitenden Beispielen beschrieben sind.
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Beispiele
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Die folgenden Beispiele dienen der
Erläuterung
der Erfindung, sollen sie jedoch nicht beschränken.
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Die Abkürzungen haben die folgenden
Bedeutungen:
BSA | Rinderserumalbumin |
DTT | 1,4-Dithiothreit |
EDTA | Ethylendiamintetraessigsäure-Dinatriumsalz |
IPTG | Isopropyl-β-D-thiogalactopyranosid |
kb | Kilobasenpaare |
PEG | Polyethylenglycol |
SDS | Natriumdodecylsulfat |
Tris | Tris(hydroxymethyl)aminomethan |
X-Gal | 5-Brom-4-chlor-3-indolyl-β-galactosid |
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Puffer
Medien und Reagenzien
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Die
folgenden Stämme
und Vektoren werden verwendet:
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Beispiel 1: Konstruktion
einer Genbank von Aspergillus niger
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Beispiel 1.1: Isolierung
von hochmolekularer DNA von A. niger N400
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Konidiosporen von Aspergillus niger
Stamm N400 werden in 200 ml Minimalmedium auf eine schließliche Sporendichte
von 106 Sporen/ml angeimpft und in einen
11 fassenden Erlenmeyerkolben für
24 h bei 28°C
bei 300 Upm geschüttelt.
Das Myzel wird durch Filtration durch Myracloth auf einer Buchner
Nutsche geerntet, mit kalter Kochsalzlösung gewaschen, in flüssigem Stickstoff
eingefroren und entweder bei –60°C gelagert
oder direkt verwendet. Das zur Isolierung der DNA zur Herstellung
einer Genbank verwendete Verfahren basiert auf dem von Yelton et
al., beschriebenen Verfahren [Proc. Natl. Acad. Sci. USA 81: 1470–1474 (1984)].
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Zur Genbankkonstruktion werden 10
g Myzel in flüssigem
Stickstoff in 1 g Portionen in einem Braun Mikrodismembrator gemahlen.
Das gemahlene Myzel wird in einen sterilen 1 l Erlenmeyerkolben überführt, der 200
ml Extraktionspuffer (50 mM EDTA pH 8,5, 0,2% SDS) und 200 μl Diethylpyrocarbonat
enthält.
Das Gemisch wird langsam auf Raumtemperatur erwärmt und dann für 20 Minuten
auf 68°C
mit zeitweisem Schütteln erhitzt.
Die Suspension wird auf Raumtemperatur abgekühlt und für 15 Minuten bei 12 000 × g zentrifugiert. 1/16
Volumen einer 8 M Kaliumacetatlösung
mit pH 4,2 wird zum Überstand
gegeben und das Gemisch wird für
1 h auf Eis gehalten. Der Niederschlag wird durch Zentrifugation
entfernt (20 min, 16 000 × g,
4°C). Die Nukleinsäuren werden
aus dem Überstand
durch die Inkubation mit 0,6 Volumen Isopropanol auf Eis für 15 Minuten
gefällt.
Die gefällte
Nukleinsäure
wird durch Zentrifugation (10 Minuten, 6 000 × g, 4°C) gewonnen, mit 70% Ethanol
gewaschen und kurz getrocknet. Das Pellet wird in 10 ml TE suspendiert,
worin 20 μg/ml
RNase A (Boehringer Mannheim) enthalten sind und für 15 Minuten
bei 37°C
inkubiert. Die DNA wird mit Nuklease-freier Pronase (1 mg/ml Endkonzentration)
(Kochlight, Coinbrook) für
1 h bei 37°C
inkubiert.
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8,5 g CsCl wird in 9 ml erhaltener
DNA Lösung
gelöst,
0,2 ml 10 mg/ml Ethidiumbromid werden zugegeben und die Lösung wird
entweder in einem Beckman SW41 Rotor für 60 h bei 33 000 Upm oder
in einem Beckman 50 Ti Rotor für
40 h bei 45 000 Upm zentrifugiert. Die DNA Bande wird gewonnen und
das Ethidiumbromid wird durch mehrfache Extraktionen mit Isopropanol
entfernt, das mit einer gesättigten
NaCl Lösung
in Wasser äquilibriert
ist. Es werden 5 Volumina TE zugegeben und die DNA Lösung wird
nacheinander behandelt mit TE gesättigtem Phenol, Phenol/Chloroform/Isoamylalkohol
25/24/1 und Chloroform/Isoamylalkohol 24/1. Die DNA wird durch die
Zugabe von 0,1 Volumina an 3 M Natriumacetat mit pH 5,2, 2,5 Volumina
Ethanol und einer Inkubation über
Nacht bei –20°C gefällt. Der
Niederschlag wird durch Zentrifugation gewonnen (1 h, 30 000 × g, 4°C), mit 70%
Ethanol gewaschen, getrocknet und in 400 μl TE gelöst.
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Beispiel 1.2: Partialverdau
der A. niger N400 DNA mit MboI und Isolierung der Fragmente
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Um die MboI Konzentration auszutesten,
die die größte Menge
an DNA Fragmenten zwischen 13,6 und 23 kb ergibt, werden 1 μg Portionen
der A. niger N400 DNA mit dem geeigneten Puffer, der vom Hersteller empfohlen
wird, mit abnehmenden Mengen an MboI (0,5–0,001 E) für 1 h bei 37°C in einem
Volumen von 10 μl
verdaut. Die Reaktion wird durch die Zugabe von 1 μl 0,25 M
EDTA gestoppt und die Proben werden auf ein 0,6% Agarosegel in TBE
Puffer aufgetragen, das 1 μg/ml
Ethidiumbromid enthält.
Die für
eine hohe Ausbeute der gewünschten
13,6– 23
kb Fragmente erforderliche MboI Konzentration beträgt etwa
0,02 E/μg
DNA. Demnach werden 200 μg
DNA in einem Gesamtvolumen von 2 ml verdaut. Nach 1 Stunde bei 37°C wird EDTA
in einer Endkonzentration von 25 mM zugegeben, das Enzym wird bei
65°C für 10 Minuten
hitzeinaktiviert und die DNA wird gefällt, gewaschen, getrocknet
und in 400 μl
TE gelöst.
Die fragmentierte DNA wird auf einem präparativen 0,4% Agarosegel bei
4°C und
40 V (3 V/cm) aufgetrennt. Fragmente der korrekten Größe werden aus
dem Gel ausgeschnitten und die DNA wird aus dem Gel in ein steriles
Dialyseröhrchen
in 2 ml TBE für
2–3 Stunden
bei 100 V elektroeluiert. Die Spannung wird für 30 Sekunden umgekehrt und
der die DNA enthaltende Puffer wird gewonnen. Die Fragmente werden
dann durch Ethanolfällung
konzentriert und in 100 μl
TE gelöst.
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Beispiel 1.3: Herstellung
der Vektor DNA
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Die Genbank des A. niger Stamms N400
wird im Lambdavektor EMBL4 konstruiert. Der Vektor, der eine Klonierungskapazität von 9–23 kb aufweist,
wird von Frischauf et al. [7. Mol. Biol. 170: 827–842 (1983)] und
Karn et al. [Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 77: 5172–5176 (1980)]
beschrieben und kann von Promega Biotechnology Inc. bezogen werden.
Um zu vermeiden, dass zwei Inserts, die von unterschiedlichen Teilen
des Genoms stammen, in einen Phagen kloniert werden können, wird
eine minimale Fragmentlänge
von 13,6 kb zur Klonierung verwendet.
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10 μg Lambda EMBL4 DNA wird vollständig mit
50 Einheiten BamHI im vom Hersteller empfohlenen Puffer in einem
Volumen von 100 μl
für 2 Stunden
bei 37°C
verdaut. Das Enzym wird für
10 Minuten bei 65°C inaktiviert.
Die NaCl Konzentration wird auf 150 mM erhöht und 50 Einheiten SalI werden
zugegeben und die Inkubation bei 37°C wird für weitere 2 Stunden fortgesetzt.
Nach der Zugabe von EDTA bis 25 mM wird das Enzym durch Erhitzen
für 10
Minuten auf 65°C
inaktiviert. Die Lösung
wird mit gleichen Volumina Phenol(TE gesättigt), Phenol/Chloroform/Isoamylalkohol
25 : 24 : 1 und Chloroform/Isoamylalkohol (24 : 1) extrahiert. Um die
kleinen BamHI/SalI Polylinkerfragmente zu eliminieren, wird die
DNA mit 0,6 Volumina Isopropanol nach der Zugabe von 0,1 Volumina
an 3 M Natriumacetat pH 5,2 gefällt.
Nach 15 Minuten auf Eis und einer Zentrifugation für 15 Minuten
bei 12 000 × g
bei 4°C
wird der Niederschlag gründlich
mit 70% Ethanol gewaschen, getrocknet und in 40 μl TE gelöst.
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Beispiel 1.4: Ligation
und in vitro Verpackung von genomischen A. niger N400 DNA Fragmenten
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Es ist wesentlich, dass die cos-Stellen
des gemäß Beispiel
2.3 hergestellten Vektors vor der Ligationsreaktion aneliert werden.
Der Vektor wird in 100 mM Tris-HCl pH 7,5 und 10 mM MgCl2 für
10 Minuten auf 65°C erhitzt
und dann für
1 Stunde bei 42°C
aneliert. Aus Testligationen ergibt ein Verhältnis von Vektor zu Fragmenten
von etwa 1 : 1 (bezogen auf das Gewicht) die meisten Rekombinationen.
Die Ligation findet in 50 mM Tris HCl pH 7,5, 10 mM MgCl2, 10 mM DTT und 1 mM ATP mittels 9,5 μg Vektor
und 10 μg
DNA Fragmenten in einem Gesamtvolumen von 100 μl statt. Es wird DNA Ligase
(BRL) in einer Konzentration von 0,5 E/μg DNA zugegeben und das Ligationsgemisch
wird über
Nacht bei 14°C
inkubiert. Um die Ligation zu testen, wird eine Probe der ligierten
DNA auf einem Agarosegel aufgetrennt. Als Kontrolle werden 0,5 μg des Vektors
ohne Zugabe von Fragmenten in einem Volumen von 5 μl ligiert.
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Das Ligationsgemisch wird durch Ethanolfällung konzentriert
und in 20 μl
TE vor der in vitro Verpackung gelöst. Die in vitro Verpackung
wird mit Promega Packagene Extrakten gemäß der Anleitung des Herstellers
mittels 10 μl
Portionen zur Verpackung von 1 μg
DNA ausgeführt.
1 μg des
hochmolekularen Lambda Kontrollphagen cI857 Sam7, der mit den Extrakten
mitgeliefert wird, wird getrennt als Kontrolle verpackt. Nach dem
Verpacken werden 500 μl
Phagenlösungspuffer
(PSB) und 5 μl
Chloroform zugegeben. Die rekominanten Phagenstammlösungen können bei
4°C gelagert
werden.
