DE62191C - Verfahren zur Darstellung von Sulfosäuren rother basischer Naphtalinfarbstoffe - Google Patents

Verfahren zur Darstellung von Sulfosäuren rother basischer Naphtalinfarbstoffe

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DE62191C
DE62191C DENDAT62191D DE62191DA DE62191C DE 62191 C DE62191 C DE 62191C DE NDAT62191 D DENDAT62191 D DE NDAT62191D DE 62191D A DE62191D A DE 62191DA DE 62191 C DE62191 C DE 62191C
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Badische Anilin and Sodafabrik AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09BORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
    • C09B19/00Oxazine dyes

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
In Anspruch 4. des Patentes Nr. 45370 ist eine leicht lösliche Sulfosäure des in Anspruch 1. desselben Patentes genannten rothen basischen Naphtalinfarbstoffes beschrieben. Diese Sulfosäure geht bei 12- bis 18 stündigem Kochen mit etwa der 15 fachen Menge einer Schwefelsäure von 75 pCt. 5 O4 H2 in einen gelbrothen Farbstoff über. Der so erhaltene schwer lösliche Farbstoff kann nach dem Abkühlen der Reactionsmasse durch Zusatz von Eiswasser gefällt und nach dem Auswaschen der Schwefelsäure sowie etwa unveränderten Ausgangsmaterials geprefst und in trockener Form erhalten werden.
Dieser gelbrothe Farbstoff ist Gegenstand des Patentes Nr. 56843. Durch Verschmelzen desselben mit Anilin und salzsaurem Anilin erhält man eine ,neue, auch in heifsem Wasser schwer lösliche Sulfosäure eines basischen Farbstoffes, welche wiederum das Ausgangsmaterial für die Darstellung leichter löslicher Sulfosäuren bildet. Diese Körper sind als Sulfosäuren des Phenylrosindulins anzusehen, die leichter löslichen sind werthvolle Farbstoffe, welche Wolle in saurem Bade bläulichroth färben; dieselben sind Gegenstand des Patentes Nr. 58197.
Es hat sich nun gezeigt, dafs beim Verschmelzen des oben genannten gelbrothen Farbstoffes mit gewissen Homologen des Anilins ebenfalls schwer lösliche Sulfosäuren entstehen, welche bei weiterem Sulfuriren neue Farbstoffe geben. Diese Farbstoffe unterscheiden sich von den aus der Anilinschmelze hervorgegangenen durch eine wesentlich andere Nuance, zeigen im übrigen jedoch dieselben vorzüglichen Färbeeigenschaften; sie sind als Homologe der oben genannten Sulfosäuren des Phenylrosindulins anzusehen. Die Untersuchungen erstrecken sich bis jetzt auf die vermittelst o-Toluidin und m-Xylidin erhaltenen Farbstoffe, welche beide einen bedeutend gelberen Farbenton zeigen, als die mit Anilin erhaltenen.
Der Einflufs, welchen die Anwendung der Homologen des Anilins in diesem Falle ausübt, ist um so überraschender, als sowohl die Angaben der Literatur über p-Tolylrosindulin und Iso-p-tolylrosindulin (Ann. Bd. 256, S. 242 ff.), wie die Färbungen, welche die Sulfosäuren der beim Verschmelzen von Benzol-azo-o-tolyl-anaphtylamin und von Benzol-azo - ρ- tolyl- anaphtylamin mit Anilin und salzsaurem Anilin entstehenden »Isotolylrosinduline« geben, in Bezug auf die Nuance eine vollkommene Uebereinstimmung der Sulfosäuren des Phenylrosindulins, zum mindesten mit den Homologen der Tolylreihe erwarten liefsen.
Im Nachfolgenden wird die aus der Schmelze mit o-Toluidin hervorgehende schwer lösliche Sulfosäure als Sulfosäure o. T. A., ferner die durch Einwirkung von concentrirter Schwefelsäure auf diesen Körper erhaltene höhere Sulfosäure als Sulfosäure o. T. B., endlich die durch
Einwirkung von rauchender Säure entstehende leicht lösliche Sulfosäure als Sulfosä'ure o. T. C. bezeichnet. Die Producte aus der m-Xylidinschmelze werden dementsprechend Sulfosä'ure
m. X. A., Sulfosäure m. X. B. und Sulfosäure m. X. C. benannt.
Zur Uebersicht diene die nachstehende Tabelle:
Leicht lösliche Sulfosäure des Phenylrosindulins (Patent Nr. 45370, Patent-Anspruch 4.)
Gelbrother Farbstoff. (Patent Nr. 56843)
Anilinschmelze
Patent Nr. 58197
ο - Toluidinschmelze vorliegendes Patent
Sulfos. A, Sulfos. B, Sulfos. C.
Sulfos. o. T. A, Sulfos. o. T. B, Sulfos. o. T. C.
m - Xylidinschmelze
vorliegendes Patent
Sulfos. m.X. A, Sulfos. m. X. B, Sulfos. m. X. C.
Beispiele für die Darstellung:
Sulfosäure o. T. A.
10 kg des oben genannten gelbrothen Farbstoffes, erhalten durch Kochen der im Patent Nr. 45370, Patent-Anspruch 4. genannten leicht löslichen Sulfosäure mit Schwefelsäure von 75 pCt. (S O4 H2J, werden mit 30 kg o-Toluidin und ι ο kg o-Toluidinchlorhydrat etwa 1 5 Stunden bei 150 bis 1700C. verschmolzen.
Den Fortgang der Schmelze prüft man vermittelst der von Zeit zu Zeit gezogenen Proben, welche mit verdünnter Salzsäure angerührt, ausgewaschen und nach dem Uebersättigen mit verdünnter Natronlauge aufgekocht werden; nach dem Abkühlen bringt man einige Tropfen der filtrirten Lösung auf Filtrirpapier und betupft den äufseren rothen Rand mit etwa 25 procentiger Salzsäure; ein Gelbwerden der mit der Säure benetzten Stelle zeigt die Anwesenheit noch unveränderten gelbrothen Farbstoffes an.
