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Druckeinrichtung für Neigungswaagen mit erweitertem Wägebereich Es
ist bekannt, bei Neigungswaagen mit Druckwerk die nach Einern, ,Zehnern, Hunderten
usw. unterteilten Typenräder durch Stufenscheiben und Taster einzustellen. Das Druckwerle
wird dabei gewöhnlich durch ein Nachlaufwerk der Zeigereinstellung nachgestellt,
um. die Wiegegenauigkeit nicht zu beeinträchtigen. Bei Waagen ohne Erweiterung des
Wägebereiches durch Zusatzgewichte ist es üblich, daß der Stufenkörper so viel Einstellungsmöglichkeiten
besitzt, als auf dem Zifferblatt der Waage Gewichtswerte angegeben sind. Wird eine
solche Waage zur Erhöhung der Wiegekapazität als Zuschaltwaage ausgebildet, so wird
das Druckwerk wiederum nur der Zeigerangabe entsprechend eingestellt. Das zugeschaltete
Gewicht, welches gegebenenfalls in einem Fenster des Ziffernblattes angegeben wird,
wird nicht zu dem Wert der Zeigerangabe addiert durch das Druckwerk zum Abdruck
gebracht, sondern als Abdruck erscheint auch bei Zuschaltungen nur die Zeigerangabe
oder die Zeigerangabe und der Wert der zugeschalteten Gewichte, aber beide für sich
getrennt ohne Aufaddition. Dadurch können leicht Irrtümer entstehen.
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Gemäß der Erfindung werden die vorgenannten Nachteile beseitigt. Die
Erfindung besteht darin, daB von den zum Abdrücken der Gewichte des normalen Wägebereiches
dienenden Typenrädern des Druckwerkes diejenigen, zu deren Dezimalstellenwerten
bei der Ermittlung des Gesamtgewichtes die entsprechenden Dezimalstellenwerte der
Zusatzgewichte hinzugefügt werden müssen, durch zwangsläufig beim Zuschalten der
Gewichte betätigte Steuerorgane derart zusätzlich verstellbar. sind, daß sie nach
dem Abtasten der Stufenscheiben die Dezimalstellenwerte der aufgesetzten Zusatzgewichte
zu den zugehörigen Stellenwerten der Gewichte des normalen Wägebereiches hinzuaddiert
in einer einzigen Zahl zum Abdruck bringen.
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Es wurde schon vorgeschlagen, bei einer Preiswaage für jeden der Warengrundpreise
einen besonderen Satz von Stufenscheiben nebeneinander anzuordnen und die Taster
bei jeder Wägung durch seitliche Verschiebung dem dem betreffenden Grundpreis entsprechenden
Stufenscheibensatz gegenüberzustellen. Eine Zuschaltung zur Erhöhung der Kapazität
war bei dieser bekannten= Einrichtung jedoch nicht vorgesehen.
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In der Zeichnung sind als Ausführungsbeispiel der Erfindung die zwischen
dem Stufenkörper und dem Druckwerk liegenden Teile, die bei den einzelnen Zuschaltungen
verschoben werden, dargestellt. Es zeigen: Fig. i eine Seitenansicht, Fig. z eine
Draufsicht, Fig. 3, 9 und io eine Draufsicht, teilweise abgebrochen, bei verschiedenen
Stellungen der Teile, Fig. q., 5, 7 und 8 verschiedene Stellungen der Taster den
Stufenscheiben gegenüber in vergrößertem Maßstabe, teilweise im Schnitt und teilweise
in Seitenansicht,
Fig.6 die schematische Darstellung einer anderen
Äusbildung der Taster in Seitenansicht.
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Als Ausführungsbeispiel ist eine 5oo-kg-Waage mit dreifacher Zuschaltung
von je 5oo kg gewählt. Ohne Zuschaltungen ergibt sich somit als höchstes Gewicht,
welches. zum Abdruck gelangen kann, 5oo kg, während dies bei maximaler Zuschaltung
2ooo kg betragen kann. Es sind daher für die verschiedenen Dezimalstellen der Gewichtswerte
bei Maximalbelastung der Waage in dem Stufenkörper vier Stufenscheiben a,
b, c, d fest nebeneinander angeordnet, denen entsprechendeTaster f bzw. ä,
lt, i zugeordnet sind. Mit den Tastern arbeiten Zahnstangen
k, m, ii, o zusammen, welche die zugehörigen Typenräder jeweils auf einen
Wert einstellen, der dem von jedem Taster zurückgelegten Weg entspricht.
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In der Einerstelle müssen sich bei einer 5oo-kg-Waage auch 5oo verschiedene
Einstellungen ergeben, wenn das Gewicht je auf ein volles Kilogramm abgerundet werden
soll. Zur Erzielung dieser großen Zahl von Einstellungsmöglichkeiten sind an der
Einerstufenscheibe 5o Winkelchen p angebracht (Fig. i), und der zugehörige Taster
f ist an seiner Stirnseite treppenartig mit zehn übereinanderliegenden Stufen versehen.
Es können somit mit Hilfe des Tasters f je nach der Einstellung der Scheibe a von
jedem der Winkelchen p zehn verschiedene E.inertypen abgetastet werden. Es sei noch
erwähnt, daß durch die Zuschaltungen von je Soo kg eine andere Einstellung des Einertypenrades
nicht notwendig ist.
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Auch das Zehnertypenrad erfordert keine andere Einstellung beim Aufsetzen
eines Zusatzgewichtes von 5oo kg. Die Peripherie der Stufenscheibe b für die Einstellung
der Zehner weist somit zehn den Ziffern o bis 9 entsprechende Stufen auf, und diesen
Stufen steht bei allen Einstellungen derselbe Teil der Vorderkante des Tasters g
gegenüber.
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Die Hunderterstufenscheibe c besitzt, da es sich um eine Soo-kg-Waage
handelt, fünf verschiedene Stufen, von welchen aus die Ziffern o bis 4 eingestellt
werden. Lediglich bei Maximalbelastung von 5oo kg, also bei einer einzigen von den
501 möglichen Fällen muß in der Hunderterstelle die Ziffer 5 eingestellt
werden. In den Fig.5 und 8 der Zeichnung ist dargestellt, daß an der Stelle der
Stufenscheibe c, die alsdann dem Taster h gegenüberliegt, eine Einkerbung q angeordnet
ist, die um den Wert einer Ziffer tiefer ist als die der Ziffer 4 entsprechende
Stufe. Bei einmaliger Zuschaltung von 5oo kg ergeben sich in der Hunderterstelle
die Ziffern 5 bis 9. Da aber bei den Werten über 5oo kg der Stufenkörper die gleichen
Einstellungen einnimmt wie bei den Werten abzüglich 5oo kg, so muß der Hundertertaster
h, damit er die der richtigen Belastung entsprechenden Werte in dem Druckwerk zur
Einstellung bringen kann, einen um fünf Stufen größeren Weg zurücklegen. Gemäß der
Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß der Taster la aus der in Fig. 2 dargestellten
Lage um eine Abstufung seitlich verschoben wird in die Lage nach Fig. 3. Alsdann
steht nicht mehr seine Abstufung hl, sondern die um fünf Einheiten weiter zurückliegende
Stufe h2 der Scheibe c gegenüber, so daß also der Taster 1a ohne weiteres um fünf
Stufen weiter vordringen kann und also auch ohne weiteres eine um fünf Einheiten
höhere Ziffer in dem Druckwerk einstellt, als eigentlich der Einstellung der Scheibe
c entspricht. Wird bei -Zuschaltung von i X 5oo kg die Kapazität der Waage voll
ausgenutzt, so muß das Druckwerk auf iooo kg eingestellt werden. In der Hunderterstelle
muß also eine o erscheinen. Das ergibt sich aber ohne weiteres, da diese betreffende
Stelle der Stufenscheibe c mit der Ausbuchtung q versehen ist, durch welche ohne
Zuschaltung die Ziffer 5 eingestellt wird. Da nunmehr durch das Vordringen des Tasters
lt über die Ziffer 9 hinäus eine o eingestellt werden- soll, ist es notwendig, daß
das Hundertertypenrad r außer der Null, welche vor der Ziffer i liegt, noch eine
weitere Null, welche hinter der Ziffer 9 liegt, besitzt, wie in Fig. 6 dargestellt
ist.
