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Zählvorrichtung von Fehlern in über einen Schautisch laufenden Gewebebahnen
Die Erfindung bezieht sich auf eine von Hand schaltbare Zählvorrichtung von Fehlern
in Gewebebahnen.
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Bei der Registrierung von Fehlern an Webstücken wurde bisher z. B.
so vorgegangen, daß der Warenschauer die Fehler nur anmerkte; diese gefühlsmäßigen
Feststellungen wurden dann als Unterlagen für die Güte-Bezeichnung der Webstücke,
für Berechnung von Webprämien u. dgl. benutzt. Es ist auch vorgeschlagen worden,
die Fehler mit Hilfe von Kugeln zu zählen, wobei die Verschiebung von Kugeln unter
Zuhilfenahme eines Handhebels und Tasters geschieht. Hierbei können !die Fehler
nach Beendigung der Prüfung der Gewebebahn summenmäßig festgelegt werden. Ein anderer
Weg, der schon vorgeschlagen wurde, besteht z. B. darin, an den Fehlerstellen Zeichen
anzubringen.
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Diese bekannten Methoden gehen aber über die bloße Zählung der Fehler
nicht hinaus und lassen das Fehlerausmaß unberücksichtigt. Das Fehlerausmaß unterliegt
aber großen Schwankungen; so kann z. B. ein Fadenbruch einmal die Länge von 2o cm
haben, ein anderes Mal aber sich über 2 m hinziehen, und die Außerachtlassung dieser
Unterschiede führt dazu, daß der ermittelte Summenwert ein unrichtiges Bild von
der tatsächlichen Beschaffenheit der geprüften Gewebebahn gibt.
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Demgegenüber gestattet die- vorliegende Erfindung, bei über einen
Schautisch laufenden Gewebebahnen z. B. die Länge von Fadenbrüchen, Verzügen und
sonstigen Fehlern zu berücksichtigen, auch dann, wenn ihre Ausdehnung nicht mit
freiem Auge überblickt werden kann und ohne daß der Warenbeschauer durch das Messen
der Ausdehnung dieser Fehler aufgehalten wird.
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Diese durch Handschaltung bewegbare Zählvorrichtung von Fehlern in
Gewebebahnen beim Führen über einen Schautisch ist derart ausgebildet, daß zur selbsttätigen
Messung der Länge von Fehlstellen mit einer auf dem Warenschautisch angeordneten
und angetriebenen, mit Vorsprüngen versehenen Schaltwalze in der Waagerechten verschiebbare
und mit der Zählvorrichtung in Verbindung stehende Tasten kuppelbar sind, so daß
das Zählen vom Zeitpunkt des Kuppelns bis zum Zeitpunkt des Entkuppelns selbsttätig
von der Schaltwalze aus erfolgt, daß ferner der Antrieb der Schaltwalze von der
Warenförderwalze aus erfolgt und weiterhin als Zählvorrichtungen entsprechend der
Anzahl
der Schalttasten verschiebbare Zahnstangen dienen, die gegebenenfalls
miteinander kuppelbar sind.
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Die Vorrichtung ist in der Zeichnung schematisch in Ansicht und Aufsicht
in einer Ausführungsform dargestellt.
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Die Vorrichtung besteht aus einem Warenschautisch a, einer Walze b
mit den Vorsprüngen dl bis d15 und dls bis d25, den Förderwalzen c, den Tasten ei
bis e2o, den Hebelübertragungen f1 bis f2o, den Zahnstangen g1 bis g..o, den Zahnschuhen
hl usw. und il bis i", dem Zahnschuhgehäuse j, dem Block k, den Skalenbatterien
h bis 11.5, den Skalenserien ml bis ytzlo, den Schenkeln itl bis n15 und dem Verschiebungsgetriebe
o.
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Die Vorrichtung arbeitet wie folgt: An dem Warenschautisch
a ist eine Walze b
angeordnet, gegebenenfalls ein walzenähnliches,
z. B. mehrkantiges oder exzentrisches Gebilde oder deren mehrere; sie ist mit den
Förderwalzen c für die Ware gekoppelt, und zwar so, daß auf den Durchlauf einer
bestimmten Webstücklänge eine bestimmte Umdrehungszahl entfällt, z. B. pro Meter
eine Umdrehung. An der Walze befinden sich Vorsprünge dl, d2 usw., gegebenenfalls
Kanten oder Exzenter. Wenn eine Taste eo, e7 usw. durch Verschieben in den Bereich
eines solchen Vorsprunges gelangt (die Stellung ist in der Zeichnung durch punktierte
Darstellung veranschaulicht), so wird sie bei jedesmaligem Vorbeigehen des Vorsprunges
bewegt, und solange die Tastenverschiebung nicht rückgängig gemacht wird, erfolgt
das Niederdrücken der Taste ohne weiteres Hinzutun der Bedienungsperson ganz regelmäßig.
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Wenn sich am Umfangsprofil der Welle gegenüber einer Taste e., e7
usw. ein Vorsprung befindet, so wird im obigen Falle der Fehler meterweise registriert.
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Diese Genauigkeit kann bei manchen Fehlern ausreichend sein, bei anderen
wird die Ausmessung z. B. auf halbe Meter oder auf Dezimeter verlangt, und in diesen
Fällen erfolgt die Anordnung von zwei bzw. von zehn Vorsprüngen am Umfangsprofil
gegenüber der betreffenden Taste. In den durch die Zeichnung veranschaulichten Fällen
bewirken die Fehlertasten es bis elo eine meterweise,- die Fehlertasten ell bis
e20 eine halbmeterweise Registrierung.
