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Vorrichtung zum Querschneiden eines stetig vorbewegten Glasbandes.
Bei gewissen Verfahren zur Herstellung von Tafelglas wird eine zusammenhängende
flache Glastafel aus einer geschmolzenen Glasmasse gezogen und durch einen wagerechten
Kühlofen geführt. Ein Beispiel einer solchen Zieheinriclitt@--äg ist in der amerikanischen
Patentschrft 12488o9 1=on C o 11) u r n vom d.. Dezember 1917 veranschaulicht.
Die zusammenhängende Glastafel kommt aus dem Kühlofen auf einen sich bewegenden
endlosen Tisch, der als Schneidtisch bekannt ist, und wird auf diesem Tisch in Abschnitte
geteilt, die gewaschen und nach den Schneidräumen gebracht werden. Dieses Teilen
der fortlaufenden Glastafel in Abschnitte wird gewöhnlich mit einem Schneidwerkzeug
Ton Hand bewirkt, welches in Zwischenräumen quer über die Tafel gezogen wird. Diese
Schnittlinien sind aber selten genau gerade oder senkrecht zu der Förderrichtung
der Tafel. Der Abstand zwischen den Schnittlinien ist gleichzeitig nur schlecht
gemessen, so daß es an den Enden beträchtliche Abfälle gibt, wenn die Tafelabschnitte
nachher auf die gewünschten I Tafelgrößen genau abgeschnitten werden. Ein Teil dieser
Mängel ist zwar bei denjenigen bekannten Einrichtungen beseitigt, bei denen eine
Brücke oder Querführung, an 1 welcher das Schneidwerkzeug quer zum Glasband
verschiebbar
ist, in der Bewegungsrichtung des Glasbandes und mit derselben Geschwindigkeit mitwandert,
doch ist hierbei menschlicher Eingriff, z. B. bei der Querbewegung des Schneidwerkzeuges,
erforderlich und daher ein selbsttätiger beliebig oft wiederholbarer Abschneidevorgang
nicht erzielbar.
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Die Erfindung betrifft nun eine Vorrichtung zum Querschneiden eines
stetig erzeugten und vorbewegten Glasbandes in beliebige Längen, die selbsttätig
arbeitet und dadurch die Nachteile der bisherigen Vorrichtungen vermeidet. Dies
ist dadurch erreicht worden, daß die Querhewegung des Schneidwerkzeuges zu geeigneter
Zeit durch Anschlag den mechanischenAntrieb des Schneidwerkzeuges und die Kupplung
der 0uerführung mit dem Glasbande ausrückt, worauf " die Querführung anhält und
ein damit verbundenes Rad o. dgl. sich so lange am Glasbande oder dessen Träger
abrollt, bis ein längs des Umfanges des Rollkreises der abzutrennenden Bandlänge
entsprechend verstellbarer Anschlag die Kupplung von Querführung und Glasband sowie
den mechanischen Antrieb des Schneidwerkzeuges wieder in Gang setzt, Durch die gemeinschaftliche
Bewegung der Querführung mit dem Glasbande wird eine Spannung erzeugt, welche die
Querführung nach Entkupplung vom Glasbande in die Ausgangsstellung Zurückholt.
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Die Erfindung sieht des weiteren eine selbsttätig wirkende Ablbreclivorrichtung
vor, die durch die Schneidvorriclitung betätigt wird, um die Tafel nach den eingeritzten
Linien abzutrennen, sowie auch eine selbsttätige Meßvorrichtung, durch welche die
Schnittlinien in bestimmten Abständen angebracht werden können. Diese Vorrichtung
kann gemäß der Erfindung so eingestellt werden, daß man die Größe der Tafeln ändern
kann, ohne die Maschine anzuhalten. Die Erfindung besteht auch in der Anordnung
von Mitteln, um die Arbeit der Schneidvorrichtung zu jeder Zeit von Hand beginnen
zu können, so daß man Streifen von jeder Länge von der Tafel abschneiden kann, ohne
die selbsttätige Maßvorrichtung zu stören, die dann wieder selbsttätig ihre Arbeit
von der zuletzt gemachten Schnittlinie aus beginnt. Andere Einrichtungen und Vorteile
nach der Erfindung sind in der folgenden Beschreibung einer Ausführungsform geschildert.
Diese ist in der Zeichnung dargestellt.
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Abb. i ist eine schaubildliche Darstellung des Endes des Kühlofens
und des Schneidtisches, an dem die Schneidvorrichtung angeordnet ist. Abb.2 ist
eine Stirnansicht des Schneidschlittens sowie der benachbarten Teile des Schneidtisches.
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Abb. 3 ist ein teilweiser senkrechter Querschnitt durch den Schlitten,
im wesentlichen nach 3-3 der Abb. z.
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Abb.4 ist ein senkrechter Querschnitt durch den Schneidtisch, der
die §chneidvorrichtung in Seitenansicht zeigt.
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Abb. 5 ist eine Draufsicht auf einen Teil der das Schneid- oder Ritzwerkzeug
tragenden Kette.
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Ab. 6 ist ein Längsschnitt durch einen Teil der Kette und das Ritzwerkzeug
im wesentlichen nach 6-6 der Abb. 5.
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Abb.7 ist ein senkrechter Querschnitt durch die Kette nach 7-7 der
Abb. 5.
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Abb.8 ist eine Seitenansicht eines Teils der Kettenführungen, bei
der einer der selbsttätigen Schalter veranschaulicht ist.
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Abb.9 ist ein senkrechter Querschnitt im wesentlichen nach 9-9 der
Abb. B.
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Abb. io ist ein Schaltungsschema für den die Querkette betätigenden
Motor, die magnetische Vorgelegekupplung und Bremsung sowie die selbsttätigen Schalter.
