-
Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren der Extraktion
eines Flavonoid-Aglykons aus einem Ausgangsmaterial, das ein Flavonoid-Glykosid
und/oder Konjugat davon enthält.
Insbesondere stellt die vorliegende Erfindung ein effizientes Verfahren
zur Herstellung von angereicherten Flavonoid-Aglykone-Extrakten aus Pflanzenmaterial
unter Verwendung von wässrigen
Lösungsmitteln
bereit.
-
Technischer
Hintergrund
-
Flavonoide
sind eine Gruppe von Phytochemikalien mit breitgefächerten
Anwendungen, einschließlich ihrer
Verwendung als Therapeutika, als anti-mikrobielle Stoffe und als
Antioxidantien. Sie können
zur Behandlung und/oder Vorbeugung einer Reihe von medizinischen
Störungen
und Krankheiten eingesetzt werden, einschließlich degenerativer Krankheiten
wie Herzkrankheiten, Alzheimer, Demenz und Krebserkrankungen, um einige
aufzuzählen.
Die Charakteristika und Eigenschaften der Flavonoide sind in der
wissenschaftlichen Literatur ausführlich dokumentiert.
-
Die
Nachfrage nach „natürlichen" Heilmitteln aus
Phytochemikalien steigt und wird mit wachsendem Durchschnittsalter
der Weltbevölkerung
noch weiter ansteigen. Zudem findet innerhalb der jüngeren Bevölkerungsschichten
eine Hinwendung zu natürlichen
Alternativen zur Behandlung oder Vorbeugung von medizinischen Zuständen statt.
Zusätzlich
wird immer stärker
gefordert, dass solche Mittel keine Reste organischer Lösungsmittel
enthalten sollen, vor allem solche, die industriell synthetisiert
werden, und dass Produkte so umweltfreundlich wie möglich hergestellt
werden sollen. Die Gesellschaft legt zudem hohen Wert auf die Verwendung
biologisch abbaubarer Materialien sowie auf die Anwendung von möglichst
umweltfreundlichen Verfahren.
-
Die
Flavonoide sind eine Untergruppe der Pflanzenpolyphenole, wobei
die Dreiringstrukturen aus einem Grundgerüst aus fünfzehn Kohlenstoffatomen bestehen.
Pflanzen-Flavonoid-Aglykone (das heißt, Flavonoide ohne angehängte Zucker)
treten in einer Vielzahl von Strukturformen auf. Alle enthalten
jedoch fünfzehn Kohlenstoffatome
als Grundgerüst
und diese sind in einer C6-C3-C6-Konfiguration
angeordnet, das heißt,
zwei aromatische Ringe, die über
eine Einheit aus drei Kohlenstoffatomen verknüpft sind, die entweder einen
dritten Ring bildet oder nicht.
-
Die
wichtige Rolle von Flavonoiden in Ernährung und Medizin wird mehr
und mehr erkannt. Es sind die Flavonoide in Rotwein, grünem Tee,
nativem Olivenöl,
Sojaprodukten, Früchten
und Gemüse,
verschiedenen traditionellen medizinischen Kräutertees und Tinkturen, die
zumindest teilweise für
die aus ihrem Verzehr erlangten Vorteile verantwortlich sind.
-
Eine
Gruppe der Flavonoide, deren Wert bekannt ist, ist die der Isoflavone.
Die Isoflavone haben eine charakteristische Struktur und bilden
eine bestimmte Gruppe von Isomeren der Flavonoide. Das Interesse
an den Isoflavonen war beträchtlich,
da man vermutete, dass sie derjenige Faktor der traditionellen orientalischen Ernährungsweise
sind, der für
das geringere Auftreten von Brust- und Prostatakrebs in einigen
Bevölkerungsgruppen
Ostasiens verantwortlich ist.
-
Obwohl
die Isoflavone auch in anderen Pflanzenfamilien auftreten, werden
sie am stärksten
mit den Hülsenfrüchten assoziiert,
vor allem mit der Papilionoideae-Unterfamilie
der Leguminosae, die viele bekannte Futterpflanzen wie Klee, Hülsenbohnen,
Sojabohnen und Erbsen einschließt,
sowie Strauchpflanzen wie Stechginster und Ginster.
-
Zusätzlich zu
der für
Mensch und Tier gesundheitsfördernden
Wirkung der Isoflavone, wurde kürzlich ihre
Anwendung in der Tierfutterindustrie gezeigt. Bei Schweinen, denen
mit dem Futter Isoflavone verabreicht wurden, wiesen im Durchschnitt
erhöhte
tägliche
Gewichtszunahmen auf, verbrauchten aber nicht mehr Futter. Die Schweine
wiesen auch einen prozentual höheren
Anteil an Skelettmuskeln und eine höher geschätzte Zunahme an Muskelmasse
pro Tag auf.
-
Unter
idealen Bedingungen wäre
die Ernährung
jedes Einzelnen so ausgewogen, dass mit der sorgfältigen Auswahl
von Nahrungsmitteln, Mahlzeiten und Getränken ausreichende Mengen dieser
Stoffe aufgenommen würden,
in der Realität
ist dies jedoch vor allem für
Stadtmenschen häufig
nicht möglich.
Aus diesem Grund besteht ein Bedarf an und eine Nachfrage nach Präparaten,
die reich an Flavonoiden sind, die bequem und effektiv als Nahrungsergänzungsmittel
oder als Therapeutika verwendet werden können.
-
Techniken
aus dem Stand der Technik zur Extraktion von Flavonoiden weisen
im Allgemeinen einen oder mehrere der folgenden Nachteile auf: (i)
sie schließen
die Verwendung giftiger Reagenzien ein; (ii) sie erfordern übermäßige Mehrtachextraktionen;
(iii) sie schließen
die Extraktion des Flavonoids in seiner glykosylierten Form (Flavonoid-Glykosoid)
ein; (iv) sie sind viel zu zeitaufwendig und (v) sie schließen die
Verwendung erheblicher Mengen entzündlicher organischer Lösungsmittel
ein.
-
Die
vorliegende Erfindung sucht die Nachteile des Standes der Technik
zu überwinden
und ein einfaches und leicht durchführbares Verfahren zur Isolierung
von Flavonoiden bei relativ hohen Ausbeuten verglichen mit den Verfahren
des Standes der Technik bereitzustellen.
-
Offenbarung
der Erfindung
-
Die
vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren zur Herstellung eines
angereicherten Flavonoid-Aglykon-Extrakts aus einem Ausgangsmaterial
bereit, das ein geeignetes Flavonoid-Glykosid und/oder ein Konjugat
davon enthält,
das die folgenden Schritte umfasst:
- (i) enzymatisches
Umwandeln des Flavonoid-Glykosids oder Konjugats davon in das Flavonoid-Aglykon;
- (ii) Einstellen des pH-Werts, um das Flavonoid-Aglykon löslich zu
machen, und Entfernen der unlöslichen Fraktion;
und
- (iii) Einstellen des pH-Werts, um das lösliche Flavonoid-Aglykon relativ
unlöslich
zu machen, und Bilden eines Extrakts, der dasselbe enthält.
-
Für die Zwecke
der vorliegenden Erfindung bedeutet der Begriff „Flavonoid" jedes Pflanzenpolyphenol mit folgender
allgemeiner Strukturformel:
oder Dimere, Trimere oder
Polymere davon.
-
Bestimmte
Flavonoide für
die Zwecke der vorliegenden Erfindung schließen ein: Chalcone, Dihydrochalone,
Aurone, Flavanone, Flavone, Neoflavonoide, Catechine, Flavonole,
Dihydroflavonole, Proanthocyanidine, Flavane, Flavan-3-ole und Biflavonoide,
ihre verschieden methoxylierten und anders modifizierten Formen
wie etwa Konjugate, wie etwa Acyl-Konjugate, insbesondere einschließlich Acacetin,
Apigenin, Baicalein, Chrysin, Chrysoeriol, Datiscetin, Dihydrobinetin,
Dihydrokämpferol,
Diosmetin, Catechin, Epicatechin, Eriodictyol, Fisetin, Fustin,
Galangin, Hesperetin, Isorhamnetin, Kämpferol, Luteolin/Digitoflavon,
Morin, Myricetin, Naringenin, Oroxylin A, Ponciretin, Quercetagetin,
Quercetin, Robinetin, Scutellarein, die Silymaringruppe, Silybin,
Silidianin, Silicristin, Helmkraut-Flavon II, Tangeretin, Wogonin
und Isoflavone wie Genistein, Daidzein, Formononetin, Biochanin
A, Baptenin und Pratensein, mit folgender allgemeiner Strukturformel:
-
-
Das
Ausgangmaterial kann variiert werden und umfasst bevorzugt Pflanzenmaterial
wie eine Pflanze oder einen Teil oder ein Präparat davon, das ein Flavonoid-Glykosid
und/oder ein Konjugat davon enthält.
Insbesondere schließt
Pflanzenmaterial das folgende ein: Blätter, Kronenblätter, Kelchblätter, Blüten, Blattstiele, Austriebe,
Wurzeln, Strünke,
Samen, Hülsen,
Knollen, Rinde, Kambium, Gehölz,
Gallen, Früchte,
Gemüse, Kräuter, Bakterien,
Algen, Farne, Saft, Harze, Häute
wie zum Beispiel Trauben-, Apfel-, Zwiebel- und Avocadohäute, Schalen
einschließlich
Zitrusschalen, Fruchtschalen, Pulpe wie etwa des Apfels, Weintrester,
Getreidespelzen, Stroh, Heu, Ölsamenkuchen
aus Oliven, Raps oder Canola und andere Ölfruchtextrakte. Das Ausgangsmaterial
kann auch aus gentechnisch veränderten
(gentechnisch manipulierten) Organismen wie veränderte Bakterien, Algen oder
Pilze und GM-Pflanzen und ihren Teilen und Produkten sein.
-
Eine
bestimmte Gruppe für
das Ausgangsmaterial sind eingeweichte und keimende Samen und gesprossene
Samen wie etwa Samen von Hülsenfrüchtlern.
Samen von Hülsenfrüchtlern,
außer
Sojabohnen, enthalten im trockenen Samen im Wesentlichen keine Isoflavonoide,
aber es wurde herausgefunden, dass bestimmte Anteile von Isoflavonen
entstehen, wenn sie eingeweicht sind und sich zu Sprossen entwickeln,
und dass der Isoflavon-Anteil im Extrakt und die Ausbeute auf der
Basis des Gewichts der trockenen Samen deutlich ansteigt. Dieser
Anstieg kann mindestens bis zu der Stufe andauern, in der der Blatttrieb
erscheint und die ersten Blätter
sich öffnen.
