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Gebiet der
Erfindung
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Diese
Erfindung betrifft die rekombinante DNA-Technologie. Spezifisch
betrifft diese Erfindung neue rekombinante Hefezellen, die mit dem
SEB1-Gen oder seinen Homologen transformiert sind. Eine Hefezelle, die
mit mehreren Kopien des SEB1-Gens
oder einem Gen transformiert ist, das zu SEB1 homolog ist, hat eine erhöhte Fähigkeit
zur Produktion von sekretierten fremdem oder endogenen Proteinen.
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Darüber hinaus
kann die besagte neue rekombinante Hefezelle, wenn sie mit Genen
transformiert ist, die geeignete hydrolytische Enzyme exprimieren,
geeignete makromolekulare/polymere Verbindungen effizienter hydrolysieren
und/oder verwenden, was in einer erhöhten Zellmasseproduktion und/oder
einer vielseitigeren Verwendung von Verbindungen bei relevanten
biotechnologischen Anwendungen resultiert.
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Hintergrund
der Erfindung
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Die
Entwicklung von rekombinanten DNA-Verfahren hat die Produktion von
Proteinen in heterologen Wirtssystemen möglich gemacht. Diese Möglichkeit
erleichtert die Produktion von z.B. Proteinen von therapeutischer
Bedeutung beträchtlich,
die normalerweise in der Natur in sehr geringen Mengen vorkommen oder sonst
schwer zu isolieren oder reinigen sind. Solche Proteine umfassen
Wachstumsfaktoren, Hormone und andere biologisch aktive Proteine
oder Peptide, die in herkömmlicher
Weise aus menschlichen oder tierischen Geweben oder Körperflüssigkeiten
wie z.B. Serum oder Urin isoliert wurden. Die zunehmende Gefahr
der Anwesenheit von für
den Menschen pathogenen Viren wie HBV, HIV und onkogenen Viren,
Prionen oder anderen Pathogenen in den menschlichen oder tierischen
Geweben oder Körperflüssigkeiten
hat die Forschung nach heterologen Produktionssytemen für diese
Therapeutika stark beschleunigt. Andere Proteine von klinischer Bedeutung
sind virale oder andere mikrobielle oder menschliche Parasitenproteine,
die für
die Diagnostik und für
Impfstoffe gebraucht werden, insbesondere von solchen Organismen,
die man schwierig in vitro oder in Gewebekultur züchten kann,
oder die gefährliche
menschliche Pathogene sind. Diese umfassen Viren wie HBV, HIV, Gelbfieber-,
Rötel-Virus,
FMDV, Tollwutvirus und andere menschliche Parasiten wie Plasmodium
falciparum, das Malaria verursacht.
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Eine
weitere Gruppe von Proteinen, für
die heterologe Produktionssysteme entwickelt wurden oder werden,
sind sekretierte Enzyme, insbesondere diejenigen, die pflanzliches
Material hydrolysieren und die bei der Lebensmittel- und Futtermittelproduktion
gebraucht werden, ebenso wie bei anderen industriellen Verfahren,
einschließlich
der Textilindustrie und der Zellstoff- und Papierindustrie. Die
Möglichkeit
der Produktion von Proteinen in heterologen Systemen oder der Produktion
von endogenen Proteinen in genetisch veränderten Zellen erhöht ihre
Ausbeuten und erleichtert ihre Reinigung beträchtlich und hat schon jetzt
große
Bedeutung bei der Untersuchung der Struktur und Funktion vieler
wichtiger Enzyme und anderer Proteine. Die Produktion und Sekretion
fremder hydrolytischer Enzyme in Hefe resultiert zum Beispiel in
der Verbesserung von Verfahren, die auf industriellen Hefestämmen wie
Destillier-, Brau- oder Bäckerhefe
beruhen.
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Es
wurden und werden verschiedene Produktionssyteme einschließlich Bakterien,
Hefen, filamentöser
Pilze, Tier- und Pflanzenzellkulturen und sogar vielzelliger Organismen
wie transgene Tiere oder Pflanzen entwickelt. Alle diese verschiedenen
Systeme haben ihre Vorteile, auch wenn sie Nachteile haben, und
sie werden alle gebraucht.
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Die
Hefe Saccharomyces cerevisiae ist im Augenblick auf der genetischen
Ebene der am besten bekannte Eukaryont. Ihre gesamte genomische
Sequenz wurde am 24. April 1996 in Datenbasen bekannt. Als eukaryontische
Mikrobe besitzt sie die Vorteile einer eukaryontischen Zelle wie
die meisten, wenn nicht alle posttranslationalen Modifikationen
von Eukaryonten, und als Mikrobe hat sie mit Bakterien die Eigenschaften der
leichten Handhabbarkeit und Züchtung
gemeinsam. Die Fermentationssysteme in großem Maßstab sind für S. cerevisiae
gut entwickelt, die eine lange Geschichte als ein Arbeitspferd der
Biotechnologie hat, einschließlich
der Produktion von Lebensmittelinhaltsstoffen und von Getränken wie
Bier und Wein.
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Genetische
Verfahren für
Hefe sind die bei weitem am besten entwickelten bei Eukaryonten,
basierend auf dem breiten Wissen, das mittels der klassischen Genetik
erhalten wurde. Das machte es leicht, für die Gentechnik-Verfahren
für Hefe
anzupassen und weiter zu entwickeln, die zuerst für Escherichia
coli beschrieben wurden. Entsprechend anderen Linien wurden die
Verfahren für
die Konstruktion von Hefestämmen
für die Produktion
von fremden Proteinen weitgehend entwickelt (Romanos et al., 1992).
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Die
Sekretion von Proteinen in das Kulturmedium umfaßt den Transfer der Proteine
durch die verschiedenen, von Membranen umschlossenen Kompartimente,
die den sekretorischen Weg darstellen. Zunächst werden die Proteine in
das Lumen des endoplasmatischen Retikulums ER überführt. Von dort werden die Proteine
in Membranvesikeln zum Golgi-Komplex transportiert und vom Golgi
zur Plasmamembran. Der sekretorische Prozeß umfaßt mehrere Schritte, bei denen
die Vesikel, die die sekretierten Proteine enthalten, von der Donormembran
abgelöst
werden, zu der Akzeptormembran geleitet werden und damit fusioniert
werden. Bei jedem dieser Schritte wird die Funktion von mehreren
verschiedenen Proteinen benötigt.
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Der
sekretorische Weg der Hefe und eine große Zahl von Genen, die dabei
eine Rolle spielen, wurden durch die Isolierung von konditionell
letalen Mutanten aufgeklärt,
denen gewisse Stufen des sekretorischen Prozesses fehlen (Novick
et al., 1980; 1981). Eine Mutation bei einem Protein, das für einen
speziellen Transferschritt benötigt
wird, resultiert in der Akkumulierung der sekretierten Proteine
in dem vorhergehenden Membrankompartiment. Somit können Proteine
im Cytoplasma, im ER, Golgi oder in Vesikeln zwischen ER und Golgi
oder in Vesikeln zwischen Golgi und der Plasmamembran akkumulieren.