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Abb. i i ist eine Draufsicht auf den Stromkreisschließer, der entweder
von Hand oder durch die Meßscheibe betätigt wird.
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Abb. 12 ist eine Seitenansicht der Verriegelungskupplung für das Kettenrad,
welches die Meßvorrichtung antreibt, wobei die Kupplung entkuppelt ist.
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Abb. 13 ist eine Vorderansicht eines der Kupplungsteile.
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Abb. 14 ist eine Seitenansicht des Handrades für die Kupplung, wenn
diese wie in Abb. 12 ausgelöst wird.
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Abb. 15 ist eine Innenansicht dieses Rades. Abb. 16 ist eine Vorderansicht
der Nabe oder Büchse auf der Welle, mit welcher das die- Kupplung betätigende Rad
zusammenwirkt.
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Gemäß Abb. i bis q. kommt die flache zusammenhängende Glastafel i
aus dem Ende des Kühlofens 2 heraus auf den sich bewegenden Tragtisch oder Förderer
3, der sich mit derselben Geschwindigkeit wie die Glastafel bewegt. Dieser Tisch
3 kann mannigfache Formen haben, in der Zeichnung besteht er aus einer Reihe paralleler
endloser Ketten ,4, die eine Reihe Holzleisten 5 tragen, die in dem oberen Lauf
der Ketten einen flachen geraden Tragtisch für die Glastafel bilden. Jede Kette
besitzt eine Reihe Rollen 6, welche in ihrem oberen Lauf auf Tragstücken 7 laufen.
Die Ketten werden an ihren Enden durch Rollen oder Kettenräder 8 getragen, deren
eines durch irgendein geeignetes Organ, wie z. B. 9 in Abb. i bis 4., angetrieben
wird, so daß der
Tisch in derselben Richtung und mit derselben Geschwindigkeit
wie die Tafel i bewegt wird. Die Form des Fördertisches 3 ist gemäß der Darstellung
nur beispielsweise, und es können viele andere Formen verwendet «-erden, da die
Erfindung mit jedem Tisch der endlosen Bandtype arbeitet. Es ist bisher üblich,
die endlose Tafel i in Abschnitte von der gewünschten Größe zu teilen, und zwar
dadurch, daß man von Hand mit einem Schneeid- oder Ritzwerkzeug in Abständen quer
über die sich bewegende Tafel zieht. Da, wie gesagt, diese Tafel in Bewegung ist,
so ist es besonders schwierig. einen geraden Schnitt genau im rechten Winkel zu
der Bewegungslinie der Tafel zu machen. Es ist ebenfalls schwierig, die Länge der
gewünschten Tafel zwischen den aufeinanderfolgenden Schnittlinien genau abzumessen.
Nachdem die Tafel geritzt oder eingeschnitten ist, wird sie längs der Schnittlinie
gebrochen, und zwar dadurch, daß man die Hand oder ein Werkzeug unter den Rand der
Tafel, und zwar unter der Ritzlinie einführt und die Tafel etwas anhebt.
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Die Erfindung ist dazu bestimmt, die oben angegebenen Vorgänge selbsttätig
und in einer genaueren Weise durchzuführen, so daß sowohl an Arbeit als auch an
Glas gespart wird. An den Seiten des Fördertisches 3 sind kurze ortsfeste Schienen
io und i i angeordnet. Diese Schienen sind in irgendeiner geeigneten Weise zweckmäßig
auf dem ortsfesten Gestell 1a angebracht, welche den Schneidtisch 3 trägt. Sie liegen
parallel zueinander und in der Förderrichtung des Tisches 3. Sie brauchen nicht
sehr lang zu sein, da der totale Arbeitsweg des Schneidschlittens, der sich darauf
bewegt, auch nur kurz ist. Die Schienen können neben der dargestellten auch irgendeine
gewünschte andere Form haben, so z. B. die Form von Gleitstangen, die in dicht fassende
Öffnungen des Schlittens eingreifen, der nunmehr beschrieben wird. Der Schlitten
besteht aus einem Hauptteil 13 (Abb.4), der auf den Schienen i o an einer Seite
des Tisches angeordnet ist, einem zweiten Teil 1d,' der auf den Schienen i i an
der anderen Seite des Tisches sich befindet und einer Verbindungsbrücke 15 (Abb.3
und 4), die die beiden Teile 13 und 14 starr verbindet. Der ganze aus den genannten
drei Teilen bestehende Schlitten kann sich mit der von dem Tisch 3 getragenen Glastafel
vorwärts oder rückwärts bewegen.
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Die Glasschneidwerkzeuge 16 und 16' (Abb.3, 4., 5, 6, 7) sitzen an
einer endlosen Kette 17, die absetzend in einer Richtung läuft, wie dies durch die
Pfeile in Abb. 3, a, 6 und 8 angegeben ist. Diese Kette kann mannigfache Formen
haben; die in der Zeichnung veranschaulichte gehört zu dem gewöhnlichen Kettentyp
mit Rollen, die auf den verlängerten Enden der Gelenkbolzen i9 sitzen. Diese Rollen
18 werden während des unteren Laufes der Kette in Rinnen 2o geführt, die den Hauptteil
der Brücke 15 bilden. Auf diese Weise wird die Kette gegen eine seitliche Bewegung
gehalten, so daß die Schneid- oder Ritzwerkzeuge in sicherer Weise längs einer geraden
Linie geführt werden. Die Rinnen 2o ruhen an ihren Enden in [J-Stücken 2i und 22,
die an den Schlittenteilen 13 und 14 befestigt sind (Abb.3, .4 und 9). Die Schneidwerkzeuge
16 können die bekannten Stahlrädchen (Abb.6 und 7) oder auch Diamanten sein. Der
Stiel oder Schaft jedes Glasschneiders 16 besitzt einen konischen Teil 24, der in
eine entsprechende Öffnung einer Scheibe 25 eingreift, die in einer konischen Führung
26 eines bestimmten Gliedes 27 der Kette 17 gleitet. Der obere runde Teil des Schaftes
23 geht durch eine Bohrung in dem Glied 27 hindurch und sein oberes Ende ist zur
Aufnahme der Mutter 28 mit Gewinde versehen. Gegen die Scheibe 25 drückt eine innerhalb
des Gliedes 27 vorgesehene Feder 29, so daß das Werkzeug nachgiebig nach unten gegen
die Glastafel i gehalten wird, wobei der Betrag dieser Abwärtsbewegung durch die
Stellmutter 28 geregelt werden kann. Das Werkzeug 16 kann leicht ausgewechselt werden,
wenn es sich auf dem oberen Trum der Kette befindet, und zwar durch einfaches Abschrauben
der Mutter 28 und Herausziehen des Werkzeuges. Scheibe 25, Feder i9 und Mutter 28
können unbegrenzt benutzt werden.
