-
Gebiet der Erfindung
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Tripeptidyl-Aminopeptidase (TPAP),
ein die TPAP-kodierendes DNA-Konstrukt,
ein Verfahren zum Erzeugen von TPAP und Verfahren zur Reduzierung
der TPAP-Erzeugung in Zellen, in denen TPAP-Aktivität unerwünscht ist.
-
Hintergrund der Erfindung
-
Tripeptidyl-Aminopeptidasen
sind Enzyme, die in der Lage sind, Fragmente von unsubstituierten N-Termini
von Peptiden, Oligopeptiden oder Proteinen abzuspalten. Tripeptidyl-Aminopeptidasen können unspezifisch
sein, d. h. sie können
jede Tripeptidsequenz von dem unsubstituierten N-terminalen Ende
spalten, oder sie können
spezifisch, d. h. in der Lage sein, spezifische Typen von Tripeptidsequenzen
zu spalten.
-
Tripeptidyl-Aminopeptidasen
tierischer Herkunft wurden bisher bereits beschrieben. Zum Beispiel
offenbart Doebber et al. (1978), Endocrinology 103: 1794–1804, eine
Tripeptidyl-Aminopeptidase
isoliert aus Rinderhypophysen, von der gezeigt wurde, dass sie Tripeptide
vom N-terminalen Ende des Rinderwachstumshormons abspaltet. In Mammalian
Proteases Band 2, Exopeptidases (AP 1986, Herausgeber J. K. McDonald und
A. J. Barret) sind Tripeptidyl-Aminopeptidasen
offenbart, die aus Rinderhypophysen, aus Ovarien von schwangeren
Schweinen bzw. Schweinemilz isoliert wurden.
-
Eine
aus Streptomyces lividans 66 isolierte bakterielle Tripeptidyl-Aminopeptidase
ist durch Krieger et al. (Febs Letters Vol. 352, Nr. 3, Seiten 385–388, 1994)
beschrieben. Butler et al., Applied and Environmental Microbiology,
August 1995, Seiten 3145–3150,
offenbart das Gen, welches diese Peptidase und die daraus abgeleitete
Aminosäuresequenz
kodiert. Die Peptidase ist als eine Serin-Protease mit einem pH-Optimum
zwischen 7,5 und 8,5 charakterisiert.
-
Es
ist wohl bekannt, dass die Stabilität von mikrobiell erzeugten
Erzeugnissen wie z. B. Enzymen oder anderen Proteinen variieren
kann, unter anderem abhängig
von dem Verfahren durch welches das Erzeugnis erzeugt wird und/oder
abhängig
vom Ursprung oder vom mikrobiellen Erzeuger des Erzeugnisses. Eine
reduzierte Stabilität
des mikrobiell erzeugten Erzeugnisses kann z. B. auf einer reduzierten
Resistenz gegenüber Hitze,
Licht oder anderen externen Bedingungen beruhen, oder kann auf die
Zusammensetzung des Erzeugnisses zurückzuführen sein. In diesem Zusammenhang
kann die Anwesenheit von sogar Spurenmengen an Proteaseaktivität in einem
Proteinerzeugnis in einer erheblich reduzierten Stabilität des besagten
Erzeugnisses resultieren. Oft ist es jedoch nicht möglich, den
Grund für
die variierende Stabilität
exakt zu identifizieren.
-
Zusammenfassung der Erfindung
-
Die
Erfinder der vorliegenden Erfindung haben nun überraschenderweise gefunden,
dass verschiedene Pilzspezies TPAP erzeugen, und dass Proteinerzeugnisse
erzeugt durch diese Organismen geringe Mengen an TPAP enthalten
können,
die in manchen Fällen
gefunden wurden, eine reduzierte Stabilität dieser Erzeugnisse herbeizuführen. Die
Erfinder der vorliegenden Erfindung waren erfolgreich im Isolieren
und Charakterisieren der TPAP. Es wurde festgestellt, dass die TPAP
in der Lage ist, Tripeptide von dem unsubstituierten N-Terminus der Proteinerzeugnisse
unspezifisch abzuspalten, eine Spaltung, die unter manchen Umständen wünschenswert
sein kann, und unter anderen Umständen (z. B. wenn es in einer
reduzierten Stabilität
eines Proteinerzeugnisses umfassend TPAP resultiert) höchst unerwünscht ist.
-
Ein
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist dementsprechend, eine
im Wesentlichen reine Tripeptidylpeptidase bereitzustellen, die
zum Spalten von Peptiden oder Proteinsequenzen verwendet werden
kann. Ein anderer Gegenstand ist es, ein Verfahren zum Erzeugen
von Proteinerzeugnissen bereitzustellen, die im Wesentlichen frei
von TPAP sind, im Besonderen Erzeugnisse, die TPAP-Substrate sind,
und die eine reduzierte Stabilität
in der Gegenwart von TPAP besitzen.
-
In
einem ersten allgemeinen Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung
eine isolierte TPAP mit Herkunft aus Pilz. Insbesondere kann die
TPAP aus Stämmen
der Pilzspezies Aspergillus erhältlich
sein. In weiteren Aspekten betrifft die Erfindung eine TPAP, die
durch Aminosäuren
und/oder DNA-Sequenzinformationen und/oder durch Enzymproteincharakteristika
identifiziert wurde, TPAP-kodierende DNA-Konstrukte und ein DNA-Konstrukt,
welches eine zu einem ausreichenden Teil der DNA-Sequenz komplementäre, TPAP-kodierende
Nukleotidsequenz umfasst, um in der Lage zu sein, mit besagter Sequenz
zu hybridisieren und dadurch die TPAP-produzierende Fähigkeit einer gegebenen Wirtszelle
aufzuheben.
-
In
einem weiteren wichtigen Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren
zur Reduzierung der TPAP-Erzeugung aus einer TPAP-produzierenden
Zelle, wobei in dem Verfahren eine DNA- Sequenz kodierend für TPAP oder für die TPAP-Promotorsequenz
modifiziert oder inaktiviert wird, so dass dies in einer reduzierten TPAP-Erzeugung
in besagter Zelle reduziert.
-
Definitionen
-
Im
vorliegenden Zusammenhang soll der Begriff "TPAP" eine
Aminopeptidase bezeichnen, die Tripeptide von dem N-terminalen Ende
eines Peptids oder einer Proteinsequenz abspaltet, z. B. von einer
verlängerten
Proteinsequenz wie sie z. B. in einem Prohormon oder einem Proenzym
gefunden wird. In allgemeiner Weise ausgedrückt ist die TPAP in der Lage,
das Tripeptid XYZ von der unsubstituierten N-terminalen Aminogruppe
eines Peptids oder Proteins abzuspalten, wobei X, Y, Z einen beliebigen
Aminosäurerest
darstellt (d. h. ausgewählt
aus Ala, Arg, Asn, Asp, Cys, Gln, Glu, Gly, His, Ile, Leu, Lys,
Met, Phe, Pro, Ser, Thr, Trp, Tyr. Val). In den TPAP-Substraten
können
alle X, Y und Z unterschiedlich oder identisch sein, oder zwei der
X, Y und Z können
identisch sein. Es soll verstanden werden, dass die erfindungsgemäße TPAP
gegenüber
der Aminosäuresequenz
des zu spaltenen Tripeptids unspezifisch ist. In Beispiel 7 sind
spezifische Beispiele von Tripeptid-Erzeugnissen gegeben, die durch
das Spalten von natürlich
vorkommenden Peptiden oder Proteinen erhalten wurden.
-
Der
Begriff "erhältlich" wie er für die Herkunft
von DNA-Sequenzen verwendet wird, die Teil des erfindungsgemäßen DNA-Konstruktes
darstellen, soll bezeichnen, dass die in Frage kommende DNA-Sequenz aus
Nukleinsäurematerial
(DNA oder RNA) des relevanten Organismus isoliert werden oder auf
Basis eines solchen Materials hergestellt werden kann. Zum Beispiel
kann die DNA-Sequenz aus einer genomischen oder cDNA-Bibliothek
isoliert werden, die unter Verwendung von im Stand der Technik bekannten
Vorgehensweisen aus dem Organismus hergestellt wurde, oder sie kann
auf Basis eines solchen Materials hergestellt sein.
-
Analog
soll der Begriff "erhältlich", falls in Verbindung
mit der erfindungsgemäßen TPAP
verwendet, bezeichnen, dass die TPAP aus dem in Frage kommenden
Organismus wiedergewonnen werden kann, oder durch eine aus diesem
Organismus erhältliche
DNA-Sequenz kodiert
werden kann, und aus einem Organismus wiedergewonnen werden kann,
der diese DNA-Sequenz exprimiert.
-
Detaillierte Offenbarung der
Erfindung
-
Die erfindungsgemäße TPAP
-
Im
Laufe der zur vorliegenden Erfindung geführten Forschungsarbeit wurden
zwei unterschiedliche TPAPs isoliert und charakterisiert – eine aus
einem Stamm von A. niger, eine andere aus einem Stamm von A. oryzae.
Die beiden TPAPs werden als repräsentative
Beispiele einer allgemein neuen Klasse von Tripeptidyl-Aminopeptidasen
genannt.
-
Somit
betrifft ein Aspekt der Erfindung eine TPAP, die durch ein DNA-Konstrukt
umfassend
- i) mindestens eine der, jedoch vorzugsweise
zwei oder mehr der in SEQ ID NR: 1, 2 und 3 gezeigten partiellen
DNA-Sequenzen, oder
- ii) die partielle DNA-Sequenz kodierend für den N-terminalen Teil einer
reifen TPAP, vorliegend in DSM 9570, oder
- iii) eine Nukleotidsequenz, die an eine Oligonukleotidsonde
hybridisiert, die auf der Basis der in SEQ ID NR: 1, 2 oder 3 gezeigten
DNA-Sequenzen oder auf der Basis einer beliebigen in SEQ ID NR:
4–14 gezeigten Aminosäuresequenz
hergestellt wurde, und welche eine TPAP kodiert.
-
Eine
detailliertere Erläuterung
der Nukleotidsequenz iii) ist weiter nachstehend in dem Abschnitt
mit dem Titel "Das
DNA-Konstrukt und der Vektor der Erfindung" gegeben.
-
Ein
anderer Aspekt der Erfindung betrifft eine im Wesentliche reine
TPAP, die eine oder mehrere der folgenden Charakteristika besitzt:
- – die
Fähigkeit,
das Substrat Phe-Pro-Ala-pNA zu spalten,
- – ein
Molekulargewicht von ungefähr
65 kDa (im Wesentlichen bestimmt wie von Laemmli, U. K., 1970, "Cleavage of structural
Proteins during the assembly of the head of bacteriophage T4", Nature, 227, S. 680–685 beschrieben),
- – ein
pI im Bereich von 4–6,
- – ein
pH-Optimum im Bereich von etwa 5,0–7,5,
- – ist
immunologisch kreuzreaktiv mit der aufgereinigten TPAP aus A. niger
oder der aufgereinigten TPAP aus A. oryzae,
- – umfasst
die N-terminale Sequenz
-
Ala-Xaa(1)-Asn-Xaa(2)-Ser-His-Cys-Asp-Ser-Ile-Ile-Thr-Pro-Xaa(3)-Cys-Leu-Lys-Xaa(4)-Leu-Tyr-Asn-Ile-Gly-Asp-Tyr-Gln-Ala-Asp-Xaa(5)-Xaa(6)
(SEQ ID Nr: 15), in der jeder der Xaa(1), Xaa(2), Xaa(3), Xaa(4),
Xaa(5) und Xaa(6) unterschiedlich oder identisch und ausgewählt aus
beliebigen natürlich
vorkommenden Aminosäureresten
sein kann ist. Vorzugsweise ist Xaa(1) Lys oder Gln, Xaa(2) Ile
oder Thr, Xaa(3) Pro oder His, Xaa(4) Glu oder Gln, Xaa(5) Pro oder
Ala und/oder Xaa(6) Lys oder Asn.
