DE4403270C2 - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung einer monolithischen feuerfesten Auskleidung von Stahlgießpfannen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung einer monolithischen feuerfesten Auskleidung von StahlgießpfannenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
einer feuerfesten monolithischen Auskleidung von
Wand und Boden einer Pfanne zum Vergießen und Be
handeln von Stahl oder ähnlichen metallurgischen Gefä
ßen und eine Vorrichtung zur Durchführung des Ver
fahrens.
Üblicherweise besteht der Aufbau der feuerfesten
Auskleidung von metallurgischen Gefäßen aus Dauer
futter und Arbeitsfutter. Als Dauerfutter werden übli
cherweise Schamottesteine oder Isoliersteine in einer
oder mehreren Lagen auf den Stahlmantel des Gefäßes
innen aufgebracht. Darauf wird das Arbeitsfutter aufge
bracht, das später mit der Stahlschmelze in Berührung
steht und durch Erosion, insbesondere bei Bewegung
des Metallbades, sowie durch chemischen Angriff, ins
besondere durch die auf der Stahlschmelze schwimmen
de Schlacke, abgetragen wird.
Das Arbeitsfutter kann mit feuerfesten Steinen ge
mauert werden oder als feuerfeste Masse eingebracht
werden, die zu einer monolithischen Schicht erstarrt.
Kombinationen dieser beiden Zustellungsarten sind
ebenfalls möglich.
Bei Betrachtung der Wirtschaftlichkeit unter Berück
sichtigung sowohl der Materialkosten und der Haltbar
keiten, wie auch der Zustellzeiten und der Anforderun
gen an das Personal erweist sich die monolithische Zu
stellung häufig als günstiger gegenüber der gemauerten
Zustellung.
Da in der Regel der Verschleiß in verschiedenen
Wand- und Bodenbereichen der Pfanne unterschiedlich
ist, wird häufig die Zustellung in Zonen aufgeteilt, die
unterschiedliche Stärken des Arbeitsfutters und/oder
unterschiedlich resistente Feuerfestsorten aufweisen.
Das Arbeitsfutter wird nach mehrmaligem Befüllen
und Entleeren der Pfanne entweder am Ende der Pfan
nenreise vollständig ausgebrochen und erneuert oder
bei nur teilweisem voreilendem Verschleiß in den be
troffenen Zonen repariert. Der Boden verschleißt häufig
schneller als die Wand, insbesondere im Bereich des
Gießstrahlaufpralls und in der Umgebung von Spülstei
nen. Dann muß das Bodenfutter während einer Pfan
nenreise mehrmals ausgebrochen und erneuert werden.
Bekannt ist ein Zustellverfahren, bei dem das Arbeits
futter von Stahlgießpfannen mit feuerfestem Beton zu
gestellt wird. Dafür ist eine Schablone erforderlich, die
die Innenkontur des fertig betonierten Arbeitsfutters
vorgibt. Die Masse wird in den Spalt zwischen Dauer
futter und Schablone gegessen. Um Arbeitszeit zu spa
ren und die Verfügbarkeit der Pfannen zu erhöhen, kann
der Boden und das Wandfutter in einem Arbeitsgang
betoniert werden. Auf diese Weise bilden Boden und
Wand ein einziges monolithisches Futter.
Zur Durchführung des Gießvorganges werden übli
cherweise Mischer, Pumpen sowie Innenrüttler einge
setzt. Das Vergießen über die Dauer von beispielsweise
drei Stunden muß kontinuierlich durchgeführt werden,
um mögliche Aushärtungen im Oberflächenbereich zu
vermeiden. Durch die Vibratoren soll die Bildung von
Hohlstellen und Lunkern verhindert werden, um eine
gute Verdichtung zu erzielen. Wenn die Masse bei
spielsweise nach 24 Stunden abgebunden hat, kann die
Schablone wieder herausgezogen werden.
Bei monolithischer Zustellung von Wand und Boden
hat sich als nachteilig herausgestellt, daß bei voreilen
dem Verschleiß im Boden beim Ausbrechen des restli
chen Bodenfutters meistens der untere Teil des sonst
noch intakten Wandfutters beschädigt wird, weil Boden-
und Wandfutter ein Monolith sind. Dies kann dazu füh
ren, daß ein großer Teil des Wandfutters vorzeitig aus
gebrochen werden muß.