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Beispiel 1,5: Titration
und Amplifizierung der A niger Stamm N400 Genbank
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Zellen von E. coli NM539 werden in
LB Medium, das 0,2% Maltose, 10 mM MgSO4 und
1 mM CaCl2 enthält, bis zu einer optischen
Dichte (600 nm) von 1,0 angezogen. 0,2 ml Aliquots dieser Kultur
werden zu 0,1 ml einer geeigneten Phagenverdünnung in PSB gegeben. Nach
der Adsorption der Phagen für
20 Minuten bei 37°C
werden 3 ml an 0,6% LB Überschichtungsagar
bei 45°C
zugegeben, das Gemisch wird auf LB Platten plattiert und diese werden über Nacht
bei 37°C
inkubiert. Die Anzahl an Plaques-bildenden Einheiten (PFU) pro ml
Phagensuspension beträgt
12 × 105
und 4,2 × 105 PFU/ml für die zwei Phagenstammlösungen,
die in Beispiel 1,4 hergestellt wurden. Nach dem Abzug des Hintergrunds,
der aus den Kontrolligationen ohne Fragmente berechnet wird (jeweils
17% und 40%) beträgt
die absolute Anzalil an Rekombinanten 6 × 105.
Die in den Rekombinanten enthaltene DNA ist zu mehr als 200 Genomen
von Aspergillus niger äquivalent.
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Um die Genbank zu amplifizieren,
werden 80 μl
beider Phagenstammlösungen
zur Infektion von E. coli NM539 Zellen verwendet, die in LB Überschichtungsagar
auf LB Platten plattiert und dann über Nacht bei 37°C inkubiert
werden. Die Phagen werden aus der Agarose durch sanftes Schütteln der
Platten mit 5 ml PSB pro Platte für 1 Stunde bei Raumtemperatur
eluiert. Der PSB wird gewonnen, zentrifugiert (10 Minuten bei 6000 × g), um
Bakterien zu entfernen und es wird Chloroform zugegeben (0,5% Endkonzentration).
Beide Phagenstammlösungen,
die etwa im gleichen Ausmaß amplifiziert
wurden, werden dann gemischt (40 μl
Stammlösung),
titriert (8 × 109 PFU/ml) und bei 4°C gelagert.
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Beispiel 2: Herstellung
einer Hefe PRB Sonde
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Beispiel 2.1: Herstellung
der Hefesonde
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Das Plasmid pGP202 (hinterlegt als
DSM 7018) enthält
ein 3,2 kg Fragment der Hefe DNA, das für das Hefe PRB gen kodiert,
welches bequem mit HindIII und SauI ausgeschnitten werden kann.
Dieses Plasmid wird mit HindIII und SauI verdaut und die Fragmente
werden auf einem 0,8% Agarosegel getrennt. Das 3,2 kb Fragment wird
ausgeschnitten und die DNA wird elektroeluiert. 100 ng dieses Fragments
werden mit 32P-dATP als markiertes Nukleotid
nick-translatiert und unmittelbar entweder für Southern Blots oder Plaqueliftsonden verwendet.
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Beispiel 2.2: Southern
Blots von A. niger DNA
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2 μg
Aliquots der wie oben präparierten
A. niger DNA werden entweder mit BamHI oder HindIII verdaut und
auf einem 0,8% Agarosegel aufgetrennt. Nach der Photographie des
mit Ethidiumbromid gefärbten
Gels wird die DNA durch Kapillarblot auf Nitrocellulosefilter überführt [E.
M. Southern, J. Mol. Biol. 98: 503–517 (1975)] und mit der markierten
Hefe PRB Sonde hybridisiert, wie dies in Beispiel 3 beschrieben
ist. Getrennte Nitrocellulosestreifen, die beide Verdaus enthalten,
werden einer Vielzahl an Waschschritten unterzogen, um die Bedingungen
zu bestimmen, die das stärkste
Signal-zu-Rausch Verhältnis
ergeben. Es wurde festgestellt, dass ein Waschschritt in 6 × SSC bei
37°C, gefolgt
von zwei Waschschritten in 2 × SSC
bei Raurmtemperatur die besten Ergebnisse ergibt.
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Beispiel 3: Screening
der A niger N400 Genbank mit der Hefe PRB Sonde
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Ein Teil der oben beschriebenen Genbank
des Aspergillus niger Stamms N400 (Beispiel 1) wird in SM verdünnt und
0,1 ml Portionen, die jeweils etwa 2000 PFU enthalten, werden plattiert.
Die Wirtszellen werden durch die Beimpfung von 50 ml LB Medium,
das mit 0,2% Maltose supplementiert ist, mit 0,5 ml einer Übernachtkultur
von E. coli NM539 in LB Medium, einem Schütteln für 4 h bei 250 Upm bei 37°C, gefolgt
von der Zugabe von 0,5 ml an 1 M MgSO4 und
0,5 ml CaCl2 hergestellt. 0,2 ml Aliquots
dieser Zellen werden jeweils mit einer 0,1 ml Portion der Phagensuspension
gemischt und bei Raumtemperatur für eine halbe Stunde inkubiert.
Dann werden 3 ml an 0,7% Agarose in LM Medium bei 47°C zugegeben,
kurz gemischt und sofort auf LM Agarplatten plattiert. Die Platten
werden über
Nacht bei 37°C
inkubiert und für
2 Stunden bei 4°C
gekühlt.
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Aus jeder Platte werden zwei Abdrücke gemäß dem Benton
und Davis Plaquehybridisierungsverfahren hergestellt [W. D. Benton
und R. W. Davis, Science 196: 180–182 (1977)). Das erste Filter
(Schleicher und Schuell BA85) wird für 1 Minute auf die Platte gelegt,
der zweite Abdruck für
2 Minuten und die Position der Abdrücke wird mittels chinesischer
Tusche markiert. Nach der Entfernung der Filter werden sie in eine
Schale, die 100 ml einer Denaturierungslösung (1 M NaCl, 0,5 M NaOH)
enthält
für 0,5
Minuten gegeben und dann für 1
Minute in 100 ml Neutralisierungslösung (0,5 M Tris-HCl pH 7,5,
1,5 M NaCl). Die Filter werden dann in eine Schale überführt, die
3 × SSC
enthält
und sanft mit einer Handschuh-bestückten Hand abgerieben, um den Bakteriendebris
zu entfernen und dann mit 3 × SSC
gewaschen. Die Filter werden geblottet, für 10 Minuten bei Raumtemperatur
getrocknet und auf Whatman 3 MM Papier in einem Ofen bei 80°C für 2 Stunden
gebacken.
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Die gebackenen Filter werden in 3 × SSC befeuchtet,
in dieser Lösung
für 1 Stunde
bei Raumtemperatur gewaschen und dann in eine Schale überführt, die
250 ml vorgewärmtes
(56°C) Prähybridisierungsgemisch
enthält
(6 × SSC,
10 × Denhardts
(0,2% BSA, Boehringer Fraktion V, 0,2% Ficoll 400, Pharmacia, 0,2% Polyvinylpyrrolidon-10,
Sigma) 0,1% SDS und 0,1 mg/ml durch Scherkräfte zerkleinerte und frisch
denaturierte Heringssperma DNA). Nach 1 Stunde Prähybridisierung
bei 56°C
in einem Schüttelwasserbad
werden die Filter für
1,5 Stunden in 250 ml vorgewärmtem
(56°C) Hybridisierungsgemisch
gewaschen, das dasselbe ist, wie das Prähybridisierungsgemisch, außer dass
ihm die Heringssperma DNA fehlt. Dann werden die Filter in eine Schale überführt, die
150 ml vorgewärmtes
(56°C) Hybridisierungsgemisch
enthält,
zu der die vorher markierte Sonde frisch zugegeben wurde.
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Nach der Hybridisierung für 14 Stunden
bei 65°C
werden die Filter eimnal in 250 ml vorgewärmten (47°C) Hybridisierungsgemisch für eine halbe
Stunde bei 47°C,
gefolgt von einem Waschschritt bei Raumtemperatur und zweimal gewachselten
250 ml 2 × SSC
jeweils für
45 Minuten gewaschen. Die Filter werden getrocknet und gegenüber einem
Kodak XARS Film für
1 bis 3 Tage bei –70°C mittels
eines Verstärkerschirms exponiert.
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Auf diese Weise erhält man 3
positive Signale aus den 6 gescreenten Platten. Die positiven Plaques werden
mit einer sterilen Pasteurpipette ausgestanzt, indem man die Platten
sorgfältig
mittels der Tuschemarkierungen auf dem Autoradiogramm positioniert.
Die Agarstücke,
die die positiven Plaques enthalten, werden in 1 ml SM gegeben und
2,5 μl Chlorofom
werden zugegeben. Die Phagen können
für 1 Stunde
bei Raumtemperatur aus dem Agar diffundieren, wobei zeitweise gemischt
wird und sie werden dann über
Nacht bei 4°C inkubiert.
Der Agar und der Zelldebris werden durch Zentrifugation für 5 Minuten
entfernt, 2,5 μl
Chloroform werden zugegeben und die Phagenstammlösungen werden bei 4°C gelagert.
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Die positiven Klone werden λ1, λ2 und λ4 genannt.
Da Phagen mit einer hohen Dichte plattiert werden, werden die positiven
Plaques zweimal durch Plattieren bei niedriger Dichte und der Wiederholung
des kompletten Verfahrens der Replikaplattierung, Hybridisierung
und Picken der positiven Plaques gereinigt.
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Beispiel 4: Charakterisierung
der Lambda Klone
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Beispiel 4.1: Isolierung
der Lambda DNA
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Um DNA aus den rekombinanten Klonen
zu isolieren, werden die Phagen zuerst amplifiziert. Zu diesem Zweck
werden E. coli LE392 Wirtszellen bis zu einer optischen Dichte (600
nm) von 1,0 in LB Medium angezogen, das mit 10 mM MgSO4 und
0,2% Maltose supplementiert ist. Dann werden 50 μl der Stammlösungen der gereinigten Phagen
getrennt plattiert, wie dies oben beschrieben ist. Nach einer Inkubation über Nacht bei
37°C werden
die Phagen aus den nicht-konfluenten Platten durch Verteilen von
5 ml SM über
die Platten und einer Inkubation für 2 Stunden unter sanftem Schütteln eluiert.
Die eluierten Phagen werden geerntet und es werden 0,1 ml Chloroform
zugegeben. Das Gemisch wird kurz geschüttelt und der Zelldebris wird
durch Zentrifugation entfernt. Die Überstände werden gewonnen, Chloroform
wird mit 0,3% zugegeben und das entstandene Plattenlysat wird bei
4°C gelagert.