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Für Fehler, die mehrfach nebeneinander auftreten können, z. B. vor
Ende eines Fadenbruches, Beginn eines zweiten der gleichen Gattung, wird eine doppelte
oder vervielfachte Tastenzahl angeordnet bzw. eine zweite Walze mit der ersten gekoppelt
und jene, z. B. für Doppelfehler, mit zwei Vorsprüngen ausgestattet.
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Durch das Niederdrücken der Taste e1, e2 usw. wird mittels Hebelübertragung
f1, f2 usw. ein Zählwerk in Bewegung gesetzt, welches aus einer Zahnstange g1, g2
usw. bestehen kann, bei "velcher jeder Zahri eine Fehlereinheit zählt. Die Rückseiten
der Zahnstangen besitzen z. B. eine dem Vorhergesagten angepaßte Skala. Durch das
einmalige Niederdrücken einer Taste wird die damit gekoppelte Zahnstange durch denZahnschuhhl,
la. usw. um einen Zahn und somit um einen Teil der Skala gehoben und durch den Zahnschuh
il, i2 usw. festgehalten. Sind nach Abfertigung eines Stückes die Angaben der Zählwerke
abgelesen, so werden die Zahnstangen g1, g2 usw. .durch Neigen des Zahnschuhgehäuses
j oder durch. entsprechende Einzelauslösung wieder in die Anfangsstellung befördert.
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Neben den durch die Walzen bewegten Tasten können natürlich auch noch
Tasten angeordnet wenden, die für die Webfehlerarten bestimmt sind,, bei denen die
Längenmessung nicht in Frage kommt, z. B. sog. Nester. Diese Tasten werden direkt
vom Warenschauer bewegt.
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In manchen Fällen kann man Mehrfachskalen z. B. in verschiedenen Farben
an den Seiten der Zahnstangen anbringen, wobei die verschiedenfarbigen Skaleneinteilungen
für verschiedene Webstückgattungen gelten. In anderen Fällen ist es übersichtlicher,
bei der den Gegenstand der Erfindung bildenden Vorrichtung eine einfache Umschaltung
auf die verschiedenen Webstückgattungen, die eine untereinander verschiedene Bewertungsweise
beanspruchen, vorzusehen.
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Die Umschaltung ist z. B. so beschaffen, daß einer beliebigen Anzahl
von Zahnstangen eine solche Zahl von parallel geschalteten Skalen beigeordnet ist,
als Webstückgattungen, Gattungen in bezug auf die Fehlerbewertung, in Betracht kommen.
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Die Skalen befinden sich in Führungen, und diese wieder sind zu einem
Block k vereinigt, welcher z. B., wie- dargestellt, bei 15 Fehlerarten bzw.
bei 15 Skalenbatterien h, 1, usw. und ro Webstückgattungen bzw. ro
Skalenserien ml, m2 usw. aus 150 Skalen besteht. Auch diese Batterieskalen lassen
sich als Mehrfachskalen mit verschiedenfarbigen Einteilungen ausbilden.
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Zur Bewegung der den Zahnstangen beigeordneten Skalen besitzen die
Zahnstangen an ihren oberen Enden gleich lange und waagerechte Schenkel n11, n2
usw., und jeder solcher Schenkel ist an seinem Ende mit einem hakenförmigen Gebilde
zwecks Kopplung mit den an den Skalenenden befindlichen Ausnehmungen versehen.
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Der ganze Block ist als -solcher in der Richtung auf die Zahnstangen
verschiebbar,
so zwar, daß die besagten hakenförmigen Gebilde bei
einer bestimmten Stellungdes Blocks alle in die für eine Webstückgattung bestimniten
Skalen eingreifen.
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Durch die Verschiebung des Blocks geschieht also die Umschaltung der
Vorrichtung von einer Webstückgattung auf die andere für alle Fehlerarten gemeinsam
mit einem Handgriff, und das Verschiebungsgetriebe o selbst erhält praktischerweise
eine Anzeigevorrichtung, die erkennen läßt, auf welche Webstückgattung die Zählwerke
jeweils eingestellt sind. In dein durch die Zeichnung veranschaulichten Beispiel
ist die 7. Serie eingeschaltet, und die dort befindlichen Skalen werden bei Betätigung
des Apparates von den zugehörigen Zahnstangen hochgezogen (punktierte Stellung in
der Zeichnung).
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Wenn nach Abfertigung eines Webstückes die Ablesung der zum Vorschein
gekommenen Skalenfelder erfolgt ist, werden durch Neigen des Zahnschuhgehäuses j
die Zahnstangen und damit auch die Skalen in die Anfangsstellung befördert.
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Außer den angegebenen Formen der Zählwerke und deren Kombination gibt
es natürlich noch andere Möglichkeiten. An Stelle der Zahnstangen können z. B. Zahnradsysteme
treten oder aber andere an sich bekannte Zählvorrichtungen.
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Bei Verwendung der die Erfindung bildenden Vorrichtung liefert die
Addition der Fehlpunktergebnisse der einzelnen Fehlergattungen den nunmehr genauen
Qualitätswert eines Webstückes, welcher z. B. als Grundlage für die Berechnung eines
leistungsgerechten Lohnes dienen kann.