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Rechenmaschine, insbesondere für englisches Geld. Die in den Zeichnungen
des Hauptpatentes dargestellten Multiplikationskörper verkörpern die Produkte eines
gemischtzahligen Systems (Geldbetrages) mit Zahlen des metrischen Systems. Auf die
gleiche Weise aber lassen sich auch alle Produkte von Zahlen eines gemischten Systems
mit Zahlen anderer Zahlensystcme, also die Produkte englischen Geldes mit den Zahlen
englischer Maße und Gewichte, körperlich darstellen; die Produkte drücken dann ebenfalls
den Geldbetrag aus.
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Durch die vorliegende Erfindung soll die durch das Hauptpatent geschützte
Einrichtung insofern weiter ausgebildet werden, als neben jeder Zungengruppe der
mit Zahlen des metrischen Systems gebildeten Produkte auch diejenigen für die aus
Maß- und Gewichtszahlen entstandenen Produkte angebracht sind. Dies macht die Maschine
universeller. Beispielsweise läßt sich die Anordnung so treffen, daß rechts von
einer Zungengruppe s, die die Produkte eines Geldbetrages mit Zahlen des metrischen
Systems darstellt, die Zungengruppe t der mit Maßzahlen gebildeten Produkte, links
von s die Zungengruppe r der mit Gewichtzahlen gebildeten Produkte angebracht wird;
jede Zungengruppe stellt Geldbeträge dar. Je eine Gruppenzusammenstellung r, s,
t bedient eine und dieselbe Wertstelle des Resultatwerkes in der gleichen Weise,
wie dies im Hauptpatent für die Gruppen s allein beschrieben worden ist.
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Ir_ Abb. i ist als Beispiel für einen so gebauten Multiplikationskörper
ein Stück aus dem Multiplikationskörper für i d. ausgebrochen, und zwar dasjenige
Stück, das im Resultatwerke die Einer-, Zehner- und Hunderterstellen der Pfunde
beeinflußt. Die Gruppen s stellen also Produkte oder Teile von Produkten dar, die
aus der Multiplikation von i d. mit i o-3 bis i o8 gebildet sind; die Produkte der
Gruppen Y sind aus der Multiplikation von i d. mit i Qu. bis ios Tons entstanden,
die Produkte der Gruppen t aus der Multiplikation von i d. mit i Yard bis i o8 Yards.
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Im Ausführungsbeispiel ist die Anordnung so getroffen, daß die Produkte
für r auf der Einheit i 0z. und die Produkte für t auf der Einheit i` beruhen, d.
h. i 0z. bzw. i"' kostet i d. Es würde sich damit also nicht ohne weiteres folgende
Aufgabe berechnen lassen: Wieviel kosten 5 Lbs. oder 5 Yards, wenn i Lb. oder i
Yard i d. kostet? Bleibt die Einheit von i 0z. oder i"' für i d. bestehen, so läßt
sich die Aufgabe in der Weise berechnen, daß zunächst i d. mit 5 Lbs. oder 5 Yards
multipliziert, dann aber das Produkt durch 16 bzw. 36o dividiert oder, was für die
Maschine dasselbe bedeutet, mit 0,o625 bzw. 0,002777778 multipliziert wird.
In entsprechender Weise würde bei den höheren Gewichts- und Längeneinheiten verfahren
werden.
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Soll diese umständliche Rechnung vermieden werden, so könnte für jede
der Gewichts-und Längeneinheiten eine neue Gruppe von Zungen an den Multiplikationskörpern
angeordnet werden. Die Maschine würde dann aber unerträglich lang werden, und vor
allem würde eine derartige Anordnung gar nicht dem praktischen Bedürfnis entsprechen,
vielmehr hat jeder Berufszweig eine Einheit, mit welcher er vorwiegend zu rechnen
pflegt. Beispielsweise wird keine Eisenhütte, die mit Tons rechnet, jemals in die
Lage kommen,
ihre Rechnungen auf Unzen zu stellen, während ein Goldschmied
wohl mit Unzen, aber nicht mit Tons zu rechnen pflegt. Ähnlich ist es mit den Längeneinheiten.