-
Antikörper, die
zum Bestimmen von immunologischer Kreuzreaktivität verwendet werden, können durch
Verwenden der aufgereinigten TPAP hergestellt werden. Genauer gesagt
kann ein Antiserum gegen das erfindungsgemäße Enzym durch Immunisieren
von Kaninchen (oder anderen Nagern) gemäß der in N. Axelsen et al.
in: A Manual of Quantitative Immunoelectrophoresis, Blackwell Scientific
Publications, 1973, Kapitel 23, oder A. Johnstone und R. Thorpe,
Immunochemistry in Practice, Blackwell Scientific Publications 1982
(genauer gesagt Seiten 27–31)
beschriebenen Vorgehensweise gewonnen werden. Aufgereinigte Immunglobuline
können
aus dem Antiserum z. B. durch Salzpräzipitation [(NH4)2SO4] gefolgt von
Dialyse und Ionenaustauschchromatographie, z. B. auf DEAE-SephadexTM, erhalten werden Eine immunchemische Charakterisierung
der Proteine kann entweder durch Ouchterlonys Doppeldiffusionsanalyse
(O. Outcherlony in: Handbook of Experimental Immunology (D. M. Weier,
Hrsg.), Blackwell Scientific Publications, 1967, S. 655–706), durch gekreuzte
Immunelektrophorese (N. Axelsen et al., supra, Kapitel 3 und 4)
oder durch Rocket-Immunelektrophorese
(N. Axelsen et al., supra, Kapitel 2) durchgeführt werden.
-
In
einer Ausführungsform
umfasst die erfindungsgemäße TPAP
mindestens eine der in SEQ ID NR: 4–9 gezeigten partiellen Aminosäuresequenzen
und/oder besitzt ein pH-Optimum von etwa 5,0–5,5 und/oder einen pI von
etwa 5,1 oder 5,2.
-
In
einer anderen Ausführungsform
umfasst die erfindungsgemäße TPAP
mindestens eine der partiellen Aminosäuresequenzen SEQ ID NR: 10–14 und/oder
besitzt ein pH-Optimum in dem Bereich von etwa 5,5–7,5 und/oder
einen pI von etwa 4,5.
-
Die
TPAP, die durch eine DNA-Sequenz umfassend mindestens eine der in
SEQ ID NR: 1, 2 und 3 gezeigten Sequenzen oder durch die in DSM
9570 beherbergten kodiert wird, oder die die in SEQ ID NR: 4–9 gezeigten
Peptide umfasst, wurde aus einem durch einen A. niger-Stamm erzeugten
Proteinerzeugnis isoliert (siehe nachstehendes Beispiel 1). Die
TPAP umfassend die Peptide der SEQ ID NR: 10–14 wurde aus einem A. oryzae-Stamm
isoliert, siehe nachstehendes Beispiel 2.
-
Es
wird gegenwärtig
angenommen, dass eine TPAP, die zu der hierin definierten allgemein
neuen Klasse von Tripeptidyl-Aminopeptidasen gehört, jeglichen Ursprungs sein
kann, einschließlich
tierischem oder pflanzlichen Ursprungs, jedoch vorzugsweise mikrobiellen,
z. B. bakteriellen oder Pilz-Ursprungs. Soweit die Erfinder der
vorliegenden Erfindung Kenntnis haben, ist die vorliegende Offenbarung
der erste Bericht über TPAP
mit Ursprung aus Pilz. Die erfindungsgemäße TPAP kann aus Stämmen aufgereinigt
werden, die natürliche
TPAP-Erzeuger sind, oder sie kann zweckmäßigerweise durch Mittel rekombinanter
DNA-Techniken als ein homologes oder heterologes Genprodukt erzeugt
werden, wie es nachstehend weiter erklärt wird.
-
Inbesondere
kann die erfindungsgemäße TPAP
aus einem Stamm des Aspergillus erhältlich sein, wie z. B. aus
A. oryzae, A. niger, A. japonicus, A. aculeatus, A. nidulans oder
A. foetidus, oder aus einem Trichoderma-Stamm, z. B. T viride, T.
reesei, T. longibrachiatum oder T. harzianum, oder einer Fusarium-Spezies,
z. B. F. oxysporum, F. graminearum oder F. sojani, oder einem Thermomyces-Stamm,
z. B. T. lanuginosus oder T. insolens.
-
Die
erfindungsgemäße TPAP
wird vorzugsweise in einer isolierten und in einer im Wesentlichen
reinen Form bereitgestellt, z. B. mindestens 90% rein wie zum Beispiel
mindestens 95% rein.
-
Während die
Gegenwart von TPAP in Proteinerzeugnissen, bedingt durch die resultierende
reduzierte Stabilität
des besagten Erzeugnisses, als unerwünscht betrachtet werden kann,
kann die Verwendung von aufgereinigter erfindungsgemäßer TPAP
zur kontrollierten Destabilisierung von Proteinerzeugnissen vorteilhaft sein.
So ist z. B. vorgesehen, dass die aufgereinigte erfindungsgemäße TPAP
zur Deaktivierung von Enzymen verwendet werden kann, nachdem diese
ihre gewünschte
Wirkung ausgeübt
haben, und daher als ein "Killerenzym" fungiert. Solch
eine Deaktivierung wird konventionell durch Thermoinaktivierung
erreicht (oder alternativ wird die unerwünschte Enzymaktivität durch
Aufreinigung aufgehoben). Die Verwendung von TPAP zur Destabilisierung
von thermophilen Enzymen kann besonders vorteilhaft sein.
-
Als
ein Beispiel für
diese Verwendung kann die Deaktivierung von AMG genannt werden,
die zur Verflüssigung
von Stärke
verwendet wird, welches derzeit durch Erhitzen des Reaktionsgemisches
auf hohe Temperaturen (80–85°C) durchgeführt wird.
Diese Deaktivierung kann z. B. durch Zugabe von TPAP, vorzugsweise in
einem Batch-Prozess nachdem AMG Dextrine zu Glukose hydrolysiert
hat, erzielt werden. Eine Thermoinaktivierung von AMG ist dann mittels
Erhöhung
der Temperatur auf nur etwa 66°C
für eine
kurze Zeit möglich.
-
Ein
anderes Beispiel ist die Deaktivierung von AMG, die in der Fermentation
von Bier wie kalorienarmem Bier verwendet wird. In der normalen
Bier-Fermentationsvorgehensweise wird AMG durch Pasteurisierung
inaktiviert. Die Zugabe von TPAP kann die Thermostabilität des verwendeten
AMG reduzieren und somit die Temperatur für die Pasteurisierung reduzieren.
Durch diese Behandlung können
die organoleptischen Charakteristika verbessert werden.
-
Außerdem kann
die erfindungsgemäße aufgereinigte
TPAP für
eine Vielzahl von Zwecken nützlich sein,
in denen das spezifische Spalten von Tripeptidsequenzen wünschenswert
sind. Zum Beispiel werden einige Proteine oder Peptide in Form von
Vorläufermolekülen synthetisiert,
die eine Anzahl von zusätzlichen Aminosäureresten
am N-terminalen Aminosäurerest
umfassen, deren Anwesenheit für
das zu verwendende Protein unerwünscht
ist.
-
Dies
kann z. B. in der Prozessierung von Proteinen oder Peptiden sein,
die in protektierter Form als Vorläuferproteine synthetisiert
werden können.
-
Das DNA-Konstrukt und der
Vektor der Erfindung
-
Gemäß eines
weiteren Aspekts betrifft die Erfindung ein TPAP kodierendes DNA-Konstrukt,
welches
- i) mindestens eine der, jedoch vorzugsweise
zwei oder alle der in SEQ ID NR: 1, 2 und 3 gezeigten partiellen
DNA-Sequenzen umfasst, oder
- ii) die partielle DNA-Sequenz kodierend für den N-terminalen Teil der
TPAP und der in DSM 9570 vorliegenden, oder
- iii) eine Nukleotidsequenz, die an eine Oligonukleotidsonde
hybridisiert, die auf der Basis einer beliebigen der in SEQ ID NR:
1, 2 oder 3 gezeigten DNA-Sequenzen oder auf der Basis einer beliebigen
der in SEQ ID NR: 4–14
gezeigten Aminosäuresequenzen
hergestellt wird, und welche eine TPAP kodiert, oder
- iv) eine Nukleotidsequenz komplementär zu der DNA/Nukleotidsequenz
von i), ii) oder iii).
-
Das
erfindungsgemäße DNA-Konstrukt
kann entweder für
die rekombinante Erzeugung von TPAP (DNA/Nukleotidsequenzen i)–iii)) oder
zur Reduzierung der TPAP-erzeugenden Fähigkeit einer Zelle verwendet
werden, in der die Erzeugung unerwünscht ist (Nukleotidsequenz
iv)).
-
Die
Nukleotidsequenz iii) kann z. B. aus einem anderen oder einem verwandten
(z. B. dem gleichen) Organismus isoliert werden, von dem bekannt
ist oder von dem angenommen wird, dass er TPAP auf der Basis jeder
der in SEQ ID NR: 1–14
gezeigten partiellen DNA- oder partiellen Aminosäuresequenzen oder der partiellen
TPAP-kodierenden DNA-Sequenz von DSM 9570, z. B. unter Verwendung
der hierin beschriebenen Vorgehensweisen, erzeugt, oder auf der
Basis jeder der DNA- oder Aminosäuresequenzen
konstruiert wird, z. B. durch Einführung von Nukleotidsubstitutionen,
die nicht zu einer anderen Aminosäuresequenz als die durch die
TPAP kodierte DNA-Sequenz führen,
welche jedoch der Kodon-Benutzung des Wirtsorganismus entsprechen,
der für
die Erzeugung von TPAP herangezogen werden soll, oder durch Einführung von
Nukleotidsubstitutionen, die zu einer unterschiedlichen Aminosäuresequenz
und somit möglicherweise
zu einer unterschiedlichen Proteinstruktur führen, wodurch eine TPAP-Mutante
mit unterschiedlichen Eigenschaften als die der nativen TPAP, jedoch
mit intakter TPAP-Aktivität bedingt
wird. Andere Beispiele möglicher
Modifikationen sind Insertion eines oder mehrerer Nukleotide in
die Sequenz, die Addition eines oder mehrerer Nukleotide an eines
der beiden Enden der Sequenz, oder die Deletion von einem oder mehreren
Nukleotiden an einem der beiden Enden oder innerhalb der Sequenz.
-
Es
soll verstanden werden, dass die in SEQ ID NR: 1–3 gezeigten DNA-Sequenzen
und die DNA-Sequenz von DSM 9570 partielle Sequenzen sind, die zum
Isolieren einer gesamten TPAP-kodierenden DNA-Sequenz einbezogen
und verwendet werden können.
Dies kann auf einfache Weise mittels im Stand der Technik bekannten
Verfahren erreicht werden. Gemäß der vorliegenden
Erfindung zielt die Nukleotidsequenz iii) darauf ab, die gesamte
DNA-Sequenz einzuschließen.
-
Die
Hybridisierung, auf die oben Bezug genommen wird, soll bezeichnen,
dass die Nukleotidsequenz iii) unter bestimmten spezifizierten Bedingungen,
die nachstehend im Detail im Abschnitt "Material und Methoden" beschrieben sind
an die gleiche Sonde wie die DNA-Sequenz
hybridisiert, die die TPAP kodiert (oder an besagte DNA-Sequenz
kodierend für
TPAP). Normalerweise ist die Nukleotidsequenz iii) hoch homolog
zu der in SEQ ID NR: 1, 2 oder 3 gezeigten DNA-Sequenz oder zu der
TPAP-kodierenden DNA-Sequenz von DSM 9570 (wenn man den Teil der
Nukleotidsequenz iii), der der(n) hierin offenbarten partiellen
DNA-Sequenz(en) entspricht,
vergleicht), wie zum Beispiel mindestens 65%, z. B. mindestens 70%
homolog zu dieser DNA-Sequenz, z. B. mindestens 75%, mindestens
80%, mindestens 85%, mindestens 90% oder sogar mindestens 95% homolog
zu einer beliebigen oder zu allen der besagten Sequenzen. Entsprechend
wird die erfindungsgemäße TPAP
in Betracht gezogen, zu mindestens 65%, z. B. mindestens 70% der
durch besagte DNA-Sequenz(en) kodierten Aminosäuresequenz homolog zu sein
(wie evaluiert auf der Basis eines Vergleichs zwischen dem Teil
der TPAP-Aminosäuresequenz,
welcher dem Teil entspricht, der durch die in Frage kommende DNA-Sequenz
kodiert ist), z. B. mindestens 75%, mindestens 80%, mindestens 85%,
mindestens 90% oder sogar mindestens 95% homolog.
