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Verfahren zur Herstellung von Dihalogenanthrachinonmono-«-carbonsäuten
In der Patentschrift 255 121 ist ein Verfahren zur Herstellung der 5 # 8-Dichlorantlirachinon-i-carbonsäure
beschrieben, das darin besteht, daß man Antlirachinon-u-carbonsäure in Schwefelsäuremonohydrat
chloriert. Hierbei entstehen jedoch neben dem 5 # 8-Dichlorprodukt auch andere Chlorverbindungen,
die durch ein Reinigungsverfahren von dem 5 # 8-Dichlorprodukt getrennt werden müssen.
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Es wurde nun gefunden, daß man die 5 # 8-Dichloranthracliinon-i-carbonsäure
in einheitlicher Form und in besserer Ausbeute als nach dem bekannten Verfahren
und weiterhin beliebige andere einheitliche Dihalogenmono-u-carbonsäuren, die teilweise
nur schwer oder überhaupt nicht zugänglich waren, leicht herstellen kann, wenn man
Dihalogenbenzanthrone, in denen die Halogene im Anthrachinonkern sitzen, sulfoniert
und mit oxydierenden Mitteln behandelt. Diese Dihalogenanthrachinonmono-u-carbonsäuren
sollen für die Herstellung von Farbstoffen Verwendung finden. Die als Ausgangsstoffe
verwendeten Dihalogenbenzanthrone sind beispielsweise erhältlich nach dem Verfahren
der Patentschrift 562 388. Die Reaktion verläuft wahrscheinlich nach folgender Gleichung:
Beispiele i. Eine Lösung von 85 Gewichtsteilen 5 # 8-Dichlorbenzantliron vom Schmelzpunkt
157 bis 158° in B,So Gewichtsteilen Oleum 101'pig wird auf 6o bis 7o° so lange erwärmt,
bis eine Probe sich in Wasser glatt löst. Nach Eingießen in Wasser wird die Sulfonsäure
durch Aussalzen mit Kochsalz abgeschieden. Zoo Gewichtsteile des isolierten benzanthronsulfonsauren
Natriums werden in 300o Gewichtsteilen Eisessig gelöst. Zu dieser Lösung läßt man
bei 8o° eine Lösung
von 8oo Gewichtsteilen Chromsäure, iooo Gewichtsteilen
Eisessig und i4oo Gewichtsteilen Schwefelsäure verdünnt J.: io . zutropfen. Hat
sich die Lösung grün gefärbt, so ist die Reaktion beendet, und die gebildete 5 -
8-Dichlorantbrachinon-i-carbonsäure wird mit Wasser gefällt. Die Säure wird so in
einer Ausbeute von etwa 50 °/o der Theorie, berechnet auf angewandtes :5-8-Dichlorbenzanthron,
in, nahezu reiner Form erhalten; sie stellt ein gelbes Kristallpulver dar. Aus Nitrobenzol
umkristallisiert schmilzt sie bei 236 bis 238° und ist identisch mit der in der
Patentschrift 255 121 beschriebenen Säure. Naturgemäß kann man die 5 - 8-Dichlorbenzanthronsulfonsäure
bereits nach dem Verdünnen der Sulfonierungsmasse, also ohne vorherige Isolierung,
oxydieren.
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2. In gleicher Weise, wie im Beispiel i an-, gegeben, erhält man durch
Sulfonieren des 4 - 8-Dichlorbenzanthrons vom Schmelzpunkt 177 bis 178° die 4 #
8-Dichlorbenzanthronsulfonsäure.
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6o Gewichtsteile 4 - 8-dichlorbenzanthronsulfonsaures Natrium werden
in i2oo Gewichtsteilen Eisessig gelöst. Bei 8o bis go° läßt man dazu eine Lösung
von 24o Gewichtsteilen Chromsäure in 3oo Gewichtsteilen Eisessig und 420 Gewichtsteilen
Schwefelsäure i : io zutropfen. Nach i bis 2 Stunden ist die Oxydation beendet.
Nach Verdünnen mit Wasser wird abgesaugt und die 4 -8-Dichloranthrachinon-i-carbonsäure
isoliert. Sie läßt sich aus Nitrobenzol umkristallisieren und zeigt einen Schmelzpunkt
von 25o°. Die Säure wird so in einer Ausbeute von 4o bis 5o % der Theorie
in nahezu reiner Form erhalten.
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Ganz ähnlich läßt sich auch das 2 - 6-Dichlorbenzanthron, das nach
dem Verfahren der Patentschrift 471 o2i erhältlich ist, über seine Sulfonsäure in
die 2 - 6-Dichloranthrachinon-i-carbonsäure überführen.
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3. 4-8-Dibrombenzanthron vom Schmelzpunkt 156°, erhältlich durch Behandeln
von i - 5-Dibromanthrachinon mit Glycerin und Schwefelsäure gemäß dem Verfahren
der Patentschrift 562 388, wird, wie in Beispiel i angegeben, sulfoniert.
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2o Gewichtsteile des so erhaltenen 4 - 8-dibrombenzanthronsulfonsauren
Natriums werden in 40o Gewichtsteilen Eisessig gelöst. Dazu gibt man eine Lösung
von 8o Gewichtsteilen Chromsäure in ioo Gewichtsteilen Eisessig und 14o Gewichtsteilen
Schwefelsäure i : io. Man erwärmt so lange auf 8o bis go°, bis eine mit Wasser verdünnte
und filtrierte Probe in verdünnter Sodalösung in Lösung geht. Dann wird, wie im
Beispiel 2 angegeben, aufgearbeitet. Die so erhaltene 4 - 8-Dibromanthrachinon-i-carbonsäure
hat einen Schmelzpunkt von 296°.
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q.. 6o Gewichtsteile 5 - 6-Dichlorbenzanthron vom Schmelzpunkt 168°,
erhalten durch Behandeln von i - 2-Dichloranthrachinon mit Glycerin und einem Reduktionsmittel
in Schwefelsäure von 62° B6 bei 130 bis 135°, werden in 6oo Gewichtsteilen Oleum
2o°1oig gelöst und etwa i Stunde unter Rühren auf 70° erwärmt. Wenn sich eine Probe
klar in Wasser löst, wird das Reaktionsgemisch auf Eis gegeben, mit 31 Wasser verdünnt
und die heiße Lösung mit Natronlauge schwach alkalisch gestellt. Beim Aussalzen
scheidet sich das Natriumsalz der 5 - 6-Dichlorbenzanthronsulfonsäure in gut filtrierbarer
Form ab. Die so erhaltene feuchte, neutral gewaschene Paste wird in iioo Gewichtsteilen
Eisessig gelöst und eine Lösung von Zoo Gewichtsteilen Chromsäure in 25o Gewichtsteilen
Eisessig und 4oo Gewichtsteilen verdünnter Schwefelsäure (i : i ) bei 8o° zugetropft.
Nach 2stündigem Verrühren bei 8o° läßt man erkalten und verdünnt mit Wasser. Nach
dem Absaugen wird sodaalkalisch gelöst und nach dem Filtrieren mit Salzsäure gefällt.
Nach Neutralwaschen und Trocknen zeigt die so in guter Ausbeute erhaltene 5 - 6-Dichloranthrachinoni-carbonsäure
einen Schmelzpunkt von 296 bis 297°.