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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Proteindisulfidisomerase, ein
Enzym, das die Bildung einer Proteinkonformation durch Katalyse
der Bildung von Disulfidbindungen in einem Protein unterstützt und
ein Gen hierfür.
Die vorliegende Erfindung betrifft unter den Proteindisulfidisomerasen
die Proteindisulfidisomerase, abstammend von einem Stamm einer methylotrophen
Hefe, einem Mikroorganismus, der aufgrund seiner hohen Expressionseffizienz
heterologer Gene und Sekretion der Expressionsprodukte für eine industrielle
Erzeugung wertvoller Proteine geeignet ist und ein Gen hierfür.
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Die
Proteindisulfidisomerase (PDI) ist ein Hauptprotein, das im Lumen
des endoplasmatischen Reticulums (hierin bezeichnet als ER) vorliegt
und wurde zunächst,
als mit einer Fähigkeit
versehen entdeckt, die eine oxidative Umfaltung einer reduzierten
RNase bewirkt (Goldberger, R. F. et al. (1963) J. Biol. Chem. 238:628-635).
Es wird angenommen, dass PDI ein Enzym ist, das die Bildung einer
stabilen Konformation durch Rekombination von Disulfidbindungen
sekretorischer Proteine katalysiert.
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Es
wurde darauf hingewiesen, dass die Rekombination von Disulfidbindungen
durch PDI wie auch eine Proteinfaltung durch die Peptidyl-prolyl-cis-trans-Isomerase
(PPI) ein die Geschwindigkeit begrenzender Schritt bei dem sekretorischen
Prozess von Proteinen ist, und zwar im Fall von heterologen Proteinen,
insbesondere sekretorischen Proteinen, die häufig Disulfidbindungen aufweisen
(Gething, M.J. und Sambrook, J. (1992) Nature 355:33-45). Es wurde
auch demonstriert, dass PDI die Faltung von Proteinen unterstützt, die aus
einer einzelnen Domäne
bestehen, wie z.B. der RNase und zwar auch in vitro (Jaenicke, R.
(1993) Curr. Opin. Struct. Biol. 3:104-102).
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Andererseits
wurden Stämme
von methylotrophen Hefen, da sie unter Verwendung von Methanol als einziger
Kohlenstoffquelle wachsen und hohe Zellerträge aufweisen, für die Produktion
von Materialien zur Verwendung in der synthetischen chemischen Industrie
verwendet, einschließlich
z.B. Aldehyden, wie Formaldehyd, Epoxiden, Methylethylketon und
Ameisensäure.
Es wurden Forschungen im Hinblick auf eine mögliche Verwendung dieser Zellen
per se als Proteinquelle durchgeführt und die Verwendung zur
Produktion von Zellkomponenten, wie Aminosäuren, Vitaminen und ähnlichem
und einiges wurde auch der praktischen Verwendung zugeführt. In
den letzten Jahren wurde außerdem
ein Expressionssystem heterologer Gene unter Verwendung von Stämmen methylotropher
Hefen als Wirt entwickelt und es wurde gezeigt, dass dieses System
eine höhere
Produktivität
als Saccharomyces-Hefen aufweist (japanische ungeprüfte Patentveröffentlichung
(Kokai) Nr. 5-344895).
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Ihre
Produktivität
ist insbesondere für
sekretorische Proteine hoch. Die Produktivität der Glucoamylase, abgeleitet
von filamentösen
Pilzen der Gattung Rhizopus betrug z.B. 3,4 g/l, was ungefähr 10-mal
höher ist
als die Produktivität
durch die Saccharomyces-Hefen (Sakai, Y., et al. (1996) Biochim.
Biophys. Acta 1308:81-87). Als Stämme methylotropher Hefen sind
z.B. Candida boidinii, Pichia pastoris, Hansenula polymorpha und ähnliche
bekannt.
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Wenn
heterologe Proteine durch sekretorische Produktion unter Verwendung
einer rekombinanten DNA-Technologie erzeugt werden nimmt man an,
dass die Effizienz der Sekretion durch Erhöhung der Geschwindigkeit der
Faltung der Proteine erhöht
wird. Basierend auf einer solchen Idee wurde ein Beispiel offenbart,
worin die sezernierte menschliche Albuminmenge um durchschnittlich
60 % durch Koexpression eines menschlichen PDI-Gens mit dem gewünschten
Gen in einer Saccharomyces-Hefe erhöht war (japanische ungeprüfte Patentveröffentlichung
(Kokai) Nr. 6-38771, korrespondierend zu EP-A-0909841).
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Die
Bildung oder der Austausch von Disulfidbindungen, die für eine richtige
Faltung von Proteinen notwendig sind, benötigt eine Umgebung, die hierfür geeignet
ist. Zu diesem Zweck weisen eukaryontische Zellen intrazelluläre Kompartimente
auf, wie z.B. das ER oder den Golgi-Apparat, usw. Während sie
durch diese Kompartimente passieren, werden die sekretorischen Proteine
einer geeigneten Faltung oder einer Addition von Zuckerketten ausgesetzt
und dann aus der Zelle durch eine Exocytose sezerniert. Viele sekretorische
Proteine von eukaryontischem Ursprung weisen intramolekulare Disulfidbindungen
auf und die Bildung und der Austausch dieser Disulfidbindungen,
die im ER stattfinden, sind für
die Bildung der Proteinkonformation und ihre Sekretion essentiell.