-
Des
weiteren können
die Samenentwicklung und Flavonoid-Synthese durch die Temperatur
beeinflusst werden und vorzugsweise die Samenentwicklung und somit
die Erzeugung von Isoflavonen ereignet sich bei etwa 23 bis 28°C. Allgemein
lässt sich
sagen, dass die Ausbeuten aufgrund der weit erkannten Auswirkung der
Temperatur auf die Keimbildung bei jüngeren Samen bei höheren Temperaturen
höher sein
werden (bis zu einer Obergrenze) und die Ausbeuten bei den gleichaltrigen
Samen bei niedrigeren Temperaturen sinken.
-
Der
Patentanmelder hat außerdem
herausgefunden, dass Sojabohnen durch Vorkeimen als Ausgangsmaterial
verwendet werden können,
um ein ausreichend angereichertes Flavonoid-Produkt herzustellen. Hierbei
enthalten Sojabohnen signifikante Anteile an Isoflavonoid-Glykosiden
im trockenen Samen. Dennoch können
das Einweichen und die Keimbildung durchgeführt werden, damit sich die
Enzyme bilden, die für
die Umwandlung der Glykoside in Aglykone notwendig sind. Hierbei
werden die Sojabohnen bevorzugt mindestens einen Tag lang ungefähr bei Raumtemperatur
(25°C) eingeweicht,
um endogene Enzyme zu aktivieren, und so den Isoflavonoid-Anteil
in dem gemäß der Erfindung
erhaltenen Extrakt zu erhöhen.
Die höheren
Enzymanteile, die für
die Herstellung der Aglycone notwendig sind, können mit der Entwicklung der
Wurzel unter der Samenschale zusammenfallen. Die Entstehung der
besseren Isoflavonoid-Anteile in den Extrakten und Ausbeute pro
Samen sind wiederum temperaturabhängig.
-
Die
Extraktion aus solchen Samen und Sprossen kann das ergeben, was
als (Iso)flavonoid-angereicherte Proteinextrakte mit 50 bis 60%igem
oder höherem
Proteingehalt beschrieben werden kann. Diese angereicherten Proteinkonzentrate
können
in (Iso)flavonoid-Protein-Isolate umgewandelt werden, indem wasserlösliche Kohlenhydrate
etc. herausgewaschen werden, um den Proteinanteil zu erhöhen. Die
Ausbeute kann außerdem
verbessert werden, indem die keimenden Samen und Sprossen feiner
zerkleinert werden, vor allem wenn es sich um besonders robustes
Ausgangsmaterial handelt.
-
Pflanzen
für die
Zwecke der vorliegenden Erfindung schließen sämtliche Pflanzen ein, die ein
Flavonoid-Glykosid und/oder Konjugat davon enthalten, besonders bevorzugte
Pflanzen sind jedoch Hülsenfrüchtler wie
Soja, Kichererbsen (Cicer spp wie etwa Cicer arietinum), weißer Honigklee
(Meliotus alba), Luzerne oder Alfalfa (Medicago sativa) oder Trifolium-Species.
Es wird verstanden, dass eine Materialkombination aus verschiedenen
Pflanzen das Ausgangsmaterial darstellen kann.
-
Bevorzugt
ist die Umwandlung des Flavonoid-Glykosids und/oder Konjugats davon
vollständig.
Dennoch ist es wahrscheinlicher und praktischer, dass ein Teil des
Flavonoid-Glykosids und/oder Konjugats davon im Ausgangsmaterial
nicht in Flavonoid-Aglycone umgewandelt wird. Je höher der
Grad der Umwandlung, desto mehr Flavonoid-Aglycone werden aus dem
Extraktionsverfahren gewonnen. In jedem Fall wird der in dem Verfahren
der Erfindung erreichte Umwandlungsgrad von den Verfahrensparametern
bestimmt, einschließlich
der erforderlichen Produktionsmenge des Verfahrens.
-
Die
zur Umwandlung des Flavonoid-Glykosids verwendeten Enzyme können variiert
werden und schließen
Enzyme mit der Fähigkeit
ein, Glykosidbindungen zu hydrolysieren, wie etwa ein Enzym aus
der Gruppe, die folgendes umfasst: Glykosidasen, β-Glykosidasen, β-Galactosidase, β-Glucuronidase,
Pectinasen, Hesperidinase, Anthocyanase, Rhamnodiastase, Naringinase
oder Takadiastase.
-
Weitere
Enzyme schließen
solche ein, die die Bindung in den Flavonoid-Glykosid-Konjugaten zwischen
dem Glukose(Zucker)-Rest und dem konjugierten Rest (z.B. eine Acylgruppe)
hydrolysieren können, wie
zum Beispiel die Isoflavon-7-0-Glykosid-6''-Malonat-Malonylesterase
oder entsprechende Enzyme, die in geeigneten Pflanzen vorkommen.
-
Solche
Enzyme können
käuflich
erworben werden oder aus Fachleuten ersichtlichen Quellen gewonnen
werden, zum Beispiel aus Tieren, wie etwa aus der Schweineleber,
aus Pflanzen, wie etwa aus Trifolium spp, Cicer spp, Helianthus
spp, Melilotus spp, Medicago spp, Camellia (Thea) sinensis, Prunus
spp, (z.B. P. amygdalus, P. communis, P. avium, P. armeniaca), Rhamnus
frangula und Rhamnus utilis, aus Pilzen wie etwa Aspergillus spp
einschließlich
Aspergillus niger oder Apergillus oryzae, Saccharopolyspora erythraea,
Robinia pseudoacacia L und Rhizobium spp, aus Bakterien wie etwa
Leuconostoc oenos, Pediococcus cerevisiae und Lactobacillus plantarum
oder aus Darmbakterien wie Bacteriodes spp und aus Hefepilzen wie
Saccharomyces cerevisiae, Hansenula anomala, Kloeckera apiculata
und Candida pulcherimma.
-
Die
vorliegende Erfindung erstreckt sich auch auf die Verwendung von
gentechnisch manipulierten Enzymen, wie sie aus gentechnisch veränderten
(gentechnisch manipulierten) Organismen gewonnen werden. Hierbei
könnten
durch gentechnische Veränderung
Pflanzen oder Mikroorganismen verwendet werden, die anderenfalls
keine ausreichenden Mengen von Enzymen oder Enzyme mit nicht ausreichender
Aktivität
produzieren würden.
Des weiteren kann die Gentechnik auch angewendet werden, um die
Eigenschaften der Enzyme, wie etwa ihre Aktivität, zu verbessern. Alle derartigen
gentechnisch manipulierten Erzeugnisse können im Verfahren der vorliegenden
Erfindung verwendet werden.
-
Je
nach vorherrschenden Bedingungen kann die enzymatische Umwandlung
des Flavonoid-Glykosids oder Konjugats davon in das Flavonoid-Aglykon
die Verwendung einer Vielzahl von Enzymen einschließen, die gleichzeitig
oder sequentiell verwendet werden können, damit die notwendige
Umwandlung erfolgt. Ein Fachmann ist in der Lage, die Art der enzymatischen
Umwandlung mindestens abhängig
von den Erfordernissen des Verfahrens und dem Ausgangsmaterial festzustellen.
-
In
einigen Fällen
kann die Umwandlung des Flavonoid-Glykosids und/oder Konjugats davon
in das Flavonoid-Aglykon eine Behandlung mit einer Vielzahl von
Enzymen erfordern, die entweder sequentiell oder gleichzeitig angewendet
werden. Hierbei kann es nötig
sein, dass das Flavonoid-Glykosid und/oder Konjugat davon zunächst in
eine Zwischenform einer Verbindung oder von Verbindungen umgewandelt
wird, bevor es in das Flavonoid-Aglykon umgewandelt wird. Das Erfordernis
für die
Umwandlung in ein Zwischenprodukt und die verwendeten bestimmten
Enzyme werden einem Fachmann ersichtlich sein. Beispielsweise muss
Narangin (ein Glykosid) zunächst
mit Hilfe von alpha-Rhamnosidase in Prunin (Glykosid- Zwischenprodukt)
umgewandelt werden, bevor es durch die Hydrolyse der Glukosereste
mit Hilfe einer β-Glukosidase
in seine Flavonoid-Aglykon-Form Naringinin umgewandelt wird.
-
Das
Flavonoid-Glykosid kann auch vorbehandelt werden, um eine oder mehrere
Zuckerreste oder Teile davon zu entfernen, bevor die enzymatische
Umwandlung in das Flavonoid-Aglykon erfolgt. Hierbei kann das Flavonoid-Glykosid
dahingehend behandelt werden, einige der Zuckerreste oder Teile
davon wie Saccharideinheiten zu hydrolysieren, um ein teilweise
umgewandeltes Flavonoid-Glykosid zu ergeben. Dabei können ein
oder mehrere Zuckerreste durch Hydrolyse aus dem Flavonoid-Glykosid unter Verwendung
von starken Säuren
entfernt werden, die mindestens einen Zuckerrest an dem Flavonoid-Glykosid
zurücklassen.
-
Es
ist möglich,
dass andere Variablen eingestellt werden müssen, um die höchstmögliche Ausbeute aus
einem gegebenen Extraktionsverfahren und insbesondere aus der enzymatischen
Umwandlung zu erhalten. Die Steuerung dieser Variablen und die bestimmte
Kombinierung der Bedingungen, die zur bestmöglichen Umwandlung führen, ist
einem Fachmann leicht ersichtlich. Derartige Variablen schließen die
Temperatur, den Feuchtigkeitsgehalt und das Hinzufügen weiterer
gelöster
Stoffe oder enzymstabilisierender Mittel ein.
-
Besteht
das Ausgangsmaterial aus Pflanzenmaterial mit einer relativ intakten
Zellstruktur, in welcher das Flavonoid-Glykosid und/oder Konjugat
davon sowie das Enzym enthalten sind, dann ist das Flavonoid-Glykosid
und/oder Konjugat davon im Allgemeinen im Zellinneren von dem Enzym
getrennt, das geeignet ist, es in das Flavonoid-Aglykon umzuwandeln.
In diesem Fall können
das Enzym und das Flavonoid-Glykosid und/oder Konjugat davon in
Kontakt gebracht werden, indem mindestens die zelluläre Struktur
des Pflanzenmaterials zerstört
wird.
