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Falzmaschine mit unter oder an der Falzstelle liegenden Förderwalzen.
Die Falzmaschine nach dein Patent 363709
gibt den gefalzten Bogen unmittelbar
nach vollzogener Falzung zu einem freien Abwärtsfallen frei, um den für jede Bogenförderung
sonst notwendigen, der zu fördernden Bogenlänge entsprechenden Walzenweg abzukürzen.
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Dies erfolgt bei der Falzmaschine nach Patent 3637o9 dadurch, daß
unmittelbar nach vollendeter Falzung zwischen den beiden Förderwalzen ein Durchfallschlitz
gebildet wird.
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Diese Art der Freigabe des gefalzten Bogens unmittelbar nach der Falzung
ist insbesondere für wagerecht liegende Förderwalzen geeignet, denen der zu falzende
Bogen durch ein senkrecht bewegliches Falzmesser von oben zugeführt wird. Weniger
geeignet dagegen ist sie für die aufrechtstehenden Förderwalzen, denen der zu falzende
Bogen durch ein Falzmesser von vorn zugeführt wird. Andererseits ist bei letzteren
zwar eine Arbeitsweise bekannt, die durch eine, nach der Falzung einsetzende rückläufige
Walzenbewegung ebenfalls die Förderung der vollen Bogenlänge vermeidet, jedoch ist
die Verbindung derartiger Walzen zu einer für Doppel- oder Mehrfachfalzung geeigneten
Maschine finit den bisher bekannten XTitteln nicht ohne weiteres, cl. h. ohne Verwendung
von Förderbändern o. dgl. möglich.
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Mit der Erfindung wirrt nun bezweckt, für den I# a11 der Doppel- oder
Mehrfachfalzung die in Patent 363709 angegebene Arheitswoise wagerechter,
periodisch einen Spalt bildenden Walzen derart mit aufrechtstehenden, in bekannter
Weise nach der Falzung rückläufig bewegten `Falzen zusammenwirken zu lassen, daß
die Verwendung von Förderbändern o. dgl. in Wegfall kommt und die in Patent 363709
angestrebte einfache, finit kurzen Wegen und geringen Bewegungsmechanismen arbeitende
Betriebsweise auch bei Doppel- und Mehrfachfalzung ermöglicht wird.
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Zur Erreichung dieses Zweckes wird erfindungsgemäß ein aufrechtstehendes,
in bekannter Weise nach der Falzung rückläufig bewegtes Walzenpaar derart unter
dem wagerechten, periodisch einen Spalt bildenden Walzenpaar angeordnet, daß der
zum erstenmal gefalzte Bogen in einer Führung unmittelbar vor das senkrechte Walzenpaar
fällt, so daß jede Anwendung von Förderbändern o. dgl. überflüssig wird.
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Wird bei solchen Maschinen (las Falzmesser der wagerechten Walzen
mittels eines Nockens betätigt, der an der einen der beiden oberen Förderwalzen
sitzt, so kann mittels dieses Nockens zugleich das Falzmesser der mit Rücklauf versehenen
unteren Förderwalzen betätigt werden. Hierzu kann der genannte Nocken auf einen
gefederten, zweiarmigen Hebel einwirken, dessen einer Arm auf das Falzinesser der
oberen wagerechten Förderwalzen einwirkt und dessen anderer Arm einen zweckmäßig
nachspannbaren Schnurzug o. dgl. betätigt, der zurückziehend auf das gefederte Falzmesser
der unteren aufrechtstehenden Förderwalzen einwirkt. Die hin und her gehende Drehbewegung
der letzteren kann von einem zweiten Nocken oder Exzenter der oberen wagerechten
Förderwalzen abgeleitet werden. Hierzu kann derselbe periodisch einen Schieber betätigen,
der mit einem selbsttätigen Rücklauf versehen ist und mittels einer Zahnstange auf
ixen Zahnradantrieb der mit Rücklauf versehenen Förderwalzen einwirkt. Die letzteren
können ferner noch derart angeordnet oder gestaltet werden, daß sie am Ende jedes
Rücklaufes zwischen sich, gleich den oberen Förderwalzen, noch einen Durchfallschlitz
bilden, um ein sonst gegebenenfalls mögliches
Klenvnenbleiben des
gefalzten Bogens zwischen den Förderwalzen auszuschließen.
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In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand an einer beispielsweise
doppelt falzend wirkenden Falzmaschine durch Abb. i in einem Vertikalschnitt nach
der Linie A-B in Abb. 2 und durch Abb.2 in einem Grundriß dargestellt. Die Ab'b.