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Auf dem oberen Teil des Schlittens 13 ist ein Elektromotor 3o angeordnet,
dessen Welle 3 i in einem Lager 32 gelagert ist. Auf der Welle 3 i ist ein Paar
Kettenräder 33 festgekeilt, die in die beiden Reihen der Rollen 18 der Kette 17
eingreifen. Auf dem anderen Teil 14 wird der Kettenlauf durch ein gleiches Paar
Kettenräder 34 geführt, die frei drehbar in Lagern 35 des Gleitkörpers 36 gelagert
sind, der in Richtung der Kette sich bewegen kann. Die Lage des Schlittens 36 auf
dem Schlitten 14 ist durch eine Schraube 37 feststellbar,- so daß die Kette 17,
wenn nötig, gespannt werden kann. Die Glasschneider 16 und 16' teilen die Kette
17 in gleichen Abständen ab. In dem Zustand nach Abb. 3 hat das Werkzeug 16 gerade
einen Arbeitsweg von links nach rechts quer über die Tafel i vollendet und wird
nun zunächst rund um die Kettenräder 33 laufen. Ebenso hat das Werkzeug 16' in Abb.4
gerade
seinen Leerlauf von rechts nach links beendet und befindet
sich ungefähr in einer Lage, um kurz darauf nach unten um die Kettenräder 3.4 zu
laufen ,und die nächste Schnittlinie auszuführen.
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Es sind Mittel vorgesehen, um den Motor 3e selbsttätig anzuhalten,
sobald jedes Werkzeug 16 oder 16' einen Schnitt quer zu der Glastafel ausgeführt
hat. Diese Mittel bestehen aus einem selbsttätigen Schalter 38 (Abb. 3 und .4),
der auf der Brücke 15 nahe dem :Motor 3o geeignet angebracht sein kann. Abb. 8 und
9 zeigen den Schalter 38 in Einzelheiten. Aus (lern [)-Stück 21 ragen Lappen 4o
vor, in denen die Welle 39- drehbar gelagert ist. Auf dieser Welle ist der Drehschalter
41 angeordnet, der vier in gleichen Abständen liegende konkave Aussparungen 42 aufweist,
in die ein Paar federnder Kontaktarme 43 eingreifen. Zwei der gegenüberliegenden
Aussparungen 42 enthalten Kontaktplatten .14, die bei 45 elektrisch verbunden sind.
An die federnden Arme 43 sind, wie später beschrieben, die Leitungsdrähte 46 und
47 angeschlossen. Auf der Welle 39 ist auch ein Sternrad 48 gelagert, das vier in
gleichen Abständen liegende Arme entsprechend den vier Aussparungen 42 aufweist;
das Sternrad liegt in der Bahn von Anschlägen 49, 50, 49', 50', die an gewissen
Gliedern der Kette 17 sitzen. `'Fenn sich einer dieser Anschläge über den selbsttätigen
Schalter 38 hinausbewegt, so wird er mit einem der Arme des Rades 48 zusanimengreifen
und die Welle 39 sowie die darauf sitzelicle:i Teile drehen, und zwar uni einen
Winkel von 9o '. Nach dein Zustande der Abb.3, 4 und 8 läuft der Motor, und (las
Werkzeug 16 hat seinen eigentlichen Arbeitsweg vollendet. Der Motorstromkreis ist
dann über den Draht 46, einen federnden Arm 43, Kontaktplatte 44, Verbindung 45,
die andere Platte ..1.1., den Federarm 43 und den Draht 47 geschlossen. Wie aus
Abb. 3 zu ersehen, liegt der Anschlag 49 etwas hinter dem Werkzeug 16, so daß erst,
nachdem das letztere seinen unteren Lauf vollendet hat und ungefähr an dem Kettenrad
33 heraustritt, dieser Anschlag 49 in Eingriff kommt und das Sternrad um einen Viertelkreis
dreht. Die federnden Arrne 43 schnappen dann in das offene Paar Aussparungen 42
ein, und der Stromkreis ist nun unterbrochen und Motor und Kette werden angehalten.
Um die nächste Ritzung vorzunehmen, wird der Motor mittels eines Schalters 85 angelassen,
der später beschrieben wird. Kurz nachdem der Motor und die Kette wiederum in Bewegung
gesetzt sind, wird der Anschlag 50 (Abb.3) mit dem Sternrad 48 zusammengreifen und
den Linterterbreclier 41 wieder um 9o° drehen, wodurch der Stromkreis über den Schalter
38 wieder geschlossen wird.
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Das andere Schneid- oder Ritzwerkzeug 16' (Abb. 4.) wird nach unten
um die Kettenräder 34 gehen und quer über die Glastafel von links nach rechts eine
zweite Ritzung parallel zu der vorher durch das Werkzeug 16 gemachten herstellen.
