DE69736520T2 - Modifikation von kryptischen splicemotiven heterologer gene zur expression in pilzen - Google Patents

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Description

  • Technisches Gebiet der Erfindung
  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erhalten einer rekombinanten Pilzwirtszelle umfassend eine Nukleinsäuresequenz, die ein heterologes Protein kodiert, wobei mindestens eine kryptische Spleißstelle in der Nukleinsäuresequenz modifiziert ist. Die vorliegende Erfindung betrifft weiterhin Verfahren zur rekombinanten Herstellung eines Polypeptids, das von dieser Nukleinsäuresequenz kodiert wird.
  • Beschreibung des zugehörigen Stands der Technik
  • Eukaryotische Gene können durch dazwischenliegende Sequenzen (Introns) unterbrochen sein, die in Vorläufertranskripten modifiziert sein müssen, um funktionelle mRNAs herzustellen. Dieser Prozess der Intron-Entfernung ist als Prä-mRNA-Spleißen bekannt. Für gewöhnlich ist eine Verzweigungspunktsequenz eines Introns für das Intron-Spleißen durch die Bildung eines Lassos erforderlich. Signale zum Spleißen befinden sich direkt an den Rändern der Intron-Spleißstellen. Die Ränder der Intron-Spleißstellen haben für gewöhnlich die Konsensus-Intron-Sequenzen GT und AG an ihren 5'- bzw. 3'-Endpunkten. Während von keinen von AG abweichenden 3'-Spleißstellen berichtet wurde, gibt es Berichte über einige wenige Ausnahmen für die 5'-GT-Spleißstelle. Zum Beispiel gibt es Ausnahmen, bei denen CT oder GC für GT an dem 5'-Rand ersetzt wurde. Es gibt auch eine starke Präferenz für die Nukleotidbasen ANGT nach GT, wobei N gleich A, C, G oder T (primär A oder T in Arten von Saccharomyces) ist, aber es gibt keine ausgeprägte Präferenz für bestimmte Nukleotide, die der GT-Spleißstelle vorangehen. Der 3'-Spleißstelle AG geht primär eine Pyrimidinnukleotidbase (Py), d. h. C oder T, voran.
  • Die Anzahl der Introns, die ein Pilzgen unterbrechen können, liegt im Bereich von eins bis 12 oder mehr Introns (Rymond und Rosbash, 1992, In, E.W. Jones, J.R. Pringle und J.R. Broach, Hrsg., The Molecular and Cellular Biology of the Yeast Saccharomyces, S. 143-192, Cold Spring Harbor Laboratory Press, Plainview, New York; Gurr et al., 1987, In Kinghorn, J.R. (Hrsg.), Gene Structure in Eukaryotic Microbes, S. 93-139, IRL Press, Oxford). Sie können über ein Gen verteilt sein oder am 5'- oder 3'-Ende eines Gens gelegen sein. In Saccharomyces cerevisiae sind Introns primär am 5'-Ende des Gens lokalisiert. Introns können im Allgemeinen kleiner als 1 kb in der Größe sein und sind für gewöhnlich kleiner als 400 bp in der Größe bei Hefe und kleiner 100 bp bei filamentösen Pilzen.
  • Die Intron-Verzweigungspunktsequenz von Saccharomyces cerevisiae 5'-TACTAAC-3' tritt selten genau so in Introns filamentöser Pilzen auf (Gurr et al., 1987, supra). Sequenzstücke, die mehr oder weniger TACTAAC ähneln, können an entsprechenden Punkten in den Introns filamentöser Pilze mit einem allgemeinen Konsensus NRCTRAC beobachtet werden, wobei N gleich A, C, G oder T ist und R gleich A oder G ist. Zum Beispiel ist in den putativen Konsensussequenzen von sowohl Neurospora crassa als auch Aspergillus nidulans T an der vierten Position invariant. Darüber hinaus herrschen die Nukleotide G, A und C in über 80% der Positionen 3, 6 bzw. 7 vor, obwohl Position 7 in Aspergillus nidulans mit nur 65% C flexibler ist. Allerdings sind sowohl bei Neurospora crassa als auch Aspergillus nidulans die Positionen 1, 2, 5 und 8 weniger strikt. Andere filamentöse Pilze haben ähnliche Verzweigungspunktabschnitte bei entsprechenden Positionen in ihren Introns, aber die Sammlung ist zu klein, um definitive Trends zu erkennen.
  • Die heterologe Expression eines Gens, das ein Polypeptid in einem Pilzwirtsstamm kodiert, könnte in einem Wirtstamm resultieren, der eine Region innerhalb der kodierenden Sequenz fälschlicherweise als eine dazwischenliegende Sequenz oder ein Intron erkennt. Zum Beispiel wurde gefunden, dass Intron enthaltende Gene filamentöser Pilze in Saccharomyces cerevisiae nicht korrekt gespleißt werden (Gurr et al., 1987, In Kinghorn, J.R. (Hrsg.), Gene Structure in Eukaryotic Microbes, S. 93-139, IRL Press, Oxford). Da die Region nicht von dem Elternstamm, aus welchem das Gen erhalten wurde, als ein Intron erkannt wird, wird das Intron als ein kryptisches Intron bezeichnet. Die unpassende Erkennung könnte zu einem abweichenden Spleißen der Vorläufer-mRNA-Moleküle führen, was in keiner Produktion eines biologisch aktiven Polypeptids oder in der Produktion einiger Populationen von Polypeptidprodukten mit variierender biologischer Aktivität resultiert.
  • Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Verfahren zum Entfernen kryptischer Spleißstellen innerhalb der kodierenden Sequenz von Genen bereitzustellen, um ein unpassendes Spleißen von Vorläufer-mRNA bei heterologer Expression durch Pilzwirtszellen zu verhindern.
  • Zusammenfassung der Erfindung
  • Die vorliegende Erfindung betrifft Verfahren zum Erhalten einer rekombinanten Pilzwirtszelle umfassend das Einführen einer Nukleinsäuresequenz, die ein heterologes Polypeptid kodiert, in eine Pilzwirtszelle, wobei mindestens eine kryptische Spleißstelle in der Nukleinsäuresequenz modifiziert ist. In einer Ausführungsform ist die kryptische Spleißstelle(n) modifiziert, indem mindestens eine kryptische Konsensussequenz durch eine Nichtkonsensussequenz ersetzt wird. In einer anderen Ausführungsform ist die kryptische Spleißstelle(n) modifiziert, indem eine erste Region, die mindestens ein kryptisches Intron oder einen Teil hiervon umfasst, durch eine zweite Region, die einen prozentualen G+C-Gehalt im Bereich von ungefähr 40% bis ungefähr 70% aufweist, ersetzt wird. In einer anderen bevorzugten Ausführungsform ist die kryptische Spleißstelle(n) modifiziert, indem die kryptische Konsensussequenz(en) durch eine Nichtkonsensussequenz ersetzt wird und indem die erste Region, die ein kryptisches Intron(s) oder einen Teil hiervon umfasst, durch eine zweite Region, die einen prozentualen G+C-Gehalt im Bereich von ungefähr 40% bis ungefähr 70% aufweist, ersetzt wird.
  • Die vorliegenden Erfindung betrifft weiterhin Verfahren zur rekombinanten Herstellung von Polypeptiden, die von diesen Nukleinsäuresequenzen kodiert werden.
  • Definitionen
  • „Intron" wird hierin als eine nichttranslatierte, dazwischenliegende Nukleinsäuresequenz definiert, die die kodierende Sequenz eines Gens unterbricht und aus dem primären mRNA-Transkript aussgeschnitten wird.
  • „Exon" wird hierin als Abschnitte eines Gens definiert, die transkribiert und in ein Polypeptid translatiert: werden.
  • „Primäres mRNA-Transkript" wird hierin als das Vorläufer-mRNA-Produkt eines Gens definiert, das durch Transkription produziert wird.
  • „RNA-Spleißen" wird hierin als das Ausschneiden einer transkribierten Intron-Sequenz(en) aus einem primären mRNA-Transkript, gefolgt von dem Zusammenfügen der verbleibenden Exons, um das mRNA-Produkt herzustellen, definiert.
  • „Kryptisches Intron" wird hierin definiert als eine Region einer kodierenden Sequenz, die fälschlicherweise als ein Intron erkannt wird, das aus dem primären mRNA-Transkript ausgeschnitten wird. Ein kryptisches Intron besitzt vorzugsweise 10 bis 1500 Nukleotide, weiter bevorzugt 20 bis 1000 Nukleotide, sogar weiter bevorzugt 30 bis 300 Nukleotide und am meisten bevorzugt 30 bis 100 Nukleotide.
  • „Konsensussequenz" wird hierin als eine Nukleinsäuresequenz definiert, die im Allgemeinen an der 5'- oder 3'-Exon-Intron-Grenze gefunden wird, die die Intron-Spleißstelle enthält.
  • „Kryptische Spleißstelle" wird hierin als eine Stelle, entweder an dem 5'- oder 3'-Rand eines kryptischen Introns definiert, an welcher ein abweichendes Spleißen auftritt.
  • „Kryptische Konsensussequenz" wird hierin als eine Nukleinsäuresequenz definiert, die im Allgemeinen entweder am 5'- oder 3'-Rand eines kryptischen Introns gefunden wird, das die kryptische Spleißstelle enthält. Eine kryptische Konsensussequenz hat vorzugsweise nicht mehr als 10, weiter bevorzugt nicht mehr als 6, sogar noch weiter bevorzugt 3 und am meisten bevorzugst 2 Nukleotide.
  • „Abweichendes Spleißen" wird hierin als das unpassende Ausschneiden einer Region einer transkribierten Sequenz aus einem primären mRNA-Transkript definiert, wobei die Region fälschlicherweise als eine dazwischenliegende Nukleinsäuresequenz erkannt wird.
  • „Aminosäure-Wobble-Position" wird hierin als ein Nukleotidrest definiert, welcher aufgrund der Degeneration des genetischen Codes der Pilzwirtszelle durch ein anderes Nukleotid ersetzt werden kann.
  • „Rekombinante Pilzwirtszelle" ist hierin definiert als eine Pilzwirtszelle, umfassend eine heterologe Nukleinsäuresequenz.
  • Kurze Beschreibung der Zeichnungen
  • 1 zeigt eine Restriktionskarte von pUC19-GFP.
  • 2 zeigt die Konstruktion von pShTh34.
  • 3 zeigt die GFP-cDNA-Sequenz (SEQ ID Nr. 20) mit kryptischen Intron-Regionen, die als Fragmente A bis D markiert sind.
  • 4 zeigt die Konstruktion von pShTh49.
  • 5 zeigt die Konstruktion von pShTh58.1.
  • 6 zeigt das Fluoreszenzspektrum von GFP, welches von der Transformante ShTh58l.1 hergestellt wurde.
  • 7 zeigt eine Restriktionskarte von pShTh58.2.
  • 8 zeigt das Fluoreszenzspektrum von GFP, welches von der Transformante ShTh582.1 hergestellt wurde.
  • Ausführliche Beschreibung der Erfindung
  • Die vorliegende Erfindung betrifft Verfahren zum Erhalten einer rekombinanten Pilzwirtszelle, umfassend das Einführen einer Nukleinsäuresequenz, die ein heterologes Polypeptid kodiert, in eine Pilzwirtszelle, wobei mindestens eine kryptische Spleißstelle in der Nukleinsäuresequenz modifiziert ist. Die Nukleinsäuresequenz kann sowohl eine genomische Sequenz als auch die korrespondierenden cDNA- und RNA-Sequenzen sein. Die Nukleinsäuresequenz ist vorzugsweise eine cDNA-Sequenz.
