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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Methylotrophische
Hefen sind diejenigen Hefen, die in der Lage sind, Methanol als
eine einzige Quelle für
Kohlenstoff und Energie zu verwenden. Hefearten, die die biochemischen
Wege aufweisen, die erforderlich sind, um Methanol zu verwenden,
sind in vier Arten unterteilt, Hansenula, Pichia, Candida und Troulopsis.
Diese Arten sind in gewisser Weise künstlich, da sie auf der Zellenmorphologie
und den Wachstumscharakteristika basieren und nicht die enge genetische
Verwandtschaft widerspiegeln (Billion-Grand, Mycotaxon 35:201–204, 1989;
Kurtzmann, Mycologia 84:72–76,
1992). Weiterhin sind nicht alle Spezies innerhalb dieser Arten
in der Lage, Methanol als eine Quelle für Kohlenstoff und Energie zu
verwenden. Als eine Konsequenz dieser Klassifizierung gibt es große Unterschiede
in der Physiologie und im Metabolismus zwischen den individuellen
Arten eines Genus.
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Methylotrophische
Hefen sind aus verschiedenen Gründen
attraktive Kandidaten für
die Verwendung bei rekombinanten Proteinproduktionssystemen. Zunächst wurde
gezeigt, daß methylotrophische
Hefen schnell zu einer großen
Biomasse auf einem minimal definierten Medium heranwachsen. Zweitens
sind rekombinante Expressionskassetten genomisch integriert und
daher mitotisch stabil. Drittens sind diese Hefen in der Lage, große Mengen
rekombinanten Proteins auszuscheiden. Siehe Beispiel 2 , Faber et
al., Yeast 11:1331, 1995; Romanos et al., Yeast 8:423; 1992: Cregg
et al., Bio/Technology 11:905, 1993; U.S. Patent No. 4,855,242;
U.S. Patent No. 4,857, 467; U.S. Patent No 4,879,231; und U.S. Patent
No, 4,929,555; und Raymond, U.S. Patent Nos. 5,716,808, 5,736,383,
5,854,039. und 5,888,768.
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WO-A-99/14347
offenbart ein Verfahren zum Herstellen von Proteinen, die zu Pichia
methanolica heterolog sind, in einer proteasedefizienten Pichia
methanolica-Zelle.
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WO-A-97/17450
offenbart ein Verfahren zum Herstellen von Proteinen, die zu P.
methanolica heterolog sind, durch Verwenden eines Methanol-induzierbaren
Promoters (Alkoholverwendungsgen 1, SEQ ID Nr.2) in einer P. methanolica-Zelle.
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EP-A-0374913
offenbart das Pichia patoris Glycerinaldehyd-3-phosphatdehydrogenase-Gen.
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EP-A-0438200
offenbart ein Verfahren zum Herstellen von Proteine, die zu P. pastoris
heterolog sind, durch Verwenden eines endogenen Alkohol-Oxidase
(AOX1) Promoters in einer P. pastoris-Zelle.
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Genbankzugangsnummer
U95625 offenbart die Sequenz des P. angusta Glycerinaldehyd-3-phosphatdehydrogenase-Gens.
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Vorher
beschriebene Expressionssysteme für methylotrophische Hefen hängen zu
einem großen
Teil von der Verwendung von Methanol-induzierbaren Transkriptionspromotoren
ab. Die Verwendung von Methanolinduzierbaren Promotoren ist jedoch
problematisch, wenn die Produktion auf kommerzielle Niveaus hochskaliert
wird. Das Gesamtvolumen an Methanol, das während des Fermentationsverfahrens
verwendet wird, kann bis zu 40% des finalen Fermentationsvolumens
betragen, und bei einer 1000-Liter Fermentationsskala und darüber sind
die Methanolvolumina, die für
die Induktion erforderlich sind, so hoch, daß sie komplizierte und potentiell
teure Erwägungen
erforderlich machen.
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Es
verbleibt ein Bedarf im Stand der Technik für zusätzliche Materialien und Verfahren,
um die Verwendung von methylotrophischen Hefen für die Produktion von Polypeptiden
von wirtschaftlicher Wichtigkeit zu ermöglichen, einschließlich industriellen
Enzymen und pharmazeutischen Proteinen. Die vorliegende Erfindung
stellt solche Materialien und Verfahren ebenso wie andere, dazu
in Bezug stehende Vorteile zur Verfügung.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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In
einem Aspekt stellt die vorliegende Erfindung ein isoliertes DNA-Molekül mit einer
Länge von
bis zu 1500 Nukleotiden zur Verfügung,
das Nukleotide 810 bis 1724 von SEQ ID Nr. 1 umfaßt.
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In
einem zweiten Aspekt der Erfindung wird ein DANN-Konstrukt zur Verfügung gestellt, daß die folgenden
operabel verbundenen Elemente umfaßt: ein erstes DANN-Segment umfassend
wenigstens einen Teil der Sequenz aus SEQ ID Nr. 1 von Nukleotid
733 bis zu Nukleotid 1732, wobei der Teil ein funktionaler Transkriptionspromoter
ist; ein zweites DNA-Segment kodierend für ein Protein von Interesse,
außer
Picha methanolica Glycerinaldehyd-3-phosphatdehydrogenase; und ein drittes
DNA-Segment umfassend einen Transkriptionsterminator. In einer Ausführungsform
hat das erste DNA-Segment eine Länge
von 900 bis zu 1500 Nukleotiden. In einer weiteren Ausführungsform
hat das erste DNA-Segment eine Länge
von 900 bis zu 1000 Nukleotiden. In einer weiteren Ausführungsform
umfaßt
das erste DNA-Segment Nukleotid 810 bis zu Nukleotid 1724 von SEQ
ID Nr.1. In einer zusätzlichen
Ausführungsform
ist das erste DNA-Segment im Wesentlichen frei von DNA, die für P. methanolica
Glycerinaldehyd-3-phosphatdehydrogenase kodiert. Das DNA-Konstrukt kann weiterhin
einen auswählbaren
Marker umfassen, so wie ein P. methanolica Gen, beispielsweise ein
P. methanolica ADE2 Gen. Das DNA-Konstrukt kann ein geschlossenes
zirkuläres
Molekül
oder ein lineares Molekül
sein. In anderen Ausführungsformen
umfaßt
das DNA-Konstrukt weiterhin eine Sekretionssignalsequenz, so wie
eine Saccharomyces cerevisiae alpha-factor pre-pro-Sequenz, operabel
verbunden mit den ersten und zweiten DANN-Segmenten. In zusätzlichen
Ausführungsformen
umfaßt
das dritte DNA-Segment einen Transkriptionsterminator eines P. methanolica
AUG1 oder GAP1 Gens.
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In
einem dritten Aspekt der Erfindung wird eine P. methanolica Zelle
zur Verfügung
gestellt, die ein DNA-Konstrukt
enthält,
wie oben beschrieben. In einer Ausführungsform ist das DNA-Konstrukt
genomisch integriert. In einer verwandten Ausführungsform ist das DNA-Konstrukt
genomisch in multiplen Kopien integriert. In einer weiteren Ausführungsform
ist die P. methanolica Zelle funktional bezüglich der vakuolären Proteasen Proteinase
A und Proteinase B defizient.
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In
einem vierten Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zum Produzieren
eines Proteins von Interesse zur Verfügung gestellt, das die folgenden
Schritte umfaßt:
(a) Kultivieren einer P. methanolica Zelle wie oben offenbart, wobei
das zweite DNA-Segment expremiert wird und das Protein von Interesse
produziert wird, und (b) Rückgewinnen
des Proteins von Interesse.
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In
einem fünften
Aspekt der Erfindung wird ein DNA-Konstrukt zur Verfügung gestellt, was die folgenden
operabel verbundenen Elemente umfaßt: ein erstes DNA- Segment umfassend
ein P. methanolica Gen Transkriptionpromoter; ein zweites DNA-Segment
kodierend für
ein Protein von Interesse (außer
eines P. methanolica Proteins; und ein drittes DNA-Segment, daß die Nukleotide
2735 bis 2795 von SEQ ID Nr.1 umfaßt.
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Diese
und andere Aspekte der Erfindung werden unter Bezugnahme auf die
folgende detaillierte Beschreibung und der damit verbundenen Zeichnung
augenscheinlich werden.
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KURZE BESCHREIBUNG DER
ZEICHNUNG
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1 illustriert
den Vektor PBM-GAP, umfassend den P. methanolica GAP1 Promoter.