Die Anschläge 49' und 5o' liegen hinter dem Werkzeug 16' 'n derselben Beziehung
wie die Vorsprünge 49 und 5o zu dem Werkzeug 16. Wenn das Werkzeug 16' seinen Schnitt
oder seine Ritzung ausgeführt hat, wird der Motor durch den Anschlag 49' angehalten,
der in das Sternrad 48 eingreift und es um weitere 9o° dreht. Wird der Motor wieder
angelassen, so wird der Vorsprung 5o' den Schalter 38 um weitere 9o' drehen, um
den Stromkreis wieder herzustellen, und das Werkzeug 16 wird nun den dritten Schnitt
ausführen, wobei ein neuer Arbeitskreislauf beginnt.
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In dem oberen inneren Rande des Schlittens 13 (Abb. 3) ist bei 51
im wesentlichen in derselben senkrechten Ebene mit der Arbeitsbahn des Schneidwerkzeuges
ein kleiner Winkelhebel angelenkt, dessen unterer Arm 52 unter den Rand der Glasplatte
greift. Der obere Arm 53 ist etwas versetzt, damit er nicht mit dem Werkzeug 16
oder 16' zusammentrifft, wobei er sich aber doch in der Bahn der Vorsprünge 54 (Abb.
3) oder 54' (Abb. 4) der Kette 17 befindet. Nachdem jedes Werkzeug seinen Schnitt
oder seine Ritzung ausgeführt hat, wird vor dein Anhalten der Kette einer dieser
Anschläge mit dem Winkelhe'-,el zusaininengreifen und ihn aus seiner normalen unwirksamen
Lage (in Abb. 3 punktiert angegeben) in die wirksame Lage (volle Linien) kippen.
Der Arm 52 wird nunmehr unter die vor geritzte Linie kommen und die Tafel so weit
heben, daß sie längs dieser Linie bricht. Nach dem Vorbeigang der Anschläge 54 und
54' wird der Winkelhebel in die punktiert angegebene normale unwirksame Lage zurückfallen.
Wenn erwünscht, kann eine leichte Feder angeordnet werden, um ihn in dieser Lage
zu halten.
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Da die Tafel i sich bewegt, während des Schnitt oder die Ritzung ausgeführt
wird, ist es erforderlich, daß der Schlitten und die Brücke, die die Ritz- oder
Schneidwerkzeuge tragen, sich mit der Tafel zu dieser Zeit bewegen, da sonst der
Schnitt diagonal verlaufen würde. Dies geschieht dadurch, daß der Schlitten mit
dem die Glastafel tragenden Tisch 3 gekuppelt ist, während der Schnitt ausgeführt
wird; nach Vollendung des Schnittes wird der Schlitten wieder freigegeben. An einer
Seite des Iä ördertisches 3
ist eine Kette 55 gelagert, wie dies
am besten aus Abb. 2 und 3 zu ersehen ist. Diese Kette kann in geeigneten Abständen
auf Verlängerungen 56 der Bolzen 57 der äußeren Ketteneinheit des Fördertisches
3 angeordnet sein. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel entsprechen drei Glieder
der Kette 55 einem Glied der Förderkette. Diese Kette 55 bildet sozusagen eine Verzahnung
längs dem Rande des Tisches 3. In dem Schlitten 13 ist ein Kettenrad 58 drehbar
angeordnet, das sich immer mit der Kette 55 in Eingriff befindet. Dieses Kettenrad
ist auf einer Welle 59 drehbar gelagert, die in Lagern 6o und 61 der Wände des Schlittens
drehbar ist. Obgleich das Kettenrad 58 so angeordnet ist, daß es sich frei auf der
Welle 59 drehen kann, so wird diese Drehung doch für gewöhnlich durch eine Klauenkupplung
62 verhindert (Abb.3, 12 und i3), deren Klauen 63 in Ausnehmungen 6:I der Nabe 65
des Kettenrades 58 eingreifen. Auf der Welle 59 ist der Klauenkörper 62 derart angeordnet,
daß er sich mit derselben drehen, aber auch auf ihr gleiten kann, und zwar mittels
des Stiftes 66, der durch einen Schlitz 67 der Hohlwelle 59 hindurchgeht. Dieser
Stift sitzt fest in einer Gleitstange 68, die in der mittleren, sich ganz durch
die Welle 59 erstreckenden Bohrung 69 in der Längsrichtung gleitbar ist. Das äußere
Ende der Welle 59 hat einen Bund 70 (Abb. 3, 1d. und 16) und ihre Stirnfläche ist
mit einer Reihe Ringvertiefungen versehen, die aus einem Paar diametral gegenüberliegender
tiefer Ausnehmungen 71 sowie einem dazwischenliegenden Paar flacher Ausnehmungen
72 bestehen. Auf dem dünneren Ende der Stange 68 ist ein Handrad 73 festgekeilt,
an dessen innerer Nabe ein Paar konzentrisch angeordneter diametral gegenüberliegender
Vorsprünge 74 (Abb. 15) vorgesehen ist, die mit den Ausnehmungen
71 oder 72 zusaminenwirken können. Eine Druckfeder 75 umgibt die Welle 59
und stützt sich an einem Ende gegen den Klauenkörper 62 und an dem anderen Ende
gegen die Nabe 76 einer Kupplung, die später beschrieben wird. Diese Feder hält
für gewöhnlich das Kupplungslied 62 in Eingriff mit dem Kettenrad 58, so daß die
Welle 59 mit dem Kettenrad 58 verriegelt ist und sich damit dreht. Zu diesem Zweck
greifen die Vorsprünge 7.I in die tiefen Ausnehmungen 71 des Kopfes 70 der Welle
59 ein. Es ist zu bemerken, daß .-ich das Kettenrad 58, die Welle 59, das Kupplungsglied
62, die Stange 68 und das Handrad 73 sämtlich zusammen als Einheit drehen. Wenn
es gewünscht wird (wie später erklärt), die Welle 59 von dem Kettenrad 58 zu entkuppeln,
so ist es nur nötig, das Rad 73 zu fassen und es um eine Viertelumdrehung in bezug
auf die Welle 59 zu bewegen. Die Vorsprünge 74 gehen dann aus den tiefen Ausnehmungen
71 heraus und schnappen in die kleinen Verriegelungsausnehmungen 72 ein. Hierbei
wird die Stange 68 nach rechts gezogen (Abb. 3) und macht die Kupplung von dem Kettenrad
58 frei. Das Kettenrad kann nur leer auf der Welle 59 laufen. Da sich das Kettenrad
und die Welle stets nur mit einer sehr geringen Geschwindigkeit drehen, so ist es
leicht, das Handrad 73, auch wenn die Teile in Bewegung sind, zwecks Auslösung der
Kupplung zu. betätigen.