  • Die kryptische Spleißstelle(n) kann durch Vergleich der heterologen mRNA oder aus der mRNA hergestellten cDNA, die das heterologe Polypeptid kodiert, das in der rekombinanten Pilzwirtszelle hergestellt wurde, mit der mRNA oder aus dieser mRNA synthetisierten cDNA, die von der Elternzelle erhalten wurde, identifiziert werden. Die Elternzelle ist die Quelle der heterologen mRNA. Alternativ kann die kryptische Spleißstelle(n) aus der Aminosäuresequenz des Polypeptids, das heterolog von der Nukleinsäuresequenz in der Pilzwirtszelle kodiert wird, durch Vergleich mit der Nukleinsäuresequenz der Elternzelle und seiner abgeleiteten Aminosäuresequenz identifiziert werden. Kryptische Spleißstellen können auch unter Verwendung der Kenntnis der Ränder oder Konsensus-Intron-Sequenzen von authentischen Pilz-Intron-Spleißstellen identifiziert werden (Rymond und Rosbash, 1992, supra; Gurr et al., 1987, supra).
  • Die kryptische Spleißstelle(n) kann modifiziert werden, indem die kryptische Konsensussequenz(en) durch eine Nichtkonsensussequenz ersetzt wird und/oder indem eine erste Region eines (oder mehrerer) kryptischen Introns oder Teils hiervon durch eine zweite Region, die einen prozentualen G+C-Gehalt im Bereich von ungefähr 40% bis ungefähr 70%, vorzugsweise ungefähr 40% bis ungefähr 60% und weiter bevorzugt ungefähr 40% bis ungefähr 50% besitzt, ersetzt wird.
  • Die 5'- und 3'-kryptischen Konsensussequenzen können durch eine Nichtkonsensussequenz durch Verfahren, die dem Fachmann auf dem Gebiet bekannt sind, ersetzt werden, einschließlich, ohne darauf beschränkt zu sein, Oligonukleotid-gerichtete Mutagenese, heterologe Rekombination, ortsspezifische Mutagenese, PCR-Mutagenese und chemische Synthese. In einer bevorzugten Ausführungsform ist die 5'-kryptische Konsensussequenz GT, GC oder CT und die 3'-kryptische Konsensussequenz ist AG. In einer weiter bevorzugten Ausführungsform ist die 5'-kryptische Konsensussequenz GTANGT, GCANGT oder CTANGT, wobei N gleich A, C, G oder T ist. In einer anderen weiter bevorzugten Ausführungsform ist die 3'-kryptische Konsensussequenz CAG, TAG oder AAG. Wo es mehr als ein synthetisches Fragment gibt, können die Fragmente durch in der Technik bekannte Vorgehensweisen zusammen zu einem Fragment annealt werden. Die gesamte kodierende Sequenz kann dann durch Amplifizieren der verbleibenden 5'- und 3'-Teile der Nukleinsäuresequenz, die das synthetische Fragment umgeben, mit für das Gen spezifischen Oligonukleotidprimern amplifiziert werden.
  • Die Wahl der Nukleotide, die die Nukleotide der kryptischen Konsensussequenz ersetzen sollen, wird vorzugsweise auf Grundlage einer Kodonverwendungstabelle stattfinden, wie zum Beispiel Tabelle 1, die auf der nächsten Seite für Aspergillus, der Pilzwirtszelle gezeigt ist. Die kryptische Konsensussequenz wird vorzugsweise durch eine Nichtkonsensussequenz ersetzt, wobei Nukleotide, die den Aminosäure-Wobble-Positionen entsprechen, durch andere Nukleotide ersetzt wurden, um die gleichen Aminosäuren zu ergeben. Tabelle 1
    Figure 00080001
  • Vorgehensweisen zum Ersetzen einer ersten Region eines kryptischen Introns oder eines Teils hiervon durch eine zweite Region können durch die gleichen Vorgehensweisen durchgeführt werden, die vorstehend für das Ersetzen einer kryptischen Konsensussequenz durch eine Nichtkonsensussequenz beschrieben sind. In einer Ausführungsform hat die zweite Region die gleiche Anzahl von Nukleotiden wie die erste Region. In einer bevorzugten Ausführungsform haben die erste und die zweite Region vorzugsweise 10 bis 500 Nukleotide, weiter bevorzugt 10 bis 200 Nukleotide und am meisten bevorzugten 10 bis 100 Nukleotide, die die 5'- und/oder 3'-Ränder des kryptischen Introns flankieren. In einem kryptischen Intron kann eine Verzweigungspunktsequenz vorhanden sein oder auch nicht. In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst das kryptische Intron eine Verzweigungspunktsequenz von mindestens sieben Nukleotiden a-b-c-d-e-f-g, wobei a A, C, G oder T ist; b A oder G ist; c C ist; d T ist; e A oder T ist; f A ist und g C ist. In einer stärker bevorzugten Ausführungsform enthält die Verzweigungspunktsequenz mindestens sieben Nukleotide a-b-c-d-e-f-g, wobei a A, C, G oder T ist; b A ist; c C ist; d T ist; e A ist, f A ist und g C ist.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Aminosäuresequenz des heterologen Polypeptids, das von der Pilzwirtszelle hergestellt wird, identisch mit der Aminosäuresequenz des Wildtyppolypeptids. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Anzahl der Aminosäurereste in dem heterologen Polypeptid, das von der Pilzwirtszelle hergestellt wird, die gleiche wie die Anzahl der Aminosäurereste in dem Wildtyppolypeptid. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform haben die Nichtkonsensussequenz(en) die gleiche Anzahl von Nukleotiden wie die kryptische(n) Konsensussequenz(en).
  • Die Aminosäuresequenz des heterologen Polypeptids, das von der rekombinanten Pilzwirtszelle hergestellt wird, kann sich von der Aminosäuresequenz des Wildtyppolypeptids durch eine Insertion oder Deletion einer oder mehrerer Aminosäurereste und/oder der Substitution von einem oder mehreren Aminosäurerest(en) durch davon verschiedene Aminosäurereste unterscheiden. Vorzugsweise sind die Aminosäureänderungen von geringer Natur, das heißt, konservative Aminosäuresubstitutionen, die die Faltung und Aktivität des Proteins nicht signifikant beeinflussen; kleine Deletionen, typischerweise von einer bis ungefähr 30 Aminosäuren; eine amino- oder carboxyterminale Verlängerung wie zum Beispiel ein aminoterminaler Methioninrest; ein kleines Linkerpeptid von bis zu ungefähr 20 bis 25 Resten; oder eine kleine Verlängerung, die die Aufreinigung erleichtert, wie zum Beispiel ein Polyhistidinteil, ein antigenes Epitop oder eine Bindedomäne. Beispiele von konservativen Aminosäuresubstitutionen sind solche innerhalb der Gruppe der basischen Aminosäuren (wie zum Beispiel Arginin, Lysin, Histidin), sauren Aminosäuren (wie zum Beispiel Glutaminsäure und Asparginsäure), polaren Aminosäuren (wie zum Beispiel Glutamin und Asparagin), hydrophoben Aminosäuren (wie zum Beispiel Leucin, Isoleucin, Valin), aromatischen Aminosäuren (wie zum Beispiel Phenylalanin, Tryptophan, Tyrosin) und kleinen Aminosäuren (wie zum Beispiel Glycin, Alanin, Serin, Threonin, Methionin).
  • Der Begriff „heterologes Polypeptid" soll hierin nicht so verstanden werden, dass er sich auf eine spezifische Länge des kodierten Produkts bezieht, und daher umfasst er Peptide, Oligopeptide und Proteine. Darüber hinaus kann der Begriff „heterologes Polypeptid" zwei oder mehr Polypeptide umfassen, die kombiniert werden, um das Produkt zu bilden. Die heterologen Polypeptide können aus prokaryotischen Quellen (z. B. Hydrolasen aus Arten von Bacillus, d. h. alpha-Amylasen, Proteasen, Lipasen etc.), eukaryotischen Quellen (z. B. humanes Insulin, humanes Wachstumshormon, bovines Chymosin, Faktor VIII, grün fluoreszierendes Protein etc.), und Pilzquellen, die andere sind als der Pilzwirt (z. B. Myceliophthora-Laccasen, Polyporus-Laccasen, Coprinus-Peroxidasen, Humicola-Lipasen, Aspergillus-Amylasen etc.) erhalten werden. Heterologe Polypeptide können auch Hybridpolypeptide einschließen, die eine Kombination von partiellen oder vollständigen Polypeptidsequenzen umfassen, die aus mindestens zwei verschiedenen Polypeptiden erhalten werden, wobei mindestens eines für den Pilzwirt heterolog ist (z. B. eine Nukleinsäuresequenz, die eine Myceliophthora-Laccase kodiert, fusioniert an eine Nukleinsäuresequenz, die das Glucoamylasesignalpeptid und -propeptid von Aspergillus niger kodiert). Heterologe Polypeptide können weiterhin natürlich vorkommende allelische oder technisch hergestellte Variationen der vorstehend genannten Polypeptide einschließen.
  • Vorzugsweise ist das heterologe Polypeptid ein Hormon, ein Enzym, ein Rezeptor oder ein Reporter. In einer weiter bevorzugten Ausführungsform ist das heterologe Polypeptid eine Oxidoreduktase, eine Transferase, eine Hydrolase, eine Lyase, eine Isomerase oder eine Ligase. In einer sogar noch stärker bevorzugten Ausführungsform ist das heterologe Polypeptid eine Aminopeptidase, eine Amylase, eine Carbohydrase, eine Carboxypeptidase, eine Katalase, eine Cellulase, eine Chitinase, eine Cutinase, eine Desoxyribonuklease, eine Esterase, eine alpha-Galaktosidase, eine beta-Galaktosidase, eine Glucoamylase, eine alpha-Glucosidase, eine beta-Glucosidase, eine Haloperoxidase, eine Invertase, eine Laccase, eine Lipase, eine Mannosidase, eine Mutanase, eine Oxidase, ein pektinolytisches Enzym, eine Peroxidase, eine Phytase, eine Polyphenoloxidase, ein proteolytisches Enzym, eine Ribonuklease oder eine Xylanase.
  • In einer anderen, sogar noch stärker bevorzugten Ausführungsform ist das heterologe Polypeptid ein grün fluoreszierendes Protein (GFP) aus Aequorea victoria. GFP besitzt eine Anzahl von wünschenswerten Charakteristika als ein universeller Reporter, um die Genexpression und Proteinlokalisation in vivo in einer großen Bandbreite von Organismen sichtbar zu machen, einschließlich Escherichia coli, Hefe, Pflanzenzellen, Wurm, Fliege und Säugern (Chalfie et al., 1994, Science 263: 802-805; Delagrave et al., 1995, Bio/Technology 13: 151-154; Heim et al., 1995, Nature 373: 663-664; Sheen et al., 1995, Plant Journal 8: 777-784; Prasher, 1995, TIG 8: 320-323; Haseloff und Amos, 1995, TIG 8: 328-329). Die Verwendung von GFP als ein Reporter für die Genexpression in filamentösen Pilzen wurde bisher noch nicht beschrieben.
  • Die vorliegende Erfindung betrifft auch (eine) isolierte Nukleinsäuresequenz(en) mit einer modifizierten kryptischen Spleißstelle(n), die durch die Verfahren der vorliegenden Erfindung hergestellt wird. Die Nukleinsäuresequenz(en) mit einer modifizierten kryptischen Spleißstelle(n) umfasst weiterhin sowohl die genomische Sequenz wie auch die korrespondierenden cDNA- und RNA-Sequenzen, und der Ausdruck „Nukleinsäuresequenzen", wie er hierin verwendet wird, soll so verstanden werden, dass er alle diese Varianten, einschließlich synthetischer DNA, umfasst.
  • Die vorliegende Erfindung betrifft auch Nukleinsäurekonstrukte, die diese Nukleinsäuresequenz(en) umfassen. „Nukleinsäurekonstrukt" soll im Allgemeinen so verstanden werden, dass ein Nukleinsäuremolekül, entweder einzel- oder doppelsträngig, das von einem natürlich vorkommenden Gen isoliert wird oder das so modifiziert wurde, dass es Abschnitte von Nukleinsäure enthält, die in einer Weise kombiniert und nebeneinander positioniert werden, die sonst in der Natur nicht existieren würde. In einem Nukleinsäurekonstrukt der vorliegenden Erfindung kann die Nukleinsäuresequenz genomischen, cDNA-, semisynthetischen oder synthetischen Ursprungs sein.
