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Statistische Tabelliermaschine Die vorliegende Erfindung bezieht sich
auf statistische Tabelliermaschinen, die durch Lochkarten im Bewegungszustande elektrisch
gesteuert werden und wobei die Zählwerksantriebswelle mit dem Lochkartentransport
synchron läuft. Die bisher meist üblichen Lochharten weisen zehn Lochpunkte in einer
Zahlenspalte auf und, je nachdem an welchen dieser Punkte ein Loch gestanzt ist,
wird der betreffende vVert in das Zählwerk übertragen. Die Menge der aufzunehmenden
Angaben ist durch die Größe der Karte begrenzt und reicht in vielen Fällen nicht
aus, so daßman füreinen Rechnungsgäng zwei Karten verwenden muß, was erhebliche
Mehrarbeit und Mehrkosten verursacht. Nach der vorliegenden Erfindung wird nun die
Aufnahmefähigkeit der Karte dadurch vergrößert, daß nicht wie bisher zehn Lochpunkte,
sondern nur- vorgesehen ünd._@lie@einzelnen Za-Ulwerte nicht@durch ein Loch,. sondern
durch ein Löcher ausgedrückt werden. von denen eines eine größere Zahl von Einheiten,
z. B. vier oder fünf, und das zweite Loch die Ergänzung zu dem gewünschten Wert
ausdrückt.
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Bei den bekannten Tabelliermaschinen der erwähnten Art wird durch
ein Kartenloch das Schließen eines Stromkreises herbeigeführt und durch Relaiswirkung
die zugehörige Zählwerkstelle mit der Zählwerksantriebswelle vorübergehend gekuppelt.
Diese Einrichtung ist im wesentlichen auch bei der Erfindung benutzt worden, jedoch
wird durch ein besonderes Kartenloch ein anderer Stromkreis überwacht, durch den
der bereits erwähnte Stromkreis, der Zählwerkstromkreis, über die gewöhnliche Dauer
hinaus geschlossen bleibt. Dadurch wird die Zählwerkskupplung für eine bestimmte
Zahl von Einheiten länger geschlossen gehalten, so daß beispielsweise ohne das besondere
Kartenloch die Werte von o bis 4 und mit diesem besonderen Loch die Werte von 5
bis q registriert «erden können.
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Der Erfindungsgegenstand ist an einen Ausführungsbeispiel nachstehend
beschrieben und in den Zeichnungen dargestellt.
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Abb. i ist eine schematische Darstellung der Tabelliermaschine, Abb.
2 zeigt einen Teil einer Lochkarte und Abb. 3 den Zählwerkskupplungsmechanismus.
Mit 21 ist die Lochkarte bezeichnet, die in Richtung des eingezeichneten Pfeils
(Abb. i) bewegt wird. Die kleinen Querstriche an der Karte bedeuten die Mitten der
Lochstellen und die angeschriebenen Ziffern die den Lochstellen zugeordneten Betragswerte.
Die Lochkarten werden zwischen Kontaktwalzen 22 und Schleifbürsten 23 hindurchgeführt.
Die Walzen 22 sind ungefähr auf der Hälfte ihres Umfanges mit stromführendem Material
24 belegt und werden in Richtung des gezeichneten Pfeils bewegt. Der stromführende
Teil 2.4 der Walze 22 ist mit dem Schleifring 25 leitend verbunden. Von letzterem
führt eine Verbindung zur Stromquelle 26, die zunächst den Zählwerkstromkreis 27
versorgt, in dem der Zählwerksmagnet 28 liegt. In dem Stromkreis 27 ist noch der
Unterbrecher 29 vorgesehen, der von einer Walze 3o (deren Umfang einen
erhöhten
Teil 31 aufweist) geschlossen werden kann. Die Walze 30 wird vorn Maschinenantrieb
her in der Richtung des gezeichneten Pfeils gedreht, und die Einrichtung ist so
getroffen, daß der Unterbrecher 2d geschlossen wird, wenn «das mit x bezeichnete
besondere Kennloch an der Schleifbürste 23 vorbeigegangen und bevor das erste, mit
4. bezeichnete Loch dort angekommen ist. `Fenn das mit o bezeichnete Loch an der
Bürste 23 vorbeigegangen ist, wird der Unterbrecher .29 wieder. geöffnet. Gleichzeitig
ist auch der isolierte Teil der Walze 22 an der Bürste 23 angekommen, so daß eine
Stromkreisüberwachung .durch die zweite Hälfte der Lochkarte nicht stattfinden kann.