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2 illustriert
den Vektor pTAP76.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Der
Begriff "allelische
Variante" wird hierin
verwendet, um eine alternative Form eines Gens zu bezeichnen. Es
ist bekannt, daß allelische
Variationen in Populationen existieren und durch Mutation auftreten.
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Ein "DNA-Konstrukt" ist ein DNA-Molekül, entweder
einzel- oder doppelsträngig, daß durch
humanen Eingriff modifiziert wurde um DNA-Segmente zu enthalten,
die in einer Anordnung kombiniert und gegenübergestellt sind, die in der
Natur nicht existiert.
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Ein "DNA-Segment" ist ein Teil eines
größeren DNA-Moleküls mit bestimmten
Eigenschaften. Beispielsweise ist ein DNA-Segment, das für ein spezifisches
Polypeptid kodiert, ein Teil eines längeren DNA-Moleküls, so wie eines
Plasmids oder eines Plasmidfragmentes, das, wenn es in der 5'- zur 3'-Richtung gelesen wird,
für die
Aminosäuresequenz
des spezifischen Polypeptids kodiert.
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Der
Begriff "funktional
defizient" bezeichnet
die Expression einer Aktivität
in einer Zelle von weniger als 10%, verglichen mit dem Niveau dieser
Aktivität
in einem Wildtyp-Gegenstück.
Oft wird das Expressionsniveau geringer als 1% der Aktivität des Wildtyp-Gegenstücks sein,
häufig
weniger als 0,01, wie bestimmt durch entsprechende Assays. In einigen
Fällen
ist es wünschenswert,
daß die
Aktivität
im Wesentlichen nicht detektierbar ist (d. h. nicht wesentlich über dem
Rauschen). Funktionale Defizienz in Genen kann durch Mutationen
entweder in kodierenden oder in nicht kodierenden Bereichen generiert
werden.
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Der
Begriff "Gen" wird hierin verwendet,
um ein DNA-Segment
zu bezeichnen, daß für ein Polypeptid kodiert.
Wenn der Kontext es erlaubt, beinhaltet der Begriff genomische DNA
(mit oder ohne unterbrechende Sequenzen), cDNA und synthetische
DNA. Gene können
nicht kodierende Sequenzen, einschließlich Promoterelemente enthalten.
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Der
Begriff "isoliert" bedeutet, wenn er
auf ein Polynukleotid angewendet wird, daß das Polynukleotid aus seinem
natürlichen
genetischen Milieu entfernt wurde und somit frei von anderen fremden
oder nicht gewollten kodierenden Sequenzen ist, und in einer Form
vorliegt, die für
die Verwendung innerhalb genetisch hergestellter Proteinsysteme
geeignet ist. Solche isolierten Moleküle sind diejenigen, die aus
deren natürlicher Umgebung
abgetrennt wurden und cDNA und genomische Klone enthalten.
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"Operabel verbunden" meint, wenn auf
DNA-Segmente Bezug genommen wird, daß die Segmente so angeordnet
sind, daß sie
gemeinsam zu ihrem vorgesehenen Zweck funktionieren, z. B. die Transkription
wird in dem Promoter initiiert und schreitet durch das kodierende
Segment zu dem Terminator fort.
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Ein "Polynukleotid" ist ein einzel-
oder doppelsträngiges
Polymer aus Deoxyribonukleotid- oder Ribonukleotidbasen gelesen
vom 5'- zum 3'-Ende. Polynukleotide
beinhalten RNA und DNA und können
aus natürlichen
Quellen isoliert werden, in vitro synthetisiert werden oder aus
einer Kombination aus natürlichen
und synthetischen Molekülen
hergestellt werden. Die Größen der
Polynukleotide werden als Basenpaare (abgekürzt "bp"),
Nukleotide ("nt") oder Kilobasen
("kb") ausgedrückt. Wo
immer der Kontext es erlaubt, können
die letzten zwei Begriffe Polynukleotide beschreiben, die einzelsträngig oder
doppelsträngig
sind. Wenn diese Begriffe auf doppelsträngige Moleküle angewendet werden, werden
sie verwendet, um die Gesamtlänge
zu bezeichnen, und werden als äquivalent
zu dem Begriff "Basenpaare" verstanden. Es wird
durch Fachleute erkannt werden, daß die zwei Stränge eines
doppelsträngigen
Polynukleotids leicht in ihrer Länge
differieren können,
und daß deren
Enden als ein Ergebnis einer enzymatischen Spaltung abgestuft sein
können;
somit könnte
es sein, daß nicht
alle Nukleotide innerhalb eines doppelsträngigen Polynukleotidmoleküls gepaart sind.
Solche nichtgepaarten Enden werden im allgemeinen eine Länge von
20 nt nicht übersteigen.
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Ein "Polypeptid" ist ein Polymer
aus Aminosäureresten,
verbunden durch Peptidbindungen, die entweder natürlich oder
synthetisch produziert worden sind. Polypeptide mit weniger als
10 Aminosäureresten
werden gewöhnlich "Peptide" genannt.
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Der
Begriff "Promoter" wird hierin in seiner
Bedeutung verwendet, die im Stand der Technik bekannt ist, um einen
Teil eines Gens zu bezeichnen, der DNA-Sequenzen enthält, die
für das
Binden der RNA-Polymerase und für
die Initiierung der Transkription sorgt. Promotersequenzen werden
gewöhnlich,
aber nicht immer, in dem 5'-nicht-kodierenden Bereich
des Gens gefunden. Sequenzen innerhalb von Promotoren, die bei der
Initiierung der Transkription wirken, werden oft durch konsense
Nukleotidsequenzen gekennzeichnet. Diese Promoterelemente beinhalten
RNA-Polymerasebinderorte, TATA-Sequenzen und Transkriptionsfaktorbindeorte.
Von besonderem Interesse innerhalb der vorliegenden Erfindung sind
Gcrlp-Bindeorte,
gekennzeichnet durch die konsensen Sequenzen CTTCC oder GGAAG, und
Raplp-Bindeorte. Siehe im allgemeinen Watson et al., eds., Molecular
Biology of the Gene, 4th ed., The Benjamin/Cummings Publishing Company,
Inc. Menlo Park, Ca, 1987.
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Eine "Pro-Sequenz" ist eine DNA-Sequenz,
die gewöhnlich
direkt 5' zu der
reifen kodierenden Sequenz eines Gens, das für ein Sekretionsprotein kodiert,
auftritt. Die Prosequenz kodiert für ein Propeptid, das als cisagierendes
Chaperon dient, während
das Protein durch den Sekretionsweg hindurch schreitet.
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Ein "Protein" ist ein Makromolekül, das ein
oder mehrere Polypeptidketten umfaßt. Ein Protein kann ebenso
nicht-peptidische
Bestandteile umfassen, so – wie
Kohlenhydratgruppen. Kohlenhydrate und andere nichtpeptidische Substituenten
können
zu einem Protein durch die Zelle hinzugefügt werden, in welcher das Protein
produziert wird, und werden mit der Art der Zelle variieren. Proteine
werden gewöhnlich
unter Bezugnahme auf deren Aminosäuregerüststruktur definiert; Substituenten,
so wie Kohlenhydratgruppen werden im allgemeinen nicht spezifiziert,
können
aber nichtsdestotrotz vorhanden sein.
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Der
Begriff "Sekretionssignalsequenz" bezeichnet eine
DNA-Sequenz, die für
ein Polypeptid kodiert (ein "Sekretionspeptid"), das, als ein Bestandteil
eines größeren Polypeptids,
das größere Polypeptid
durch einen Sekretionsweg einer Zelle steuert, in welcher es hergestellt
wird. Das größere Polypeptid
wird für
gewöhnlich
während
des Transits durch den Sekretionsweg gespalten, um das Sekretionspeptid
zu entfernen. Ein Sekretionspeptid und ein Polypeptid können kollektiv
Prä-Propeptid genannt
werden.
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Die
vorliegende Erfindung stellt isolierte DNA-Moleküle zur Verfügung, die einen Pichia methanolica Glycerinaldehyd-3-phoshatdehydrogenase
(GAPDH)-Gen-Promoter
umfassen. Die Erfindung stellt ebenso isolierte DNA-Moleküle zur Verfügung, die
einen P. methanolica GAPDH-Gen-Terminator umfassen. Der Promoter
und der Terminator kann bei von Verfahren zum Herstellen von Proteinen
von Interesse verwendet werden, einschließlich Proteine mit pharmazeutischem
oder industriellem Wert.
