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Meßmaschine für Leder o. dgl. Bei den bisher bekannten Meßmaschinen
für Leder o. dgl., bei denen das Meßergebnis auf mechanischem oder elektrischem
Wege erzielt wird, und welche durchweg äußerst kompliziert und vielfach sehr empfindlich
sind, hängt das Meßergebnis von vielen Zufälligkeiten und Umständen ab, welche häufig
eine unzuverlässige und fehlerhafte Messung bewirken. Dies trifft auch für die bekannten
Meßmaschinen zu, bei welchen jedes einzelne Meßelement in je einem Zylinder einen
Kolben betätigt, durch dessen Bewegung der Flüssigkeitsstand in einem besonderen
Meßzylinder derart beeinflußt wird, daß man daraus das jeweilige Gesamtergebnis
erkennen kann. Gemäß der vorliegenden Erfindung soll nun eine Meßmaschine dieser
Art dadurch wesentlich verbessert werden, daß jedes einzelne Meßelement aus einer
Meßwalze besteht, welche durch ein Zahngetriebe mit Gesperre sowie durch ein Kettengetriebe
eine besondere Transportwelle betätigt, deren Drehung unter Vermittlung eigenartig
ausgebildeter, ausschaltbarer Übertragungsmechanismen derart auf die einzelnen Meßkolben
übertragen wird, daß deren Bewegung genau dem Meßergebnis jedes einzelnen Meßelementes
entspricht. Dabei ist die Einrichtung derart getroffen, daß sämtliche Meßkolben
durch eine einzige Hebelbewegung unmittelbar wieder in ihre Anfangs- und Nullstellung
zurückgehen.
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Die neue Meßmaschine ist auf den anliegenden Zeichnungen in einem
Ausführungsbeispiel dargestellt, und zwar zeigt Abb. i einen Längsschnitt, Abb.2
eine Teilansicht und Abb. 3 einen Teilschnitt nach Linie I-II der Abb. r.
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In der Zeichnung ist r das Maschinengestell, welches in seinem vorderen
Teile auf der in einem festen Lager gelagerten Welle 2 und der einstellbaren Welle
3 die Transporträder ,I und 5 trägt, über welche die Leit- und Tragbänder 6 laufen.
Auf letztere wird das Meßgut, beispielsweise das Leder L, gelegt und vorbewegt.
Oberhalb der Bänder 6 und der Rollen .4 und 5 ist auf der Welle 7 eine entsprechende
Anzahl von schmalen Transportwalzen 8 gelagert, welche das Leder L von oben gegen
die Bänder 6 halten sollen, während vön unten eine unter Gewichtsbelastung stehende
Druckwalze 9 bei jeder Transportwalze 8 vorgesehen ist, so daß das einmal ergriffene
Leder unter allen Umständen gleichmäßig mitlaufen muß.
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Neben jeder Transportwalze 8 ist eine Meßwalze io angeordnet, welche
kleiner ist und unten am Umfang mit der Transportwalze 8 genau gleichsteht, so daß
alle diese Meßwalzen io mit gleichem Druck auf das Leder gedrückt werden, jedoch
eine größere Umlaufszahl besitzen als die Transportwalzen B. Diese Meßwalzen io
übertragen ihre Drehbewegung durch einen Zahntrieb i i auf das bedeutend größere
Zahnrad 12, welches in einem nochmals übersetzten Verhältnis durch je eine Kette
13 und die Kettenräder 14 und 15 die Transportwalze 16 bewegt.
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Diese Transportwalzen 16 dienen zum Antrieb der hydraulischen Meßeinrichtung.
Auf jeder der Rollen 16 liegt eine Stange r;,
welche durch ein Gelenk
18 mit der Kolbenstange ig verbunden ist. Letztere bewegt sich in dem Zylinder 2o,
in welchem sie entsprechend ihrer Vorbewegung irgendeine Flüssigkeit vortreibt.
Die Flüssigkeitsmengen aller Zylinder 2ö strömen in den Sammelbehälter oder Kanal
21 und von hier durch ein Steigrohr 22 zu dem Meßrohr 23, welches auf einer Skala
24 das Gesamtmeßergebnis anzeigt.
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Die Stangen 17 werden durch je eine schwenkbare Druckrolle z5 auf
die Transportrolle 16 niedergedrückt, so daß letztere unter allen Umständen die
Stangen i7 und damit den Kolben i9 vorbewegen rriuß. Sobald die Druckrolle 25 aber
durch eine Zugstange 26 angehoben wird, wird auch die Stange 17 durch die Wirkung
einer Federvorrichtung 27 ein wenig von der Transportrolle 16 abgehoben, wodurch
sämtliche Kolben i9 unter Wirkung je einer Feder 28 in ihre Anfangs- oder Nullstellung
zurückbewegt werden. Die Betätigung sämtlicher Zugstangen 26 erfolgt durch Exzenterhebel
29, deren Welle 3o durch eine Kurbel 31 und eine zu einem in der Zeichnung nicht
dargestellten Fußhebel führende Zugstange 32 bewegt werden kann. Durch einen Tritt
auf diesen Fußhebel heben sich mithin sämtliche Druckrollen 25 ab; sämtliche Stangen
17 werden dadurch frei, und sämtliche Kolben 19 gehen unter dem Druck der Federn
28 in die Nullstellung zurück, womit auch die Flüssigkeit entsprechend zurückströmt
und deren Stand auf der Skala 24 den Nullpunkt anzeigt. Selbstverständlich kann
an Stelle der mit einer Skala versehenen Meßröhre 23 auch irgendeine durch die Flüssigkeit
betätigte Anzeigevorrichtung vorgesehen sein. Auf dem Zahnradgetriebe i i, 12,
oder
an einer anderen geeigneten Stelle ist ein Sperrad 33 vorgesehen, in welches ein
Sperrzahn 34 eingreift und jeden unbeabsichtigten Rücklauf des betreffenden Triebes
verhindert.
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Zum Gebrauch der Maschine werden die zu messenden Lederstücke L einfach
auf die endlosen Bänder 6 gelegt, durch welche sie unter den Walzen 8 und io mit
entsprechendem Gegendruck durch die Walze g hindurchgezogen werden, wobei die Meßwalzen
io in der beschriebenen Weise die Messung vollziehen. Das Leder wird dann von dem
Fangblech 35 aufgefangen und unten wieder aus der Maschine herausgeleitet.