-
Die
Nukleotidsequenz iii) kann eine DNA- oder eine RNA-Sequenz sein.
-
Die
DNA-Sequenzen i)–iii)
des erfindungsgemäßen DNA-Konstrukts
können
durch gut bekannte Vorgehensweisen hergestellt werden. So kann die
relevante DNA-Sequenz beispielsweise durch Etablierung einer cDNA
oder genomischen Bibliothek aus einem Organismus isoliert werden,
von dem erwartet wird, dass er die Sequenz birgt, z. B. eine wie
oben beschriebene Zelle, und durch Screenen auf positive Klone mittels konventioneller
Verfahren. Beispiele für
solche Vorgehensweisen sind das Hybridisieren von geeigneten Oligonukleotidsonden
gemäß Standardtechniken
(vgl. Sambrook et al., Molecular Cloning: A Laboratory Manual, Cold
Spring Harbor, New York 1989), und/oder Selektion auf Klone, die
die relevante Aktivität
exprimieren, und/oder Selektion auf Klone, die ein Protein erzeugen,
welches gegenüber
einem Antikörper
reaktiv ist, der gegen das relevante Enzym gerichtet ist.
-
Ein
bevorzugtes Verfahren zum Isolieren einer DNA-Sequenz aus einer
cDNA oder genomischen Bibliothek ist das Verwenden der Polymerasekettenreaktion
(PCR) unter Verwendung von degenerierten Olegonukleotidsonden. Zum
Beispiel kann die PCR unter Verwendung der in PCR Protocols 1993,
Hrsg. Bruce A. White und The polymerase chain Reaction, 1994, Hrsg.
Kary B. Mullis beschriebenen Techniken durchgeführt werden.
-
Alternativ
dazu können
die DNA-Sequenzen i) und ii) auf einfache Weise aus DSM 9570 isoliert
werden.
-
Des
Weiteren können
die DNA-Sequenzen des erfindungsgemäßen DNA-Konstruktes z. B. die
Nukleotidsequenz iv), die zu der DNA/Nukleotidsequenz i), ii) oder
iii) komplementär
ist, durch etablierte Techniken, z. B. basierend auf den von Narang,
SA, 1984, Tetrahedron 39:3 und Itakura et al., 1984, Annu. Rev.
Biochem. 53:323 offenbarten Prinzipien, synthetisiert werden.
-
Das
DNA-Konstrukt, welches durch Ligieren von Fragmenten synthetischen,
genomischen oder cDNA-Ursprungs (wie geeignet) gemäß Standardtechniken
hergestellt wird, kann gemischt genomischen und synthetischen, gemischt
synthetischen und cDNA- oder gemischt genomischen und cDNA-Ursprungs
sein, die Fragmente entsprechen den verschiedenen Teilen des gesamten
rekombinanten DNA-Moleküls.
-
Es
soll verstanden werden, dass eine bevorzugte Verwendung der DNA-Sequenz
i), ii) oder iii) in der Herstellung von rekombinanter TPAP liegt,
wohingegen eine bevorzugte Verwendung der DNA-Sequenz iv) in der
Reduzierung der TPAP-produzierenden Fähigkeit von Zellen liegt, die
beabsichtigt werden, zur Verwendung in der Erzeugung von Proteinerzeugnissen,
welche TPAP gegenüber
empfindlich sind, verwendet zu werden.
-
Obwohl
die DNA-Sequenz iv) zu der gesamten TPAP-kodierenden Sequenz komplementär sein kann, reicht
es normalerweise aus, dass die DNA-Sequenz iv) nur zu einem Teil
dieser Sequenz komplementär
ist. In funktionsfähiger
Weise exprimiert, muss die DNA-Sequenz iv) zu einer ausreichenden
Länge der
TPAP-kodierenden DNA-Sequenz komplementär sein, um die Hybridisierung
an die TPAP-kodierende DNA und somit die Reduktion oder das Unterbinden
der Transkription der entsprechenden mRNA zu erlauben. Typischerweise ist
es ausreichend, dass die DNA-Sequenz iv) ein DNA-Fragment von mindestens
17 Nukleotiden wie zum Beispiel mindestens 300 Nukleotiden umfasst.
-
Der
Vektor, der das erfindungsgemäße DNA-Konstrukt
trägt,
ist vorzugsweise ein rekombinanter Expressionsvektor, kann aber
auch jeder beliebige Vektor sein, der üblicherweise rekombinanten
DNA-Vorgehensweisen unterzogen wird, und die Auswahl des Expressionsvektors
wird oft von der Wirtszelle abhängen, in
die er eingeführt
werden soll. Somit kann der Vektor ein autonom replizierender Vektor
sein, z. B. ein Vektor, der als eine extrachromosomale Einheit existiert,
dessen Replikation von der chromosomalen Replikation unabhängig ist,
z. B. ein Plasmid oder ein Bakteriophage. Alternativ kann der Vektor
einer sein, der sich, wenn in eine Wirtszelle eingeführt, in
das Wirtszellgenom integriert und zusammen mit dem/den Chromosom(en)
repliziert, in welche(s) er sich integriert hat.
-
In
dem DNA-Konstrukt oder dem Vektor sollte die DNA-Sequenz mit einer
geeigneten Promotorsequenz funktionsfähig verbunden sein. Der Promotor
kann eine beliebige DNA-Sequenz
sein, die transkriptionelle Aktivität in der gewählten Wirtszelle
zeigt, und kann von Genen abstammen, die entweder homologe oder zu
der Wirtszelle heterologe Proteine kodieren. Der Promotor kann von
Genen abstammen, die sowohl extrazelluläre als auch intrazelluläre Proteine
kodieren, wie beispielsweise Amylasen, Glucoamylasen, Proteasen, Lipasen,
Cellulasen und glycolytische Enzyme. Beispiele von geeigneten Promotoren
zum Steuern der Transkription des erfindungsgemäßen DNA-Konstruktes sind Promotoren,
die von Genen aus A. oryzae TAKA-Amylase, Rhizomucor miehei Asparagin-Proteinase,
A. niger Glucoamylase, A. niger neutraler α-Amylase, A. niger saurer stabiler α-Amylase
und Rhizomucor miehei Lipase abstammen. Beispiele von Genpromotoren für glycolytische
Enzyme sind TPI, ADH und PGK. Der Promotor kann ebenso ein homologer
Promotor sein, d. h. ein bzgl. des Wirtsstamms natives Gen kann
verwendet werden.
-
Die
Promotorsequenz kann mit Linkern bereitgestellt werden zu dem Zweck,
spezifische Restriktionsschnittstellen einzuführen, die die Ligation der
Promotorsequenz mit dem Gen der Wahl oder mit einem ausgewählten Signalpeptid
oder einer Präregion
zu ermöglicht.
-
Das
erfindungsgemäße DNA-Konstrukt
und/oder der Expressionsvektor kann ebenso eine geeignete Terminatorsequenz
umfassen, die funktionsfähig
mit der DNA-Sequenz verbunden ist, welche die TPAP- und/oder eine
Polyadenylierungssequenz kodiert. Die Terminator- und Polyadenylierungssequenzen
können von
den gleichen Quellen abstammen wie die Promotoren. Enhancersequenzen
können
ebenso in das Konstrukt eingeführt
werden.
-
Das
DNA-Konstrukt und/oder der Vektor kann weiterhin eine DNA-Sequenz
umfassen, die es dem Vektor ermöglicht,
sich in der in Frage kommenden Wirtszelle zu replizieren. Beispiele solcher
Sequenzen sind die Replikationsursprünge der Plasmide pUC19, pACYC
177, pUB110, pE194, pAMB1 und pIJ702.
-
Das
DNA-Konstrukt und/oder der Vektor kann ebenfalls einen selektierbaren
Marker umfassen. Beispiele solcher Selektionsmarker schließen die
amdS oder argB, trpC oder pyrG (die letzteren drei Marker z. B. aus
A. nidulans oder A. niger) mit ein.
-
Die
zur Konstruktion des erfindungsgemäßen DNA-Konstrukts verwendete
Vorgehensweise umfasst das Ligieren der oben genannten DNA-Sequenzen
des Promotors, des Terminators bzw. der anderen Elemente, und um
dieses in geeignete Vektoren zu insertieren, die die zur Replikation
notwendige Information enthalten, sind dem Fachmann gut bekannt
sind (vgl. beispielsweise Sambrook et al. op. cit.).
-
Die Zelle und ein Verfahren zur Erzeugung
der erfindungsgemäßen TPAP
-
In
einer Ausführungsform
wird die erfindungsgemäße Zelle,
die entweder ein erfindungsgemäßes DNA-Konstrukt
oder einen Expressionsvektor wie oben stehend definiert umfasst,
als eine Wirtszelle für
die rekombinante Erzeugung der erfindungsgemäßen TPAP verwendet. In diesem
Fall umfasst das DNA-Konstrukt oder der Expressionsvektor eine beliebige
der TPAP-kodierenden DNA-Sequenzen i)–iii) oder das Insert von DSM
9570 wie oben stehend definiert. Die Zelle kann mit dem DNA-Konstrukt
transformiert werden, geeigneterweise durch Integrieren des DNA-Konstrukts
in das Wirtschromosom, obwohl das DNA-Konstrukt auch als eine extrachromosomale
Einheit existieren kann. Die Integration wird jedoch im Allgemeinen
als vorteilhaft betrachtet, da die DNA-Sequenz eher stabil in der
Zelle beibehalten wird. Die Integration des DNA-Konstrukts in das
Wirtschromosom kann gemäß üblicher
Verfahren, z. B. durch homologe Rekombination durchgeführt werden.
Alternativ dazu kann die Zelle mit einem Expressionsvektor in Verbindung
mit den verschiedenen Typen an Wirtszellen wie nachstehend beschrieben
transformiert werden.
-
Die
erfindungsgemäße Zelle
kann eine Zelle eines höheren
Organismus wie die eines Säugers
oder eines Insekts sein, ist aber vorzugsweise eine mikrobielle
Zelle, z. B. eine bakterielle oder Pilz-(einschließlich Hefe-)-Zelle.
-
Beispiele
von geeigneten Bakterien sind grampositive Bakterien wie Bacillus
subtilis, Bacillus licheniformis, Bacillus lentus, Bacillus brevis,
Bacillus stearothermophilus, Bacillus alkalophilus, Bacillus amyloliquefaciens,
Bacillus coagulans, Bacillus circulans, Bacillus lautus, Bacillus
thuringiensis oder Streptomyces lividans oder Streptomyces murinus
oder gramnegative Bakterien wie zum Beispiel E. coli. Die Transformation der
Bakterien kann beispielsweise durch Protoplastentransformation oder
durch Verwendung von kompetenten Zellen in einer per se bekannten
Weise erfolgen.
-
Der
Hefeorganismus kann bevorzugterweise von einer Saccharomyces- oder
Schizosaccharomyces-Spezies ausgewählt werden, z. B. Saccharomyces
cerevisiae. Der filamentöse
Pilz kann vorteilhafterweise zu einer Spezies des Aspergillus gehören, z.
B. Aspergillus oryzae, A. nidulans, A. foetidus, A. aculeatus, A.
japonicus oder A. niger, einer Trichoderma-Spezies, z. B. T. reesei,
T. longibrachiatum oder T. harzianum, oder einer Fusarium-Spezies,
z. B. F. oxysporum, F. graminearum oder F. solani. Pilzzellen können durch
einen Prozess transformiert werden, der die Bildung von Protoplasten
und die Transformation der Protoplasten gefolgt durch Regeneration
der Zellwand in einer per se bekannten Weise einbezieht.