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Die
Sequenz eines DNA-Moleküls,
das einen P. methanolica Glycerinaldehyd-3-phoshatdehydrogenase
(GAPDH)-Gen-Promoter,
eine kodierende Region und einen Terminator umfaßt, ist in SEQ ID Nr. 1 gezeigt. Das
Gen wurde GAP1 genannt. Fachleute werden erkennen, daß SEQ ID
Nr. 1 ein einzelnes Allel des P. methanolica (GAPDH)-Gens repräsentiert,
und daß andere
funktionale Allele (Allelvarianten) wahrscheinlich existieren und
daß die
allelische Variation Nukleotidveränderungen in dem Promoterbereich,
in der kodierenden Region oder in der Terminatorregion umfassen
können.
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Innerhalb
von SEQ ID Nr. 1 beginnt der GAPDH-offene Leserahmen mit dem Methionin-Codon
(ATG) bei den Nukleotiden 1733 – 1735.
Der Transkriptionspromoter ist upstream von dem ATG angeordnet.
Die Genexpressionsexperimente zeigen, daß ein funktionaler Promoter
innerhalb der ca. 900 Nukleotid-5'-flankierenden Region des GAP1-Gens
enthalten ist. Die Analyse dieser Promotersequenz ergab die Gegenwart
einer Anzahl von Sequenzen, die zu Saccharomyces cerevisiae Promoterelementen
homolog waren. Diese Sequenzen beinhalten eine konsente TATAAA-Box
bei Nukleotiden 1584 bis 1591, einen konsenten Rap1-Binderort (Graham
and Chambers, Nuc. Acids Res. 22:124–130, 1994) bei Nukleotiden
1355 bis 1367 und potenzielle Gcr1-Bindeorte (Shore, Trends Genet.
10:408–412,
1994) bei Nukleotiden 1225 bis 1229, 1286 bis 1290, 1295 bis 1299,
1313 bis 1317, 1351 bis 1354, 1370 bis 1374, 1389 bis 1393 und 1457
bis 1461. Während
die Autoren nicht an diese Theorie gebunden sein wollen, wird dennoch
vermutet, daß diese
Sequenzen Funktionen ausführen
können,
die ähnlich
zu denen ihrer Gegenstücke
in dem S. Cerevisae TDH3-Promoter sind (Bitter et al., Mol. Gen.
Genet. 231:22–32,
1991), d.h. sie können
an homologe Transkriptionsregulationselemente binden. Die Mutation
der Region um den konsensen Gcr1-Bindeort in dem P. methanolica
GAP1-Promoter zerstört
die Promoteraktivität,
wie herausgefunden wurde.
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Bevorzugte
Teile der Sequenz, die in SEQ ID Nr. 1 gezeigt sind, für die Verwendung
mit der vorliegenden Erfindung als Transkriptionspromotoren beinhalten
Segmente umfassend wenigstens 900 kontinuierliche Nukleotide der
5'-nicht-kodierenden
Region von SEQ ID Nr. 1, und vorzugsweise umfassen sie Nukleotid
810 bis Nukleotid 1724 der Sequenz, die in SEQ ID Nr. 1 gezeigt
ist.
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Fachleute
werden erkennen, daß längere Bereiche
der 5'-nicht-kodierenden
Region des P. methanolica GAP1 ebenso verwendet werden können. Promotersequenzen
der vorliegenden Erfindung können
somit die Sequenz von SEQ ID Nr. 1 bis zu Nukleotid 1732 in der
3'-Richtung beinhalten
und können
sich bis zu Nukleotid 232 in der 5'-Richtung oder darüber hinaus erstrecken. Aus
Bequemlichkeitsgründen
und zur Vereinfachung der Manipulation wird der Promoter, der innerhalb
eines Expressions-DNA-Konstruktes verwendet wird, im allgemeinen
eine Länge
von 1,5 kb nicht übersteigen,
und wird oft eine Länge
von 1,0 kb nicht übersteigen.
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Wie
es genauer in den folgenden Beispielen ausgeführt ist, stellt die Sequenz
aus SEQ ID Nr. 1 von Nukleotid 810 bis zu 1724 einen funktionalen
Transkriptionspromoter zur Verfügung.
Jedoch können
zusätzliche
Nukleotide von entweder einem oder von beiden Enden dieser Sequenz
entfernt werden, und die resultierende Sequenz, wurde positiv für dessen
Promoterfunktion durch Verbinden mit einer Sequenz, die für, ein Protein
kodiert, vorzugsweise ein Protein, für welches ein bequemer Assay
leicht erhältlich
ist, getestet.
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Innerhalb
der vorliegenden Erfindung ist es bevorzugt, daß der GAP1-Promoter im wesentlichen
frei von GAPI-Gen-kodierenden
Sequenzen ist, welche mit Nukleotid 1733 in SEQ ID Nr. 1 beginnt.
Wie hierin verwendet, bedeutet der Begriff "im wesentlichen frei von GAP1-Gen-kodierender
Sequenz", daß die Promoter-DNR
nicht mehr als 15 Nukleotide der GAP1-kodierenden Sequenz, vorzugsweise
nicht mehr als 10 Nukleotide und am meisten bevorzugt nicht mehr
als 3 Nukleotide davon enthält.
In einer Ausführungsform
der Erfindung wird der GSP1-Promoter frei von kodierender Sequenz
des P. methanolica GAP1-Gens zur Verfügung gestellt.
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Jedoch
werden Fachleute erkennen, daß ein
GAP1-Genfragment,
das das Initiierungs-ATG (Nukleotide 1733 bis 1735) von SEQ ID Nr.
1 enthält,
operabel mit einer heterologen kodierenden Sequenz verbunden sein
kann, der ein ATG fehlt, wobei das GAP1-ATG für die Initiierung der Translation
der heterologen Sequenz sorgt. Fachleute werden weiter erkennen,
daß zusätzliche
GAP1-kodierende Sequenzen ebenso beinhaltet sein können, wobei
ein Fusionsprotein umfassend GAP1 und heterologe Aminosäuresequenzen
produziert wird. Solch ein Fusionsprotein kann einen Spaltort umfassen,
um die Trennung von GAP1 und der heterologen Sequenz anschließend an
die Translation zu vereinfachen. Zusätzlich zu der GAP1-Promotersequenz
stellt die vorliegende Erfindung ebenso Transkriptionsterminatorsequenzen
zur Verfügung,
die von dem 3'-nicht-kodierenden
Bereich des P. methanolica GAP1-Gens
abgeleitet sind. Eine konsense Transkriptionsterminierungssequenz
(Chen and Moore, Mol. Cell. Biol. 12:3470–3481, 1992) ist bei den Nukleotiden
2774 bis 2787 von SEQ ID Nr. 1 angeordnet. In der vorliegenden Erfindung
werden somit Transkriptionsterminatorgensegmente mit wenigstens
etwa 60 bp Länge
zur Verfügung
gestellt. Längere
Segmente, beispielsweise mit wenigstens 90 bp Länge oder mit wenigstens 200
bp Länge
werden oft verwendet werden. Diese Segmente umfassen die Terminierungssequenz,
die oben offenbart ist, und können
als ihren 5' Terminus
Nukleotid 2735 von SEQ ID Nr. 1 aufweisen. Fachleute werden jedoch
erkennen, daß das
Transskriptionsterminatorsegment, das in einem Expressionsvektor
zur Verfügung
gestellt wird, an seinem 5' Terminus
das TAA-Translationsterminierungscodon bei Nukleotid 2732–2734 von
SEQ ID Nr. 1 beinhalten kann, um die Einfügung von kodierenden Sequenzen
zu ermöglichen,
denen ein Terminierungscodon fehlt.