Man fährt mit dem Erhitzen der Schmelze fort, bis eine Abnahme an diesem gelbrothen Farbstoff nicht mehr zu erkennen ist.
Die Schmelze wird hierauf mit Salzsäure übersättigt und mit etwa 600 1 Wasser verdünnt. Das ausgeschiedene Rohproduct wird von der Lösung des salzsauren ο - Toluidins getrennt und durch Waschen mit warmem Wasser vollständig vom Toluidinsalz befreit. Zur weiteren Reinigung löst man dasselbe kochend in 800 1 Wasser unter Zusatz von 28 kg Natronlauge 400 B. und läfst erkalten; das Natronsalz der Sulfosäure scheidet sich hierbei als weiche, allmälig erstarrende Masse aus. Dasselbe wird nach dem Abtrennen der Mutterlauge nochmals in 800 1 Wasser kochend gelöst und durch Zusatz von 28 kg Natronlauge 400 B. und Abkühlen der Lösung wiederum abgeschieden.
Diese Reinigung wird fortgesetzt, bis die kalte alkalische Mutterlauge bei Anwendung der oben angegebenen Probe ein Vorhandensein von gelbrothem Farbstoff nicht mehr erkennen läfst, bis diese mit Salzsäure also nicht mehr gelb wird, sondern roth bleibt.
Zur Ueberführung des Natronsalzes in die freie Sulfosäure fällt man die heifse wässerige Lösung desselben mit Salzsäure. Die sich krystallinisch abscheidende Sulfosäure ist auch in heifsem Wasser sehr wenig löslich; sie wird nach dem Auswaschen mit Wasser auf dem Filter gesammelt, geprefst und getrocknet.
Die oben angegebenen Verhältnisse können nach jeder Richtung variirt werden, ohne dafs das Endresultat wesentlich beeinfmfst wird. Im Allgemeinen bewirkt eine Vermehrung der Menge des ο-Toluidins eine Verlangsamung, ein gröfserer Zusatz von o-Toluidinchlorhydrat eine Beschleunigung der Reaction; in letzterem Sinne macht sich auch die Erhöhung der Temperatur bis etwa 1900 C. geltend.
Sulfosäure o. T. B.
ίο kg der nach obigen Angaben erhaltenen Sulfosäure o. T. A. werden in 50 kg Schwefelsäure von 67 ° B. unter Kühlung eingerührt; hierauf erhitzt man unter beständigem Rühren 3 Stunden im Wasserbad bezw. so lange, bis eine Probe des Sulfurirungsgemisches, mit etwa der zehnfachen Menge Wasser aufgekocht, vollständig in Lösung geht. Die Sulfurirungsmasse wird dann in 800 1 Eiswasser eingetragen, wobei die in kalter, verdünnter Schwefelsäure schwer lösliche Sulfosäure B sich ausscheidet; man filtrirt, rührt den Rückstand mit Wasser an, neutralisirt mit Kalkmilch, kocht auf, setzt das Filtrat mit Soda um und dampft zur Trockne ein. Das Kalk- und Natronsalz dieser Sulfosäure sind in Wasser leicht löslich, Salzsäure fällt die freie Sulfosäure auch aus verdünnten Lösungen dieser Salze aus; dieselbe färbt Wolle in saurem Bade mit bedeutend gelberer Nuance, als die Disulfosäure des Patentes Nr. 45370.
Die Bildung der Sulfosäure findet auch bei Temperaturen unter ioo° statt; Temperaturerhöhung über ioo° scheint eine weitergehende Sulfurirung nicht zu veranlassen.
Sulfosäure o. T. C.
ι ο kg der Sulfosäure o. T. A. oder der Sulfosäure o. T. B. werden unter Kühlung in 60 kg rauchende Schwefelsäure von 23 pCt. S O3 eingerührt; man erhitzt hierauf im Wasserbad, bis eine Probe des Sulfurirungsgemisches in 10 Theilen kalten Wassers sich leicht löst, worauf man dasselbe mit Wasser verdünnt und in bekannter Weise in das Kalk- und Natronsalz überführt. Die Sulfosäure ist in kaltem Wasser sehr leicht löslich, sie färbt eine noch gelbere Nuance als die Sulfosäure o. T. B.
Die Menge der rauchenden Säure kann verringert werden, ohne dafs das Resultat im wesentlichen beeinflufst wird, da das geringere Quantum des Sulfurirungsmittels durch längeres Erhitzen ausgeglichen werden kann; ebenso kann man auch bei niederer Temperatur den angegebenen Löslichkeitsgrad erreichen, indem man mit gröfserer Menge rauchender Säure arbeitet oder das Erwärmen genügend lange fortsetzt.
Verwendet man m - Xylidin an Stelle von o-Toluidin, so erhält man in der Schmelze, welche in Rücksicht auf die geringere Reactionsfähigkeit des Xylidins besser auf 170 bis 1900 C. bei sonst gleichen Verhältnissen . erhitzt wird, eine Farbstoffsulfosäure, deren Natronsalz sich in mehreren Beziehungen von dem des o-Toluidinfarbstoffes charakteristisch unterscheidet. So ist dasselbe selbst in kochendem alkalischen Wasser fast unlöslich und schmilzt dabei nicht zusammen.
Die freie Sulfosäure m. X. A., wie die durch Einwirkung von concentrirter Schwefelsäure bezw. rauchender Säure daraus erhaltenen Sulfosäuren m. X. B. und m. X. C. stimmen in ihren Eigenschaften im wesentlichen, so namentlich in den Farbentönen mit den entsprechenden Sulfosäuren des ο-Toluidinfarbstoffes überein.

