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Borstenzupfmaschine. Zusatz zum Patent 392530.
Für diese Anmeldung
ist auf Grund des Gesetzes, betreffend den Schutz von Erfindungen, Mustern und Warenzeichen
auf Ausstellungen, vom 18. März igo4 die Priorität der Leipziger Mustermesse vom
i. März 1925 beansprucht. Durch das Hauptpatent 392530 ist eine Vorrichtung
zur Regelung des Vorschubes für die Borstenschlitten von Borstenzupfmaschinen bekannt
geworden, deren wesentliches Kennzeichen in einer den Schwing- und Ausschalthebel
beeinflussenden Stufenwalze zu erblicken ist, welche den durch die einmalige Umdrehung
der Welle erzielten Schaltweg in durch kurzzeitliche Unterbrechungen voneinander
getrennten Teilvorschüben zurücklegt.
Diese Einrichtung entspricht
jedoch insofern nicht vollständig den zu stellenden Anforderungen, als nach dem
jeweiligen Teilvorschub der Borstenschlitten vor den Zupfwalzen stehenbleibt, so
daß während dieses Stillstandes das Walzenpaar immer noch einige Borsten ergreift,
welche hinter die bereits herausgezupften Borsten zu liegen kommen, wodurch das
glatte, gleichmäßige Abnehmen der Borsten ungünstig beeinflußt wird.
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Um diesen Mangel zu beseitigen, ist erfindungsgemäß die Stufenwalze
unmittelbar hinter jedem Aufstieg mit- einem zurückspringenden Abstieg versehen,
so daß der vorgeschaltete Borstenschlitten jeweils um ein geringes Maß von den Zupfwalzen
zurückbewegt wird.
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Eine solche Borstenzupfmaschine ist auf der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel
dargestellt, wobei die Abb. i die Draufsicht und die Abb. 2 die Seitenansicht der
Maschine zeigen, während die Abb. 3 und .4 die Schaltvorrichtung für den Schlitten
in Seiten- bzw. Stirnansicht in vergrößertem Maßstabe erkennen lassen.
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Die von den Walzenpaaren 2 angetriebene Vorgelegewelle i i der Maschine
besitzt in der aus dem Hauptpatent bekannten Weise die aus zwei Teilen bestehende
Walze i mit einander zugekehrten, treppenförmig abgestuften Stirnseiten, die zwischen
sich einen den Schwinghebel 12, und den Schalthebel 6 steuernden Stufenschlitz bilden.
Während nach dem Hauptpatent nun hinter jedem Aufstieg des Stufenschlitzes senkrecht
zur Welle i i verlaufende Flächen anschließen, wodurch der Schwinghebel 12 bis zum
nächsten Aufstieg stillsteht, ist nach der Erfindung die Einrichtung so getroffen,
daß auf jeden Aufstieg 16 ein kleiner Abstieg 17 erfolgt. Infolgedessen wird
der Vorteil erzielt, daß durch den Schwinghebel 12- der Borstenschlitten, welcher
nach der gezeichneten Ausführungsform von der Welle des Schaltrades 4 durch Zahnstangengetriebe
i8 bewegt wird, bei jeder Annäherung an das Walzenpaar 2 kurz nach seinem Stillstand
wieder etwas von diesen entfernt wird. Dadurch, daß hinter dem Borstenschlitten
infolge der kleinen Zurückbewegung des letzteren keine Borsten mehr anfallen, ist
ein gleichmäßiges Abnehmen der jeweils ausgezupften Borsten ermöglicht.
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Infolge des Abstieges 17 muß auch der Schwinghebel i2 eine Rückwärtsbewegung
machen. Da nun die Seitenflächen der Einkerbungen im Schaltrad 4. gerade sind und
auch die beiden Flächen der Eingriffsnase des Schalthebels 6 dieselbe Richtung haben,
so wird durch die Rückwärtsbewegung des Schwinghebels 12 auch das Schaltrad 4 mit
zurückgenommen und durch das Zahnstangengetriebe auch der= Borstenschlitten.
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Hat sich nun die Walze i so weit gedreht, daß durch die geteilten
Aufstiege 16 der Schwinghebel 12 in seine äußerste Stellung gebracht wurde, so erfolgt
der Abstieg, der den Schwinghebel in seine Anfangsstellung bringt.
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Da aber der Schalthebel 6 durch die Anordnung der geraden Eingriffsflächen
auch das Schaltrad 4 mit zurücknehmen würde, so ist an der Stirnseite der Walze
i ein Stift i9 angebracht, der im geeigneten Zeitpunkt den Ausheber 2o in die Höhe
hebt und den Schalthebel 6 aus den Einkerbungen herausdrückt, so daß er frei zurückgehen
kann, ohne das Schaltrad 4 zu bewegen. Inzwischen hat der Stift i9 den Ausheber
2o fallen lassen, und der Schalthebel kann ungehindert in die nächste Einkerbung
einfallen.
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Der Vorgang wiederholt sich nach jeder Umdrehung, bis die die Einkerbung
verdeckende Sicherung 2i das Einfallen des Schalthebels 6 verhindert, so daß das
Schaltrad 4 nicht mehr bewegt wird, wenn auch die Maschine weiterläuft.