Um die Schwierigkeiten beim Ausbrechen des Bo
dens zu vermeiden, kann man auch so verfahren, daß mit
einer bis auf das Dauerfutter des Bodens reichenden
Schablone in einem ersten Arbeitsgang nur die Wand
zugestellt wird. Nach dem Abbinden der Gießmasse und
anschließendem Ziehen der Schablone wird der Boden
in einem zweiten Arbeitsgang gegossen. Dadurch ergibt
sich beim späteren Ausbruch des Bodens eine Soll
bruchkante, welche Beschädigungen im Wandbereich
verhindert. Nachteilig ist, daß danach für den Boden der
Abbindevorgang noch einmal abgewartet werden muß,
bevor die Pfanne wieder in Betrieb gehen kann, so daß
die Zustellzeit sich insgesamt fast verdoppelt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, bei
einer monolithisch zugestellten Stahlgieß- und Behand
lungspfanne das Bodenfutter so zuzustellen, daß ein
Ausbrechen des Bodenfutters zwischen dem Wandfut
ter ohne Beschädigung von Wandbereichen in wirt
schaftlich günstiger Weise ermöglicht wird.
Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß bei Beginn des
Einbringens der Gießmasse in den Wandbereich ein am
unteren Teil der Schablone befestigter schlauchförmi
ger, aufblasbarer Dichtkörper so aufgeblasen wird, daß
er die Schablone bis zur Höhe, die der gewünschten
Bodenstärke entspricht, abdichtet. Sobald das Abbinden
der Gießmasse im unteren Wandbereich genügend fort
geschritten ist, wird der Dichtkörper entspannt und wie
der entfernt. Anschließend wird die feuerfeste Gießmas
se im Bodenbereich bis zur gewünschten Höhe einge
bracht.
Eine vorteilhafte Ausführungsform einer zur Durch
führung des Verfahrens geeigneten Vorrichtung besteht
darin, daß die Schablone auf drei über den Umfang ver
teilten feuerfesten Körpern 1 steht, die die gleiche Höhe
haben wie die gewünschte Stärke für das Bodenfutter.
In den Zwischenräumen zwischen diesen feuerfesten
Körpern sind schlauchförmige Dichtkörper 2 am unte
ren Rand der Schablone angebracht, die aufgeblasen
und wieder entfernt werden können.
Nach dem Aufblasen der Dichtkörper wird zuerst das
Wandfutter gegossen, wobei die Dichtkörper verhin
dern, daß die Masse in den Boden hineinläuft. Wenn das
Wandfutter bis zum Pfannenrand fertig gegossen ist,
beginnt der untere Teil des Futters, der die Dichtkörper
berührt, sich von der Oberfläche ausgehend bereits
leicht zu verfestigen, so daß die Dichtkörper entspannt
und entfernt werden können. Danach wird, bevor die
Schablone gezogen wird, der Boden bis zur vorbe
stimmten Höhe gegossen. Das Bodenfutter bildet auf
diese Weise mit dem Wandfutter keinen Monolithen
mehr, sondern es entsteht eine Sollbruchkante. Da Fu
genbildung vermieden wird, findet später beim Einsatz
der Pfanne auch keine Infiltration von Stahlschmelze
statt. Nach der Abbindezeit, die üblicherweise bis zu
zehn Stunden betragen kann, wird die Schablone aus
der Pfanne herausgezogen und das Pfannenfutter auf
Betriebstemperatur aufgeheizt.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeich
nungen Fig. 1 bis Fig. 3 näher erläutert.
Fig. 1 zeigt die perspektivische Darstellung einer
Stahlgieß- und Behandlungspfanne mit (von außen nach
innen) dem Stahlmantel, dem mit Steinen zugestellten
Dauerfutter, dem mit Masse zugestellten Arbeitsfutter
in der Wand und der Schablone 4. Der Pfannenboden ist
noch nicht mit monolithischer Masse zugestellt. Es sind
ein Spül- und ein Abstichlochstein erkennbar sowie ein
gegossenes Fertigbauteil aus tonerdereichem Material
als Prallplatte auf dem Dauerfutter.