-
In
einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Erzeugen
von TPAP, wobei das Verfahren umfasst:
- i) das
Kultivieren einer erfindungsgemäßen Zelle
wie oben stehend definiert in einem geeigneten Kulturmedium unter
Bedingungen, die die Expression von TPAP erlaubt, und das Wiedergewinnen
von TPAP aus der Kultur.
-
Das
zum Kultivieren der Zellen verwendete Medium kann jedes herkömmliche
Medium sein, welches für
das Wachstum der in Frage kommenden Wirtszelle geeignet ist. Geeignete
Medien sind von kommerziellen Herstellern erhältlich oder können gemäß publizierter
Rezepte (z. B. in Katalogen der American Type Culture Collection)
hergestellt werden. Es wird angenommen, dass die Gegenwart von Protein
in dem Medium in einer erhöhten
TPAP-Erzeugung resultieren kann.
-
Die
TPAP kann aus dem Medium mittels herkömmlicher Verfahren einschließlich dem
Trennen der Zellen vom Medium durch Zentrifugation oder Filtration,
falls notwendig nach Aufschließen
der Zellen, dem Präzipitieren
der proteinösen
Komponenten des Überstandes
oder des Filtrats mittels Salz, z. B. Ammoniumsulfat, gefolgt durch
Aufreinigung mittels einer Vielzahl an chromatographischen Vorgehensweisen,
z. B. Ionenaustauschchromatographie, Affinitäts-Chromatographie oder ähnlichem,
wiedergewonnen werden.
-
Entfernung oder Reduzierung
der TPAP-Aktivität
-
Die
Identifizierung von TPAP als ein destabilisierender Faktor in mikrobiell
erzeugten Proteinerzeugnissen kann wichtige Konsequenzen für die Erzeugung
einer großen
Anzahl an verschiedenen Proteinerzeugnissen haben. Daher können, wie
von den Erfindern der vorliegenden Erfindung gezeigt, sogar geringe
Mengen an anwesender TPAP in einem Proteinerzeugnis in einer reduzierten
Thermostabilität
dieses Erzeugnisses resultieren. Entsprechend ist es durch die vorliegende
Erfindung möglich,
Produktionsstämme
zu konstruieren, die eine reduzierte TPAP-produzierende Fähigkeit
besitzen.
-
Die
Reduzierung der TPAP-Erzeugung aus einer TPAP-produzierenden Zelle
kann in geeigneter Weise durch Modifikation oder Inaktivierung einer
DNA-Sequenz begleitet werden, die in der Zelle vorhanden und zur
Expression von TPAP notwendig ist, so dass dies in einer reduzierten
TPAP-Erzeugung in dieser Zelle resultiert.
-
Die
zu modifizierende DNA-Sequenz kann z. B. eine DNA-Sequenz sein,
die TPAP oder ein für
das Aufweisen der TPAP-Aktivität
essenziellen Teil davon kodiert oder kann eine regulatorische Sequenz
sein, die zur Expression von TPAP von einer TPAP-kodierenden DNA-Sequenz
benötigt
wird.
-
Die
regulatorische Sequenz kann beispielsweise eine Promotorsequenz
oder ein funktioneller Teil davon sein, d. h. ein Teil, der ausreichend
ist, die Expression von TPAP zu bewirken.
-
Die
Modifizierung oder Inaktivierung der DNA-Sequenz kann erzielt werden,
indem die TPAP-produzierende
Zelle einer Mutagenese unterzogen wird, und durch Selektieren auf
Zellen, in denen die TPAP-produzierende Fähigkeit reduziert wurde. Die
Mutagenese, welche spezifisch oder zufallsbedingt sein kann, kann z.
B. durch Verwendung eines geeigneten physikalischen oder chemischen
Mutagenesemittels, durch Verwendung eines geeigneten Oligonukleotids,
oder mittels dem Unterziehen der DNA-Sequenz einer PCR-generierten
Mutagenese durchgeführt
werden. Des Weiteren kann die Mutagenese durch Verwendung einer
beliebigen Kombination dieser Mutagenesemittel durchgeführt werden.
-
Beispiele
von physikalischen oder chemischen Mutagenesmitteln, die für den vorliegenden
Zweck geeignet sind, schließen
ultraviolette (UV) Bestrahlung, Hydroxylamin, N-methyl-N'-nitro-N-nitrosoguanidin (MNNG), O-Methylhydroxylamin,
Salpetrige Säure,
Ethylmethansulfonat (EMS), Natriumbisulfit, Ameisensäure und
Nukleotidanaloga ein.
-
Wenn
solche Mittel verwendet werden, wird die Mutagenese typischerweise
durchgeführt
durch Inkubieren der zu mutagenisierenden Zelle in der Gegenwart
des gewählten
Mutagenesmittels unter für
die stattzufindene Mutagenese geeigneten Bedingungen und durch Selektion
auf mutierte Zellen, die eine reduzierte TPAP-Erzeugung aufweisen.
-
Wenn
die Modifizierung oder Inaktivierung durch die Einführung, die
Substitution oder die Entfernung von einem oder mehreren Nukleotiden
in der TPAP-kodierenden Sequenz oder einem regulatorischen Element durchgeführt wird,
welches für
die Transkription oder Translation davon benötigt wird, können Nukleotide
z. B. insertiert oder entfernt werden, so dass dies in der Einführung eines
Stop-Kodons, der Entfernung des Start-Kodons oder einer Veränderung
des offenen Leserahmens resultiert. Die Modifikation oder Inaktivierung der
TPAP-kodierenden Sequenz oder eines regulatorischen Elementes kann
mittels stellenspezifischer Mutagenese oder PCR-generierter Mutagenese
gemäß den im
Stand der Technik bekannten Verfahren durchgeführt werden. Obwohl die Modifikation
im Prinzip in vivo durchgeführt
werden kann, d. h. direkt auf der Zelle, die das zu modifizierende
TPAP-Gen trägt,
wird es gegenwärtig
vorgezogen, die Modifikation wie nachstehend exemplarisch geschildert
in vitro durchzuführen.
-
Ein
Beispiel eines geeigneten Weges, die TPAP-Erzeugung einer Wirtszelle
der Wahl zu inaktivieren oder zu reduzieren, basiert auf den Prinzipien
des Gen-Austausches oder der Gen-Unterbrechung.
Zum Beispiel bezieht das Gen-Unterbrechungsverfahren die Verwendung
von DNA-Sequenzen, die dem endogenen Gen oder Gen-Fragment entsprechen,
von welchem gewünscht
ist, es zu zerstören,
mit ein. Die DNA-Sequenz wird in vitro zu einem defekten Gen mutiert
und in die Wirtszelle transformiert. Durch homologe Rekombination ersetzt
das defekte Gen das endogene Gen oder Gen-Fragment. Es kann daher
wünschenswert
sein, dass das defekte Gen oder Gen-Fragment einen Marker kodiert,
welcher zur Selektion der Transformanten verwendet werden kann,
in denen das TPAP-Gen modifiziert oder zerstört wurde.
-
Alternativ
dazu kann die Modifizierung oder Inaktivierung der DNA-Sequenz durch
Verwendung von etablierten Anti-Sense-Techniken unter Benutzung
einer zu der TPAP-kodierenden
Sequenz komplementären Nukleotidsequenz
erfolgen, z. B. der oben stehend beschriebenen Nukleotidsequenz
iv). Genauer gesagt kann die TPAP-Erzeugung in einer TPAP-produzierenden Zelle
durch die Einführung
einer Nukleotidsequenz reduziert oder eliminiert werden, die zur
TPAP-kodierenden Sequenz komplementär und somit in der Lage ist,
in der Zelle an die in der Zelle produzierten TPAP-mRNA so zu hybridisieren,
dass die Nukleotidsequenz in der Zelle unter Bedingungen transkribiert
werden kann, die es der Nukleotidsequenz erlauben mit TPAP-mRNA
zu hybridisieren und somit die Menge der von besagter mRNA translatierten
TPAP zu reduzieren oder jedwede Translation zu eliminieren.
-
Die
so geschaffenen TPAP-defizienten Mutanten sind besonders für die Expression
von heterologen Proteinen verwendbar. Im vorliegenden Kontext soll
der Begriff "heterologe
Proteine" ein Protein
bezeichnen, welches in der Wirtszelle nicht nativ ist, ein natives
Protein in dem Modifikationen vorgenommen wurden, um die native
Sequenz zu verändern
oder ein natives Protein, dessen Expression als ein Ergebnis einer
Manipulation der Wirtszelle durch rekombinante DNA-Techniken quantitativ
verändert
wurde.
-
Es
wird bevorzugt, dass die zu modifizierende TPAP-erzeugende Zelle
gemäß der vorliegenden
Erfindung ein Stamm ist, der für
die Erzeugung der gewünschten
Proteinerzeugnisse geeignet ist, entweder homolog oder heterolog
zu dieser Zelle. Zum Beispiel sind Zellen der Pilzgattungen Aspergillus,
Trichoderma und Fusarium Beispiele für bevorzugte Erzeugerzellen.
Entsprechend ist die zu modifizierende Zelle gemäß der vorliegenden Erfindung
vorzugsweise eine Zelle eines Aspergillus sp., im Besonderen eine
Zelle von A. niger, A. oryzae, A. japonicus, A. foetidus oder A.
nidulans oder eine Zelle eines Trichoderma sp., z. B. T. reesei,
T. longibrachiatum oder T. harzianum, oder eine Zelle eines Fusarium
sp., z. B. F. oxysporum, F. graminearum oder F. solani.
-
In
einer spezifischen Ausführungsform
der Erfindung ist die zu modifizierende Zelle eine Zelle von A. niger
oder A. oryzae, welche zur Erzeugung von Enzymen wie AMG verwendet
wird.
-
In
einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung
eines Erzeugnisses, welches im Wesentlichen frei von TPAP-Aktivität ist, wobei
das Verfahren das Transformieren einer Wirtszelle mit einer das
Erzeugnis-kodierenden DNA-Sequenz wie oben stehend beschrieben umfasst,
welche eine reduzierte oder keine TPAP-erzeugende Fähigkeit
besitzt, das Kultivieren der transformierten Zelle unter zur Expression
des Erzeugnisses geeigneten Bedingungen und das Wiedergewinnen des
Erzeugnisses aus der Kultur.
-
In
einem alternativen Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zur
Herstellung eines Erzeugnisses, welches im Wesentlichen frei von
TPAP-Aktivität
ist, wobei das Erzeugnis durch eine DNA-Sequenz kodiert wird, die
in der TPAP-exprimierenden Zelle vorhanden ist, und wobei das Verfahren
das Modifizieren oder Inaktivieren einer DNA-Sequenz umfasst, die
in besagter Zelle vorhanden und zur Expression von TPAP wie oben
stehend beschrieben notwendig ist, und das anschließende Kultivieren
der Zelle unter zur Expression des Erzeugnisses geeigneten Bedingungen,
und das Wiedergewinnen des Erzeugnisses aus der Kultur.
-
In
noch einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren
zur Herstellung eines Erzeugnisses, welches im Wesentlichen frei
von TPAP ist, durch Fermentierung einer TPAP-produzierenden Zelle, welche ebenfalls
das Erzeugnis erzeugt, wobei das Verfahren die Zugabe einer wirksamen
Menge eines Inhibitors, der in der Lage ist, die TPAP-Aktivität zu inhibieren,
zum Fermentationsmedium, entweder während oder nachdem die Fermentierung
beendet wurde, umfasst, das Gewinnen des Erzeugnisses von Interesse
aus dem Fermentationsmedium, und wahlweise das Unterziehen des gewonnenen
Erzeugnisses einer weiteren Aufreinigung. Dieses Verfahren ist in
den nachstehenden Beispielen weiter illustriert.