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Dementsprechend
muss die PDI, die Reaktionen zur Bildung und/oder dem Austausch
von Disulfidbindungen katalysiert im ER lokalisiert sein oder dort
bleiben. Zu diesem Zweck hat die PDI an ihrem C-terminalen Ende
eine einzigartige Aminosäuresequenz,
die ER-Rückhaltesignalsequenz
genannt wird. Als ER-Rückhaltesignalsequenzen
sind Lys-Asp-Glu-Leu (SEQ ID NO: 2) für Tiere und His-Asp-Glu-Leu
(SEQ ID NO: 3) für
Saccharomyces-Hefen bekannt. Wenn das menschliche PDI-Gen wie oben
beschrieben in einer Saccharomyces-Hefe exprimiert wird, funktioniert
die ER-Rückhaltesignalsequenz
des menschlichen PDI nicht vollständig, was vermutlich auf eine
nicht geeignete Lokalisierung der PDI im ER zurückzuführen war. So wurde angenommen,
dass selbst das hoch exprimierte PDI-Gen nicht zu einer Verstärkung der
PDI-Aktivität führte entsprechend
der Expression im ER und dementsprechend die Erhöhung der sezernierten Menge
des koexprimierten sekretorischen Proteins bei einem Wert von 60
% verblieb.
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Damit
eine PDI, die in einem Stamm einer methylotrophen Hefe exprimiert
wird ihre Funktionen vollständig
ausüben
kann, wird es bevorzugt PDI, abstammend von einem Stamm einer methylotrophen
Hefe zu verwenden. Der Grund, warum der Stamm einer methylotrophen
Hefe eine hohe Fähigkeit
für eine
Sekretion von Proteinen aufweist, wie oben beschrieben, ist derjenige,
der die Rekombination der Disulfidbindungen durch die PDI, wobei
es sich um den geschwindigkeitsbegrenzenden Schritt des Proteinsekretionsverfahrens handelt,
effizient stattfindet und dass die von dem Stamm einer methylotrophen
Hefe abgeleitete PDI eine höhere
spezifische Aktivität
aufweist, als eine PDI, die von anderen Quellen abstammt oder eine
höhere
Aktivität im
ER aufweist. Die PDI des Stamms der methylotrophen Hefe oder ein
Gen dafür
waren jedoch unbekannt. Dementsprechend wurden keine Untersuchungen
im Hinblick auf eine Erhöhung
der Produktivität
im Expressionssystem eines Stamms einer methylotrophen Hefe unter
Verwendung der obigen PDI oder des Gens dafür durchgeführt.
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Die
Erfinder haben intensive Studien zum Klonieren des PDI-Gens durchgeführt, das
von einem Stamm einer methylotrophen Hefe getragen wird, um die
Nucleotidsequenz dafür
aufzuklären
und die Eigenschaften der PDI des Stamms der methylotrophen Hefe
darzustellen. So war es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung
das PDI-Gen bereitzustellen, abstammend von einem Stamm methylotropher
Hefen, um eine sekretorische Produktion heterologer Gene durch einen
Stamm einer methylotrophen Hefe in effizienterer Weise bewirken
zu können.
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Um
die oben erwähnte
Aufgabe zu erreichen, haben die Erfinder ein DNA-Fragment erhalten,
amplifiziert durch PCR, unter Verwendung eines Oligonucleotids,
synthetisiert basierend auf einer Aminosäuresequenz des konservierten
Bereichs, der in der aktiven Stelle der PDI vorliegt, als Primer.
Durch das Kolonie-Hybridisierungsverfahren unter Verwendung dieses
amplifizierten DNA-Fragments als Sonde, haben die Erfinder das PDI-Gen
eines Stamms der methylotrophen Hefe Candida boidinii kloniert und
die Nucleotidsequenz des Gens demonstriert wie auch die Aminosäuresequenz
der PDI. Weiterhin haben die Erfinder durch Koexpression des Peroxidasegens,
abgeleitet von einem filamentösen
Pilz in dem Stamm der methylotrophen Hefe, transformiert mit dem
PDI-Gen, die sezernierte Menge der Peroxidase erfolgreich um ungefähr das 10-fache erhöht und die
vorliegende Erfindung bewirkt.
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So
stellt die vorliegende Erfindung Proteine wie in den Ansprüchen definiert
bereit, mit einer Proteindisulfidisomerasereaktivität. Die vorliegende
Erfindung stellt auch ein Gen bereit, kodierend die PDI, einen Vektor,
umfassend das Gen und einen Wirt, transformiert mit dem Vektor,
wie auch ein Verfahren für
eine Sekretion des gewünschten
Proteins in großen
Mengen, durch Koexpression des Gens für das gewünschte Protein in dem transformierten
Hefewirt.
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KURZE ERKLÄRUNG DER
ZEICHNUNGEN
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1 ist
eine Abbildung, die eine Restriktionsenzmykarte des 6,2 kb-DNA-Fragments
darstellt, enthaltend das PDI1-Gen von Candida boidinii, die Region,
für die
die Nucleotidsequenz bestimmt wurde und die Position und Richtung
des PDI1-Gens.
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2 ist
eine Abbildung, die das Ergebnis einer Southern-Hybridisierung darstellt,
demonstrierend die Gegenwart des PDI-Gens in C. boidinii.
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3(a) ist eine Abbildung, die die Konstruktion
des Expressionsvektors pNPO3 des ARP-Gens darstellt und (b) ist
eine Abbildung, die die Konstruktion des Expressionsvektors pNRPD
des PDI-Gens darstellt.
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4 ist
eine Abbildung, die das Verfahren zur Konstruktion des Expressionsvektors
pNRPD für
das PDI1-Gen darstellt.
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5 ist
ein schematisches Diagramm, das den Zustand darstellt, worin das
ARP-Gen in die genomische DNA des BPO17-Stamms integriert wurde und eine Abbildung,
die das Ergebnis einer Southern-Hybridisierung darstellt, die dies
bestätigt.
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6 ist
ein schematisches Diagramm, das den Zustand darstellt, worin das
PDI1-Gen in die genomische DNA des BPP1-Stamms integriert wurde und eine Abbildung,
die das Ergebnis einer Southern-Hybridisierung darstellt, die dies
bestätigt.