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Techniken
zum Manipulieren von clonierten DNA-Molekülen und zum Einfügen von
exogener DNA in eine Vielzahl von Wirtszellen sind im Stand der
Technik gut bekannt, und sind beispielsweise durch Sambrook et al.,
Molecular Cloning: A Laboratory Manual, 2nd ed., Cold Spring Harbor
Laboratory Press, Cold Spring Harbor, NY, 1989; Murray, ed., Gene
Transfer and Expression Protocols, Humana Press, Clifton, NJ, 1991; Glick
und Pasternak, Molecular Biotechnology: Principles and Applications
of Recombinant DNA, ASM Press, Washington, D.C., 1994; Ausubel et
al. (eds.), Short Protocols in Molecular Biology, 3rd edition, John
Wiley and Sons, Inc., NY, 1995; Wu et al., Methods in Gene Biotechnology,
CRC Press, New York 1997 bekannt. DNA-Vektoren, einschließlich Expressionsvektoren
enthalten gewöhnlich
einen auswählbaren
Marker und einen Ursprung der Replikation, die in einem bakteriellen
Wirt (z. B. E. coli) funktionieren, um die Replikation und die Amplifikation
des Vektors in einem prokaryontischen Wirt zu erlauben. Wenn gewünscht, können diese
prokaryontischen Elemente aus dem Vektor entfernt werden, bevor
er in einen alternativen Wirt eingefügt wird. Beispielsweise können solche
prokaryontischen Sequenzen durch Linearisierung des Vektors vor
dessen Einführung
in eine P. methanolica-Wirtszelle entfernt werden.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung werden Expressionsvektoren zur Verfügung gestellt,
die ein erstes DNA-Segment umfassen, das wenigstens einen Teil der
Sequenz aus SEQ ID Nr. 1 umfaßt,
das ein funktionaler Transkriptionspromoter ist, der operabel mit
einem zweiten DNA-Segment verbunden ist, das für ein Protein von Interesse
kodiert. Wenn es gewünscht
ist, das Protein von Interesse auszuscheiden, wird der Vektor weiterhin eine
Sekretionssignalsequenz umfassen, die operabel mit den ersten und
zweiten DNA-Segmenten verbunden ist. Die Sekretionssignalsequenz
kann die des Proteins von Interesse sein, oder kann von einem anderen
ausgeschiedenen Protein abgeleitet sein, vorzugsweise einem ausgeschiedenen
Hefeprotein. Eine solche bevorzugte Hefesekretionssignalsequenz
ist die S. cerevisiae-Alpha-Faktor-(MFα1)-Pre-Pro-Sequenz
(offenbart durch Kurjan et al., US-Patent Nr. 4,546,082 und Brake,
US-Patent Nr. 4,870,008.)
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In
anderen Ausführungsformen
der Erfindung werden Expressionsvektoren zur Verfügung gestellt,
die ein DNA-Segment
umfassen, das einen Teil von SEQ ID Nr. 1 umfaßt, der ein funktionaler Transkriptionspromoter
ist, der operabel mit einem zusätzlichen
DNA-Segment verbunden ist, das für
ein Protein von Interesse kodiert. In einer Ausführungsform werden die P. methanolica-GAP1-Promote- und Terminator-Sequenzen kombiniert
verwendet, wobei beide operabel mit einem DNA-Segment verbunden
sind, das für
ein Protein von Interesse innerhalb eines Expressionsvektors kodiert.
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Expressionsvektoren
der vorliegenden Erfindung umfassen weiterhin einen auswählbaren
Marker, um die Identifizierung und Selektion von P. methanolica-Zellen
zu erlauben, die den Vektor enthalten. Auswählbare Marker sorgen für einen
Wachstumsvorteil von Zellen, die sie enthalten. Die allgemeinen
Prinzipien der Auswahl sind in der Technik bekannt. Der auswählbare Marker
ist vorzugsweise ein P. methanolica-Gen. Gewöhnlich verwendete auswählbare Marker
sind Gene, die für
Enzyme kodieren, die für
die Synthese von Aminosäuren
oder Nukleotiden erforderlich sind. Zellen mit Mutationen in diesen
Genen können
in Medien. nicht wachsen, denen die spezifische Aminosäure oder
das spezifische Nukleotid fehlt, es sei denn, die Mutation wird durch
den auswählbaren
Marker komplementiert. Die Verwendung solcher "selektiver" Kulturmedien stellt die stabile Aufrechterhaltung
der heterologen DNA innerhalb der Wirtszelle sicher. Ein beispielhafter
auswählbarer Marker
dieses Typs für
die Verwendung in P. methanolica ist ein P. methanolica-ADE2-Gen,
welches für
Phosphoribosyl-5-aminoimidazolcarboxylase kodiert (AIRC; EC 4.1.1.21).
Siehe Raymond, US-Patent Nr. 5,736,383. Das ADE2-Gen erlaubt es
der Zelle, in der Abwesenheit von Adenin zu wachsen, wenn es in
eine ade2-Wirtszelle transformiert wird. Der kodierende Strang einer
repräsentativen
P. methanolica-ADE2-Gen-Sequenz ist in SEQ ID Nr. 2 gezeigt. Die
dargestellte Sequenz beinhaltet 1006 Nukleotide von einer 5' nicht-kodierenden
Sequenz und 442 Nukleotide einer 3' nicht-kodierenden Sequenz mit dem Initiierungs-ATG-Codon
bei den Nukleotiden 1007–1009.
In einer Ausführungsform
der Erfindung wird ein DNA-Segment
umfassend die Nukleotide 407–2851
als ein auswählbarer
Marker verwendet, auch wenn längere
oder kürzere
Segmente verwendet werden könnten,
solange wie der kodierende Teil operabel mit Promoter- und Terminator-Sequenzen
verbunden ist. Alternativ kann ein dominanter auswählbarer
Marker, welcher einen Wachstumsvorteil gegenüber Wildtyp-Zellen zur Verfügung stellt,
verwendet werden. Typische dominante auswählbare Marker sind Gene, die
Resistenz gegenüber
Antibiotika zur Verfügung
stellen, so wie Neomycin-artige Antibiotika (z. B. G418), Hygromycin
B, und Bleomycin/Phleomycin-artige Antibiotika (z. B. ZeocinTM; erhältlich
von der Invitrogen Corporation, San Diego, CA). Ein beispielhafter
dominanter auswählbarer Marker
für die
Verwendung in P. methanolica ist das Sh bla-Gen, welches die Aktivität von ZeocinTM inhibiert.
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Die
Verwendung von P. methanolica-Zellen als Wirt für die Herstellung von rekombinanten
Proteinen ist in den WIPO-Publikationen
WO 97/17450, WO 97/17451, WO 98/02536 und WO 98/02565; und US-Patenten
Nr. 5,716,808, 5,736,383, 5,854,039 und 5,888,768 offenbart. Expressionsvektoren
für die
Verwendung beim Transformieren von P. methanolica werden gewöhnlich als
doppelsträngige,
zirkuläre
Plasmide hergestellt, welche vorzugsweise vor der Transformierung
linearisiert werden. Um die Integration der DNA des Expressionsvektors
in das Wirtschromosom zu vereinfachen, kann das gesamte Expressionssegment
des Plasmids an beiden Enden durch Wirts-DNA-Sequenzen flankiert
sein (z. B. AUG1 3' Sequenzen).
Elektroporation wird verwendet, um die Einführung eines Plasmids, das DNA
enthält,
die für
ein Polypeptid von Interesse kodiert, in P. methanolica-Zellen zu erleichtern.
Es ist bevorzugt, P. methanolica-Zellen
durch Elektroporation unter Verwendung eines exponentiell abnehmenden,
gepulsten elektrischen Feldes mit einer Feldstärke von 2,5 bis 4,5 kV/cm,
vorzugsweise 3,75 kV/cm und mit einer Zeitkonstante (τ) von 1 bis
zu 40 Millisekunden, besonders bevorzugt etwa 20 Millisekunden zu
transformieren.
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Integrative
Transformanten werden für
die Verwendung bei Proteinproduktionsverfahren bevorzugt. Solche
Zellen können
ohne kontinuierlichen selektiven Druck propagiert werden, da DNA
selten aus dem Genom verloren wird. Die Integration von DNA in das
Wirtschromosom kann durch Southern-Blot-Analyse bestätigt werden.
Kurz gesagt, transformierte und nicht transformierte Wirts-DNA wird
mit Restriktionsendonukleasen verdaut, aufgetrennt durch Elektrophorese,
geblottet auf eine Trägermembran
und mit entsprechenden Wirts-DNA-Segmenten detektiert. Unterschiede
in den Fragmentmustern, die zwischen untransformierten und transformierten
Zellen gesehen werden, sind für
eine integrative Transformation indikativ. Restriktionsenzyme und
Sonden können
ausgewählt
werden, um transformierende DNA-Segmente unter den genomischen Fragmenten
zu identifizieren (z. B. Promoter, Terminator, heterologe DNA und
auswählbare
Markersequenzen).
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Unterschiede
der Expressionsniveaus von heterologen Proteinen können aus
solchen Faktoren wie dem Ort der Integration und der Copy-Number
der Expressionskassette unter den individuellen Isolaten resultieren.
Es ist daher vorteilhaft, eine Anzahl von Isolaten hinsichtlich
des Expressionsniveaus vor der Auswahl eines Produktionsstammes
zu screenen. Isolate, die ein hohes Expressionsniveau aufzeigen,
werden normalerweise mehrere Kopien der gewünschten Expressionskassette
enthalten. Eine Vielzahl von geeigneten Screenverfahren sind erhältlich.
