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Die vorliegende Erfindung betrifft
eine neue rekombinante Glukoamylase von Endomyces fibuliger, ein Gen,
das für
dieses Enzym kodiert, rekombinante Zellen, die das Enzym exprimieren
und ein Verfahren zum Hydrolysieren kohlenhydrathaltiger Materialien.
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Hintergrund
der Erfindung
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Die Glukoamylase, beispielsweise
die 1,4-,1,6-α-D-Glukanhydrolase,
ist eine Exoglukosidase, die die fortschreitende Entfernung von
Glukose von nicht-reduzierenden Enden von Stärke und verwandten Polysacchariden
katalysiert. Dieses extrazelluläre
Enzym hydrolysiert α-1,4-glykosidische
Bindungen etwa 30 bis 50 mal wirksamer als α-1,6-glykosidische Bindungen
(Wong, In Food enzymes: structure and mechanism. Chapman and Hall,
New York). Andere Namen für
diese Enzym schließen γ-Amylase,
Amyloglukosidase, Glukamylase, Maltase und zuckerumwandelnde Amylase
ein. Die Glukoamylase gehört
zu einer Gruppe stärkeabbauender
amylolytischer Enzyme einschließlich
der α- und β-Amylasen, Pullunase
und Cyclodextrin Glykosyltransferase. Das Endprodukt ist fast ausschließlich Glukose,
der β-Konfiguration.
Die Rückreaktion,
insbesondere bei höheren
Glukose-Konzentrationen, führt
zu verschiedenen Oligosacchariden aus Glukose, wie Maltose und Isomaltose.
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Die industrielle Herstellung von
Glukoamylase begann zuerst 1959, als ein japanisches Unternehmen Glukose
mit Hilfe von Rhizopus niveus erzeugte. In den frühen Anfängen wurde
das Enzym aus Weizenkleie-Koji Kultur unter Verwendung der Stämme Rhizopus
niveus und Endomyces sp. erzeugt. Neben Rhizopus sp. ist kommerziell-hergestellte Glukoamylase
gegenwärtig
auch aus Kulturen von Aspergillus sp. verfügbar und wird zur Verzuckerung
von Stärke
eingesetzt (Amylase Research Society Of Japan, 1988).
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Die wichtigste Anwendung der Glukoamylase
kann in der Herstellung kristallinen Glukose und hoch konzentrierten
Glukose-Sirups, der aus 90 bis 97% D-Glukose besteht, gefunden werden.
Die aus Stärke
hergestellte Glukose wird als Substrat für die enzymatische Herstellung
eines hoch konzentrierten Fruktose-Sirups verwendet. Eine steigende
globale Nachfrage an Glukose- und hoch konzentrierter Fruktose-Sirup-Produktion
läßt die Glukoamylase
als eines der wichtigsten Enzyme erscheinen (Amylase Research Society
of Japan, 1988). Auch die Nachfrage nach durch Fermentation hergestelltem
Alkoholist ansteigend, mit Anforderungen als alternative Energiequelle,
Getränk,
Lösungsmittel
und Rohmaterial in der chemischen Industrie.
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Die Fähigkeit der Glukoamylase Glukose
und Alkohol aus Stärke-enthaltendem
Material herzustellen führte
somit zu intensiven Untersuchungen von dieses Enzym herstellenden
Organismen.
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Glukoamylasen sind aus Mikroorganismen,
wie Aspergillus, sp., Rhizopus sp., Endomyces sp., Monascus sp.,
Mucor rouxianus und Penicillium oxalicum isoliert worden. In einigen
Fällen,
wie in Aspergillus sp., Rhizopus sp., Endomyces sp., ist über mehrere
Formen dieses Enzyms berichtet worden (Futatsugi et al., J. Ferment.
Bioeng. 76_1993), 521–523).
Verschiedene, aus jedem Stamm isolierte Formen können sich hinsichtlich der
Spaltbarkeit von Rohstärke,
der Temperaturstabilität,
dem Molekulargewicht, der Aminosäure-
und Kohlenhydrat-Zusammensetzung und der Hydrolyse-Kurven bei Glykogen
unterscheiden. Die möglichen
Vorteile der Herstellung verschiedener Formen ist unklar (Boel et
al., EMBO J. 3_1984), 1097–1102).
Posttranslationale Modifikationen und unterschiedliches mRNA-Spleißen, wie
bei den zwei Glukoamylasen von Aspergillus sp. (Boel et al.) gezeigt,
sind mögliche
Mechanismen, die verschiedene Isoformen erzeugen. Es scheint, dass
das Auftreten von Isoenzymen Pilzen gemeinsam ist, wobei die größeren dieser
Formen im allgemeinen beim Abbau der Verzweigungen aktiver und bei
der Adsorption und dem Abbau von Rohstärke stärker sind. Gemäß Tanaka
et al. (Agric. Biol. Chem. 50_1986), 1737–1742) zeigen die anderen Formen
gewöhnlich
gegenüber
löslichen
Polysacchariden vergleichbare enzymatische Eigenschaften. Derartige, ähnliche
Eigenschaften wurden für
die zwei Formen der Glukoamylase von Aspergillus awamori (Nunberg
et al., Mol. Cell. Biol. 4_51984), 2306-2315) und für die vier Isoformen von Aspergillus
oryzae (Razzaque and Ueda, J. Ferment. Tech. 56 51978),
296–302)
gezeigt. Über
einen Rhizopus sp. wurde berichtet, dass die drei Formen ähnliche
enzymatische Eigenschaften, wie Inaktivierung durch Hitze und Empfindlichkeit
gegenüber
extremen pH-Werten, aufweisen (Takahashi et al., Biochem. 84_ (1978),
1183–1194).
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Die Expression und Sekretion des
Enzyms in S. cerevisiae ist mit Glukoamylase kodierenden Genen aus
mehreren Mikroorganismen wie Rhizopus sp. (Ashikari et al., Agric.
Biol. Chem. 50_(1984), 957–964;
Tanaka et al.) und Schwanniomyces occidentalis (Dohmen et al., Gene,
95_51990), 111–121)
erreicht worden.
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In seiner Arbeit über extrazelluläre Amylasen
von 1961, berichtete Hattori die Herstellung einer Glukoamylase
aus einem Endomyces sp. (Agric. Biol. Chem. 25, 737–743 und
895-901). Die in
der letzten Dekade hauptsächlich
von Japanern und Tschechen durchgeführte Forschung legen das Vorhandensein
von mehr als einer Form des Enzyms in E. fibuliger nahe. Heute werden
hauptsächlich
zwei Formen einer Glukoamylase aus E. fibuliger in der Literatur
genannt, obwohl Gasperik et al. (Biologia. Bratisl., 43_1988), 673–680) drei Fraktionen
einer Glukoamylase aus einem extrazellulären Amylase-Komplex erhalten
hat. Seither gab es keinen weiteren Bericht über dieses dritte Isoenzym.
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Der erste Bericht über die
Isolierung des für
die Glukoamylase I kodierenden Gens wurde von Yamashita et al.,
(Appl. Microbiol. Biotech., 23 (1985), 130–133) vorgestellt. Aus einer
genomischen Bibliothek von E. fibuliger HUT7212 wurde ein DNA-Fragment
kloniert und in S. cerevisiae transformiert, wobei die sich ergebenden
Transformanden auf Platten löslicher
Stärke
(3% Gew./Vol.) trübe
Ausfällungen
erzeugten. Yamashita et al. untersuchte die von diesen Transformanden
ins Kulturmedium sezernierte Glukoamylase weiter. Glukoamylase-Aktivität wurde
durch Bestimmen der Menge hergestellter Glukose beim Umsetzen eines
dialysierten Kulturüberstandes
mit löslicher
Stärke
nachgewiesen. Die Aktivität betrug
5,2 Einheiten pro ml dialysierten Überstandes. Eine Einheit Enzymaktivität ist definiert
durch die Menge an Enzym, die unter den gewählten Reaktionsbedingungen
zur Herstellung von 1 mg Glukose aus Stärke erforderlich ist. Das von
S. cerevisiae Transformanden sezernierte Enzym zeigte identische
enzymatische Eigenschaften wie der elterliche E. fibuliger Stamm,
wie beispielsweise die Abhängigkeit
von der Temperatur und dem pH-Wert.