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7 ist
eine Abbildung, die das Ergebnis einer Northern-Analyse darstellt,
worin die Menge des exprimierten PDI1-Gens analysiert wurde.
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8 ist
eine Abbildung, die die ARP-Aktivität in der Kulturflüssigkeit
von jedem kultivierten BPO17-Stamm, BPP1-stamm und BUL-Stamm darstellt.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG
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Die
vorliegende Erfindung wird nun im Detail unten erklärt.
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Zunächst wurde
die Sequenz Cys-Gly-His-Cys, die in den PDI's von einer Vielzahl von Quellen als
aktives Zentrum der Austauschreaktion von Disulfidbindungen konserviert
ist an zwei Stellen in der Aminosäuresequenz der PDI angetroffen,
die von Saccharomyces cerevisiae abstammt. Basierend auf der Aminosäuresequenz
der PDI von S. cerevisiae, umfassend diese Sequenz, wurden verschiedene
Primer für
die PCR unter Referenz auf die Häufigkeit
der Verwendung von Kodons von dem Stamm der methylotrophen Hefe
entworfen. Unter Verwendung dieser Primer wurden PCR-Reaktionen
unter Verwendung der genomischen DNA des Stamms der methylotrophen
Hefe als Matrize durchgeführt
und die Aminosäuresequenz,
abgeleitet von der Nucleotidsequenz für das PCR-Reaktionsprodukt
das so erhalten wurde, wurde als analog zu der Aminosäuresequenz
der PDI von S. cerevisiae bestätigt.
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Die
genomische DNA eines Stamm einer methylotrophen Hefe wird vollständig mit
verschiedenen Restriktionsenzymen verdaut und auf einer Agarosegelelektrophorese
fraktioniert. Unter Verwendung der oben erwähnten PCR-Produkte als Sonde
wird eine Southern-Hybridisierung durchgeführt, um das Restriktionsenzym
anzutreffen, das das kleinste DNA-Fragment ergibt, das die gesamte
Region des PDI-Gens enthält.
Unter Verwendung der genomischen DNA des Stamms der methylotrophen
Hefe, der vollständig
mit dem Restriktionsenzym verdaut wurde, wird eine genomische Bibliothek
erzeugt, die dann einer Kolonie-Hybridisierung unter Verwendung
des oben erwähnten
PCR-Produkts als Sonde unterzogen wird um Klone zu selektieren,
die das PDI-Gen aufweisen.
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Ein
Plasmid wird aus dem selektierten Klon extrahiert und einer Southern-Hybridisierung
unterzogen um zu bestätigen,
dass das Plasmid die Sequenz des oben erwähnten PCR-Produkts enthält. Weiterhin
wird eine Restriktionskarte der inserierten Fragmente dieses Plasmids
erzeugt und basierend hierauf wird ein Subklonieren durchgeführt, um
das kleinste DNA-Fragment, enthaltend das PDI-Gen, zu erhalten.
Die Nucleotidsequenz des erhaltenen DNA-Fragments wird bestimmt
und die Aminosäuresequenz
der PDI, abgeleitet von dem Stamm einer methylotrophen Hefe wird
analysiert.
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Das
so erhaltene von dem Stamm der methylotrophen Hefe abgeleitete PDI-Gen
kann hoch in dem Stamm der methylotrophen Hefe zur Herstellung der
PDI exprimiert werden. Als Expressionsvektor für das PDI-Gen können bekannte
Vektoren verwendet werden und als Expressionsvektor für den Stamm
der methylotrophen Hefe Candida boidinii können pNOTe1 oder pTRex, wie
beschrieben in der japanischen ungeprüften Patentveröffentlichung
(Kokai) Nr. 5-344895, verwendet werden. Als Transformationsverfahren
für den
Stamm der methylotrophen Hefe und Verfahren zum Erhalt eines Transformanten,
worin ein Fremdgen in die chromosomale DNA integriert wurde, kann
ein bekanntes Verfahren (Sakai, Y. et al. (1991), J. Bacteriol. 173:7458-7463)
verwendet werden. Weiterhin kann die sezernierte Menge des gewünschten
sekretorischen Proteins durch Koexpression des PDI-Gens, abstammend
von dem Stamm der methylotrophen Hefe mit dem Gen des gewünschten
sekretorischen Proteins in dem Stamm der methylotrophen Hefe erhöht werden.
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Obwohl
die PDI, abgeleitet von dem Stamm der methylotrophen Hefe die ER-Rückhaltesignalsequenz Arg-Asp-Glu-Leu
(SEQ ID NO: 9) aufweist, die sich unterscheidet von His-Asp-Glu-Leu
(SEQ ID NO: 3), abgeleitet von einer Saccharomyces-Hefe, gibt es
keine Zweifel, dass die Zellen von C. boidinii die erstere Sequenz
erkennen, die ihre eigene ist und die PDI wird durch das ER zurückgehalten,
um ihre Funktion voll zu erfüllen.
Als für
die Expression der PDI verwendete Expressionsvektoren können diejenigen
verwendet werden, worin auxotrophe Marker, wie die oben erwähnten pNOTe1
und pTRex durch die Gene ersetzt wurden, die sich von denjenigen
unterscheiden, die für
den Expressionsvektor des gewünschten
Proteins verwendet wurden. Weiterhin wird eine Transformation durch
das oben beschriebene Verfahren möglich, indem dem Wirtsstamm
der methylotrophen Hefe eine Auxotrophie verliehen wird, korrespondierend
zu den beiden Markern des Expressionsvektors. Als Verfahren zur
Verleihung einer Auxotrophie an den Stamm einer methylotrophen Hefe
kann ein bekanntes Verfahren verwendet werden (Sakai, Y. et al.