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Die Stufenscheibe d für die Tausenderstelle besitzt für den normalen
Wiegebereich von 5oo kg überhaupt keine Stufe. Die erste Einstellung in dieser Dezimalstelle
erfolgt bei voller Ausnutzung der Kapazität der Waage bei einmaliger Zuschaltung
von 5oo kg, wenn also die Zahl iooo eingestellt werden muß. Es steht in dieser Stellung
dem Taster i der Ausschnitts der Scheibe d gegenüber. Der Tausendertaster i selbst
ist bereits mit dem Hundertertaster h in die Lage nach Fig. 3 geschaltet, in welcher
also die Abstufung i2 mit der Peripherie der Scheibe d in Berührung kommt. Die Abstufung
i, ist, wie in Fig. 4 dargestellt ist, so niedrig, daß sie ohne weiteres in den
Ausschnitts, dessen Tiefe dem um eine Ziffer größeren Weg des Tausendertasters entspricht,
eindringen kann. Solange eine Zuschaltung nicht erfolgt war, stand die Stufe il
der Scheibe d gegenüber. Diese Stufe hat jedoch, wie sich ohne weiteres aus Fig.4
ersehen läßt, eine solche Stärke, daß sie nicht in die Vertiefung s vordringen kann.
Solange also keine Zuschaltung erfolgt ist, kann auch keine Einstellung in der Tausenderstelle
stattfinden.
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Bei der Zuschaltung von 2 X 500 kg müssen die Typenräder auf
iooo bis 1499 und auf den
Höchstwert von i 5oo kg eingestellt werden.
Zu diesem Zwecke werden die Taster i und lt in die Lage nach Fig. 9 verschoben.
In der Hunderterstelle ergeben sich dabei wieder die gleichen Zifferneinstellungen,
als wenn keinerlei Zuschaltung erfolgt wäre. Aus diesem Grunde besitzt die Abstufung
hs die gleiche Länge wie die erste Stufe k, An dem oberen Grenzwert, wenn' also
in der Hunderterstelle wieder die Ziffer 5 eingestellt werden muß, tritt die Stufe
k3 in die schlitzförmige Aus-, buchtung q der Scheibe c ein. Bei der Zuschaltung
von a X 5oo kg muß sich in der Tausenderstelle stets die Ziffer i ergeben. Aus diesem
Grunde springt die Abstufung i3 gegenüber den Abstufungen il und i2 um den Wert
der Ziffer i zurück. Bei dem Maximalwert von i soo kg steht die Stufe is genau der
Aussparung s der Scheibe d gegenüber. Da aber die Stufe i3 ebenso wie die Stufe
i1 sehr hoch ist, kann sie in den engen Schlitz s nicht eindringen, so daß also
auch bei dieser Stelle lediglich die Ziffer i zum Abdruck gelangt.
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Bei der Zuschaltung von 3 X 5oo kg müssen die Drucktypen eingestellt
werden auf Werte von 15oo bis 1999 und den Grenzwert von 2ooo kg. Dabei werden die
Taster i und lt in die Lage nach Fig. io verschoben. In der Hunderterstelle
ergeben sich wieder die gleichen Einstellungen wie bei Zuschaltung von nur i X 5oo
kg. Aus diesem Grunde besitzt die Abstufung k4 die gleiche Länge wie die Stufe la...