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Itoh et al. (J. Bact., 169 (1987),
4171–4176)
führte
die Klonierungsarbeit von Yamashita et al. fort. Die vollständige Nukleotidsequenz
des gleichen Glukoamylase-Gens von E. fabuliger wurde aufgeklärt. Dieses Gen
wurde als GLUI bezeichnet. Das genomische Fragment, das vorangehend
in S. cerevisiae exprimiert wurde, um Glukoamylase-Aktivität herzustellen,
war 2.538 Nukleotide lang, und umfasste die 1.564 Bp des offenen
Leserahmens von GLUI und ungefähr
1.000 Nukleotide flankierender DNA. Die GLUI-DNA hybridisiert an eine
2,1 kb polyadenylierte RNA. Der ORF entspricht einem Peptid von
519 Aminosäureresten.
Am aminoterminalen Ende war ein hydrophobes Segment von 20 Aminosäuren vorhanden,
das Signalsequenzen glich, die in vielen sezernierten Proteinvorläufern dokumentiert
war. Ein Aminosäuresequenzvergleich
mit Glukoamylasen von S. cerevisiae, R. niveus, A. niger und Saccharomyces
diasticus enthüllte
fünf stark
homologe Regionen. Zur weiteren Charakterisierung wurde die Glukoamylase
von den S. cerevisiae Transformanden über eine Säule chromatographisch aufgereinigt.
Neben der Glykosylierungsanalyse bestimmten Itoh et al. durch Polyacrylamid-Gelelektrophorese
und Gel-Filtration auch das Molekulargewicht, das 55.000 beträgt.
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Eine andere japanischen Gruppe berichtete über enzymatische
Untersuchungen an der zweiten Glukoamylase von E. fibuliger IFO
0111. Zwei durch Säulenchromatographie
aufgetrennte Glukoamylaseformen, die sich einander hinsichtlich
der pH-Stabilität
und dem Temperaturoptimum der Glukoamylase-Aktivität gegenüber löslicher
Stärke
(40°C) gleichen,
wurden von Futatsugi et al. (J. Ferment. Bioeng. 761993), 521–523) berichtet.
Die Enzyme wurden aus einem E. fibuliger Kulturüberstand erhalten, der durch
dessen Fähigkeit durch
Hydrolyse löslicher
Stärke
Glukose freizusetzen Glukoamylase-Aktivität aufwies. Diese Glukoamylase-Aktivität wurde
in ähnlicher
Art und Weise wie bei Yamashita et al.
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(1985) und Dohmen et al. (1990) untersucht.
Die Aktivität
der Glukoamylase II war um 35% geringer als die der Glukoamylase
I. Die Aktivitäten
beider isolierter Isoformen wurden durch verschiedene Kationen, wie
Mg2+, Ca2+, Fe3+, Zn2+ und Cu2+ und andere Reagenzien, wie Harnstoff,
SDS, EDTA, Triton X-100 und Tween-20 nicht beeinflusst. Die Unterschiede
zwischen den zwei Glukoamylasen schließen thermische Stabilität ein, und
das Molekulargewicht der Glukoamylase II (57.000) ist größer als
das der Glukoamylase I (55.000). Die relativen Mengen der Enzyme
hängen
von den Wachstums-Bedingungen und der -Dauer ab. Futatsugi et al.
(1993) hat Glukoamylase schon früher
in großem
Maßstab
unter aeroben Bedingungen in 20–1, 100–1, 200–1, und
4000–1
Fermentern erzeugt. Eine Liste der Eigenschaften dieser beiden Glukoamylasen sind
in der nachstehenden Tabelle 1 aufgeführt.
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Interessant zu erwähnen ist,
dass ein weiteres E. fibuliger Glukoamylase-Gen von Hostinova et
al. (Biologia. Bratisl. 45 (1990), 301–306,; FEMS Lett. 83 (1991/1991),
103–108)
isoliert und sequenziert wurde. Das als GLA1 bezeichnete 2,5 kb
genomische Fragment aus E. fibuliger KZ wurde in S. cerevisiae kloniert
und exprimiert. Positive Transformanden wurden durch. Bildung eines
charakteristischen opaken Halos/Hofs auf Stärke-enthaltenden Platten aufgrund
der sezernierten Glukoamylase ausgewählt. Das gesamte 2,5 kb Fragment
wurde sequenziert. Beim Vergleich mit dem ORF der GLUI-Nukleotid-
und seiner abgeleiteten Aminosäure-Sequenz
(Itoh et al., 1987), wurde eine hohe, 98,5%-ige Aminosäuresequenz-Identität beobachtet.
Drei Aminosäuren
in der Signalpeptid-Region und acht Aminosäuren in dem reifen Protein
waren die Hauptunterschiede, neben Unterschieden in den 5'- und
3'- flankierenden
DNA-Regionen. Die Glukoamylase-Aktivität von GLA1 Transformanden wurde
mittels des Standard Analysetests nachgewiesen wobei festgestellt
wurde, dass sie dreifach geringer ausfiel als die der Glukoamylase
von GLU1 Transformanden. Diese zwei Enzyme unterscheiden sich weiter
hinsichtlich der Molekulargewichte und der Mobilität in Polyacrylamid-Gelen.
Diese Unterschiede könnten
Folgen der Unterschiede in der Primärstruktur des reifen Genproduktes
(Hostinova et al., 1991) sein. Aufgrund der hohen Aminosäure-Homologie
ist es möglich,
dass der Grund der Unterschiede zwischen den GLA1- und GLU1-Gen
darauf beruht, das GLA1 tatsächlich
ein GLUI ist, das von einem anderen E. fibuliger Stamm isoliert
wurde. Gasperik und Hostinova (Curr. Microbiol. 27 (1993), 11–14) untersuchten
die Glukoamylasen aus diesen GLA1- und GLU1- Transformanden weiter. Aufgrund der
Heterogenität
der Glykosylierung wurden die Glukoamylasen eines jeden Gens isoliert
und in zwei Formen gereinigt. Die zwei Formen eines jeden Gens waren
in ihren katalytischen und physiko-chemischen Eigenschaften, wie
beispielsweise der pH-Abhängigkeit
und dem Temperaturoptimum ähnlich,
unterschieden sich jedoch in ihrer thermischen Stabilität und der
Fähigkeit
zur Renaturierung nach Hitzedenaturierung.
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Tabelle
1
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, das Gen
einer neuen Glukoamylase von E. fibuliger bereitzustellen, das die
Konstruktion neuer Mikroorganismen ermöglicht, die neue Hydrolyse-Spezifitäten gegenüber kohlenhydrathaltigem
Material aufweisen.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Folglich betrifft die vorliegende
Erfindung eine neue rekombinante Glukoamylase von E. fibuliger,
die die Annosäure-Sequenz
ausgehend von einer der Aminosäuren
1–50 bis
zu Aminosäure
963 von SEQ ID Nr. 2 umfasst, oder funktionale Abkömmlinge
davon, die mindestens 85% Identität dazu aufweisen.
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In einer zweiten Ausführungsform
betrifft die Erfindung ein DNA-Molekül, das ein GLA2-Gen umfasst, das
für das
erfindungsgemäße Enzym
kodiert.
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In einer dritten Ausführungsform
stellt die Erfindung eine Zelle bereit, die die erfindungsgemäßen rekombinanten
Proteine mittels rekombinanter Technologie exprimieren.
