-
Flächenmeßmaschine für Leder o. dgl. Die Erfindung bezieht sich auf
Flächenmeßmaschinen, bei denen entweder als Backen oder als Laufrollen ausgebildete
Fühlorgane benutzt werden, die den Zweck haben, daß die Meßräder unbeeinflußt von
der Meßgutdicke zur Wirkung kommen.
-
Bei diesen Maschinen ruhen die Meßräder auf der Transportwalze auf,
wenn kein Meßgut die Maschine passiert. Dies hat zur Folge, daß, sobald eine Schmutzkruste
sich auf der Transportwalze festgesetzt hat, die Meßräder eingerückt werden und
auf den Zeiger einwirken, auch dann, wenn nicht gemessen werden soll.
-
Dieser Übelstand wird nun der Erfindung gemäß dadurch beseitigt, daß
die Meßräder in ihrer unwirksamen Lage nicht auf der Transportwalze aufruhen, sondern
im angehobenen Zustande gebremst gehalten, beim Einführen des Meßgutes jedoch freigegeben
werden, so .des sie sich auf dasselbe aufsetzen können. Dadurch wird jede unerwünschte
Einwirkung der Meßräder auf den Zeiger vermieden und ein genaues Messen gewährleistet,
zumal im Sinne der Erfindung die Meßräder in ihrem angehobenen Zustande gebremst
werden.
-
Die Hebung und Senkung des Laufrades wird von dem Fühlorgan abgeleitet
und erfolgt, ehe das Meßgut mit dem Meßrad in Berührung getreten ist oder auch nachdem
dasselbe das Meßgut verlassen hat.
-
Ein wichtiges Merkmal der Erfindung besteht auch darin, daß die Meßräder
um ein geringes über die Laufräder hinausragen können, um bei ungleicher Meßgutdicke
die sichere Auflage der Meßräder auf dem Meßgut zu gewährleisten.
-
Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegen
stand in
einem Ausführungsbeispiel veranschaulicht.
-
Abb. i zeigt in einem Querschnitt durch die Maschine die für die Meßtätigkeit
eines Meßrades erforderlichen Getriebe, Abb. 2 zeigt zwei in der Abb. i dargestellten
Elemente nebeneinander in Vorderansicht, Abb.3 ist ein Grundriß der wichtigsten
Organe, Abb. 4 zeigt die Verbindung des Trethebels mit der Seginentein- und -auslösvorrichtung
sowie der Anschlagleiste.
-
Das Charakteristische der veranschaulichten Ausführungsform besteht
darin, daß sich die Meßräder nur während der Messung drehen, sonst aber stillstehen.
Die Drehung wird von der im Maschinengestell ruhenden. durch eine Riemenscheibe
angetriebenen Transportwalze i abgeleitet. Auf der U'alze ruht ein Satz von Meßrädern
2, die sich um die Bolzen 3 drehen. Diese sind in den Schienen 5 befestigt, die
mittels der auf den Hebeln 8, 13 sitzenden Zapfen 9, r4 in ilircr Längsrichtung
gerade geführt «erden. Zwischen den Schienen 5 und den Zapfen d. 14 besteht in der
Bewegungsrichtung ein geringes Spiel, damit die Meßräder etwas über die Laufräder
hinausragen.
-
Auf der Nabe eines jeden Meßrades sitzt das Getriebe 4, daß in die
Zähne des um den Zapfen i9 schwenkbaren Zahnradsegmentes 18 eingreift. Die Drehung
des letzteren wird in bekannter Weise mittels einer auf der Segmentnabe befestigten
Kette 20 oder eines Bandes auf den Meßmechanismus übertragen. Der Zapfen i9 ruht
in dem Winkelhebel 21. bewegt sich daher bei einer Aufwärtsbewegung des Zahnradsegmentes
in einer krummlinigen Bahn, und zwar derart, daß der Zählmechanismus nicht beeinflußt
wird. Der Zweck dieser Einrichtung, die jedoch nicht den Gegenstand vorliegender
Erfindung bildet, ist die Beseitigung des beim unvollständigen Zahneingriff entstehenden
Meßfehlers. Setzen sich nämlich beim Senken des Zahnradsegmentes auf das Meßradgetriebe
4 die Zahnspitzen aufeinander, so nimmt das letztere bei seiner Drehung das Segment
nicht sofort mit, sondern erst dann, wenn die radial verlaufenden Zahnflanken der
Zähne einander berühren. Dieser Totgang in den Übertragungsrädern bedingt nun eine
Maßdifferenz. Diese wird beseitigt, wenn der Zapfen des Zahnradsegmentes während
des Ineinandergreifens der Zähne derart bewegt wird, daß die dabei entstehende Rückwärtsdrehung
des Zahnradsegmentes den Zeiger nicht beeinflußt.