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Um fast vollständig konfluente Platten als
Ausgangsmaterial zur Isolierung der Phagen DNA zu erhalten, werden
10 ml Portionen der Plattenlysate mit E. coli LE392 Wirtszellen
plattiert. Nach einer Inkubation über Nacht bei 37°C wird die
Agaroseüberschichtung
von drei fast konfluenten Platten abgeschabt. Diese Lagen werden
vereinigt, 20 ml SM und 0,4 ml Chloroform werden zugegeben und das
entstehende Gemisch wird bei 37°C
für 30
Minuten geschüttelt.
Der Zelldebris und die Agarose werden durch Zentrifugation entfernt,
der Überstand
wird gewonnen und das Volumen wird mit SM auf 18 ml eingestellt.
Ein gleiches Volumen an 2 M NaCl, 20% PEG 6000 (BDH, Poole, GB)
in SM wird zugegeben und die Lösungen
werden gemischt und auf Eis gestellt. Nach 75 Minuten werden die
Phagen durch Zentrifugation für
20 Minuten bei 1200 × g
bei 4°C pelletiert.
Der Überstand
wird dekantiert und die verbleibende Flüssigkeit wird mit einem Kleenextuch
entfernt. Das Pellet wird in 3 ml SM resuspendiert und anschließend mit
3 ml Chloroform extrahiert. Die wäßrige Phase wird mit RNase
A (67 μg/ml)
und DNaseI (33 μg/ml)
für 20
Minuten bei 37°C
behandelt. Dann wird dieses Gemisch durch die Zugabe von 2 ml Phenol,
einem Vortexen, einer Zugabe von 1 ml Chloroform, einem erneuten Vortexen
und einer Trennung der zwei Phasen durch Zentrifugation extrahiert.
Die wäßrige Phase
wird weitere zweimal jeweils mit 3 ml Phenol/Chloroform (1 : 1)
und 3 ml Chloroform extrahiert. Dann wird die DNA aus der wäßrigen Phase
durch die sequentielle Zugabe von 0,3 ml an 3 M Natriumacetatpuffer
(pH 5,2) und 6 ml Ethanol gefällt.
Das Gemisch wird bei 4°C
für 16
Stunden stehengelassen und dann wird die DNA durch Zentrifugation
gewonnen (10 Minuten, 12 000 × g,
4°C). Das
Pellet wird in 0,4 nil TE Puffer gelöst, RNase A wird bis 200 μg/ml zugegeben
und es wird bei 37°C
für 1 Stunde
inkubiert. Die DNA wird durch die Zugabe von 38 μl an 3 M Natriumacetatpuffer
(pH 5,2) und 0,8 ml Ethanol bei 4°C
für 1 Stunde
gefällt.
Die DNA wird durch Zentrifugation gewonnen und anschließend in
100 μl TE
gelöst.
-
Beispiel 4.2: Restriktionsanalyse
der A. niger N400 nepC Klone
-
Es wird durch Restriktionsanalyse
gezeigt, dass alle drei Phagen Insertionen enthalten, die aus derselben
Region des A. niger Genoms stammen und es wird eine partielle Restriktionskarte
von λ1 erstellt.
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2 μg
der Phagen DNA werden mit 20 Einheiten EcoRI in einem Volumen von
20 μl für 1 Stunde
bei 37°C
im Puffer verdaut, der vom Hersteller (BRL) empfohlen wird, und
dann für
10 Minuten auf 65°C
erhitzt. Die Proben werden auf einem 0,7% Agarosegel aufgetrennt
und photographiert. Die DNA wird auf eine Nitrocellulosemembran überführt und
mit der markierten PRB Sonde hybridisiert. Aus diesen Verdauansätzen wird klar,
dass alle drei Phagen identisch sind und ein 12 kb und ein 2,7 kb
EcoRI Fragment enthalten. Es ist auch klar, dass das 12 kb Fragment
das einzige Fragment ist, das mit der PRB Sonde hybridisert und
somit das meiste wenn nicht das gesamte A. niger Gen enthält. λ1 wird zur
weiteren Analyse ausgewählt.
-
λ1
wird weiter mit einer Vielzahl an Restriktionsenzymen verdaut und
erneut einer Southernanalyse unterzogen. Die kleinste Bande, die
alle Banden zu enthalten scheint, die mit der PRB Sonde hybridisiert,
ist ein 3,2 kb EcoRI BamHI Fragment. Daher wird es in ein Plasmid
kloniert.
-
Beispiel 5: Klonierung
von PEPC in ein Plasmid und dessen Sequenzierung und Charakterisierung
-
Beispiel 5.1: Konstruktion
von pTZPEPC
-
λ1
DNA wird mit den Restriktionsenzymen BamHI und EcoRI verdaut, wie
dies im wesentlichen oben beschrieben ist. Nach einer Extraktion
mit Chlorofom wird die DNA gefällt,
durch Zentrifugation pelletiert, in Probenpuffer gelöst und einer
Elektrophorese auf einem 0,6% Agarosegel in 1 × TBE Puffer unterzogen. Ein Gelstück, das
das 3,2 kb BamHI-EcoRI Fragment enthält, wird gewomen und die DNA
wird elektroeluiert. Diese wird dann mit 100 μl Chloroform extrahiert, mit
Ethanol gefällt
und in 40 μl
TE Puffer rückgelöst. Die
DNA Konzentration wird durch Agarosegelelektrophorese, gefolgt von
einer Visualisierung der Bande unter UV Licht abgeschätzt.
-
Der pTZ18R Vektor wird durch einen
Verdau mit BamHI und EcoRI unter den vom Hersteller (BRL) empfohlenen
Bedingungen präpariert.
Die DNA wird mit Phenol, Phenol/Chloroform (1 : 1) und Chloroform
extrahiert und die DNA wird mit Ethanol gefällt.
-
100 ng jedes der obigen Fragmente
werden in einem Reaktionsvolumen von 25 μl zusammen ligiert, das den
von BRL empfohlenen Puffer plus ATP (1 mM) und 1,5 E T4 DNA Ligase
(BRL) enthält.
Das Reaktionsgemisch wird für
16 Stunden bei 16°C
inkubieit und dann zur Transformation von E. coli DH5αF' Zellen verwendet.
Die Zellen werden auf LB Agarplatten plattiert, die 25 μg/ml Ampicillin,
0,005% X-Gal und 0,05 mM IPTG enthalten und über Nacht bei 37°C inkubiert.
-
Mehrere einzelne weiße Kolonien
werden zur Herstellung von Übernachtkulturen
in LB Medium verwendet, das mit 0,1% Glucose und 25 mg/ml Ampicillin
supplementiert ist. Diese Kulturen werden zur Isolierung des Plasmids
mittels Minipräparationsverfahren
von Holmes und Quigley verwendet [D. S. Holmes und M. Quigley, Anal.
Biochem. 114: 193 (1981)]. Die Plasmide werden mit mehreren Restriktionsenzymen
gemäß den Empfehlungen
des Herstellers (BRL) und in Gegenwart an RNase A (0,5 mg/ml) verdaut
und die Produkte werden auf einem Agarosegel analysiert. Plasmide,
die zu BamHI-EcoRI und HindIII Fragmenten der erwarteten Größe führen, werden
selektiert und die E. coli Zellen, die sie enthalten, werden in
Glycerin bei –20°C gehalten.
Dieses Plasmid wird pTZPEPC genannt (hinterlegt als DSM 7019).
-
Beispiel 5.2: Nukleotidsequenz
von pepC
-
Der pepC Subklon, ein 3,2 kb BamHI-EcoRI
Fragment im pTZ18R Vektor wird vollständig durch das Didesoxykettenabbruchverfahren
[Sanger et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 74: 5463–5467 (1977)]
mittels synthetischer Oligonukleotidprimer und Sequenase (United
States Biochemical Corp.) sequenziert.
-
Die vollständige Nukleotidsequenz ist
in der Sequenzliste gezeigt. Der offene Leserahmen wird durch Vergleich
mit anderen bekannten Serinproteasen der Subtilisinfamilie identifiziert
und wird durch Transkriptionskartierung bestätigt.
-
Beispiel 5.3: RNA Kartierung
von PEPC
-
Die gesamte RNA wird aus gemahlenen,
gefriergetrockneten Myzelien hergestellt, die auf Minimalmedium
mit Glucose als Kohlenstoffquelle und Ammoniak als Stickstoffquelle
durch das Verfahren von Frederick und Kinsey angezogen wurden [Curr.
Genet. 18: 53–58
(1990)]. Das 5'-Ende
der Boten-RNA wird durch Hybridisierung der gesamten RNA mit einem
durch 32P endmarkierten Oligonukleotid,
nämlich
Oligo A (komplementär
zu den Nukleotiden 433 bis 456 der SEQ ID Nr. 1) und der Größenbestimmung
des durch reverse Transkriptase gebildeten Runoff-Transkripts auf einem
Sequenziergel durch den Vergleich mit Sequenzierreaktionen identifiziert,
die durch Didesoxysequenzierung mit demselben Oligonukleotid hergestellt
wurden (Maniatis et al., Molecular Cloning, A Laboratory Manual,
Cold Spring Harbor Laboratory, Cold Spring Harbor, NY, 1982). Die
genauen Spaltstellen der Introns werden durch Klonierung und Sequenzierung
von partiellen cDNA Kopien der pepC RNA identifiziert. Die Erststrangsynthese
wird durch Standardverfahren (Maniatis et al., obige Literaturstelle)
ausgeführt,
mit der Ausnahme, dass das primende Oligonukleotid das Oligo C (komplementär zu den
Nukleotiden 923 bis 944 der SEQ ID Nr. 1) ist. Diese cDNA wird mittels
der Oligos B (entspricht den Nukleotiden 631 bis 657 der SEQ ID
Nr. 1) und C einer PCR unterzogen und in pTZ18R kloniert. (Es wird
angemerkt, dass das Oligo B zusätzlich
eine BamHI Schnittstelle an dessen 5'-Ende aufweist und das Oligo C zusätzlich eine
EcoRI Schnittstelle). Beide Stränge
von zwei unabhängigen
Klonen werden komplett sequenziert. Die gesamte Länge der
durch das pepC Gen gebildeten mRNA wird durch Northern Analyse mittels
des 3,2 kb EcoRI-BamHI Fragments als Sonde bestimmt (Maniatis et
al, obige Literaturstelle) und wird mit einer Größe zwischen 1,5 und 1,8 kb
bestimmt, die der entspricht, welche aus der Größe des offenenen Leserahmens
und der Position der Transkriptionsstartstelle erwartet wird.
-
Beispiel 6: Genomische
Zerstörung
von PEPC
-
Beispiel 6.1: Konstruktion
von pTZPEPCE
-
Das Plasmid pTZPEPC wird mit BamHI
verdaut, mit T4 Polymerase behandelt und in Gegenwart eines zehnfachen Überschusses
an unphosphorylierten EcoRI Linkern (5'-GGAATTCC) ligiert. Nach einer Transformation
in E. coli wird das korrekte Plasmid mit EcoRI Schnittstellen, die
beide Seiten des pepC Gens flankieren, durch ein Miniscreening identifiziert.