Beispielsweise werden Transformantenkolonien auf Platten wachsen
gelassen, die mit Membranen (z. B. Nitrocellulose) überlagert
sind, die Protein binden. Proteine werden aus den Zellen durch Sekretion
oder folgend auf die Lysis freigesetzt und binden an die Membran.
Gebundenes Protein kann dann unter Verwendung von bekannten Verfahren
einem Assay, einschließlich
Immunoassays, unterzogen werden. Eine genauere Analyse der Expressionsniveaus
kann durch Kultivieren von Zellen in flüssigem Medium und durch Analyse
der entsprechenden Medien oder Zell-Lysate, wie angemessen, analysiert
werden. Verfahren zum Konzentrieren und zum Auf reinigen von Proteinen
aus Medien und Lysaten werden teilweise durch das Protein von Interesse
bestimmt. Solche Verfahren werden leicht durch den begabten Praktiker
ausgewählt
und ausgeführt.
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Zur
Produktion von ausgeschiedenen Proteinen können Wirtszellen mit funktionaler
Defizienz bei den vacuolären
Proteasen Proteinase A, für
welche das PEP4-Gen kodiert und Proteinase B, für welche das PRB1-Gen kodiert,
verwendet werden, um spurenhafte Proteolyse zu minimieren. Vacuoläre Proteasenaktivität (und daher
vacuolere Proteasendeffizienz) wird unter Verwendung von irgendeinem
der verschiedenen bekannten Assays gemessen, sowie diejenigen, die
für S.
cerevisiae entwickelt wurden und durch Jones, Methods Enzymol. 194:
428–453,
1991 offenbart sind. Ein solcher Assay ist der APNE-Overlay-Assay, welcher die
Aktivität
von Carboxypeptidase Y (CpY) detektiert. Siehe Wolf und Fink, J.
Bact. 123: 1150–1156,
1975. Da das Zymogen (pro)CpY durch Proteinase A und Proteinase
B aktiviert wird, ist der APNE-Assay indikativ für vacuoläre Proteasenaktivität im Allgemeinen.
Der APNE-Overlay-Assay detektiert die Carboxypeptidase Y-vermittelte Freisetzung
von β-naphthol
aus N-acetylphenylalanin-β-naphthyl-ester
(APNE), welches in der Bildung eines unlöslichen roten Farbstoffs durch
die Umsetzung des β-Naphthols
mit dem Diazoniumsalz Fast Garnet GBC resultiert. Zellen, die auf
den Assayplatten bei Raumtemperatur wachsen (z. B. YEPD-Platten) werden
mit 8 ml R×M überschichtet.
R×M wird
hergestellt durch Kombinieren von 0,175 g Agar, 17,5 ml H2O und 5 ml 1 M Tris-HCl pH 7,4, Behandeln
in der Mikrowelle, um den Agar zu Lösen, Abkühlen auf ungefähr 55°C, Hinzufügen von
2,5 mm frisch hergestellter APNE (2 mg/ml in Dimethylformamid) (Sigma
Chemical Co., St. Louis, MO), und direkt vor dem Assay 20 mg Fast
Garnet GBC-Salz (Sigma Chemical Co.). Der Überlagerung wird es erlaubt,
sich zu verfestigen und eine Farbentwicklung wird beobachtet. Wildtyp-Kolonien
sind rot, wohingegen CPY-Deletionsstämme weiß sind.
Carboxypeptidase-Y-Aktivität
kann ebenso durch den Well-Test detektiert werden, in welchem Zellen
in Wells einer Microtitertestplatte verteilt werden und in der Gegenwart von
N-Benzoyl-L-tyrosine-p-nitroanilid
(BTPNA) und Dimethylformamid inkubiert werden. Die Zellen werden durch
das Dimethylformamid permeabilisiert, und das CpY in den Zellen
spaltet die Amidbindung in dem BTPNA, um das gelbe Produkt p-Nitroanilin
zu ergeben. Assays für
CpY werden jegliche Mutation detektieren, die Proteaseaktivität reduziert,
solange, wie die Aktivität
schließlich
in der Reduktion der CpY-Aktivität
resultiert.
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P.
methanolica-Zellen werden in einem Medium kultiviert, das adäquate Kohlenstoff
quellen, Stickstoff und Spurennährstoffe
bei einer Temperatur von etwa 25°C
bis 35°C
enthält.
Flüssige
Kulturen werden mit ausreichender Belüftung durch konventionelle
Mittel, so wie Schütteln
der kleinen Flaschen oder durch Perlen der Fermentatoren zur Verfügung gestellt.
Ein geeignetes Kulturmedium für
P. methanolica ist YEPD (2% D-glucose, 2% BactoTM Peptone
(Difco Laboratories, Detroit, MI), 1% BactoTM Hefeextrakt
(Difco Laboratories), 0,004% Adenin, 0,006% L-leucin).
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Für Kulturen
im großen
Maßstab
können
ein oder zwei Kolonien eines P. methanolica-Stammes aus einer frischen
Agarplatte (z. B. YEPD-Agar) gepickt werden und in 250 ml von YEPD-Nährlösung suspendiert werden,
die in einer 2-Liter-Schikanenschüttelflasche
enthalten ist. Die Kultur wird für
16 bis zu 24 Stunden bei 30°C
und mit 250 rpm Schüttelgeschwindigkeit
wachsen gelassen. Ungefähr
50 bis 80 ml Inocolum werden pro Liter Ausgangsfermentorvolumen
verwendet (5 – 8%
v/v Inoculum).
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Ein
bevorzugtes Fermentationsmedium ist ein lösliches Medium umfassend Glukose
als Kohlenstoffquelle, anorganischen Ammoniak, Kalium, Phosphat,
Eisen und Zitronensäure.
Wie hierin verwendet ist ein "lösliches" Medium ein Medium,
das keine sichtbare Präzipitation
enthält.
Vorzugsweise fehlt dem Medium Phosphatglas (Natriumhexametaphosphat).
Ein bevorzugtes Medium wird in entionisiertem Wasser hergestellt und
enthält
kein Calciumsulfat. Als ein Minimalmedium ist bevorzugt, daß das Medium
keine Polypeptide oder Peptide, so wie Hefeextrakte enthält. Jedoch
kann Säure-hydroliniertes
Casein (z. B. Casaminosäuren
oder Amicase) zu dem Medium hinzugefügt werden, wenn gewünscht. Ein
illustratives Fermentationsmedium wird hergestellt durch Vermischen
der folgenden Verbindungen: (NH4)2SO4 (11,5 g/l),
K2HPO4 (2,6 g/l),
KH2PO4 (9,5 g/l),
FeSO4 · 7H2O (0,4 g/l) und Zitronensäure (1 g/l).
Nach dem Hinzufügen
von destilliertem entionisierten Wasser auf einen Liter wird die
Lösung
durch Autoklavieren sterilisiert, abgekühlt und dann mit den folgenden Zusätzen versetzt:
60% (w/v) Glukoselösung
(47,5 ml/l), 10× Spurenmetallösung (20,0
ml/l), 1 M MgSO4 (20,0 ml/l) und Vitaminstammlösung (2,0
ml/l). Die 10× Spurenmetallösung enthält FeSO4 · 7H2O (100 mM), CuSO4 · 5H2O (2 mM), ZnSO4 · 7H2O (8 mM), MnSO4 · H2O (8 mM), CoCl2 · 6H2O (2 mM), Na2MoO4 · H2O (1 mM), H3BO3 (8 mM), KI (0,5 mM), NiSO4 · 6H2O (1 mM), Thiamin (0,5 g/l) und Biotin (5,00
mg/l). Die Vitaminstammlösung
enthält
Inositol (47,00 g/l), Pantothensäure
(23,00 g/l), Pyrodoxin (1,20 g/l), Thiamin (5,00 g/l) und Biotin (0,10
g/l). Fachleute können
diese bestimmten Inhaltsstoffe und Mengen variieren. Beispielsweise
kann Ammoniumsulfat durch Ammoniumchlorid ersetzt werden, oder die
Menge an Ammoniumsulfat kann variiert werden, beispielsweise von
etwa 11 bis auf etwa 22 g/l.
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Nach
der Hinzufügung
von Spurenmetallen und Vitaminen wird der pH des Mediums typischerweise auf
4,5 durch die Hinzufügung
von 10%iger H3PO4 angepaßt. Im Allgemeinen
werden etwa 10 ml/l hinzugefügt, und
keine zusätzliche
Salzhinzufügung
ist erforderlich. Während
der Fermentation wird der pH durch die Hinzufügung von 5 N NH4OH
zwischen etwa 3,5 und etwa 5,5, oder etwa 4,0 bis etwa 5,0 behalten,
abhängig
von dem Protein, das hergestellt wird.