Claims (3)

Patent-Ansprüche:
1. Verfahren zur Darstellung von Sulfosäuren rother basischer Naphtalinfarbstoffe, welche auch in heifsem Wasser schwer löslich sind
— Sulfosäure o. T. A. - und Sulfosäure m. X. A. —, darin bestehend, dafs man den im Patent Nr. 56843 beschriebenen gelbrothen Farbstoff mit o-Toluidin und salzsaurem o-Toluidin bezw. m-Xylidin und salzsaurem m-Xylidin statt des nach Anspruch 1. des Haupt-Patentes zu verwendenden Anilins und salzsauren Anilins verschmilzt, bis eine Abnahme an diesem gelbrothen Farbstoff nicht mehr zu erkennen ist.
2. Verfahren zur Darstellung von Sulfosäuren rother basischer Naphtalinfarbstoffe, welche in kaltem Wasser schwer, in heifsem Wasser leicht löslich sind — Sulfosäure o. T. B. und Sulfosäure m. X. B. —, darin bestehend, dafs man die nach dem in Patent-Anspruch 1. angegebenen Verfahren dargestellte Sulfosäure o. T. A. bezw. m. X. A. mit concentrirter Schwefelsäure im Wasserbad erhitzt, bis eine Probe des Sulfurirungsgemisches, mit etwa der 10 fachen Menge Wassers aufgekocht, sich vollständig löst.
3. Verfahren zur Darstellung von Sulfosäuren rother basischer Naphtalinfarbstoffe, welche schon in kaltem WTasser leicht löslich sind
— Sulfosäure o. T. C. und Sulfosäure m. X. C. —, darin bestehend, dafs man die
, . nach dem in Patent-Anspruch 1. angegebenen Verfahren erhaltene Sulfosäure o. T. A. bezw. m. X. A. — oder die nach dem Verfahren des Patent-Anspruches 2. erhaltene Sulfosäure o. T. B. bezw. m. X. B. mit rauchender Schwefelsäure oder ähnlichen, durch ihren Anhydridgehalt wirkenden Sulfurirungsmitteln im Wasserbad erhitzt, bis eine Probe des Sulfurirungsgemisches sich in der zehnfachen Menge kalten Wassers leicht löst.
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