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Konzentrisch zu der Welle 59 ist an einer Seite des Kettenrades 58
eine ortsfeste ringförmige Magnetbremse 77 angeordnet. Diese Bremse wird an diametral
gegenüberliegenden Punkten von einem Büge178 drehbar getragen, der auf der Welle
79 sitzt, die in gegenüberliegenden Seitenwänden des Schlittens 13 gelagert
ist. Die Bremse hat das Bestreben, von dem Kettenrad 58 abzufallen; diese Bewegung
wird durch den Zusammengriff des Vorsprungs 8o, des Jochs 78 mit dem festen Vorsprung
8i an dem Boden des Schlittens i 3 begrenzt. Diese Abfallbewegung wird aber auch
gleichmäßig und zwangsläufig gemacht, und zwar an allen Umfangspunkten durch die
kleinen Zugfedern 82, die an einem Ende mit der Bremse 77 und an dem anderen Ende
mit festen Stangen 83 des Schlittens verbunden sind. Ein Ringanker 84 für die Bremse
ist an dem Kettenrad 58 befestigt. Wenn die Magnetbremse 77 keinen Strom erhält,
so wird das Kettenrad 58 durch den sich ständig bewegenden Tisch 3 und die Kette
55 ständig gedreht. Da aber das Kettenrad sich in dem Schlitten 13 frei drehen kann,
bleibt der Schlitten mit dem von ihm getragenen Schneidmechanismus ortsfest. Wenn
aber die Magnetbremse Strom erhält, so hält sie das Kettenrad 58 fest, das sich
nun nicht mehr drehen kann. Die Zähne dieses Kettenrades, die in die Kette 55 eingreifen,
werden den Schlitten mit der Kette 55 und den Tisch 3 kuppeln, so daß der Schlitten
und die Schneidwerkzeuge mit dem Tisch und der von diesem getragenen Glasplatte
vorwärts gehen. Die Schlittenteile 13 und 1d. sowie die Brücke 15 werden
sich nunmehr längs der Schienen io und i i bewegen.
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Die 1Zagnetbremse 77 ist mit dem Motor 30 und dem Schalter
38 in Reihe eingeschaltet (Abb. io), während ein Schalter 85 (Abb.2) zu dem Schalter
38 in den Nebenschluß gelegt ist. Wenn auch der Schalter 85 an jeder geeigneten
Stelle der Vorrichtung angebracht und von beliebiger Konstruktion sein kann,
so
ist er in der Zeichnung als ein Hebelfortsatz eines selbsttätigen Schalters ausgebildet,
wie dies später beschrieben wird (Abb.2 und i i).
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Wie dein Schaltungsschema der Abb. io entnommen werden kann, ist,
wenn die Querkette 17 in Ruhe ist, der Schalter 38 geöffnet. (Abb. io stellt ihn
geschlossen dar, also den Zustand, wo das Schneidwerkzeug 16 noch in Bewegung ist,
in übereinstimmung mit den verschiedenen Abbildungen der Zeichnung.) Zur Einleitung
eines Schnittes quer über die Tafel i wird der Anlaßschalter durch Niederdrücken
des Hebels 85 für kurze Zeit geschlossen. Es fließt dann Strom aus der positiven
Leitung durch Draht 86, Motor 30, Draht .46, Draht 87, Schalter 85, Draht 88, Magnetbremse
77, Draht 89, Draht 132, Draht 9o zu der negativen Hauptleitung. Der Motor wird
nun laufen und das Schneidwerkzeug quer über die Tafel ziehen, während die Magnetbremse
gleichzeitig mit dem Schalten den Schlitten 13, 14 mit dem Schneidtisch 3 kuppelt.
Da das nächste Werkzeug, z. B. 16' (Abb. d.), zu seiner Detätigung erst um die Kettenräder
34 laufen muß, bevor es auf die Tafel gelangt, so bleibt der Bremse viel Zeit, um
den Schlitten m#'_t dem Tisch zu kuppeln. Schlitten und Tisch sind daher in gemeinschaftlicher
Bewegung, bevor das Schneidwerkzeug seine Wirku -g auf der Glastafel beginnt. Unmittelbar
nach dem Anlassen des Motors wird der Anschlag 3o in das Sternrad .18 eingreifen,
wie dies schon beschrieben ist, und den Schalter 38 in seine Schließlage für den
Stromkreis zurückbringen. Nunmehr kann der Schalter 85, der nur für einen Augenblick
niedergehalten wurde, freigegeben werden und der Stromkreis wird nun von der positiven
Leitung durch Draht 86, Motor 3o, Draht 46, Schalter 38, Draht 4.7, Magnetbremse
77, Drähte 89, 132 und 9o nach der negativen Leitung aufrechterhalten. Die Teile
werden ihre Wirkung fortsetzen, bis der Schnitt vollendet ist und (bei dein gewählten
Beispiel) der Anschlag 49' in den Schalter 38 greift und den Stromkreis wiederum
öffnet, wodurch der :Motor angehalten und die Magnetbremse 77 stromlos wird, was
die Entkupplung des Schlittens von dein Tisch 3 zur Folge hat.