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Ein
illustrativer Fermentor ist ein BIOFLO 3000 Fermentorsystem (New
Brunswick Scientific Company, Inc. Edison, NJ). Dieses Fermentorsystem
kann entweder einen 6-Liter- oder einen 14-Liter-Fermentorkessel verwenden.
Fermentationen, die mit dem 6-Liter-Gefäß ausgeführt werden, werden mit drei
Litern Medium präpariert,
wohingegen Fermentationen, die mit dem 14-Liter-Gefäß ausgeführt werden,
mit sechs Litern Medium präpariert
werden. Die Fermenterkesseloperationstemperatur wird typischerweise
auf 30°C
für den
Verlauf der Fermentation eingestellt, auch wenn die Temperatur zwischen
27°C und
31°C abhängig von
dem expremierten Protein variieren kann. Die Fermentation wird in
einem Chargenmodus initiiert. Die Glukose, die initial vorhanden
ist, wird häufig
durch etwa 10 Stunden verstrichene Fermentationszeit (EFT) aufgebraucht,
zu welchem Zeitpunkt eine Glukosezufuhr initiiert werden kann, um
die Zellmasse zu erhöhen.
Eine illustrative Glukosezufuhr enthält 900 ml 60%ige (w/v) Glukose,
60 ml 50% (w/v) (NH4)2SO4, 60 ml einer 10× Spurenmetallösung und 30
ml 1 M MgSO4. Die P. methanolica-Fermentation
ist robust und erfordert hohes Rühren,
Belüftung
und Sauerstoffeinperlung, um die Prozentzahl der Sättigung
des gelösten
Sauerstoffs über
30% zu behalten. Die Prozentzahl an gelöstem Sauerstoff sollte nicht
unter 15% zur optimalen Expression und zum optimalen Wachstum fallen.
Die Biomasse erreicht typischerweise etwa 30 bis zu etwa 80 g Trockenzellgewicht
pro Liter bei 48 Stunden EFT.
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Proteine,
die gemäß der vorliegenden
Erfindung produziert werden, werden aus den Wirtszellen unter Verwendung
von konventionellen Verfahren zurückgewonnen. Wenn das Protein
intrazellulär
produziert wird, werden die Zellen geerntet (z. B. durch Zentrifugation)
und lysiert, um den cytoplasmatischen Gehalt freizusetzen. Lysisverfahren
beinhalten enzymatische und mechanische Zellzerstörung. Der
Rohextrakt wird dann gemäß bekannten
Verfahren fraktioniert, wobei die spezifischen Eigenheiten durch
das bestimmte Protein von Interesse bestimmt werden. Ausgeschiedene
Proteine werden aus dem behandelten Kulturmedium unter Verwendung
von Standardverfahren zurückgewonnen,
die ebenso für
das bestimmte Protein ausgewählt
werden. Siehe im Allgemeinen Scopes, Protein Purification Principles
and Practice, Springer-Verlag, New York, 1994.
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Die
Materialien und Verfahren der vorliegenden Erfindung können verwendet
werden, um Proteine zu produzieren, die in der Forschung, in der
Industrie oder in der Pharmazie von Interesse sind. Solche Proteine enthalten
Enzyme, sowie Lipasen, Cellulasen und Proteasen; Enzyminhibitoren,
einschließlich
Proteaseinhibitoren; Wachstumsfaktoren, so wie Plättchen-abgeteiteter-Wachstumsfaktor (PDGF),
Fibroblasten-Wachstumsfaktoren (FGF), epidermale Wachstumsfaktoren
(EGF), vaskuläre
Endothelial-Wachstumsfaktoren (VEGFs); Glutaminsäuredecarboxylase (GAD); Cytokine,
so wie Erythropoietin, Thrombopoietin, Kolonie-stimulierende Faktoren,
Interleukine und Interleukin-Antagonisten; Hormone, so wie Insulin,
Proinsutin, Leptin und Glucagon; und Rezeptoren, einschließlich Wachstumsfaktorrezeptoren,
welche in einer trunkierten Form ("lösliche
Rezeptoren") oder
als Fusionsproteine mit beispielsweise Sequenzen der konstanten
Bereiche des Immunoglobins expremiert werden. DNAs, die für diese
und andere Proteine kodieren, sind im Stand der Technik bekannt.
Siehe beispielsweise US-Patente
Nr. 4,889,919; 5,219,759; 4,868,119; 4,968,607; 4,599,311; 4,784,950;
5,792,850; 5,827,734; 4,703,008; 4,431,740 und 4,762,791 und WIPO-Veröffentlichungen
WO 95/21920 und WO 96/22308.
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Die
Materialien und Verfahren der vorliegenden Erfindung können verwendet
werden, um nicht-glykolisierte pharmazeutische Proteine herzustellen.
Hefezellen, einschließlich
P. methanolica-Zellen, produzieren Glykoproteine mit Kohlenhydratketten,
die sich von deren Säugetier-Gegenstücken unterscheiden.
Säugetierglykoproteine,
die in Hefezellen produziert werden, können somit als "fremd" angesehen werden,
wenn sie in ein Säugetier
eingefügt
werden, und können
beispielsweise unterschiedliche Pharmakokinetika aufzeigen, wie ihre
natürlich
glykolisierten Gegenstücke.
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Die
Erfindung wird weiterhin durch die folgenden, nicht limitierenden
Beispiele illustriert:
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BEISPIELE
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Beispiel 1
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Um
das P. methanolica GAP1-Gen zu clonieren, wurden Sense (ZC11, 356;
SEQ ID Nr. 3) und Antisense (ZC11, 357; SEQ ID Nr. 4) PCR-Primer
aus einem Alignment mit den kodierenden Bereichen der GAPDH-Gene
von Saccharomyces cerevisiae, Kluyveromyces lactis und der Maus
entworfen. Die Primer wurden dann verwendet, um P. methanolica genomische
DNA zu amplifizieren. Eine amplifizierte Sequenz, die 608 bp lang
war, wurde zurückgewonnen,
und es wurde gefunden, daß sie
78,1% Homologie mit der entsprechenden S. cerevisiae GAPDH-Gensequenz
aufweist.
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Eine
P. methanolica genomische Library wurde in dem Vektor pRS426 (Christianson
et al., Gene 110:119–122,
1992) konstruiert; ein Shuttlevektor umfassend 2μ und S. cerevisiae URA3 Sequenzen
erlaubt es, daß die
library in S. cerevisiae propagiert wurde. Genomische DNA wurde
aus dem Stamm CBS6515 gemäß Standardverfahren
präpariert.
Kurz gesagt, wurden Zellen über
Nacht in reichem Medium kultiviert, mit Zymolyase spheroplastiert
und mit SDS lysiert. DNA wurde aus dem Lysat mit Ethanol präzipitiert
und mit einer Phenol/Chloroformmischung extrahiert, dann mit Ammoniumazetat
und Ethanol präzipitiert.
Eine Gelelektrophorese der DNA-Präparation zeigte die Gegenwart
einer intakten hochmolekulargewichtigen DNA und bemerkenswerte Mengen
an RNA. Die DNA wurde teilweise mit Sau 3A durch Inkubieren der
DNA in der Gegenwart einer Verdünnungsserie
des Enzyms verdaut. Proben der Verdauung wurden durch Elektrophorese
analysiert, um die Größenverteilung
der Fragmente zu bestimmen. DNA, die zwischen 4 und 12 kb migrierte,
wurde aus dem Gel ausgeschnitten und aus der Gelscheibe extrahiert.
Die größenfraktionierte
DNA wurde dann in pRS426 legiert, das mit Bam HI verdaut wurde und
mit alkalischer Phosphatase behandelt wurde. Aliquots der Reaktionsmischung
wurden in E. coli MC1061-Zellen unter Verwendung eines Elektroporators
(Gene PulserTM, BioRad Laboratories; Hercules,
CA), wie durch den Hersteller empfohlen, elektroporiert.