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Beispiel 6.2: Konstruktion
von pAXI
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Das Plasmid pCG59D7, das aus Escherichia
coli BJ5138/pCG59D7 (DSM 3968) erhalten werden kann, wird mit XbaI
verdaut und das Fragment, das das gesamte A. niger pyrA Gen enthält, wird
gereinigt. Dieses wird in die XbaI Schnittstelle von pTZ18R unter
Bildung von Plasmid pAXI kloniert (hinterlegt als DSM 7017).
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Beispiel 6.3: Konstruktion
von pPEPCPYRA
-
Das 4 kb XbaI Fragment, das das pyrA
Gen enthält,
wird aus pAXI ausgeschnitten und von den Vektorsequenzen gereinigt.
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2 μg
von pTZPEPCE werden mit BglII gemäß den Empfehlungen des Herstellers
geschnitten und dann mit Phenol extrahiert, mit Ethanol gefällt und
erneut in 20 μl
Wasser rückgelöst. Diese
DNA wird dann mit bakterieller, alkalischer Phosphatase behandelt,
um die 5' Phosphatgruppen
zu entfernen, wie dies vom Hersteller empfohlen wird. Das 5 kb Fragment
wird aus einem Gel gereinigt.
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Beide obigen Fragmente werde mit
T4 Polymerase gemäß den Angaben
des Herstellers behandelt und mit Phenol extrahiert und mit Ethanol
gefällt.
Die zwei Fragmente werden zusammengemischt und ligiert. Nach einer
Transformation von E. coli werden die Kolonien, die die korrekten
Plasmide tragen, durch Restriktionsverdau von Plasmidminipräparationen
identifiziert.
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pPEPCPYRA besteht aus dem pTZ18R
Vektor, der ein EcoRI Fragment enthält, das das PEPC Gen enthält, worin
das zentrale BglII Fragment, das sowohl für das Histidin und das Serin
im aktiven Zentrum kodiert, durch ein XbaI DNA Fragment ersetzt
wurde, das die Orotidinmonophosphatdecarboxylase kodiert.
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Beispiel 6.4: Transformation
von A. niger
-
10 μg von Plasmid pPEPCPYRA werden
vollständig
mit EcoRI verdaut. Die Vollständigkeit
des Verdaus wird durch Auftragen eines Aliquots auf einem Gel überprüft und die
restliche DNA wird mit Phenol extrahiert, mit Ethanol gefällt und
in 20 μl
sterilem Wasser resuspendiert.
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Konidiosporen des auxotrophen A.
niger An8 (DSM 3917) werden für
4 Tage bei 28°C
auf Vollmedium angezogen, bis sie voll sporulieren. 2 × 108 Konidiosporen werden zur Beimpfung von
200 ml Minimalmedium verwendet, das mit 1 g/l Arginin und Undin
supplementiert ist.
-
Nach 20 Stunden Wachstum bei 28°C bei 180
Upm wird das Myzel durch Filtration durch Miracloth geerntet, zweimal
mit 10 ml 0,8 M KCl, 50 mM CaCl2 gewaschen
und in 20 ml 0,8 M KCl, 50 mM CaCl2, 0,5 mg/ml
Novozym 234 (Novo Industries) resuspendiert. Das Gemisch wird in
einem Schüttelwasserbad
(30°C, 50
Upm) inkubiert, bis ausreichend Protoplasten freigesetzt wurden
(mikroskopisch nach 90–120
Minuten detektiert). Die Protoplastensuspension wird durch einen
Glaswollestopfen in einem Trichter filtriert, um den Myzeldebris
zu entfernen. Die Protoplasten werden durch milde Zentrifugation
(10 Minuten, 2000 Upm) bei Raumtemperatur pelletiert und zweimal
mit 10 ml 0,8 M KCl, 50 mM CaCl2 gewaschen.
Die Protoplasten werden schließlich
in 200–500 μl an 0,8
M KCl, 50 mM CaCl2 unter Bildung einer Konzentration
an 1 × 108 Sphäroplasten
pro ml resuspendiert.
-
Zur Transformation wird ein 200 μl Aliquot
der Protoplastensuspension mit 5 μg
der mit EcoRI verdauten pPEPCPYRA in 50 μl PCT (10 mM Tris-HCl pH 7,5,
50 mM CaCl2, 25% PEG 6000) inkubiert. Das
Inkubationsgemisch wird für
20 Minuten auf Eis gehalten, es werden weitere 2 ml PCT zugegeben
und das Gemisch wird für
weitere 5 Minuten bei Raumtemperatur inkubiert. 4 ml an 0,8 M KCl,
50 mM CaCl2 werden zugegeben und 1 ml Aliquots
der schließlichen
Transformationslösung
werden mit flüssigem
Minimalagarmedium (Minimalmedium + 1 g/l Arginin + 10 g/l Bacto-Agar
(Difco)) gemischt, das mit 0,8 M KCl stabilisiert ist. Das Gemisch wird
sofort auf Agarplatten desselben Mediums gegossen und bei 30°C inkubiert.
-
Nach 2–3 Tagen Wachstum bei 28°C erscheinen
stabile Transformanden als stark wachsende und sporulierende Kolonien
auf einem Hintergrundwachstum von vielen hundert kleinen, vermutlich
abgestorbenen Transformanden.
-
Beispiel 6.5: Identifizierung
von Genzerstörungen
-
Aus den stabilen Kolonien werden
einzelne Sporensuspensionen hergestellt und auf frischen Minimalplatten
plus Arginin ausgestrichen. Es werden einzelne Kolonien selektiert
und erneut ausgestrichen, um reine Kulturen zu ergeben. Diese werden
verwendet, um 200 ml flüssiges
Minimalmedium anzuimpfen, das mit 1 g/l Arginin versetzt ist. Nach
24 h bei 30°C
und einem Schütteln
bei 180 Upm wird das Myzel auf Filterpapier geerntet und das Kissen
wird gefriergetrocknet. Nach dem Trocknen wird die DNA aus einzelnen
Kissen durch Mahlen der Kissen zu einem feinen Pulver mit Stößel und
Mörser
präpariert.
60 mg dieses Pulvers werden in 3 ml 1% Natriumdodecylsulfat, 0,1%
Tween 80 und 1 M Ammoniumacetat durch Vortexen resuspendiert. Dies wird
bei 65°C
für 20
Minuten mit zeitweisem Mischen erhitzt. Der Zelldebris wird von
der DNA Lösung
durch Zentrifugation bei 15 000 Upm für 5 Minuten abgetrennt. Der Überstand
wird zweimal mit Phenol und zweimal mit Chloroform extrahiert und
mit Ethanol gefällt.
Das DNA Pellet wird in 100 μl
sterilem TE rückgelöst.
-
20 μl jeder DNA werden mit BglII
in Gegenwart von 1 μg
RNAse A für
1 Stunde verdaut. Dies wird auf einem Agarosegel aufgetrennt und
auf eine Nitrocellulosemembran überführt und
eingebacken. Das EcoRI Fragment von pTZPEPC, das das PEPC Gen enthält, wird
gereinigt, durch Nick-Translation markiert und zur Sondierung der
Filter verwendet. Stämme,
die eine Zerstörung
des pepC Gens aufweisen, erkennt man leicht, da ihnen das hybridisierende
1,2 kb BglII Fragment fehlt und sie eine veränderte Mobilität der zwei
anderen flankierenden Fragmente aufweisen.
-
Einer dieser Stämme wird auf Medien plattiert,
die Uridin und 5-Fluororotsäure
enthalten. Mutanten mit einer Pyrimidinauxotrophie werden durch
das stärkere
Wachstum auf diesen Medien identifiziert und gepickt und durch Ausstreichen
auf Einzelkolonien gereinigt.
-
Beispiel 6.6: Herstellung
von Interferon im pepC– A. niger Stamm
-
Einer der in Beispiel 6.5 isolierten
pepC– A.
niger An8 Stämme
wird als Wirt für
eine anschließende Transformation
mit pyrA+ enthaltenden Plasmiden und Expressionskassetten
verwendet, die ein heterologes Gen für Interferon enthalten.
-
Konidiosporen der Uridin-auxotrophen
pepC– Mutante
von A. niger An8 werden für
4 Tage bei 28°C
in Vollmedium angezogen, bis sie voll sporulieren. 2 × 108 Konidiosporen werden zur Beimpfung von
200 ml Minimalmedium verwendet, das mit 1 g/l Arginin und Uridin
supplementiert ist.
-
Nach 20 Stunden Wachstum bei 28°C und 180
Upm wird das Myzel durch Filtration durch Miracloth geerntet, zweimal
mit 10 ml an 0,8 M KCl, 50 mM CaCl2 gewaschen
und in 20 ml an 0,8 M KCl, 50 mM CaCl2, 0,5
mg/ml Novozym 234 (Novo Industries) resuspendiert. Das Gemisch wird
in einem Schüttelwasserbad (30°C, 50 Upm)
inkubiert, bis ausreichend Protoplasten freigesetzt wurden (mikroskopisch
nach 90–120
Minuten detektiert). Die Protoplastensuspension wird durch einen
Glaswollestopfen in einem Trichter filtriert, um den Myzeldebris
zu entfernen. Die Protoplasten werden durch milde Zentrifugation
(10 Minuten, 2000 Upm) bei Raumtemperatur pelletiert und zweimal
mit 10 ml 0,8 M KCl, 50 mM CaCl2 gewaschen.
Die Protoplasten werden schließlich
in 200–500 μl an 0,8
M KCl, 50 mM CaCl2 unter Bildung einer Konzentration
an 1 × 108 pro ml resuspendiert.
-
Zur Transformation wird ein 200 μl Aliquot
der Protoplastensuspension mit 5 μg
an pCG59D7 (DSM 3968) und 50 μg
an pGIIss-IFN AM119 oder pGII-IFN AM119 DNA (beide Plasmide sind
in
EP 0 421 919 A beschrieben)
in 50 μl
PCT (10 mM Tris-HCl pH 7,5, 50 mM CaCl
2,
25% PEG 6000) inkubiert. Das Inkubationsgemisch wird für 20 Minuten
auf Eis gehalten, es werden weitere 2 ml PCT zugegeben und das Gemisch
wird für
weitere 5 Minuten bei Raumtemperatur inkubiert. 4 ml an 0,8 M KCl,
50 mM CaCl
2 werden zugegeben und 1 ml Aliquots
der schließlichen
Transformationslösung
werden mit flüssigem
Minimalagarmedium (Minimalmedium + 1 g/l Arginin + 10 g/l Bacto-Agar
(Difco)) gemischt, das mit 0,8 M KCl stabilisiert ist. Die Gemische werden
sofort auf Agarplatten desselben Mediums gegossen und bei 30°C inkubiert.