(1991), J. Bacteriol. 173:7458-7463).
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BEISPIELE
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Die
Erfindung wird besser unter Bezugnahme auf die folgenden Beispiele
verstanden werden; diese Beispiele sollen jedoch die Erfindung illustrieren
und nicht als den Umfang der Erfindung begrenzend konstruiert werden.
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BEISPIEL 1
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Von
Candida boidinii Stamm S2 (Tani, Y., et al. (1985) Agric. Biol.
Chem. 49:2699-2706) wurde das PDI-Gen erhalten und seine Nucleotidsequenz
wurde bestimmt. Nebenbei gesagt wurde dieser Stamm als Candida boidinii
SAM1958 bezeichnet und als internationale Hinterlegung gemäß Budapester
Vertrag am 25.02.1992 beim National Institute of Bioscience and
Human-Technology,
Agency of Industrial Science and Technology, MITI, 1-3, Higashi
1-chome, Tsukuba-shi, Ibaraki, 305, Japan, unter der Hinterlegungsnummer FERM
BP-3766 hinterlegt.
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(1) Amplifikation durch
PCR
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Zwei
Sequenzen wurden als Aminosäuresequenzen
in der PDI von S. cerevisiae bemerkt, unter Bezug auf Cys-Gly-His-Cys
(SEQ ID NO: 4), eine Sequenz, die in der PDI von verschiedenem Ursprung
als aktives Zentrum der Disulfidbindungs-Austauschreaktion konserviert ist:
Pro-Trp-Cys-Gly-His-Cys-Lys
(SEQ ID NO: 5) (Aminsäuren
Nr. 59 bis 65 der Aminosäuresequenz
der PDI einer Saccharomyces-Hefe),
Tyr-Ala-Pro-Trp-Cys-Gly-His
(SEQ ID NO: 6) (Aminosäuren
Nr. 402 bis 408 der Aminosäuresequenz
der PDI einer Saccharomyces-Hefe).
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Unter
Bezugnahme auf die Frequenz der C. boidinii Kodons wurde ein Oligonucleotid
mit der folgenden Nucleotidsequenz, korrespondierend zu der Aminosäuresequenz,
synthetisiert:
D.h. als Sinnprimer wurde die folgende 5'-CCGGAATTC CCT(A)
TGG TGT(C) GGT(A) CAT(C) TGT(C) AA-3' (SEQ ID NO: 7),
und als Antisinnprimer
die folgende 5'-CGCGGATCC
TG A(T)CC A(G)CA CCA A(T)GG A(G/T)GC A(G)T-3' (SEQ ID NO: 8)
synthetisiert.
Diese Oligonucleotide weisen an ihrem 5'-Ende die Sequenz auf, die EcoRI bzw.
BamHI erkennt. Sie sind außerdem
so entworfen, dass eine EcoRI-Stelle am 5'-Ende und eine BamHI-Stelle am 3'-Ende der DNA-Fragmente,
amplifiziert durch diese beiden Primer, gebildet wird.
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Wenn
die PCR-Reaktion unter Verwendung genomischer DNA von C. boidinii
als Matrize und den obigen beiden Oligonucleotiden als Primer durchgeführt wurde,
wurde ein amplifiziertes DNA-Fragment
mit ungefähr
1 kb beobachtet. Das amplifizierte Fragment wurde gewonnen und ein
DNA-Fragment mit ungefähr
250 bp, erhalten durch Verdau des Fragments mit einem Restriktionsenzym
EcoRI wurde in den EcoRI-verdauten pBluescript II SK+ inseriert.
Die Analyse der Nucleotidsequenz des inserierten Fragments ergab
eine Nucleotidsequenz, die einer Aminosäuresequenz mit hoher Homologie
zu der Aminosäuresequenz
der PDI von S. cerevisiae kodierte und daher wurde geschlossen,
dass dieses DNA-Fragment
ein Teil des PDI-Gens von C. boidinii war.
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(2) Southern-Hybridisierungsanalyse
der genomischen DNA
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Genomische
DNA wurde aus Bakterienzellen von dem Candida boidinii Stamm S2
isoliert. Als Isolationsverfahren für die DNA wird ein Verfahren
von Cryer (Cryer, D.R. et al. (1975) Meth. Cell. Biol. 12: 39-44) erwähnt. Die
genomische DNA des Candida boidinii Stamms S2 wurde mit verschiedenen
Restriktionsenzymen gespalten und dann auf einem 0,7%igen Agarosegel
durch Elektrophorese aufgetrennt. Die aufgetrennte DNA wurde auf
eine Nylonmembran übertragen
und dort immobilisiert (hergestellt von Amersham). Ein 250 bp-DNA-Fragment, enthaltend
das oben erwähnte
PDI-Gen wurde mit 32P markiert, wobei das Random-Primer-Kit (hergestellt
von Amersham) verwendet wurde.
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Das
markierte DNA-Fragment wurde zu einer 5 × SSC – 1 % SDS – 1 × Denhardt-Lösung zugefügt, um eine
Hybridisierungslösung
herzustellen. Diese Hybridisierungslösung wurde der DNA-immobilisierten
Nylonmembran zugefügt
und in einer Plastiktasche verkapselt. Nachdem die verkapselte Plastiktasche
16 Stunden bei 65°C
inkubiert worden war, wurde die Nylonmembran aus der Plastiktasche
entfernt und in einer 2 × SSC – 0,1 %igen
SDS-Lösung bei
Raumtemperatur gewaschen. Darauf folgend wurde die Nylonmembran
in einer 0,2 × SSC – 0,1 %
SDS-Lösung
inkubiert und nach Ersatz der Lösung
durch eine neue wurde die Inkubation bei 65°C für 30 Minuten wiederholt. Nach
einem Waschen der Membran in 2 × SSC
wurde sie luftgetrocknet und einer Autoradiografie unterzogen. Als
kleinstes DNA-Fragment, das mit der oben erwähnten 250 bp-Sonde hybridisierte,
wurde ein XbaI-Fragment mit ungefähr 6,2 kb angetroffen, wie
in 2 dargestellt.