Die Schablone steht auf feuerfesten Stützkörpern 1,
die die gleiche Höhe wie die Lochsteine haben. Am
unteren Rand der Schablone 4 befindet sich innen eine
Leiste 3, an der schlauchförmige, aufblasbare Dichtkör
per 2 aus flexiblem Material befestigt sind. Die Dicht
körper 2 können beispielsweise aus kunststoffverstärk
tem Gummi bestehen.
Fig. 2 zeigt im Längsschnitt durch die Pfanne den
Bereich am unteren Ende der Schablone 4. Etwas ober
halb des unteren Randes der Schablone 4 ist ein Ring
angebracht, der innen eine Leiste 3 trägt. An der Leiste 3
ist ein schlauchförmiger Dichtkörper 2 aus flexiblem
Material befestigt. Zum Schutz vor Beschädigungen ist
der Dichtkörper 2 an der dem feuerfesten Material zu
gewandten Seite mit einem Schutzstreifen 5 aus reißfe
stem, biegsamen Material versehen.
Fig. 3 zeigt eine Aufsicht auf den Pfannenboden. Ge
zeigt ist im Schnittbild der feuerfeste Stützkörper 1, der
zum Beispiel kegelstumpfförmig ausgebildet sein kann,
und zwei Dichtkörper 2, die so zugeschnitten sind, daß
sie im aufgeblasenen Zustand ohne weitere Hilfsmittel
sich genügend dicht an den Stützkörper 1 anlegen.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung einer feuerfesten
Auskleidung von Wand und Boden einer Stahlgieß- und
Behandlungspfanne durch Vergießen des Ringraumes zwischen
einer Schablone und dem Dauerfutter mit feuerfester
Gießmasse,
dadurch gekennzeichnet, daß bei
Beginn des Einbringens der Gießmasse in den Wandbereich
ein am unteren Teil der Schablone befestigter
schlauchförmiger, aufblasbarer Dichtkörper so aufgeblasen
wird, daß er die Schablone bis zur Höhe, die der
gewünschten Bodenstärke entspricht, abdichtet, und daß,
sobald das Abbinden der Gießmasse im unteren Wandbereich
genügend fortgeschritten ist, der Dichtkörper entspannt
und entfernt wird und anschließend die feuerfeste
Gießmasse im Bodenbereich bis zur gewünschten Höhe
eingebracht wird.
2. Vorrichtung zur Herstellung einer feuerfesten
Auskleidung von Wand und Boden einer Stahlgieß- und
Behandlungspfanne durch Vergießen des Ringraumes zwischen
einer Schablone und dem Dauerfutter mit feuerfester
Gießmasse zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, wobei am unteren Rand
der Schablone ein schlauchförmiger, aufblasbarer
Dichtkörper angebracht ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Schablone (4) auf mindestens drei über den Umfang
verteilten feuerfesten Körpern (1) steht, die die gleiche
Höhe haben wie die gewünschte Stärke für das Bodenfutter,
daß der Dichtkörper (2) mehrteilig über den Umfang
verteilt ausgebildet und in den Zwischenräumen zwischen
den feuerfesten Körpern (1)
am unteren, nach innen eingezogenen Rand der Schablone (4)
angebracht ist und daß der Dichtkörper (2)
aufgeblasen und wieder entfernt werden kann.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8100 | Publication of the examined application without publication of unexamined application | ||
D1 | Grant (no unexamined application published) patent law 81 | ||
8381 | Inventor (new situation) |
Free format text: STRIPP, HEINZ WERNER, DIPL.-ING., 46535 DINSLAKEN, DE TIEMANN, HORST, DIPL.-ING., 58640 ISERLOHN, DE KESSLER, ROLAND, DR.-ING., 44229 DORTMUND, DE |
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8363 | Opposition against the patent | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: WUELFRATHER FEUERFEST UND DOLOMITWERKE GMBH & CO. |
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8366 | Restricted maintained after opposition proceedings | ||
8305 | Restricted maintenance of patent after opposition | ||
D3 | Patent maintained restricted (no unexamined application published) | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |