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Druckvorrichtung für Brutto=, Tara- und Netto-Gewichte, insbesondere
für Laufgewichtswaagen Die bisher vorgeschlagenen Kartendruckvorrichtungen für mehrfache
Wägung eines Gegenstandes gestatten die Ermittelung des Netto-Gewichtes entweder
nur rechnerisch, wodurch die Gefahr des Verrechnens entsteht, oder nur die Ermittelung
zweier der drei in Frage kommenden Größen, des Brutto-, Tara- und Netto-Gewichtes.
Außerdem war man daran gebunden, zunächst das Tara-Gewicht zu ermitteln, weil diese
Vorrichtungen darauf beruhten, nach Ermittelung dieses Gewichtes durch erneute Einstellung
in die Nullage das Tara-Gewicht auszuschalten. Diese neue Einstellung bildet jedoch
auch eine Fehlerquelle.
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Die Erfindung macht es sich zur Aufgabe, bei Waagen der oben angegebenen
Gattung nicht nur das Brutto- und das Tara-Gewicht, sondern auch das Netto-Gewicht
vollkommen selbsttätig zu ermitteln, so daß es ohne Zwischenrechnung und ohne eine
Nulleinstellung der üblichen Druckvorrichtung zwischen den Ermittelungen des Brutto-
und Tara-Gewichtes auf eine #Viegekarte abgedruckt werden kann. Die Gewichtsfeststellung
findet in der Reihenfolge Brutto-, Tara-, Netto-Gewicht statt und kann also beispielsweise
dann vorteilhaft Anwendung finden, wenn ein Vorratsbehälter vor und nach der Entnahme
einer bestimmten Menge gewogen und das Gewicht der entnommenen Menge gesucht wird.
Die Erfindung löst diese Aufgabe im wesentlichen dadurch, daß die übliche Druckvorrichtung
für die Brutto- und Taralasten nach der Bestimmung des Brutto-Gewichtes mit einer
weiteren Druck- oder Anzeigevorrichtung kuppelbar ist, welche bei der Taraeinstellung
der ersten Druckvorrichtung um den Differenzbetrag der Brutto- und Tarawerte verstellt
wird, so daß sie selbsttätig den Nettobetrag unmittelbar abzulesen oder abzudrucken
gestattet.
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Hierzu wird bemerkt, daß es bereits an sich bekannt ist, z. B. bei
Förderbandwaagen den Nettobetrag mit Hilfe eines Differentialgetriebes mechanisch
aus der Taraeinstellung und der Bruttowägung zu ermitteln.
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Eine der zahlreichen möglichen Ausführungsformen des Erfindungsgedankens
ist schematisch auf der Zeichnung im Aufriß und Teilgrundriß veranschaulicht.
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Mit einer üblichen Wiege- und Druckvorrichtung, die beispielsweise
die mittels des Griffrades b verschiebbaren Laufgewichte a und den Drucker
c enthält; sind, ganz allgemein gesprochen, in beliebiger Weise z. B. mittels der
Handkurbel d Vorrichtungen, etwa Zahnstangen e, kuppelbar, die mit Anzeigevorrichtungen
-bzw. Typenrädern r zusammenarbeiten, welche sich beim Zurückbewegen der Laufgewichte
a von der Brutto- auf die Taraeinstellung
um den Unterschied zwischen
diesen Stellungen vorwärts bewegen. Die Vorrichtung zur Ermittelung des Netto-Gewichtes
bewegt sich also im entgegengesetzten Sinne wie die Anzeigevorrichtung bzw. die
Typenräder für die Brutto- und Taraermittelung. Nach Feststellung des Netto-Gewichtes
wird diese Vorrichtung e, y wieder ausgeschaltet und für eine neue Wägung freigegeben.