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(3) Klonierung des PDI-Gens
durch Kolonie-Hybridisierung
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Die
genomische DNA des Candida boidinii Stamms S2 wurde vollständig mit
einem Restriktionsenzym XbaI verdaut und durch eine 0,7 %ige Agarosegelelektrophorese
fraktioniert. Die Agarose bei ungefähr 6,2 kb wurde ausgeschnitten
und das DNA-Fragment unter Verwendung einer DNA-Zelle (hergestellt
von Daiichi Kagaku) wiedergewonnen. Die gewonnene DNA wurde in XbaI-verdauten
pBluescript II SK+ inseriert und der Escherichia
coli Stamm JM109 wurde transformiert, um die genomische Bibliothek
des Candida boidinii Stamms S2 herzustellen.
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Die
Bibliothek wurde durch Kolonie-Hybridisierung unter Verwendung des
oben erwähnten
250 bp-DNA-Fragments als Sonde zum Erhalt positiver Klone einem
Screening unterzogen. Die Hybridisierungsbedingungen waren dieselben
wie diejenigen für
die oben erwähnte
Southern-Hybridisierung. Das Plasmid wurde aus den positiven Klonen
gewonnen, um eine Restriktionsenzymkarte der inserierten DNA-Fragmente zu
erzeugen. Die so erzeugte Restriktionsenzymkarte ist in 1 dargestellt.
Es wurde ein Subklonieren basierend auf der Restriktionsenzymkarte
durchgeführt
und das DNA-Fragment, enthaltend das PDI-Gen, wurde auf ungefähr 2 kb
eingegrenzt (auf der linken Seite in 1), und
erstreckte sich von XbaI zu SalI.
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(4) Bestimmung der Nucleotidsequenz
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Die
Nucleotidsequenz des obigen DNA-Fragments mit ungefähr 2 kb
von XbaI bis SalI wurde bestimmt. Das DNA-Fragment wurde in den
Phagen M13 in beide Richtungen kloniert, um jede der doppelsträngigen DNA's (RF) herzustellen.
Diese doppelsträngigen
DNA's ließ man mit
Escherichia coli Exonuclease II reagieren, um eine doppelsträngige DNA
herzustellen, worin eine Deletion in einer Richtung eingeführt worden war.
Ein Herstellungsverfahren für
ein Plasmid mit einer Ein-Richtungsdeletionsinsertion unter Verwendung von
Exonuclease III wurde im Detail auf den Seiten 289 bis 305 in "Zoku Seikagaku Jikken
Kouza (Sequel to the Series of Biochemistry Experiments), Bd. 1,
Idenshi Kenkyuuhou (Methods for Studying Genes) II" beschrieben.
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Jede
der doppelsträngigen
DNA's, worin die
Deletion in einer Richtung inseriert wurde, erhalten durch das obige
Verfahren, wurde in den E. coli Stamm JM109 transformiert, um einen
Phagenklon herzustellen, worin die Deletion in einer Richtung inseriert
war. Von jedem Phagenklon wurde eine doppelsträngige DNA hergestellt, für die der
Grad der Deletion durch das Spaltungsmuster durch Restriktionsenzyme
untersucht wurde und dann wurden einzelsträngige Phagen-DNA's aus geeigneten
Klonen hergestellt. Unter Verwendung dieser einzelsträngigen Phagen-DNA's als Matrize wurde
die Nucleotidsequenz durch das Dideoxyverfahren (Sanger, F. et al.
(1977) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 74:5463) bestimmt. Durch Ligation
der Nucleotidsequenz von jedem Klon wurde die Nucleotidsequenz von
2,0 kb, sich erstreckend von der XbaI-Stelle bis direkt vor der SalI-Stelle
in 2 bestimmt.
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SEQ
ID NO: 1 zeigt die Nucleotidsequenz und die Aminosäuresequenz
der von der Nucleotidsequenz abgeleiteten PDI. Die PDI von C. boidinii
besteht demnach aus 531 Aminosäuren,
kodiert durch die Nucleotidsequenz von Base Nr. 367 bis 1959 der
Nucleotidsequenz, wie dargestellt in SEQ ID NO: 1 und wurde als PDI1-Gen
bezeichnet. Die Aminosäuresequenz
von PDI1 hat eine Homologie von 45 % zu der PDI, die von S. cerevisiae
abstammt und 22 % zu der menschlichen PDI. Wenn analoge Aminosäuren mitbetrachtet
wurden, betrug die Homologie 64 % zu der PDI von S. cerevisiae und
49 % zu der menschlichen PDI.
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Die
Sequenz, die in der PDI von verschiedenem Ursprung als aktives Zentrum
der Disulfidbindungs-Austauschreaktion der PDI konserviert wurde,
d.h., Cys-Gly-His-Cys (SEQ ID NO: 4) fand sich an zwei Stellen:
die Aminosäuresequenz
von Aminosäuren
61 bis 64 und die von Aminsäuren
408 bis 411 der Aminosäuresequenz
von SEQ ID NO: 1. Weiterhin war die ER-Rückhaltesignalsequenz,
die am C-Ende vorlag, Arg-Asp-Glu-Leu (SEQ ID NO: 9), was sich von
der PDI von S. cerevisiae, His-Asp-Glu-Leu
(SEQ ID NO: 3) oder Lys-Asp-Glu-Leu (SEQ ID NO: 2), die in der PDI
von Säugern
weit verbreitet auftritt, unterschied.