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Die
Library wurde durch PCR unter Verwendung von Sense- (ZC11,733; SEQ ID
NO:5) und Antisense- (ZC11,734; SEQ ID No:6) Primern gescreent,
die aus dem sequenzierten Bereich des P. methanolica GAPDH Genfragmentes
entworfen worden sind. Die PCR Umsetzungsmischung wurde eine Minute
bei 94°C
inkubiert, gefolgt durch 34 Zyklen bei 94°C für eine Minute, 52°C für 45 Sekunden,
72°C für 2 Minuten;
und einem Terminierungszyklus von 94°C für eine Minute, 54°C für eine Minute
und 72°C
für 11
Minuten. Ausgehend von 43 Library Pools wurden positive Pools identifiziert
und in individuelle Kolonien eingeteilt. Eine einzelne Kolonie mit
einem pRS426 Plasmid enthaltend das P. methanolica GAPDH-Gen als
Insert wurde isoliert. Die Orientierung des GAPDH-Gens und die Länge der
5' und 3' flankierenden Sequenzen
in dem Insert wurden durch DNA-Sequenzieren
(SEQ ID NR.1) abgeleitet. Dieses Gen wurde GAP1 genannt.
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Ein
Plasmid enthaltend das GAP1-Gen, bezeichnet als pGAPDH, wurde als
ein E. coli Stamm MC1061 Transformant bei der American Type Culture
Collection, Manassas, VA gemäß dem Budapestfrieden
hinterlegt. Dem hinterlegten Stamm wurde die Bezeichnung PTA-3 und
das Hinterlegungsdatum vom 4. Mai 1999 zugewiesen.
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Beispiel 2
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Der
klonierte P. methanolica GAP1 Promoter wurde verwendet, um durch
Ersetzen des AUG1 Promoters in dem Vektor pCZR133 (offenbart in
US Patent Nr. 5,736,383) eine Expressionskassette zu konstruieren. Plasmid
pCZR133 umfaßt
den P. methanolica AUG1 Promoter und -Terminator, die einen multiplen
Cloningort flankieren und einen P. methanolica ADE2 auswählbaren
Marker. Der GAP1 Promoter (Nukleotide 810 bis 1724 von SEQ ID NR.1)
wurde durch PCR unter Verwendung von Primern amplifiziert, die einen
Not I Ort am 5' Ende
(SEQ ID Nr.7; ZC12, 586) und Eco RI und Bam HI Orte an dem 3' Ende (SEQ ID Nr.8;
ZC12,565) einführten.
Die Umsetzungsmischung wurde eine Minute bei 94°C inkubiert, gefolgt durch 34
Zyklen bei 94°C, eine
Minute, 52°C
eine Minute, 72°C
3 Minuten; und einen Terminierungszyklus von 94°C, eine Minute, 54°C 7 Minuten,
72°C, 23
Minuten. Der amplifizierte Promoter wurde dann in einen Phagemid-Vektor
(pBluescript®; Statagene,
La Jolla, CA) blunt-end-ligiert. Die Orientierung des Promoters
in dem Vektor wurde durch Restriktionsanalyse bestimmt. Der Promoter
wurde als ein Not I-Bam HI-Fragment isoliert. Plasmid pCRZ133 wurde mit Not
I und mit Bam HI verdaut, und der Verdau wurde auf einem Gel elektrophoretisch
behandelt. Zwei Fragmente, das Ade2/Terminierungsfragment und das
pUC-Fragment wurden zurückgewonnen.
Das pUC-Fragment war dephosphoryliert. Die zwei Vektorfragmente
und der Promoter wurden in einer dreiteiligen Ligation miteinander
verbunden. Das resultierende Plasmid wurde pBM/GAP (1)
genannt.
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Ein
zweiter Vektor, pTAP76 (2) wurde konstruiert. Dieser
Vektor umfaßt
den GAP1-Promotor, eine α-Faktor
Prepro-Sequenz, einen SmaI-Spaltort, den AUG1-Terminator, den ADE2
auswählbaren
Marker und eine AUG1 3' nicht-kodierende Sequenz,
die in ein pRS316 (Sikorski und Hieter, Genetics 122:19–27, 1989)-Gerüst kloniert
wurde. Der pTAP76-Vektor wird am dem SmaI-Ort linearisiert und mit
einem DNA-Fragment von Interesse und mit doppelsträngigen Rekombinationslinkern
in S. cerevisiae kombiniert, wobei das Fragment von Interesse mit
dem Vektor durch homologe Rekombination, wie durch Raymond et al.,
BioTechniques 26:134–141,
1999 offenbart ist, verbunden wird.
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Beispiel 3
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Die
Expression von heterologen Genen aus dem GAP1-Promotor wurde unter Verwendung von
LacZ und GFP (green fluorescent protein) Reportergenen getestet.
Diese Gene wurden als Eco RI-Bam HI-Fragmente hergestellt und wurden
individuell an Eco RI, Bam HI-verdauten pBM/GAP ligiert. Die resultierenden Plasmide
wurden in P. methanolica Wirtszellen transformiert, und die Zellen
wurden sowohl in Glucose- als auch in Methanol-Fermentationsbedingungen wachsen gelassen.
Beide Reportergene wurden unter beiden Bedingungen expremiert, was
zeigte, daß der
klonierte GAP1-Promotor verwendet werden kann, um konstitutiv heterologe
Gene in P. methanolica Zellen zu expremieren.
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Beispiel 4
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Um
einen P. methanolica Stamm zu generieren, der defizient für vacuoläre Proteasen
ist, wurden die PEP4 und PRB1 Gene identifiziert und unterbrochen.
PEP4 und PRB1 Sequenzen wurden durch PCR in Umsetzungsmischungen
enthaltend 100 pmol Primer-DNA, 1X-Puffer, wie zur Verfügung gestellt,
(Boehringer Mannheim, Indianapolis, IN), 250 μM dNTPs, 1–100 pmol Template-DNA und
einer Einheit Taq-Polymerase in einem Umsetzungsvolumen von 100 μl amplifiziert.
Die DNA wurde über
30 Zyklen bei 94°C,
30 Sekunden; 50°C,
60 Sekunden; und 72°C,
60 Sekunden amplifiziert.
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Unter
Verwendung eines Alignments von PEP4-Sequenzen abgeleitet von S.
cerevisiae (Ammerer et al. Mol. Cell. Biol. 6:2490–2499, 1986;
Woolford et al., Mol. Cell. Biol. 6:2500–2510, 1986) und P. pastoris (Gleeson
et al., U.S. Patent Nr. 5,324,660) wurden verschiedene Sense- und
Antisense-Primer entsprechend der konservierten Regionen entworfen.
Ein Primerset ZC9118 (SEQ ID Nr.9) und ZC9464 (SEQ ID No:10) produzierte
ein PCR-Produkt mit der erwarteten Größe aus der genomischen DNA,
und dieser Satz Primer wurde verwendet, um einen genomischen Klon
zu identifizieren, der der amplifizierten Region entsprach. DNA-Sequenzieren
eines Teils dieses genomischen Klons (gezeigt in SEQ ID Nr.11) ergab
einen offenen Leserahmen, der für
ein Polypeptid (SEQ ID Nr.12) kodierte, mit 70%iger Aminosäureidentität zu Proteinase
A von S. cerevisiae.
-
Primer
für die
Identifizierung von P. methonolica PRB1 wurden auf der Basis von
Alignments zwischen den PRB1- Genen
von S. cerevisiae (Moehle et al. Mol. Cell. Biol. 7:4390–4399),
P. pastoris (Gleeson et al., US Patent Nr. 5,324,660) und Kluyveromyces
lactis (Fleer et al., WIPO Publication WO 94/00579) entworfen. Ein
Primersatz, ZC9126 (SEQ ID Nr.13) und ZC9741 (SEQ ID Nr.14) amplifizierte
ein ca. 400 bp Fragment aus genomischer DNA (SEQ ID Nr.15). Dieses
Produkt wurde sequenziert, und es wurde gefunden, daß es für ein Polypeptid
(SEQ ID Nr.16) mit 70%iger Aminosäureidentität zu Proteinase B von S. cerevisiae
kodiert. Der PRB-Primersatz wurde dann verwendet, um einen genomischen
Klon zu identifizieren, der das P. methanolica PRB1-Gen umfaßt.
-
Deletionsmutanten
in den P. methanolica PEP4- und PRB1-Genen wurden unter Verwendung von erhältlichen
Restriktionsenzymorten generiert. Die klonierten Gene wurden restriktionsgemappt.