-
In
noch einem weiteren alternativen Aspekt betrifft die Erfindung ein
Verfahren zur Herstellung eines Erzeugnisses, welches im Wesentlichen
frei von TPAP-Aktivität
ist, wobei das Erzeugnis durch eine in der TPAP-exprimierenden Zelle
vorhandene DNA-Sequenz kodiert wird, wobei das Verfahren das Kultivieren
der TPAP-exprimierenden Zelle kodierend das Erzeugnis unter Bedingungen,
die die Expression des Erzeugnisses erlauben, das Unterziehen des
resultierenden Kulturmediums einer kombinierten pH- und Temperatur-Behandlung,
so dass die TPAP-Aktivität substantiell
reduziert wird, und das Gewinnen des Erzeugnisses aus dem Kulturmedium
umfasst. Alternativ dazu kann die kombinierte pH- und Temperatur-Behandlung
an einer aus dem Kulturmedium gewonnenen Enzym-Zubereitung durchgeführt werden.
Die kombinierte pH- und
Temperatur-Behandlung kann gegebenenfalls auch in Verbindung mit
einer TPAP-Inhibitor-Behandlung
verwendet werden.
-
Entsprechend
diesem Aspekt der Erfindung ist es möglich, mindestens 60% der TPAP-Aktivität, wie beispielsweise
mindestens 75% der Aktivität,
vorzugsweise mindestens 85% der Aktivität, noch bevorzugterweise mindestens
95% der Aktivität
und am stärksten
bevorzugt im Wesentlichen mindestens 99% der TPAP-Aktivität zu entfernen.
Es wird in Betracht gezogen, dass eine vollständige Entfernung der TPAP-Aktivität durch
Verwendung dieses Verfahrens erhalten werden kann.
-
Die
kombinierte pH- und Temperaturbehandlung wird vorzugsweise bei einem
pH im Bereich von 6,5–7
und bei einer Temperatur im Bereich von 25–40°C für eine Zeitdauer durchgeführt, die
ausreicht, um den gewünschten
Effekt zu erzielen. Typischerweise sind 0,5–1 Stunde ausreichend, um den
gewünschten
Effekt zu erzielen.
-
Die
zur Kultivierung und Aufreinigung des Erzeugnisses von Interesse
verwendeten Verfahren können mittels
im Stand der Technik bekannter Verfahren, z. B. wie hierin oben
stehend beschrieben, durchgeführt werden.
-
Die
erfindungsgemäßen Verfahren
zum Erzeugen eines im Wesentlichen TPAP-freien Erzeugnisses sind
von besonderem Interesse bei der Herstellung von eukaryotischen
Proteinen, im Besonderen Pilzproteinen wie zum Beispiel Enzymen.
Die Enzymerzeugnisse können
z. B. ausgewählt
werden aus einem amylolytischen Enzym, einem lipolytischen Enzym,
einem proteolytischen Enzym, einem cellulytischen Enzym, einer Oxidoreduktase
oder einem Pflanzenzellwand-abbauenden Enzym. Beispiele solcher
Enzyme schließen AMG,
Amylase, Lipase, Cutinase, Esterase, Cellulase, Hemicellulase, Protease,
Peroxidase, Laccase, Phenoloxidase, Catalase, Glucoseoxidase, Phytase,
Lyase, Pectinase, Glucosidase, Mannosidase, Isomerase, Invertase,
Transferase, Ribonuclease, Galactosidase, Transglutaminase und Chitinase
ein. Die TPAP-defizienten Zellen können ebenso verwendet werden,
um heterologe Proteine von pharmazeutischem Interesse wie zum Beispiel
Hormone, Wachstumsfaktoren, Rezeptoren und Ähnliche zu exprimieren.
-
Man
soll verstehen, dass der Begriff "eukaryotische Proteine" beabsichtigt, nicht
nur native Proteine einzuschließen,
sondern auch solche Proteine (z. B. Enzyme), die durch Aminosäuresubstitutionen,
-deletionen, -additionen oder anderen Modifikationen modifiziert
wurden, welche durchgeführt
wurden, um Aktivität, Thermostabilität, pH-Toleranz
und Ähnliches
zu verstärken.
-
In
einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein Proteinerzeugnis,
welches im Wesentlichen frei von TPAP-Aktivität ist, und welches durch das
erfindungsgemäße Verfahren
erzeugt wird.
-
BEISPIEL 1
-
AUFREINIGUNG UND CHARAKTERISIERUNG VON
A. niger-TPAP
-
Material und Methoden
-
- Phe-Pro-Ala-pNA-Substrat (erhältlich von Bachem, Schweiz).
-
Proteaseinhibitoren
-
- Ala-Ala-Phe-Chlormethylketon
- Benzyloxycarbonyl-Ala-Pro-Phe-Chlormethylketon
- Benzyloxycarbonyl-Gly-Gly-Phe-Chlormethylketon.
-
Aufreinigung von TPAP
-
TPAP
wurde aus einem kommerziellen A. niger AMG-Präparat (erhältlich von Novo Nordisk A/S,
Dänemark)
aufgereinigt. Eine Probe von 300 ml formuliertem AMG-Erzeugnis wurde
wiederholt verdünnt
und bei 4°C
in einem Filtron®-Konzentrator ausgerüstet mit
einer 3 kDa Cutoff-Membran konzentriert, bis die Leitfähigkeit
weniger als 1,5 mS/cm betrug. Alle anderen Aufreinigungsschritte
wurden bei Raumtemperatur durchgeführt.
-
Kationen-Austauschchromatographie unter
Verwendung eines NaCl-Gradienten
-
Das
Konzentrat (600 ml) wurde auf pH 4,0 eingestellt und vor dem Auftragen
auf eine 200 ml (2,6 × 37
cm) S-Sepharosesäule, äquilibriert
mit 20 mM Natriumacetat, pH 4,0, filtriert. Es wurde eine Fließgeschwindigkeit
von 10 ml/min verwendet. Die TPAP wurde mit einem linearen NaCl-Gradienten
von 0 bis 0,2 M in 10 Säulenvolumina
eluiert. Es wurde ein Zusammenschluß enthaltend den größten Teil
der Peptidaseaktivität
hergestellt. Ein Pufferwechsel zu 20 mM Natriumacetat, pH 5,5 wurde
in einer Amiconzelle ausgestattet mit einer Diaflo-Membran mit einem
Cutoff von 10 kDa durchgeführt.
-
Anionen-Austauschchromatographie
-
Der
Zusammenschluß von
der S-Sepharosesäule
wurde auf einer HiLoad-Q-Sepharose-HP-Säule (50 ml, 2,6 × 10 cm) äquilibriert
mit 20 mM Natriumacetat, pH 5,5 weiter aufgereinigt. Die Elution
von TPAP wurde mit einem linearen NaCl-Gradienten von 0–0,5 M in
15 Säulenvolumen
durchgeführt.
Das Protein wurde mit einer Fließgeschwindigkeit von 8,0 ml/min
aufgetragen und mit 5,0 ml/min eluiert. Es wurde ein Zusammenschluß enthaltend
den größten Teil
der TPAP hergestellt. Ein Pufferaustausch zu 20 mM Natriumacetat,
pH 4,0 wurde in einer Amiconzelle wie oben stehend beschrieben durchgeführt.
-
Kationen-Austauschchromatographie unter
Verwendung eines pH-Gradienten
-
Der
Zusammenschluss von der HiLoad-Q-Sepharose-HP-Säule wurde schließlich auf
einer Mono-S-Säule
(5/5), äquilibriert
mit 20 mM Natriumacetat, pH 4,0, aufgereinigt. Ein Gradient von
pH 4,0 bis pH 6,0 wurde in 30 Säulenvolumen
unter Verwendung von 20 mM Natriumacetat, pH 4,0 und 20 mM Natriumacetat,
pH 6,0 durchgeführt.
Die Fließgeschwindigkeit
war 1,0 ml/min. Zwei Isoenzyme von TPAP eluierten bei pH 5,1 bzw.
5,2.
-
Aufreinigung von AMG
-
AMG
G1 wurde aus einem kommerziellen AMG-Präparat (Novo Nordisk A/S) durch
Anionen-Austauschchromatographie
unter Verwendung von Q-Sepharose aufgereinigt. Eine 50 ml Säule wurde
mit 20 mM Natriumacetat, pH 5,5 äquilibriert
und die G1-Form mit einem linearen NaCl-Gradienten von 0 bis 0,6 M NaCl in 8
Säulenvolumina
eluiert. Die Fließgeschwindigkeit
war 8,0 ml/min.
-
AMGtrunc wurde nach TPAP-Behandlung von AMG
G1 auf einer Mono-Q-Säule, äquilibriert
mit 20 mM Natriumacetat, pH 4,3, aufgereinigt. Ein linearer NaCl-Gradient
von 0 bis 1,0 M in 30 Säulenvolumen
wurde zur Elution verwendet. Die Fließgeschwindigkeit war 1,0 ml/min.
-
Destabilisierungstest
-
Aliquots
der aufgereinigten AMG G1 wurden mit verschiedenen Mischungen an
TPAP und Puffer in 0,1 M Natriumacetat, pH 4,3 für mehrere Wochen bei 37°C inkubiert.
Das Endvolumen betrug entweder 1 oder 2 ml mit einer Konzentration
an AMG G1 von 10 AGU/ml. 100 μl
der Inkubationsmischung wurden zurückbehalten und mit 0,1 M Natriumacetat,
pH 4,3 auf 2 AGU/ml verdünnt.
Eine Hitzebehandlung bei 65°C
für 30
Minuten wurde mit der verdünnten
Probe durchgeführt.
Nach Abkühlen
der Proben auf Raumtemperatur wurde die Aktivität der unbehandelten und der
hitzebehandelten Proben in Mikrotiterplatten unter Verwendung des farbstoffbildendes
Substrats p-Nitrophenyl-α-D-glycopyranosid
(pNPG) (Merck, Art. 6792) gemessen. 50 μl 3 mM pNPG in 0,1 M Natriumacetat,
pH 4,3 wurden mit 25 μl
der Probe für
30 Minuten bei Raumtemperatur inkubiert. Die Reaktion wurde durch
Zugabe von 75 μl
0,1 M Natriumtetraborat gestoppt. Das Absorptionsvermögen bei
405 nm wurde in einem UV-max-Kinetik-Mikroplattenauslesegerät gemessen.
T30 wurde als die Prozentzahl der nach Hitzebehandlung übrig geblieben
Aktivität
berechnet. Alle Messungen wurden zweifach durchgeführt.
-
TPAP-Test
-
Der
Test wurde entweder in einem Mikrotiterplattenauslesegerät oder in
einem Spektrophotometer unter Verwendung einer Substratkonzentration
von 0,2 mM Phe-Pro-Ala-pNA
in 0,1 M Natriumacetatpuffer, pH 4,3 durchgeführt. Eine 5 mM Stocklösung von
Phe-Pro-Ala-pNA
wurde in DMSO hergestellt und vor Verwendung verdünnt. Die
Reaktion wurde für
4 Min. bei 405 nm entweder in einem UV-max-Kinetik-Mikroplattenauslesegerät oder einem
Spektrophotometer verfolgt und die Anfangsgeschwindigkeit der Spaltungsreaktion
kalkuliert.
-
Inhibition von TPAP
-
Aliquots
enthaltend 4 μg
TPAP wurden mit einer Anzahl an Proteaseinhibitoren inkubiert: 1
mM Ala-Ala-Phe-Chlormethylketon, 1 mM Benzyloxycarbonyl-Ala-Pro-Phe-Chlormethylketon
und 1 mM Benzyloxycarbonyl-Gly-Gly-Phe-Chlormethyl-keton. Nach 30
Min. Inkubation wurde die restliche Aktivität bestimmt.
-
Lagerungsstabilität von filtrierten Fermentationsmedien
-
Die
Kulturmedien wurden zentrifugiert und durch einen 0,22 μm Filter
steril filtriert. Die Medien wurden im Hinblick auf Kaliumsorbat
und Natriumbenzoat 0,1%ig hergestellt, und der pH wurde auf 4,3
eingestellt. Aliquote von 2 ml wurden entweder mit 200 μl an 10 mM
Ala-Ala-Phe-Chloromethylketon
oder 200 μl
an 0,1 M Natriumacetat, pH 4,3 versetzt. Proben wurden zurückbehalten
und vor der T30-Bestimmung wie oben stehend beschrieben
auf 2 AGU/ml verdünnt.