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Ein einstellbares Gewicht 9i (Abb.2) ist an dein Seil 92 aufgehängt;
es läuft über Rollen 93 und ist bei 94 mit dein Schlitten 13 verbunden. Wenn der
Schlitten mit dem Tisch 3 gekuppelt ist und sich mir ihm bewegt, wird das Gewicht
gehoben, wenn aber der Schlitten von dem Tisch entkuppelt ist, und zwar durch Ablösen
der Bremse 77 voll dein Kettenrad 58, so wird das Gewicht den Schlitten in seine
Anfangslage zurückbewegen. Eine Pufferfeder 95, die zwischen einem Teil des Tischgestelles
12 und dem Schlitten 13 gelagert ist, wird den Stoß bei der Rückkehr des Schlittens
aufnehmen, obgleich, wenn das Gewicht 9i richtig bemessen ist, kein großer Stoß
zu entstehen braucht, da die Rückkehr langsam geschehen kann, denn es ist genügend
Zeit für die Rückkehrbewegung zwischen den aufeinanderfolgenden Schneidvorgängen
vorhanden.
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Es sollen nun die einstellbaren Mittel zum selbsttätigen Einschalten
des Schalters 85 in bestimmten Zeiträumen zwecks Schneidens der Tafel in Abschnitte
von jeder gewünschten Länge beschrieben werden. Auf dem Ende der Welle 59 ist zwischen
dem Bund 70 und dem Läger 6o an der Vorderseite des Schlittens 13 eine Meßscheibe
96 drehbar gelagert. Eine Spiralfeder 97 ist an ihrem inneren Ende mit dem Lageransatz
6o am Schlittengehäuse und an ihrem äußeren Ende mit einem Stift 98 an der inneren
Stirnseite der Scheibe 96 verbunden. Mit Bezug auf Abb. 2 spannt sich die Feder
97 bei Drehung der Scheibe im Sinne des Uhrzeigers; sie entspannt sich durch entgegengesetzte
Drehung, und zwar so weit, bis ein Vorsprung 99 (punktierte Linien in Abb. 2) der
Scheibe 96 gegen eine einstellbare Schraube ioo des Schlittens 13 in Anschlag kommt.
Wenn aber die Scheibe in Richtung des Uhrzeigers gedreht wird, und zwar durch später
beschriebene Mechanismen, so wird (lies gegen die Wirkung dieser Feder geschehen,
die immer die Scheibe nach ihrer Freigabe in die Anfangslage zurückbringen wird,
bis der Vorsprung 99 gegen den Anschlag ioo zu liegen kommt. Die Scheibe wird auch
für große Tafellängen - vgl. weiter unten - niemals über 36o° gedreht werden; die
Feder braucht daher nicht stark zu sein und ihr Widerstand wird weder einen wesentlichen
Zug auf den Mechanismus ausüben noch die Rückkehrbewegung der Scheibe heftig sein.
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Die äußere Stirnfläche der Scheibe ist nahe ihrem Umfang mit einer
Maßteilung versehen, welche dem Vorschub des Schneidtisches mit der Glastafel" zwischen
zwei Schnitten entspricht; an jeder Teilung ist ein Loch ioi in der Scheibe vorgesehen,
in (las ein Steckstift io2 eingeführt werden kann (Abb. 2, .I und i i). Dieser Stift
wird in das der gewünschten Länge der Glastafel entsprechende Loch gesteckt. In
Abb. 2 entspricht die Einstellung einer Tafel von der Länge der 6ofachen :Maßeinheit.
Der Stift io2 nun kommt heim Drehen der Scheibe 96 mit dein Arm 85 des Anlaßschalters
in Eingriff und betätigt ihn, wie vorher bezüglich der Schaltung
von
Hand beschrieben. Dieser Schalter weist einen Hebel 103 auf, der bei i o4 an einem
Arm i o5 (Abb. i i) des Schlittens 13 angelenkt ist. Das innere Ende des Hebels
103 ragt in den Schlitten vor und eine Spannfeder io6 (Abb. 2) verbindet
es mit einem festen Vorsprung 107 des Schlittenkörpers. Das äußere Ende 85 des Hebels
trägt einen Kontakt io8; der andere Kontakt iog sitzt -in einer federnd gelagerten
Platte i io, die an einem Arm oder Bock i i i des Schlittens 13 vorgesehen ist.
Die vorher erwähnten Drähte 87 und 88 verbinden die Kontakte io8 bzw. io9. Der Arm
85 ist eine Verlängerung des Hebels 103, der geeignet gelegt ist, um sowohl von
Hand als auch durch den Stift io2 betätigt werden zu können. Die Zugfeder io6 hält
die Kontakte io8 und iog getrennt, ausgenommen, wenn das äußere Ende des Hebels
mittels des Armes 85 niedergedrückt wird: Um nun auch bei größten Tafellängen keine
Verdrehung der Scheibe 96 über 36o° hinaus zu erhalten, ist folgende Einrichtung
getroffen An der Rückseite der Maßscheibe 96 ist eine breite ringförmige Innenverzahnung
112 vorgesehen, die die Feder 97 umgibt und zugleich als Schutzgehäuse für sie wirkt.
