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Gespannstein. Für diese Anmeldung ist gemäß dem Unionsvertrage vom
z. Juni tgi i die Priorität auf Grund der Anmeldung in Österreich vom 1q.. Februar
igzz beansprucht. Bei den gebräuchlichen Gespannplatten für Kokillenguß werden Gespannsteine
(Rohrsteine), aus Schamotte verwendet, die nach einmaligem Gebrauch zerschlagen
werden müssen, wodurch für die Stahlwerke große Kosten entstehen. >;:m diesen LTbelstand
zu vermeiden, hat man besondere Gespannplatten vorgeschlagen, bei welchen zur Ersparung
der Rohrsteine aus Schamotte die Gespannplatten selbst als Ganzes oder Teile d,,erselben
derart ausgebildet sind, daß die Kanalwandungen aus feuerfestem Material gebildet
werden können, das in die betreffenden Teile der Platte unter Freilassung der notwendigen
Kanäle eingestampft wird. Hierbei müssen besondere Gespannplatten beschafft und
an Stelle der bisher verwendeten gesetzt werden, was große Kosten verursacht.
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Der Gespannstein gemäß der Erfindung hingegen gestattet es, die gebräuchlichen
Gespannplatten weiter zu verwenden und dabei doch auch die Schamotterohrsteine zu
vermeiden. Er ermöglicht ferner, mit einer geringeren Zahl von Gespannsteinen das
auslangen zu finden, wodurch die Anzahl der Stoßfugen der Gespannsteine verringert
wird, und dieser Gespannstein gestattet auch die Verwendung stark verzweigter Gespannplatten,
wie solche für den Guß mit kleinen Kokillen notwendig sind. --Dieser Gespannstein
kann im eigenen Betriebe der Stahlwerke mit den vorhandenen Hilfsmitteln an Ort
und Stelle in einfachster Weise hergestellt werden, so daß die Stahlwerke ohne weiteres
zur Verwendung solcher Gespannsteine mit ihren Gespannplatten übergehen können.
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Der Gespannstein besteht erfindungsgemäß aus einer starren Form, zweckmäßig
aus Stahlguß oder Blech hergestellt, welche die äußere Gestalt der gebräuchlichen
Schamottesteine besitzt, und nach Einsetzen der Kerne für die Zuflußkanäle mit einem
feuerfesten formbaren Material ausgefüllt wird, das nach Entfernung der Kerne die
Gestalt behält. Vorteilhaft wird hierzu Formsand mit Sulfitablauge als Bindemittel
verwendet, der in die Form eingestampft oder eingepreßt wird. An den Stirnflächen
und oben ist die
Form offen. Die Bodenfläche kann ausgenommen sein.
Die Abb. i zeigt in schaubildlicher Darstellung eine solche starre Form. In Abb.
a ist ein. fertiger Gespannstein im Querschnitt dargestellt, wie er in der Ge= spannplatte
oder im Kanal dieser Gespann.-platte sitzt. i und z sind die Seitenwände, 3 ist
die Bodenwand und q. deren. Ausnehmung. 5 ist der Füllkörper aus Formsand, 6 der
wagerechte Zuflußkanal und 7 der Steigkanal für das flüssige Flußeisen, das durch
diese Kanäle in, die Kokillen fließt.. Die Abb.3 zeigt den Einbau der Gespannsteine
S in eine Gespannplatte P einfacher Art. I( sind die über den Steigkanälen stehenden
Kokillen, E ist der Einlauf. Durch die Ausnehmung ¢ wird erzielt, daß der in die
Form eingebrachte Formsand sowohl von oben wie auch von unten eingepreßt werden
kann und daher gleichmäßig und besonders um den Zuflußkanal dicht die Form erfüllt.
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Für Abzweigsteine wird natürlich in der betreffenden Seitenwand der
Form eine entsprechenide Öffnung vorgesehen. Bei großen Gespannsteinen, die beim
Gusse unter hohem Druck stehen (beispielsweisse der Stein beim Einlauf), kann eine
Ausführungsform verwendet werden, die in Abb. 4. dargestellt ist. Bei dieser ist
ein Schamottestein g eingesetzt, der die untere Begrenzung des Zuflußkanals 6 bildet
und daher den Druck des Flußeisens aufnimmt. Zweckmäßig wird bei. dieser Ausführungsform
die innere Bodenfläche der Form mit Rippen io ausgestattet, zwischen welchen der
Schamottestein g festsitzt. Die Gespannsteine können an ihren Stirnflächen mit Ansätzen
und Ausnehmungen derart ausgestaltet sein, daß die Stirnflächen aneinanderschließender
Gespannsteine wie mit Feder und Nut ineinandergreifen. Es genügt jedoch normal die
Verwendung glatter Steine ohne Ansatz, die dann in der Stoßfuge verschmiert werden.
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Nach dem Gießen werden die festen Formen ausgeklopft und können samt
dem dabei entleerten Formsand wieder verwendet werden. Die Gießerei kann daher mit
einem verhältnismäßig sehr kleinen Bestand solcher Formen aus Stahlguß das Auslangen
finden und kann sich mittels derselben und des billigen, in genügender Menge stets
vorhandenen Formsandes selbst die erforderlichen Gespannsteine an Ort und Stelle
herstellen, so daß man von jeder Störung in der Lieferung der Gespannsteine unabhängig
wird und nur ein kleines Lager benötigt. Auch eine Änderung der Abmessungen der
Ge@pannsteine ist durch Herstellung einiger weniger entsprechender Formen rasch
bewerkstelligt.
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.An Stelle des Formsandes kann natürlich irgendein anderes geeignetes
feuerfestes Material verwendet werden, das nach Einstampfung oder Einpressung die
Form behält, wie beispielsweise »Masse«, Lehm usw. Die Ausbildung der Form erfolgt
entsprechend den besonderen Bedürfnissen und gestattet die Führung der erforderlichen
Kanäle, leichte Auffüllung und Entleerung. Die Form der Gespannsteine kann auch
so ausgebildet wereen, @d,aß sie einer Anzahl von Schamottesteinen entspricht, die
s onst einzeln, z. B. an Zweigstellen und Ecken, eingesetzt werden müssen, wodurch
die Zahl der Fugen verringert wird. An jenen Stellen des Gespannes, wo der Gespannstein
nur der Verbindung dient (wo keine Kokille aufgesetzt wird'), kann der Gespannstein
auch verkehrt eingesetzt werden, d. h. mit dem Boden nach oben.
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Während bei Verwendung der Schamottesteine infolge der ungleichmäßigen
Schwindung derselben die Stoßfugen aneinanderschließender Kanalsteine in der Gespannplatte
verschieden groß ausfallen, kann. dies bei Verwendung der erfindungsgemäß ausgebildeten
Gespannsteine infolge der Starrheit der metallischen Form nicht eintreten.