-
Bestimmung von AMG-Aktivität (AGU)
-
Die
AMG-Aktivität
wurde wie von K. A. Holm, 1980, Anal. Chem. Acta., 117, S. 359–362, beschrieben bestimmt.
In Kürze,
das Verfahren basiert auf Hydrolyse von Maltose durch AMG unter
Bildung von alpha-D-Glucose. Nach einer kurzen kontinuierlichen
Dialysevorgehensweise wird die Konzentration an Glucose durch eine
Glucose-Dehydrogenase (GlucDH)-Reaktion (durchgeführt bei
pH 7,6) bestimmt. Standardbedingungen für das automatisierte „Auto-Analyzer"-Verfahren sind:
Substrat:
Maltose 28 mM
Inkubationspuffer: Acetat 0,1 M, pH 4,3
Inkubationstemperatur:
37°C
Inkubationszeit:
5 Min.
-
Der
Bereich des Verfahrens, in dem das Enzym arbeitet, ist 0,5–4 AGU/ml.
-
Ergebnisse
-
TPAP
wurde bis zur Homogenität
aus einem kommerziellen AMG-Präparat
(Novo Nordisk A/S) gemäß dem in
Tabelle 1 gezeigten Aufreinigungsschema aufgereinigt. Das Elutionsprofil
von der finalen Kationen-Austauschchromatographiesäule zeigte
die Gegenwart von zwei TPAP-Isoenzymen
(TPAP-I und TPAP-II) mit pI 5,1 bzw. 5,2. Beide Isoformen wurden
anhand von SDS-PAGE und N-terminaler Sequenzierung als rein bewertet,
jedoch unterschieden sich die spezifischen Aktivitäten der
Enzyme (vgl. Tabelle 1). TPAP-II hatte eine 20% höhere spezifische
Aktivität
als TPAP-I.
-
Die
Deaminierung von einem oder mehreren Asn- oder Gin-Resten entweder
in dem Fermentationsmedium oder während der Aufreinigung kann
die geringe Differenz im pI zwischen den beiden TPAP-Isoformen erklären.
-
-
pH-Optimum
-
Das
pH-Optimum von TPAP wurde unter Verwendung der gleichen Vorgehensweise
wie der im oben beschriebenen TPAP-Test bestimmt. 0,1 M Acetatpuffer
wurde verwendet, um den pH zu regulieren. Die resultierende pH-Optimumskurve
ist in 1 gezeigt. Es kann entnommen werden, dass die
TPAP optimalerweise bei einem pH im Bereich von 5,0–5,5, im
Besonderen bei 5,25 funktioniert.
-
Bestimmung des Temperaturoptimums
für TPAP
-
Die
Temperatur/Aktivitätsbeziehung
von TPAP wurde in 0,1 M Natriumacetatpuffer, pH 5,5 unter Verwendung
des oben beschriebenen TPAP-Test bestimmt. Wie aus der Tabelle entnommen
werden kann, hat TPAP eine maximale Aktivität im Temperaturbereich zwischen
45–55°C. Tabelle 2
Temperatur (°C) | 25 | 30 | 35 | 40 | 45 | 50 | 55 | 60 | 65 |
Rel. Akt.
(%) | 42 | 52 | 63 | 78 | 100 | 99 | 98 | 51 | 8 |
-
Massenspektrometrie
-
Matrix-assistierte
Laser-Desorptions-Ionisations-Flugzeit-Massenspektrometrie von TPAP
aufgereinigt aus A. niger gab ein breites Signal, welches darauf
hinwies, dass die TPAP glycosyliert ist. Die durchschnittliche Masse
wurde als 54,5 kDa ermittelt.
-
BEISPIEL 2
-
AUFREINIGUNG UND CHARAKTERISIERUNG VON
A. oryzae-TPAP
-
Material und Methoden
-
Als
ein Ausgangsmaterial für
die Aufreinigung wurde der Überstand
einer A. oryzae IFO 4177 Fermentation verwendet, die bei pH 5 in
einem Soja-enthaltenden Medium fermentiert wurde. Nach Fermentierung wurde
das Kulturmedium zentrifugiert, um die Mehrheit der Zellen zu entfernen.
-
Aufreinigung
-
Ungefähr 4 l Überstand
wurden keimfrei auf einer Seitz EKS-Platte gefiltert. Das EKS-Filtrat
wurde auf einer 3k Cutoff-Filtron-Kassette (Minisette) auf minimales
Volumen ultrafiltriert. Ultrafiltrat = 240 ml. 170 ml des Ultrafiltrats
wurde mit festem Ammoniumsulfat (AMS) präzipitiert, um eine AMS-Sättigung
von ungefähr
90% zu erhalten. Nach Rühren
für mindestens
30 Min. wurde das AMS-Präzipitat
durch Zentrifugation in einer Sorvall RC3B-Zentrifuge (4.500 UpM, 15 Min., Raumtemperatur)
wiedergewonnen. 100 ml deionisiertes Wasser wurde zu dem AMS-Präzipitat
hinzugegeben, um das Protein zu lösen und 1% (Gew./Vol) FGV120
Aktivkohle wurde hinzugegeben, um die Farbe zu entfernen. Nach ungefähr 1-stündigem Rühren wurde
die Suspension auf einer Seitz EK1-Platte gefiltert, um die Kohle
(und die Farbe) zu entfernen. Das EK1-Filtrat wurde 1) gegen 100
mM H3BO3, 10 mM
Dimethylglutarsäure,
2 mM CaCl2, pH 5, und 2) gegen deionisiertes
Wasser dialysiert. Nach einer EK1-Filtration wurde das Dialysat
(260 ml) in Aliquots eingefroren.
-
Ein
120 ml Aliquot des Dialysats wurde aufgetaut und auf eine 1,4 l
G25-Sephadexsäule äquilibriert
in 20 mM CH3COOH/NaOH, pH 5,0 aufgetragen.
Um die Farbe und sehr saure Proteine zu entfernen, wurde das G25-Filtrat
auf eine 40 ml Q-Sepharose FF-Säule äquilibriert
im selben Puffer (CH3COOH/NaOH, pH 5,0)
aufgetragen. Nach Waschen der Säule
wurde das gebundene Protein mit einem linearen NaCl-Gradienten (0–200 mM)
eluiert. Fraktionen von der Säule
wurden auf TPAP-Aktivität
hin analysiert. Das meiste der TPAP-Aktivität wurde im Durchfluss gesehen
(70%), wohingegen das meiste des Proteins an der Säule gebunden
war.
-
Der
Durchfluss von der Q-Sepharosesäule
wurde auf eine 50 ml S-Sepharose HP-Säule, äquilibriert in 20 mM CH3COOH/NaOH, pH 5,0, aufgetragen. Nach Waschen
der Säule
wurde das gebundene Protein mit einem linearen NaCl-Gradienten (0 → 200 mM)
eluiert. Fraktionen von der Säule
wurden auf TPAP-Aktivität
hin analysiert. Die meiste TPAP-Aktivität wurde wiederum im Durchfluss
gesehen (75%). Der Rest der TPAP-Aktivität befand sich zu Beginn des
NaCl-Gradienten. Der Durchfluss + Fraktionen 1–11 wurden vereinigt und gegen
50 mM H3BO3, 5 mM
Dimethylglutarsäure,
1 mM CaCl2, pH 6,0, dialysiert.
-
Nach
Einstellen des pH des dialysierten Zusammenschlusses auf pH 7,0
wurde das Enzym auf eine 23 ml SOURCE-Q-Säule, äquilibriert in 50 mM H3BO3, 5 mM Dimethylglutarsäure, 1 mM
CaCl2, pH 7,0, aufgetragen. Nach Waschen
der Säule
wurde das gebundene Protein mit einem linearen NaCl-Gradienten (0 → 500 mM)
eluiert. Fraktionen von der Säule
wurden auf TPAP-Aktivität hin analysiert.
Die gesamte TPAP-Aktivität wurde
im Durchfluss gesehen (95%). Der Grund für diese Beobachtung wird darin
gesehen, dass die Säule mit
dem Protein überladen
wurde. Der Durchfluss wurde gegen 20 mM CH3COOH/NaOH,
pH 4,0, dialysiert.
-
Das
dialysierte Enzym wurde auf eine 50 ml S-Sepharose HP-Säule, äquilibriert
in 20 mM CH3COOH/NaOH, pH 4,0, aufgetragen.
Nach Waschen der Säule
wurde das gebundene Protein mit einem NaCl-Gradienten (0 → 200 mM)
eluiert. Fraktionen von der Säule
wurden auf TPAP-Aktivität hin analysiert.
Die TPAP-Aktivität
eluierte mit 100 mM NaCl. Die TPAP-Aktivität wurde vereinigt und gegen
20 mM CH3COOH/NaOH, pH 4,0, dialysiert.
Um eine bessere Auflösung
zu bekommen als die, die die S-Sepharosesäule bieten kann, wurden die
dialysierten, vereinigten Fraktionen auf eine 8 ml SOURCE-S-Säule, äquilibriert
im selben Puffer (20 mM CH3COOH/-NaOH, pH
4,0) aufgetragen. Nach Waschen der Säule wurde das gebundene Protein
mit einem NaCl-Gradienten (0 → 200
mM) eluiert. Fraktionen von der Säule wurden auf TPAP-Aktivität hin analysiert.
Die TPAP-Aktivität
eluierte mit 60 mM NaCl. Die TPAP-Aktivität wurde vereinigt und gegen
20 mM CH3COOH/NaOH, pH 5,5, dialysiert.
-
Das
dialysierte Enzym wurde auf eine 23 ml SOURCE Q-Säule, äquilibriert
in 20 mM CH3COOH/NaOH, pH 5,5, aufgetragen.
Nach Waschen der Säule
wurde das gebundene Protein mit einem NaCl-Gradienten (0 → 200 mM)
eluiert. Die TPAP-Aktivität
eluierte mit 30 mM NaCl. Fraktionen von der Säule wurden mittels SDS-PAGE
und auf TPAP-Aktivität
hin analysiert. Das SDS-PAGE-Gel zeigte, dass die TPAP-Aktivität enthaltenden
Fraktionen zwei Hauptbanden enthielten: eine 65 kDa Bande (TPAP)
und eine 30 kDa Bande. Die TPAP-Bande war diffus, wohingegen die
30 kDa Bande scharf war, darauf hinweisend, dass die TPAP glycosyliert
ist, wohingegen die 30 kDa Bande es nicht ist.
-
Die
TPAP-enthaltenden Fraktionen wurden mittels Ultrafiltration auf
1 ml konzentriert und auf eine 150 ml Sephacryl S100-Säule, äquilibriert
in 20 mM Trisacetat, 100 mM NaCl, pH 5,5, aufgetragen. Mit einer
Fließrate
von 1,0 ml/min wurden die beiden Banden aufgetrennt. Die TPAP-Aktivität enthaltenden
Fraktionen wurden als A. oryzae TPAP vereinigt.
-
Massenspektrometrie
-
Matrix-assistierte
Laser-Desorptions-Ionisations-Flugzeit-Massenspektrometrie von TPAP
aufgereinigt aus A. oryzae gab ein breites Signal, welches darauf
hinwies, dass die TPAP glycosyliert ist. Die durchschnittliche Masse
wurde als 55,0 kDa ermittelt.
-
pH-Profil von A. oryzae-TPAP
-
Die
pH-Abhängigkeit
der TPAP-Aktivität
von A. oryzae wurde unter Verwendung des farbstoffbildenden Substrats
Phe-Pro-Ala-pNA untersucht. Zu 50 μl des Enzyms wurden 150 μl Britton-Robinson-Puffer
bei dem angegebenen pH vor Inkubation mit 50 μl Phe-Pro-Ala-pNA bei einer
Substratendkonzentration von 0,2 mM hinzugefügt. Die Tests wurden von einem
UV- max-Kinetik-Mikrotiterplattenauslesegerät durchgeführt, und die
Reaktion wurde für
3,5 Min. bei 405 nm verfolgt. Die relative Aktivität (RA) ist
in der untenstehenden Tabelle 3 angegeben. Table 3
pH | 4.0 | 4.5 | 5.0 | 5.5 | 6.0 | 6.5 | 7.0 | 7.5 | 8.0 | 8.5 | 9.0 |
RA | 13 | 11 | 14 | 26 | 61 | 100 | 74 | 29 | 1 | 0 | 0 |
-
BEISPIEL 3
-
Peptidsequenzen von A. niger-TPAP
-
Die
N-terminale Aminosäuresequenzierung
von intakten A. niger-TPAP-Formen I und II (Beispiel 1) sowie von
Peptiden abstammend von der TPAP-Form I wurde in einem Applied Biosystems
473A-Sequenzierer durchgeführt,
der gemäß den Herstellerangaben
betrieben wurde.