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Nach 2–3 Tagen Wachstum bei 28°C erscheinen
stabile Transformanden als stark wachsende und sporulierende Kolonien
auf einem Hintergrundwachstum von vielen hundert kleinen, vermutlich
abgestorbenen Transformanden.
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Die Transformanden werden gepickt
und auf eine Interferonexpression analysiert. Die Interferonaktivität wird gemäß dem Verfahren
von Armstrong (J. A. Armstrong, Apll. Microbiol. 21; 732 (1971))
mittels humaner CCL-23 Zellen und dem vesikulären Stomatitisvirus (VSV) als
Provokationsvirus bestimmt.
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Konidiosporen von Transformanden
werden einzeln in 50 ml eines Präkulturmediums
vorkultiviert (Pectin Slow Set L (Unipectin, SA, Redon, France)
3 g/l, NH4Cl 2 g/l, KHP2O4 0,5 g/l, NaCl 0,5 g/l, Mg2SO4 × 7 H2O 0,5 g/l, Ca2SO4 × 2
H2O 0,5 g/l, pH 7,0, 1% Arginin). Die Vorkultur
wird für
72 Stunden bei 250 Upm und 28°C
inkubiert. 10% der Vorkultur werden zum Beimpfen von 50 ml des Hauptkulturmediums
(Sojabohnenumhl 20 g/l, Pectin Slow Set 5 g/l, 1% Arginin) verwendet.
Die Kultur wird für
72–96
Stunden bei 250 Upm und 28°C angezogen.
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Zu verschiedenen Zeiten (alle 20
Stunden) werden Proben entnommen, die Zellen werden durch Zentrifugation
pelletiert und durch Gefriertrocknung und trockene Vermahlung aufgebrochen.
Der Überstand
und die Zellextrakte werden beide auf Interferonaktivität getestet,
wie dies beschrieben ist (siehe oben). Die Hauptmenge an Interferonaktivität wird bei
Transformanden, die pGIIss-IFN AM119 enthalten, ins Medium sekretiert, während bei
Transformanden, die pGII-IFN AM119 enthalten, sie hautsächlich im
Zellextrakt vorkommt.
-
Beispiel 7: Überexpression
von pepC in A. niger
-
Beispiel 7.1: Überexpression
von mehrfachen Kopien
-
A. niger An8 wird mit 1 μg pAXI plus
10 μg pTZPEPC
transformiert, um Uridinprototrophe zu isolieren. Die Kolonien werden
gereinigt und die DNA wird wie oben beschrieben präpariert.
Southern Blots mittels des Eco-RI-BamHI
Fragments von pTZPEPC zeigen, dass einige Transformanden eine einzelne
Kopie von pTZPEPC integriert in das Genom enthalten, während andere
bis zu und über
10 zusätzliche
Kopien in ihrem Genom aufweisen. Diese Stämme bilden entsprechend mehr
proteolytische Aktivität
und sind mitotisch stabiler.
-
Beispiel 7.2: Überexpression
von pepE aus Genfusionen
-
Das Plasmid pGW1100 (hinterlegt als
DSM 5747) wird mit BamHI und SacI geschnitten. Das 1,2 kb Fragment,
das den Pyruvatkinasepromotor und das 5'-Ende umfasst, wird gereinigt, mit T4
Polymerase behandelt und in die BamHI Einzelschnittstelle von pTZPEPC
am 5'-Ende des pepC
Klons kloniert, die ebenfalls mit T4 Polymerase stumpfendig gemacht
wurde und mit alkalischer Phosphatase behandelt.
-
Die korrekten Plasmide werden durch
Miniscreening identifiziert und eines wird ausgewählt und
in einen dut– ung– E.
coli Stamm BW313 transformiert. Dieser wird mit M13K07 unter Bildung
einer einzelsträngigen Uracil-substituierten
DNA von dem Plasmid superinfiziert.
-
Das Oligonukleotid 1 (in SEQ ID Nr.
3 gezeigt) besteht aus 37 Nukleotiden. Die ersten 19 Nukleotide sind
zu den ersten 19 Nukleotiden des offenen Leserahmens des pepC Gens
komplementär
und die letzten 18 sind zu den letzten 18 Nukleotiden vor dem ATG
des Pyruvatkinasegens komplementär.
Zur in vitro Mutagenese dieses Plasmids werden 5 pM des Oliginukleotids
1 am 5'-Ende mit
100 pM ATP durch die Behandlung mit dem Oligo mit 10 E an T4 Polynukleotidkinase
in 50 μl
Kinasepuffer phosphoryliert, wie dies vom Hersteller empfohlen ist.
Die Reaktion wird durch Erhitzen auf 65°C für 10 Minuten beendet.
-
0,2 pM Uracil-enthaltende einzelsträngige DNA
wird mit 0,5 pM phosphoryliertem Oligonukleotid 1 in 20 mM Tris-HCl
pH 7,5, 10 mM MgCl2, 25 mM NaCl in einem
Endvolumen von 10 μl
phosphoryliert. Das Gemisch wird bei 65°C für 5 Minuten inkubiert, langsam
auf Raumtemperatur über
60 Minuten abgekühlt
und für 15
Minuten auf Eis gestellt. Dann werden 2 μl 500 μM dNTP, 1,5 μl 10 mM ATP, 1 ml T7 DNA Polymerase
(12 E/μl
Pharmacia) und 1 μl
T4 DNA Ligase (1,2 E/μl
BRL) zum Gemisch gegeben und dieses Polymerisationsgemisch wird
für 15
Minuten bei 37°C
inkubiert. Die Reaktion wird durch Erhitzen bei 65°C für 5 Minuten
beendet und zur Transformation von E. coli DH5αF' verwendet.
-
Die korrekten Plasmide werden durch
den Verdau von Plasmidminipräparationen
identifiziert. Es werden 3 ausgewählt und das EcoRI Fragment
wird vollständig
mittels synthetischer Oligonukleotide sequenziert. Ein Plasmid,
das eine perfekte Fusion des Pyruvatkinasepromotors mit dem offenen
Leserahmen des pepC Gens enthält,
das pPKIPEPCA genannt wird, wird mit pAXI zur Cotransformation von
A. niger An8 zur Uridinprototrophie verwendet.
-
Die Anwesenheit der pki-pepC Fusion
wird durch die Präparation
von DNA aus einzelnen gereinigten Transformanden und deren Verwendung
für eine
Southern Analyse mittels Sonden von pki und pepC bestätigt. Die
Stämme,
die eine oder mehrere Kopien dieser Genfusion in ihrem Genom integriert
aufweisen, weisen mehr proteolytische Aktivität auf wenn die Zellen schnell
auf Glucose als C-Quelle angezogen werden.
-
Beispiel 8: Expression
von nepC in anderen Organismen: Expression in Hefe
-
Das Plasmid pPKIPEPCA wird in vitro
mit den zwei synthetischen Oligonukleotiden mutagenisiert, die in
der Sequenzliste unter SEQ ID Nr. 4 und 5 gezeigt sind. Das Erstere
bildet eine EcoRI Schnittstelle direkt vor dem ATG von pepC und
das andere eliminiert das gesamte Intron. Dies bildet das Plasmid
pPKIPEPCB, dessen Sequenz durch vollständiges Sequenzieren bestätigt wird.
-
Das 2,8 kb EcoRI-BamHI Fragment,
das direkt vor dem ATG von pepC startet und nach dem pepC Terminator
endet, wird gereinigt und zusammen mit dem 520 bp BamHI-EcoRI Fragment
von pFBY129 (hinterlegt als DSM 7016), das den GAL10 Hefepromotor
enthält,
in die SnaBI Schnittstelle des auf dem Hefe 2 μ basierenden Vektor pFBY25 (hinterlegt
als DSM 7020) ligiert. Ein korrektes Plasmid wird durch Restriktionsverdau
identifiziert.
-
Dieses Plasmid, nämlich pFBY138, wird in Hefe
transformiert und bildet das PepC Protein, wenn die Genfusion mit
Galactose induziert wird.
-
Beispiel 9: Isolierung
einer DNA Sonde zum Screening auf Subtilisin-ähnliche Serinproteasen von
A. niger
-
Beispiel 9.1: Entwurf
von degenerierten PCR (Polymerasekettenreaktion) Primern
-
Die Polymerasekettenreaktion (Saiki
et al., Science 230: 1350–1354
(1985)) wird zur Isolierung von Sonden für dieses Screening verwendet.
Die zwei Regionen, die jeweils die Reste Histidin und Serin des
aktiven Zentrums enthalten sind unter den unterschiedlichen Proteasen
der Subtilisinklasse gut konserviert. Eine Konsensusaminosäuresequenz
wird für
jede dieser Regionen abgeleitet und die DNA Sequenzen, die zur Kodierung
dieser zwei Aminosäuresequenzen
fähig sind,
werden abgeleitet. Um das Ausmaß der
Degeneriertheit zu reduzieren werden zwei Primer für die konservierten
Regionen entworfen. PCR Oligo 1 und PCR Oligo 2 (jeweils in SEQ
ID Nr. 8 und 9 gezeigt) entsprechen der His Region im aktiven Zentrum
und PCR Oligo 3 und PCR Oligo 4 (jeweils in SEQ ID Nr. 10 und 11
gezeigt) entsprechen der Ser Region des aktiven Zentrums. Um die
spätere
Subklonierung der PCR Produkte zu erleichtern enthalten die PCR
Oligos 1 und 2 auch eine BamHI Schnittstelle und die PCR Oligos
3 und 4 eine EcoRI Schnittstelle nahe an ihren 5'-Enden.
-
Beispiel 9.2: Amplifizierung
der genomischen DNA von A. niger
-
Es wird genomische DNA von A. niger
isoliert, wie dies in Beispiel 1 beschrieben ist. Es werden vier Amplifizierungsreaktionen
mittels einer paarweisen Kombination der vier oben beschriebenen
PCR Oligos ausgeführt.
Das Reaktionsgemisch für
die Polymerasekettenreaktion enthält insgesamt 100 ng der genomischen
DNA von A. niger, 100 pmol von jedem der Primer, 10 mM Tris-HCl,
50 mM KCl, 1,5 mM MgCl2, 1 mg/ml Gelatine
(pH 8,3) und 5 Einheiten Taq DNA Polymerase in insgesamt 50 μl. Die DNA
wird bei 94°C
für 30
Sekunden denaturiert und dann werden die Primer bei 42°C für 40 Sekunden
aneliert und der Verlängerungsschritt
wird für
60 Sekunden bei 72°C
ausgeführt.
Diese 3 Schritte werden dann vierzigmal wiederholt.