-
Somit
stellt die vorliegende Erfindung auch ein Verfahren zur Herstellung
eines angereicherten Flavonoid-Aglykon-Extrakts aus Pflanzenmaterial
bereit, das ein Flavonoid-Glykosid und/oder Konjugat davon enthält und das
die folgenden Schritte umfasst:
- (i) Zerstören der
zellulären
Struktur des Pflanzenmaterials, um das darin enthaltene Flavonoid-Glykosid oder
Konjugat davon mit zumindest einem darin enthaltenen Enzym in Kontakt
zu bringen, das geeignet ist, das Flavonoid-Glykosid oder Konjugat
davon in ein Flavonoid-Aglykon umzuwandeln, und somit das Umwandeln
des Flavonoid-Glykosids oder Konjugats davon in das Flavonoid-Aglykon;
- (ii) Einstellen des pH-Wertes, um das Flavonoid-Aglykon löslich zu
machen, und Abtrennen der unlöslichen Fraktion;
und
- (iii) Einstellen des pH-Wertes, um das Flavonoid-Aglykon relativ
unlöslich
zu machen, und Isolieren des Flavonoid-Aglykons.
-
Behandlungen,
die die zelluläre
Struktur mindestens zerstören,
schließen
Behandlungen zum Aufbrechen der Zellen ein. Hierfür gibt es
viele Möglichkeiten,
die einem Fachmann bekannt sind, einschließlich Behandlungen wie Mahlen,
Zerkleinern, Zerstoßen
oder Walzen, Gefrieren und Auftauen, Enzymbehandlungen wie etwa
Hemizellulasen oder Zellulasen, Ultraschalltechnik, Trocknen, Behandlung
mit ultravioletter Strahlung, Verwendung von Druckminderung oder
-erhöhung,
einschließlich
Extrusion und Druckanwendungen auf abgedichtete Chargen, mikrobielle
Verdauung oder Silierung, Behandlung mit oxidierenden und anderen
Chemikalien, Reinigungsmittelbehandlungen oder eine beliebige Kombination
aus den vorhergehenden.
-
Nach
dem Zerstören
der zellulären
Struktur sollte jeglicher in diesem Schritt hinzugefügte Stoff,
der den Rest des Verfahrens behindern würde, aus der Reaktionsmischung
entfernt werden, bevor das Verfahren fortgesetzt wird.
-
Zudem
können
gemäß dem Verfahren
der vorliegenden Erfindung hergestellte Extrakte zusätzlich behandelt
werden, um die Konzentration der interessierenden Flavonoide noch
zu erhöhen.
Hierfür
können
zusätzliche
Reinigungsverfahren durchgeführt
werden, wie z.B. Auswaschen mit Alkohol. Hier wurde herausgefunden, dass
durch Aussetzen der Extrakte der vorliegenden Erfindung gegenüber einem
Auswaschen mit Alkohol (z.B. Methanol, Ethanol oder wässrigem
Ethanol) und Verdampfung des Lösungsmittels
eine signifikante Erhöhung
der Flavonoid-Aglycon-Konzentration
um etwa das 2–6-Fache
erreicht werden kann.
-
Wie
oben angegeben, kann das Ausgangmaterial sowohl das Enzym als auch
das Flavonoid-Glykosid und/oder Konjugat davon enthalten. Das Ausgangsmaterial
kann jedoch das Flavonoid-Glykosid und/oder Konjugat davon mit einer
unzureichenden Enzymmenge oder sogar ohne Enzym für die Durchführung der
notwendigen Umwandlung umfassen. In solchen Fällen kann das Verfahren der
Erfindung auch die Zugabe eines Enzyms umfassen, das für die Umwandlung
des Flavonoid-Glykosids
und/oder Konjugats davon in das Flavonoid-Aglykon geeignet ist.
-
Somit
stellt die vorliegenden Erfindung auch ein Verfahren der Extraktion
eines Flavonoid-Aglykons aus einem Ausgangsmaterial bereit, das
ein Flavonoid-Glykosid und/oder Konjugat davon enthält und das
die folgenden Schritte umfasst:
- (i) Umwandeln
des Flavonoid-Glykosids und/oder Konjugats davon in das Flavonoid-Aglykon
durch Hinzugeben eines Enzyms zu dem Ausgangsmaterial, das für die Umwandlung
des Flavonoid-Glykosids und/oder Konjugats davon in das Flavonoid-Aglykon
geeignet ist;
- (ii) Einstellen des pH-Werts, um das Flavonoid-Aglykon löslich zu
machen, und Abtrennen der unlöslichen Fraktion;
und
- (iii) Einstellen des pH-Werts, um das Flavonoid-Aglykon relativ
unlöslich
zu machen, und Isolieren des Flavonoid-Aglykons aus der Lösung.
-
Nach
der Herstellung des Flavonoid-Aglykons kann es notwendig sein, dieses
vor Polymerisation oder einer anderen ungewollten Modifikation zu
schützen.
Es kann zum Beispiel notwendig sein, dass die Aktivität der Polyphenol-Oxidase
beschränkt
oder beseitigt wird, um eine Polymerisation des Flavonoid-Aglykons
zu verhindern. Dies kann mit physikalischen Mitteln, wie z.B. Wärme, oder
mit chemischen Mitteln, wie z.B. Schwefeldioxid, Natriummetabisulfit,
Blausäure,
Kohlenmonoxid, ein oder mehrere proteinverdauende Enzyme; und/oder
durch Anwendung von Verfahren, die Sauerstoff ausschließen, z.B.
indem man eine Kohlendioxid- oder Stickstoffatmosphäre bereitstellt
oder durch Vakuumsaugen erreicht werden. Bei letztere Ansatz wird der
Ausschluss von Sauerstoff solange fortgeführt, bis die Polyphenoloxidase-Aktivität herkömmlich dauerhaft beseitigt
ist oder alternativ, bis das Flavonoid-Aglykon von der Flüssigkeit
oder den Feststoffen abgetrennt wurde, die die Polyphenoloxidase-Enzyme
enthält.
-
Der
pH-Wert wird eingestellt, um das Flavonoid-Aglykon löslich zu
machen. So kann der pH-Wert auf ungefähr mindestens 8,5 und bevorzugter
auf mindestens 9,6; 11 oder 12 oder alternativ auf ungefähr 9,6–12 eingestellt
werden. Jedoch variiert das bestimmte Niveau der benötigten pH-Werteinstellung
in Abhängigkeit von
mindestens dem bestimmten Flavonoid-Aglykon, das extrahiert wird.
-
Die
Effizienz des Effekts der alkalischen Extraktion im Verfahren der
vorliegenden Erfindung ist überraschend,
da die Ausbeute der Extraktion steigt, wenn der pH-Wert über den
pH-Wert hinaus angehoben wird, an dem eine gewissermaßen 100%-ige
(99,9%-ige) Ionisierung der Isoflavonoide stattfindet (wenn pH =
pKa + 3 pH-Einheiten
oder ca. 10,2 beträgt),
wobei bei diesem pH-Wert die Isoflavonoid-Aglykone vollständig wasserlöslich sind.
Die Extraktion steigt sogar noch bei pH-Werten weiter an, die erwartungsgemäß einen
Zerfall der Isoflavone bei einem pH-Wert von 12–12,5 verursachen.
-
Zudem
wäre bei
einer Erhöhung
des pH-Werts über
den pH-Wert der vollständigen
Ionisierung (pKa + 3) keine erhöhte
Ausbeute zu erwarten, sondern eher eine niedrigere Ausbeute aufgrund
von gesteigerten Geschwindigkeiten der basenkatalysierten Oxidation.
Es wurde herausgefunden, dass Genistein und Biochanin A pKa-Werte
von ungefähr
7,2 haben. Dies würde
parallel zu dem beobachteten Effekt der Veränderung des pH-Werts des Säureniederschlags
sein, wobei keine Veränderung
der Ausbeute stattfindet, wenn man die Protonenkonzentration um
das Tausendfache variiert, wenn die Genistein und Biochanin A Isoflavonoid-Aglykone
vollständig
ungeladen (99+%) sind.
-
Die
Einstellung des pH-Wertes, um das Flavonoid-Aglykon löslich zu
machen, kann auf jede einem Fachmann bekannte Art erfolgen, einschließlich durch
das Hinzufügen
einer Base wie Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid, Calciumhydroxid,
andere Alkalimetall- und Erdalkalimetallhydroxide oder Natriumacetat,
die in einer flüssigen
oder festen Form sein kann, oder Ammoniakgas. Der pH-Wert wird verändert, um
sicherzustellen, dass ein ausreichender Anteil des Flavonoid-Aglykons
gelöst
wird. Unlösliches
Pflanzenmaterial kann weiter behandelt werden, um eine vollständigere
Extraktion des Flavonoid-Aglykons in die flüssige Phase zu erreichen. Derartige
weitere Behandlungen schließen
Waschen, Spülen
und Perkolieren des unlöslichen
Pflanzenmaterials ein.
-
Wenn
das Flavonoid-Aglykon ausreichend gelöst ist, kann die unlösliche Fraktion
durch ein beliebiges oder eine Kombination von Routineverfahren
zum Trennen von löslichen
und unlöslichen
Fraktionen entfernt werden, die einem Fachmann bekannt sind. Derartige
Verfahren schließen
folgendes ein: Absetzenlassen, Filtrieren und Zentrifugieren. Zu
beachten gilt, dass für
die Zwecke der vorliegenden Erfindung der Ausdruck „Abtrennen
der unlöslichen
Fraktion" und offensichtliche
Varianten davon das Entfernen eines Teils der unlöslichen
Fraktion und insbesondere das Entfernen des größten Teils der unlöslichen
Fraktion umfasst, was durch Zentrifugieren oder andere leicht ersichtliche
Mittel geschehen kann.
-
Bevorzugt
wird das alkalische Extrahieren unter minimaler Belüftung des
Reaktionsvolumens durchgeführt,
um einen Zerfall der Flavonoide zu verhindern. Hierbei wurde überraschenderweise
festgestellt, dass das Minimieren der Belüftung des Reaktionsvolumens
während
des alkalischen Extrahierens die Ausbeute signifikant erhöht. Das
Minimieren der Belüftung
während
des alkalischen Extrahierens kann auf verschiedenste Arten erfolgen,
einschließlich
(jedoch nicht ausschließlich)
die folgenden: Vermeiden des Schüttelns
der Probe, des Spritzens, des heftigen Rührens, sowie anderer Vermischung
von Luft mit der flüssigen
Probe. Alternativ kann die Belüftung
vermieden werden, indem das alkalische Extrahieren in einer sauerstoffreduzierten oder
sauerstofffreien Atmosphäre
stattfindet, wie in einer Stickstoff- oder Argonatmosphäre, oder
sauerstoffabsorbierende Stoffen können in die alkalische Lösung gegeben
werden.
-
Danach
wird der pH-Wert eingestellt, um das Flavonoid-Aglykon unlöslich zu
machen. So kann der pH-Wert auf ungefähr 2 oder 3, oder 2–6 oder
bevorzugter etwa 3–5,6
wie etwa 3,5; 3,6; 5,3 oder 5,6 eingestellt werden. Das erforderliche
bestimmte Niveau der pH-Wert-Einstellung variiert abhängig von
mindestens dem bestimmten Flavonoid-Aglykon, das extrahiert wird.