  • Die vorliegende Erfindung betrifft auch rekombinante Expressionsvektoren, die Nukleinsäurekonstrukte der vorliegenden Erfindung umfassen. Der rekombinante Expressionsvektor kann jeder beliebige Vektor sein, der einfach rekombinanten Vorgehensweisen unterzogen werden kann und die Expression der Nukleinsäuresequenz mit mindestens einer modifizierten kryptischen Spleißstelle bewirken kann. Die Wahl eines Vektors wird typischerweise von der Kompatibilität des Vektors mit der Pilzwirtszelle, in welche der Vektor eingeführt werden soll, abhängen. Der Vektor kann ein lineares oder ein geschlossen ringförmiges Plasmid sein. Das Vektorsystem kann ein einzelner Vektor oder einzelnes Plasmid oder zwei oder mehr Vektoren oder Plasmide sein, die zusammen die Gesamt-DNA enthalten, die in das Genom des Pilzwirts einzuführen ist.
  • Der Vektor kann ein autonom replizierender Vektor sein, d. h. ein Vektor, der als eine extrachromosomale Einheit existiert, dessen Replikation unabhängig von der chromosomalen Replikation ist, z. B. ein Plasmid, ein extrachromosomales Element, ein Minichromosom oder ein künstliches Chromosom. Der Vektor kann jedes beliebige Mittel zur Sicherstellung der Selbstreplikation enthalten. Alternativ kann der Vektor ein solcher sein, der, wenn er in die Pilzzelle eingeführt wird, in das Genom integriert und zusammen mit dem/den Chromosom(en), in welches) er integriert wurde, repliziert wird. Zur Integration kann der Vektor auf Nukleinsäuresequenzen mit mindestens einer modifizierten kryptischen Spleißstelle oder jedes beliebige andere Element des Vektors zur stabilen Integration des Vektors in das Genom durch homologe oder nicht homologe Replikation angewiesen sein. Alternativ kann der Vektor zusätzlich Nukleinsäuresequenzen zur Steuerung der Integration durch homologe Rekombination in das Genom der Pilzzelle enthalten. Die zusätzlichen Nukleinsäuresequenzen ermöglichen es dem Vektor, in das Wirtszellgenom an (einer) genauen Stelle(n) in dem/den Chromosomen) integriert zu werden. Um die Wahrscheinlichkeit der Integration an einer präzisen Stelle zu erhöhen, sollten vorzugsweise zwei Nukleinsäuresequenzen vorhanden sein, die einzeln eine ausreichende Anzahl von Nukleinsäuren enthalten, vorzugsweise 400 bp bis 1500 bp, weiter bevorzugt 800 bp bis 1000 bp, die hoch homolog zu der entsprechenden Zielsequenz sind, um die Wahrscheinlichkeit der homologen Rekombination zu erhöhen. Diese Nukleinsäuresequenzen können jede beliebige Sequenz sein, die homolog zu der Zielsequenz in dem Genom der Pilzwirtszelle ist, und sie können darüber hinaus nicht kodierende oder kodierende Sequenzen sein.
  • Zur autonomen Replikation kann der Vektor darüber hinaus einen Replikationsursprung enthalten, der es dem Vektor ermöglicht, autonom in der in Frage stehenden Wirtszelle repliziert zu werden. Beispiele von Replikationsursprüngen zur Verwendung in einer Hefewirtszelle sind der 2 Mikrometer-Replikationsursprung und die Kombination von CEN3 und ARS1. Jeder beliebige Replikationsursprung kann verwendet werden, der mit der Pilzwirtszelle der Wahl kompatibel ist.
  • Die Vektoren der vorliegenden Erfindung enthalten vorzugsweise einen oder mehrere selektierbare Marker, die eine leichte Selektion der transformierten Zellen erlauben. Ein selektierbarer Marker ist ein Gen, dessen Produkt eine Biozid- oder virale Resistenz, Resistenz gegenüber Schwermetallen, Prototrophie bei Auxotrophen und Ähnliches bereitstellt. Der selektierbare Marker kann ausgewählt sein aus der Gruppe, einschließend – ohne darauf beschränkt zu sein – amdS (Acetamidase), argB (Ornithincarbamoyltransferase), bar (Phosphinothricinacetyltransferase), hygB (Hygromycinphosphotransferase), niaD (Nitratreduktase), pyrG (Orotidin-5'-Phosphatdecarboxylase) und sC (Sulfatadenyltransferase) und trypC (Anthranilatsynthase). Bevorzugt zur Verwendung in einer Aspergillus-Zelle sind die Marker amdS und pyrG von Aspergillus nidulans oder Aspergillus oryzae und der Marker bar von Streptomyces hygroscopicus. Darüber kann die Selektion durch Co-Transformation durchgeführt werden, z. B. wie in WO 91/17243 beschrieben, wo der selektionierbare Marker auf einem getrennten Vektor ist.
  • In dem Vektor ist die Nukleinsäuresequenz, die mindestens eine modifizierte Spleißstelle umfasst, funktionsfähig mit Kontrollsequenzen verknüpft, die für die Expression der kodierenden Sequenz der Nukleinsäuresequenz erforderlich sind, an welche sie ligiert sind. Der Ausdruck „Kontrollsequenzen" soll hierin so verstanden werden, dass er alle Bestandteile einschließt, deren Gegenwart für die Expression der kodierenden Sequenz der Nukleinsäuresequenz notwendig oder vorteilhaft ist. Die Kontrollsequenzen können zu der Nukleinsäuresequenz, die das heterologe Polypeptid kodiert, nativ sein, oder sie können aus fremden Quellen erhalten werden. Solche Kontrollsequenzen schließen ein, ohne darauf beschränkt zu sein, einen Leader, eine Polyadenylierungssequenz, eine Propeptidsequenz, einen Promotor, eine Signalsequenz und einen Transkriptionsterminator. Im Minimalfall schließen die Kontrollsequenzen einen Promotor und transkriptionale und translationale Stoppsignale ein. Zur Expression unter der Steuerung der Kontrollsequenzen wird ein Gen, das gemäß der vorliegenden Erfindung verwendet wird, funktionsfähig mit Kontrollsequenzen in einer solchen Weise verbunden, dass die Expression der kodierenden Sequenz unter Bedingungen erreicht wird, die mit den Kontrollsequenzen kompatibel sind. Der Ausdruck „kodierende Sequenz", wie er hierin definiert ist, ist eine Sequenz, die in mRNA transkribiert und in ein heterologes Polypeptid translatiert wird, wenn sie unter die Kontrolle der vorstehend genannten Kontrollsequenzen gestellt wird. Die Ränder der Kontrollsequenzen werden durch ein Translationsstartkodon am 5'-Terminus und ein Translationsstoppkodon am 3'-Terminus bestimmt. Eine kodierende Sequenz kann, ohne darauf beschränkt zu sein, DNA, cDNA und rekombinante Nukleinsäuresequenzen, einschließen.
  • Wie vorstehend erwähnt, kann die Nukleinsäuresequenz der vorliegenden Erfindung funktionsfähig mit einer geeigneten Promotorsequenz verknüpft sein. Die Promotorsequenz ist eine Nukleinsäuresequenz, die von der Pilzwirtszelle zur Expression der Nukleinsäuresequenz erkannt wird. Die Promotorsequenz enthält Transkriptions- und Translationskontrollsequenzen, die die Expression des heterologen Polypeptids vermitteln. Der Promotor kann jede beliebige Nukleinsäuresequenz sein, die transkriptionale Aktivität in der Pilzwirtszelle der Wahl zeigt, und kann von Genen erhalten werden, die Polypeptide kodieren, die entweder homolog oder heterolog für die Wirtszelle sind. Beispiele geeigneter Promotoren zur Steuerung der Transkription eines erfindungsgemäßen Nukleinsäuresequenzkonstrukts in einem filamentösen Pilzwirt sind Promotoren, die von den Genen erhalten werden, die kodieren für TAKA-Amylase aus Aspergillus oryzae, Aspartylproteinase aus Rhizomucor miehei, neutrale α-Amylase aus Aspergillus niger, Säure stabile alpha-Amylase aus Aspergillus niger, Glucoamylase (glaA) aus Aspergillus niger oder Aspergillus awamori, Lipase aus Rhizomucor miehei, alkalische Protease aus Aspergillus oryzae, Triosephosphatisomerase aus Aspergillus oryzae, Acetamidase aus Aspergillus nidulans und Hybride hiervon. In einer Hefewirtszelle ist ein verwendbarer Promotor der Enolase- (eno-I) -Promotor aus Saccharomyces cerevisiae. Besonders bevorzugte Promotoren sind die TAKA-Amylase-, NA2-tpi- (einem Hybrid der Promotoren aus den Genen, die die neutrale α-Amylase aus Aspergillus niger und die Triosephosphatisomerase aus Aspergillus oryzae kodieren) und glaA-Promotoren.
  • Die Nukleinsäuresequenz der vorliegenden Erfindung kann auch an ihrem 3'-Ende funktionsfähig mit einer Terminatorsequenz verknüpft sein. Die Terminatorsequenz kann für die Nukleinsäuresequenz, die das heterologe Polypeptid kodiert, nativ sein oder kann aus fremden Quellen erhalten werden. Jeder beliebige Terminator, der in der Pilzwirtszelle der Wahl funktional ist, kann in der vorliegenden Erfindung verwendet werden, aber besonders bevorzugte Terminatoren werden von Genen erhalten, die kodieren für TAKA-Amylase aus Aspergillus oryzae, Glucoamylase aus Aspergillus niger, Anthranilatsynthase aus Aspergillus nidulans, alpha-Glucosidase aus Aspergillus niger und Enolase aus Saccharomyces cerevisiae.
  • Die Nukleinsäuresequenz der vorliegenden Erfindung kann auch funktionsfähig mit einer geeigneten Leadersequenz verknüpft sein. Eine Leadersequenz ist eine nicht translatierte Region einer mRNA, die für die Translation durch den Pilzwirt wichtig ist. Die Leadersequenz ist funktionsfähig mit dem 5'-Terminus der Nukleinsäuresequenz verknüpft, die das heterologe Polypeptid kodiert. Die Leadersequenz kann für die Nukleinsäuresequenz, die das heterologe Polypeptid kodiert, nativ sein oder aus fremden Quellen erhalten werden. Jede beliebige Leadersequenz, die in der Pilzwirtszelle der Wahl funktional ist, kann in der vorliegenden Erfindung verwendet werden, aber besonders bevorzugte Leader werden erhalten aus den Genen, die kodieren für TAKA-Amylase aus Aspergillus oryzae und Triosephosphatisomerase aus Aspergillus oryzae.
  • Eine Polyadenylierungssequenz kann auch funktionsfähig mit dem 3'-Terminus der Nukleinsäuresequenz der vorliegenden Erfindung verknüpft sein. Die Polyadenylierungssequenz ist eine Sequenz, die, wenn sie transkribiert wird, von dem Pilzwirt erkannt wird, damit Polyadenosinreste an die transkribierte mRNA angefügt werden. Die Polyadenylierungssequenz kann für die Nukleinsäuresequenz, die das heterologe Polypeptid kodiert, nativ sein oder kann aus fremden Quellen erhalten sein. Jede beliebige Polyadenylierungssequenz, die in dem Pilzwirt der Wahl funktional ist, kann in der vorliegenden Erfindung verwendet werden, aber besonders bevorzugte Polyadenylierungssequenzen werden von Genen erhalten, die für TAKA-Amylase aus Aspergillus oryzae, Glucoamylase aus Aspergillus niger, Anthranilatsynthase aus Aspergillus nidulans und alpha-Glucosidase aus Aspergillus niger kodieren.
  • Um die Notwendigkeit der Zerstörung der Zelle zu vermeiden, um das heterolog exprimierte Polypeptid zu erhalten und um die Menge des möglichen Abbaus des exprimierten Polypeptids innerhalb der Zelle zu minimieren, ist es bevorzugt, dass die Expression des Polypeptidgens zu einem Produkt führt, das nach außerhalb der Zelle sekretiert wird. Dafür kann das heterologe Polypeptid der vorliegenden Erfindung mit einem Signalpeptid verknüpft werden, das an den Aminoterminus des Polypeptids geknüpft wird. Ein Signalpeptid ist eine Aminosäuresequenz, die die Sekretion des heterologen Polypeptids aus dem Pilzwirt heraus in das Kulturmedium erlaubt. Die Signalsequenz kann für das erfindungsgemäße heterologe Polypeptid nativ sein oder kann aus fremden Quellen erhalten werden. Das 5'-Ende der kodierenden Sequenz der Nukleinsäuresequenz der vorliegenden Erfindung kann inhärent ein Signalpeptid enthalten, das die Region kodiert, die natürlicherweise im Leserahmen mit dem Abschnitt der kodierenden Region verknüpft ist, die das sekretierte heterologe Polypeptid kodiert. Alternativ kann das 5'-Ende der kodierenden Sequenz ein Signalpeptid enthalten, das die Region kodiert, die für den Teil der kodierenden Sequenz, die das sekretierte heterologe Polypeptid kodiert, fremd ist. Das fremde Signalpeptid kann dort erforderlich sein, wo die kodierende Sequenz normalerweise keine Signalpeptid kodierende Region enthält.
  • Alternativ kann das fremde Signalpeptid einfach das natürliche Signalpeptid ersetzen, um eine gesteigerte Sekretion des gewünschten heterologen Polypeptids zu erhalten. Die das fremde Signalpeptid kodierende Region kann aus einem Glucoamylase- oder einem Amylasegen aus einer An von Aspergillus, einem Lipase- oder Proteinasegen aus Rhizomucor miehei, dem Gen für den α-Faktor von Saccharomyces cerevisiae oder dem Präprochymosingen des Kalbs erhalten werden. Ein wirksames Signalpeptid für Pilzwirtszellen ist das TAKA-Amylasesignal aus Aspergillus oryzae, das neutrale Amylasesignal aus Aspergillus niger, das Aspartylproteinasesignal aus Rhizomucor miehei, das Cellulasesignal aus Humicola lanuginosus oder das Lipasesignal aus Rhizomucor miehei. Allerdings kann jedes beliebige Signalpeptid, das die Sekretion des heterologen Polypeptids in einem Pilzwirt der Wahl erlaubt, in der vorliegenden Erfindung verwendet werden.
  • Die Nukleinsäuresequenz der vorliegenden Erfindung kann auch an eine Propeptid kodierende Region geknüpft werden. Ein Propeptid ist eine Aminosäuresequenz, die am Aminoteminus eines Propolypeptids oder Proenzyms gefunden wird. Die Spaltung des Propeptids aus dem Propolypeptid ergibt ein reifes biochemisch aktives Polypeptid. Das resultierende Polypeptid ist als Propolypeptid oder Proenzym (oder in einigen Fällen als ein Zymogen) bekannt. Propolypeptide sind im Allgemeinen inaktiv und können durch katalytische oder autokatalytische Spaltung des Propeptids in reife aktive Polypeptide umgewandelt werden. Die Propeptid kodierende Region kann zu dem heterologen Polypeptid nativ sein oder kann aus fremden Quellen erhalten werden. Die fremde Propeptid kodierende Region kann aus dem α-Faktorgen von Saccharomyces cerevisiae oder dem Laccasegen von Myceliophthora thermophila (WO 95/33836) erhalten werden.
  • Die Vorgehensweisen zur Ligation der vorstehend beschriebenen Elemente zur Konstruktion des rekombinanten Expressionsvektors der vorliegenden Erfindung sind dem Fachmann gut bekannt (siehe zum Beispiel Sambrook et al., Molecular Cloning, A Laboratory Manual, 2. Aufl., Cold Spring Harbor, New York, 1989).
  • Die vorliegende Erfindung betrifft auch rekombinante Pilzwirtszellen, die durch die Verfahren der vorliegenden Erfindung hergestellt werden, die vorteilhafterweise zusammen mit dem rekombinanten Vektor der vorliegenden Erfindung verwendet werden. Die Zelle ist vorzugsweise mit einem Vektor transformiert, der eine erfindungsgemäße Nukleinsäuresequenz enthält, gefolgt von der Integration des Vektors in das Wirtschromosom. „Transformation" bedeutet das Einführen eines Vektors, der eine Nukleinsäuresequenz mit mindestens einer modifizierten kryptischen Spleißstelle enthält, in eine Pilzwirtszelle, so dass der Vektor chromosomal integriert wird oder als ein selbstreplizierender extrachromosomaler Vektor erhalten bleibt. Die Integration wird im Allgemeinen als ein Vorteil betrachtet, da die Nukleinsäuresequenz mit höherer Wahrscheinlichkeit stabil in der Zelle verbleibt. Die Integration des Vektors in das Wirtschromosom kann durch homologe oder nicht homologe Rekombination, wie vorstehend beschrieben, auftreten.
  • Die Wahl der Pilzwirtszellen wird in einem großen Ausmaß von dem Gen, das das heterologe Polypeptid kodiert, und seiner Quelle abhängen. Die Pilzwirtszelle kann eine Hefezelle oder eine Zelle eines filamentösen Pilzes sein.
  • „Hefe", wie hierin verwendet, schließt Ascosporen bildende Hefe (Endomycetales), Basidiosporen bildende Hefe und Hefe, die zu den Fungi Imperfecti (Blastomycetes) gehört, ein. Die Ascosporen bildenden Hefen werden in die Familie Spermophthoraceae und Saccharomycetaceae eingeteilt. Die letztgenannte umfasst vier Unterfamilien, Schizosaccharomycoideae (zum Beispiel die Gattung Schizosaccharomyces), Nadsonioideae, Lipomycoideae und Saccharomycoideae (zum Beispiel die Gattungen Pichia, Kluyveromyces und Saccharomyces). Die Basidiosporen bildenden Hefen schließen die Gattungen Leucosporidim, Rhodosporidium, Sporidiobolus, Filobasidium und Filobasidiella ein. Hefen, die zu den Fungi Imperfecti gehören, werden in zwei Familien eingeteilt, Sporobolomycetaceae (zum Beispiel die Gattungen Sorobolomyces und Bullera) und Cryptococcaceae (zum Beispiel die Gattung Candida). Da die Klassifikation der Hefen zukünftigen Veränderungen unterliegen kann, werden die Hefen für die Zwecke der vorliegenden Erfindung definiert, wie beschrieben in Biology and Activities of Yeast (Skinner, F.A., Passmore, S.M. und Davenport, R.R., Hrsg., Soc. App. Bacteriol. Symposium, Serien-Nr. 9, 1980). Die Biologie der Hefe und die Manipulation der Hefegenetik sind in der Technik gut bekannt (siehe zum Beispiel Biochemistry and Genetics of Yeast, Bacil, M., Horecker, B.J. und Stopani, A.O.M., Hrsg., 2. Aufl., 1987; The Yeasts, Rose, A.H. und Harrison, J.S., Hrsg., 2. Aufl., 1987; und The Molecular Biology of the Yeast Saccharomyces, Strathern et al. Hrsg., 1981).
  • „Pilze", wie hierin verwendet, schließt die Stämme Ascomycota, Basidiomycota, Chytridiomycota und Zygomycota (wie definiert von Hawksworth et al., In. Ainsworth and Bisby's Dictionary of the Fungi, B. Aufl., 1995. CAB International, University Press, Cambridge, UK) wie auch die Oomycota (wie zitiert in Hawksworth et al., 1995, supra, S. 171) und alle mitosporischen Pilze (Hawksworth et al., 1995, supra) ein. Repräsentative Gruppen der Ascomycota schließen zum Beispiel ein Neurospora, Eupenicillium (= Penicillium), Emericella (= Aspergillus), Eurotium (= Aspergillus) und die oben aufgeführten echten Hefen ein. Beispiele von Basidiomycota schließen Hutpilze (engl. mushrooms), Roste und Brände ein. Repräsentative Gruppen der Chytridiomycota schließen zum Beispiel Allomyces, Blastocladiella, Coelomomyces und aquatische Pilze ein. Repräsentative Gruppen der Oomycota schließen zum Beispiel aquatische Pilze der Saprolegniomycetidae (Wasserschimmelpilze) wie zum Beispiel Achlya ein. Beispiele von mitosporischen Pilzen schließen Aspergillus, Penicillium, Candida und Alternaria ein. Repräsentative Gruppen der Zygomycota schließen zum Beispiel Rhizopus und Mucor ein.
  • „Filamentöse Pilze" schließen alle filamentösen Formen der Unterabteilung Eumycota und Oomycota (wie definiert von Hawksworth et al., 1995, supra) ein. Die filamentösen Pilze sind durch ein vegetatives Mycel charakterisiert, das aus Chitin, Cellulose, Glucan, Chitosan, Mannan und anderen komplexen Polysacchariden gebildet wird. Das vegetative Wachstum erfolgt durch Hyphenverlängerung und der Kohlenstoffstoffwechsel ist obligatorisch aerob. Im Gegensatz dazu erfolgt das vegetative Wachstum von Hefen wie zum Beispiel Saccharomyces cerevisiae durch Ausknospung eines einzelligen Thallus und der Kohlenstoffstoffwechsel kann fementativ sein.
  • In einer Ausführungsform ist die Pilzwirtszelle eine Hefezelle. In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Hefewirtszelle eine Zelle der Arten von Candida, Kluyveromces, Saccharomyces, Schizosaccharomyces, Pichia und Yarrowia. In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Hefewirtszelle eine Zelle von Saccharomyces cerevisiae, eine Zelle von Saccharomyces carlsbergensis, Saccharomyces diastaticus, eine Zelle von Saccharomyces douglasii, eine Zelle von Saccharomyces kluyveri, eine Zelle von Saccharomyces norbensis oder eine Zelle von Saccharomyces oviformis. In einer anderen Ausführungsform ist die Hefewirtszelle eine Zelle von Kluyveromyces lactis. In einer weiteren am meisten bevorzugten Ausführungsform ist die Hefewirtszelle eine Zelle von Yarrowia lipolytica.
  • In einer anderen Ausführungsform ist die Pilzwirtszelle eine Zelle eines filamentösen Pilzes. In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Wirtszelle des filamentösen Pilzes – ohne darauf beschränkt zu sein – eine Zelle der Arten von Acremonium, Aspergillus, Fusarium, Humicola, Myceliophthora, Mucor, Neurospora, Penicillium, Thielavia, Tolypocladium und Trichoderma. In einer weiter bevorzugten Ausführungsform ist die Wirtszelle des filamentösen Pilzes eine Zelle von Aspergillus. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Wirtszelle des filamentösen Pilzes eine Zelle von Acremonium. In einer anderen weiter bevorzugten Ausführungsform ist die filamentöse Pilzwirtszelle eine Zelle von Fusarium. In einer anderen weiter bevorzugten Ausführungsform ist die Wirtszelle des filamentösen Pilzes eine Zelle von Humicola. In einer weiteren stärker bevorzugten Ausführungsform ist die Wirtszelle des filamentösen Pilzes eine Zelle von Myceliophthora. In einer anderen sogar noch stärker bevorzugten Ausführungsform ist die Wirtszelle des filamentösen Pilzes eine Zelle von Mucor. In einer weiteren noch stärker bevorzugten Ausführungsform ist die Wirtszelle des filamentösen Pilzes eine Zelle von Neurospora. In einer weiteren noch stärker bevorzugten Ausführungsform ist die Wirtszelle des filamentösen Pilzes eine Zelle von Penicillium. In einer weiteren noch stärker bevorzugten Ausführungsform ist die Wirtszelle des filamentösen Pilzes eine Zelle von Thielavia. In einer weiteren noch stärker bevorzugten Ausführungsform ist die Wirtszelle des filamentösen Pilzes eine Zelle von Tolypecladium. In einer anderen noch stärker bevorzugten Ausführungsform ist die Wirtszelle des filamentösen Pilzes eine Zelle von Trichoderma. In einer am meisten bevorzugten Ausführungsform ist die Wirtszelle des filamentösen Pilzes eine Zelle von Aspergillus oryzae, eine Zelle von Aspergillus niger, eine Zelle von Aspergillus foetidus oder eine Zelle von Aspergillus japonicus. In einer am meisten bevorzugten Ausführungsform ist die Wirtszelle des filamentösen Pilzes eine Zelle von Fusarium oxysporum oder eine Zelle von Fusarium graminearum. In einer weiteren am meisten bevorzugten Ausführungsform ist die Wirtszelle des filamentösen Pilzes eine Zelle von Humicola insolens oder eine Zelle von Humicola lanuginosus. In einer weiteren am meisten bevorzugten Ausführungsform ist die Wirtszelle des filamentösen Pilzes eine Zelle von Myceliophthora thermophila. In einer weiteren am meisten bevorzugten Ausführungsform ist die Wirtszelle des filamentösen Pilzes eine Zelle von Mucor miehei. In einer weiteren am meisten bevorzugten Ausführungsform ist die Wirtszelle des filamentösen Pilzes eine Zelle von Neurospora crassa. In einer weiteren am meisten bevorzugten Ausführungsform ist die Wirtszelle des filamentösen Pilzes eine Zelle von Penicillium purpurogenum. In einer weiteren am meisten bevorzugten Ausführungsform ist die Wirtszelle des filamentösen Pilzes eine Zelle von Thielavia terrestris. In einer weiteren am meisten bevorzugten Ausführungsform ist die Wirtszelle des filamentösen Pilzes eine Zelle von Trichoderma, eine Zelle von Trichoderma reesei, eine Zelle von Trichoderma viride, eine Zelle von Trichoderma longibrachiatum, eine Zelle von Trichoderma harzianum oder eine Zelle von Trichoderma koningii.
  • Die rekombinanten Pilzwirtszellen der vorliegenden Erfindung können eine oder mehrere Sequenzen umfassen, die einen oder mehrere Faktoren kodieren, die für die Expression des heterologen Polypeptids vorteilhaft sind, zum Beispiel einen Aktivator (z. B. einen transaktivierenden Faktor), ein Chaperon und eine prozessierende Protease. Die Nukleinsäuren, die einen oder mehrere dieser Faktoren kodieren, sind vorzugsweise nicht funktionsfähig mit der Nukleinsäuresequenz verknüpft, die das heterologe Polypeptid kodiert. Ein Aktivator ist ein Protein, das die Transkription einer Nukleinsäuresequenz aktiviert, die ein Polypeptid kodiert (Kudla et al., 1990, EMBO Journal 9: 1355-1364; Jarai und Buxton, 1994, Current Genetics 26: 2238-244; Verdier, 1990, Yeast 6: 271-297). Die Nukleinsäuresequenz, die einen Aktivator kodiert, kann aus den Genen erhalten werden, die kodieren für das Hämaktivatorprotein 1 (hapl) von Saccharomyces cerevisiae, das Galaktose-metabolisierende Protein 4 (gal4) von Saccharomyces cerevisiae und das Ammoniakregulationsprotein (areA) von Aspergillus nidulans. Für weitere Beispiele siehe Verdier, 1990, supra, und MacKenzie et al., 1993, Journal of General Microbiology 139: 2295-2307. Ein Chaperon ist ein Protein, das ein anderes Polypeptid bei der richtigen Faltung unterstützt (Hart1 et al., 1994, TIBS 19: 20-25; Bergeron et al., 1994, TIBS 19: 124-128; Demolder et al., 1994, Journal of Biotechnology 32: 179-189; Craig, 1993, Science 260: 1902-1903; Gething und Sambrook, 1992, Nature 355: 33-45; Puig und Gilbert, 1994, Journal of Biological Chemistry 269: 7764-7771; Wang und Tsou, 1993, The FASEB Journal 7: 1515-11157; Robinson et al., 1994, Bio/Technology 1: 381-384). Die Nukleinsäuresequenz, die ein Chaperon kodiert, kann aus Genen erhalten werden, die kodieren für die Proteindisulfidisomerase aus Aspergillus oryzae, Calnexin aus Saccharomyces cerevisiae, BiP/GRP78 aus Saccharomyces cerevisiae und Hsp70 aus Saccharomyces cerevisiae. Für weitere Beispiele siehe Gething und Sambrook, 1992, supra, und Hartl et al., 1994, supra. Eine prozessierende Protease ist eine Protease, die ein Propeptid spaltet, um ein reifes biologisch aktives Polypeptid zu erzeugen (Enderlin und Ogrydziak, 1994, Yeast 10: 67-79, Fuller et al., 1989, Proceedings of the National Academy of Sciences USA 86: 1434-1438; Julius et al, 1984, Cell 37: 1075-1089; Julius et al., 1983, Cell 32: 839-852). Die Nukleinsäuresequenz, die eine prozessierende Protease kodiert, kann aus Genen erhalten werden, die kodieren für Kex2 aus Aspergillus niger, die Dipeptidylaminopeptidase aus Saccharomyces cerevisiae, Kex2 aus Saccharomyces cerevisiae und der dibasischen prozessierenden Endoprotease (xpr6) aus Yarrowia lipolytica. Jeder beliebige Faktor, der in der Pilzwirtszelle der Wahl funktional ist, kann in der vorliegenden Erfindung verwendet werden.
  • Pilzzellen können durch ein Verfahren transformiert werden, das Protoplastenbildung, Transformation der Protoplasten und Regeneration der Zellwand in einer an sich bekannten Weise einschließt. Geeignete Vorgehensweisen zur Transformation von Aspergillus-Wirtszellen sind beschrieben in EP 238 023 und Yelton et al., 1984, Proceedings of the National Academy of Sciences USA 81: 1470-1474. Ein geeignetes Verfahren zum Transformieren von Arten von Fusarium ist von Malardier et al., 1989, Gene 78: 147-156 oder in der parallelen US-Anmeldung Seriennummer 08/269,449 beschrieben. Hefe kann unter Verwendung von Vorgehensweisen transformiert werden, die beschrieben sind von Becker und Guarente, In Abelson, J.N. und Simon, M.I. (Hrsg.), Guide to Yeast Genetics and Molecular Biology, Methods in Enzymology, Band 194, S. 182-187, Academic Press, Inc., New York; Ito et al., 1983, Journal of Bacteriology 153: 163; und Hinnen et al., 1978, Proceedings of the National Academy of Sciences USA 75: 1920.
  • Die vorliegende Erfindung betrifft auch Verfahren zum Herstellen des heterologen Polypeptids, die das Kultivieren der rekombinanten Pilzwirtszellen unter Bedingungen umfassen, die der Expression des heterologen Proteins zuträglich sind. Die Pilzzellen der vorliegenden Erfindung werden in ein Nährmedium, das für die Herstellung des heterologen Polypeptids geeignet ist, unter Verwendung bekannter Verfahren kultiviert. Zum Beispiel kann die Zelle durch Schüttelflaschenkultivierung, Fermentation in kleinem oder großem Maßstab (einschließlich kontinuierlichem, Batch-, Fed-Batch- oder Festphasenfermentationen) in Labor- oder Industriefermentern in einem geeigneten Medium und unter Bedingungen durchgeführt werden, die es erlauben, dass das heterologe Polypeptid exprimiert und/oder isoliert wird, kultiviert werden. Die Kultivierung findet in einem geeigneten Nährmedium statt, das Kohlenstoff- und Stickstoffquellen und anorganische Salze umfasst, wobei bekannte Vorgehensweisen verwendet werden (siehe zum Beispiel Bennett, J.W. und LaSure, L., Hrsg., More Gene Manipulations in Fungi, Academic Press. CA, 1991). Geeignete Medien sind von kommerziellen Anbietern erhältlich oder können nach veröffentlichten Zusammensetzungen hergestellt werden (z. B. in den Katalogen der American Type Culture Collection). Wenn das heterologe Polypeptid in das Nährmedium sekretiert wird, kann das Polypeptid direkt aus dem Medium gewonnen werden. Wenn das heterologe Polypeptid nicht sekretiert wird, wird es aus Zelllysaten gewonnen.
  • Das exprimierte heterologe Polypeptid kann unter Verwendung von im Stand der Technik bekannten Verfahren nachgewiesen werden, die spezifisch für das bestimmte Polypeptid sind. Diese Nachweisverfahren können die Verwendung spezifischer Antikörper, die Bildung eines Enzymprodukts oder das Verschwinden eines Enzymsubstrats einbeziehen. Zum Beispiel kann ein Enzymtest verwendet werden, wenn das heterologe Polypeptid enzymatische Aktivität besitzt. Alternativ können Immunoassays unter Verwendung von Antikörpern gegen das Polypeptid eingesetzt werden, wenn für das heterologe Polypeptid spezifische polyklonale oder monoklonale Antikörper verfügbar sind. Die Techniken von Enzymtests und Immunoassays sind dem Fachmann auf dem Gebiet gut bekannt.
  • Das resultierende heterologe Polypeptid kann durch im Stand der Technik bekannte Verfahren gewonnen werden. Zum Beispiel kann das Polypeptid aus dem Nährmedium durch konventionelle Vorgehensweisen gewonnen werden, einschließlich – ohne darauf beschränkt zu sein – Zentrifugation, Filtration, Extraktion, Sprühtrocknung, Evaporation oder Präzipitation. Das gewonnene Polypeptid kann dann durch eine Vielzahl chromatographischer Vorgehensweisen, zum Beispiel Ionenaustauschchromatographie, Gelfiltrationschromatographie, Affinitätschromatographie oder Ähnlichem weiter gereinigt werden.
  • Die vorliegende Erfindung wird weiter durch die folgenden Beispiele beschrieben, die nicht als den Schutzbereich der Erfindung beschränkend ausgelegt werden sollten.
  • Beispiele
  • Beispiel 1: Oligonukleotidprimer
  • Die folgenden Oligonukleotidprimer werden mittels eines „Applied Biosystems Model 394 DNA/RNA Synthesizer" (Applied Biosystems, Inc., Foster City, CA) nach den Anleitungen des Herstellers synthetisiert:
    Figure 00240001
    Figure 00250001
    Figure 00260001
  • Beispiel 2: DNA-Sequenzierung
  • Die Nukleotidsequenzen werden mit einem „Applied Biosystems Model 373A Automatic DNA Sequencer" (Applied Biosystems, Inc., Foster City, CA) auf beiden Strängen unter Einsatz einer Taq-Polymerase-Zyklussequenzierung mit Fluoreszenz markierten Didesoxynukleotiden (Giesecke et al., 1992, Journal of Virol. Methods 38: 47-60) unter Verwendung des M13-Rückwärts- (-48) und M13- (-20) -Vorwärtsprimers (New England Biolabs, Beverly, MA) und Primern, die für die zu sequenzierende DNA einzigartig sind, bestimmt.
  • Beispiel 3: Analyse des grün fluoreszierenden Proteins (GFP aus Aequorea victoria)
  • Die Produktion von GFP wird unter Verwendung eines „Perkin-Elmer Cetus LS5OB"-Fluorimeters (Perkin-Elmer Corp., Norwalk, CT) bestimmt. Genauer werden 100 Mikroliter eines Proteinextrakts in eine Mikrotiterplatte mit 96 Vertiefungen platziert, die wiederum in das „Perkin-Elmer Cetus LS5OB"-Plattenlesegerät platziert wird. Die Extrakte werden Licht von 395 nm ausgesetzt und das Emissionsspektrum zwischen 400 nm und 600 nm wird ausgelesen.
  • Ein „Zeiss Axioplan"-Mikroskop (Carl Zeiss, Inc., Thornwood, NY) mit einem GFP-Filtersatz (Chroma Technology Corp., Brattleboro. VT) wird verwendet, um die Myzele für GFP-Fluoreszenz sichtbar zu machen.
  • Beispiel 4: Konstruktion des Expressionsvektors pShTh34
  • Ein Expressionsvektor für filamentöse Pilze pShTh34 wird konstruiert, um das GFP-Strukturgen unter die Kontrolle des/der TAKA-Amylase-Promotors, -Signalsequenz und -Terminators zu stellen.
  • Die Gesamt-RNA, die aus Aequoria victoria durch Standardverfahren (Sambrook et al., 1989, supra) isoliert wurde, wird unter Verwendung der AMV reversen Transkriptase (Promega, Madison, WI), wie vom Hersteller empfohlen, in cDNA überführt. Die cDNA wird dann unter Verwendung von PCR-Primern, die auf Grundlage einer zuvor veröffentlichten GFP-Sequenz hergestellt wurden (Prasher et al., 1992, Gene 111: 229-233; GenBank Zugangs-Nr. M62653), zusammen mit der UITmaTM-Polymerase (Perkin Elmer, Foster City, CA) PCR-amplifiziert. Die Sequenzen der Primer sind als SEQ ID Nr. 18 und 19 gezeigt.
  • Restriktionsendonukleaseschnittstellen werden in den 5'- (eine HindIII-Schnittstelle) und 3'- (EcoRI- und BamHI-Schnittstellen) -Primer insertiert, um das Klonieren der PCR-amplifizierten GFP-cDNA in einen leicht modifizierten pUC19-Vektor zu ermöglichen. Die Einzelheiten der Konstruktion sind LacZ Shine-Dalgarno AGGA, unmittelbar gefolgt von der 5'-HindIII-Schnittstelle plus einem extra T und dem GFP-ATG-Kodon, was die folgende DNA-Sequenz an dem LacZ-Promotor-GFP-Fusionspunkt ergibt: PLacZ-AGGAAAGCTTTATG-GFP. Am 3'-Ende der GFP-cDNA ist das Basenpaar, das dem Nukleotid 770 in der veröffentlichten GFP-Sequenz entspricht, an die EcoRI-Schnittstelle der „multiple cloning site" (MCS) von pUC19 durch eine PCR-erzeugte BamHI-, EcoRI-Linkerregion, wie in 1 gezeigt, fusioniert.
  • Das GFP-Strukturgen wird unter Verwendung von pUC19-GFP als ein Template mit den Oligonukleotidprimern 95-448 und 95-449, die in Beispiel 1 beschrieben sind, PCR-amplifiziert. Die Amplifikationsreaktion enthält die folgenden Bestandteile: 200 Mikromole von jeweils dATP, dCTP, dGTP und dTTP, 50 ng Template, 30 Pikomole eines jeden Primers, 1 × Taq-Polymerasepuffer und 0,5 Einheiten Taq-Polymerase (Stratagene Cloning Systems, La Jolla, CA). Die Reaktion wird in einem „Ericomp Thermal Cycler", der wie folgt programmiert wurde, inkubiert: 1 Zyklus bei 94°C für 5 Minuten; 30 Zyklen jeweils bei 94°C für 1 Minute, 60°C für 1 Minute und 74°C für 1 Minute; und 1 Zyklus bei 74°C für 15 Minuten. Die Verwendung dieser Primer resultiert in der Hinzufügung einer SfiI-Restriktionsschnittstelle unmittelbar stromabwärts des ATG-Startkodons und einer NsiI-Schnittstelle unmittelbar stromaufwärts des Stoppkodons von GFP. Das Fragment wird unter Verwendung von Standardverfahren der Agaroseelektrophorese isoliert. Das resultierende Fragment wird in pMWR1 subkloniert, um pShTh34, wie in 2 gezeigt, herzustellen.
  • Beispiel 5: Transformation von pShTh34 in filamentösen Pilzen
  • pShTh34 wird mit pPyrG (Fungal Genetics Stock Center, Kansas City, KS) in HowB104pyrG-Protoplasten von Aspergillus oryzae co-transformiert. Die Transformation wird mit Protoplasten bei einer Konzentration von 2 × 107 Protoplasten pro ml durchgeführt. Einhundert μl Protoplasten werden in 10 μg DNA für 30 Minuten auf Eis platziert. Ein ml SPTC (40% PEG 4000, 0,8 M Sorbit, 0,05 M Tris pH 8,0, 0,05 M CaCl2) wird zugegeben und die Protoplasten werden bei 34°C für 20 Minuten inkubiert. Die Protoplasten werden direkt auf Platten platziert, die Minimalmedium (pro Liter: 6 g NaNO3, 0,52 g KCl, 1,52 g KH2PO4, 1 ml Spurenmetalllösung, 1 g Glukose, 500 mg MgSO4·7 H2O, 342,3 g Saccharose und 20 g Noble Agar bei pH 6,5) enthalten. Die Spurenmetalllösung (1000X) umfasst 22 g ZnSO4·7 H2O, 11 g H3BO3, 5 g MnCl2·4 H2O, 5 g FeSO3·7 H2O, 1,6 g CoCl·5 H2O, 1,6 g (NH4)6Mo7O24 und 50 g Na4EDTA pro Liter. Die Platten werden 5 bis 7 Tage bei 37°C inkubiert. Die Transformanten werden auf Platten mit demselben Medium ohne Saccharose transferiert und 3 bis 5 Tage bei 37°C inkubiert. Die Transformanten werden durch Ausstreichen der Sporen und Picken isolierter Kolonien unter Verwendung der gleichen Platten unter den gleichen Bedingungen gereinigt. Die resultierenden Transformanten werden mit Aspergillus oryzae ShTh340 bezeichnet.
  • Beispiel 6: Extraktion von GFP
  • Die Transformanten Aspergillus oryzae ShTh340, die in Beispiel 5 beschrieben sind, werden auf die Gegenwart von GFP-Expression durch fluorometrische Analyse, wie in Beispiel 3 beschrieben, gescreent. Zehn Transformanten Aspergillus oryzae ShTh340-19 werden in Mikrotiterplatten mit 12 Vertiefungen für 1 bis 5 Tage bei 37°C statisch in 4 ml MY51-Medium wachsen gelassen, das die folgenden Bestandteile pro Liter enthält: 50 g Maltose, 2 g MgSO4·7 H2O, 10 g KH2PO4, 2 g K2SO4, 2 g Zitronensäure, 10 g Hefeextrakt, 0,5 ml Spurenmetalllösung, wie in Beispiel 5 beschrieben, 1 g Harnstoff und 2 g (NH4)2SO4. Die Myzelienmatte wird geerntet, in 1,5 ml-Eppendorfgefäße überführt und für 5 Minuten auf Trockeneis platziert. Die Eppendorfgefäße werden dann in einer Speed-Vac® (Savant Instruments, Inc., Farmingdale, NY) platziert und über Nacht bei Raumtemperatur unter Vakuum getrocknet. Die getrocknete Kultur wird unter Verwendung einer sterilen Lanzette in dem Röhrchen zerdrückt. Die pulverförmige Kultur wird in 400 Mikroliter 50 mM Natriumphosphat-0,5 M NaCl pH 5,5, enthaltend 1 mM PMSF und 0,1 mM Pepstatin resuspendiert. Die myzeliale Debris wird in einer „Sorvall Microcentrifuge Model MC12V" (DuPont Instruments, Inc., Newtown, CT) bei maximaler Geschwindigkeit für 20 Minuten pelletiert. Ein Volumen von 200 Mikrolitern des Überstands wird in ein neues Eppendorfgefäß überführt und nach der in Beispiel 3 beschriebenen Vorgehensweise getestet.
  • Keiner der Transformanten Aspergillus oryzae ShTh340-19 produziert nachweisbare Fluoreszenz.
  • Beispiel 7: mRNA-Analyse
  • Die Gesamt-DNA aus der Transformante Aspergillus oryzae ShTh340-19, die in Beispiel 6 beschrieben ist, wird durch die Vorgehensweise von Timberlake und Barnard (1981, Cell 26: 29-37) isoliert.
  • Spezifische GFP-cDNA wird unter Verwendung eines „3'-Race-Kits" (Bethesda Research Laboratories, Gaithersburg, MD) nach den Anweisungen des Herstellers synthetisiert. Ein Mikrogram Gesamt-RNA aus der Transformante wird in der Reaktion mit 3'-UAP-Oligonukleotidprimer zusammen mit dem spezifischen 5'-Oligonukleotidprimer 95-1202, der in Beispiel 1 beschrieben ist, verwendet. Die Amplifikationsreaktion enthält die folgenden Bestandteile: 200 Mikromol von jeweils dATP, dCTP, dGTP und dTTP, 1 Pikomol eines jeden Primers, 50 ng Template, 1 × Taq-Polymerasepuffer und 0,5 Einheiten Taq-Polymerase. Die Reaktion wird in einem „Ericomp Thermal Cycler" inkubiert, der wie folgt programmiert wurde: Ein Zyklus bei 94°C für 5 Minuten; dreißig Zyklen jeweils bei 94°C für 1 Minute, 50°C für 1 Minute und 72°C für 1 Minute; und ein Zyklus bei 74 °C für 5 Minuten. Die cDNA-Produkte werden einer verschachtelten PCR-Amplifikation unter Verwendung von Senseoligonukleotidprimern 95-1202 oder 95-88 in Kombination mit entweder Antisenseprimer 95-89 oder 95-656, die in Beispiel 1 beschrieben sind, unterzogen. Die PCR-Bedingungen sind die gleichen, wie vorstehend beschrieben. Die PCR-Produkte werden in pCRII unter Verwendung des „TA Cloning Kits" nach den Anweisungen des Herstellers kloniert. Die Transformanten werden dann durch Extrahieren der Plasmid-DNA aus den Transformanten unter Verwendung eines „QIAwell-8 Plasmid Kits" (Qiagen, Chatsworth, CA) nach den Anweisungen des Herstellers und Sequenzieren des Plasmidinserts nach dem in Beispiel 2 beschriebenen Verfahren gescreent.
  • Beispiel 8: Identifikation kryptischer Introns
  • Die sequenzierten Subklone, die in Beispiel 7 beschrieben sind, fallen in drei Gruppen und sind in Tabelle 1, wie nachfolgend gezeigt, aufgeführt (3, SEQ ID Nr. 20). Die erste Gruppe enthält innerhalb der GFP-kodierenden Sequenz zwei Deletionen, die mit Fragment A und Fragment D bezeichnet sind. Fragment A beginnt bei Nukleotid 347 mit der Sequenz GTG (ATG-Nukleotide entsprechend 1, 2, 3 in der GFP-kodierenden Sequenz) und endet bei Nukleotid 397 mit AAG; Fragment D beginnt bei Nukleotid 448 mit der Sequenz GTA und endet bei Nukleotid 503 mit TAG. Die zweite Gruppe enthält eine einzelne Deletion, bezeichnet mit Fragment B. Fragment B beginnt bei Nukleotid 380 mit der Sequenz GTA und endet bei Nukleotid 463 mit der Sequenz CAG. Die dritte Gruppe enthält ebenfalls eine einzelne Deletion, bezeichnet mit Fragment C. Fragment C beginnt bei Nukleotid 380 mit GTA und endet bei Nukleotid 503 mit TAG. Diese deletierten Fragmentsequenzen, die von den vorstehend aufgeführten Nukleotiden flankiert werden, entsprechen den Kriterien, um als Intron eines filamentösen Pilzes mit dem erwarteten Konsensus 5'- und 3'-Spleißstellen erkannt zu werden, und sind wahrscheinlich kryptische Introns, die fälschlicherweise aus der GFP-mRNA in Aspergillus oryzae gespleißt wurden. Tabelle 2: Verteilung der kryptischen Introns
    Intron Nummer
    A&D 15
    B 1
    C 5
    D 3
  • Beispiel 9: Konstruktion des Expressionsvektors pShTh49
  • Um das GFP-Gen in einem Aspergillus-Wirt zu exprimieren, werden die identifizierten putativen kryptischen Spleißstellen modifiziert. pShTh49, ein E. coli-Expressionsvektor, wird konstruiert, um das korrigierte GFP-Gen zu umfassen. Genauer wird das 5'-Ende des GFP-Gens aus pUC19-GFP unter Verwendung der gleichen Bedingungen, die in Beispiel 4 beschrieben sind, mit den Oligonukleotidprimern 95-1422 und 95-1457, die in Beispiel 1 beschrieben sind, amplifiziert. Die Verwendung dieser Primer führt eine XhoI-Schnittstelle 323 bp stromabwärts des ATG-Startkodons ein. Das Fragment wird unter Verwendung von Standardverfahren der Agaroseelektrophorese isoliert und dann in pCRII unter Verwendung des „TA Cloning Kits" (Invitrogen Corp., La Jolla, CA) nach den Anweisungen des Herstellers subkloniert, um pShTh46 herzustellen. Das 3'-Ende des GFP-Gens wird aus pUC19-GFP unter den gleichen Bedingungen, die in Beispiel 4 beschrieben sind, mit den Oligonukleotidprimern 95-1464 und 95-1458, die in Beispiel 1 beschrieben sind, amplifiziert, um eine PvuI-Schnittstelle stromaufwärts zu Stoppkodons einzuführen. Das PCR-Produkt wird dann in pCRII unter Verwendung des „TA Cloning Kits" nach den Anweisungen des Herstellers kloniert, um pShTh47 herzustellen. Die verbleibende interne kodierende Sequenz von den Basen 323 bis 565, die für die Konstruktion benötigt wird, wird mit einem „Applied Biosystems Model 394 DNA/RNA Synthesizer" nach den Anweisungen des Herstellers (Applied Biosystems, Foster City, CA) unter Verwendung einer Kodonverwendungskarte für Aspergillus (siehe Tabelle 1, supra) synthetisiert. Drei 84 Basen lange Oligonukleotidfragmente und ein einzelnes 50 Basen langes Oligonukleotidfragment werden synthetisiert (95-1411, 95-1412, 95-1413 und 95-1414), zusammen annealt und mit T4-DNA-Polymerasen (Boehringer Mannheim, Indianapolis, IN) doppelsträngig gemacht. Das resultierende Fragment wird durch PCR unter Verwendung der gleichen Bedingungen, die in Beispiel 4 beschrieben sind, mit den Oligomeren 95-1414 und 95-1415, die in Beispiel 1 beschrieben sind, amplifiziert. Das amplifizierte Fragment wird dann unter Verwendung von Standardverfahren der Agaroseelektrophorese isoliert und dann in pCRII unter Verwendung des „TA Cloning Kits" nach den Anweisungen des Herstellers kloniert, um pShTh45 herzustellen. Die GFP-Fragmente aus pShTh45, pShTh46 und pShTh47 werden zusammengefügt und das synthetische Allel von GFP, gfp49, in ein pUC19-Derivat eingeführt, das die lacZ-Shine-Delgarno-Sequenz, gefolgt von HindIII-, BamHI-, EcoRI-Schnittstellen enthält, um pShTh49 herzustellen (4).
  • Folglich werden Veränderungen an jeder der 5'- und 3'-Spleißstellen durchgeführt, die in den identifizierten kryptischen Introns beobachtet wurden. Zusätzlich wird der G+C-Gehalt über die gesamte Länge des gewünschten Fragments erhöht, wo immer es an den Kodon-Wobble-Positionen möglich ist. Insgesamt wird der G+C-Gehalt des Gens von 38,5% auf 44,5% erhöht (innerhalb des synthetisch entwickelten Fragments steigt er von 33,3% auf 51%).
  • Beispiel 10: Transformation von pShTh49
  • pShTh49 wird in E. coli DHSα (Bethesda Research Laboratories, Gaithersburg, MD) nach den Anweisungen des Herstellers transformiert und die Transformanten werden unter einem Fluoreszenzmikroskop, wie in Beispiel 3 beschrieben, beobachtet. Die Transformanten werden bei 37°C unter Schütteln in 5 ml Luria-Bertani-Medium, das mit Isopropyl-β-D-thiolgalactopyranosid (IPTG) supplementiert ist, wachsen gelassen. Nach 14 Stunden der Induktion von gfp49 mit IPTG werden fluoreszierende E. coli mit einem Zeiss-Mikroskop, wie in Beispiel 5 beschrieben, beobachtet, was zeigt, dass gfp49 ein funktionierendes Protein ist, das unter den gleichen Bedingungen wie authentisches GFP zur Fluoreszenz in der Lage ist.
  • Beispiel 11: Konstruktion des Expressionsvektors pShTh58.1
  • pShTh58.1, ein Expressionsvektor eines filamentösen Pilzes, wird zuerst durch Amplifizieren eines Fragments aus pShTh49 unter Verwendung der gleichen Bedingungen, die in Beispiel 4 beschrieben sind, mit den Primern 96-67 und 96-68, die in Beispiel 1 beschrieben sind, konstruiert. Das Fragment wird unter Standardverfahren der Agaroseelektrophorese isoliert. Das resultierende GFP-kodierende Fragment enthält einzigartige SwaI- und PacI-Restriktionsschnittstellen an dem 5'- bzw. 3'-Ende. Dieses Fragment wird dann mit SwaI und PacI verdaut, unter Verwendung von Standardverfahren der Agaroseelektrophorese isoliert und in pBANel3-Vektor-DNA ligiert, um pShTh58.1 herzustellen (5).
  • Beispiel 12: Transformation von pShTh58.1 pShTh58.1 wird in Aspergillus oryzae HowB425 unter Verwendung des gleichen Protokolls, das in Beispiel 5 beschrieben ist, transformiert. Die resultierenden Transformanten werden als pShTh58.1-Stämme bezeichnet.
  • Beispiel 13: Expression von gfp49
  • Fünf ShTh581-Transformanten werden in MY51-Medium enthaltenden Mikrotiterplatten, wie in Beispiel 6 beschrieben, wachsen gelassen, um den TAKA-Promotor für GFP-Produktion zu induzieren. Die Myzelien werden an Tag 3 und Tag 4 gesammelt. Das intrazelluläre Protein aus den Myzelien wird dann, wie in Beispiel 4 beschrieben, isoliert und auf die Gegenwart von GFP, wie in Beispiel 3 beschrieben, analysiert. Vier der 5 getesteten Transformanten emittierten einen Lichtpeak bei 509 nm, der dem von GFP entsprach, wenn sie mit Licht von 395 nm angeregt wurden (6). Diese Ergebnisse zeigen, dass die Korrekturen in der mRNA von gfp49 in der korrekten Expression von GFP in Aspergillus oryzae resultieren, was die Herstellung von fluoreszierendem GFP ermöglicht.
  • Beispiel 14: Konstruktion des Expressionsvektors pShTh58.2
  • Der Pilzexpressionsvektor pShTh58.2 wird durch Behandeln von pShTh58.1 mit dem „Morph Mutagenesis Kit" (5-Prime 3-Prime, Boulder, CO) konstruiert. Der Primer 96-83 wird mit 14 ng pShTh58.1 nach den Anweisungen des Herstellers kombiniert, um pShTh58.2 herzustellen, was eine W57C-Mutation bewirkt (7).
  • Beispiel 15: Expression von gfp58.2
  • Eine ShTh58.2-Transformante wird in einer MY51-Medium enthaltenden Mikrotiterplatte, wie in Beispiel 4 beschrieben, wachsen gelassen. Die Myzelien werden an Tag 3 und Tag 4 gesammelt. Das intrazelluläre Protein aus den Myzelien wird dann, wie in Beispiel 4 beschrieben, isoliert und auf die Gegenwart von GFP, wie in Beispiel 6 beschrieben, analysiert. Von der Transformanten wird gefunden, dass sie ein Material herstellt, das eine Spitzenfluoreszenz bei 509 nm entsprechend der von GFP emittiert, wenn sie mit Licht von 395 nm angeregt wird (8). Diese Ergebnisse zeigen, dass die Korrekturen der mRNA von gfp49 in der korrekten Expression von GFP in Aspergillus oryzae resultieren, was die Produktion von GFP ermöglicht.
  • Beispiel 16: Southern Analyse von GFP-Transformanten
  • Sporen der Transformanten ShTh582.1 (GFP mit Veränderung von kryptischem Intron und GC-Gehalt) und ShTh581.1 (GFP mit Veränderung von kryptischem Intron und GC-Gehalts und einer W57C-Mutation) wie auch ShTh590.1 (Wildtyp-GFP) und BANel30.1 (pBANel3 ohne GFP) als Kontrollen werden in YEG-Medium über Nacht bei 37°C wachsen gelassen. Die Myzelien werden durch Miracloth filtriert und dreimal mit destilliertem Wasser gespült. Das zusätzliche Wasser wird ausgequetscht. Die Myzelien werden in flüssigem Stickstoff gefroren und unter Verwendung von Mörser und Pistill zu feinem Pulver gemahlen. Der „Purgene DNA Isolation Kit" (Gentra Systems Inc., Research Triangle Park, NC) wird verwendet, um genomische DNA zu isolieren.
  • Zwei Mikrogramm genomischer DNA jeder Probe werden mit PmeI verdaut und auf 1% Agarosegel größenfraktioniert. Das Gel wird denaturiert, neutralisiert und in 20X SSC für 10 Minuten bei jedem Schritt eingeweicht. Die verdaute DNA wird für 3 Stunden auf Nitrocellulosemembran unter Verwendung eines Schleicher & Schuell „TurboBlotters" übertragen und DNA mit UV und Stratalinker fixiert. Das „Boehringer Mannheim Genius System" (Boehringer Mannheim, Indianapolis, IN) wird verwendet, um die Membranen mit einer Sonde in Kontakt zu bringen. Die Membran wird unter Verwendung von Easy Hyb (Boehringer Mannheim, Indianapolis, IN) bei 42°C für eine Stunde vorhybridisiert. Die GFP-Sonde wird unter Verwendung von pShTh58.2-DNA, den Oligonukleotiden 96-67 und 96-68 und dem Boehringer Mannheim Dig DNA Markierungsmix (Boehringer Mannheim, Indianapolis, IN) DIG-markiert. Die Sonde wird quantifiziert und nach ihrer Denaturierung mit 1 ng/ml zugefügt. Die Membran wird dann über Nacht mit Sonde behandelt. Diese Sonde wird dekantiert und die Membran zweimal für 5 Minuten in 2X SSC-0,1% SDS bei Raumtemperatur und zweimal für 15 Minuten in 0,1X SSC-0,1% SDS bei 65°C gewaschen. Der Nachweis der Dig-markierten Nukleotide wird unter Verwendung von Lumi-Phos 530 durchgeführt, indem man dem Protokoll folgt, das von Boehringer Mannheim zur Verfügung gestellt wird (Boehringer Mannheim, Indianapolis, IN). Die Membranen werden für 20 Minuten einem Film ausgesetzt.
  • Die Ergebnisse zeigen, dass GFP-Banden in den Transformanten ShTh582.1, ShTh581.1 und ShTh590.1 beobachtet werden, wohingegen keine GFP-Banden in der BANe130.1-Transformante beobachtet werden.
  • Hinterlegung von Mikroorganismen
  • Die folgenden Stämme werden nach dem Budapester Vertrag in der „Agricultural Research Service Patent Culture Collection" (NRRL), Northern Regional Research Laboratory, 1815 University Street, Peoria, Illinois 61604, USA, hinterlegt.
  • Figure 00360001
  • Der Stamm wurde unter Bedingungen hinterlegt, die sicherstellen, dass der Zugang zur Kultur über die Dauer der Anhängigkeit dieser Patentanmeldung jemandem verfügbar ist, der von dem „Commissioner of Patents and Trademarks" als nach 37 C.F.R. § 1.14 und 35 U.S.C. § 122 berechtigt bestimmt wurde. Die Hinterlegung stellt eine im Wesentlichen reine Kultur jedes hinterlegten Stamms dar. Die Hinterlegung ist wie von ausländischen Patentgesetzen gefordert, in den Ländern zugänglich, in denen Parallelanmeldungen der vorliegenden Anmeldung oder ihre Nachkommen eingereicht wurden. Allerdings sollte verstanden werden, dass die Zugänglichkeit zu einer Hinterlegung nicht eine Lizenz zur Ausübung des Gegenstands der Erfindung zur Schmälerung der Patentrechte, die durch eine staatliche Handlung verliehen wurden, darstellt.
  • Die hierin beschriebene und beanspruchte Erfindung wird nicht in ihrem Umfang durch die spezifischen Ausführungsformen, die hierin offenbart sind, beschränkt, da diese Ausführungsformen zur Veranschaulichung einzelner Aspekte der Erfindung beabsichtigt sind. Jegwelche äquivalente Ausführungsformen sind auch als im Schutzumfang dieser Erfindung beabsichtigt. In der Tat werden viele Modifikationen der Erfindung, zusätzlich zu jenen hierin Gezeigten und Beschriebenen, dem Fachmann in dem Gebiet aus der vorangegangenen Beschreibung offensichtlich werden. Von solchen Modifikationen ist auch beabsichtigt, dass sie in den Umfang der angefügten Ansprüche fallen.
  • Verschiedene Literaturstellen sind hierin zitiert, deren Offenbarung durch Bezugnahme in ihrer Gesamtheit aufgenommen wird. SEQUENZPROTOKOLL
    Figure 00370001
    Figure 00380001
    Figure 00390001
    Figure 00400001
    Figure 00410001
    Figure 00420001

Claims (17)

  1. Verfahren zur heterologen Herstellung eines Polypeptids in einer Pilzwirtszelle, umfassend das Kultivieren der Pilzzelle in einem Nährmedium und Gewinnen des Polypeptids aus dem Medium, wobei die Pilzzelle durch Einführen einer Nukleinsäuresequenz, die ein heterologes Polypeptid kodiert, in eine Pilzwirtszelle erhältlich ist, wobei mindestens eine kryptische Splicestelle in der Nukleinsäuresequenz modifiziert wird, indem mindestens eine 5'- und/oder 3'-kryptische Konsensussequenz durch eine Nicht-Konsensussequenz ersetzt wird, wobei die kryptische Konsensussequenz nicht mehr als zehn Nukleotide aufweist, die 5'-kryptische Konsensussequenz GT, GC oder CT an den 5'- Splicestellen enthält, und die 3'- kryptische Konsensussequenz AG an der 3'- Splicestelle enthält, oder indem eine erste Region, die mindestens ein kryptisches Intron oder einen Teil hiervon umfasst, durch eine zweite Region, die einen prozentualen G+C-Gehalt im Bereich von ungefähr 40% bis ungefähr 70% aufweist, ersetzt wird, wobei die kryptische(n) Splicestelle(n) eine ist, die durch einen Vergleich der heterologen mRNA oder von der mRNA synthetisierten cDNA, welche das in der rekombinanten Pilzwirtszelle hergestellte heterologe Polypeptid kodiert, mit der mRNA oder von der mRNA synthetisierten cDNA, die von der Zelle, welche die Quelle der heterologen mRNA ist, erhalten wird, identifiziert werden kann.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, in welchem die 5'- kryptische Konsensussequenz GTANGT, GCANGT oder CTANGT ist, wobei N A, C, G oder T ist.
  3. Verfahren nach Anspruch 1, in welchem die 3'- kryptische Konsensussequenz CAG, TAG oder AAG ist.
  4. Verfahren nach Anspruch 1, in welchem die Aminosäuresequenz des heterologen Polypeptids, das von der Pilzwirtszelle hergestellt wird, ein Wildtyp-Polypeptid ist.
  5. Verfahren nach Anspruch 1, in welchem mindestens eine kryptische Splicestelle modifiziert wird, indem eine erste Region, die mindestens ein kryptisches Intron oder einen Teil hiervon umfasst, durch eine zweite Region, die einen prozentualen G+C-Gehalt im Bereich von ungefähr 40% bis ungefähr 60%, bevorzugt im Bereich von ungefähr 40% bis ungefähr 50%, aufweist, ersetzt wird.
  6. Verfahren nach Anspruch 5, in welchem mindestens zwei kryptische Introns oder Teile hiervon ersetzt werden, oder in welchem mindestens zwei kryptische Splicestellen modifiziert werden.
  7. Verfahren nach Anspruch 1, in welchem mindestens eine kryptische Splicestelle modifiziert wird, indem sowohl eine kryptische Konsensussequenz in der Nukleinsäuresequenz durch eine Nicht-Konsensussequenz ersetzt wird, als auch eine erste Region eines kryptischen Introns durch eine zweite Region, die einen prozentualen G+C-Gehalt im Bereich von ungefähr 40% bis ungefähr 70% aufweist, ersetzt wird.
  8. Verfahren nach Anspruch 1, in welchem das heterologe Polypeptid, das von der Pilzwirtszelle hergestellt wird, die gleiche Anzahl an Aminosäureresten enthält, wie ein entsprechendes Wildtyp-Polypeptid.
  9. Verfahren nach Anspruch 1, in welchem die Nicht-Konsensussequenz die gleiche Anzahl an Nukleotiden aufweist, wie die Konsensussequenz.
  10. Verfahren nach Anspruch 1, in welchem die Nukleinsäuresequenz ein Hormon, ein Enzym, einen Rezeptor oder einen Reporter kodiert.
  11. Verfahren nach Anspruch 10, in welchem das Enzym eine Oxidoreductase, eine Transferase, eine Hydrolase, eine Lyase, eine Isomerase oder eine Ligase ist, wie ein Enzym, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus einer Aminopeptidase, einer Amylase, einer Carbohydrase, einer Carboxypeptidase, einer Catalase, einer Cellulase, einer Chitinase, einer Cutinase, einer Desoxyribonuclease, einer Esterase, einer alpha- Galactosidase, einer beta-Galactosidase, einer Glucoamylase, einer alpha-Glucosidase, einer beta-Glucosidase, einer Haloperoxidase, einer Invertase, einer Laccase, einer Lipase, einer Mannosidase, einer Mutanase, einer Oxidase, einem pektinolytischen Enzym, einer Peroxidase, einer Phytase, einer Polyphenoloxidase, einem proteolytischen Enzym, einer Ribonuclease und einer Xylanase.
  12. Verfahren nach Anspruch 10, in welchem der Reporter ein grünes Fluoreszenzprotein von Aequorea victoria ist.
  13. Verfahren nach Anspruch 1, in welchem die Pilzzelle eine filamentöse Pilzzelle ist, bevorzugt eine Zelle einer Art von Acremonium, Aspergillus, Fusarium, Humicola, Myceliophthora, Mucor, Neurospora, Penicillium, Thielavia, Tolypocladium oder Trichoderma.
  14. Verfahren nach Anspruch 13, in welchem die Zelle von Aspergillus eine Zelle von Aspergillus oryzae, eine Zelle von Aspergillus niger, eine Zelle von Aspergillus foetidus oder eine Zelle von Aspergillus japonicus ist, die Zelle von Fusarium eine Zelle von Fusarium oxysporum oder eine Zelle von Fusarium graminearum ist, die Zelle von Humicola eine Zelle von Humicola insolens oder eine Zelle von Humicola lanuginosus ist, die Zelle von Myceliophthora eine Zelle von Myceliophthora thermophila ist, die Zelle von Mucor eine Zelle von Mucor miehei ist, die Zelle von Neurospora eine Zelle von Neurospora crassa ist, die Zelle von Penicililum eine Zelle von Penicililum purpurogenum ist, die Zelle von Thielavia eine Zelle von Thielavia terrestris ist und die Zelle von Trichoderma eine Zelle von Trichoderma reesei, eine Zelle von Trichoderma viride, eine Zelle von Trichoderma longibrachiatum, eine Zelle von Trichoderma harzianum oder eine Zelle von Trichoderma koningii ist.
  15. Verfahren nach Anspruch 1, in welchem die Pilzzelle eine Hefezelle ist, bevorzugt eine Zelle einer Art von Candida, Kluyveromyces, Saccharomyces, Schizosaccharomyces, Pichia oder Yarrowia ist, wie eine Zelle von Saccharomyces cerevisiae, eine Zelle von Saccharomyces carlsbergensis, eine Zelle von Saccharomyces diastaticus, eine Zelle von Saccharomyces douglasii, eine Zelle von Saccharomyces kluyveri, eine Zelle von Saccharomyces norbensis oder eine Zelle von Saccharomyces oviformis, eine Zelle von Kluyveromyces lactis oder eine Zelle von Yarrowia lipolytica.
  16. Rekombinante Pilzwirtszelle, welche eine Nukleinsäuresequenz enthält, die ein heterologes Polypeptid kodiert, wobei mindestens eine kryptische Splicestelle in der Nukleinsäuresequenz modifiziert wird, indem mindestens eine 5'- und/oder 3'-kryptische Konsensussequenz durch eine Nicht-Konsensussequenz ersetzt wird, wobei die kryptische Konsensussequenz nicht mehr als zehn Nukleotide aufweist, die 5'-kryptische Konsensussequenz GT, GC oder CT an der 5'- Splicestelle enthält, und die 3'- kryptische Konsensussequenz AG an der 3'- Splicestelle enthält, oder indem eine erste Region, die mindestens ein kryptisches Intron oder einen Teil hiervon umfasst, durch eine zweite Region, die einen prozentualen G+C-Gehalt im Bereich von ungefähr 40% bis ungefähr 70% aufweist, ersetzt wird, wobei die kryptische(n) Splicestelle(n) eine ist, die durch einen Vergleich der heterologen mRNA oder von der mRNA synthetisierten cDNA, welche das in der rekombinanten Pilzwirtszelle hergestellte heterologe Polypeptid kodiert, mit der mRNA oder von der mRNA synthetisierten cDNA, die von der Zelle, welche die Quelle der heterologen mRNA ist, erhalten wird, identifiziert werden kann.
  17. Verwendung einer Nukleinsäuresequenz, die ein heterologes Polypeptid kodiert, wobei mindestens eine kryptische Splicestelle in der Nukleinsäuresequenz modifiziert wird, indem mindestens eine 5'- und/oder 3'- kryptische Konsensussequenz durch eine Nicht-Konsensussequenz ersetzt wird, wobei die kryptische Konsensussequenz nicht mehr als zehn Nukleotide aufweist, die 5'- kryptische Konsensussequenz GT, GC oder CT an der 5'- Splicestelle enthält, und die 3'- kryptische Konsensussequenz AG an der 3'- Splicestelle enthält, oder indem eine erste Region, die mindestens ein kryptisches Intron oder einen Teil hiervon umfasst, durch eine zweite Region, die einen prozentualen G+C-Gehalt im Bereich von ungefähr 40% bis ungefähr 70% aufweist, ersetzt wird, wobei die kryptische(n) Splicestelle(n) eine ist, die durch einen Vergleich der heterologen mRNA oder von der mRNA synthetisierten cDNA, welche das in der rekombinanten Pilzwirtszelle hergestellte heterologe Polypeptid kodiert, mit der mRNA oder von der mRNA synthetisierten cDNA, die von der Zelle, welche die Quelle der heterologen mRNA ist, erhalten wird, identifiziert werden kann, zur heterologen Herstellung eines Polypeptids in einer Pilzwirtszelle.
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