Das PEP4Δ-Allel
wurde durch des Deletieren eines Bereichs von ungefähr 500 bp
zwischen den BamHI und NcoI Orten und einschließlich der Nukleotide 1 bis
393 der Sequenz, die in SEQ ID Nr.11 gezeigt ist, kreiert. Das prb1Δ-Allel wurde
durch Deletieren eines Bereichs von ungefähr 1 kbp zwischen den NcoI-
und EcoRV-Orten und einschließlich
der Sequenz, die in SEQ ID Nr.15 gezeigt ist, generiert. Die klonierten
PEP4- und PRB1- Gene wurden in pCZR139 subkloniert, ein Phagemid-Vektor
(pBluescript® II
KS(+), Stratagene, La Jolla, CA) der ein 2,5 SpeI ADE2 Insert trug,
um Deletionen herzustellen. In dem Falle des PEP4-Gens wurde der
einzige BamHI-Ort in pCZR139 durch Verdau, Einfüllen und Religation eliminiert.
Der Vektor wurde dann durch Verdau mit EcoRI und HindIII linearisiert,
und ein ca. 4 kb EcoRI-HindIII Fragment, das das PEP4-Gen überspannte,
wurde in den linearisierten Vektor hinein ligiert, um Plasmid pCZR142
herzustellen. Eine ca. 500 bp Deletion wurde dann durch Verdau von
pCZR142 mit BamHI und NcoI, Einfüllen
der Enden und Religieren der DNA, um Plasmid pCZR143 zu produzieren,
produziert. Das PRBI-Gen (~5 kb XhoI-BamHI-Fragment) wurde in pCZR139 subkloniert
und ein internes EcoRV-NcoI-Fragment umfassend die Sequenz, die
in SEQ ID Nr.15 gezeigt ist, wurde deletiert, um Plasmid pCZR153
herzustellen.
-
Plasmid
pCZR143 wurde mit Asp718 linearisiert, was an einem einzigen Ort
schneidet. Das linearisierte Plasmid wurde in den P. methanolica
PMAD11 Stamm eingeführt
(ein ade2-Mutant generiert, wie in US Patent Nr. 5,736,383 offenbart).
Transformanten wurden auf ADE DS (Tabelle 1) wachsen gelassen, um Ade+-Transformanden zu identifizieren. Zwei
Klassen von weißen
Ade+-Transformanten
wurden analysiert. Eine Klasse entstand direkt aus der primären Transformationsplatte;
die zweite wurde erkennbar als schnell wachsende weiße Papillae
an den Rändern
von nicht stabilen, pinken transformierten Kolonien.
-
Tabelle 1
-
- ADE DS
0,056%-Ade-Trp-Thr Pulver
0,67 Hefestickstoffbase
ohne Aminosäuren
2%
D-Glucose
0,5% 200X Tryptophan, Threoninlösung
18,22% D-Sorbitol
- -Ade-Trp-Thr Pulver
Pulver hergestellt durch Komibinieren
von 3,0g Arginin, 5,0g Asparginsäure;
2,0g Histidin, 6,0g Isoleucin, 8,0g Leucin, 4,0g Lysin, 2,0g Methionin,
6,0g Phenylalanin, 5,0g Serin, 5,0g Tyrosin, 4,0g Uracil und 6,0g
Valin (alles L-Aminosäuren)
- 200X Tryptophan, Threoninlösung
3,0%
L-Threonin, 0,8% L-Tryptophan in H2O Vier
Platten, Hinzufügen
von 1,8% BactoTM Agar (Difco Laboratories)
-
Southern
blotting wurde verwendet, um Transformanten zu identifizieren, die
das gewünschte
homologe Integrationsereignis unterlaufen hatten. 100 μl Zellpaste
wurde von einer 24 bis 48 Stunden YEPD Platte abgeschabt und in
einem Milliliter Wasser gewaschen. Die gewaschenen Zellen wurden
in 400 μl
Spheroblastenpuffer (1,2 M Sorbitol, 10 mM Natriumcitrat, pH 7,5,
10 mM EDTR, 10 mM DTT, 1 mg/ml Zymolase 100T) präsuspendiert und bei 37°C 10 Minuten
inkubiert. 400 μl
1%iges SDS wurde hinzugefügt,
die Zellsuspension wurde bei Raumtemperatur gemischt, bis sie klar
war, 300 μl
5 M Kaliumacetat wurde untergemischt, und die Mischung wurde durch
Mikrozentrifugation für
5 Minuten geklärt.
740 μl des
geklärten
Lysats wurde mit einem gleichen Volumen an Phenol:Chloroform:Isoamylalkohol
(25:24:1) extrahiert, 600 μl
wurden in ein frisches Röhrchen
transferiert, 2 Volumen 100%iges Ethanol wurde hinzugefügt, und
die DNA wurde durch Mikrozentrifigation für 15 Minuten bei 4°C präzipiziert.
Das Pellet wurde in 50 μl
TE (10 mM Tris pH 8,0, 1 mM EDTA) enthaltend 100 μg/ml RNAse
A resuspendiert. 10 μl
DNA (ungefähr
100 ng) wurden in einem 100 μl
Gesamtvolumen mit entsprechenden Enzymen verdaut, mit 200 μl Ethanol
präzipitiert
und in 10 μl
DNA Ladepuffer resuspendiert. Die DNA wurde auf 0,7% Agarosegelen
aufgetrennt und auf Nylonmembranen (Nytran N+, Amersham
Corp., Arlington Heights, IL) in einem halbtrockenen Blottgerät (BioRad
Laboratories, Richmond, CA), wie durch den Hersteller empfohlen,
transferiert. Die transferierte DNA wurde denaturiert, neutralisiert und
mit der Membran mit UV-Licht, unter Verwendung eines Stratalinkers
(Stratagene, La Jolla, CA) quervernetzt. Um die Stämme mit
Tandemintegration bei PEP4 zu identifizieren, wurden zwei Sonden
verwendet. Eine war ein 1400 bp EcoRI-HindIII-Fragment von dem 3'-Ende des PEP4. Die
zweite war ein 2000 bp BamHI-EcoRI-Fragment von dem 5'-Ende des PEP4. Die
Fragmente wurden unter Verwendung von Chemiluminescense-Reagenzien
(ECLTM direct labelling kit; Amersham Corp.,
Arlington Heights, IL) detektiert.
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Parentale
Stämme,
die eine Tandemduplikation des Wild-Typs und der Deletionsallelen des Gens
enthielten, wurden in YEPD Nährlösung über Nacht
wachsen gelassen, um die Bildung von looped-out, Ade–-Stämmen zu
erlauben. Diese Zellen wurden dann in einer Dichte von 2000 bis
5000 Kolonien pro Platte auf Adenin-limitierte YEPD-Platten ausplattiert,
3 Tage lang bei, 30°C
und 3 Tage bei Raumtemperatur wachsen gelassen. Die Verschiebung
zur Raumtemperatur verstärkte
die Pigmentierung von seltenen, pinken Ade–-Kolonien.
Loop-out Stämme
wurden konsistent mit einer Häufigkeit
von ungefähr
einer pinken, Ade–-Kolonie pro 10000 gescreenten Kolonien
detektiert. Diese Stämme
wurden für
den Erhalt der Wild-Typ- oder der Mutanten-Gene durch Southern blotting
oder durch PCR unter Verwendung von Primern gescreent, die den Ort
der Deletion überspannten.
Ein ade2-11-pep4Δ-Stamm
wurde PMAD15 genannt.
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Das
PRB1-Gen wurde dann aus PMAD15 deletiert, im wesentlichen, wie oben
beschrieben durch Transformation mit Plasmid pCZR153. Die Blots
wurden mit einer Sonde unter Verwendung von PCR-hergestellten Sonden
für interne
Bereiche der PRB1 und ADE2 Gene behandelt. Die PRB1-Sonde wurde
durch Subklonieren eines 2,6 kb ClaI-SpeI-Fragmentes aus PRB1 in den Phagemid-Vektor
pBluescript® II
KS(+) gebildet, um pCZR150 zu produzieren, und durch Amplifizieren
der gewünschten
Region durch PCR unter Verwendung der Primer ZC447 (SEQ ID Nr.17)
und ZC976 (SEQ ID Nr.18). Die ADE2-Sonde wurde durch Amplifizieren
des ADE2-Gens in PCZR139 mit den Primern ZC9079 (SEQ ID Nr.19) und
ZC9080 (SEQ ID Nr.20) gebildet. Der resultierende ade2-11-pep4Δ-prb1Δ-Stamm wurde
PMAD16 genannt.
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Aus
dem vorangegangenen wird anerkannt werden, daß obwohl spezifische Ausführungsformen
der Erfindung hierin zum Zwecke der Illustration beschrieben worden
sind, verschiedene Modifikationen daran gemacht werden können, ohne
dabei vom Geist und Umfang der Erfindung abzuweichen. Dementsprechend
ist die Erfindung außer
durch die angehängten
Ansprüche
nicht limitiert.
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