Ein kurzer Wellenstumpf 113, der in dem Lager-. ansatz 11.1 in der Vorderwand des
Schlittens 13 gelagert ist, trägt verkeilt an dem einen Ende ein Zahnrad 115, das
in die Innenverzahnung 112 eingreift, an dem anderen Ende ein Triebrad i 16, das
mit einem Triebrad 117 in Eingriff steht, welches auf der Welle 59 zwischen dem
Lageransatz 6o und einem in der Welle 59 festgelegten Ring 118 frei drehbar angeordnet
ist. Das Triebrad 117 ist jedoch mit der Welle 59 für gewöhnlich auf Drehung gekuppelt,
und zwar mittels der bereits vorher erwähnten Nabe 76. Diese Nabe 76 ist auf der
Welle 59 gleitbar gelagert, nimmt aber an ihren Drehbewegungen teil, sie ist mit
einem konischen Reibungsring i i9 versehen, der in eine konische Ausriehmung 12o
des Triebes i 17 einpaßt. Diese Reibungskupplung wird für gewöhnlich durch die bereits
erwähnte Feder 75, die mit dem einen Ende gegen die Nahe 76 drückt, in der wirksamen
Lage gehalten. Ein ringförmiger Magnet 121 dient zur Lösung der Kupplung: er ist
konzentrisch zu der Welle 59 auf Querstangen 122 und 123 des Schlittens fest angecrdnet.
Dieser Magnet liegt dicht neben <lern Kupplungsglied 119, dessen senkrechte Scheibe
12.1 einen Ringanker 125 für den 11aliieten 121 trägt. Wird dem -Magneten 121 Strom
zugeführt, so wird dasKupplungs-_ glied iig gegen die Feder 75 angezogen und das
Triebrad 117 wird zur freien Drehung auf der Welle 59 entkuppelt. Die Triebe 117,
116, 115 und 112 liegen einfach als U ntersetzungsgetriebe zwischen der Welle 59
und der Scheibe 96 und sind so bemessen, daß eine unter 36o° bleibende Drehung der
Scheibe 96 dein für die größte Länge der zu schneidenden Tafel nötigen Vorschub
des Tisches 3 entspricht. Die Maßeinteilung an der Stirnfläche der Scheibe 96 hängt
natürlich von der Größe der in diesem Vorgelege verwendeten Triebe ab. Die an der
Stirnfläche der Scheibe in Abb.2 angegebenen Ziffern stellen nur ein Beispiel dar.
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Der Magnet 121 liegt in einem besonderen Serienstromkreis mit einem
selbsttätigen Schalter 126 (Abb. 3 und q.), der in jeder Beziehung dem schon beschriebenen
Schalter 38 entspricht. Dieser Schalter 126 kann an irgendeiner geeigneten Stelle
nahe der Kette i7 angeordnet werden; in Abb.3 und q. ist er neben dem Schalter 38
angeordnet. Der Schalter 126 kann durch Paare von Anschlägen 127, 128 sowie 127'
und 128' geöffnet und geschlossen werden. Wie in Abb. io gezeigt, wird der Strom
von der positiven Leitung durch Draht 86, Draht 129, Schalter 126, Draht 130, Magnet
121, Drähte 131, 132 und 9o nach der negativen Leitung fließen, wenn der Drehschalter
126 geschlossen ist. Die Anschläge 128, 127 oder 127' und 128' sind so auf der Kette
17 angeordnet, daß der Magnet 121 für die wenige Sekunden währende Zeit erregt wird,
während deren das Schneidwerkzeug sich quer über die Glastafel bewegt. Zu dieser
Zeit sind das Kettenrad 58 sowie die `Felle 59 gekuppelt, und das Triebrad 117 ist
zwar frei drehbar, aber nicht .in Bewegung. Bei Erregung des Magneten 121 wird also
der Trieb 117 von der Welle 59 entkuppelt und die Feder 97, die vor der Entkupplung
durch den Magneten 121 teilweise aufgewunden worden ist, wird die Scheibe 96 entgegen
der Uhrzeigerr ichtung zurückdrehen, bis der Vorsprung 99 wieder gegen den Anschlag
ioo zu liegen kommt. Zu derselben Zeit werden die Triebräder 115, 116. 117 (dieses
gegenüber der Welle 59) mit der Scheibe 96 gedreht. Wenn dann der Magnet izi durch
Anschlag 128 oder 128' stromlos gemacht wird, wird der Trieb 117 wiederum mit der
Welle 59 gekuppelt und die Scheibe 96 wird wiederum in der Uhrzeigerrichtung durch
das Vorgelege gedreht, wenn das Kettenrad 58 und die Welle 59 durch Stromloswerden
des Magneten 77 wieder für die Drehung freigegeben sind.
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An irgendeiner geeigneten Stelle des Drahtes 13o kann ein gewöhnlicher
Ausschalter 13ö angeordnet werden (Abb. io), um den Magneten 121 überhaupt außer
Wirkung
zu bringen (bei ausgeschalteter Kupplung 62), wenn man
wünscht, den Mechanismus für längere Zeit von Hand zu betätigen. Dieser Schalter
130' ist für gewöhnlich un-nötig.
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Es soll nun ein vollständiger Arbeitskreislauf der Einrichtung beschrieben
werden. Es sei angenommen, daß der Schneidmechanismus stillsteht, das Rad 73 in
die äußerste Lage (Abb..i4) gedreht und somit die Hauptkupplung 62 ausgelöst ist.
Der die Glastafel tragende Tisch 3 sei aber in Bewegung und das Kettenrad 58 drehe
sich frei in dem Schlitten 13. Soll geschnitten werden, z. B. in Abständen von 6o
Längeeinhe ten, so wird der Stift io2 in das entsprechende Loch 6o gesteckt (Abb.