-
Die
N-terminalen Aminosäuresequenzen
der intakten TPAP-Formen I und II wurden für 30 Reste bestimmt. Die zwei
Sequenzen waren identisch und setzten sich wie folgt zusammen:
Ala-Gln-Asn-Thr-Ser-His-Cys-Asp-Ser-Ile-Ile-Thr-Pro-His-Cys-Leu-Lys-Gln-Leu-Tyr-Asn-Ile-Gly-Asp-Tyr-Gln-Ala-Asp-Pro-Lys-(SEQ
ID NR. 4)
-
Die
Sequenz zeigte keine Homologie zu anderen Proteinen.
-
Nach
Denaturierung, Reduktion und S-Carboxymethylierung wurden Peptide
von der TPAP-Form
I mittels proteolytischer Spaltung unter Verwendung der Lysyl-spezifischen
Protease aus Achromobacter erzeugt. Die resultierenden Peptide wurden
fraktioniert und unter Verwendung von Umkehrphasen-HPLC wieder aufgereinigt.
Die Reinheit und die Masse der Peptide wurde durch Matrix-assistierte
Laser-Desorptions-Ionisations-Flugzeit-Massenspektrometrie unter
Verwendung eines „VG-Analytical
TofSpecs" evaluiert,
welches gemäß den Empfehlungen
des Herstellers betrieben wurde. Die folgenden 7 Peptide wurden
sequenziert.
-
Peptid 1:
-
- Ala-Gln-Asn-Thr-Ser-His-Cys-Asp-Ser-Ile-Ile-Thr-Pro-His-Cys-Leu-Lys
-
Asn3
ist glycosyliert wie durch Massenspektrometrie und Aminosäuresequenzierung
gezeigt. Peptide 1 ist identisch zu den Aminosäureresten 1–17 der intakten TPAP und somit
zu der Sequenz gezeigt in SEQ ID NR: 4.
-
Peptid 2:
-
- Gln-Leu-Tyr-Asn-lle-Gly-Asp-Tyr-Gln-Ala-Asp-Pro-Lys
-
Peptid
2 ist identisch zu den Aminosäureresten
18–30
der intakten TPAP (und somit zu der Aminosäuresequenz gezeigt in SEQ ID
NR: 4). Peptid 2 ist in 2 Formen wie durch Massensprektrometrie
und Aminosäuresequenzierung
aufgezeigt, wiedergewonnen. Eine Form mit einem N-terminalen Gln-Rest
und eine Form wo dieser Gln-Rest in ein Pyroglutamatrest umgewandelt
ist.
-
Peptid 3:
-
- Thr-Ser-Pro-Glu-Gln-Ala-Val-Ser-Phe-Ser-Ser-Gly-Gly-Phe-Ser-Asp-Leu-Trp-Pro-Arg-Pro-Ser-Tyr-Gln-His-(SEQ
ID NR. 5)
-
Peptid 4:
-
- Phe-Ser-Gly-Leu-Phe-Asn-Ala-Ser-Gly-Arg-Ala-Phe-Pro-Asp-Val-Ser-Ala-Gln-Gly-Val-Asn-Tyr-Ala-Val-Tyr-Asp-Lys
(SEQ ID NR. 6)
-
Asn6
ist glycosyliert wie durch Massenspektrometrie und Aminosäuresequenzierung
gezeigt.
-
Peptid 5:
-
- Ile-Gly-Phe-Ala-Ser-Tyr-Leu-Gln-Glu-Tyr-Ala-Arg-Tyr-Ala-Asx-Leu-Glu-Arg-Phe-Glu-Gln-His-Leu-(SEQ ID NR.
7)
-
Es
war nicht möglich
zu unterscheiden, ob Asx15 ein Asp- oder ein Asn-Rest war.
-
Peptid 6:
-
- Xaa-Leu-Asx-Leu-Gln-Tyr-Ile-Leu-Gly-Val-Ser-Ala-Pro-Val-Pro-Ile-Thr-Glu-Tyr-Ser-Thr-Gly-Gly-Arg-Gly-Glu-Leu-Val-Pro-(SEQ
ID NR. 8)
-
Es
war nicht möglich
zu unterscheiden, ob Asx3 ein Asp- oder ein Asn-Rest war. Xaa1 wurde
nicht identifiziert.
-
Peptid 7:
-
- Gly-Ala-Leu-Asx-Asp-Ile-Val-Asn-Gly-Thr-Ser-Val-Gly-Gln-Asp-Gly-Arg-Asn-Arg-Phe-Gly-Gly-Thr-Pro-Asn-Gly-Ser-(SEQ
ID NR. 9)
-
Es
war nicht möglich
zu unterscheiden, ob Asx4 ein Asp- oder Asn-Rest war. Es ist zu
beachten, das Asn25 nicht glycosyliert ist, obwohl es in der Konsensussequenz
für N-Glycosylierung
gefunden wurde.
-
Peptidsequenzen von A. oryzae-TPAP
-
Die
N-terminale Aminosäuresequenzierung
von intakter TPAP sowie von TPAP-abstammenden Peptiden wurde in
einem Applied Biosystems 473A-Proteinsequenzierer gemäß den Herstellerangaben
ausgeführt.
-
Die
N-terminale Aminosäuresequenz
von intakter TPAP wurde nach SDS-PAGE und Elektroblotting auf eine
PVDF-Membran mittels Standardvorgehensweisen bestimmt. Die folgenden
23 Reste der Aminosäuresequenz
wurden gefunden:
Ala-Lys-Xaa-Ile-Ser-His-Yaa-Asp-Ser-Ile-Ile-Thr-Pro-Pro-Yaa-Leu-Lys-Glu-Leu-Tyr-Asn-Ile-Gly-(SEQ ID NR. 14)
-
Diese
Sequenz ist eindeutig homolog zu der N-terminalen Aminosäuresequenz
von TPAP aus A. niger. Basierend auf dieser Homologie ist Xaa höchstwahrscheinlich
ein glycosylierter Asn-Rest, während
Yaa wahrscheinlich Cys-Reste darstellt.
-
Nach
Denaturierung, Reduktion und S-Carboxymethylierung wurden Peptide
von TPAP mittels proteolytischer Spaltung unter Verwendung der Lysyl-spezifischen
Protease aus Achromobacter erzeugt. Die resultierenden Peptide wurden
fraktioniert und unter Verwendung von Umkehrphasen-HPLC wieder aufgereinigt. Die
Reinheit und die Masse der Peptide wurde mittels Matrix-assistierter
Laser-Desorptions-Ionisations-Flugzeit-Massenspektrometrie unter
Verwendung eines "VG-Analytical
TofSpecs" evaluiert,
welches gemäß den Empfehlungen
des Herstellers betrieben wurde. Die folgenden 4 Peptide wurden
sequenziert.
-
Peptid 8:
-
- Glu-Leu-Tyr-Asn-Ile-Gly-Asp-Tyr-Gln-Ala-Asp-Ala-Asn-Ser-Gly-Ser-Lys
(SEQ ID NR: 10)
-
Dieses
Peptid überlappt
mit den letzten 6 Aminosäureresten,
die durch die N-terminale Sequenzierung der intakten TPAP bestimmt
wurden, wobei sie die N-terminale Sequenz um 34 Reste verlängern.
-
Peptid 9:
-
- Thr-Thr-Pro-Glu-Arg-Gly-Thr-Tyr-Phe-Ser-Ser-Gly-Gly-Phe-Ser-Asn-Tyr-Trp-Pro-Arg-Pro-Glu-Trp-Gln-Asn-Gln-Ala-Val-Ala-Ser-Tyr-Leu-(SEQ
ID NR: 11)
-
Dieses
Peptid ist zu Peptid 3 aus A. niger TPAP homolog.
-
Peptid 10:
-
- Gly-Thr-Leu-Gly-Glu-Phe-Asp-Gly-Thr-Ser-Ala-Ser-Ala-Pro-Ala-Phe-Ser-Ala-Val-Ile-Ala-Leu-Leu-Asn-Asp-Ala-Arg-Leu-Arg-Ala-Gly-Lys-Pro-Thr-Leu-Gly-Phe-Leu-Asn-Pro-Trp-Leu-Tyr-Lys (SEQ ID NR:
12)
-
Peptid 11:
-
Thr-Gly-Arg-Gln-Gly-Leu-Gln-Asn-Ile-Thr-Leu-Gly-Ala-Ser-Ile-Gly-Xaa-Thr-Gly-Arg-Ala-Arg-Phe-Gly-Gly-Ala-Pro-Asn-Gly-Gly-Pro-Val-Val-Pro-Tyr-Ala-Ser-(SEQ
ID NR: 13)
-
Xaa
bezeichnet einen nicht identifizierten Rest.
-
BEISPIEL 4
-
Die
Aminosäurezusammensetzungen
von A. niger TPAP-Formen I und II wurden bestimmt. Duplikate von
lyophilisierten Aliquots von TPAP-Formen I und II wurden in 6 N
HCl enthaltend 0,1% Phenol bei 110°C im Vakuum für 16 Stunden
hydrolysiert. Tryptophan wurde nach Hydrolyse in 3 M Methansulfonsäure bestimmt. Nach
Hydrolyse wurden die Aminosäurezusammensetzungen
unter Verwendung eines Applied Biosystems 420A Aminosäure-Analysesystems, betrieben
gemäß den Herstellerangaben,
bestimmt. Die Ergebnisse zeigen, dass die TPAP-Formen I und II innerhalb
eines experimentellen Fehlers identische Aminosäurezusammensetzungen, wie nachstehend
in Tabelle 4 gezeigt, besitzen. Tabelle 4 Aminosäurezusammensetzung
von A. niger-TPAP-Formen I und II.
| TPAP
I (Mol%) | TPAP
II (Mol%) |
Asx | 13.1 | 13.4 |
Glx | 8.2 | 7.9 |
Ser | 10.5 | 10.7 |
Gly | 13.7 | 13.1 |
His | 0.5 | 0.5 |
Arg | 3.1 | 3.1 |
Thr | 5.7 | 5.6 |
Ala | 8.0 | 7.9 |
Pro | 7.2 | 7.3 |
Tyr | 3.7 | 3.8 |
Val | 6.0 | 5.9 |
Met | 0.3 | 0.5 |
Cys | 0.6 | 0.7 |
Ile | 2.5 | 2.5 |
Leu | 8.4 | 8.4 |
Phe | 4.5 | 4.8 |
Lys | 3.1 | 3.0 |
Trp | 0.9 | 1.0 |
-
BEISPIEL 5
-
Die
Monosaccharidzusammensetzungen von A. niger-TPAP-Formen I und II
wurden bestimmt. Dublikate von lyophilisierten Aliquots von TPAP-Formen
I und II wurden in 2 M TFA bei 100°C im Vakuum für 1 h, 2 h
und 4 h hydrolysiert. Nach Hydrolyse wurden die Monosaccharidzusammensetzungen
durch High-Performance-Ionen-Austauschchromatographie unter Verwendung
einer CarboPac
TM PA1-Säule analysiert, die mit 16
mM NaOH eluiert wurde. Die Monosaccharide wurden mittels PAD-Aktivierung
(pulsed amperometric detection) detektiert. Bedingt durch die unterschiedliche
Stabilität
und Freisetzung der Monosaccharide in 2 M TFA wurde die Menge an
Galactose nach 1 h Hydrolyse bestimmt, die Menge an Mannose nach
2 h Hydrolyse und die Menge an Glucosamin nach 4 h Hydrolyse. Die
erzielten Ergebnisse weisen auf sehr geringe Unterschiede im Mannose-Gehalt
der TPAP-Formen I und II, wie in der nachstehenden Tabelle gezeigt,
hin. Tabelle 5 Monosaccharidzusammensetzungen der TPAP-Formen
I und II. Die Ergebnisse sind in pmol Monosaccharid/pmol Protein
wie durch Aminosäureanalyse
bestimmt angegeben.