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Im einzelnen gestaltet sich der Wägevorgang folgendermaßen Zunächst
wird die Bruttolast auf die Waage gebracht und ihr Gewicht in üblicher Weise durch
Verschieben der Laufgewichte a mittels eines Griffrades b und Betätigen der Druckvorrichtung
c ermittelt. Hierauf werden durch Drehen der Handkurbel d die Zahnstangen
e,
die sich noch von der vorhergehenden Wägung her in beliebiger Stellung
befinden, in ihre Nulllage gebracht. Dies kann, wie in dem Beispiel dargestellt,
durch gegenläufige Bewegung von Nullstellgliedern , f erfolgen, die an den Anschlägen
g der Zahnstangen angreifen. Nach vollendeter Kurbelumdrehung haben die Nullstellglieder
f wieder ihre äußerste Lage eingenommen, so daß die Zahnstangen sich wieder frei
bewegen können. Die mit der Kurbelwelle fest verbundene Nockenscheibe h hat unterdessen
den einen Schenkel eines Winkelhebels i angehoben und über eine Kuppel= stange
k, einen Winkelhebel l und eine Rolle m
die Zahnstangen e unter
Vermittelung von Zwischenrädern b' mit den Antriebsrädern b
für die
Laufgewichtsschieber in Eingriff gebracht. Die Rast im Hebel n, in die sich die
Nase des Hebels L eingelegt hat, verhindert hierbei, daß die Zahnstangen e wieder
außer Eingriff gelangen.
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Beim Anheben des Hebels i durch die Nockenscheibe A wurde zugleich
der Hebel o und der an ihm drehbar gelagerte Hebel p in die punktiert gezeichnete
Lage gebracht, wobei ein Zurückgehen in die alte Lage durch Einlegen der Nase des
Hebels o in die Rast am unteren Ende des Hebels q verhindert wird.
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Nun wird die Taralast auf die Waage gebracht und ihr Gewicht durch
Rückwärtsdrehen des Griffrades b ermittelt. Bei dem hierzu erforderlichen Verschieben
der Laufgewichte werden nun auch die Zahnstangen e und die mit ihnen in Eingriff
stehenden Typenräder y verstellt, so daß sie sich gemäß der Anordnung der Typenziffern
dem Netto-Gewicht entsprechend einstellen müssen.
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Da nun die Laufgewichtsschieber a vor der Tarawägung nicht in ihre
Nullstellung gebracht wurden, so kann es vorkommen, daß sie bei der Tarawägung zum
Teil nach vorwärts verschoben, also von niedrigeren auf höhere Beträge eingestellt
werden müssen (z. B. Brutto = 6q., Tara ^ 28). Eine derartige Veränderung der betreffenden
Dezimalstelle bewirkt dann zugleich eine Verminderung der nächsthöheren um eine
Einheit. Deshalb ist noch eine besondere Vorrichtung vorgesehen: Mit jedem Typenrad
y ist in an sich bekannter Weise eine Zehnerschaltvorrichtung verbunden, die beispielsweise
aus Anschlägen und Kerben in den Typenrädern y und den entsprechenden Zahnsegmenten
s bestehen kann. Durch diese Vorrichtung wird bei dem erwähnten Sonderfall ein Winkelhebel
t einer Zehntelumdrehung des Typenrades entsprechend gedreht, wodurch mittels des
Lenkers u und der noch in punktiert gezeichneter Lage befindlichen Klinke P das
Typenrad der nächsthöheren Dezimalstelle um ein Zehntel seines Umfanges, also um
eine Einheit rückwärts geschaltet wird. Vermöge einer elastischen Kuppelung v zwischen
dem Typenrad und dem zugehörigen Zahnrad findet hierbei keine Bewegung der betreffenden
Zahnstange statt.
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Nach erfolgtem Abdruck des Tara- Gewichtes, wobei durch die Stange
w, den Winkelhebel 7a und die Klinke l die Zahnstangen e wieder außer Eingriff mit
den Zwischenrädern b' gelangt sind, kann nun sofort das Netto-Gewicht mittels einer
Druckvorrichtung x abgedruckt werden. Bei diesem Vorgang wird zugleich die Stange
q derart ausgeschwungen, daß die Winkelhebel und o wieder in ihre ursprüngliche
Lage zurückfallen und damit die Zehnerschaltvorrichtung für die nächstfolgende Nulleinstellung
der Zahnstangen unwirksam machen.
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Die Kuppelung zwischen der Vorrichtung zur Ermittelung des Netto-Gewichtes
und dem Laufgewichtsantriebe kann vermittels beliebiger Antriebsteile erfolgen.
So können an Stelle der Zahnstangen e beispielsweise auch Ketten o. dgl. eingeschaltet
werden. Auch besteht die Möglichkeit, die Vorrichtung durch Anordnung bekannter
Verriegelungs- und Sperreinrichtungen gegen Mißbrauch und allgemein gegen unsachgemäße
Bedienung zu schützen.