Es wird also zweckmäßig sein, für jeden Verbraucherkreis Multiplikationskörper herzustellen,
wie sie ihm genügen werden. Ein Beispiel dafür ist in Abb. 2 angegeben; es ist wie
in Abb. i aus dem Multiplikationskörper für i d. dasjenige Stück ausgebrochen, das-in
den Gruppen s die Produkte oder Teile von Produkten enthält, die aus der Multiplikation
von i d. mit io3 bis ioS entstanden sind, und in den Gruppen r diejenigen, die aus
der Multiplikation von i d. mit i o Cwts. bis 163 Tons hervorgegangen sind, wobei
als Gewichtseinheit i Lb. für i d. genommen ist, d. h. i Lb. kostet i d. Sollte
der Rechner dann gelegentlich doch mit einer niedrigeren oder höheren Einheit zu
rechnen haben, kostet z. B. i 0z. oder i Cwt. i d., so kann er die Aufgabe in der
schon beschriebenen Weise durch Multiplikation mit bestimmten Zahlen, die ihm in
der Gebrauchsanweisung angegegeben werden, lösen. Für den Fall aber, daß zwei verschiedene
Einheiten, z. B. Lb. und Cwt., gleich häufig benutzt werden müssen, können die damit
zu bildenden Produkte in zwei verschiedene Gruppenarten nach Art der Gruppen
r und t angeordnet werden, wobei die Produkte der einen Einheit in
den Gruppen r, die der anderen Einheit in den Gruppen t verkörpert sein würden.
Maschinen mit den Gruppenarten r, s, t sind von anderen Ausmaßen als solche mit
den Gruppenarten r, s oder s, t; Multiplikationskörper mit drei Gruppenarten können
also nicht in Maschinen mit zwei Gruppenarten eingehängt werden.
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Sind mehrere Gruppenarten vorhanden, so sind die Gruppen s weiter
auseinandergerückt als sonst, deshalb ist auch die Entfernung der von den Zungen
zu beeinflussenden Stäbe 44, 45 (vgl. das Hauptpatent) von den Stäben der benachbarten
Wertstellen eine entsprechend größere. Um nicht auch den Zwischenraum der Schaulöcher
des Resultatwerkes vergrößern zu müssen, können die Zugstangen 118, i i 9 sinngemäß
zu den Hebeln 121, 122, hingeknickt werden.
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Im allgemeinen dürfte sich wohl behaupten lassen, daß derjenige Verbraucherkreis,
der hauptsächlich mit Längenmaßen zu rechnen hat, kaum mit Gewichten zu arbeiten
haben wird, und umgekehrt. Daraus ergibt sich, daß im allgemeinen die Zusammenstellung
der Gruppen s und r oder s und t genügen wird - wie dies in Abb. 2 geschehen
ist -, so daß die Fabrikation dieser zwei Sorten von Multiplikationskörpern angebracht
erscheint, die Je nach dem Bedürfnis des Bestellers in die Maschine eingehängt werden
können: Das Ausführungsbeispiel der Abb. i soll nur die Mannigfaltigkeit der Maschine
zeigen.
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Die Einstellung der Multiplikationskörper auf die Gruppenart, mit
welcher gerechnet werden soll, kann auf beliebige Weis,- erfolgen, beispielsweise
auf diese: Die Einstellung auf die Gruppen s - d. i. Geld mal Zahlen des metrischen
Systems - bleibt die gleiche, wie sie im Hauptpatent beschrieben und dargestellt
ist. Soll aber mit den Gruppen r - Geld mal Gewicht - gerechnet werden, so wird
zunächst an irgendeiner Stelle auf bekannte Art die Antriebsvorrichtung für den
kleinen Schlitten 89 (Abb.4 des Hauptpa:ents), der die Marke 9o trägt, von Hand
aus unterbrochen (die Vorrichtung dafür ist nicht gezeichnet), indem beispielsweise
der Eingriff des Kegelrades 87 in das Kegelrad 86 (Abb. 3 des Hauptpatents) aufgehoben
wird. Dann dreht der Rechner die Stehkurbel 74 in dem der Drehrichtung des Uhrzeigers
entgegengesetzten Sinne um eine volle Umdrehung; damit dies möglich wird, bleibt
bei einer Maschine mit mehreren Gruppenarten der Nocken 94 und der Riegel 95 fort.
Dadurch wird der Wagen 50 so weit nach rechts verschoben, daß die Gruppen
r nunmehr in ähnlicher Weise sich über den Stäben 44, 45 befinden, wie vorher die
Gruppen s, während der Schlitten 89 an der Einerstelle des Umdrehungszählwerkes
stehen bleibt. Natürlich muß die Verschiebungsmöglichkeit des Wagens 5o entsprechend
vergrößert und demgemäß auch die Schraube 73 entsprechend verlängert werden.