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Das
Maß der
Aktivität
der Proteindisulfidisomerase kann durch Untersuchung der beschleunigenden Wirkung
auf die Wiederanordnung einer in Unordnung gebrachten Ribonuclease
A (RNase A) durchgeführt werden,
die durch ein Verfahren umfassend eine Reduktion, Denaturierung
und Reoxidation hergestellt wurde. Der Grad der Wiederanordnung
der Ribonuclease A wird unter Verwendung des Grads der Erholung
der enzymatischen Aktivität
als Index quantifiziert (japanische ungeprüfte Patentveröffentlichung
(Kokai) Nr. 6-38771).
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Durch
Messung der PDI-Aktivität
durch das oben erwähnte
Verfahren wurde bestätigt,
dass der Stamm des methylotrophen Hefetransformanten, enthaltend
das obige DNA-Fragment, eine höhere
Proteindisulfidisomeraseaktivität
aufwies als der nicht-transformierte Stamm der methylotrophen Hefe
als Kontrolle, wie dargestellt in 1.
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BEISPIEL 2
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SEKRETION
DES GEWÜNSCHTEN
HETEROLOGEN PROTEINS
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Es
wurde bestätigt,
dass die sezernierte ARP-Menge durch Koexpression des PDI1-Gens,
abstammend von dem Stamm der methylotrophen Hefe C. boidinii und
des Peroxidasegens (ARP), abgeleitet von dem filamentösen Pilz
Arthromyces ramosus erhöht
ist. pNOTe1 wurde als Expressionsvektor verwendet und der ARP-Expressionsvektor
pNOTe1ARP wurde in der japanischen ungeprüften Patentveröffentlichung
(Kokai) Nr. 5-344895 offenbart. Durch Austausch des auxotrophen
Markers (URA3) von pNOTe1 gegen das Leu2-Gen, abgeleitet von C.
boidinii kann ein Expressionsvektor mit einem auxotrophen Marker
erzeugt werden, der sich von pNOTe1 unterscheidet. Es ist auch möglich eine
Transformation durch die beiden oben beschriebenen Expressionsvektoren
zu bewirken, indem dem Stamm der methylotrophen Hefe eine Auxotrophee, korrespondierend
zu den Markern dieser zwei Expressionsvektoren verliehen wird. Als
Verfahren zur Verleihung einer Auxotrophie an den Stamm einer methylotrophen
Hefe kann ein bekanntes Verfahren (Sakai, Y. et al. (1991) J. Bacteriol.
173:7458-7463) verwendet werden.
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(1) Konstruktion von Expressionsvektoren
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Ein
1,1 kb-EcoRI-DNA-Fragment, enthaltend das ARP-Gen, wurde aus dem
Plasmid pNOTe1ARP ausgeschnitten und dann in die NotI-Stelle von
pNOTe1 inseriert, um das Plasmid pNPO3, wie dargestellt in 3(a) zu erzeugen.
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Zum
Zweck der Expression des PDI1-Gens wurde ein Expressionsvektor,
der das LEU2-Gen als auxotrophen Marker enthielt, und die ribosomale
DNA (rDNA) von C. boidinii als Rekombinationsstelle bei einem Verfahren,
wie dargestellt in 4, erzeugt. Zunächst wurde
pNOTe1 mit EcoRI und HindIII gespalten und dann wurde ein 2,0 kb-DNA-Fragment,
enthaltend den Promotor und Terminator des Alkoholoxidasegens (AOD1)
von C. boidinii ausgeschnitten und in die EcoRI-HindIII-Stelle von
pUC19 inseriert, um das Plasmid pNOT46 zu erzeugen. Ein DNA-Fragment,
enthaltend rDNA, die von C. boidinii abstammte, wurde durch das PCR-Verfahren
erhalten und wurde dann in die HindIII-Stelle von pNOT46 inseriert,
um pNOT46R zu erzeugen. Das Plasmid pCLEU321 (Sakai, Y. et al. (1992)
J. Bacteriol. 174:5988-5993), enthaltend das LEU2-Gen von C. boidinii
wurde mit EcoRI verdaut und ein DNA-Fragment, enthaltend ein 3,2
kb-LEU2-Gen, wurde mit glatten Enden versehen. Nachdem das mit glatten
Enden versehene 3,2 kb-DNA-Fragment mit NdeI verdaut worden war,
wurde es in das mit glatten Enden versehene Plasmid pNOT46R zur
Erzeugung von pNL1 inseriert.
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Um
die obigen Expressionsvektoren zu integrieren, wurde eine NotI-Stelle
an beiden Enden des PDI-Gens durch das PCR-Verfahren erzeugt. Als Sinn-Primer wurde
5'-ATAAGAATGCGGCCGCAAAATGARGTTAACTAATTTCAAA-3' (SEQ ID NO: 10)
und
als Antisinn-Primer wurde
5'-ATAAGAATGCGGCCGCTTATAATTCATCACGAACATCA-3' (SEQ ID NO: 11)
synthetisiert. Am 5'-Ende
dieser beiden Oligonucleotide gab es eine Sequenz, die von NotI
erkannt wurde, so dass eine NotI-Stelle direkt vor dem Initiationskodon
und direkt nach dem Terminationskodon des PDI1-Gens in einem DNA-Fragment, amplifiziert
unter Verwendung dieser Primer, eingeführt werden kann. Unter Verwendung
der genomischen DNA von C. boidinii als Matrize und der obigen beiden
Primer als Primer, wurde eine PCR-Reaktion durchgeführt und
das amplifizierte 1,6 kb-DNA-Fragment wurde mit NotI verdaut, was
in die NotI-Stelle
des Plasmids pBluescript II SK+ inseriert
wurde, um pSKPD zu erzeugen. Ein durch Verdau von pSKPD mit NotI
erhaltenes 1,6 kb-DNA-Fragment wurde in die NotI-Stelle des obigen
pNL1 inseriert, um pNRPD zu erzeugen, wie dargestellt in 3(b).