3 zeigt in einer Sonderdarstellung den Antrieb des auf die wagerecht stehend angeordneten
Förderwalzen 35 und 36 einwirkenden Schiebers 37.
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Bei der dargestellten Falzmaschine liegen die beiden der zweiten Bogenfalzung
dienenden aufrechtstehenden Förderwalzen 35, 36 unterhalb zweier wagerechter Walzen
5 und 6, von denen die eine Walze 5 mit einem Nocken 12 zur Betätigung des oberen
Falzmessers i und mit einer Abflachung 7 versehen ist, 'durch welche sich zwischen
den beiden Walzen 5 und 6 periodisch der- Durchfallschlitz bildet, welcher nach
dem -Hauptpatent den gefalzten Bogen unmittelbar nach Vollendung der Falzung zu
einem freien Nacha#bwärtsfallen freigibt. Der auf diese Weise nach seiner Erstfalzung
freigegebene Bogen i9 fällt- zu seiner Zweitfalzung zwischen seitlichen Führungen
38@naeh unten zwischen die Förderwalzen 35, 36 und deren Falzmesser 39. In dieser
Stellung wird .er durch Anschläge 4o aufgefangen. Von den -beiden Förderwalzen 35,
36 ist die eine Förderwalze 36 mit einen Zahnrad 41 Verbunden, in das eine hin und
her gehende Zahnstange 42 eingreift. Durch diese hin und her gehende Zahnstange
werden die beiden Förderwanzen 35, 36 in eine hin und, zurück gehende Drehbewegung
versetzt, von denen die eine Drehbewegung den zu falzenden Bogen 1911 zwischen die
Förderwalzen 35, 36 zieht, während die andere Drehbewegung denselben nach rückwärts
wieder aus den Walzen herausbefördert. Die Betätigung der hin und her gehenden Zahnstange
42 erfolgt von dem Schieber 37 aus, der einerseits unter der Wirkung einer zurückziehend
wirkenden Feder 43 und andererseits unter der Wirkung eines Nokkens oder Exzenters
44 steht, der entgegen der Wirkung der Feder 43 sich periodisch vorwärts bewegend
auf den Schieber 37 einwirkt. Der Nocken oder Exzenter 44 sitzt an der unmittelbar
angetriebenen oberen Walze 5. Die Verbindung der Zahnstange 42 mit dem Schieber
37 kann durch einen Ouerarm 45 erfolgen. Auf diesem kann die Zahnstange 42 gegebenenfalls
einstellbar sitzen. Das Falzmesser 39 ist wagerecht gegen die Walzen 35, 36 hin
und, zurück schiebbar. Die Betätigung dieses Falzmessers erfolgt von dem gleichen
Nocken 12 der oberen wagerechten Walze 5 aus, der auch die Bewegung des oberen Falzmessers
i bewirkt. Hierzu wirkt der Nocken oder Exzenter 12 auf einen zweiarmigen Hebel
13, der bei 14 drehbar gelagert ist und mit seinem einen Arm entgegen der Wirkung
einer Feder 2o auf den oberen Messerträger 16 einwirkt. Der andere Arm dieses Hebels
13 wirkt gegen den einen Arm eines zweiten zweiarmigen Hebels 46. Der andere Arm
dieses Hebels 46 ist durch einen über Rollen 47 und 48 geführten Zug 49 mit -dem
bolzen- oder schieberartigen Träger 5o des unteren Falzmessers derart verbunden,
daß bei einem Anziehen des Zuges 49 das Falzmesser entgegen der Wirkung einer Feder
51 gegen die unteren Förderwalzen 35, 36 bewegt wird. Das Anziehen des Zuges 49
erfolgt gleichzeitig mit dem Niederdrücken des oberen Falzmessers i, so daß beide
Falzmesser bleichzeitig in Wirkung treten und das untere Falzmesser die Zweitfalzung
einleitet, wahrend das obere Falzmesser einen weiteren Bogen zur Erstfalzung zwischen
die oberen Förderwalzen 5 und 6 einführt. In den Zug 49 kann gegebenenfalls eine
Spannvorrichtung 52 eingesetzt sein, welche in sonst bekannter Weise ein Nachspannen
des Zuges zuläßt. Diese Spannvorrichtung kann an beliebiger Stelle, z. B. an dem
Hebel 46, oder wie die Zeichnung zeigt, an dem Falzmesserträger 50 angeordnet sein.