In der Tausenderstelle muß mit Ausnahme von dem oberen Grenzwert stets die Ziffer
i eingestellt werden. Aus diesem Grunde ist auch die Stufe i4, welche nunmehr der
Scheibe d gegenübersteht, von gleicher Länge wie die Stufe iß. Dagegen ist die Stufe
i4 ebenso wie die Stufe i2, wie in Fig. 7 dargestellt ist, wesentlich niedriger
als die Stufe ig. Sie kann also bei entsprechender Stellung der Scheibe d ohne weiteres
in die Aussparung s vordringen und alsdann das zugehörige Typenrad auf z einstellen.
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Die Taster f, g, k, i sind auf einer waagerechten Konsole
t, welche an der Wand u des Waagengehäuses befestigt ist, gelagert.
Während, wie schon erwähnt wurde, die Taster f und g seitlich nicht verschoben werden,
müssen die Taster h und i entsprechend der Zuschaltung um je eine
.Abstufung seitlich verstellt werden können. Diese Verstellung geschieht durch das
Gleitstück v, welches zwar eine Längsverschiebung der Taster k und i zuläßt, diese
aber bei einer seitlichen Verschiebung mitnimmt. Das Gleitstück v ist mit dem Gewichtszuschaltmechanismus
gekuppelt, so daß es je nach der Einstellung desselben die in Fig. 2, 3, 9 und io
eingestellte Lage einnimmt.
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Anstatt die Abstufungen an dem vorderen Ende der Taster
f, g, k, i vorzunehmen, hätte man sie auch an dem rückwärtigen Ende derselben
oder an dem Kopfende der Zahnstangen k, in, n, o anbringen können, da es
ja lediglich auf eine Änderung des Weges derselben beim Abtasten ankommt. Andererseits
ist es natürlich auch möglich, die Stufenscheiben c und d mit vier nebeneinanderliegenden
Abstufungen zu versehen und die Taster k und i entsprechend schmal auszubilden,
so daß sie auch zwischen weit vorspringenden Stufen bis an den weiter zurückliegenden
Teil des Stufenkörpers vordringen können. Für die der Gewichtszuschaltung entsprechende
Einstellung des Druckwerkes ist es gleichgültig, ob die Taster seitlich gegenüber
den Stufenscheiben verschoben werden oder ob die Stufenscheiben eine seitliche Verschiebung
erfahren und die Taster seitlich unverrückbar festliegen. In diesem Falle werden
dann die Stufenscheiben derart mit dem Schaltmechanismus gekuppelt, daß sie zwangsläufig
bei Betätigung des letzteren eine entsprechende seitliche Verschiebung erfahren.
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Anstatt die vorstehend erwähnte Einstellung der Typenräder durch Längenänderung
der Taster zu bewirken, könnte man die gegebenenfalls mit Freilauf gelagerten Typenräder
auch durch die Zuschaltung ohne weiteres um fünf Stufen vordrehen. Wesentlich ist
nur, däß die zum Abdruck des Gewichtes dienenden Typenräder in irgendeiner Weise
entsprechend dem zugeschalteten Gewicht eingestellt werden.
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Zweckmäßig wird die Waage derart ausgebildet, daß während des Druckvörganges
die Zuschalteinrichtung verriegelt ist und daß umgekehrt während des Schaltvorganges
das Druckwerk nicht eingeschaltet werden kann. Wäre diese Sicherheitsvorrichtung
nicht vorgesehen, so müßte, da während des Druckvorganges Taster und Stufenscheiben
ineinandergreifen, notwendigerweise eine Beschädigung irgendwelcher Teile eintreten,
wenn in .diesem Augenblick versucht würde, Stufenkörper und Taster seitlich gegeneinander
zu verschieben. Die Sperrvorrichtung kann in einfacher Weise einerseits mit dem
Fußhebel, der den Druckvorgang einschaltet, und andererseits mit dem Schalthebel
der Waage, der die Zusatzgewichte aufsetzt, verbunden sein.