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In einer weiteren Ausführungsform
stellt die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung des erfindungsgemäßen Enzyms
bereit, welches Züchten
der erfindungsgemäßen rekombinanten
Zellen in einem geeigneten Wachstumsmedium unter Bedingungen umfasst,
dass die Zellen das Enzym exprimieren, und wahlweise Isolieren des
Enzyms in der Form eines Konzentrats.
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In einer letzten weiteren Ausführungsform
stellt die Erfindung die Verwendung des erfindungsgemäßen rekombinanten
Proteins oder der erfindungsgemäßen Zellen
bereit, um kohlenhydrathaltige Materialien zu hydrolysieren.
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Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
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In der nachfolgenden Beschreibung
beziehen sich, wenn nicht anders erwähnt, die Prozentangaben auf
das Gewichts und die als "SEQ ID Nr.:" bezeichneten Aminosäure- oder
Nukleotid-Sequenzen sind immer in den nachfolgenden Sequenzlisten
angegeben.
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In gleicher Weise schließt der Ausdruck
funktionale Abkömmlinge
eines Enzyms alle Aminosäuresequenzen
ein, die sich durch Substitution, Deletion und Addition einiger
Aminosäuren,
beispielsweise von 1–20 Aminosäuren, unterscheiden,
die jedoch ihre ur sprünglichen
Aktivitäten
oder Funktionen erhalten. Die Auswahl eines funktionalen Abkömmlings
wird als dem Fachmann bekannt angesehen, da Varianten des GLA2-Proteins
(das die Aminosäuresequenz
SEQ ID Nr. 2 aufweist) leicht hergestellt werden können, indem dem
Fachmann bekannte Methoden, beispielsweise die Methoden von Adams
et al. (
EP 402 450 ; Genecor), von
Dunn et al. (Protein Engineering 2_1988), 283–291), von Greener et al. (Strategies
7 (1994), 32–34) und/oder
von Deng et al. (Anal. Biochem. 200 (1992), 81) leicht angepasst
werden können.
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Ein erfindungsgemäßes, funktionales, abgeleitetes
Protein wird als ein Abkömmling
eines anderen Proteins angesehen, wenn seine Sequenz beispielsweise
mindestens zu 85%, vorzugsweise mindestens zu 95% mit dem Protein
identisch ist. In der vorliegenden Offenbarung wird die Identität bestimmt
durch das Verhältnis
zwischen der Anzahl von Aminosäuren
einer abgeleiteten Sequenz, die zu denen der GLA2, mit der Aminosäure Sequenz
SEQ ID Nr. 2 identisch sind, und der Gesamtzahl der Aminosäuren der
abgeleiteten Sequenz.
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Zusätzlich bezeichnet der Ausdruck
"Koji" das Produkt der Fermentation eines Gemisches bestehend aus
einer Quelle aus Proteinen und einer Quelle aus Kohlenhydraten,
speziell eines Gemisches einer zu den Leguminosen gehörenden Pflanze
oder einer gekochten, ölhaltigen
Pflanze und einer gekochten oder gerösteten Getreidequelle, beispielsweise
einer Mischung aus Soja oder gekochten Bohnen und gekochtem oder geröstetem Weizen
oder Reis mit einer Koji-Schimmelpilz-Kultur.
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Die vorliegende Erfindung betrifft
daher das von Endomyces fibuliger stammende Glukoamylase-GLA2-Enrym,
das die Aminosäure-Sequenz
ausgehend von einer der Aminosäuren
1–50 bis
zu der Aminosäure
963 von SEQ ID.Nr. 2 umfasst, oder funktionalen Abkömmlingen
davon, die mindestens 85% Identität dazu aufweist.
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Dieses Enzym kann funktionell an
jedes Leader-Peptid fusioniert werden, welches dessen Sekretion in
einem Wirt, in dem das Enzym exprimiert wird, fördert, wobei beispielsweise
das Leader-Peptid von Endomyces fibuliger die Aminosäuresequenz
ausgehend von Aminosäure
1 bis zu einer der Aminosäuren
15–30 von
SEQ ID Nr. 2 aufweist, oder jedes der funktionalen Abkömmlinge
davon; der mindestens 85% Identität dazu aufweist.
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Ein GLA2-Gen, das für das erfindungsgemäße GLA2-Enzym
kodiert, kann mindestens die kodierenden Teile der Nukleotidsequenz
SEQ ID Nr. 1, oder die funktionalen Abkömmlinge davon, aufgrund der
Degeneration des genetischen Codes, umfassen.
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Ein GLA2-Gen kann in einer im Wesentlichen
gereinigten Form durch Anwendung der, in den folgenden Beispielen
beschriebenen Methoden aus jedem Endomyces fibuliger Stamm erhalten
werden, beispielsweise den Stämmen
CNCM I-1991, ATCC 2082, ATCC 2080, ATCC 9947 oder ATCC 2088. Alternativ
kann auch ein GLA2-Gen (1) aus anderen Gattungen oder Arten von
Mikroorganismen, durch Verwendung von DNA-Proben in einer stringenten
Hybridisierungsanalyse aufgefunden werden, die von der Nukleotid
Sequenz SEQ ID Nr. 1 abgeleitet sind, und (2) wiedergewonnen werden
durch die gut bekannte Reverse-PCR Methode unter Verwendung geeigneter
Primer, beispielsweise Primern der SEQ ID Nr. 7 und 8. In einem
weiteren Aspekt kann auch ein GLA2-Gen in vitro synthetisiert werden
und dann beispielsweise durch die Polymerasenketten-Reaktion vervielfältigt werden.
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Das erfindungsgemäße DNA-Molekül umfasst
mindestens ein GLA2-Gen, das für
das erfindungsgemäße GLA2-Enzym
kodiert. Dieses Molekül
kann in Form eines Vektors d.h., eines replikativen Plasmids oder eines
integrativen zirkulären
oder linearisierten, nichtreplikativen Plasmids vorkommen. Das DNA-Molekül kann daher
funktional verbundene regulatorische Sequenzen umfassen, die nativ
zu dem Organismus sind, von dem das Gen abstammt. Diese nativen
regulatorischen Sequenzen können
der Promotor, der Terminator und/oder eine DNA-Sequenz sein, die
für eine
Signalsequenz kodiert, die ursprünglich
die Sekretion von dem GLA2-Gen regulierte, wie beispielsweise die
Endomyces fibuliger Nukleotidsequenz, die für das GLA2-Signalpeptid kodiert.
In einer anderen Ausführungsform
können
regulatorischen Sequenzen native Sequenzen sein, die in dem Ursprungsorganismus
beispielsweise ein unterschiedliches Gen regulieren, oder die in
einem fremden Organismus ein unterschiedliches Gen regulieren. Eine
zu der nativen Sequenz unterschiedliche regulatorische Sequenz wird
im allgemeinen für
ihre hohe Effizienz oder gewünschten Eigenschaften
ausgewählt, beispielsweise
Induzierbarkeit eines Promotors oder einer Sequenz, die für ein Peptidsignal
kodiert, das die Sekretion des Proteins gestattet.
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Wird heterologe Expression bevorzugt,
dann bedeutet dies, dass die erfindungsgemäßen Gene in einem zu dem Ursprungswirt
unterschiedlichen Organismus (Stamm, Sorte, Art, Gattung, Familie,
Ordnung, Klasse oder Abteilung) exprimiert werden, wobei die regulatorischen
Sequenzen vorzugsweise von einem Organismus stammen, der ähnlich oder
gleich dem des Expressionswirts ist. Wenn beispielsweise der Expressionswirt
eine Hefezelle ist, dann werden die regulatorischen Sequenzen von
einer Hefezelle stammen. Der für konstitutive
Expression geeignete Promotor, vorzugsweise in einem Pilzwirt, kann
ein Promotor der folgenden Gene sein: beispielsweise Glycerinaldehyd-3-phosphatdehydrogenase,
Phosphoglyceratkinase, Triose-phosphatisomerase und Azetamidase.