, Vor der Walze 22 liegt ein Schleifkontakt 32, der von einer nicht gezeichneten
Stange von der Walze 22 abgehoben werden kann, in welcher Stellung er von einer
Klinke 33 verriegelt wird. - Letztere wird -von dein- Anker 35 des Elektromagneten
34 gebildet, der in dem ebenfalls von der Kraftquelle 26 gespeisten Stromkreis 36
liegt. In dem Stromkreis 36 ist die Unterbrecherwalze 37 eingeschaltet, die vom
Maschinenantrieb in Richtung des gezeichneten Pfeils gedreht wird und so eingerichtet
ist, daß der Stromkreis 36 geschlossen ist, wenn das mit x bezeichnete besondere
Kartenloch an der Bürste 23 vorbeigeführt wird.
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Der Schleifkontakt 32 ist nach der (falze 2z hin federnd montiert.
`Fenn er von der Klinke 33 freigegeben ist, liegt er auf der Walze 22 auf, und über
deren stromführenden Teil 24 ist dann ein weiterer Stromkreis 40 gebildet, in welchen
der Zählwerksmagnet 28 ebenfalls eingeschaltet ist.
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Die Schaltung des Zählwerks erfolgt durch eine umlaufende Welle 41
und ist bei den Tabelliermaschinen der hier in Frage kommenden Art bekannt. In der
Abb. 3 ist 28 wieder ein Zählwerksmagnet mit einem um den -Zapfen 42 schwingenden
Anker 43. Normalerweise befindet sich der Forstsatz 4¢ des Ankers 43 vor dem gestuften
Vorsprung 45 des Kupplungsliebels 46. Auf den letzteren wirkt die Blattfeder 47
in dem Sinne ein, 'die Kupplung 48 zu schließen. Eine Stange 49 wird, wenn die mit
o (5) bezeichnete Stelle der Lochkarte an der Bürste 23 (Abb. i) angekommen ist,
in Richtung des gezeichneten Pfeils und sogleich wieder zurückbewegt. Die Stange
49 hat Vorsprünge 5o, die auf die Hebel 46 treffen und sie in ihre Normallage zurückführen.
Ferner ist eine Stange 51 .mit Vorsprüngen 52 vorgesehen, durch welche die Anker
43 in ihre Ruhelage zurückgebracht werden. Die Stange 51 wird gleichzeitig mit der
Stange 49 bewegt, und zwar gerade in entgegengesetzter Richtung. Dieselben Bewegungen
führen die Stangen 49 und 51 auch aus, wenn sich die Welle 41 von dem eben erwähnten
Zeitpunkt ab um so viel weiter bewegt hat, wie es einer-Fortschaltung der Zählwerksräder
um fünf Werteinheiten entspricht.
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In Abb. 2 ist gezeigt, wie die Betragswerte in der Lochkarte vermerkt
werden und welche Werte den Lochkombinationen zugeordnet sind. Die obere und die
untere Kartenhälfte sind dabei für verschiedene Angaben bestimmt. Die zugehörigen
Werte sind an der oberen und der unteren Kante. der harte angeschrieben.
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In jeder Lohreibe und jeder Kartenhälfte kann also je eine Angabe
untergebracht werden, die gleichzeitig abgefühlt und registriert werden können.
Zu diesem Zweck sind die Abfühl-und Schaltorgane und Zählwerke zweimal vorgesehen,
wie aus Abb. i ohne weiteres zu ersehen ist. Die entsprechenden Organe haben gleiche,
mit Inde-x versehene Bezifferung.
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Die Wirkungsweise der Maschine ist folgende Die Lochkarten 21 «erden
in Richtung des eingezeichneten Pfeils durch die Maschine und zwischen den Walzen
22 und den Bürsten 23 hindurchgeführt. Erst wenn die harte durch die Schaltwalzen
37 bzw. 37' die in Abb. i gezeichnete Stellung erreicht hat, wird der Abfühlstromkreis,
der vorher beim Vorbeigang der unteren Hälfte der Karte an der oberen Bürste geöffnet
war, geschlossen, vorausgesetzt, daß sich ein Loch an der mit x bezeichneten Stelle
befindet. Der Strom geht über 23-24-25-26-36-34-37-38. und der Anker 35 wird vom
Magneten 34 angezogen. Die Klinke 33 hat hierdurch den Schleifkontakt 32 freigegeben,
der sich infolgedessen auf die Walze 22 legt.
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Beim Weitergang der Maschine wird der eben erwähnte Stromkreis durch
die Unterbrecherwalze 37 unterbrochen.
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Gleichzeitig erfolgt durch den erhöhten Teil der Walze 3o ein Schließen
des Kontaktes Gelangt nun ein Loch an der mit 4, 3, 2, i oder mit o bezeichneten
Stelle der Lochkarte 21 an die Bürste 23, dann wird zu diesem Augenblick der Stromkreis
23-2.1-25-26-27-28-29 geschlossen, wodurch der Anker 43 vom Zählwerksmagneten 28
angezogen, der Hebel 46 freigegeben und die Kupplung 48 geschlossen wird. Das Zählwerksrad
55 wird von diesem Augenblick an von der Welle 41 mitgenommen.
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Wenn die mit o bzw. 5 bezeichnete Stelle der Lochkarte an der Bürste
23 angekommen ist, werden die Stangen 49 und 5o hin- und zurückbewegt, so daß alle
Kupplungshebel 46 und die Anker 43 in Ruhestellung gebracht werden. Zu diesem Zeitpunkt
ist der stromführende Teil 24 der Walze 22 an dem Schleifkontakt 32 angelangt, und
wenn derselbe infolge des mit x bezeichneten besonderen Kennloches auf der Walze
22 schleift, so ist nunmehr der Stromkreis 26-25-24-32-4o-28-27- geschlossen.
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Der ebenfalls in diesem Kreis liegende Magnet
28 wird
hierdurch erneut erregt, und der Anker 43, 44 gibt den zugehörigen Kupplungshebel
46 frei, so daß das Zählwerksrad nochmals mit der Welle 41 gekuppelt wird. Sobald
die Welle 41 das Zählwerk um fünf Werteinheiten mitgenommen hat, werden die Stangen
49 und 5o wieder hin- und zurückbewegt. Hierdurch wird die Kupplung 48 wieder ausgerückt,
und die Hebel 46 werden in ihrer Ruhelage wieder von den Ankern 43, 44 verriegelt.
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Befindet sich kein Loch an der mit x bezeichneten Stelle, so wird
der Magnet 34 nicht beeinflußt, die Schleifbürste 32 bleibt iii der abgehobenen
Lage; kommt aber jetzt ein Loch an Stelle 4, 3, 2, i oder o, so erfolgt in diesem
Augenblick ein Stromschluß über 23-2.4-23-26-27-28-Zg, der Magnet 28 wird erregt,
und der Anker 43 schaltet durch Auslösen des Hebels 46 das Zählwerk ein, das nun
je nach dem Einschaltmoment, also nach der Stellung des Loches um vier, drei, zwei
oder eine Einheit; gedreht wird und dann durch die Stange 49 wieder ausgeschaltet
wird.
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Die in der Abb. i schematisch angedeuteten Schaltwerksorgane gehören
zu verschiedenen Zählwerken, so daß also von einer senkrechten lteilie der Karte
zwei Zählwerke gleichzeitig betätigt werden, und zwar eins von der oberen und eins
voll 'der unteren Kartenhälfte.
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Wenn die Karte ans der in Abb. i gezeichneten Stellung in diejenige
gekommen ist, bei welcher der Lochpunkt o der unteren Kartenhälfte sich zwischen
unterer Bürste und Kontaktwalze 25 befindet, wird durch die Kurvenscheibe
3o, 31 der Arbeitsstromkreis unterbrochen, so daß bei dem nun erfolgenden Durchlauf
der oberen Kartenhälfte zwischen den unteren Abfühlorganen normalerweise nicht eine
nochmalige Betätigung des Zählwerkes für die untere liartenhälfte erfolgt.
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In manchen Fällen ist jedoch eine derartige nochmalige Betätigung,
z. B. zum Zwecke des Ziehens von Gesamtsummen, erwünscht. Für diese Zwecke kann
eine besondere Schaltwalze angebracht werden, die gleichzeitig auch die Umschaltung
auf ein anderes als das vorher von der unteren Kartenhälfte betätigte Zählwerk vornimmt.
Ebenso kann auch beim Durchlaufen der unteren Kartenhälfte durch die oberen Abfühlorgane
eine vorhergehende Beeinflussung eines anderen Zählwerkes erfolgen, so daß also
mit einem Kartendurchgang vier Zählwerke betätigt werden können, wie nachstehende
Tabelle zeigt.
Zeit- |
abschnitt Zählwerk i _ |
/ untere Kartenhälfte |
obere Abfühlstelle Zählwerk 2 |
untere Kartenhälfte |
untere Abfühlstelle Zählwerk 3 |
2 . . . . . , . . . . . . . . . . . . . . . . |
obere Kartenhälfte |
obere Abfühlstelle Zählwerk 4. |
j obere Kartenhälfte |
3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1 untere Abfühlstelle |