-
Beispiel 9.3: Isolierung
und Charakterisierung der PCR Produkte
-
Die Produkte der Amplifizierungsreaktionen
werden auf einem 1% Agarosegel getrennt und die DNA Fragmente werden
aus dem Gel durch Elektroelution isoliert, wie dies oben beschrieben
ist. Die isolierten Fragmente (200–300 ng) werden mit Phenol
und dann mit Chloroform extrahiert und dann mit Ethanol gefällt. Nach
der Zentrifugation werden die DNA Pellets getrocknet und dann in
10 μl TE
Puffer gelöst.
Diese DNA wird dann mit 10 Einheiten der Restriktionsenzyme BamHI
und EcoRI in einem Volumen aus 20 μl für 1 Stunde bei 37°C im Puffer
verdaut, der vom Hersteller (BRL) empfohlen ist. Nach einer Extraktion
mit Phenol und Chloroform und einer Fällung mit Ethanol wird die
verdaute DNA pelletiert, getrocknet und in 10 μl TE Puffer rückgelöst. Die
DNA Konzentration wird durch eine Agarosegelelektrophorese gefolgt
von einer Visualisierung der DNA Bande unter UV Licht abgeschätzt.
-
Der pTZ18R Vektor wird durch einen
Verdau mit BamHI und EcoRI unter den vom Hersteller (BRL) empfohlenen
Bedingungen präpariert
und dann extrahiert und mit Ethanol gefällt, wie dies oben beschrieben ist.
-
100 ng jedes der isolierten PCR Fragmente
werden zusammen mit 100 ng des wie oben beschrieben präparierten
pTZ18R Vektors in einem Volumen von 20 μl mit 1 Einheit T4 DNA Ligase
zusammen ligiert. Die Pufferbedingungen sind die, welche vom Hersteller
(BRL) empfohlen werden. Nach der Inkubation des Reaktionsgemisches
bei 16°C
für 16
Stunden wird es zur Transformation des E. coli DH5αF' Stamms verwendet. Die
Zellen werden auf LB Agarplatten plattiert, die 25 μg/ml Ampicillin,
0,005% X-Gal und 0,05 mM IPTG enthalten und über Nacht bei 37°C inkubiert.
-
Mehrere einzelne weiße Kolonien
werden zur Herstellung von Übernachtkulturen
in 5 ml LB Medium verwendet, das mit 0,1% Glucose und 25 μg/ml Ampicillin
supplementiert ist. Diese Kulturen werden zur Isolierung der Plasmid
DNA mittels Minipräparationsverfahren
von Holmes und Quigley verwendet (D. S. Holmes und M. Quigley, Anal.
Biochem. 114: 193 (1981)). Die Plasmide werden mit den Restriktionsenzymen
BamHI und EcoRI gemäß den Empfehlungen
des Herstellers (BRL) verdaut. Die Plasmide, die Fragmente enthalten, werden
weiter analysiert.
-
Inserts von ausgewählten Plasmiden
werden durch das Didesoxykettenabbruchverfahren (Sauger et al.,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 74: 5463–5467 (1977)) mittels synthetischer
Oligonukleotidprimer und Sequenase (United States Biochemical Corp.)
sequenziert.
-
Beispiel 9.4: Computeranalyse
der Sequenzen der PCR Produkte
-
Die Nukelotidsequenzen der obigen
Inserts werden mit allen DNA Sequenzen in den kombinierten Gen-Bank und EMBL Datenbanken
verglichen. Eine von ihnen, die eine starke Homologie zu den DNA
Sequenzen zeigt, die für
Proteasen vom Subtilisintyp kodieren, wird als Sonde ausgewählt und
PCR Sonde genannt, um anschließend
die Genbank von A. niger zu screenen. Die Sequenz dieses Fragments
(ohne PCR Primer) ist die zwischen den Nukleotiden 1474 und 2020
in der in SEQ ID Nr. 6 gezeigten Sequenz.
-
Beispiel 10: Screening
der A. niger N400 Genbank mit der PCR Sonde
-
Filter für die Plaquehybridisierung
der oben beschriebenen Genbank des Aspergillus niger Stamms N400
werden hergestellt (Beispiel 1) und gemäß Beispiel 3 prähybridisiert.
-
Nach einer Hybridisierung für 14 bis
16 Stunden bei 65°C
werden die Filter einmal in 250 ml 2 × SSC, 0,1 % SDS für eine halbe
Stunde bei Raumtemperatur gewaschen, wonach ein Waschen bei Raumtemperatur in
einem zweimaligen Wechsel von 250 ml 0,2 × SSC, 0,1% SDS jeweils für 20 Minuten
und schließlich
zweimal in 250 ml 0,2 × SSC,
0,1% SDS jeweils bei 65°C
für 20
Minuten erfolgt. Die Filter werden getrocknet und einem Kodak XARS
Film für
1 bis 3 Tage bei –70°C mittels
einer Verstärkerfolie
exponiert.
-
Auf diese Weise erhält man 5
positive Signale aus den sechs gescreenten Platten. Positive Plaques werden
mit einer sterilen Pasteurpipette durch sorgfältige Positionierung der Platten
auf dem Autoradiogramm mittels der Tintenmarkierungen ausgestochen.
Die Agarstücke,
die die positiven Plaques enthalten, werden zu 1 ml SM gegeben und
2,5 μl Chloroform
werden zugegeben. Die Phagen können
dann für
1 Stunde bei Raumtemperatur aus dem Agar diffundieren, wobei zeitweise
gevortext wird und dann wird über
Nacht bei 4°C
inkubiert. Der Agar und der Zelldebris werden durch Zentrifugation
für 5 Minuten
entfernt, 2,5 μl
Chloroform werden zugegeben und die Phagenstammlösungen werden bei 4°C gelagert.
-
Die positiven Klone werden λa, λb, λe, λd und λe genannt.
Da die Phagen mit hoher Dichte plattiert werden, werden die positiven
Plaques zweimal durch die Plattierung bei niedriger Dichte und der
Wiederholung der Replikaplattieurng, Hybridisierung und Picken der
positiven Plaques gereinigt.
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Beispiel 11: Charakterisierung
der Lambda-Klone
-
Beispiel 11.1: Isolierung
der Lambda DNA und Restriktionsanalyse der A. niger N400 pepD Klone
-
Die Lambda DNA wird wie in Beispiel
4.1 beschrieben isoliert.
-
Es wird durch Restriktionsanalyse
festgestellt, dass alle 5 Phagen λa
bis λe Inserts
enthalten, die von derselben Region des A. niger Genoms stammen
und es wird eine partielle Restriktionskarte der genomischen Region
konstruiert.
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2 μg
der Phagen DNA werden mit 20 Einheiten von EcoRI oder BamHI in einem
Volumen von 20 μl
für 1 Stunde
bei 37°C
im Puffer verdaut, der vom Hersteller (BRL) empfohlen wird und dann
für 10
Minuten auf 65°C
erhitzt. Die Proben werden auf einem 0,7% Agarosegel getrennt und
photographiert. Die DNA wird auf eine Nitrocellulosemembran überführt und
mit der markierten PCR Sonde hybridisiert.
-
Es ist klar aus diesen Verdauansätzen, dass
die 5 Phagen eine etwa 5,5 kb große überlappende Region enthalten,
die mit der PCR Sonde hybridisiert und daher das meiste, wenn auch
nicht das gesamte des entsprechenden A. niger Gens enthalten. Ein
6,0 kb langes BamHI Fragment, das diese Region enthält, wird für eine weitere
Analyse ausgewählt.
-
Beispiel 12: Klonierung
von PEPD in ein Plasmid und dessen Seguenzierung und Charakterisierung
-
Beispiel 12.1: Konstruktion
von pTZPEPD
-
Das 6,0 kb BamHI Fragment wird mit
dem Restriktionsenzym HindIII inkubiert. Nach einer Extraktion mit
Chlorofom wird die DNA gefällt,
durch Zentrifugation pelletiert, in Probenpuffer gelöst und einer
Elektrophorese auf einem 0,6% Agarosegel in 1 x TBE Puffer unterzogen.
Ein Gelstück,
das das 3,0 kb BamHI-HindIII Fragment enthält, wird gewonnen und die DNA
wird elektroeluiert. Diese wird dann mit 100 μl Chloroform extrahiert, mit
Ethanol gefällt
und in 40 μl
TE Puffer rückgelöst. Die
DNA Konzentration wird durch Agarosegelelektrophorese, gefolgt von
einer Visualisierung der Bande unter UV Licht abgeschätzt.
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Der pTZ18R Vektor wird durch einen
Verdau mit BamHI und HindIII unter den vom Hersteller (BRL) empfohlenen
Bedingungen präpariert.
Die DNA wird mit Phenol, Phenol/Choroform (1 : 1) und Chloroform
extrahiert und die DNA wird mit Ethanol gefällt.
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100 ng jedes der obigen Fragmente
werden in einem Reaktionsvolumen von 25 μl zusammen ligiert, das den
von BRL empfohlenen Puffer plus ATP (1 mM) und 1,5 E T4 DNA Ligase
(BRL) enthält.
Das Reaktionsgemisch wird für
16 Stunden bei 16°C
inkubiert und dann zur Transformation von E. coli DH5αF' Zellen verwendet.
Die Zellen werden auf LB Agarplatten plattiert, die 25 μg/ml Ampicillin,
0,005% X-Gal und 0,05 mM IPTG enthalten und über Nacht bei 37°C inkubiert.
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Mehrere einzelne weiße Kolonien
werden zur Herstellung von Übernachtkulturen
in LB Medium verwendet, das mit 0,1% Glucose und 25 mg/ml Ampicillin
supplementiert ist. Diese Kulturen werden zur Isolierung des Plasmids
mittels Minipräparationsverfahren
von Holmes und Quigley verwendet [D. S. Holmes und M. Quigley, Anal.
Biochem. 114: 193 (1981)]. Die Plasmide werden mit mehreren Restriktionsenzymen
gemäß den Empfehlungen
des Herstellers (BRL) und in Gegenwart an RNase A (0,5 mg/ml) verdaut
und die Produkte werden auf einem Agarosegel analysiert. Plasmide,
die zu BamHI-HindIII Fragmenten der erwarteten Größe führen, werden
selektiert und die E. coli Zellen, die sie enthalten, werden in
Glycerin bei –20°C gehalten.
Dieses Plasmid wird pTZPEPD genannt (hinterlegt als DSM 7409).
-
Beispiel 12.2: Nukleotidsequenz
von pepD
-
Der pepD Subklon, ein 3,0 kb BamHI-HindIII
Fragment im pTZ18R Vektor wird vollständig durch das Didesoxykettenabbruchverfahren
[Sanger et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 74: 5463–5467 (1977)]
mittels synthetischer Oligonukleotidprimer und Sequenase (United
States Biochemical Corp.) sequenziert.