-
In der tiefsten Lage legt sich das untere Ende des Winkelhebels 21
gegen den Vorsprung a des Laufradhebels. Die oberen Enden der Zahnradsegmente 18
legen sich in der Anf ingsstellung gegen die Gummileiste 27. Diese ist in der Schiene
28 befestigt und um den Zapfen 29 schwenkbar. Dadurch ist es möglich, die Gummileiste
abzuheben, ehe die Zahnradsegmente nach beendeter Messung und nachdem sie in ihre
Anfangsstellung zurückgefallen sind, wieder in Eingriff mit den Getrieben gebracht
werden. Die Zahnradsegmente können daher, wenn es der Zahneingriff erfordert, eine
kleine Rückwärtsdrehung ausführen.
-
Die tiefste Lage der Gummileiste wird durch die Stellschraube 35 begrenzt.
Die Bewegung der Leiste vom Trethebel aus erfolgt durch die Kette 31 (Abb. 4). Dieselbe
ist über die Rolle 36 geführt und mit der Stange 32 verbunden, die in den Armen
23, 30 geführt wird. Der Arm 23 ist auf der Welle 25 aufgekeilt. Beim Niederdrücken
des Trethebels nimmt der Bund der Stange 32 mittels der zwischengeschalteten Feder
33 den Arm 30 mit. wodurch die Gummileiste 27 in ihre untere Endlage gebracht
wird. Nachdem dies geschehen ist, wird durch den Stellring 34 der Arm 23 verdreht.
Dabei legt sich die auf der Welle 25 sitzende Leiste 26 gegen die Winkelhebel 21
und verdreht dieselben um den Zapfen 41, wodurch die Zahnradsegmente 18 außer Eingriff
mit den Getrieben 4 gebracht werden. Die Folge davon ist, daß die Zahnradsegmente
18 nunmehr in ihre Anfangsstellung, die durch die Gummileiste 27 begrenzt ist, zurückfallen.
-
Nach dem Loslassen des Trethebels wiederholt sich der geschilderte
Vorgang in umgekehrter Weise. Zuerst senken sich die Zahnradsegmente 18, so daß
ihre Zähne mit dem Getriebe 4 wieder in Eingriff kommen, und dann hebt sich die
Gummileiste 27 ab, damit die Zahnradsegmente eine weitere Rückwärts-, lrehung ausführen
können, wenn es der richtige Zahneingriff erfordert. Dabei erfolgt die Zurückführung
der Arme 23, 3o durch die am oberen Ende der Arme angreifenden Federn 37 oder durch
das Gegengewicht 38.
-
Die Laufräder 6 ruhen auf Zapfen 7, die in den Winkelhebeln 8 sitzen
und derart angeordnet sind, daß das Meßgut mit ihnen früher in Berührung tritt als
mit den Meßrädern und sie später als die letzteren verläßt. Das untere Ende der
Winkelhebel 8 trägt die Bolzen 9, io, die den Schienen 5, 16 als Führung dienen.
Das obere Ende der Hebel 8 ist um die Achse ii schwenkbar. Die Winkelhebel 8 tragen
ferner die Anschlagschraube 12, die sich gegen die um die Achse 40 schwenkbaren
Winkelhebel 13 legen. Auch diese Hebel tragen an ihren unteren Enden je zwei Bolzen
14, 15, an denen sich die Schienen 5, 16 führen. Die Schienen 16 tragen an ihrem
unteren Ende je einen Bremsbacken 17, der sich im gegebenen Falle gegen das Meßrad
legt.