Der optimale pH-Wert für
diese Verfahrensstufe kann leicht von einem Fachmann bestimmt werden,
der empirische Untersuchungen zur Bestimmung des optimalen pH-Werts
für ein
gegebenes Flavonoid-Aglykon durchführen kann.
-
Das
Einstellen des pH-Wertes, um das Flavonoid-Aglykon unlöslich zu
machen, kann auf jede denkbare, einem Fachmann bekannte Art und
Weise erfolgen, einschließlich
des Hinzugebens einer Säure
wie Salzsäure,
Schwefelsäure,
Phosphorsäure,
Salpetersäure,
Milchsäure,
Weinsäure,
Zitronensäure,
Essigsäure,
oder Propionsäure,
die in einer flüssigen,
festen oder gasförmigen
Form sein kann. Der pH-Wert wird verändert, um sicherzustellen,
dass ein ausreichender Teil des Flavonoid-Aglykons unlöslich gemacht
wird. Bei Bedarf kann die Einstellung des pH-Werts unter Schütteln erfolgen, um sicherzustellen,
dass sich die Reaktanten vollständig
mischen und im besten Falle eine vollständige Azidifizierung der Flavonoid-Aglykone
stattfindet. Die lösliche
Fraktion kann weiter bearbeitet werden, um einen noch vollständigeren Übergang
des Flavonoid-Aglykons in die unlösliche Phase zu erhalten.
-
Wenn
das Flavonoid-Aglykon als eine Suspension oder ein Niederschlag
ausreichend getrennt ist, dann kann die unlösliche Fraktion durch ein beliebiges
oder eine Kombination von Routineverfahren entfernt werden, die
einem Fachmann zum Trennen von löslichen
und unlöslichen
Fraktionen bekannt sind. Derartige Verfahren schließen folgendes
ein: Absetzenlassen, Filtrieren, Kristallisation, Co-Kristallisation
und Zentrifugieren. Zur Unterstützung
der Trennung kann auch Salz hinzugefügt werden und die Reaktionsmischung
kann je nach Bedarf durch Abdampfen oder teilweises Gefrieren konzentriert
werden. Das Trennen kann auch durch Herabsetzen der Temperatur oder
Kühlen
des Reaktionsvolumens unterstützt
werden.
-
Das
Trennen kann auch durch andere herkömmliche Techniken wie die Verwendung
organischer Lösungsmittel,
selektiver Membranfiltration und Chromatographie einschließlich Dünnschichtchromatographie, Flüssigchromatographie
und Hochdruckflüssigchromatographie
erreicht werden. Angesäuerte
wässrige
oder wässrige
organische Niederschläge
der Reaktionsmischung können
ferner gereinigt oder konzentriert werden, indem man sie auf Aktivkohle
absorbiert.
-
Eine
weitere Möglichkeit
der Reinigung wäre
es, den Niederschlag aus dem Schritt der Säureextraktion in einem geeigneten
Lösungsmittel
zu lösen
und die Lösung
dann so zu modifizieren, dass eine oder mehrere der Nichttlavonoid-Komponenten
unlöslich
werden und ausfallen. Ein geeignetes Verfahren dafür wäre das Auflösen des
Niederschlages in Ethanol mit anschließendem Modifizieren durch Hinzufügen von
Aceton, wobei erwartet würde,
dass sämtliche
mitgelöste
Zucker, Saponine und Proteine mehr oder weniger ausgefällt werden.
Die verbleibende Lösung
kann verdampft und der konzentrierte Extrakt wiedergewonnen werden
oder die Lösung
können
weiter verarbeitet werden.
-
Eine
mögliche
Komplikation bei der Verwendung von Pflanzenmaterial als das Ausgangsmaterial
für die
Extraktion ist das Mitfällung
von nicht erwünschten
Pflanzenproteinen während
des Extrahierens. Hierbei ist es möglich, dass die verschiedenen
Bedingungen, die zur Abtrennung des Flavonoid-Aglykons während des
Extrahierens verändert
wurden, dieses nicht adäquat
von anderen Pflanzenproteinen trennen. Dies kann durch zusätzliche
Behandlungsschritte erfolgen, die am Ausgangsmaterial oder im Laufe
des Extraktionsverfahrens angewendet wurden, um die mit einer Mitfällung assoziierten
Probleme wenigstens zu verringern.
-
Somit
kann die vorliegende Erfindung noch zusätzlich eine Behandlung zur
Modifizierung der unerwünschten
Proteine umfassen, damit diese die Extraktion der Flavonoid-Aglykone
in dem Verfahren der vorliegenden Erfindung nicht übermäßig störend beeinflussen.
Derartige Behandlungen schließen
diejenigen ein, die folgendes erzielen: (i) ein verringertes Niveau
von unerwünschten
Proteinen in der löslichen
Phase nach dem Schritt der Alkalisierung und (ii) ein gesteigertes
Niveau von unerwünschten
Proteinen oder Proteinmaterial in der löslichen Phase nach dem Schritt
der Azidifizierung.
-
Die
Behandlungen können
variiert werden und schließen
solche ein, die dem Fachmann leicht ersichtlich sind. Behandlungen,
die die vorliegende Erfindung umfasst, schließen folgende ein: Erwärmen, chemische Behandlung,
z.B. mit Tannin oder Bentonit, Enzymbehandlung oder elektrisches
Entladen des Ausgangs-Pflanzenmaterials
vor der Einstellung des alkalischen pH-Wertes oder der Reaktionsmischung
aus dem Schritt des alkalischen Extrahierens, um sicherzustellen,
dass die unerwünschten
Proteine in unlöslicher
Form vorliegen und somit von dem interessierenden löslichen
Flavonoid-Aglykon getrennt werden können. Ein weiterer Ansatz wäre es, die
Reaktionsmischung nach dem Schritt des alkalischen Extrahierens
durch eine Säule zu
schicken, die mit einem proteinabsorbierenden Stoff gefüllt ist.
-
Alternativ
kann die Reaktionsmischung nach dem sauren Schritt des Extrahierens
auch mit einer Proteinase wie Pepsin oder Papain behandelt werden,
welche die unerwünschten
Proteine im sauren Medium zu löslichen
Formen umwandelt. Zudem kann Größenausschlusschromatographie
einschließlich
Gelfiltration oder ein Größenausschlussmembranfilter
mit ausreichend engen Poren verwendet werden, so dass Flavonoidmoleküle hindurchpassen,
jedoch nicht die größeren Proteine.
Auch andere biologische Mittel können
angewendet werden, einschließlich
Fermentation mit proteinverdauenden oder -absorbierenden Mikroben.
Silierung des zerstoßenen
Materials kann in dem Extraktionsprotokoll ebenfalls verwendet werden.
-
Wie
bereits erwähnt,
sorgt das Verfahren der vorliegenden Erfindung für relativ hohe Ausbeuten an Flavonoiden
wie zum Beispiel Isoflavonoiden. Beispielsweise können die
Ausbeuten etwa um mindestens 25% höher als äquivalent ablaufende Verfahren
sein, bei denen jedoch organische Lösungsmittel für das Extrahieren
verwendet werden, bevorzugter um mindestens 50% höher und
noch bevorzugter um mindestens 67% höher sein als veröffentlichte
Ausbeuten.
-
Beispiele
-
Soweit
nicht anders angegeben: (i) wurde das durch Stoff gefilterte Filtrat
aus den alkalischen Extraktionen in den nachfolgenden Beispielen
zweimal mit einer Lösung
gespült,
deren pH-Wert den der für
das Extrahieren benutzten Lösungen
entsprach; (ii) wurden alle alkalischen Extraktionen in den nachfolgenden
Beispielen unter minimaler Belüftung
und gemäß der folgenden
allgemeinen Vorgehensweise durchgeführt: (a) das Pflanzenmaterial
wurde mit einer größeren Menge
Wasser versetzt, für
gewöhnlich
mindestens zwei- bis viermal mehr (b) der Suspensionslösung wurden
anfangs geringe Volumina konzentrierter Natriumhydroxidlösung hinzugegeben
(ungefähr
5 M), (c) später,
mit Erreichen des gewählten
pH-Werts, wurde die Natriumhydroxidlösung tropfenweise hinzugegeben,
(d) das Natriumhydroxid wurde effizient mit der Suspensionslösung (bei
minimaler Belüftung)
vermischt und es wurde ausreichend lange gewartet, um einen stabilen
pH-Wert in der Mischung zu erreichen (d) nachdem der gewünschte pH-Wert
schließlich
erreicht worden war, wurde der Wert nach weiteren 2 bis 5 Minuten
nochmals überprüft und der
pH-Wert im Falle einer Abweichung des Wertes eingestellt; und (iii)
sämtliche
in den Beispielen genannten Flavonoid-Ausbeuten wurden durch Anwendung von
Dünnschichtchromatographie
oder durch UV-spektroskopische
Verfahren bestimmt.
-
Beispiel 1A
-
Eine
Probe von etwa 1 kg Blätter
an (langen) Halmen von unterirdischem Klee (Trifolium subterraneum L.),
im Winter 1999 im Südwesten
von Westaustralien gewachsen, wurde Anfang Oktober geerntet, bei
ca. 20°C
einen Tag lang sowie zehn Tage lang bei 5°C gelagert. Die Blätter von
etwa 0,5 kg dieses gelagerten Materials wurden abgeschnitten und
in einer Plastiktüte
aufbewahrt.
-
25
g der Kleeblätter
wurden mit 50 g säuregewaschenem
nassen weißen
Sand gemischt und 3,5 Minuten lang in einem Mörser und PistiII gemahlen.
Die gemahlene Mischung aus Blättern
und Sand wurde für 10
Minuten in eine versiegelte Plastiktüte gegeben und 20 Minuten lang
bei ungefähr
62°C hitzebehandelt.
-
Am
folgenden Tag wurde das hitzebehandelte Material in ein Becherglas
gegeben und es wurden 200 ml von entionisiertem Wasser hinzugefügt, während des
Rührvorgangs
wurde 5 M Natriumhydroxidlösung
mit einer Tropfpipette hinzugefügt,
um den pH-Wert der Suspension auf 9,6 zu erhöhen. Das grobzerkleinerte faserige
Material wurde entfernt, indem die Suspension durch eine Dreifachschicht
aus feiner Gaze gegeben wurde, das schlammige Material, das die
Gaze passierte, wurde durch Zentrifugieren bei 2000 upm für 2 Minuten
entfernt.
-
Der
pH-Wert der abgetrennten Lösung
wurde dann auf 5,3 eingestellt. Die Mischung mit einem pH-Wert von
5,3 wurde 48 Stunden lang auf einer Temperatur von etwa 1°C gehalten
und dann durch teilweises Gefrieren der Lösung und darauffolgendes Entfernen
des gebildeten Eises konzentriert, so dass das Endvolumen etwa 100
ml betrug, die übriggebliebenen
Lösung
und der Niederschlag wurden durch Filterpapier gefiltert.