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Eine
detaillierte Analyse der Gene und Proteine, die im sekretorischen
Prozeß eine
Rolle spielen, wurde durch Clonierung der Gene und Charakterisierung
der Funktion der codierten Proteine möglich. Es entsteht ein Bild,
das zeigt, daß bei
allen Schritten mehrere wechselwirkende Proteine in Funktion sind.
Die Zahl an Genen, die bei der Proteinsekretion eine Rolle spielen
und die zuerst in S. cerevisiae identifiziert und daraus isoliert
wurden und die später
in anderen Organismen einschließlich
niederen und höheren
Eukaryonten gefunden wurden, wächst
schnell an. Für
viele solche Proteine wurde eine strukturelle und funktionelle Homologie
gezeigt.
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Wir
haben kürzlich
ein neues Hefegen cloniert, SEB1 (Toikkanen et al., 1996), welches
die β-Untereinheit
des trimeren Sec61-Komplexes codiert (daher der Name SEB = SEc61
Beta-Untereinheit), die wahrscheinlich den Protein leitenden Kanal
des ER bei der co- und post-translationalen Translokation darstellt
(Hanein et al., 1996). Bei der ersteren funktioniert es in enger
Verbindung mit dem Ribosom und im letzteren bildet es einen heptameren
Membranproteinkomplex mit dem tetrameren Sec62/Sec63-Komplex (Panzner
et al., 1995). Gene mit einer Sequenzähnlichkeit mit dem SEB1-Gen
werden in Pflanzen- und Säurgerzellen
gefunden, was anzeigt, daß der
Sec61-Translokationskomplex in der Evolution konserviert ist. In
der Tat funktionieren ähnliche
Komponenten auch bei der Proteintranslokation in Prokaryonten (diskutiert
bei Toikkanen et al., 1996). Dies unterstützt des weiteren die konservierte
und zentrale Rolle des SEB1-Gen bei der Proteinsekretion und dem
intrazellulären
Transport. Bis jetzt gibt es allerdings noch keinen Bericht über irgendeinen
positiven Effekt von SEB1 oder seinen Homologen in anderen Hefe-,
Pflanzen- oder tierischen Zellen auf die Sekretion bei der Überexpression,
wobei wir diesen Effekt in dieser Erfindung auf das SEB1-Gen von
Hefe zeigen. Es sollte festgehalten werden, daß das Seb1-Protein in einem
unterschiedlichen Proteinkomplex und an einer unterschiedlichen
Lage als die Sso-Proteine vorhanden ist, von denen wir kürzlich gezeigt
haben, daß sie
die Produktion von sekretierten Proteinen erhöhen, wenn sie in den Zellen
mit höheren
Mengen als normal vorhanden sind.
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Das
Wissen über
den Proteinsekretionsprozeß bei
S. cerevisiae wächst
rasch an. Über
das sekretorische System von anderen Hefen wie Kluyveromyces, Schizosaccharomyces,
Pichia und Hansenula, die sich jedoch als nützliche Wirte für die Produktion
von fremden Genen erwiesen haben (Buckholz und Gleeson, 1991; Romanos
et al., 1992), oder Candida und Yarrowia, die als Wirtssysteme ebenfalls
interessant sind, ist wenig bekannt. Die genetische und molekulare
Biologie dieser Hefen ist nicht so entwickelt wie bei Saccharomyces,
aber die Vorteile dieser Hefen als Produktionswirte sind dieselben
wie bei Saccharomyces.
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Es
hat mehrere, zuvor veröffentlichte
Versuche gegeben, um die Produktion fremder Proteine in Hefe und
filamentösen
Pilzen ebenso wie in anderen Organismen zu erhöhen. Es wurde viel Arbeit in
die Konstruktion verschiedener Promotoren und Plasmide zur Erhöhung des
Niveaus der Transkription oder der Anzahl an Plasmidkopien investiert
(vgl. z.B. Baldari et al., 1987; Martegani et al., 1992; Irani und
Kilgore, 1988). Ein allgemeiner Weg, um die Sekretion zu testen
und zu erhöhen,
ist die Verwendung von Signalsequenzen der Hefe (Baldari et al.,
1987; Vanoni et al., 1989). Die Zufallsmutagenese und die Durchmusterung
auf sekretierte Proteine (Smith et al., 1985; Sakai et al., 1988;
Shuster et al., 1989; Suzuki et al., 1989; Sleep et al., 1991; Lamsa und
Bloebaum, 1990; Dunn-Coleman et al., 1991) oder die Fusion des fremden
Proteins mit einem effizient sekretierten endogenen Protein (Ward
et al., 1990; Harkki et al., 1989; Nyyssönen et al., 1993; Nyyssönen et al.,
1992) wurden bei Hefe und filamentösen Pilzen weit verwendet,
um die Sekretion fremder Proteine effizienter zu machen. Diese beiden
Verfahren sind von eingeschränkter
Verwendung. Die überproduzierenden
Mutanten, die durch Zufallsmutagenese und Durchmusterung isoliert
werden, sind fast ausschließlich
rezessiv und können
nicht in industrielle Hefestämme übertragen
werden, die polyploid sind. Oft resultiert die Überproduktion von anderen Veränderungen
als erhöhter
Sekretion und in vielen Fällen
betrifft sie nur das Protein, das für die Durchmusterung verwendet
wird. Der Weg über
Fusionsproteine erfordert die separate Konstruktion eines Fusionskonstrukts
für jedes
fremde Protein. Das Fusionsprotein ist häufig nicht funktionell und
deswegen muß das
Endprodukt durch proteolytische Spaltung freigesetzt werden, was
das Produktionsverfahren kompliziert.
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Unser
Weg der Erhöhung
der Kopienzahl von Genen, die bei der Sekretion eine Rolle spielen,
und somit der Menge an Komponenten in der sekretorischen Maschinerie
ist universeller; er ist bei jedem Protein ohne spezifische Fusionskonstrukte
anwendbar und er ist bei diploiden und polyploiden Stämmem anwendbar.
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Es
ist nicht genau bekannt, welche Stufen beim sekretorischen Prozeß den Flaschenhals
bilden, es kann aber angenommen werden, daß es mehr als eine Stufe gibt,
die geschwindigkeitsbestimmend wird, insbesondere unter den Bedingungen
der Überproduktion.
Das SEB1-Gen gemäß der Erfindung
wurde unter Verwendung eines Weges der Hefegenetik cloniert und
es wurde gezeigt, daß es
genetisch mit dem SEC61-Gen wechselwirkt, das die Hauptkomponente
des ER-Translokationskomplexes
codiert. Die Tatsache, daß die Überexpression
des SEB1-Gens die
Produktion von sekretierten Proteinen in das Kulturmedium erhöht, legt nahe,
daß das
Seb1-Protein die geschwindigkeitsbestimmende Komponente im Translokationsprozeß ist. Das war überraschend,
da das Seb1-Protein eine Komponente eines Multiprotein-Komplexes
ist und die verstärkende
Wirkung nicht erhöhte
Niveaus der anderen Komponenten des Komplexes erforderte und da
das SEB1-Gen für
das Wachstum der Hefe nicht essentiell ist. Dies könnte bedeuten,
daß es
ein anderes Gen gibt, das dieselbe Funktion wie SEB1 wahrnehmen
kann. Wir haben ein anderes Gen isoliert, SEB2, das mit SEB1 homolog
ist; die Zerstörung
von SEB1 und SEB2 war jedoch nicht letal, was anzeigt, daß die Funktion
von SEB1 für
das Wachstum der Hefe nicht essentiell ist.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung beschreibt ein Verfahren für die erhöhte Produktion von sekretierten
Proteinen auf der Basis der Überexpression
des zuvor isolierten SEB1-Gens von Saccharomyces cerevisiae. Spezifisch
beschreibt die vorliegende Erfindung die Konstruktion von S. cerevisiae-Stämmen, die
das SEB1-Gen entweder auf einem Multikopien-Plasmid exprimieren
oder wenn es mit einer einzigen oder mehreren Kopien in das Hefegenom
integriert ist oder unter der Regulierung eines starken Promotors
gestellt ist. Außerdem
beschreibt diese Erfindung die Identifizierung von SEB1-Homologen
von anderen Hefen und den Nachweis von einem mit Seb1p homologen
Protein in Kluyveromyces lactis.
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Diese
Erfindung stellt somit neue rekombinante Hefezellen bereit, die
erhöhte
Niveaus von Seb1-Protein in S. cerevisiae exprimieren.
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Diese
Erfindung stellt auch (ein) Verfahren für die Produktion von erhöhten Mengen
von sekretierten Proteinen durch Überexpression von Genen bereit,
die mit dem SEB1-Gen interagieren, wie SEC61.
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Die
Hefezellen gemäß der Erfindung,
die mit dem SEB1-Gen transformiert sind, oder mit Genen, die mit
dem SEB1-Gen interagieren, haben eine erhöhte Fähigkeit zur Produktion von
sekretierten Proteinen. Die neuen Hefezellen gemäß der Erfindung können auch
für die
effizientere Produktion von hydrolytischen Enzymen und für die Hydrolyse
von z.B. polymeren Substraten verwendet werden, was in einer Verbesserung
von biotechnischen Verfahren wie der Einzelzell- oder Bäckerhefeproduktion
aufgrund der erhöhten
Zellmasse resultiert, oder bei anderen Verfahren verwendet werden,
bei denen die effiziente Produktion von hydrolytischen Enzymen und/oder
die effiziente Hydrolyse von Pflanzenmaterial von Vorteil ist.
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Kurze Beschreibung
der Abbildungen
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1 zeigt
den Vektor YEpSEB1 von S. cerevisiae, bei dem die cDNA des SEB1-Gens
zwischen dem ADH1-Promotor und dem CYC1-Terminator in dem Multikopien-Plasmid
pMAC561 integriert ist.
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2 zeigt
die Western-Analyse, die die Überexpression
des Seb1-Proteins in Hefe zeigt, die mit YEpSEB1 transformiert wurde.
Spur 1: SEB1 überexprimierender
Stamm, der mit dem Plasmid YEpSEB1 transformiert wurde, Spur 2:
Trp–-Segregant
des SEB1 überexprimierenden
Stamms, Spur 3: Kontrollstamm (mit dem Plasmid pMA56).
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3 zeigt
die erhöhte
Produktion an sekretierter Bacillus-α-Amylase von S. cerevisiae,
der mit dem Multikopien-Plasmid YEpSEB1 transformiert war, das SEB1
exprimiert, und mit YEpαa6,
das das Bacillus-α-Amylasegen
exprimiert. Wachstum (gefüllte
Symbole) und Sekretion von α-Amylase
(offene Symbole) in der Hefetransformante, die das SEB1-Gen überexprimiert
(YEpαa6
und YEpSEB1; Rechtecke), in der Kontrolltransformante (YEp-αa6 und pMA56,
Rauten), in der YEpSEB1-Segregante (YEpαa6; Kreise) und in der α-Amylase-Transformante
(YEpαa6;
Sterne).
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4 zeigt
die Western-Analyse der Bacillus-α-Amylase,
die von S. cerevisiae mit oder ohne dem Multikopien-Plasmid sekretiert
wurde, das SEB1 exprimiert. Spur 1: Kulturmedium von der YEpSEB1-Transformante,
Spur 2: Kulturmedium vom Kontrollstamm, Spur 3: Bacillus-α-Amylase-Standard.
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5 zeigt
die erhöhte
Produktion an sekretierter Bacillus-α-Amylase von dem S. cerevisiae-Stamm, der
eine integrierte Kopie eines α-Amylasegens
von Bacillus enthält
und mit dem Multikopien-Plasmid transformiert ist, das das SEB1-Gen
exprimiert. Die Sekretion der Bacillus-α-Amylase enthaltenden Hefe (offene Symbole):
der Transformante, die das SEB1-Gen überexprimiert (YEpSEB1; Rechtecke),
der Kontrolltransformante (pMA56, Kreise), der YEpSEB1-Segregante
(Rauten) und der pMA56-Segregante (Sterne). Das Wachstum der Hefetransformanten
wird durch gefüllte
Symbole gezeigt.
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6 zeigt
die SEB1-Expressionskassette, flankiert von ribosomalen Sequenzen,
integriert in BS+, was den Vektor YrbSEB1 ergibt.
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7 Identifikation
von SEB1-Homologen in anderen Hefe-Arten durch heterologe Hybridisierung
unter nicht-stringenten Bedingungen. Mit HindIII verdaute genomische
DNA von Saccharomyces cerevisiae (Spur 1), Schizosaccharomyces pombe
(Spur 2), Kluyveromyces lactis (Spur 3), Pichia pastoris (Spur 4),
Pichia stipitis (Spur 5), Candida utilis (Spur 6) und Yarrowia lipolytica
(Spur 7).
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8 Nachweis
von Seb1p und seinem Homologen in der Hefe K. lactis unter Verwendung
eines für Seb1p
spezifischen Antikörpers.
S. cerevisiae (Spur 1), K. lactis (Spur 2).
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Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
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Für das bessere
Verständnis
der folgenden ausführlichen
Beschreibung der Erfindung werden die folgenden Definitionen von
bestimmten Begriffen angegeben, die hier nachstehend verwendet werden.
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Homologe
Gene, Homologe: Gene, die bezüglich
ihrer DNA-Sequenz verwandt, aber nicht identisch sind und die dieselbe
Funktion ausüben,
sind miteinander homolog und werden als das Homolog von jeder anderen
Sequenz bezeichnet.
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Überexpression
eines Gens: Ein Protein, das von dem besagten Gen codiert wird,
wird in der Zelle in erhöhten
Mengen produziert. Dies kann durch Erhöhung der Kopienzahl des Gens
durch Einbringen zusätzlicher
Kopien des Gens in die Zelle auf einem Plasmid erreicht werden,
oder durch Integration in das Genom. Die Überexpression kann auch durch
Platzierung des Gens unter einen Promotor erreicht werden, der stärker ist
als sein eigener Promotor. Die Menge an Protein in der Zelle kann
durch Veränderung
der Kopienzahl des Gens und/oder der Stärke des für die Expression verwendeten
Promotors verändert
werden.
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Sekretierte
Proteine: Proteine, die innerhalb der Zelle den sekretorischen Weg
betreffen und durch ihn außerhalb
der Zelle, außerhalb
der Plasmamembran transportiert werden, werden als sekretierte Proteine
bezeichnet. Bei Hefe bleiben diese Proteine mit der Zellwand assoziiert,
wie Invertase, oder sie können
durch die Zellwand in das Wachstumsmedium freigesetzt werden, wie
das fremde Protein Bacillus-α-Amylase.
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Suppression
einer Mutation: Wenn die Wirkung einer Mutation bei einem vorgegebenen
Gen durch eine Mutation bei einem anderen Gen beseitigt oder aufgehoben
wird, wird das zweite Gen als der Suppressor des ersten Gens bezeichnet.
Eine Suppression kann auch durch die Überexpression des Wildtyp-Allels
des zweiten Gens mittels der vorstehend beschriebenen Wege eintreten.
Dies wird als Überexpressions-Suppression
bezeichnet. Wenn die Suppression durch vielfache Kopien des supprimierenden
Gens verursacht wird, kann die Suppression auch als Multikopien-Suppression
bezeichnet werden. Das Phänomen
der Suppression zeigt, dass diese beiden Gene auf der genetischen
Ebene wechselwirken. Die Wechselwirkung kann auch auf der physischen
Ebene als direkter, physischer Kontakt zwischen den beiden Proteinen,
die von den wechselwirkenden Genen codiert werden, eintreten.
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Transformante/Segregante:
Wenn Hefe mit einem Plasmid transformiert wird, wird sie als Transformante
bezeichnet, d.h. transformierter Stamm. Wenn das Plasmid verloren
geht, d.h. von der Transformante wegsegregiert wird, wird der Stamm
als Segregante bezeichnet.
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Das
bei dieser Erfindung verwendete SEB1-Gen wird aus einem Organismus
isoliert, der dieses Gen enthält,
z.B. Saccharomyces cerevisiae oder Kluyveromyces lactis. Auch andere
geeignete Hefen wie Schizosaccharomyces pombe, Yarrowia lipolytica,
Candida spp., Pichia ssp. und Hansenula spp. können verwendet werden. Es sollte
festgehalten werden, daß homologe
Gene aus anderen Organismen ebenfalls verwendet werden können.
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Darüber hinaus
resultiert die Überexpression
von anderen Genen, die in der Gegenwart von normalen oder erhöhten Niveaus
an Seb1-Protein auf derselben Stufe mit dem SEB1-Gen funktionieren,
wie SEC61, in einer erhöhten
Produktion an sekretierten Proteinen.
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Gene,
die bei den anderen Stufen des sekretorischen Prozesses in Funktion
sind, können
auch einen ähnlichen
Effekt haben. So kann die Freisetzung der sekretorischen Vesikel
vom ER oder dem Golgi-Kompartiment durch Erhöhung der Kopienzahl geeigneter
Gene, von denen bekannt ist, daß sie
bei diesem Schritt in Funktion sind, oder durch Suche nach und Erhöhung der
Kopienzahl von Genen, die mit den bekannten Genen wechselwirken,
d.h. Suppressoren ihrer Mutationen, erleichtert werden. In ähnlicher
Weise kann jeder andere Schritt des sekretorischen Weges durch Erhöhung der
Kopienzahl der beteiligten Gene verbessert werden. Das neue Gen
SEB1, das wir aus S. cerevisiae isolierten, stellt ein konserviertes
Gen dar, was nahe legt, daß es
in der Zelle eine wichtige Rolle spielt.
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Basierend
auf der konservierten Natur von SEB1 und seinen Homologen in anderen
Arten, wie vorstehend erwähnt,
schlagen wir vor, daß eine
Zunahme des SEB1-Gens oder seiner Homologen in jeder anderen Hefe
in einer erhöhten
Effizienz der Proteinsekretion resultieren würde.
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Der
Wirt, der mit den Genen der Erfindung transformiert werden soll,
kann jede Hefe sein, die für
die Produktion von fremdem oder endogenen Proteinen geeignet ist,
z.B. jeder S. cerevisiae-Stamm (z.B. DBY746, AH22, S150-2B, GPY55-15Ba,
VTT-A-63015), jede Kluyveromyces lactis-Hefe (z.B. MW270-7B, MW179-1D),
Schizosaccharomyces pombe, Hansenula polymorpha, Candida, Pichia
oder Yarrowia spp. Der Transfer der Gene in diese Zellen kann zum
Beispiel unter Verwendung herkömmlicher
Verfahren erreicht werden, wie sie für diese Organismen beschrieben
werden.
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Die
DNA-Sequenz, die SEB1 enthält,
kann mittels herkömmlicher
Verfahren aus S. cerevisiae isoliert werden. Bei einer bevorzugten
Ausführungsform
wird die bekannte DNA-Sequenz des SEB1-Gens von S. cerevisiae (Toikkanen
et al., 1996) und von SEB1-ähnlichen
Genen verwendet, um Sonden für
die heterologe Hybridisierung oder PCR-Primer für die Clonierung des SEB1-Gens
zu entwerfen. Bei einem anderen Verfahren werden Antikörper gegen
die Proteine, die von den bekannten SEB1- und SEB1-ähnlichen
Genen codiert werden, für
die Clonierung der Gene mittels Standardverfahren verwendet.
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Die
DNA-Sequenz von K. lactis, die das SEB1-Gen von K. lactis enthält, wird
aus der chromosomalen DNA oder aus einer cDNA oder aus einer chromosomalen
Genbank isoliert, die durch heterologe Hybridisierung unter nicht-stringenten
Bedingungen, wie in Beispiel 5 beschrieben, aus K. lactis gewonnen
wurde, und mittels herkömmlicher
Verfahren charakterisiert werden, und ihre Funktion kann, wie vorstehend
beschrieben, gezeigt werden. Ein ähnlicher Weg ist für alle Organismen
geeignet, bei denen zum Beispiel durch Southern-Hybridisierung von
Gesamt-DNA gezeigt wurde, daß sie
chromosomale Sequenzen enthalten, die mit dem SEB1-Gen von Hefe
homolog sind. Es ist auch möglich,
das Gen mit Antikörper,
die gegen das Seb1-Protein von Hefe hergestellt wurden, aus einer
Expressionsbibliothek zu isolieren.
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Alternativ
können
basierend auf den Homologien, die zwischen den Sequenzen der entsprechenden Gene
gefunden wurden, die aus mehreren Organismen isoliert wurden, Oligonucleotidprimer
entworfen werden. Diese Primer werden verwendet, um das K. lactis-Gen
in einer PCR-Reaktion zu amplifizieren.
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Um
ein Plasmid zu konstruieren, das für die Transformation in Hefe
geeignet ist, wird das SEB1-Gen in einen geeigneten Expressionsvektor
der Hefe cloniert, wie pAAH5 (Ammerer, 1983) oder davon abgeleitete Vektoren
(Ruohonen et al., 1991; Ruohonen et al., 1995), der die geeigneten
regulatorischen Regionen von Hefe enthält. Diese regulatorischen Regionen
können
zum Beispiel von Hefegenen wie ADH1, GAL1/GAL10, PGK1, CUP1, CYC1,
PHO5, TPI1 oder dem Asparagin-Synthetasegen
gewonnen werden. Alternativ können die
regulatorischen Regionen von SEB1 auch verwendet werden, um die
Gene in S. cerevisiae zu exprimieren. Das Plasmid, das das SEB1-Gen
enthält,
ist zur autonomen Replikation in der Lage, wenn es in den Empfängerhefestamm
transformiert wird. Das SEB1-Gen kann auch zusammen mit den geeigneten
regulatorischen Regionen von Hefe in einen Einzelkopien-Hefevektor
cloniert werden, wie pHR70 von Hans Ronne oder pRS313, pRS314, pRS315
oder pRS316 (Sikorski und Hieter, 1989).
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Alternativ
können
zusätzliche
Kopien des SEB1-Gens auch in das Hefechromosom integriert werden, zum
Beispiel in den ribosomalen RNA-Locus. Zu diesem Zweck werden die
ribosomalen Sequenzen eines geeigneten Plasmids, z.B. des Plasmids
pIRL9 (Hallbom et al., 1991), freigesetzt und in geeigneter Weise
in den BS+-Vektor cloniert, wie in 6 gezeigt.
Das SEB1-Gen, das zwischen geeigneten Hefepromotor- und Hefeterminatorregionen
eingekoppelt ist, wird von dem Hybridvektor, der das Gen umfaßt, freigesetzt
und in das Plasmid cloniert, das beim vorhergehenden Schritt erhalten
wurde. Von dem resultierenden Plasmid kann die Expressionskassette,
flankiert von ribosomalen Sequenzen, freigesetzt werden. Dieses
Fragment wird mit einem autonom replizierenden Plasmid, das einen
für die
Transformation geeigneten Marker besitzt, in eine Hefe co-transformiert.
Das Plasmid kann später
durch Züchtung
der Zellen unter nicht-selektiven Bedingungen aus den Zellen entfernt
werden, die zusätzliche
Kopien des SEB1-Gens in das Chromosom integriert enthalten. Unter
Verwendung diese Verfahrens können
rekombinante Stämme
gewonnen werden, die keine zusätzliche fremde
DNA wie bakterielle Vektorsequenzen enthalten. Wenn ein polyploider
Hefestamm wie VTT-A-63015 verwendet wird, kann das Gen auch in einen
essentiellen Locus integriert sein, wie dem ADH1- oder PGK1-Locus.
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Um
das SEB1-Gen in K. lactis zu exprimieren, wird das SEB1-Gen zwischen
dem ADH1-Promotor und dem CYC1-Terminator mit im Stand der Technik
bekannten Verfahren entweder in einen K lactis-Stamm auf einem Mutlikopien-Plasmid
transformiert oder in das Genom integriert. Geeignete Promotoren
zusätzlich
zum ADH1-Promotor oder dem Promotor des SEB1-Gens selbst sind zum
Beispiel die hier vorstehend aufgelisteten anderen Promotoren von
S. cerevisiae.
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Die
Verfahren dieser Erfindung verwenden somit Hefestämme, die
das SEB1-Gen von
S. cerevisiae überexprimieren,
ebenso wie das/die homologe(n) Gen(e) von K. lactis und anderen
Hefen. Die Sequenzen der Gene können
von den Plasmiden bestimmt werden, die sie enthalten, unter Verwendung
von z.B. dem doppelsträngigen
Didesoxynucleotid-Sequenzierungsverfahren (Zagursky et al., 1986).
Die Nucleotidsequenz des offenen Leserahmens des SEB1-Gens von S.
cerevisiae ist als SEQ ID NO: 1 dargestellt.
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Die
Hefestämme
enthalten spezifische Vektoren, die das SEB1-Gen enthalten. Bei
Hefe ist ein solcher Vektor entweder ein autonom replizierendes
Multikopien- oder Einzelkopienplasmid oder ein Vektor, der zur Integration
in das Chromosom in der Lage ist, wie vorstehend beschrieben.
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Die
Hefestämme,
die zusätzliche
Kopien des SEB1-Gens entweder auf einem replizierenden Plasmid/replizierenden
Plasmiden oder in das Chromosom integriert enthalten, stellen eine
erhöhte
Produktion an sekretierten Proteinen bereit, wie Bacillus-α-Amylase,
Hefe-Invertase oder Trichoderma-Cellulasen oder andere Hydrolasen.
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Somit
umfaßt
ein Verfahren für
die Konstruktion von neuen Hefezellen, die zur Expression erhöhter Niveaus
an Seb1-Protein in der Lage sind:
- (a) das Bereitstellen
eines Vektors, der ein isoliertes DNA-Molekül enthält, das das Seb1-Protein codiert; und
- (b) die Transformation mindestens eines solchen Vektors in eine
Hefewirtszelle.
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Somit
werden Hefezellen bereitgestellt, die zusätzlich zu zusätzlichen
Kopien des SEB1-Gens ein DNA-Molekül umfassen, das ein sekretiertes
fremdes oder endogenes Protein codiert, wie eine α-Amylase, eine
Cellulase oder einen Antikörper,
und in der Lage sind, dieses Protein zu exprimieren.
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Die
Sekretion kann durch Optimierung des Seb1-Proteinniveaus unter Verwendung
verschiedener Promotoren und verschiedener Kopienzahlen des Gens
und Kombination des SEB1-Gens mit anderen Genen, die in die Sekretion
involviert sind, verbessert werden.
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Somit
stellt die Erfindung ein Verfahren für die Produktion erhöhter Mengen
eines sekretierten fremden oder endogenen Proteins in Hefezellen
bereit, wobei das Verfahren aus den folgenden Schritten besteht:
- (a) Bereitstellen eines Vektors, umfassend
ein isoliertes DNA-Molekül,
das das Protein codiert;
- (b1) Transformieren des bereitgestellten Vektors in einen geeigneten
Hefewirt, umfassend ein DNA-Molekül, das das Seb1-Protein, das
die in SEQ ID NO: 2 dargestellte Aminosäuresequenz enthält, codiert,
oder ein DNA-Molekül,
das ein homologes Seb1-Protein einer anderen Hefe codiert, und der
das SEB1-Gen überexprimiert,
zum Erhalt von rekombinanten Hefewirtszellen; oder
- (b2) Transformieren des Vektors in einen geeigneten Hefewirt
und Retransformieren dieser Transformante mit einem Hefeexpressionsvektor,
umfassend ein DNA-Molekül, das ein
Seb1-Protein codiert, welches eine Aminosäuresequenz hat, wie dargestellt
in SEQ ID NO: 2, oder ein DNA-Molekül, das ein homologes Seb1-Protein
von einer anderen Hefe codiert, oder ein funktionelles Fragment
davon, zum Erhalt von rekombinanten Hefewirtszellen, die das SEB1-Gen überexprimieren;
oder
- (b3) Transformieren des bereitgestellten Vektor in einen geeigneten
Hefewirt, der das SEB1-Gen und ein anderes Gen, das ein Protein
codiert, das im gleichen Schritt wie das Seb1-Protein funktioniert, überexprimiert,
zum Erhalt von rekombinanten Hefewirtszellen; oder
- (b4) Transformieren des Vektors in einen geeigneten Hefewirt
und Retransformieren dieser Transformante mit einem Hefeexpressionsvektor,
umfassend ein DNA-Molekül, das das
Seb1-Protein codiert, welches eine Aminosäuresequenz hat, wie dargestellt
in SEQ ID NO: 2, oder ein DNA-Molekül, das ein homologes Seb1-Protein
einer anderen Hefe codiert, oder ein funktionelles Fragment davon,
und mit einem anderen Gen, das ein Protein codiert, welches im gleichen
Schritt wie das Seb1-Protein
funktioniert, zum Erhalt von transformierten Hefezellen, die das
SEB1-Gen und ein anders Gen, das ein Protein codiert, welches im
gleichen Schritt wie das Seb1-Protein funktioniert, überexprimieren;
und
- (c) Durchmustern nach Zellen mit verstärkter Produktion des Proteins;
und
- (d) Züchten
der rekombinanten Hefewirtszellen unter Bedingungen, die die Expression
des Proteins erlauben.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt auch ein Verfahren für die erhöhte Produktion
eines endogenen sekretierten Proteins bereit, wobei das Verfahren
aus den folgenden Schritten besteht:
- (a) Transformieren
von Zellen, die das Protein produzieren, mit einem Hefeexpressionsvektor,
umfassend ein DNA-Molekül,
das das Seb1-Protein codiert, welches eine Aminosäuresequenz
hat, wie dargestellt in SEQ ID NO: 2, oder ein DNA-Molekül, das ein
homologes Seb1-Protein einer anderen Hefe codiert, oder ein funktionelles
Fragment davon, alleine oder zusammen mit einem anderen Gen, das
ein Protein codiert, welches im gleichen Schritt wie das Seb1-Protein
funktioniert;
- (b) Durchmustern nach Transformanten, die erhöhte Mengen
des Proteins produzieren, und dadurch Bereitstellen von rekombinanten
Zellen zur gesteigerten Produktion des Proteins; und
- (c) Züchten
der rekombinanten Zellen unter Bedingungen, die die Expression des
Proteins erlauben.
-
Die
bei dieser Erfindung verwendeten Hefestämme können zusätzlich zu zusätzlichen
Kopien des SEB1-Gens oder seines Homologen auch eine DNA-Sequenz enthalten,
die ein hydrolytisches Enzym wie eine α-Amylase und/oder Glucoamylase
oder Lignocellulose hydrolysierende Enzyme wie Cellulasen, Hemicellulasen
oder Lignasen codiert, welche der Hefe die Fähigkeit der erhöhten Hydrolyse
von und/oder des verstärkten
Wachstums auf polymeren Verbindungen wie Stärke oder Lignocellulose verleiht.
Somit wird ein Verfahren für
die effiziente Produktion von Biomasse auf einem Rohmaterial oder
die effizienten Hydrolyse von Rohmaterial bereitgestellt, wobei
das Verfahren aus den folgenden Schritten besteht:
- (a) Bereitstellen eines Vektors, umfassend ein isoliertes DNA-Molekül, das ein
endogenes oder fremdes hydrolytisches Enzym codiert;
- (b1) Transformieren des bereitgestellten Vektors in einen geeigneten
Hefewirt, umfassend ein DNA-Molekül, das das Seb1-Protein codiert,
welches eine Aminosäuresequenz
hat, wie dargestellt in SEQ ID NO: 2, oder ein DNA-Molekül, das ein
homologes Seb1-Protein einer anderen Hefe codiert, und der das SEB1-Gen überexprimiert,
zum Erhalt von rekombinanten Hefewirtszellen; oder
- (b2) Transformieren des Vektors in einen geeigneten Hefewirt
und Retransformieren dieser Transformante mit einem Hefeexpressionsvektor,
umfassend ein DNA- Molekül, das das
Seb1-Protein, das die in SEQ ID NO: 2 dargestellte Aminosäuresequenz
enthält,
codiert, oder ein DNA-Molekül,
das ein homologes Seb1-Protein von einer anderen Hefe codiert, oder
ein funktionelles Fragment davon, zum Erhalt von rekombinanten Hefewirtszellen,
die das SEB1-Gen überexprimieren;
oder
- (b3) Transformieren des bereitgestellten Vektors in einen geeigneten
Hefewirt, der das SEB1-Gen und ein anderes Gen, das ein Protein
codiert, das im gleichen Schritt wie das Seb1-Protein funktioniert, überexprimiert,
zum Erhalt von rekombinanten Hefewirtszellen; oder
- (b4) Transformieren des Vektors in einen geeigneten Hefewirt
und Retransformieren dieser Transformante mit einem Hefeexpressionsvektor,
umfassend ein DNA-Molekül, das das
Seb1-Protein, das die in SEQ ID NO: 2 dargestellte Aminosäuresequenz
enthält,
codiert, oder ein DNA-Molekül,
das ein homologes Seb1-Protein einer anderen Hefe codiert, oder
ein funktionelles Fragment davon, und mit einem anderen Gen, das
ein Protein codiert, welches im gleichen Schritt wie das Seb1-Protein
funktioniert, zum Erhalt von transformierten Hefezellen, die das
SEB1-Gen und ein
anderes Gen, das ein Protein codiert, welches im gleichen Schritt
wie das Seb1-Protein funktioniert, überexprimeren; und
- (c) Durchmustern nach Zellen mit erhöhter Produktion des Enzyms;
und
- (d) Züchten
der rekombinanten Hefewirtszellen unter Bedingungen, die eine Expression
des hydrolytischen Enzyms erlauben.
-
Mögliche Anwendungen
der besagten rekombinanten Zellen sind z.B. bei der Einzelzellproduktion,
bei der verbesserten Alkoholproduktion oder bei Verfahren, wo eine
effiziente Hydrolyse von Rohmaterial erwünscht ist.
-
EXPERIMENTELL
-
Der
bei allen Experimenten verwendete S. cerevisiae-Stamm war DBY746
(α his3DI
leu2–3
leu2–112 ura3–52 trp –289 Cyh®)
(erhalten von David Botstein, Department of Biology, Massachusetts
Institute of Technology, Cambridge, MA).
-
Beispiel 1: Überexpression
des Seb1-Proteins in Hefe, die mit YEpSEB1 transformiert war
-
Die
S. cerevisiae-Stämme,
die mit dem Kontrollplasmid pMA56 (1) (Ammerer, 1983) oder mit YEpSEB1
(Toikkanen et al., 1996) transformiert (Ito et al., 1983) waren,
wurden in synthetischem vollständigem
Medium (Sherman et al., 1983) gezüchtet, dem Trp fehlte, und
ein Stamm, von dem das YEpSEB1-Plasmid wegsegregiert war (2), wurden
in synthetischem vollständigem
Medium gezüchtet.
In der Gegenwart von SDS wurden Hefezelllysate hergestellt, wie
von Keränen
(1986) beschrieben. 30 μg
Gesamthefeprotein, das in den Lysaten vorhanden war, wurde mittels
SDS-PAGE aufgetrennt (Schrägger
und von Jagow, 1987) und unter Verwendung polyclonaler Antikörpern, die
in Kaninchen gegen das 18 Aminosäuren
lange N-terminale Peptid von Seb1-Protein (Toikkanen et al., 1996)
gemacht worden waren, und von mit alkalischer Phosphatase konjugiertem
Ziege-anti-Kaninchen-IgG für
den Nachweis mittels des Western-Blot-Verfahrens nachgewiesen. Wie
in 2 gezeigt, wurde eine beträchtlich erhöhte Menge an Seb1-Protein in
der YEpSEB1-Transformante gesehen.
Wenn das YEpSEB1-Plasmid von der Hefe wegsegregiert war, wurde das
Niveau an Seb1-Protein auf das Niveau des Kontrollstammes reduziert,
der mit dem Vektorplasmid transformiert war, der das SEB1-Gen nicht
enthielt.
-
Beispiel 2: Erhöhte Produktion
eines sekretierten fremdem Proteins, Bacillus-α-Amylase, und eines endogenen Proteins,
Invertase, in einem Hefestamm, der SEB1 überexprimiert
-
Der
S. cerevisiae-Stamm, der das Plasmid YEpαa6 aufgenommen hatte, das das
Bacillus-α-Amylase-Gen,
ligiert zwischen dem ADH1-Promotor und -Terminator (Ruohonen et
al., 1987) enthielt und durch Deletion von vorhergesagten inhibitorischen
Sequenzen 5' vom
Promotorelement (Ruohonen et al., 1991; 1995), für eine effizientere Expression
modifiziert war, wurde entweder mit YEpSEB1 oder mit dem Kontrollplasmid pMA56
(Ammerer, 1983) transformiert. Die erhaltenen Hefestämme, die
YEpSEB1 und YEpαa6
oder pMA56 und YEpαa6
enthielten, wurden bei 30°C
in selektivem Medium gezüchtet
und die Sekretion der α-Amylase
in das Kulturmedium wurde durch Messung der α-Amylase-Aktivität unter
Verwendung des Phadebas-Amylasetests (Pharmacia Diagnostics AB,
Schweden) verfolgt. Wie in 3 gezeigt,
wurde eine erhöhte α-Amylase-Aktivität in dem
Stamm, der SEB1 auf dem Multikopien-Plasmid enthielt, im Vergleich
mit dem Kontrollstamm erhalten, der mit dem Kontrollplasmid ohne
das SEB1-Gen transformiert war. Bei dem Hefewachstum wurde kein
Unterschied zwischen der Kontrolltransformante und der SEB1-Transformante
beobachtet. Die Sekretion des endogenen Proteins Invertase wurde
auch durch die SEB1-Überexpression
erhöht,
gemessen in der späten
logarithmischen bis zur frühen
stationären
Wachstumsphase. Die Aktivität
der sekretierten Invertase bei der YEpSEB1-Transformante war 1,4-fach
im Vergleich mit der Kontrolltransformante, die pMA56 enthielt.
-
Die
Entfernung der vorhergesagten inhibitorischen Sequenzen auf dem
ADH1-Promotor (siehe
vorstehend), der für
die Expression von SEB1 in YEpSEB1 verwendet wurde, resultiert in
einer verlängerten
Expression von SEB1 und verlängert
das Vorkommen von erhöhten
Niveaus von Seb1-Protein und folglich werden sogar höhere Endniveaus
an Bacillus-α-Amylase
in das Medium sekretiert.
-
Beispiel 3: Erhöhte Produktion
des sekretierten fremden Proteins Bacillus-α-Amylase in einem Hefestamm, bei dem
das α-Amylasegen
am HIS3-Locus in das Genom integriert ist und das SEB1-Gen überexprimiert
wird
-
Die
Kassette, die die α-Amylase
von Bacillus amyloliquefaciens exprimiert, wurde durch Verdau mit BamHI
und SalI als Fragment von 3,35 kb aus dem Plasmid YEpαa6 (Ruohonen
et al., 1995) freigesetzt und sie wurde in den integrierenden Vektor
pRS403 (Sikorski und Hieter, 1989) der Hefe zwischen den BamHI-
und SalI-Stellen
cloniert, um das Plasmid YIpαa1
zu ergeben. Das Plasmid wurde durch Verdau mit PstI innerhalb des
HIS3-Gens linearisiert und für
die Transformation von Hefe verwendet. Die Transformanten wurden
auf Histidin-Prototrophie selektiert. Die Integration der α-Amylase-Expressionskassette
an dem HIS3-Locus wurde mittels Southern-Analyse bestätigt. Der
so erhaltene Integrationsstamm wurde mit YEpSEB1 oder mit dem Kontrollplasmid
pMA56 transformiert. Die Transformanten wurden bei 30°C in selektivem
Medium gezüchtet und
die Sekretion der α-Amylase
in das Kulturmedium wurde durch Messung der α-Amylase-Aktivität, wie in Beispiel
2 beschrieben, verfolgt. Eindeutig erhöhte Niveaus an sekretierter α-Amylase
wurden bei den YEpSEB1-Transformanten nachgewiesen, bei denen die α-Amylase-Niveaus
in dem Kulturmedium 4,2-fach waren im Vergleich mit dem Kontrollstamm.
-
Beispiel 4: Erhöhte Produktion
des sekretierten fremden Proteins Bacillus-α-Amylase in einem Hefestamm, bei dem
das α-Amylasegen
am URA3-Locus in das Genom integriert ist und das SEB1-Gen überexprimiert
wird
-
Eine
Integrationskassette für
die Integration des α-Amylasegens
in den URA3-Locus
wurde wie folgt konstruiert. Die URA3-Fragmente wurden mittels PCR
hergestellt und in die Multiclonierungsstelle von pBluescript SK(–) cloniert.
Das erste Fragment, das die Basenpaare (bp) 71–450 des 1135 bp langen URA3
enthielt, wurde als ein SacI-XbaI-Fragment cloniert. Das zweite
Fragment (781–1135
bp) wurde als ein XhoI-KpnI-Fragment cloniert. Das resultierende
Plasmid ist pBUF. Die 3,35 kb lange α-Amylase-Expressionskassette
wurde als ein BamHI-SalI-Fragment aus dem Plasmid YEpαa6 (Ruohonen
et al., 1995) ausgeschnitten und in den pBluescript-Vektor cloniert,
was das Plasmid pBαa6
ergab. Die Expressionskassette wurde dann erneut als ein BamHI-SalI-Fragment
freigesetzt und dann zwischen den URA3-Fragmenten in pBUF inseriert. Dieses
Konstrukt ist pUIαa1.
Der S. cerevisiae-Stamm, der ura3–52 ist, wurde zunächst durch
Transformation mit einem Fragment, das das gesamte URA3-Gen enthielt,
in wt URA3 umgewandelt. Dieser Stamm wurde dann mit einer α-Amylase-Integrationskassette
transformiert, die als SacI-NsiI-Fragment aus pUIαa1 freigesetzt
worden war, und die Transformanten wurden in der Gegenwart von 5-FOA
selektiert, was auf Stämme
selektiert, bei denen das URA3-Gen
durch Integration der α-Amylase-Kassette
inaktiviert ist. Die Integration an dem URA3-Locus wurde mittels
Southern-Analyse bestätigt.
Der so erhaltene Stamm wurde mit YEpSEB1 oder mit dem Kontrollplasmid
pMA56 transformiert. Die erhaltene YEpSEB1-Transformante wurde als
VTT C-97280 bezeichnet und gemäß dem Budapester
Vertrag am 16. Juni 1997 mit der Zugangsnummer DSM 11615 bei der
DSZM (Deutsche Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen GmbH)
hinterlegt.
-
Die
Transformanten wurden bei 30°C
in selektivem Medium gezüchtet
und die Sekretion der α-Amylase
in das Kulturmedium wurde durch Messung der α-Amylase-Aktivität, wie in Beispiel 2 beschrieben,
verfolgt. Wie in 4 und 5 gezeigt, wurden
durch Western-Blot-Verfahren und die Messung der α-Amylase-Aktivität eindeutig
erhöhte
Niveaus an sekretierter α-Amylase
bei den YEpSEB1-Transformanten
nachgewiesen.
-
Beispiel 5: Identifikation
von SEB1-Homologen in anderen Hefen durch heterologe Hybridisierung
-
Genomische
DNA von den Pilzarten Saccharomyces cerevisiae, Schizosaccharomyces
pombe, Kluyveromyces lactis, Pichia pastoris, Pichia stipitis, Candida
utilis und Yarrowia lipolytica wurden isoliert, mit dem Restriktionsenzym
HindIII verdaut, mittels Elektrophorese in einem 0,8%-igen Agarosegel
aufgetrennt und auf ein Nylonfilter überführt. Die Southern-Hybridisierung
der Filter wurde unter Verwendung der codierenden Region für das Saccharomyces-SEB1-Gen
als Sonde bei verschiedenen Stringenzen durchgeführt. Die Hybridisierung in
einem Gemisch, das 30% Formamid, 6 × SSC, 10 × Denhardt, 0,5% SDS, 100 mg/ml
Heringssamen-DNA
und 10 mg/ml PolyA enthielt, bei 35°C und 15 Minuten Waschen in
6 × SSC,
0,1% SDS bei 42°C
und 2 × 30
Minuten in 2 × SSC,
0,1% SDS bei 42°C
offenbarte klare Hybridisierungsbanden bei der DNA, die von S. cerevisiae,
S. pombe, K. lactis, P. stipitis und Y. lipolytica abgeleitet war,
und eine viel schwächere Bande
bei der DNA von C. utilis (7).
-
Beispiel 6. Nachweis von
einem mit Seb1p homologen Protein in der Hefe Kluyveromyces lactis
-
Das
Plasmid YEpSEB1 (S. cerevisiae-Vektor, der das SEB1-Gen enthält) und
das Vektorplasmid wurden in Shuttlevektoren umgewandelt, die in
der Lage waren, in K. lactis zu replizieren. Der K. lactis-Replikationsursprung
(Chen et al., 1986) wurde aus dem Plasmid Kep6 als ein Fragment
von etwa 1000 bp (Verdau mit AatII und ClaI, Auffüllen mit
T4-DNA-Polymerase) freigesetzt und gereinigt und in die PvuII-Stelle von YEpSEB1
und den Kontrollvektor pMA56 ligiert, um die Plasmide KEpSEB1 bzw.
KpMA56 zu erhalten. Die Plasmide wurden in K. lactis transformiert
und die Transformanten nach Wachstum auf SC-Trp-Platten selektiert.
Die SDS-Lysate,
die von den Transformanten gewonnen wurden, wurden unter Verwendung des
für Seb1p
spezifischen Antikörpers,
wie in Beispiel 1 beschrieben, mittels des Western-Blot-Verfahrens
analysiert. Der Antikörper
wies eine Bande mit einer geringfügig langsameren Wanderungsgeschwindigkeit
als Seb1p von S. cerevisiae nach (8).
-
Beispiel 7: Erhöhte Produktion
des sekretierten fremden Proteins Bacillus-α-Amylase in Hefe, die SEC61 in Kombination
mit normalen oder erhöhten
Niveaus an funktionellem Seb1-Protein überexprimiert
-
Der
S. cerevisiae-Stamm, in den die Bacillus-α-Amylase-Expressionskassette
am URA3-Locus integriert ist, wurde entweder mit dem Multikopienplasmid
YEpSEC61, das das SEC61-Gen exprimiert, oder mit dem Kontrollplasmid
pRS425 transformiert (Christianson et al., 1992). Die Transformanten
wurden bei 30°C
in selektivem Medium gezüchtet
und die Sekretion der α-Amylase
in das Kulturmedium wurde durch Messung der α-Amylase-Aktivität unter
Verwendung des Phadebas-Amylasetests
(Pharmacia Diagnostics AB, Schweden) verfolgt. In dem Stamm, der
SEC61 auf einem Multikopienplasmid enthält, wurde eine erhöhte α-Amylase-Aktivität (1,3-fach)
im Vergleich mit dem Stamm, der mit dem Vektor ohne das SEC61-Gen
transformiert worden war, erhalten.
-
Die
simultane Überexpression
von Sec61p und Seb1p von den beiden verschiedenen Plasmiden erhöhte die
Produktion an sekretierter α-Amylase
sogar noch weiter (3,3-fach). Bei diesen 2-Plasmid-Bedingungen war
die Erhöhung
durch SEB1 allein 2,4-fach. Das Plasmid, das das SEC61-Gen exprimiert,
ist bei VTT, Biotechnical Laboratory, Espoo, Finnland, erhältlich.
-
Hinterlegter
Mikroorganismus
-
Der
folgende Mikroorganismus wurde gemäß dem Budapester Vertrag bei
der Deutschen Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen GmbH
(DSZM), Mascheroder Weg 1b, D-38124 Braunschweig, Deutschland, hinterlegt.
-
-
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