| TPAP-Form
I (pmol/pmol) | TPAP-Form
II (pmol/pmol) |
Glucosamin | 4 | 4 |
Galactose | 12 | 11 |
Mannose | 52 | 47 |
-
BEISPIEL 6
-
SPALTUNG DURCH A. niger-TPAP
-
Die
Fähigkeit
von A. niger-TPAP, die AMG-G1 Form zu destabilisieren, wurde unter
Verwendung von aufgereinigter AMG und TPAP (erhalten wie im Abschnitt "Material und Methoden" in Beispiel 1 beschrieben) bei
TPAP/AMG-Verhältnissen
untersucht, die zu denen in formulierten Erzeugnissen äquivalent
sind. Die Aminosäuresequenzierung
der destabilisierten Zubereitungen zeigte eine Modifikation in dem
N-Terminus der katalytischen Domäne
von AMG. Ein Tripeptid umfassend die ersten drei Aminosäurereste
(Ala-Thr-Leu) wurde von der Peptidase abgespalten, was darauf hinweist,
dass das Enzym eine Tripeptidyl-Aminopeptidase ist. Die Klassifizierung
als eine Tripeptidyl-Aminopeptidase basierend auf der Spaltung von
AMG sowie auf der des farbstoffgebenden Substrats Phe-Pro-Ala-pNA
wurde des weiteren durch die Abwesenheit von Aktivität gegenüber dem
anderen farbstoffgebenden Substrats Succinyl-Ala-Ala-Ala-pNA unterstützt. In
diesem Substrat wurde die freie Aminogruppe am N-Terminus succinyliert und dadurch wurde
das Substrat bzgl. einer Spaltung durch TPAP unzugänglich gemacht.
Die TPAP-Spaltung der AMG-Batchs war nach 3 Wochen Lagerung nicht vollständig, da
eine Mischung von intakter und trunkierter AMG (AMGtrunc)
durch Aminosäuresequenzierung
ermittelt wurde.
-
Die
Destabilisierung von AMG-G1, die mit unterschiedlichen Dosierungen
von TPAP bei unterschiedlichen Temperaturen erhalten wurde, wurde
untersucht. Eine TPAP-Dosierung von 3 bis 10 μg/ml ergab eine signifikante
Destabilisierung von AMG und ebenso TPAP/AMG Verhältnisse,
die zu denen gemessen in mehreren Fermentationen ähnlich waren.
Der Destabilisierungseffekt war bei 37°C am meisten ausgeprägt, jedoch auch
bei 25°C
wurde ein deutlicher Effekt auf die Thermostabilität nach 27
Tagen Lagerung beobachtet. Eine Lagerung bei 4°C beeinträchtigte die Thermostabilität von AMG
nicht.
-
BEISPIEL 7
-
Die
Spezifität
von A. niger TPAP wurde unter Verwendung von verschiedenen nativen
Protein- und Peptidsubstraten
untersucht. Unter Verwendung diese Substrate wurde gefunden, dass
TPAP höchst
unspezifisch bzgl. des Aminosäurerestes
N-terminal zur Spaltstelle ist. TPAP ist sogar zur Spaltung nach
Pro-Resten und CM-Cys-Resten in der Lage. Ein Pro-Rest C-terminal
zur Spaltstelle jedoch verhindert die Spaltung durch TPAP vollständig. Spezifische
Spaltprodukte, die erhalten wurden, indem native Proteine einer
TPAP-Behandlung unterzogen wurden, schließen die Tripeptidsequenzen
IPE, YVD, WRQ, KGA, LPS, ANL, NGT, LMQ, YFE, GPG, GGG, ADG, RST,
SVE, KKP, EGV, NTG, AGD, RHN, LKT, VEK, KPE, GVN, TGA, GDR, HNL, HSQ,
GTF, TSD, YSK, YLD, SRR, AQD, FVQ, WLM und ATL ein.
-
BEISPIEL 8
-
INHIBITION VON A. niger TPAP-AKTIVITÄT
-
Inhibition
von TPAP durch den Proteaseinhibitor Chlormethylketon Ala-Ala-Phe-CMK
(AAF-CMK) wurde
unter den oben beschriebenen Bedingungen getestet. Es wurde gefunden,
dass AAF-CMK TPAP vollständig
inhibiert.
-
Zugabe
von AAF-CMK zu Fermentationsmedien kann die TPAP-Aktivität vollständig inhibieren.
Die Thermostabilität
von 5 unterschiedlichen AMG-Batchs wurde mit und ohne anwesender
TPAP-Aktivität
untersucht. Die Thermostabilität
von allen 5 AMG-Batchs war nach 2 Wochen Lagerung bei 37°C unverändert, wenn TPAP
inhibiert wurde. Die entsprechenden Proben ohne Inhibitor waren
alle deutlich destabilisiert.
-
BEISPIEL 9
-
Teile
von 10 ml Kulturmedien, die durch eine Kultivierung eines AMG-erzeugenden
A. niger-Stammes erhalten
wurden, wurden auf einen pH von entweder 6,5 oder 7,0 mit Natriumhydroxid
eingestellt. Die Proben wurden bei 25°C, 40°C bzw. 50°C für eine Stunde inkubiert, und
anschließend
wurden die Proben mit Essigsäure
auf einen pH von 4,3 eingestellt. Die Lagerungsstabilität der behandelten
Proben wurde gemessen. Es wurde gezeigt, dass dieser einfache Wiedergewinnungsprozess
(basierend auf einer pH-Behandlung bei erhöhten Temperaturen) in einer
effizienten Entfernung der TPAP-Aktivität resultierte (Tabelle 6).
-
Behandlung
des Kultrumediums bei pH 6,5/40°C
für eine
Stunde reduzierte die TPAP-Aktivität auf 5% und ergab ein sehr
stabiles Erzeugnis mit einer unveränderten Thermostabilität nach 2
Wochen Lagerung bei 40°C. Tabelle 6
pH/Temp.
1 Stunde | TPAP
nach Behandlung | AMG
nach Behandlung | T30 Anfang | T30 2 Wochen | TPAP
2 Wochen |
Referenz | 100 | 100 | 50 | 31 | 80 |
6.5/25
C | 90 | 100 | 46 | 43 | 42 |
6.5/40
C | 5 | 97 | 47 | 53 | < 1 |
6.5/50
C | < 1 | 90 | - | - | - |
7.0/25
C | 86 | 99 | 48 | 44 | < 1 |
7.0/40
C | < 1 | 92 | 48 | 55 | < 1 |
7.0/50
C | < 1 | 85 | - | - | - |
-
Alle
Zahlen in der Tabelle sind in % angegeben. Die für TPAP bzw. AMG aufgeführten Werte
entsprechen der relativen Aktivität bei der angegebenen Zeit.
-
BEISPIEL 10
-
PCR-Klonierung
-
Ausgehend
von der N-terminalen Aminosäuresequenz
der A. niger TPAP, deren Sequenz in SEQ ID NR: 3 gezeigt ist, wurden
4 PCR-Primer konzipiert (Tabelle 7). Genomische DNA aus einem A.
niger-Stamm wurde als Template in 4 PCR-Reaktionen verwendet. PCR-Fragmente
in der erwarteten Größe von 65
bp wurden aufgereinigt und in das Plasmid pCRTMII
(Invitrogen Corporation) kloniert. Sequenzierung des Inserts aus 3
Klonen zeigte, dass 2 von diesen die degenerierte Sequenz in den
den Primern entsprechenden Bereichen enthält, während die dazwischen liegende
Sequenz bzgl. der N-terminalen Aminosäuresequenz invariant war.
-
Um
ein größeres DNA-Fragment
zu klonieren, welches die Tripeptidyl-Aminopeptidase kodiert, wurde der
Primer #6010 (GCACTGTCTGAAGCAGCTGTACAACATCGGTG) entsprechend der
invarianten Sequenz hergestellt. Ausgehend von zwei anderen Peptidsequenzen
wurden drei PCR-Primer konzipiert (Tabelle 7). Drei PCR-Reaktionen
(#6010/#5988, #6010/#5989 und #6010/#5990) wurden unter Verwendung
von genomischer A. niger-DNA als Template durchgeführt. Die
Reaktionen wurden bei den zwei Annealing-Temperaturen von 42°C und 45°C durchgeführt. Reaktionen
#6010/#5989 (ein Fragment von etwa 80 bp) und #6010/#5990 (drei
Fragmente von etwa 120 bp, 500 bp und 950 bp) zeigen das gleiche
Bandenmuster auf einem Agarosegel bei den zwei unterschiedlichen
Temperaturen. In Reaktion #6010/#5988 wurde ein Fragment von ungefähr 120 bp
bei 42°C
gesehen, bei 45°C
jedoch wurde ein Fragment von ungefähr 950 bp gesehen. Das 950
bp-Fragment erwies sich als das richtige und wurde in den pCR II
AT-Vektor insertiert. Ein E. coli-Stamm, der das 950 kb-Fragment
enthielt, wurde bei der Deutschen Sammlung von Microorganismen und
Zellkulturen GmbH, Mascheroder Weg Ib, D-38124 Braunschweig, Deutschland,
am 5. Dezember 1994 als DSM 9570 unter den Bedingungen des Budapester
Vertrages hinterlegt. Tabelle
7 Oligonukleotidprimer
-
Das
950 bp-Fragment wurde von beiden Enden sequenziert. Es wurde gefunden,
dass dieses Fragment den N-terminalen Teil von TPAP kodiert. Die
partielle Sequenz des N-terminalen Teils ist in SEQ ID NR: 2 gezeigt,
die partielle Sequenz, die vom Sequenzieren des anderen Endes erhalten
wurde, ist in SEQ ID NR: 3 gezeigt. Die Sequenz des gesamten "950 Basenfragments", von dem gefunden
wurde, dass es durch 908 bp konstituiert wird, ist in SEQ ID NR:
1 gezeigt.
-
Southern-Analyse
-
Genomische
DNA aus einem A. niger-Stamm und aus A. oryzae IFO 4177 wurde wie
bereits zuvor beschrieben isoliert (Yelton et al., 1984, Proc. Natl.
Acad. Sci. USA. 81: 1470–1474).
Die genomische DNA wurde mit geeigneten Restriktionsenzymen verdaut,
auf einem 0,7% Agarosegel fraktioniert und auf ImmobilonTM-N wie vom Hersteller beschrieben geblottet.
Die Membranen wurden auf die Gegenwart der 950 bp TPAP-Gensequenz,
markiert mit alpha-32p dATP (NewEngland)
durch Random Priming gemäß des durch Feinberg
et al., 1983, Anal. Biochem. 132:6 beschriebenen Verfahrens, hin
mit Sonden untersucht. Die Membranen wurden dann für 2 Stunden
bei 65°C
in Hybridisierungslösung
(5×SSC
(0,15 M NaCl, 0,015 M Trinatriumcitrat), 10×Denhardt (0,2% Ficoll, 0,2%
Polyvinylpyrrolidon, 0,2% Rinderserum-Albumin), 10 mM EDTA, 1% SDS, 150 μg/ml Poly
A, 50 μg/ml
Hefe-RNA) inkubiert. Als nächstes
wurde die radioaktiv markierte Sonde hinzugegeben und bei 65°C über Nacht
unter sanftem Schütteln
inkubiert. Die Membranen wurden zwei Mal bei 30°C für 15 min in 2×SSC, 1%
SDS gewaschen. Schließlich
wurden die Membranen getrocknet, mit Plastikfolie abgedeckt und
gegenüber
einem Röntgenfilm
(Fuli-RX) bei –70°C exponiert.
Die Ergebnisse zeigen, dass beide Stämme nur ein TPAP-kodierendes
Gen enthalten.
-
-
-
-