Ein für
induzierbare Induktion geeigneter Promotor, vorzugsweise in einem Pilzwirt,
kann ein Promotor aus den folgenden Genen sein: Endoxylanase IIA,
Glukoamylase A, Cellobiosehydrolase, Amylase, Invertase, Alkoholdehydrogenase
und Amyloglukosidase. Die Wahl einer gewünschten regulatorischen Sequenz,
die mit einer erfindungsgemäßen Sequenz
funktionell verbunden ist und die Expression der Nukleotidsequenz
bewirken kann, wird als für
den Fachmann offenbar angesehen.
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Das erfindungsgemäße DNA-Molekül kann auch
einen Selektionsmarker umfassen, um die Wirtszellen, in die das
rekombinante DNA-Material eingeführt
wurde, von Zellen, die das rekombinante Material nicht enthalten,
zu unterscheiden. Im Fall der bevorzugten Expression in Pilzen sind
derartige Markergene beispielsweise die bekannten ga-2-, pyrG-,
pyr4-, pyrA-, trpC-, amdS- oder argB-Gene. Das DNA-Molekül kann auch mindestens
einen geeigneten Replikationsursprung umfassen. Geeignete Transformationsmethoden
und geeignet Expressionsvektoren, die mit einem geeigneten Transkriptions-Promotor,
geeigneten Transkrtptions-Terminationssignalen und geeigneten Marker-Genen
zur Selektion transformierter Zellen ausgestattet sind, sind in
der Literatur für
viele Organismen, einschließlich
verschiedener Bakterien, Pilz- und Pflanzenarten bereits bekannt.
Ist eine Expression in Pilzen erforderlich, dann kann das Expressionssystem,
das in
EP 278 355 (Novartis)
beschrieben ist, daher teilweise angepasst werden.
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Rekombinante Zellen können durch
jede Methode erhalten werden, mit der eine fremde DNA in eine Zelle
eingeführt
werden kann. Derartige Methoden schließen Transformation, Elektroporation
oder jede andere, dem Fachmann bekannte Technik ein.
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Die Erfindung umfasst daher eine
rekombinante Zelle, die das erfindungsgemäße DNA-Molekül umfasst, wobei die Zelle
das erfindungsgemäße GLA2
oder funktionale Abkömmlinge
davon exprimieren kann. Diese Zellen können von einer Gruppe von Pilz-,
Hefe-, Bakterien- und Pflanzen-Zellen abstammen. Vorzugsweise sind
Hefezellen von der Gattung Saccharomyces, Kluyveromyces, Hansenula
und Pichia, Bakterienzellen sind Gram negative oder positive Bakterien
d.h. von der Gattung Escherichia, Bacillus, Lactobacillus, Lactococcus,
Streptococcus und Staphylococcus, Pflanzenzellen sind aus der Gemüsepflanzen-Gruppe
und Pilzzellen sind Zellen, die traditionell zur Herstellung eines
Koji verwendet werden, wie Aspergillus, Rhizopus und/oder Mucor
Arten, besonders Aspergillus soyae, Aspergillus oryzae (ATCC 20386),
Aspergillus phoenicis (ATCC 14332), Aspergillus niger (ATCC 1004).,
Aspergillus awamori (ATCC 14331), Rhizopus oryzae (ATCC 4858), Rhizopus
oligosporus (ATCC 22959), Rhizopus japonicus (ATCC 8466), Rhizopus
formosaensis, Mucor circinelloides (ATCC 15242), Mucor japanicus,
Penicillium glaucum und Penicillium fuscum (ATCC 10447). Die Stämme, die
sich auf eine ATCC-Bezeichnung beziehen sind über die American Type Culture
Collection, Rockville, Maryland 20852, USA erhältlich. Die Erfindung wird
nicht begrenzt durch derartige Hinweise/Anzeichen, die dem Fachmann
eher mitgeteilt wurden, um die Erfindung auszuführen.
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Die erfindungsgemäßen rekombinanten Zellen können das
erfindungsgemäße DNA-Molekül stabil
in die Chromosomen integriert oder auf einem replikativen Plasmid
enthalten.
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Vorzugsweise werden funktionale Kopien
des GLA2-Gens an einem bestimmten Ort der chromosomalen DNA der
Wirtszelle integriert.
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Demgemäß kann das erfindungsgemäße DNA-Molekül um mindestens
ein funktionales, nicht mit einem Promotor fusioniertes GLA2-Gen
ist, in das Chromosom prokaryotischer Zellen funktional zu integrieren, unter
Verwendung des in
EP 564 966 beschriebenen
Verfahrens integriert werden.
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- (1) Transformieren eines Wirtsstamm-Organismus
mit einem Donor-Plasmid, das in dem Wirtsstamm nicht repliziert,
wobei das Donor-Plasmid ein Vektorrückgrat und ein funktionell
integriertes, erfindungsgemäßes GLA2-Gen
ohne einen Promotor umfasst, in einen Bereich eines Operons des
Wirtsstamm , wobei der Rahmen und die Funktion des genomischen Operons
des Wirtsstamms aufrechterhalten bleibt; (2) Identifizieren kointegrierter
Transformanden, in denen das vollständige Donor-Plasmid in das genomische Operon des
Wirtsstamms integriert ist; und (3) Selektionieren eines integrierten
Transformanden von den kointegrierten Transformanden, wobei das
Genom des selektionierten integrierten Transformanden nicht das Vektorrückgrat des
Wirtsplasmids, jedoch das GLA2-Gen enthält, das in das konservierte
genomische Operon funktionell integriert ist und das stabil erhalten
bleibt und exprimiert wird, aufgrund eines selektiven Drucks auf
hinsichtlich des konekten Funktionierens des wesentlichen Cistrons
beim Wachstum in einem Standardmedium.
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Um in einer zweiten Ausführungsform
nur eine funktionale GLA2-Sequenz, die an einen Promotor und einen
Terminator fusioniert ist, die dem Wirtsorganismus nativ sind, stabil
in das Chromosom eukaryotischer Zellen zu integrieren, kann das
erfindungsgemäße DNA-Molekül durch
einfaches Anpassen des Verfahrens von Ruiter-Jacobs, Y. M. J. T.,
Broekhuijsen et al. (A gene transfer system based on the homologous
pyrG gene and efficient expression of bacterial genes in Aspergillus
oryzae. Curr. Genet. 16 (1989), 159-163)integriert werden.
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- (1) Herstellen eines nicht-replikativen DNA
Fragments durch Ligieren des GLA2, das mit einem zu dem Wirtsorganismus
nativen Promotor und Terminator funktionell verbunden ist stromabwärts einer
für ein
essentielles Gen kodierenden DNA-Sequenz, wobei das essentielle
Gen durch mindestens eine Mutation und/oder eine Deletion (dieses
essentielle Gen kann ein in der Uracil-Biosynthese involviertes
Gen sein, wie beispielsweise das pryG Gen im Fall von A. oryzae)
inaktiviert ist; (2) Selektionieren eines Wirtsorganismus, der das
essentielle Gen enthält,
das jedoch durch eine weitere Mutationen) oder Deletion(en) inaktiviert
ist; (3) Transformieren des Wirtsorganismus mit dem nicht-replikativen
DNA-Fragment; (4) Identifizieren integrierter Transformanden, in
denen das DNA-Fragment derart integriert ist, dass es die native Funktion
des essentiellen Gens wiederherstellt; (5) Selektionieren eines
integrierten Transformanden, in dem nur ein DNA-Fragment integriert
ist.