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Die Wirkung der Falzmaschine ist folgende: Wenn zur Vornahme einer
Falzung die oberen wagerechten Förderwalzen- 5 und 6, z. B. mittels der Handkurbel
53 .in Umdrehung versetzt werden, so wird durch den Nocken oder Exzenter 12 einerseits
das Falzmesser i gegen die Förderwalzen 5 und 6 und andererseits das Falzmesser
39 gegen die Förderwalzen 35, 36 bewegt. Durch das Falzmesser i wird dabei der zu
falzende Bogen. i9 zu seiner Erstfalzung zwischen die Walzen 5 und 6 eingeführt.
Diese geben unmittelbar nach der Erstfalzung durch die beschriebene Bildung eines
Durchfallschlitzes den gefalzten Bogen frei. Dieser fällt zwischen den Führungen
38 vor die unteren Förderwalzen 35, 36. Während der Erstfalzmig des Bogens zwischen
den Förderwalzen 5 und 6 gehen die beiden Falzmesser i und 39 unter der: Wirkung
der Feder 2o bzw. unter der Wirkung der Feder 51 in ihre Anfangsstellung zurück.
Erfolgt unter der Weiterdrehung der Förderwalzen 5 und 6 wieder eine Betätigung
der Falzmesser i und 39, so wird bei diesem und jedem nachfolgen-.den Gang der Maschine
der zuvor zwischen den Förderwalzen 5 und 6 gefalzte Bogen. 19a zu einer Zweitfalzung
durch das Falzmesser 39 den Förderwalzen 35, 36 übergeben, während- das Falzmesser
i einen neuen Bogen i9 zur Erstfalzung- den Förderwalzen 5 und 6 übergibt. Die Förderwalzen
35. 36 werden während des Falzvorganges durch die Zahnstange 42 und das Zahnrad
41 in der Richtung der Pfeile x gegeneinander gedreht. Durch
diese
Drehrichtung der Förderwalzen 35, 36 wird der durch das Falzmesser 39 zugeführte
Bogen zwischen die Walzen 35, 36 zur zweiten Falzung hineingezogen. Diese Drehrichtung
der Walzen 35, 36 kehrt sich in den Rücklauf um, bevor sich noch zwischen den oberen
Walzen 5 und 6 der Durchfallschlitz bildet. Durch den Rücklauf der Walzen 35, 36
wird der der zweiten Falzung unterstehende Bogen wieder aus den Walzen 35,36 herausbefördert
und damit von denselben freigegeben, bevor noch die Freigabe des der ersten Falzung
unterliegenden Bogens durch den zwischen den Walzen 5 und 6 entstehenden Durchfallschlitz
erfolgt. Es fällt sonach nach Beendigung des Falzvorganges zunächst der der ,-zweiten
Falzung unterlegene Bogen nach abwärts, bevor noch der der ersten Falzung unterlegene
Bogen zwischen den Führungen 38 -vor die Förderwalzen 35, 36 fällt.
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'Um zu verhüten, daß gegebenenfalls der gefalzte Bogen iga beim Rücklauf
der Förderwalzen 35, 36, z. B. infolge einer ungleichen Förderung zwischen den Walzen
35, 36 hängen bleibt, können auch die Walzen 35, 36 derart zueinander angeordnet
oder derart gestaltet werden, daß sich zwischen ihnen am Ende des Rücklaufes in
gleicher Weise wie bei den oberen Walzen 5 und 6 ein Durchfallschlitz bildet, der
ein Freigeben des gefalzten Bogens unter allen Umständen sicherstellt. Um die Walzen
35, 36 zum Falzen verschieden starker Bogen benutzen zu können, können beide Walzen
oder nur die eine 35 quer verschiebbar gelagert und unter die Wirkung einer Andruckfeder
54 gestellt werden. Ferner können die Führungen 38 gegeneinander verstellbar auf
einer Querachse 55 lagern, um sie auf verschiedene Bogengrößen einstellen zu können.
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An Stelle der zurückführend wirkenden Federn 20, 43 und 51 können
auch zurückführend wirkende Gewichte oder zwangläufig bewegte Organe treten.
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Bei Verwendung gegeneinander verstellbarer Führungen 38 können diese
derart zwangläufig mit ..]en oberen Bogenführungen 56 verbunden sein. daß eine Einstellung
der einen Füllrungen eine selbsttätige Miteinstellung der anderen Führungen nach
sich zieht. Hierzu können beispielsweise die oberen Führungen 56 an Seitenarmen
57 der unteren Führungen 38 sitzen.