-
Das
Filterpapier und der zurückgehaltene
Niederschlag wurden bei 40°C
getrocknet und der Isoflavongehalt wurde in einer modifizierten,
das heißt
nicht gemahlenen Version, nach der Methode von C. M. Francis und
A. J. Millington gemessen („Varietal
variation in the isoflavone content of subterranean clover: its
estimation by a microtechnique",
C. M. Francis und A. J. Millington, Australian Journal of Agricultural
Research, Band 16, Seiten 557–64,
1965).
-
Das
Gewicht des auf dem Filterpapier zurückgebliebenen Materials wurde
durch Messen des Gewichts von vier Filterpapieren, wodurch das Durchschnittsgewicht
berechnet wurde, und durch Abziehen dieses Durchschnittsgewichts
von dem gemessenen Gewicht des im Versuch verwendeten Filterpapiers
und dessen zurückgehaltenem
Material berechnet.
-
Ergebnisse
-
Gewicht
des auf dem Filterpapier zurückgebliebenen
Materials – 0,35
g. Isoflavongehalt in dem trockenen gefilterten Niederschlag war
Genistein 26,1 g/100 g, Biochanin A 8,5 g/100 g, Formononetin 2,1
g/100 g, Daidzein wurde nicht nachgewiesen. Die berechnete Extraktion
von Isoflavonen aus 25 g Kleeblättern
betrug 0,128 g.
-
Beispiel 1B
-
Eine
Probe von etwa 1 kg Blätter
mit (langen) Halmen von unterirdischem Klee (Trifolium subterraneum
L.) der Sorte Trikkala, im Winter 1999 im Südwesten von Westaustralien
gewachsen, wurde Anfang Oktober geerntet, bei ca. 20°C einen Tag
lang sowie zehn Tage lang bei 5°C
gelagert.
-
Die
Blätter
von etwa 0,5 kg dieses gelagerten Materials wurden abgeschnitten
und in einer Plastiktüte aufbewahrt.
25 g der Kleeblätter
wurden mit 50 g säuregewaschenem
nassen weißen
Sand gemischt und 3,5 Minuten lang in einem Mörser und PistiII gemahlen.
Die gemahlene Mischung aus Blättern
und Sand wurde für
10 Minuten in eine versiegelte Plastiktüte gegeben und dann 20 Minuten
lang bei ungefähr
62°C hitzebehandelt.
-
Am
folgenden Tag wurde das hitzebehandelte Material in ein Becherglas
gegeben und es wurden 200 ml von entionisiertem Wasser hinzugefügt, während des
Rührvorgangs
wurde 5 M Natriumhydroxidlösung
mit einer Tropfpipette hinzugefügt,
um den pH-Wert der Suspension auf 12,0 zu erhöhen. Das grobzerkleinerte faserige
Material wurde entfernt, indem die Suspension durch eine Dreifachschicht
aus feiner Gaze gegeben wurde.
-
Der
pH-Wert der abgetrennten Lösung
und Suspension wurde dann auf 5,6 eingestellt. Die Mischung mit
einem pH-Wert von 5,6 wurde 48 Stunden lang auf etwa 1°C gehalten
und dann durch teilweises Gefrieren der Lösung und Entfernen des gebildeten
Eises konzentriert, so dass das Endvolumen etwa 100 ml betrug, die übriggebliebene
Lösung
und der Niederschlag wurden durch Filterpapier gefiltert. Das Filterpapier
und der zurückgehaltene
Niederschlag wurden bei 40°C
getrocknet und der Isoflavongehalt wurde gemessen wie in Beispiel
1A beschrieben.
-
Das
Gewicht des auf dem Filterpapier zurückgebliebenen Materials wurde
durch Messen des Gewichts von vier Filterpapieren, wodurch das Durchschnittsgewicht
berechnet wurde, und durch Abziehen dieses Durchschnittsgewichts
von dem gemessenen Gewicht des im Versuch verwendeten Filterpapiers
mit dessen zurückgehaltenem
Material berechnet.
-
Ergebnisse
-
Gewicht
des auf dem Filterpapier zurückgebliebenen
Materials – 1,1
g. Isoflavongehalt in dem trockenen gefilterten Niederschlag war
Genistein 7,3 g/100 g, Biochanin A 2,4 g/100 g, Formononetin 0,55
g/100 g, Daidzein wurde nicht nachgewiesen. Die berechnete Extraktion
von Isoflavonen aus 25 g Kleeblättern
betrug 0,113 g.
-
Beispiel 1C
-
Eine
Probe von etwa 1 kg Blätter
mit (langen) Halmen von unterirdischem Klee (Trifolium subterraneum
L.) der Sorte Trikkala, im Winter 1999 im Südwesten von Westaustralien
gewachsen, wurde Anfang Oktober geerntet, bei ca. 20°C einen Tag
lang sowie zehn Tage lang bei 5°C
gelagert. Die Blätter
von etwa 0,5 kg dieses gelagerten Materials wurden abgeschnitten
und in einer Plastiktüte
aufbewahrt.
-
26
g der Kleeblätter
wurden mit 52 g säuregewaschenem
nassen weißen
Sand gemischt und 3,5 Minuten lang in einem Mörser und PistiII gemahlen.
Die gemahlene Mischung aus Blättern
und Sand wurde für 10
Minuten in eine versiegelte Plastiktüte gegeben und wurde dann 20
Minuten lang bei ungefähr
62°C hitzebehandelt.
-
Am
folgenden Tag wurde das hitzebehandelte Material in ein Becherglas
gegeben und es wurden 200 ml von entionisiertem Wasser hinzugefügt, während des
Rührvorgangs
wurde 5 M Natriumhydroxidlösung
mit einer Tropfpipette hinzugefügt,
um den pH-Wert der Suspension auf 12,0 zu erhöhen. Das grobzerkleinerte faserige
Material wurde entfernt, indem die Suspension durch eine Dreifachschicht
aus feiner Gaze gegeben wurde. Der pH-Wert der abgetrennten Lösung und
Suspension wurde dann auf 3,5 eingestellt. Die Mischung mit einem
pH-Wert von 3,5 wurde 48 Stunden lang bei etwa 1°C gehalten und dann durch teilweises
Gefrieren der Lösung
und darauffolgendes Entfernen des gebildeten Eises konzentriert,
so dass das Endvolumen etwa 100 ml betrug, die übriggebliebenen Lösung und
der Niederschlag wurden durch Filterpapier gefiltert. Das Filterpapier
und der zurückgehaltene
Niederschlag wurden bei 40°C
getrocknet und der Isoflavongehalt wurde gemessen wie in Beispiel
1A beschrieben.
-
Das
Gewicht des auf dem Filterpapier zurückgebliebenen Materials wurde
durch Messen des Gewichts von vier Filterpapieren, wodurch das Durchschnittsgewicht
berechnet wurde, und durch Abziehen dieses Durchschnittsgewichts
von dem gemessenen Gewicht des im Versuch verwendeten Filterpapiers
und dessen zurückgehaltenem
Material berechnet.
-
Ergebnisse
-
Gewicht
des auf dem Filterpapier zurückgehaltenen
Materials – 1,09
g. Isoflavongehalt in dem trockenen gefilterten Niederschlag war
Genistein 11,1 g/100 g, Biochanin A 3,8 g/100 g, Formononetin 0,85
g/100 g, Daidzein wurde nicht nachgewiesen. Die berechnete Extraktion
von Isoflavonen aus 26 g Kleeblättern
betrug 0,171 g.
-
Im
Gegensatz dazu waren die Ausbeuten unter Verwendung des gleichen
Verfahrens und äquivalenten
Ausgangsmaterials, aber mit einem zusätzlichen Filtrierungsschritt
des Produkts des alkalischen Extrahierens durch gesintertes Glas
folgende: Gewicht des auf dem Filterpapier zurückgehaltenen Materials – 0,415
g, Genistein 6,3/100 g, Biochanin A 1,25 g/100 g, Formononetin 0,40
g/100 g. Die berechnete Extraktion von Isoflavonen aus 26 g Kleeblättern betrug
0,033 g.
-
Beispiel 1D
-
Eine
Probe von etwa 1 kg Blätter
mit (langen) Halmen von unterirdischem Klee (Trifolium subterraneum
L.) der Sorte Trikkala, im Winter 1999 im Südwesten von Westaustralien
gewachsen, wurde Anfang Oktober geerntet, bei ca. 20°C einen Tag
lang sowie zehn Tage lang bei 5°C
gelagert. Die Blätter
von etwa 0,5 kg dieses gelagerten Materials wurden abgeschnitten
und in einer Plastiktüte
aufbewahrt.
-
26
g der Kleeblätter
wurden mit 52 g säuregewaschenem
nassen weißen
Sand gemischt und 3,5 Minuten lang in einem Mörser und PistiII gemahlen.
Die gemahlene Mischung aus Blättern
und Sand wurde für 10
Minuten in eine versiegelte Plastiktüte gegeben und wurde dann 20
Minuten lang bei ungefähr
62°C hitzebehandelt.
-
Am
folgenden Tag wurde das hitzebehandelte Material in ein Becherglas
gegeben und es wurden 150 ml von entionisiertem Wasser hinzugefügt, während des
Rührvorgangs
wurde 5 M Natriumhydroxidlösung
mit einer Tropfpipette hinzugefügt,
um den pH-Wert der Suspension auf 11,0 zu erhöhen. Das grobzerkleinerte faserige
Material wurde entfernt, indem die Suspension durch eine Dreifachschicht
aus feiner Gaze gegeben wurde. Einen Teil des Schlammes, der in
den alkalischen Kleesuspensionen auftrat, ließ man absetzen und entfernte
ihn, indem die Flüssigkeit
mit dem zurückbleibenden
suspendierten Material in ein anderes Becherglas abgegossen wurde.
-
Der
pH-Wert der abgetrennten Lösung
und Suspension wurde dann auf 3,6 eingestellt. Die Mischung mit
einem pH-Wert von 3,6 wurde 48 Stunden lang bei etwa 1°C gehalten
und dann durch teilweises Gefrieren der Lösung und darauffolgendes Entfernen
des gebildeten Eises konzentriert, so dass das Endvolumen etwa 100
ml betrug, die übriggebliebene
Lösung
und der Niederschlag wurden durch Filterpapier gefiltert. Das Filterpapier
und der zurückgehaltene
Niederschlag wurden bei 40°C
getrocknet und der Isoflavongehalt wurde gemessen wie in Beispiel
1A beschrieben.