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(2) Erzeugung einer transformierten
Hefe
-
Unter
Verwendung der beiden oben in (1) erwähnten Expressionsvektoren wurde
ein Transformant des Stammes der methylotrophen Hefe C. boidinii
erzeugt. Der als Wirt verwendete bakterielle Stamm ist C. boidinii
BUL (ura3, leu2), worin das LEU2-Gen des C. boidinii Stamms TK62
(ura3) (offenbart in der japanischen ungeprüften Patentveröffentlichung
(Kokai) Nr. 5-344895) zerstört
wurde.
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Das
LEU2-Gen von C. boidinii wurde von Sakai et al. (Sakai, Y. et al.
(1992) J. Bacteriol 174:5988-5993) offenbart. Das Transformationsverfahren
von C. boidinii wurde in der japanischen ungeprüften Patentveröffentlichung
(Kokai) Nr. 5-344895 offenbart.
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Zunächst wurde
ein Transformant des ARP-Gens erzeugt. Nachdem der ARP-Expressionsvektor pNPO3
durch Verdau mit BamHI linearisiert wurde, wurde der C. boidinii
Stamm BUL (ura3, leu2) transformiert und die Transformanten wurden
unter Verwendung von Ura3+ selektiert. Wie in 5A) und
B) dargestellt, war in einem der selektierten Transformanten, dem
BP017-Stamm die gesamte Region von pNPO3, enthaltend das ARP-Gen,
in die ura3-Stelle durch homologe Rekombination der ura3-Stelle
auf der chromosomalen DNA des Wirts-Hefe-BUL-Stamms und der URA3-Stelle im Expressionsvektor
pNPO3 integriert. Dies wurde durch die Tatsache bestätigt, dass,
wie in 5C) dargestellt, bei der Verwendung
einer Sonde eines 3,3 kb-BamHI-SalI-DNA-Fragments durchgeführten Southern-Hybridisierung,
das die gesamte Region des URA3-Gens enthielt, nachdem die genomische
DNA des Wirts-BUL-Stamms und des Transformanten BPO17-Stamms mit
BglII verdaut worden waren, eine 5,5 kb-hybridisierende Bande in
dem BUL-Stamm und eine 14,4 kb-hybridisierende Bande in dem BPO17-Stamm
beobachtet wurden.
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Als
nächstes
wurde unter Verwendung des Wirts C. boidinii Stamms BPO17 (leu2),
der mit dem oben erwähnten
ARP-Gen transformiert worden war, ein Transformant des PDI1-Gens
erzeugt. Nachdem der PDI1-Expressionsvektor pNRPD durch Verdau mit
ApaI linearisiert worden war, wurde der BPO17 (leu2) -Stramm transformiert
und der BPP1-Stamm wurde nach Selektion mit Leu+ erhalten. In dem
BPP1-Stamm wurde, wie dargestellt in 6A),
B) die gesamte Region von pNRPD, enthaltend das PDI1-Gen, in die
rDNA-Stelle durch homologe Rekombination der rDNA-Stelle auf der
chromosomalen DNA der Wirts-Hefe BPO17-Stamm und der rDNA-Stelle
im Expressionsvektor pNPO3 integriert. Die Integration des PDI1-Gens in die chromosomale
DNA wurde durch die Tatsache bestätigt, dass, wie dargestellt
in 6C), bei der Southern-Hybridisierung,
durchgeführt
unter Verwendung einer Sonde eines 1,6 kb-DNR-Fragments, enthaltend
das PDI1-Gen, erhalten durch Verdau von pSKPD mit NotI, nachdem
die genomische DNA des BUL-Stamms, des Wirts-BPO17-Stamms und des
Transformanten BPP1-Stamms mit HindIII verdaut worden waren, eine
Bande, abstammend von der Region, enthaltend ein 12,6 kb inneres
PDI1-Gen von dem BUL-Stamm und dem BPO17-Stamm und eine 6,1 kb-Bande,
abstammend von dem Expressionsvektor pNRPD zusätzlich zu der obigen 12,6 kb-Bande
von dem BPP1-Stamm beobachtet wurden.
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(3) Analyse der Transformanten
-
Es
wurde mRNA von dem BPO17-stamm extrahiert, transformiert mit dem
ARP-Gen, dem BPP1-Stamm, transformiert mit dem ARP-Gen und dem PDI1-Gen
und dem BUL-Stamm, der als Wirt verwendet wurde, und die exprimierte
Menge des PDI1-Gens wurde durch Northern-Hybridisierung untersucht.
Von den erhaltenen Bakterienzellen aus den obigen drei Stämmen, kultiviert
für 48
Stunden bei 30°C
in dem YM-Medium mit Methanol als einziger Kohlenstoffquelle (Sakai,
Y. et al. (1981) J. Gen. Microbiol. 123:365-396), wurde Gesamt-DNA
durch ISOGEN (hergestellt von Nihon Gene K.K.) extrahiert und unter
Verwendung des BIOMAG mRNA-Reinigungskits (hergestellt von PerSeptive
Diagnostics) gereinigt. Die gereinigte mRNA wurde einer 1,1%igen
Agarosegelelektrophorese (enthaltend 20 mM MOPS-Puffer, 1 mM EDTA,
2,2 M Formamid) unterzogen und dann auf die Nylonmembran geblottet.
Unter denselben Bedingungen wie bei der Southern-Hybridisierung
in Beispiel 1 wurde die Hybridisierung durchgeführt. Die für die Hybridisierung verwendete
Sonde war ein 1,6 kb-NotI-DNA-Fragment,
abstammend von dem oben erwähnten
pSKPD.