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Die Stehkurbel 74 befindet sich dann in einer Stellung, die es gestattet,
mit irgendeiner Gewichtsart zu rechnen, im Ausführungsbeispiel mit den Einern der
Hundredweights. Das Rechnen geschieht erst, nachdem die Verbindung der Antriebsvorrichtung
für den Schlitten 89, also der Eingriff der Kegelräder 86, 87, von Hand aus wiederhergestellt
worden ist. Die Einstellung auf andere Gewichtsarten, z. B. Lbs. oder Tons, entspricht
-der Einstellung auf andere Zehnerpotenzen des metrischen Systems und geschieht
wie bei der Benutzung der Gruppen s durch Drehen der Stehkurbel 74. Die Umdrehungen
der Antriebskurbel werden in dem gleichen Umdrehungszählwerke angezeigt wie beim
Rechnen mit dem metrischen System.
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Soll nun mit Längenmaßen multipliziert, d. h. die Gruppen t benutzt
werden, so wird nach Lösung der Antriebsvorrichtung für den Schlitten 89 die Kurbel
74 zunächst einmal im Sinne der Drehrichtung des Uhrzeigers gedreht, wodurch sich
die Maschine vorerst auf die Gruppen s einstellt, und dann noch einmal im gleichen
Sinne, was die Einstellung
auf die Gruppen t bewirkt. Dann wird
die Verbindung der Antriebsvorrichtung für den Schlitten 89 wiederhergestellt, und
die Maschine kann in bekannter Weise zum Rechnen angetrieben werden.
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Damit der Rechner aber auch weiß, welche Gruppenart eingestellt wurde,
ist folgende Vorkehrung getroffen, die in Abb. 3 in Seitenansicht, in Abb. 4 in
Aufsicht dargestellt ist. An der Welle der Kurbel 74 ist ein Mitnehmer 246 angebracht,
in dessen Bahn sich einer der drei Zähne 247, 248, 249 befindet. Diese sind an einer
Achse 25o befestigt, die bei der Drehung der Stellkurbel 74, sobald diese ihren
höchsten Punkt überschreitet, im einen oder anderen Sinne um einen gewissen Winkel
gedreht wird; das Lberschleudern wird durch eine Feder 251, die in Kerben der Scheibe
252 einschnappt, verhindert. Die Achse 25o trägt oben eine Scheibe 253, auf welcher
die Bezeichnungen für die Zahlensysteme, mit denen gerechnet wird, angebracht sind;
von diesen Bezeichnungen ist jedesmal eine im Schauloch 254 sichtbar. Für das Rechnen
mit dem metrischen System ist keine besondere Marke in die Scheibe eingezeichnet.
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Um dem Rechner auch die Kontrolle der gekurbelten Längen- oder Gewichtsbeträge
zu erleichtern, ist folgende Einrichtung getroffen: Die Achse 25o schwenkt bei ihrer
Drehung mit Hilfe der Zugstange 255 einen Winkelhebel 256 oder betätigt eine
andere Einrichtung, wodurch der (in nicht gezeichneten Führungen laufende) Schieber
257 nach der einen oder anderen Längsrichtung verschoben wird. Dann erscheinen in
Schaulöchern 258, die unterhalb oder oberhalb der Schaulöcher 93 des Umdrehungszählwerkes
angeordnet sind, die Bezeichnungen für die verschiedenen Längen- oder Gewichtskategorien.
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Bei dieser Anordnung wird für die Rechnung mit allen Zahlensystemen
nur ein einziges Umdrehungszählwerk benutzt. Selbstverständlich lassen sich aber
auch verschiedene Umdrehungszählwerke anbringen, was mit bekannten Hilfsmitteln
geschehen kann. In ihnen würden sich auch Additionen und Subtraktionen der Längenmaße
und Gewichte ausführen lassen.
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Statt die Gruppen r und t zwischen den Gruppen s unterzubringen,
läßt sich die Anordnung auch so treffen, daß die drei Gruppenarten aufeinanderliegen,
also derartig, als stünden drei verschiedene Multiplikationskörper hintereinander.
In diesem Falle würde zur Einstellung einer Gruppenart der Wagen 5o nicht von links
nach rechts oder umgekehrt verschoben, sondern senkrecht zu dieser Richtung, von
vorn nach hinten oder umgekehrt, was aber eine entsprechende Konstruktionsänderung
der Tastenenden zur Folge haben würde. Auch dürften von den Stäben 44, 45, 46 dann
nicht mehrere nebeneinander befindliche zu einem einzigen zusammengefaßt werden,
sondern müßten einzeln für sich bestehen bleiben und würden entsprechend weiter
auseinandergerückt werden. Jedenfalls ist die oben beschriebene Konstruktion die
einfachere.