-
Die vollständige Nukleotidsequenz ist
in der Sequenzliste unter SEQ ID Nr. 6 gezeigt. Der offene Leserahmen
wird durch Vergleich mit anderen bekannten Serinproteasen der Subtilisinfamilie
identifiziert und wird durch Transkriptionskartierung bestätigt.
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Beispiel 12.3: RNA Kartierung
von PEPD
-
Die gesamte RNA wird aus gemahlenen,
gefriergetrockneten Myzelien hergestellt, die auf Minimalmedium
mit Glucose als Kohlenstoffquelle und Ammoniak als Stickstoffquelle
durch das Verfahren von Frederick und Kinsey angezogen wurden [Curr.
Genet. 18: 53–58
(1990)]. Das 5'-Ende
der Boten-RNA wird durch Hybridisierung der gesamten RNA mit einem
durch 32P endmarkierten Oligonukleotid,
nämlich
Oligo A (komplementär
zu den Nukleotiden 851 bis 876 der SEQ ID Nr. 6) und der Größenbestimmung
des durch reverse Transkriptase gebildeten Runoff- Transkripts auf einem
Sequenziergel durch den Vergleich mit Sequenzierreaktionen identifiziert,
die durch Didesoxysequenzierung mit demselben Oligonukleotid hergestellt
wurden (Maniatis et al., Molecular Cloning, A Laboratory Manual,
Cold Spring Harbor Laboratory, Cold Spring Harbor, NY, 1982). Die
genauen Spaltstellen der Introns werden durch Klonierung und Sequenzierung
von partiellen cDNA Kopien der pepD RNA identifiziert. Die Erststrangsynthese
wird durch Standardverfahren (Maniatis et al., obige Literaturstelle)
ausgeführt,
mit der Ausnahme, dass das primende Oligonukleotid das Oligo C (komplementär zu den
Nukleotiden 1914 bis 1941 der SEQ ID Nr. 6) ist. Diese cDNA wird
mittels der Oligos B (entspricht den Nukleotiden 1102 bis 1129 der
SEQ ID Nr. 6) und C einer PCR unterzogen und in pTZ18R kloniert.
Es wird angemerkt, dass die Nukleotide 1107–1109 (GGT) durch das ATG in
Oligo B ersetzt werden und so eine neue BamHI Schnittstelle gebildet
wird. Ähnlich
werden die Nukleotide 1932 (A) und 1935 (A) jeweils durch G und T
in Oligo C ersetzt, wobei eine neue HindIII Schnittstelle erzeugt
wird. Beide Stränge
von zwei unabhängigen Klonen
werden komplett sequenziert. Die gesamte Länge der durch das pepD Gen
gebildeten mRNA wird durch Northern Analyse mittels des 3,0 kb EcoRI-HindIII
Fragments als Sonde bestimmt (Maniatis et al, obige Literaturstelle)
und wird mit einer Größe zwischen
1,4 und 1,7 kb bestimmt, die der entspricht, welche aus der Größe des offenenen
Leserahmens und der Position der Transkriptionsstartstelle erwartet
wird.
-
Beispiel 13: Genomische
Zerstörung
von PEPD
-
Beispiel 13.1: Konstruktion
von pPEPCPYRA
-
Das 4 kb XbaI Fragment, das das pyrA
Gen enthält,
wird aus pAXI (DSM 7017) ausgeschnitten und von den Vektorsequenzen
gereinigt.
-
2 μg
von pTZPEPD werden mit NheI und NcoI gemäß den Empfehlungen des Herstellers
geschnitten und dann mit Phenol extrahiert, mit Ethanol gefällt und
erneut in 20 μl
Wasser rückgelöst. Diese
DNA wird dann mit bakterieller, alkalischer Phopshatase behandelt,
um die 5' Phosphatgruppen
zu entfernen, wie dies vom Hersteller empfohlen wird. Das 5,3 kb
Fragment, dem das 0,6 kb NheI-NcoI Fragment fehlt, das die aktiven Stellen
His und Ser enthält,
wird aus einem Gel gereinigt.
-
Beide obigen Fragmente werden mit
T4 Polymerase gemäß den Angaben
des Herstellers behandelt und mit Phenol extrahiert und mit Ethanol
gefällt.
Die zwei Fragmente werden zusammengemischt und ligiert. Nach einer
Transformation von E. coli werden die Kolonien, die die korrekten
Plasmide tragen, durch Restriktionsverdau von Plasmidminipräparationen
identifiziert.
-
pPEPDPYRA besteht aus dem pTZ18R
Vektor, der ein BamHI-HindIII Fragment enthält, das das pepD Gen enthält, worin
das zentrale NheI-NcoI Fragment, das sowohl für die aktiven Stellen Histidin
und das Serin kodiert, durch ein XbaI DNA Fragment ersetzt wurde,
das die Orotidinmonophosphatdecarboxylase kodiert.
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Beispiel 13.4: Transformation
von A. niger
-
10 μg von Plasmid pPEPDPYRA werden
vollständig
mit EcoRI verdaut. Die Vollständigkeit
des Verdaus wird durch Auftragen eines Aliquots auf einem Gel überprüft und die
restliche DNA wird mit Phenol extrahiert, mit Ethanol gefällt und
in 20 μl
sterilem Wasser resuspendiert.
-
Konidiosporen des auxotrophen A.
niger An8 (DSM 3917) werden für
4 Tage bei 28°C
auf Vollmedium angezogen, bis sie voll sporulieren. 2 × 108 Konidiosporen werden zur Beimpfung von
200 ml Minimalmedium verwendet, das mit 1 g/l Arginin und Uridin
supplementiert ist.
-
Nach 20 Stunden Wachstum bei 28°C bei 180
Upm wird das Myzel durch Filtration durch Miracloth geerntet, zweimal
mit 10 ml 0,8 M KCl, 50 mM CaCl2 gewaschen
und in 20 ml 0,8 M KCl, 50 mM CaCl2, 0,5 mg/ml
Novozym 234 (Novo Industries) resuspendiert. Das Gemisch wird in
einem Schüttelwasserbad
(30°C, 50
Upm) inkubiert, bis ausreichend Protoplasten freigesetzt wurden
(mikroskopisch nach 90–120
Minuten detektiert). Die Protoplastensuspension wird durch einen
Glaswollestopfen in einem Trichter filtriert, um den Myzeldebris
zu entfernen. Die Protoplasten werden durch milde Zentrifugation
(10 Minuten, 2000 Upm) bei Raumtemperatur pelletiert und zweimal
mit 10 ml 0,8 M KCl, 50 mM CaCl2 gewaschen.
Die Protoplasten werden schließlich
in 200–500 μl an 0,8
M KCl, 50 mM CaCl2 unter Bildung einer Konzentration
an 1 × 108 Sphäroplasten
pro ml resuspendiert.
-
Zur Transformation wird ein 200 μl Aliquot
der Protoplastensuspension mit 5 μg
der mit EcoRI verdauten pPEPDPYRA in 50 μl PCT (10 mM Tris-HCl pH 7,5,
50 mM CaCl2, 25% PEG 6000) inkubiert. Das
Inkubationsgemisch wird für
20 Minuten auf Eis gehalten, es werden weitere 2 ml PCT zugegeben
und das Gemisch wird für
weitere 5 Minuten bei Raumtemperatur inkubiert. 4 ml an 0,8 M KCl,
50 mM CaCl2 werden zugegeben und 1 ml Aliquots
der schließlichen
Transformationslösung
werden mit flüssigem
Minimalagarmedium (Minimalmedium + 1 g/l Arginin + 10 g/l Bacto-Agar
(Difco)) gemischt, das mit 0,8 M KCl stabilisiert ist. Das Gemisch wird
sofort auf Agarplatten desselben Mediums gegossen und bei 30°C inkubiert.
-
Nach 2–3 Tagen Wachstum bei 28°C erscheinen
stabile Transformanden als stark wachsende und sporulierende Kolonien
auf einem Hintergrundwachstum von vielen hundert kleinen, vermutlich
abgestorbenen Transformanden.
-
Beispiel 13.5: Identifizierung
von Genzerstörungen
-
Aus den stabilen Kolonien werden
einzelne Sporensuspensionen hergestellt und auf frischen Minimalplatten
plus Arginin ausgestrichen. Es werden einzelne Kolonien selektiert
und erneut ausgestrichen, um reine Kulturen zu ergeben. Diese werden
verwendet, um 200 ml flüssiges
Mininalmedium anzuimpfen, das mit 1 g/l Arginin versetzt ist. Nach
24 h bei 30°C
und einem Schütteln
bei 180 Upm wird das Myzel auf Filterpapier geerntet und das Kissen
wird gefriergetrocknet. Nach dem Trocknen wird die DNA aus einzelnen
Kissen durch Mahlen der Kissen zu einem feinen Pulver mit Stößel und
Mörser
präpariert.
60 mg dieses Pulvers werden in 3 ml 1% Natriumdodecylsulfat, 0,1%
Tween 80 und 1 M Ammoniumacetat durch Vortexen resuspendiert. Dies wird
bei 65°C
für 20
Minuten mit zeitweisem Mischen erhitzt. Der Zelldebris wird von
der DNA Lösung
durch Zentrifugation bei 15 000 Upm für 5 Minuten abgetrennt. Der Überstand
wird zweimal mit Phenol und zweimal mit Chloroform extrahiert und
mit Ethanol gefällt.
Das DNA Pellet wird in 100 μl
sterilem TE rückgelöst.
-
20 μl jeder DNA werden mit NheI
und NcoI in Gegenwart von 1 μg
RNAse A für
1 Stunde verdaut. Dies wird auf einem Agarosegel aufgetrennt und
auf eine Nitrocellulosemembran überführt und
eingebacken. Das HindIII-BamHI Fragment von pTZPEPD, das das pepD
Gen enthält,
wird gereinigt, durch Nick-Translation markiert und zur Sondierung
der Filter verwendet. Stämme,
die eine Zerstörung
des pepD Gens aufweisen, erkennt man leicht, da ihnen das hybridisierende
0,6 kb NheI-NhoI Fragment fehlt und sie eine veränderte Mobilität der zwei
anderen flankierenden Fragmente aufweisen.
-
Einer dieser Stämme wird auf Medien plattiert,
die Uridin und 5-Fluororotsäure
enthalten. Mutanten mit einer Pyrimidinauxotrophie werden durch
das stärkere
Wachstum auf diesen Medien identifiziert und gepickt und durch Ausstreichen
auf Einzelkolonien gereinigt.
-
Beispiel 13.6: Herstellung
von Interferon im pepD– A. niger Stamm
-
Einer der in Beispiel 6.5 isolierten
pepD– A.
niger An8 Stämme
wird als Wirt für
eine anschließende Transformation
mit pyrA+ enthaltenden Plasmiden und Expressionskassetten
verwendet, die ein heterologes Gen für Interferon enthalten.