-
Wie
in 7 dargestellt, wurde eine starke Expression des
PDI1-Gens in dem BPP1-Stamm beobachtet, der mit dem PDI1-Gen transformiert
war und eine schwache Expression von wahrscheinlich dem inneren PDI1-Gen
wurde bei dem BUL-Stamm und dem BPO17-Stamm beobachtet.
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Die
obigen drei Bakterienstämme
wurden in dem YM-Medium, enthaltend Methanol als einzige Kohlenstoffquelle
bei 30°C
48 Stunden kultiviert und dann wurde die PDI-Aktivität in den
Bakterienzellen gemessen. Die geernteten Zellen wurden in 50 mM
Kaliumphosphatpuffer, pH 7,5, suspendiert und in ein 2 ml Eppendorf-Röhrchen übertragen,
wozu ein gleiches Volumen Zirkoniumkügelchen (Durchmesser 0,5 mm)
zugefügt
wurde. Ein kräftiges
Rühren
des Röhrchens
für 30
Sekunden unter Verwendung des Beads Beader (Modell 3110BYX, Biospec
Products) gefolgt von einem Kühlen
auf Eis für
30 Sekunden wurde 6-mal wiederholt. Die aufgebrochenen Zellen wurden
bei 4°C
und 16.000 × g
5 Minuten zentrifugiert und dann wurde die enzymatische Aktivität des Überstands
gemessen.
-
Die
Messung der PDI-Aktivität
wurde gemäß dem Verfahren
von Hillson et al. (Hillson, D.A. et al. (1984) Methods Enzymol.
107:281-294) durchgeführt.
So enthält
1 ml der endgültigen
Reaktionsmischung 50 mM Kaliumphosphatpuffer, pH 7,5, 500 μg in Unordnung
gebrachte RNase und 0,01 mM Dithiothreitol. Nach einer Inkubation
der Reaktionsmischung für
10 Minuten wurden 10 μl
als Probe genommen, wozu 3 ml des TKM-Puffers (50 mM Tris-HCl, pH
7,5, 25 mM KCl, 5 mM MgCl), enthaltend 0,25 mg Hefe-RNA zugefügt wurden
und dann wurde die RNase-Aktivität
durch Messung der Absorption bei 260 nm in einer UV-Küvette bei 30°C für 2 Minuten
bestimmt. Eine Einheit der enzymatischen Aktivität wurde als die Menge des Enzyms
definiert, die die Absorption bei 260 nm pro Minute erhöht.
-
Wie
in Tabelle 1 dargestellt, war die PDI-Aktivität in den Bakterienzellen in
dem BPP1-Stamm, transformiert mit dem PDI-Gen, höher als in dem BPO17-Stamm,
transformiert nur mit dem ARP-Gen oder dem BUL-Stamm, der als Wirt
verwendet wurde, und zwar um einen Faktor von 9 oder mehr. TABELLE
1
- * Die Niveaus von BUL und BPO17 lagen unterhalb
der Nachweisgrenze
-
(4) Sekretorische Expression
von ARP
-
Der
mit dem ARP-Gen transformierte BPO17-Stamm, der mit sowohl dem ARP-Gen
als auch dem PDI1-Gen transformierte BPP1-Stamm und der als Wirt verwendete BUL-Stamm
wurden in dem YM-Medium, enthaltend
Methanol als einzige Kohlenstoffquelle, kultiviert und die ARP-Aktivität in der
Kulturflüssigkeit
wurde verglichen. Wie in 8 dargestellt, erreichte die
ARP-Aktivität
in der Kulturflüssigkeit
des BPP1-Stamms, koexprimiert mit dem ARP-Gen und dem PDI1-Gen ein
Maximum von 0,024 U/ml nach 84 Stunden Kultivierung. Bei dem BPO17-Stamm,
worin nur das ARP-Gen exprimiert wurde, erreichte die ARP-Aktivität in der
Kulturflüssigkeit
ein Maximum von 0,002 U/ml nach 84 Stunden Kultivierung, während keine
ARP-Aktivität
in der Kulturflüssigkeit
beobachtete wurde, worin der BUL-Stamm als Wirt verwendet wurde.
Das Ergebnis zeigte, dass die Koexpression des PDI1-Gens und des
ARP-Gens die sezernierte Menge an ARP um ungefähr das 10-fache erhöhte.
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Die
vorliegende Erfindung ermöglicht
es, das PDI-Gen des Stamms einer methylotrophen Hefe zu erhalten
und das PDI-Enzym
durch Expression des Gens in großen Mengen unter Verwendung
dieses Stamms einer methylotrophen Hefe zu erhalten. Weiterhin wurde
es durch Koexpression des Gens mit dem Gen eines gewünschten
sekretorischen Proteins in dem Stamm der methylotrophen Hefe möglich, die
Menge, die von dem gewünschten
Protein erzeugt wird, drastisch zu erhöhen.
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Merke:
Die Erfindung, wie in den Ansprüchen
definiert, erstreckt sich auf Mutanten oder modifizierte Formen
der Nucleotidsequenz und Proteinsequenz von SEQ ID NO: 1, vorausgesetzt,
dass sie mit einer Proteindisulfidisomeraseaktivität assoziiert
sind, die mindestens die Fähigkeit
zur Katalyse einer Bildung/eines Austausches von Proteindisulfidbindungen
und eine Lokalisierung im ER beinhaltet.
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Ähnlich,
betrifft sie die Verwendung von Vektoren, enthaltend solche Mutanten
(modifizierte Sequenzen) zur Transformation von Wirten, um ihre
PDI-Aktivität
insbesondere zur Expression eines rekombinanten (heterologen) Proteins
zu erhöhen. SEQUENZPROTOKOLL
SEQUENZPROTOKOLL