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Maschine zur rechnerischen Auswertung von Lochkarten. Die Erfindung
bezieht sich auf Maschinen zur rechnerischen Auswertung von Lochkarten und betrifft
insbesondere eine in Verbindung mit solchen Maschinen zu benutzende Vorrichtung,
durch die es ermöglicht wird, beispielsweise ohne Änderung der Zählwerkseinrichtungen
die Auswertungsmaschinen, die zur Zeit lediglich zum Tabellieren der in den Lochkarten
enthaltenen Angaben bei gleichzeitiger Addition und vereinzelt auch Subtraktion
der Zahlenwerte Verwendung finden, 7tir Durchführung höherer Rechenoperationen zu
benutzen. Hierbei ist es für die den Gegenstand der Erfindung bildende Einrichtung
gleichgültig, ob die Angaben in den Karten in der Weise angebracht sind, daß die
Anzahl der in einer senkrechten Reihe einander folgenden Löcher dein Ziffernwert
der darzustellenden Zahl entspricht oder daß die Zahl durch ein oder mehrere Löcher
an bestimmter Stelle der abzufühlenden Linien dargestellt wird.
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Der praktische Wert der -Erfindung tritt am besten in die Erscheinung,
wenn man sich vergegenwärtigt, daß in nahezu allen auf Lochkarten dargestellten
Buchhaltungs- und Verrechnungsangaben die Ansätze für Rechenoperationen enthalten
sind, die bisher nicht durch die Auswertungsmaschine, sondern durch menschliche
Arbeitskraft, gegebenenfalls unter Zuhilfenahme der von Hand bedienten Rechenmaschinen,
ausgerechnet werden mußten. So finden sich auf den Karten beispielsweise häufig
Angaben über Warenmenge und Preis, deren Produkt den Gesamtbetrag ergibt, oder über
Arbeitsstunden und Stundenlohn, Mietzeit und Mietbetrag für eine Zeiteinheit usw.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer Maschine nach
der Erfindung schematisch dargestellt, bei dem angenommen ist, claß der Antrieb
der Zählwerke durch Elektromagnete erfolgt und auf der verwendeten Karte die Zahlen
durch eine dem betreffenden Ziffernwert entsprechende Anzahl von Löchern dargestellt
sind.
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Bei dem gewählten Ausführungsbeispiel versinnbildlichen die in der
Lochkarte enthaltenen Angaben eine Warenmenge 2485 und einen Preis 3167, und aus
diesen Angaben ist durch Multiplikation der Betrag zu errechnen. Theoretisch wäre
es nun möglich, durch 2485maliges Abfühlen der Zahl 3167 das Produkt beider Zahlen
(7 869 995) in den Zählwerken zu erhalten. Praktisch ist dies jedoch nicht durchführbar.
Hier setzt nun die Erfindung ein, indem durch eine besondere Einrichtung die Zahl
der Abfühlungsgänge auf die Quersumme des Multiplikators, d. h. auf die -Quersumme
von z -f - q. + 8 -f - 5 = 19, beschränkt wird, so daß nur eine Anzahl von Abfühlungsgängen
erforderlich ist, die bei der bekannten Arbeitsgeschwindigkeit der Lochkartenmaschine
ohne weiteres durchführbar ist und wobei gegen die zur Zeit übliche, durch menschliche
Arbeitskraft erfolgende
Ausrechnung noch ganz erheblich an Zeit
gespart wird.
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Die Lochkarte i wird durch eine besondere, für die Erfindung belanglose
Ausbildung der Zuführungsvorrichtung auf einer elektrisch leitenden Fläche :2 unter
einer Abfühlvo.rrichtung zum Stillstand gebracht und festgehalten, wobei gleichzeitig
die Antriebsvorrichtung mit der Fühlergruppe 3 derart gekuppelt wird, daß diese
in eine längs der Schiene 5 in Pfeilrichtung schwingende Bewegung versetzt wird.
Die Fühlergruppe 3 ist für den Multiplikator, die Fühlergruppe q. für den Multiplikandus
bestimmt. Die Fühler der Gruppe 3 sind in umgekehrter Reihenfolge und die der Fühler
q. in richtiger Reihenfolge mit Polstiften 6 verbunden. Den mit der Fühlergruppe
3 verbundenen Polstiften 6 ist ein Gegenstift7 zugeordnet, der auf einem verschiebbaren
Lineal 8 isoliert befestigt ist, und zwar ist die Einrichtung so getroffen, daß
der Gegenstift 7 mit jeweils einem Polstift 6 Kontakt herstellen kann. Der Gegenstift
7 ist leitend mit einem Elektromagneten g verbunden. Den der Fühlergruppe q entsprechenden
Polstiften 6 ist je ein Gegenstift io auf dein Lineal 8 zugeordnet, der elektrisch
mit einem Zählwerksmagneten verbunden ist, und zwar derart, daß der am weitesten
rechts liegende Gegenstift io mit dem Zählwerksmagneten der niedrigsten Stelle,
z. B. der Einerstelle, der nächstfolgende links liegende Stift io mit der Zehnerstelle
usw. in Verbindung steht. Durch federnde Weichen i i und 12 werden die Fühlergruppen
3 und 4 bei ihren Schwingbewegungen so gesteuert, daß sie bei jedem Vorwärtsgang
gegen die Karte gedrückt, beim Rückwärtsgang jedoch von dieser abgehoben werden.