Die tiefste Lage der Bremsbacken wird durch die Anschlagschraube 39 begrenzt. Dieselbe
kann so eingestellt werden, daß sich die Bremsbacken beim Messen um einen ganz bestimmten
Betrag von den Meßrädern abheben; hingegen werden die Schrauben 12 derart eingestellt,
daß sie im Ruhezustande der Maschine gerade noch das kurze Ende der Winkelhebel
13 berühren.
-
Wird nicht gemessen, so liegen die Laufräder auf der Transportwalze
auf, während die Meßräder durch die Bremsbacken im angehobenen Zustande gehalten
werden, so daß sie die Transportwalze nicht berühren.
-
Wird nun Meßgut in die Maschine gebracht, so legt es sich zunächst
zwischen die Transportwalze und die Laufräder und hebt diese um einen bestimmten
Betrag. Dadurch heben sich die in den Winkelhebeln 8 sitzenden Anschlagschrauben
12 von den Hebeln 13 ab, was zur Folge hat, daß sich die Schienen 16 mit großer
Übersetzung senken und die Bremsbacken i7 von den Meßrädern 2 entfernen. Dadurch
werden die letzteren frei und fallen herunter, jedoch nur so weit, daß sie um cinen
ganz bestimmten kleinen Betrag, z. B. 0,3 mm über die Laufräder hinausragen. Tiefer
können die Meßräder nicht herunterfallen, weil sie sich dann gegen die Backen 17
legen.
-
Je dicker das Meßgut ist, um so höher werden die Laufräder und auch
die Meßräder gehoben, wobei die Meßräder, wie schon früher bemerkt wurde, gegenüber
den Laufrädern etwas durchhängen. Erst nachdem der Anfang des Meßgutes die Berührungszone
zwischen Meßrädern und Transportwalze erreicht hat, werden die letzteren von dem
Bremsbacken 17 abgehoben und in Drehung versetzt. Dieselbe überträgt sich mittels
der Getriebe 4 und der Zahnradsegmente 18 auf die Kette 2o und von da auf den Zählmechanismus.
-
Sobald das Meßgut die Meßzone passiert hat, fallen die Meßräder herunter,
legen sich gegen die Bremsbacken 17 und kommen zur Ruhe. Damit hört die Messung
auf. In dem Maße, als das Ende des Meßgutes die Maschine verläßt, senken sich auch
die Laufräder und setzen sich schließlich auf die Transportwalze auf. Dabei werden
die Meßräder im gebremsten Zustande, ohne sich also zu drehen, bis in die unmittelbare
Nähe der Transportwalze gebracht, ohne jodoch diese zu berühren.
-
Beim Heben der Meßräder werden die Übertragungssegmente 18 etwas zurückgedreht,
beim Senken der Meßräder jedoch um denselben Betrag wieder vorgedreht. Die beiden
Drehungen heben sich also gegenseitig auf, so daß das Heben der Übertragungssegmente
ke:ne bleibende Beeinflussung des Zählmechanismus bewirkt.
-
Nach beendeter Messung liest der Arbeiter auf dem Zifferblatt das
Flächenmaß des durch die Maschine geführten Meßgutes ab und drückt dann den Trethebel
herunter, wodurch zunächst die Gummileiste gesenkt wird und dann die Zahnradsegmente
auße_ Eingriff mit den Getrieben gebracht werden, so daß sie in ihre Anfangslage
zurückfallen können.
-
Nach dem Loslassen des Trethebels werden zunächst die Zahnradsegmente
18 mit den Getrieben q. wieder in Eingriff gebracht, und dann wird die Gummileiste
27 abgehoben, so daß sich die radial verlaufenden Flanken der ineinandergreifenden
Zähne aneinanderlegen können. Während dieses Vorganges werden die Achsen der Zahnradsegmente
18 derart bewegt, daß keine Beeinflussung des Zählmechanismus erfolgt.
-
Selbstverständlich. kann die neue Maschine in einer anderen Form ausgeführt
werden, ohne dadurch aus dem Bereich der Erfindung zu treten. So z. B. können an
Stelle jedes Laufrades je zwei Laufräder benutzt werden, von denen das eine vor,
das andere hinter dem Meßrad anzuordnen wäre.