-
Das
Gewicht des auf dem Filterpapier zurückgehaltenen Materials wurde
durch Messen des Gewichts von vier Filterpapieren, wodurch das Durchschnittsgewicht
berechnet wurde, und durch Abziehen dieses Durchschnittsgewichts
von dem gemessenen Gewicht des im Versuch verwendeten Filterpapiers
und dessen zurückgehaltenem
Material berechnet.
-
Ergebnisse
-
Gewicht
des auf dem Filterpapier zurückgehaltenen
Materials – 1,25
g. Isoflavongehalt in dem trockenen gefilterten Niederschlag war
Genistein 15,5 g/100 g, Biochanin A 5,2 g/100 g, Formononetin 1,30
g/100 g, Daidzein wurde nicht nachgewiesen. Die berechnete Extraktion
von Isoflavonen aus 26 g Kleeblättern
betrug 0,125 g.
-
Das
Verhältnis
der Isoflavone in den Niederschlägen
der Beispiele 1A bis 1D beträgt
jeweils Genistein 10,10,10,10 zu Biochanin A 3,2; 3,3; 3,4; 3,4
zu Formononetin 0,8; 0,8; 0,8; 0,8; somit wird angezeigt, dass die Ionisierungsgleichgewichte
wahrscheinlich sehr ähnlich
sind und wahrscheinlich auf die phenolische OH-Gruppe in Position
7 zurückzuführen sind,
die alle drei aufweisen.
-
Beispiel 1E
-
Blätter von
unterirdischem Klee wurden von späten (nach dem Beginn der Blüte) auf
dem Feld gewachsenen gemischten unterirdischen Kleepflanzen Trikkala
und Larisa abgeschnitten, die bei etwa 5°C einen Monat lang gelagert
worden waren. Die angelagerten Längen
der Blattstiele waren 1 bis 1,5 cm lang.
-
Portionen
von 10 g wurden etwa 70 Sekunden lang gemahlen, und nach fünf Minuten
wurde Natriummetabisulfitlösung
hinzugegeben, um das Material zu konservieren. Die Endkonzentration
betrug 1,2% des Gewichts der Blätter.
Das Pflanzenmaterial wurde gefroren gelagert bis zum Extrahieren,
wo die einzelnen Proben mit Wasser vermischt und der pH-Wert auf
den gewählten
Wert eingestellt wurde, nach zwei Stunden wurden sie Stoff-gefiltert,
der gefilterte Feststoff wurde zweimal gewaschen, die gefilterte
Lösung
auf den pH-Wert 2 eingestellt und über Nacht bei 20°C gelagert,
bevor sie auf Papier Papier-gefiltert wurde und das gefilterte Material
warm getrocknet wurde.
-
Ergebnisse
-
Die
Ergebnisse werden in untenstehender Tabelle 1 gezeigt. Tabelle
1
- A – Menge
der Isoflavone pro 100 g Blättermaterial
- B – Isoflavongehalt
im Niederschlag g/100 g
-
Beispiel 1F
-
Das
gleiche Blättermaterial
wie in Beispiel 1E wurde verarbeitet wie in Beispiel 1E, mit den
zusätzlichen
Schritten des Erhitzens bei 58 bis 64°C während 40 Minuten vor dem Extrahieren
bei pH-Werten von 10 oder 12.
-
Ergebnisse
-
Die
Ergebnisse werden in untenstehender Tabelle 2 gezeigt. Tabelle
2
- A – Menge
der Isoflavone pro 100 g Blättermaterial
- B – Isoflavongehalt
im Niederschlag g/100 g
-
Beispiel 1G
-
Blätter von
unterirdischem Klee wurden von am Boden gewachsenen späten Pflanzen
von unterirdischem Klee der Sorte Trikkala abgeschnitten, die gerade
zu blühen
begonnen hatten. Das Verhältnis
von Blättern
zu Blattstielen betrug 77,5% zu 22,5%.
-
Vier
Chargen von je 11 g Blättern
wurden vorbereitet, jede Charge wurde mit etwa 4 g sauberem Quarzsand
90 Sekunden lang in einem Mörser
und PistiII gemahlen, nach einem Zeitraum von ungefähr 3,5 Minuten
wurde eine Natriummetabisulfitlösung
(Endkonzentration 0,2% des Gewichts des Klees) hinzugegeben um das
Material zu konservieren, die Chargen wurden in einzelne Plastiktüten verpackt
und vierzig Minuten lang in einem heißen Wasserbad auf zwischen
58 und 63°C
erhitzt.
-
Am
folgenden Tag wurden die einzelnen Chargen zusammengegeben, es wurde
entionisiertes Wasser (etwa 300 ml) hinzugegeben und bei pH-Wert
12 etwa 20 Minuten lang extrahiert, bevor grob durch Stoff gefiltert
wurde, der gefilterte Feststoff wurde zweimal gewaschen und die
alkalische Lösung
in vier gleiche Portionen von 77,5 ml aufgeteilt, von denen jede
3,5 Minuten zentrifugiert wurde. Die einzelnen zentrifugierten Lösungen wurden
jeweils auf die pH-Werte 2,0; 3,0; 4,0 und 5,0 eingestellt, bevor
sie über
Nacht gelagert und am nächsten
Tag durch Papier gefiltert wurden. Das gefilterte Material wurde
warm getrocknet.
-
Ergebnisse
-
Die
Ergebnisse werden in untenstehender Tabelle 3 gezeigt. Tabelle
3
- A – Menge
der Isoflavone pro 100 g Blättermaterial
- B – Isoflavongehalt
im Niederschlag g/100 g
-
Beispiel 1H
-
Blätter von
unterirdischem Klee wurden von späten (nach dem Beginn der Blüte) gemischten
unterirdischen Kleepflanzen der Sorten Trikkala und Larisa abgeschnitten,
die bei etwa 5°C
drei Tage lang gelagert worden waren.
-
Portionen
von 11 g wurden ungefähr
90 Sekunden lang gemahlen und nach 5 Minuten mit Wasser vermischt,
der pH-Wert der Mischung wurde auf 10 eingestellt, nach verschieden
langen Zeitspannen wurden sie durch Stoff gefiltert, der gefilterte
Feststoff zweimal gewaschen, der pH-Wert der gefilterten Lösung auf
2 eingestellt und bei 20°C über Nacht
gelagert, bevor sie auf Papier Papier-gefiltert wurden und das gefilterte
Material warm getrocknet wurde.
-
Ergebnisse
-
Die
Ergebnisse werden in untenstehender Tabelle 4 gezeigt. Tabelle
4
- A – Menge
der Isoflavone pro 100 g Blättermaterial
- B – Isoflavongehalt
im Niederschlag g/100 g
-
Beispiel 1I
-
Blätter von
unterirdischem Klee wurden von späten (nach dem Beginn der Blüte) auf
dem Feld gewachsenen gemischten unterirdischen Kleepflanzen der
Sorten Trikkala und Larisa abgeschnitten, die bei etwa 5°C 16 Tage
lang gelagert worden waren.
-
Portionen
von 10 g wurden ungefähr
70 Sekunden lang gemahlen und nach 5 Minuten wurde Natriummetabisulfitlösung hinzugegeben,
um das Material zu konservieren, wobei die Endkonzentration zwischen 0
und 2,0% des Gewichts der Blätter
betrug. Das Pflanzenmaterial wurde vor dem Extrahieren 5 Tage lang
bei Raumtemperatur gelagert, dann wurden die einzelnen Proben mit
Wasser vermischt und der pH-Wert für einen Zeitraum von 1,5 Stunden
auf 10 eingestellt, danach wurden sie durch Stoff gefiltert, der
gefilterte Feststoff zweimal gewaschen, die gefilterte Lösung auf
den pH-Wert 2 eingestellt und bei 20°C über Nacht gelagert, bevor sie
auf Papier Papier-gefiltert wurden und das gefilterte Material warm
getrocknet wurde.
-
Ergebnisse
-
Die
Ergebnisse werden in untenstehender Tabelle 5 gezeigt. Tabelle
5
- A – Menge
der Isoflavone g/100 g Blättermaterial
- B – Isoflavongehalt
im Niederschlag g/100 g
-
Beispiel 1J
-
Blätter von
unterirdischem Klee wurden von späten (nach dem Beginn der Blüte) auf
dem Feld gewachsenen gemischten unterirdischen Kleepflanzen der
Sorten Trikkala und Larisa abgeschnitten, die bei etwa 5°C 25 Tage
lang gelagert worden waren.
-
Portionen
von 16 g wurden ungefähr
90 Sekunden lang gemahlen und nach 5 Minuten wurde Natriummetabisulfitlösung hinzugegeben,
um das Material zu konservieren, wobei die Endkonzentration 0,2
oder 1,2% des Gewichts der Blätter
betrug. Das Material wurde 40 Minuten lang bei 59 bis 64°C erhitzt.
Die Probe wurde mit Wasser vermischt und der pH-Wert für einen
Zeitraum von 1,5 Stunden auf 12 eingestellt, danach wurden sie durch
Stoff gefiltert, der gefilterte Feststoff zweimal gewaschen, die
gefilterte Lösung
zentrifugiert und auf den pH-Wert 2 eingestellt und bei 20°C über Nacht
gelagert, bevor sie auf Papier Papier-gefiltert wurden und das gefilterte
Material warm getrocknet wurde.
-
Ergebnisse
-
Aus
16 g Blätter,
die mit 0,2% Natriummetabisulfit konserviert worden waren, wurde
0,502 g trockener Niederschlag mit einem Isoflavongehalt von etwa
24,3 g/100 g, oder etwa 0,76 g/100 g Blättermaterial, oder 4,1% auf
Trockengewichtsbasis gewonnen.
-
Aus
16 g Blätter,
die mit 1,2% Natriummetabisulfit konserviert worden waren, wurde
0,710 g trockener Niederschlag mit einem Isoflavongehalt von etwa
24,0 g/100 g, oder etwa 1,07 g/100 g Blättermaterial, oder 5,66% auf
Trockengewichtsbasis gewonnen.
-
Beispiel 1K
-
Blätter von
unterirdischem Klee wurden von späten (nach dem Beginn der Blüte) auf
dem Feld gewachsenen gemischten unterirdischen Kleepflanzen der
Sorten Trikkala und Larisa abgeschnitten, die bei etwa 5°C 25 Tage
lang gelagert worden waren.
-
Eine
Portion von 16 g wurde ungefähr
90 Sekunden lang gemahlen und nach 5 Minuten wurde Natriummetabisulfitlösung hinzugegeben,
um das Material zu konservieren, wobei die Endkonzentration 1,2%
des Gewichts der Blätter
betrug. Die Probe wurde mit Wasser vermischt und der pH-Wert für 1,5 Stunden
auf 10 eingestellt, danach wurden sie durch Stoff gefiltert, der
gefilterte Feststoff zweimal gewaschen, die gefilterte Lösung auf
den pH-Wert 2 eingestellt und bei 20°C über Nacht gelagert, bevor sie
auf Papier Papier-gefiltert wurden und das gefilterte Material warm
getrocknet wurde.