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Beginnt nun die Fühlergruppe g in der oben angegebenen Weise ihre
Bewegung, so wird der am weitesten rechts liegende Fühler der Gruppe durch die in
der Karte vorhandenen fünf Löcher fünfmal den Kontakt mit der elektrisch leitenden
Fläche 2 schließen und dadurch ebensooft den Magneteng erregen, der durch einen
Hebel und eine Schaltklinke 13 ein Schaltrad 14 um fünf Zähne vorschaltet. An dem
Schaltrad 14. ist ein Kontakt 15 derart angebracht, daß in der Ausgangslage die
den einen Kontaktpol tragende Feder 16 durch einen an einem zweiten konaxialen Schaltrad
18 sitzenden Anschlag 17 gegen den anderen Kontaktpol gepreßt wird, so daß ein Stromkreis
geschlossen wird.
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Wird nun durch den Magneten g das Schaltrad 14 weitergedreht, so werden
unter Einwirkung der Feder 16 die Kontaktpole 15 getrennt und der über diese geschlossene
Stromkreis wird unterbrochen, wodurch die Anker der Magnete 28 und 29 unter der
Wirkung von Federn 3o bzw. 31 von den Polen abgezogen werden. Hierdurch werden die
Klauen der Kupplung 32 gelöst, dagegen diej enigen der Kupplung 33 in Eingriff gebracht,
wodurch am Ende eines Hubes, sobald der Zahn 35 wieder in die in dem Lager 36 vorgesehene
Rast eingefallen ist, die Fühlergruppe 3 zur Ruhe kommt, während die Fühlergruppe
q. in Schwingung versetzt wird.
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Bei jedem Hub schließt der Fühlerträger der Gruppe q. einmal den Kontakt
ig, wodurch der Magnet 2o erregt und durch diesen über einen Hebel und eine Schaltklinke
21 das Sperrad 18 um je einen Zahn vorgeschaltet wird, so daß im vorliegenden Falle
nach fünf Hüben die beiden Schalträder 14 und 18 eine Stellung einnehmen müssen,
die ein Schließen des Kontaktes 15 zur Folge hat. Hierdurch wird die Antriebsvorrichtung
für die Fühlergruppe q. (Kupplung 33) aus-, dagegen die für die Fühlergruppe 3 (Kupplung
32) wieder eingeschaltet. Gleichzeitig hiermit wird ein Stromkreis durch den Magneten
22 geschlossen, dessen Anker durch die Steigklinke 23 das Lineal 8 um einen Zahn
vorschaltet. In der neuen Stellung wird das Lineal 8 durch eine Klinke 2q. gehalten,
sobald die Klinke 23 in ihre Ursprungslage zurückspringt. In der Fühlergruppe 3
steht jetzt der zweite Fühler von rechts, im vorliegenden Falle also der die Lochung
der Zehnerstelle abgreifende Fühler über den zugehörigen Polstift 6 und den Gegenstift
7 mit dem Magneten 9 in Verbindung. Die Gegenstifte 1o der Fühlergruppe q. werden
ebenfalls um einen Zahn der Schiene 8 nach rechts verschoben.
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Während bei den ersten fünf Hüben der Fühlergruppe q. die den Multiplikandus
bildende Zahl 3167 fünfmal so im Zählwerk registriert worden ist, daß die Einer
der Zahl auch im Zählwerk an Einerstelle, die Zehner an Zehnerstelle usw. erscheinen,
werden nunmehr die Einer an der Zehnerstelle, die Zehner an der Hunderterstelle
usw. im Zählwerk registriert werden. Der geschilderte Vorgang wiederholt sich nunmehr;
die Fühlergruppe 3 wird geschwungen und der nunmehr in Verbindung stehende Fühler
schließt den Kontakt, im vorliegenden Falle achtmal, und schaltet dadurch das Schaltrad
1q. um eine entsprechende Anzahl (acht) von Zähnen. Die F ühlergruppe q. beginnt
alsdann ihre Schwingbewegung und registriert in. acht Hüben die Zahl 3167 achtmal
an Zehnerstelle im Zählwerk usw.
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Sind in der beschriebenen Weise alle Stellen abgefühlt, und ist das
Lineal8 über die letzte Stelle noch um einen Zahn weiter nach rechts verschoben
worden, so wird der Kontakt 25 geschlossen, wodurch der Magnet 26 erregt wird, die
Klinken 23 und 2¢ ausgehoben
werden und das Lineal unter Wirkung
der Feder 27 in die Ursprungslage zurückgezogen wird.
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Wenn der mit dem Magneteng in Berührung stehende Fühler der Gruppe
3 bei deren Schwingbewegung nicht auf ein Loch stoßen sollte, die Karte mithin an
dieser Stelle mit Null gekennzeichnet ist, wird durch eine Kontaktfeder 34 nach
einer einmaligen Schwingbewegung der Fühlergruppe 3 ein Stromkreis geschlossen,
durch welchen der Magnet 22 erregt wird. Hierdurch wiederum wird das Lineal 8 auf
die nächsthöhere Stelle fortgeschaltet.
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Kommen Lochkarten zur Anwendung, in denen die Zahlen durch ein einziges
Loch an bestimmter Stelle in der abzufühlenden Reihe dargestellt sind, so wird die
Fühlergruppe 3 mit dem Schaltrad 14., die Fühlergruppe 4 mit dem Schaltrad 18 einerseits
und den Zählwerksrädern andererseits in bekannter Weise derart synchron angetrieben,
daß einer bestimmten Fühlerstellung über der Karte die entsprechende Stellung dieser
Räder zukommt und die Magnete im Augenblick des durch die Löcher bedingten Kontaktschlusses
die Bewegung der Räder sperren. Die Schaltungs-und Magnetanordnung bleibt die gleiche
wie im erstbeschriebenen Falle; es übernehmen nur die Magnete an Stelle des Antriebs
die Aufgabe, die mechanisch angetriebenen Organe zu sperren.