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Die Nachkommenschaft eines ein erfindungsgemäßes DNA-Molekül enthaltenden
Expressionswirts ist von der vorliegenden Erfindung ebenfalls eingeschlossen.
Demgemäß ist eine
bevorzugte Ausführungsform auf
eine Zelle gerichtet, die ein rekombinantes erfindungsgemäßes DNA-Molekül in jeder
der vorstehend beschriebenen Ausführungsformen umfasst, wobei
die Zelle das GLA2 in die Zellwand oder Zellmembran integrieren
kann oder das Enzym in den periplasmatischen Raum oder in das Kulturmedium
sezernieren kann. Der durch das erfindungsgemäße rekombinante Protein zu
beschreitende Sekretionsweg hängt
von der ausgewählten
Wirtszelle und der Zusammensetzung der erfindungsgemäßen rekombinanten
DNA ab. Besonders bevorzugt jedoch wird das Protein in das Kulturmedium
sezerniert. Schließlich
kann die erfindungsgemäße Zelle
ein rekombinantes GLA2-Gen umfassen, das zusätzlich funktionell mit einer
DNA verbunden ist, die beispielsweise für eine fremde Leadersequenz
(pre oder prepro) kodiert.
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Die das erfindungsgemäße GLA2 überexprimierenden
Zellen werden vorzugsweise gewählt,
insbesondere Aspergillus-Zellen. Diese Zellen können durch Einbringen des erfindungsgemäßen DNA-Moleküls in einen
Expressionswirt erhalten werden, wobei das DNA-Molekül ein oder
mehrere regulatorische Sequenzen umfasst, die dazu dienen, die Expressionsgrade
des (der) erfindungsgemäßen Proteins
(e) zu erhöhen.
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Die Erfindung ist auch auf ein Verfahren
zur Herstellung des erfindungsgemäßen GLA2 gerichtet, das die
Bereitstellung erfindungsgemäßer rekombinanter
Zellen in einem geeigneten Wachstumsmedium unter Bedingungen umfasst,
dass die Zellen das GLA2 exprimieren, und optional Isolieren des
rekombinanten Proteins/der rekombinanten Proteine in Form eines Konzentrats.
Die Auswahl des geeigneten Mediums kann auf der Wahl des Expressionswirts
basieren und/oder auf den regulatorischen Bedingungen des rekombinanten DNA-Materials
basieren. Derartige Medien sind dem Fachmann bekannt.
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Nach der Fermentation können die
Zellen durch Zentrifugation oder Filtration aus der Fennentationsnährlösung entfernt
werden. Abhängig
davon, ob die Wirtszelle das erfindungsgemäße GLA2 in das Medium sezerniert
hat, oder ob das GLA2 noch in irgendeiner Art und Weise mit der
Wirtszelle verbunden ist, entweder im Zytoplasma, im periplasmatischen
Raum oder angehängt/angebracht
an oder in die Membran oder Zellwand, können die
Zellen einer weiteren Behandlung unterworfen werden, um das rekombinante
Protein zu erhalten. Wenn, wie im letzten Fall das rekombinante
Enzym noch mit der Zelle verbunden ist, dann kann die Gewinnung
durch Aufbrechen der Zellen, beispielsweise mittels hohem Druck,
enzymatischer Verdauung oder einfach durch Autolyse mit nachfolgender
Isolation des gewünschten
Produktes erreicht werden. Das GLA2 kann von der Zellmasse durch
verschiedene Verfahren, wie beispielsweise durch Ultrazentrifugation,
abgetrennt und dann anschließend
mit einer organischen Lösung
ausgefällt
werden. Das isolierte GLA2 kann weiterhin durch herkömmliche
Verfahren, wie beispielsweise über
Ausfällung
und/oder Chromatographie, gereinigt werden.
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Die vorliegende Erfindung betrifft
zudem die Verwendung des gereinigten GLA2 oder der vorstehend erwähnten Zellen,
um kohlenhydrathaltige Materialien zu hydrolysieren, wie beispielsweise
Gemische einer Quelle von Proteinen und einer Quelle von Kohlenhydraten,
insbesondere eines Gemisches von einer zu den Leguminosen gehörenden Pflanze
oder einer gekochten Leguminose und einer gekochten oder gerösteten Getreidequelle,
beispielsweise eines Gemisches von Soja oder gekochten Bohnen und
von gekochten oder geröstetem
Weizen oder Reis.
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Die Manipulation von DNA, die Klonierung
und Transformation von Bakterienzellen ist mit Ausnahme werden,
wenn nicht anders angegeben, gemäß dem Lehrbuch
von Sambrook et al. (Sambrook et al., Molecular Cloning, A Laboratory
manual, Cold Spring Harbor Laboratory Press, U.S.A., 1989) durchgeführt . Eine
kurze Beschreibung der Zeichnungen geht diesen Beispielen voran.
Die Stämme
Endomyces fibuliger 8014, Saccharomyces cerevisiae YP107/pDP514,
Aspergillus oryzae TK3 wurden nach dem Budapester Vertrag bei der Collection
Nationale de Culture de Microorganismes (C.N.C.M.), 25 rue du docteur
Roux, 75724 Paris, Frankreich, am 17. März 1998, (E. fibuliger und
S. cerevisiae) bzw. am 24. Juni 1997 hinterlegt, wo sie die Hinterlegungsnummern
CNCM I-1991, CNCM I-1992 und CNCM I-1882 erhielten. Alle Beschränkungen,
die die Verfügbarkeit
dieser Hinterlegungen betreffen werden nach der ersten Publikation
dieser Anmeldung oder einer anderen Anmeldung, die die Nutzung der
Priorität
dieser Anmeldung beansprucht, zurückgezogen.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 zeigt
das Plasmid pDP514, das verwendet wurde, um GLA2 in Saccharomyces
cerevisiae zu klonieren.
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2 zeigt
das Plasmid pDP490, das verwendet wurde, um die mehreren Deletionen
des Stamms YP107 zu ergänzen.
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Beispiel 1 Klovierung von
GLA2 durch PCR
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Chromosomale DNA wurde von vegetativen
Zellen vom Endomyces fibuliger Stamm 8014, auch Sacchromycopis fibuliger
genannt, wie früher
beschrieben (Nga et al., World Journal of Microbiology and Biotechnology,
101994), 465–471)
hergestellt. Diese DNA wurde mit den Oligonukleotiden SEQ ID Nr.
3 und SEQ ID Nr. 4 für
30 Zyklen bei 95 °C
für 30
Sekunden, 40°C
für 30
Sekunden und 72°C
für 2 Minuten
in einem Perkin-Elmer DNA Thermal Cycler amplifiziert. Das Produkt
wurde elektrophoretisch aufgetrennt und das 470 Bp Amplikon wurde
aus dem Gel ausgeschnitten und unter Verwendung, gemäß den Instruktionen,
des QIAGEN QIAquick Gel Extraction Kits (Kat. Nr. 28704), gereinigt.
Das Amplikon wurde unter Verwendung des Promega pGEM®-T
Vektors (Kat. Nr. A3600) kloniert und in den elektro-kompetenten
E. coli Stamm BZ234 elektro-transformiert. Ein Plasmid wurde unter
Verwendung der Didesoxy-DNA-Sequenzierungs-Methode mit dem Amersham
Thermo Sequenase fluorescent labelled primer cycle sequencing kit
(Kat. Nr.
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RPN2536) sequenziert und die pUC19
Sequenzierungs-Primer wurden mit dem Fluoreszenzfarbstoff IRD-41
(MWG Biotech) markiert. Die Reaktionen wurden unter Verwendung des
Li-cor dNA sequencer model 4000L analysiert und mit dem GCG suite
of programms (Devereux et al., Nucleic Acids Res., 12_1984), 387–395) zusammengesetzt.
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Die Ergebnisse sind in den nachstehenden
Sequenzlisten dargestellt. Die DNA-Sequenz SEQ ID Nr. zeigt keine
signifikante Ähnlichkeit
zu dem E. fibuliger GLU1 Gen (Itoh et al., J. Bact., 169_1987) 4171–4176), offenbart
jedoch einen hohen Grad von Ähnlichkeit
zu dem Schwanniomyces occidentalis Glukoamylase Gen GAMI (Straaser
et al., Eur. J. Biochem., 184_1989), 699–706). Dieses neue Glukoamylase
Gen von E. fibuliger wurde GLA2 genannt.
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Um die geeignete genomische Sequenz
von GLA2 aufzufinden, wurden die nachstehenden Analysen durchgeführt. Demgemäß wurde
die chromosomale DNA von E. fibuliger 8014 mit ausgesuchten Restriktionsenzymen
verdaut, die Fragmente entsprechend der Größe elektrophoretisch aufgetrennt
und durch Kapillarkräfte
auf eine Nylon-Membran übertragen.
Das vorstehend genannte PCR-Amplikon wurde unter Verwendung des
rediprime random primer labelling kit von Amersham (Kat. Nr. RPN1633)
radioaktiv markiert und das Nylon-Filter wurde gemäß den Instruktionen
hybridisiert. Nach dem Waschen und der Exposition wurde ein 10 kb
EcoRI Restriktionsfragment für
die Klonierung identifiziert. Zehn μg chromosomaler DNA wurden mit
dem Restriktionsenzym EcoRI verdaut und die Fragmente entsprechend
der Größe elektrophoretisch
aufgetrennt. Die Region, die die 10 kb große Bande (8–12 kb) enthält, wurde
aus dem Gel ausgeschnitten und die DNA wurde unter Verwendung des
QIAGEN QIAquick Gel Extraction Kit gereinigt. Das Reservoire von
Fragmenten wurde, bevor es in den E. coli Vektor pK19 (Pridmore
et al., Gene, 56 1987), 309–312)
kloniert wurde, mit dem Restriktionsenzym. EcoR1 verdaut und dephosphoryliert.
Das Ligationsprodukt wurde in den E. co1i Stamm BZ234 elektro-transformiert
und die Transformanden wurden auf mit 50 μg/ml Kanamyzin, 150 μg/ml 5-Bromo-4-Ch1oro-3-Indolyl-b-D-Galactosidase
(Xga1) und 30 μg/ml
Isopropyl-b-Thiogalactopyranoside (IPTG) angereicheten LB-Platten,
bei 37°C über Nacht
inkubiert und selektioniert. Weiße, Insert-DNA enthaltende Kolonien wurden in Mikrotiter-Vertiefungen,
die 150 μl
mit 50 μg/ml
Kanamyzin angereichertes LB Medium enthielten, überführt, und in Form von Mini-Kulturen bei
37 °C über Nacht
inkubiert. Aliquots aus den 12 Mikrotiter-Vertiefungen der Reihen
wurden vereinigt, wobei 1 μl
Probe für
eine PCR-Reaktion mit den vorstehend beschriebenen PCR-Oligonukleotiden
eingesetzt wurde, um die einen positiven Klon enthaltende Mikrotiter-Reihe
zu identifizieren. Die PCR wurde mit den individuellen Vertiefungen
aus der positiven Reihe wiederholt, um einen Klon zu identifizieren,
der das E. fibuliger GLA2-Gen
trägt und
pDP472 genannt wurde.
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Eine Restriktionskarte des Plasmids
pDP472 wurde unter Verwendung von Standardtechniken angefertigt.
Von dieser wurde eine Auswahl von Einzel- und Doppel- Restriktionsverdauungen
durchgeführt,
wobei die sich ergebenden Fragmente entsprechend der Größe elektrophoretisch
aufgetrennt und auf eine Nylonmembran übertragen wurden. Diese Membran
wurde mit dem radioaktiv markierten GLA2 PCR-Produkt hybridisiert,
um das GLA2-Gen auf einem 4,0 kb EioRI-HpaI Restriktions-Fragment
innerhalb des 10 kb EioRI-Fragments
von pDP472 zu lokalisieren. Dieses 4,0 kb EioRI-HpaI Restriktions-Fragment
wurde in pUC19 (Yanisch-Perron et al., Gene 33 1985), 103–119) subkloniert,
um den Klon pUC19-Sf-GLA2 zu erhalten und die Insert-DNA wurde in
seiner Vollständigkeit
von beiden Strängen
sequenziert. Die DNA-Sequenz zeigt die Anwesenheit eines Translations-Produktes
von 963 Aminosäuren,
mit einem vorhergesagten Molekulargewicht von 107.473 Dalton. Das
E. fibuliger GLA2 Protein zeigt keine Ähnlichkeit zu dem E. fibuliger
GLU1 oder GLA1 Protein, jedoch eine signifikante 82,5%ige Ähnlichkeit
(71,5% Identität)
zu dem S. occidentalis GAM1 Protein. Die DNA-Sequenz und die des
Translationsprodukts des E. frbuliger GLA2 Proteins sind in der
nachstehenden Sequenzliste gezeigt (siehe SEQ ID Nr. 1 und Nr. 2).
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Beispiel 2 Expression des
Endomyces frbuliger GLA2-Gens in Saccharomyces cerevisiae
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Für
die Expression des E. frbuliger GLA2-Gens in S. cerevisiae entschieden
wir uns den starken Galaktose induzierbaren S. cerevisiae GAL1 Promotor
aus folgenden Gründen
zu verwenden: i) der native E. frbuliger Promotor ist in S. cerevisiae
(Daten nicht gezeigt) nicht aktiv (oder nicht stark genug) und ü) durch
ein Wachstum der Hefe auf Galaktose würden wir zukünftige Glukose-Analysen
des Stärkeabbaus
nicht stören.
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Die E. frbuliger GLA2 kodierende
Region wurde aus dem Plasmid pDP472 mit den Oligonukleotiden SEQ
ID Nr. 5 und SEQ ID Nr. 6 unter Verwendung einer Hoch-Genauigkeits Pwo
DNA-Polymerase von Boehringer Mannheim (Kat. Nr. 1644947) PCRamplifiziert,
unter Verwendung der Amplifikationsbedingungen von 95°C für 30 Sekunden,
40°C für 30 Sekunden,
72°C für 3 Minuten
und wiederholt für
30 Zyklen. Das PCR-Produkt
wurde unter Verwendung des QIAquick PCR Purification kit (Kat. Nr.
28104) aufgereinigt, wobei ein Aliquot mit dem Restriktionsenzym
BamHI verdaut und das Fragment auf einem Agarosegel elektrophoretisch aufgetrennt
wurde. Das entsprechende 2,9 kb Fragment wurde aus dem Gel ausgeschnitten
und die DNA unter Verwendung des QIAquick Gel Extraction Kit gereinigt.
Dieses Fragment, das vorher mit dem Restriktionsenzym BamHI verdaut
und dephosphoryliert wurde, wurde dann in das E. coli Plasmid pUC19
ligiert. Ein Insert-enthaltender, positiver Klon wurde in seiner
Vollständigkeit
sequenziert, um die Genauigkeit/Treue der Amplifikation zu bestätigen.
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Der Hefe-Expressionsvektor pDP509
wurde verwendet. Dieses Plasmid besteht aus dem E. coli Vektor pK19,
der Kanamyzin-Resistenz und Replikation zur Konstruktion und Plasmid-Amplifikation in
E. coli verleiht. Der pDP509 enthält das natürliche 2 Mikron Plasmid der
Hefe Saccharomyces cerevisiae (Hartley et al., Nature, 286 1980),
860–864)
für hohe
Stabilität,
hohe/niedrige Kopienzahl-Replikation in diesem Wirt und das URA3
Gen (Rose et al., Gene, 29 1984), 113–124) für die Selektion des Plasmids
in dem geeigneten Wirt. Zu exprimierende Gene werden entweder in
die BamHI oder Xho Restriktions-Stellen kloniert, wo die Expression unter
der Kontrolle des Hefe GAL1 Galaktose induzierbaren Promotors (Johnston
et al., Mol. Cell. Biol., 41984), 1440–1448,) und dem Hefe CYC1 Transkriptions
Terminator (Osborne et al., Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A. 861989),
4097–4101)
steht. Das Plasmid pDP509 wurde mit dem Restriktionsenzym BamHI
verdaut und dephosphoryliert sowie mit dem BamHI-Fragment des E.
frbuliger GLA2-Gens ligiert. Das so erhaltene Plasmid wurde pDP514
genannt und ist in 1 gezeigt
[gemäß der nachstehenden
Methode ist dieses Plasmid von dem transformierten S. cerevisiae
YP 107 Stamm (YP 107/pDP514) verfügbar, das bei der C.N.C.M. unter
der Bezeichnung CNCM I-1992 hinterlegt wurde].
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Der Expressionswirt S. cerevisiae
YP107 ist ein diploider Bäcker-Hefe
Stamm aus Indien. Dieser Stamm wurde für sein natürliches 2 Mikron-Plasmid nachbehandelt
und die Wirts URA3, FURZ (Kern et al., Gene 881990), 149–157) und
URKI (Kern et al., Nucleic Acids Res. 181990), 5279–5283) Gene
schrittweise zerstört.
Dieser Stamm ist nicht zur Uracil-Synthese oder zur Nutzung von Urtdin
oder Cystidin aus dem Wachstumsmedium befähigt (Napp et al., Bioengineering
411993), 801–810).
Die mehreren Deletionen dieses Stamms wurden durch das Plasmid pDP490
(siehe 2) ergänzt, einem
Hefe Zentromer-Plasmid, dass das Hefe FUR1 Gen trägt, wodurch
dem Stamm gestattet wird im Wachstumsmedium angereichertes Uracil
zu gebrauchen. Dieser Stamm, YP 107 genannt, kann auch wirksam Galaktose
fermentieren. Der Stamm YP 107 wurde mit dem Plasmid pDP514 elektrotransformiert
(Gysler et al., Biotechnology Techniques, 41990), 285–290) und
die Transformanden auf Minimal-Mediumplatten selektioniert (Selektion
für das
Plasmid URA3 Gen und die Synthese von Uracil durch den Wirt). Diese
Transformanden wurden dann auf den gleichen Minimal-Mediumplatten
"replica-streaked," die 5-Flururacil (Sigma Kat. Nr. F-6627) enthalten,
eine Verbindung die gegenüber
FUR1 positiven Stämmen
letal selektioniert, folglich gegen die pDP490 tragende Hefe. Das
Endergebnis ist der mit dem Plasmid pDP514 transformierte Hefestamm
YP107, der bei allen Wachstumsbedingungen stabil ist (Stamm YP 107/pDP514).
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Die Hefestämme YP107/pDP514 wurden auf
Agarplatten, die 0,67% Stickstoffbase (Difco, Kat. Nr. 0919–15–3), 2%
D-Galaktose (Difco, Kat. Nr. 0163–17–4) und 3% lösliche Stärke (Sigma,
Kat. Nr. S–9765)
enthielten, gelocht. Nach Inkubation für einige Tage bei 30 °C waren schwach
sichtbare Halos zu sehen, die die Bereiche des Hefewachstums umgaben.
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Die Glukoamylase-Aktivität wurde
dann in Kulturüberständen von
den S. cerevisiae Transformanden, die trübe Ausfällungen in Stärke-enthaltenden
Platten erzeugten analysiert. Die Analyse wird durchgeführt, indem
Kulturfiltrat mit löslicher
Stärke
zur Reaktion gebracht und die freigesetzte Glukose durch kommerziell
erhältliche
Kits bestimmt wird.
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Beispiel 3 Aufreinigung
des von Saccharomyces cerevisiae erzeugten Endomyces frbuliger GLA2
rekombinanten Proteins.
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Die Hefe YP107/pDP514 aus Beispiel
2 wird in 1 1 Galaktose Minimalmedium (6,7 g Bacto-Hefe Stickstoffbase,
20 g Galaktose) mit Belüftung
durch Batch-Kultur in einem Fermenter oder in einer Schüttelflasche bei
30°C gezüchtet bis
sich eine starke Kultur entwickelt hat. Die Hefezellen werden durch
Zentrifugation oder Filtration entfernt und das Kulturmedium auf
eine Spharose Q 16/200 Säule
aufgetragen. Die Säule
wird mit 5 Säulenvolumen
von 20 mM Tris HCl, pH 8,0 gewaschen und die Proteine werden dann
in dem gleichen Puffer mit einem NaCl Gradienten von 0 bis 1 M, über 10 Säulenvolumen
eluiert. Die Fraktionen werden analysiert durch Inkubation einer
100 μl Probe
mit 1% löslicher
Stärke,
in einem Phosphatpuffer pH 8,0, für 1 St. bei 30 °C und die
Freisetzung von Glukose wird mit dem TC D-Glukose Testkit von Boehringer
Mannheim gemäß den beiliegenden
Instruktionen gemessen. Die aktiven Fraktionen werden vereinigt
und gegen 20 mM Tris-HCl, pH 8,0 dialysiert. Die Probe wird dann
auf eine Sepharose Q 16/200 Säule
in 20 mM Tris-HCl pH 8,0 aufgetragen und dann in dem gleichen Puffer
mit einem NaCl-Gradienten von 0 bis 1 M über 20 Säulenvolumen eluiert. Die aktiven
Fraktionen werden wie vorstehend identifiziert und gesammelt. Festes
Ammoniumsulfat wird zu einer Endkonzentration von 1 M zugegeben
und die Probe wird dann auf eine Phenyl-Sepharose 10/10 Säule aufgetragen
und in 50 mM Phosphatpuffer und einem Gradienten von 1 bis 0 M (NH4)2SO4 über 10 Säulenvolumen eluiert.
Die aktiven Fraktionen werden identifiziert, vereinigt und konzentriert.
Die Probe wird schließlich
auf eine Sepharose/Superose 6 16/500 Säule aufgetragen und mit 50
mM Phosphatpuffer pH 7,0 plus 200 mM KCl eluiert. Die aktiven Fraktionen
werden identifiziert, vereinigt und bei –20 °C eingefroren.
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Beispiel 4 Expression des
Endomyces frbuliger GLA2-Gens in Aspergillus oryzae
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Die Expression des Endomyces fibuliger
GLA2-Gens in Aspergillus oryzae wurde durch Vermehrung der kodierenden
Region des GLA2-Gens von Endomyces frbuliger und Klonieren des PCR-Produkts
in den Expressions-Vektor pFBY182 erreicht. Das Plasmid pFBY 182,
das das pepB Gen als ein EcoRI-XbaI-Fragment unter der Kontrolle
des Aspergillus niger pkiA Promotors und Terminators enthält, wurde
von Novartis, Schweiz, via Dr. Gabor Jarai, erhalten. Die Nukleotid
Sequenz von pFBYl82 ist in der GenBank unter der Accession-Nummer
538698 verfügbar.
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Die E. frbuliger GLA2 kodierende
Region wurde aus dem Plasmid pDP472 mit den Oligonukleotiden SEQ
ID Nr. 7 und SEQ ID Nr. 8 unter Verwendung einer Hoch- Genauigkeits
Pwo DNA Polymerase von Boehringer Mannheim (Kat. Nr. 1644947) unter
den Amplifikationsbedingungen von 95°C für 30 Sekunden, 40°C für 30 Sekunden,
72°C für 3 Minuten
und wiederholt für
30 Zyklen, PCR-vermehrt. Das PCR-Produkt wurde unter Verwendung
des QIAquick PCR Purification kit (Kat. Nr. 28104) gereinigt, ein
Aliquot wurde mit dem Restriktionsenzym EioRI und XbaI (EioRI-Stelle
im 5'-Ende und eine XbaI-Stelle
in dem 3'-Ende) verdaut, wodurch daher gerichtetes Klonieren in
den EioRI-XbaI verdauten Pilz-Expressions-Vektor pFBYl82 gestattet
und das Fragment auf einem Agarosegel elektrophoretisch aufgetrennt
wird.
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Das entsprechende 2,9 kb Fragment
wurde aus dem Gel ausgeschnitten und die DNA unter Verwendung des
QIAquick Gel Extraction Kit aufgereinigt. Dieses Fragment wurde
dann in das pFBYl82 Plasmid ligiert, das vorher mit dem Restriktionsenzym
EioRI und XbaI verdaut und dephosphoryliert wurde.
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In dem so erhaltenen Plasmid pDP800
steht die GLA2 Transkription unter der Kontrolle des A. niger pkiA
Promotors und Terminators (Graaff Curr. Genet., 22 (1992), 21–27).
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Das pDP800 wurde dann in A. oryzae
NF1 (pyrG1) durch Ko-Transformation mit dem das A. oryzae pyrG Gen
enthaltenden pNFF28 eingebracht. Aspergillus oryzae NF1 (pyrG1)
ist ein Urtdin auxotropher Abkömmling
von A. oryzae TK3, in dem das pyrG Gen, das für die Oritidin 5'-Phosphatdecarboxylase
kodiert, durch gezielte Zerstörung
inaktiviert wurde. Das Plasmid pNFF28 enthält das A. oryzae TK3 pyrG Gen.
Die Nukleotidsequenz von pNFF28 ist unter der GenBank Acession Nummer
Y13811 verfügbar.
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Demgemäß wurde A. oryzae NF1 in MM
mit 0,1% Hefeextrakt, 50 mM Glukose und 5 mM Glutamin (MM enthält pro Liter
1,5 g KH2PO4, 0,5
g MgSO4 × 7H2O,
0,5 g KCl) gezüchtet.
Das Pilzgeflecht wurde durch Sterilfiltration geerntet, einmal in
sterilem doppeltdestilliertem Wasser und einmal mit K0,8MC (20 mM MES-HCl
pH5,8; 0,8 M KCl; 50 mM CaCl2) gewaschen.
1,5 g des Pilzgeflechts wurde in 20 ml einer Filter-sterilisierten
5 mg/ml Lösung
von Novozym 234 in K0,8MC resuspendiert. Die Pilzgeflecht-Suspension
wurde bei 30 °C
für 2 Stunden
mit leichter Bewegung (120 Upm) inkubiert. Die Protoplasten wurden
durch vorsichtiges Resuspendieren mit einer Pipette vom Pilzgeflecht
befreit, zweimal mit 20 ml von S1.OTC (10 mM Tris-HCl pH 7,5; 1M
Sorbitol; 50 mM CaCl2) gewaschen und in
einer Endkonzentration von 108/ml in S1.OTC
resuspendiert. 20 μl
DNA wurden mit 200 μl
Protoplasten und 50 μl
einer 25% PEG 6000 in 10 mM Trts-HCl pH 7,5; 50 mM CaCl2 gemischt
und für
20 min. auf Eis inkubiert. Zu dieser Mischung wurden 2 ml einer
25% PEG 6000 (BDH) in 10 mM Trts-HCl pH 7,5, 50 mM CaCl2 zugegeben,
vorsichtig gemischt und für
5 min. bei Raumtemperatur inkubiert. 4 ml von S 1.OTC wurden zugegeben
und 1,0 ml Aliquots wurden mit 5 ml einer 2% niedrig-Schmelzpunkt
Agarose (Sigma) in OFNB (osmotisch stabilisierte Pilz Stickstoffbase)
gemischt und wurden auf OFNB Agar (Difco) mit 50 mM Glukose und
5 mM Glutamin ausgebracht.
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Die so erhaltenen Transformanden
wurden auf Minimalplatten (URA3 Selektion) durchmustert. Unter allen
Transformanden zeigte Stamm B einen hohen Grad hydrolysierender
Spezifität
gegenüber
Stärke-enthaltendem
Material.
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Beispiel 5 Funktionale Abkömmlinge
der GLA2
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Die funktionalen Abkömmlinge
der rekombinanten Glukoamylase GLA2 von Endomyces frbuliger (SEQ
ID Nr. 2) werden gemäß nach einer
bei Adams et al. (EP402450; Genecor) beschriebenen, angepassten Methode
hergestellt. In Kürze,
die Expressions-Kassette pDP514, die das GLA2-Gen (SEQ ID Nr. 1)
enthält, wurde
einer chemischen in-vitro Mutagenese durch Hydroxylamin unterworfen.
Gemäß Beispiel
2 wurde dann die mutagenisierte DNA verwendet, um S. cerevisiae
YP107 zu transformieren. Die Transformanden wurden auf 0,67% Hefe
Stickstoffbase (Difco, Kat. Nr. 0119–15–3), 2% D-Galaktose (Difco, Kat. Nr. 0163–17–4) und 3%
löslicher
Stärke
(Sigma, Kat. Nr. S-9765) enthaltende Agarplatten gelocht. Nach Inkubation
für einige
Tage bei 30°C
wurden schwach sichtbare Halos gesehen, die den Bereich des Hefewachstums
umgeben. Die funktionalen Abkömmlinge
der GLA2 wurden schließlich
durch Vergleich der Größe der Halos
mit dem durch einen YP 107/pDP514 (die Referenz) erzeugten aufgefunden.
Funktionale Abkömmlinge,
die größere Halos
als die Referenz erzeugen wurden selektioniert. Eine DNA-Sequenzanalyse ergab
Modifikationen in dem ursprünglichen
GLA2-Gen, wie beispielsweise eine Deletion, Addition und/oder eine
Substitution einiger Aminosäuren. Die
Aminosäure-Identität der GLA2
Abkömmlinge
gegenüber
der ursprünglichen
GLA2 ist über
90%.
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Beispiel 6
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Zur Herstellung einer fermentierten
Sojasauce wurde der Aspergillus oryzae Stamm B aus Beispiel 4 verwendet.
Demgemäß wird ein
Koji durch Mischen des Aspergillus oryzae Stamms B hergestellt,
der vorher als eine Koji-Kultur wuchs, mit einer Mischung gekochten
Sojas und geröstetem
Weizen und Reis, wobei der Koji dann für 3 bis 8 Stunden, bei 45°C bis 60°C, in wässriger
Suspension mit den Enzymen, die während der Fermentation der
Aspergillus oryzae-Kultur erzeugt wurden hydrolysiert wird, ein
Moromi wird hergestellt durch Zugabe einer geeigneten Menge von
Natriumchlorid zu der hydrolysierten Koji-Suspension, wobei der Moromi dann fermentiert
wird und dann gepresst und die erhaltene Flüssigkeit wird pasteurisiert
und abgeklärt.
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Beispiel 7
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Zur Herstellung einer Geschmackstoff-Sauce
wurde der Aspergillus oryzae Stamm B verwendet. Demgemäß wird eine
wässrige
Suspension einer Mischung aus gekochtem Soja und geröstetem Weizen
und Reis hergestellt, wobei die Proteine durch Hydrolyse der Suspension
mit einer Protease, bei pH 6,0 bis 11,0 löslich gemacht werden, die Suspension
wird dann bei pH 4,6 bis 6,5 Hitze-behandelt und die Suspension
wird mit Enzymen aus einer Koji-Kultur angesäuert, die durch Aspergillus
oryzae Stamm B fermentiert wurde.
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