-
Konidiosporen der Uridin-auxotrophen
pepD– Mutante
von A. niger An8 werden für
4 Tage bei 28°C
in Vollmedium angezogen, bis sie voll sporulieren. 2 × 108 Konidiosporen werden zur Beimpfung von
200 ml Minimalmedium verwendet, das mit 1 g/l Arginin und Uridin
supplementiert ist.
-
Nach 20 Stunden Wachstum bei 28°C und 180
Upm wird das Myzel durch Filtration durch Miracloth geerntet, zweimal
mit 10 ml an 0,8 M KCl, 50 mM CaCl2 gewaschen
und in 20 ml an 0,8 M KCl, 50 mM CaCl2, 0,5
mg/ml Novozym 234 (Novo Industries) resuspendiert. Das Gemisch wird
in einem Schüttelwasserbad (30°C, 50 Upm)
inkubiert, bis ausreichend Protoplasten freigesetzt wurden (mikroskopisch
nach 90–120
Minuten detektiert). Die Protoplastensuspension wird durch einen
Glaswollestopfen in einem Trichter filtriert, um den Myzeldebris
zu entfernen. Die Protoplasten werden durch milde Zentrifugation
(10 Minuten, 2000 Upm) bei Raumtemperatur pelletiert und zweimal
mit 10 ml 0,8 M KCl, 50 mM CaCl2 gewaschen.
Die Protoplasten werden schließlich
in 200–500 μl an 0,8
M KCl, 50 mM CaCl2 unter Bildung einer Konzentration
an 1 × 108 pro ml resuspendiert.
-
Zur Transformation wird ein 200 μl Aliquot
der Protoplastensuspension mit 5 μg
an pCG59D7 (DSM 3968) und 50 μg
an pGIIss-IFN AM119 oder pGII-IFN AM119 DNA (beide Plasmide sind
in
EP 0 421 919 A beschrieben)
in 50 μl
PCT (10 mM Tris-HCl pH 7,5, 50 mM CaCl
2,
25% PEG 6000) inkubiert. Das Inkubationsgemisch wird für 20 Minuten
auf Eis gehalten, es werden weitere 2 ml PCT zugegeben und das Gemisch
wird für
weitere 5 Minuten bei Raumtemperatur inkubiert. 4 ml an 0,8 M KCl,
50 mM CaCl
2 werden zugegeben und 1 ml Aliquots
der schließlichen
Transformationslösung
werden mit flüssigem
Minimalagarmedium (Minimalmedium + 1 g/l Arginin + 10 g/l Bacto-Agar
(Difco)) gemischt, das mit 0,8 M KCl stabilisiert ist. Die Gemische werden
sofort auf Agarplatten desselben Mediums gegossen und bei 30°C inkubiert.
-
Nach 2–3 Tagen Wachstum bei 28°C erscheinen
stabile Transformanden als stark wachsende und sporulierende Kolonien
auf einem Hintergrundwachstum von vielen hundert kleinen, vermutlich
abgestorbenen Transformanden.
-
Die Transformanden werden gepickt
und auf eine Interferonexpression analysiert. Die Interferonaktivität wird gemäß dem Verfahren
von Armstrong (J. A. Armstrong, Apll. Microbiol. 21; 732 (1971))
mittels humaner CCL-23 Zellen und dem vesikulären Stomatitisvirus (VSV) als
Provokationsvirus bestimmt.
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Konidiosporen von Transformanden
werden einzeln in 50 ml eines Präkulturmediums
vorkultiviert (Pectin Slow Set L (Unipectin, SA, Redon, France)
3 g/l, NH4Cl 2 g/l, KHP2O4 0,5 g/l, NaCl 0,5 g/l, Mg2SO4 × 7 H2O 0,5 g/l, Ca2SO4 × 2
H2O 0,5 g/l, pH 7,0, 1% Arginin). Die Vorkultur
wird für
72 Stunden bei 250 Upm und 28°C
inkubiert. 10% der Vorkultur werden zum Beimpfen von 50 ml des Hauptkulturmedium
(Sojabohnenmehl 20 g/l, Pectin Slow Set 5 g/l, 1% Arginin) verwendet.
Die Kultur wird für
72–96
Stunden bei 250 Upm und 28°C angezogen.
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Zu verschiedenen Zeiten (alle 20
Stunden) werden Proben entnommen, die Zellen werden durch Zentrifugation
pelletiert und durch Gefriertrocknung und trockene Vermahlung aufgebrochen.
Der Überstand
und die Zellextrakte werden beide auf Interferonaktivität getestet,
wie dies beschrieben ist (siehe oben). Die Hauptmenge an Interferonaktivität wird bei
Transformanden, die pGIIss-IFN AM119 enthalten, ins Medium sekretiert, während bei
Transformanden, die pGII-IFN AM119 enthalten, sie hautsächlich im
Zellextrakt vorkommt.
-
Beispiel 14: Überexpression
von pepD in A. niger
-
Beispiel 14.1: Überexpression
von mehrfachen Kopien
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A. niger An8 wird mit 1 μg pAXI plus
10 μg pTZPEPD
transformiert, um Uridinprototrophe zu isolieren. Die Kolonien werden
gereinigt und die DNA wird wie oben beschrieben präpariert.
Southern Blots mittels des HindIII Fragments von pTZPEPD zeigen,
dass einige Transformanden eine einzelne Kopie von pTZPEPD integriert
in das Genom enthalten, während
andere bis zu und über
10 zusätzliche
Kopien in ihrem Genom aufweisen. Diese Stämme bilden entsprechend mehr
proteolytische Aktivität
und sind mitotisch stabiler.
-
Beispiel 14.2: Überexpression
von pepD aus Genfusionen
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Es wird eine Genfusion konstruiert,
die aus der A. niger Pyruvatkinasepromotorregion und der kodierenden
Region und Terminatorregion des A. niger pepD Gens besteht. Die
Fusion wird durch rekombinante PCR konstruiert (R. Higuchi: recombinant
PCR, Seiten 177–183
in Innis et al., (Herausgeber), PCR Protocols, Academic Press, Inc.
(1990)). Es werden 4 Oligonukleotidprimer entworfen, von denen Fusoligo
1, 2 und 3 jeweils in SEQ ID Nr. 12, 13 und 14 gezeigt sind, während Fusoligo
4 komplementär
zur Sequenz zwischen den Nukleotiden 2858 und 2874 in SEQ ID Nr.
1 ist. Fusoligo 1 hybridisiert an den pki Promotor 0,75 kb stromaufwärts des
ATG Startcodons. Fusoligo 2 und 3 überlappen partiell auf den
komplementären
Strängen,
wobei beide Sequenzen des pki Promotors unmittelbar stromaufwärts des
ATG Startcodons und das ATG Codon selbst und auch Sequenzen der
für pepD
kodierenden Region unnittelbar stromabwärs des ATG Codons enthalten.
Fusoligo 4 hybridisiert an die stromabwärts liegende Region des pepD
Gens 0,65 kb stromabwärts
der Translationsstopstelle. Es werden zwei PCR Reaktionen im wesentlichen
wie oben beschrieben hergestellt. In einer ersten Reaktion wird
ein 0,75 kb pki Promotorfragment mittels Fusoligo 1 und 2 und pGW
1100 (DSM 5747) als Matrize amplifiziert. In einer zweiten Reaktion
wird ein 2,0 kb Fragment, das die kodierenden und terminierenden
Regionen von pepD enthält,
mittels Fusoligo 3 und 4 und pTZPEPD als Matrize amplifiziert. Die
Amplifizierungsprodukte werden aus einem Agarosegel gereinigt, vereinigt,
denaturiert und erneut aneliert. Die zwei Fragmente bilden Homo-
und auch Heteroduplexe während
der Anelierungsreaktion aufgrund der überlappenden Enden von Fusoligo
2 und 3. Das anelierte Gemisch wird dann durch PCR mittels der zwei "außen" liegenden Primer
(Fuoligo 1 und 4) reamplifiziert. Das Produkt dieser Reaktion wird
isoliert, gereinigt und in einen Plasmidvektor subkloniert.
-
Die korrekten Plasmide werden durch
den Verdau von Plasmidminipräparationen
identifiziert. Es werden 2 ausgewählt und das Insert wird vollständig mittels
synthetischer Oligonukleotide sequenziert. Ein Plasmid, das eine
perfekte Fusion des Pyruvatkinasepromotors mit dem offenen Leserahmnen
des pepD Gens enthält,
das pPKIPEPDA genannt wird, wird mit pAXI zur Cotransformation von
A. niger An8 zur Uridinprototrophie verwendet.
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Die Anwesenheit der pki-pepD Fusion
wird durch die Präparation
von DNA aus einzelnen gereinigten Transformanden und deren Verwendung
für eine
Southern Analyse mittels Sonden von pki und pepD bestätigt. Die
Stämme,
die eine oder mehrere Kopien dieser Genfusion in ihrem Genom integriert
aufweisen, weisen mehr proteolytische Aktivität auf, wenn die Zellen schnell
auf Glucose als C-Quelle angezogen werden.
-
Beispiel 15: Expression
von penD in anderen Organismen: Expression in Hefe
-
Das Plasmid pTZPEPD wird mit EcoRI
geschnitten, mit T4 Polymerase stumpfendig gemacht und religiert,
wobei die EcoRI Schnitstelle aus der Polylinkerregion entfernt wird.
Das entstehende Plasmid wird dann in vitro mutagenisiert mit den
vier synthetischen Oligonukleotiden Oligoyeast 1, 2, 3 und 4, die
in der Sequenzliste jeweils unter SEQ ID Nr. 15, 16, 17 und 18 gezeigt
sind. Oligoyeast 1 bildet eine EcoRI Schnittstelle stromaufwärts des
ATG von pepD und die anderen 3 eliminieren jeweils vollständig jedes
der 3 Introns. Dies erzeugt das Plasmid pTZPEPDa, dessen Sequenz
durch eine vollständige
Sequenzierung bestätigt
wird.
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Das 2,2 kb EcoRI-BamHI Fragment,
das direkt vor dem ATG von pepD startet und nach der Terminatorregion
endet, wird gereinigt und zusammen mit dem 520 by BamHI-EcoRI Fragment
von pFBY129 (DSM 7016), das den GAL10 Hefepromotor enthält, in die
SnaBI Schnittstelle des auf dem Hefe 2 μ basierenden Vektors pFBY25
(DSM 7020) ligiert. Ein korrektes Plasmid wird durch Restriktionsverdau
identifiziert. Dieses Plasmid, nämlich
pGAL10PEPD, wird in Hefe transformiert und bildet das pepD Protein,
wenn die Expression der Genfusion durch Galaktose induziert wird.
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Hinterlegung von Mikroorganismen
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Die folgenden Mikroorganismen werden
unter dem Budapester Vertrag bei der Deutschen Sammlung für Mikroorganismen
und Zellkulturen, Mascheroder Weg 1b, D-38124 Braunschweig hinterlegt:
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