-
Ergebnisse
-
Aus
16 g Blätter,
die bei einem pH-Wert von 10 extrahiert wurden, wurde 1,10 g trockener
Niederschlag mit einem Isoflavongehalt von etwa 12,6 g/100 g, oder
etwa 0,86 g/100 g Blättermaterial,
oder 4,57% auf Trockengewichtsbasis gewonnen.
-
Beispiel 2A
-
- (1) Samen der italienischen Weißen Bitterlupine
(Lupinus albus) wurden einen Tag lang in Leitungswasser eingeweicht,
wobei das Wasser zweimal ausgetauscht wurde. Man ließ die Lupinen
bei einer Raumtemperatur von ungefähr 25°C sprießen und am zehnten Tag, als
die Wurzeln gut entwickelt waren und in dem Stadium, wo die ersten
Blätter
aus der Öffnung
zwischen den beiden Hälften
der Keimblätter
hervorkamen, wurden Portionen von 56 g der gesprossenen Lupinen
mit Sand in einem Mörser
und PistiII gemahlen.
- (2) Das gemahlenen Material aus (1) wurde während unterschiedlicher Zeitspannen
(16 Minuten bis fünf Stunden – siehe
unten) stehen gelassen, um die Hydrolyse der vorhandenen Genistein-Glykoside
zu erlauben.
- (3) Das hydrolysierte gemahlene Material wurde mit ungefähr 300 ml
Wasser zu einer Suspensionslösung vermischt
und der pH-Wert auf 12,0 eingestellt und auf einem pH-Wert zwischen
11,9 und 12,0 bei 30°C über einen
bestimmten Zeitraum hinweg gehalten (siehe unten).
- (4) Die Mischung aus (3) wurde durch Stoff gefiltert und bei
ungefähr
600–100
upm fünf
Minuten lang in einer Universalzentrifuge (Clements Modell B) zentrifugiert.
- (5) Die gefilterte Lösung
aus (4) wurde auf den pH-Wert 2,0 eingestellt und die angesäuerte Lösung wurde über Nacht
stehen gelassen, damit der gebildete Niederschlag sich setzen konnte,
danach wurde die Lösung
gefiltert und getrocknet.
-
Ergebnisse
-
Die
Ergebnisse werden in untenstehender Tabelle 6 gezeigt. Tabelle
6
- A – mit
Methylalkohol auswaschbarer Genisteingehalt
-
Bei
den vereinten getrockneten Niederschlägen wurden 6% Feuchtigkeit,
mit 59 Protein, 4,2% Asche und 17,8% mit Hexan extrahierbare Stoffe
auf Trockengewichtsbasis gemessen.
-
Beispiel 2B
-
Samen
von Lupinus albus wurden 24 Stunden lang eingeweicht und dann während verschieden
langer Zeitspannen (23 Stunden, 4 Tage und 5 Tage) stehen gelassen,
bevor sie gemahlen wurden, danach wurde 1–1,5 Stunde gewartet und schließlich die
grobe Masse während
1,25 Stunden bei einem pH-Wert von 10,5 extrahiert. Die so erhaltenen
Mischungen wurden durch Stoff gefiltert, um den Niederschlag zu
entfernen, dann wurde auf pH-Wert 3,5 angesäuert und die Mischungen wurden
gelagert, bevor sie durch Papier gefiltert wurden, um den Säureniederschlag
zu isolieren.
-
Ergebnisse
-
Die
Ergebnisse der Extraktion werden in untenstehender Tabelle 7 gezeigt. Tabelle
7
- A – Menge
an Genistein/Menge des trockenen Samenausgangsmaterials
- B – Gehalt
im Niederschlag g/100 g
- C – Die
Konzentration von Genistein in der Methanolauswaschung berechnet
zu 6,4 g/100 g
-
Beispiel 2C
-
Samen
der italienischen Weißen
Lupine wurden vierundzwanzig Stunden lang mit zwei Luftpausen (air breaks)
von jeweils einer Stunde (ungefähr
nach 8 und nach 20 Stunden) eingeweicht und danach alle zwölf Stunden
etwa eine Stunde lang für verschieden
lange Zeitspannen (12 Stunden–9
Tage) eingeweicht. Die eingeweichten Samen wurden dann mit einer
geringen Menge Sand in einem Mörser
und PistiII etwa 10 Minuten lang gemahlen und in versiegelten Bechergläsern für verschieden
lange Zeitspannen gelagert (65 Minuten–145 Minuten), bevor das Extrahieren
bei einem pH-Wert von 10–12
durchgeführt
wurde, dann wurde durch eine doppelte Schicht Stoff grob gefiltert,
angesäuert
(pH-Wert 2–3,5)
und über
Nacht gelagert, bevor durch Papier gefiltert wurde.
-
Ergebnisse
-
Die
Ergebnisse werden in untenstehender Tabelle 8 gezeigt Tabelle
8
- A – Genistein
pro 100 g getrockneter Samen
- B – Gehalt
im Niederschlag g/100 g
-
Beispiel 2D
-
Schmalblättrige Blaue
Lupinen (Lupinus angustofolius) der Sorte Gungurru mit einem Durchschnittsgewicht
von 0,15 g wurden einen Tag lang in Leitungswasser eingeweicht,
wobei das Wasser mehrmals ausgetauscht wurde, dann ließ man sie
bei einer Raumtemperatur von ungefähr 25°C für verschieden lange Zeitspannen
(4– 8
Tage) sprießen.
-
Alle
Samen wurden mit einer geringen Menge Sand in einem Mörser und
PistiII fünf
Minuten lang gemahlen und für
verschieden lange Zeitspannen (65–88 Minuten) in versiegelten
Bechergläsern
gelagert, bevor das Extrahieren bei einem pH-Wert von 12 60–90 Minuten
lang durchgeführt
wurde, dann wurden sie durch eine doppelte Schicht Stoff grob gefiltert,
auf den pH-Wert 3,5 angesäuert
und über
Nacht gelagert, bevor sie durch Papier gefiltert wurden.
-
Ergebnisse
-
Die
Ergebnisse werden in untenstehender Tabelle 9 gezeigt Tabelle
9
- A – Genistein
pro 100 g getrockneter Samen
- B – Gehalt
im Niederschlag g/100 g
-
Beispiel 3A
-
Sojabohnensamen
mit einem durchschnittlichen Trockengewicht von 0,16 g (0,15 g Ofen
getrocknet) wurden 11 Stunden lang eingeweicht, eine Luftpause (air
break) von 1 Stunde nach den ersten 7 Stunden nicht mitgerechnet.
Nachdem sie abgetropft waren und 45 Minuten lang stehen gelassen
worden waren, wurden die Samen zerdrückt und etwa 5 Minuten lang
gut mit hinzugegebenem Sand mit einem Mörser und PistiII zerstoßen und
dann in einem gegen Feuchtigkeitsverlust versiegelten Becherglas
bei einer Raumtemperatur von ungefähr 25°C gelagert.
-
Nach
80 Minuten wurde die grobe Paste mit alkalischer Lösung ausgewaschen
und der pH-Wert 2,5 Stunden lang auf 12 eingestellt, bevor gefiltert
wurde, gefolgt von einer Einstellung des pH-Wertes der gefilterten
Lösung
auf 2,0. Die angesäuerte
Lösung
wurde über
Nacht bei etwa 20°C
zum Absetzen stehen gelassen, bevor durch Papier gefiltert und getrocknet
wurde, abgewogene Portionen wurden dann mit Alkohol ausgewaschen
und die Isoflavonlösungsanteile überprüft.
-
Ergebnisse
-
Aus
100 Samen wurden 7,27 g getrockneter Niederschlag gewonnen, etwa
0,15 g mit Methanol auswaschbare Isoflavone pro 100 g, annähernd 70
mg Isoflavone/100 g getrockneter Samen.
-
Beispiel 3B
-
Sojabohnensamen
wurden 24 Stunden lang mit zwei Luftpausen (air breaks) von jeweils
1 Stunde (nach ungefähr
8 und 20 Stunden) eingeweicht und dann alle zwölf Stunden für ungefähr eine
Stunde eingeweicht. Die Samen wurden mit einer geringen Menge an
Sand 5–10
Minuten lang in einem Mörser
und PistiII gemahlen und in versiegelten Bechergläsern für verschieden
lange Zeitspannen gemahlen, bevor das Extrahieren mit alkalischer
Lösung
durchgeführt
wurde, dann wurden sie durch eine doppelte Schicht Stoff gefiltert, angesäuert und über Nacht
gelagert, bevor durch Papier gefiltert wurde.
-
Ergebnisse
-
24
Stunden lang eingeweichte Samen, die 5 Stunden lang stehen gelassen
worden waren, bevor sie gemahlen und 80 Minuten stehen gelassen
wurden, bei einem pH-Wert
von 12 mit einer Lauge 2 Stunden lang extrahiert wurden und dann
auf einen pH-Wert von 3,5 angesäuert
wurden, erbrachten die folgende Ausbeute:
Aus 100 Samen wurden
7,387 g getrockneter Niederschlag von etwa 0,15 g Isoflavone pro
100 g, annähernd 73
mg/100 g getrockneter Samen gewonnen.
-
24
Stunden lang eingeweichte Samen, die danach 1,5 Tage stehen gelassen
worden waren, waren in dem Stadium, in dem das erste Blatt unter
der Samenschale sichtbar ist, die wenige mm lang ist. Die grobe Paste
wurde nach dem Mahlen und nach 110 Minuten mit einer Lauge bei einem
pH-Wert von 12 140 Minuten lang extrahiert, nach Filtrieren durch
Stoff wurde das Filtrat in zwei gleichgroße Portionen aufgeteilt und
auf den pH-Wert 3,5 bzw. 4,5 angesäuert. Die Ausbeuten waren wie
folgt:
Bei einem pH-Wert von 3,5 wurden 4,30 g getrockneter
Niederschlag, von etwa 0,20 g Isoflavonen pro 100 g gewonnen, annähernd 118
mg/100 g getrockneter Samen.
Bei einem pH-Wert von 4,5 wurden
4,84 g getrockneter Niederschlag, von etwa 0,23 g Isoflavonen pro
100 g gewonnen, annähernd
144 mg/100 g getrockneter Samen.
-
24
Stunden lang eingeweichte Samen, die danach 4 Tage lang stehen gelassen
worden waren, waren in dem Stadium, in dem das Keimblatt gerade
aus der Samenschale hervorkommt bis zu dem Punkt, wo das Keimblatt
nach unten in Richtung der Wurzel geneigt ist und sich leicht öffnet. Die
Samen wurden zerkleinert und etwa fünf Minuten lang gut mit hinzugegebenem
Sand mit einem Mörser
und PistiII zerstoßen
und dann in einem gegen Feuchtigkeitsverlust versiegelten Becherglas
bei einer Raumtemperatur von ungefähr 25°C gelagert, nach einem Zeitraum
von 140 Minuten, wurde die grobe Paste dann mit alkalischer Lösung mit
einem pH-Wert von 12 150 Minuten lang ausgewaschen bevor sie gefiltert
wurde, gefolgt von einer Einstellung der gefilterten Lösung auf
den pH-Wert 3,5. Die angesäuerte
Lösung
wurde über
Nacht zum Absetzen bei ca. 20°C stehen
gelassen, bevor sie durch Papier gefiltert und getrocknet wurde,
abgewogene Portionen wurden dann mit Alkohol ausgewaschen, die Ausbeuten
an Isoflavon sind unten beschrieben.
-
Aus
60 Samen wurden 6,17 g getrockneter Niederschlag von etwa 0,336
g Isoflavonen pro 100 g, annähernd
223 mg/100 g getrockneter Samen gewonnen. Die Konzentration in der
Methanolauswaschung betrug 1,25 g/100 g.
-
Eine
weitere Charge Sojasamen wurde zwei Stunden lang eingeweicht und
dann eineinhalb Stunden lang stehen gelassen, bevor sie mit einer
geringen Menge Sand in einem Mörser
und PistiII zehn Minuten lang gemahlen wurde und danach in einem
bedeckten Becherglas zwei Stunden lang gelagert wurde. Danach wurde
das Extrahieren mit alkalischer Lösung bei einem pH-Wert von
12 zwei Stunden lang durchgeführt,
daraufhin durch Stoff gefiltert und gewaschen, auf den pH-Wert 3,5
angesäuert
und über
Nacht gelagert, bevor durch Papier gefiltert und getrocknet wurde.
-
Aus
100 Samen wurden 5,88 g getrockneter Niederschlag von etwa 0,20
g Isoflavonen pro 100 g oder annähernd
80 mg/100 g getrockneter Samen gewonnen.
-
Beispiel 4
-
8
g Blätter
von Pfefferminzpflanzen (Mentha piperita) wurden mit Sand sowie
mit einer kleinen Menge Wasser in einem Mörser und PistiII für 1,5 Minuten
gemahlen und die so hergestellte Blätterpaste wurde 13 Minuten
lang stehen gelassen, um die Hydrolyse des vorhandenen Eriocitrins
(Eriodyctyol-7-Rhaminosid-Glykosid) zu erlauben.
-
Die
Blätterpaste
wurde dann zu ungefähr
150 ml gemischter Suspensionslösung
aufgegossen und der pH-Wert auf 12 eingestellt, und der pH-Wert
wurde 90 Minuten lang zwischen 11,8 und 12,0 gehalten. Danach wurde
die Mischung durch Stoff gefiltert, bevor der pH-Wert auf 2,0 eingestellt
wurde. Die angesäuerte
Lösung wurde über Nacht
stehen gelassen, damit der gebildete Niederschlag sich vor dem Filtern
mit Papier und dem Trocknen am folgenden Tag absetzen konnte.
-
Ergebnisse
-
Der
getrocknete Niederschlag wog 0,372 g. Das mit Ethylalkohol auswaschbare
Eriodictyol wurde auf ungefähr
2,5 g pro 100 g des getrockneten Niederschlags gemessen. Dies entspricht
annähernd
118 mg pro 100 g Material von Pfefferminzblättern.
-
Beispiel 5
-
Käuflich erwerbbare
eingeweichte Kichererbsen aus der Unterart Kabuli mit Wurzeln von
ungefähr
2,5 cm Länge,
aber ohne sichtbare obere Blatttriebe, wurden in einem Supermarkt
gekauft und in einem Kühlschrank
bei 5°C
gelagert und zu verschiedenen Zeitpunkten wurden Chargen eingeweicht,
so dass sie sich weiter entwickeln konnten einschließlich bis
zu dem Stadium vollständig
gekeimter Samen. Diese wurden getestet, indem man die Samen nahm,
sie zerkleinerte und ungefähr
10 Minuten lang gut mit hinzugefügtem Sand
mit einem Mörser
und PistiII zerstieß,
dann wurden sie in gegen Feuchtigkeitsverlust versiegelten Bechergläsern bei
Raumtemperatur von ungefähr
25 bis 28°C
gelagert, nach einer Zeitspanne von mindestens 1,25–3 Stunden,
wurde die grobe Paste mit alkalischer Lösung mit einem pH-Wert von
12 mindestens eine Stunde lang ausgewaschen, bevor sie gefiltert
wurde, gefolgt von einer Einstellung des pH-Werts der gefilterten
Lösung
auf 3,5.
-
Die
angesäuerte
Lösung
wurde über
Nacht bei ungefähr
20°C stehen
gelassen, damit sie sich setzen konnte, bevor sie durch Papier gefiltert
und getrocknet wurde, abgewogene Portionen wurden dann mit Alkohol ausgewaschen
und die Isoflavonlösungsanteile überprüft.
-
Ergebnisse
-
Im
Kühlschrank
gelagerte Probe mit keinem zusätzlichen
Einweichen nach dem Kauf, Samen im Stadium ohne sichtbare Blatttriebe,
aber mit Wurzeln bis zu 2,6 cm gemessen von der Stelle, wo die Wurzel
aus dem Samen wächst,
aus 60 Samen ergaben 9,15 g getrockneten Niederschlag von ungefähr 0,08
g Isoflavonen pro 100 g. Die Konzentration in der Methanolauswaschung
betrug 0,6 g/100 g.
-
Samen
im Stadium ohne sichtbare Blatttriebe, aber mit Wurzeln bis zu 4,4
cm, aus 60 Samen ergaben 8,94 g getrockneten Niederschlag von ungefähr 0,39
g Isoflavonen pro 100 g. Die Konzentration in der Methanolauswaschung
betrug 3,0 g/100 g.
-
Samen
im Stadium mit hervorkommenden bis bereits herausgekommenen Blatttrieben,
aus 40 Samen wurden 6,17 g getrockneter Niederschlag von ungefähr 0,36
g Isoflavonen pro 100 g gewonnen. Die Konzentration in der Methanolauswaschung
betrug 2,2 g/100 g.
-
Samen
im Stadium, in dem die gesprossenen Keimblätter sich bereits mit einem
großen
Spalt dazwischen geteilt haben und die Sprosse bis zu 1,2 cm lang
ist und mit Wurzeln bis zu oder länger als 5 cm aber mit keinen
Nebenwurzeln an den Kichererbsenwurzeln, aus 67 Samen wurden 8,08
g getrockneter Niederschlag von ungefähr 0,41 g Isoflavonen pro 100
g gewonnen. Die Konzentration in der Methanolauswaschung betrug
2,4 g/100 g.
-
Samen
im Stadium, in dem die Keimblätter
komplett geöffnet
sind und die Sprossen bis zu 2,5 cm lang sind und mit Wurzeln bis
zu 6,7 cm mit Nebenwurzeln bis zu 1,4 cm Länge, aus 61 Samen wurden 8,41
g getrockneter Niederschlag von ungefähr 0,67 g Isoflavonen pro 100
g gewonnen.
-
Wenn
Samen aus der Charge mit den Samen, die das Stadium der hervorkommenden
bis bereits herausgekommenen Blatttriebe erreicht hatten, mit den
zusätzlichen
Schritten nach dem Zerdrücken
und der Wartezeit 40 Minuten lang auf 60°C erhitzt wurden und nach dem
Filtrieren und vor dem Schritt der Azidifizierung auf einen pH-Wert
von 2,0 zentrifugiert wurden, wurde aus 50 Samen 2,61 g getrockneter
Niederschlag von 0,75 g Isoflavonen pro 100 g gewonnen.
-
Bei
den Beispielen gilt zu beachten, dass der Effekt der Extraktion
bei alkalischem pH-Wert nicht auf die Hydroxidionen zurückzuführen sein
kann, welche lediglich die negative Ladung auf den Pflanzenmaterialien
erhöhen
und somit die negativ geladenen ionisierten Isoflavonoid-Aglykone
aufgrund der Abstoßung,
die zwischen negativen Ionen herrscht, in Lösung zwingen. In diesem Fall
würde das
ledigliche Halten des Pflanzenmaterials auf einem erhöhten pH-Wert über längere Zeit
dazu führen,
dass höhere
Mengen an Isoflavonoiden in Lösung
gehen. Stattdessen ist die ausgewaschene Menge im Wesentlichen zeitunabhängig, wobei
sich die Ausbeute wenig verändert,
wenn die Auswaschungszeit bei einer Auswaschung an einem pH-Wert von 10 von 5
Minuten auf eine Stunde erhöht
wird, aber sie reagiert schnell auf Änderungen des pH-Werts, Kleeblattmaterial,
das bei einem pH-Wert von 9,5 extrahiert und Stoff-gefiltert wurde,
mit nachfolgenden Waschen des Stoff-gefilterten Feststoffs mit einer
Lösung
mit einem pH-Wert von 12 statt 9,5, wobei dieser Vorgang wenige Minuten
dauerte, wies eine um 27% erhöhte
Extraktions-Ausbeute auf.
-
Es
kann vermutet werden, dass das Erhöhen des pH-Werts nicht nur
dazu führt,
dass das Aglykon wasserlöslich
wird, sondern es auch in die Lage versetzt, in Lösung zu gehen, entweder, indem
dadurch die physikalische Natur des Pflanzenmaterials verändert wird – weniger
physikalische Hindernisse durch das Auflösen vorhandener Strukturen,
oder indem in gewisser Weise die chemische Umgebung verändert wird,
vielleicht dadurch, dass Gleichgewichtszustände verändert werden, die Flavonoide
in irgendeiner Bindung halten. Der spätere Mechanismus kann eine
Erklärung
für die
Tatsache sein, dass beim alkalischen Extrahieren die Ausbeute höher als
beim herkömmlichen
Extrahieren mit organischen Lösungsmitteln
ist.
-
Für die gesamte
Spezifikation gilt, soweit nicht anders durch den Kontext vorgegeben,
dass der Ausdruck „umfassen" oder Variationen
davon, wie etwa „umfasst" oder „umfassend", als den Einschluss
einer festgelegten ganzen Zahl oder einer Gruppe von ganzen Zahlen
aber nicht den Ausschluss irgendeiner anderen ganzen Zahl oder Gruppe
von ganzen Zahlen implizierend verstanden werden soll.