2). Das Rad 73 erhält eine Vierteldrehung, wobei eg in die innere Lage (Abb.3) gebracht
wird, in der es das Kettenrad 58 mit der Welle 59 kuppelt. Der Schalterhebel 85
kann nun nach unten gedrückt werden, was die Einschaltung des Motors und die Festbremsung
des Kettenrades 58 durch den Magneten 77 zur Folge hat, um den ersten Schnitt an
einer gewünschten Stelle der Tafel zu machen. Die Kette 17 und die Ritzwerkzeuge
setzen sich nun in Bewegung; da mit der Festbremsung das Kettenrad 58 sowie alle
Triebe in dem Schlitten 13 gegen Drehung verriegelt sind, wird der Schlitten 13
sich mit dem Tisch 3 vorwärts zu bewegen beginnen. Wie vorher beschrieben, wird
der Anschlag 5o unmittelbar darauf den Schalter 38 wieder einschalten, so daß der
Schalterhebe185 losgelassen werden kann und ohne ihn der Stromkreis über den .Motor
und die Bremse aufrechterhalten wird. Das Schneidwerkzeug 16 oder i6' läuft weiter
quer über die Tafel. Während hierbei der Schnitt oder die Ritzung ausgeführt wird,
greift der Anschlag 127 oder 127' mit dem Schalter 126 zusammen und bewegt diesen
so, daß der Stromkreis über den Magneten 121 geschlossen wird. Das Triebrad 117
wird dadurch von der Welle 59 entkuppelt und die Feder 97 wird die Scheibe 96 wieder
in ihre Anlaßlage zurückbringen, in der der Anschlag 99 gegen die Schraube ioo anliegt.
Kurz darauf greift der Anschlag 128 oder 128' mit dem Schalter 126 zusammen und
unterbricht den Stromkreis über den Magnetgen 121. Die Kupplung i 19 wird nunmehr
durch die Feder 75 zurückgebracht, und somit das Triebrad 117 und das ganze dazugehörige
Getriebe mit Welle 59 gekuppelt. Sogleich, nachdem das Schneidwerkzeug 16 oder 16'
den Schnitt ausgeführt hat, .greift der Anschlag 54 oder 54.' mit dein Arm 53 der
Abbrechvorrichtung zusammen und die Tafel wird längs der vorgeritzten Linie gebrochen.
Unmittelbar hierauf betätigt der Anschlag 49 oder 49' den Schalter 38 derart, daß
der Stromkreis nach dem Motor 30 und der Bremse 77, unterbrochen wird. Der
Motor 30 und die Kette 17 stehen dann still, die Bremse 77 fällt ab, und
der Schlitten 13 wird von dem Tisch 3 entkuppelt und seine Vorschubbewegung (nach
links in Abb.2) hört auf. Das Gewicht 9i holt nun den Schneidschlitten in die Anfangslage
zurück - während dieser Bewegung wird das Kettenrad 58 sich auf der Kette 55 abwälzen,
wobei die Drehgeschwindigkeit der Scheibe 96 vorübergehend erhöht wird, entsprechend
der erhöhten Relativgeschwindigkeit zwischen dem Schlitten und der Glastafel - und
wobei das Untersetzungsgetriebe die Scheibe 96 in der Uhrzeigerrichtung unter Spannung
der Feder 97 langsam drehen wird. Der Schlitten 13 bleibt darauf in seiner Endlage
stehen, jedoch setzt die Scheibe 96, die ja von der Kette 55 weitergedreht wird,
ihre Drehung fort, bis der Stift io2 den Arm 85 des Anlaßschalters für Motor
30 und Bremse 77 niederdrückt. Der Schlitten wird nun wieder mit dein Schneidtiseh
3 gekuppelt und bewegt sich wiederum mit diesem wie vorher beschrieben. Der Motor
betätigt wiederum die Querkette 17 mit den. Schneidwerkzeugen. Die Scheibe 96 hört
auf, sich zu drehen, da keine Relativbewegung mehr zur Kette 55 vorhanden ist, und
der Schalter 85 wird geschlossen gehalten, bis der :Magnet 121 durch Betätigung
des Schalters 126 wiederum erregt wird. Die Scheibe 96 wird dann, weil das Triebrad
i 17 frei wird, durch die Spannung der Feder 97 auf die Haltstellung zurückgebracht
und dadurch der Stromkreis an dem Schalter 85 unterbrochen. Da jedoch der Schalter
38 durch den Anschlag 50 oder 5o' bereits wieder geschlossen war, so bleibt der
Hauptstromkreis geschlossen, bis der Schnitt oder die Ritzung vollendet ist. Dieser
Arbeitskreislauf wiederholt sich selbsttätig unbeschränkt.
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Wenn man wünscht, die Länge der zu schneidenden Tafel zu ändern, so
wird der Stift 102 in dasjenige Loch der Scheibe 96 gesteckt, das der neuen Tafellänge
entspricht, was ohne Anhalten der Vorrichtung geschehen kann. Will man zu irgendeiner
Zeit einen schmalen, z. B. fehlerhaften Glasstreifen herausschneiden oder sonst
eine Tafel von einer geringeren Länge als die, für welche die Maschine gerade eingestellt
ist, abschneiden, so ist es nur nötig, den Hebel 85 von Hand niederzudrücken,
wenn der Teil der Tafel, wo der Schnitt gewünscht wird, unter die Brücke 15 kommt.
Die Maschine wird dann unmittelbar wieder beginnen, Tafeln wie vorher von dieser
zuletzt geritzten Linie abzumessen. '
Die Nullstellung der Meßscheibeneinteilung
kann mittels der Schraube i oo geregelt werden.
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Die beschriebene Vorrichtung arbeitet, wenn sie sich selbst überlassen
wird, gänzlich selbsttätig und fährt fort, Tafeln einer gegebenen Längenabmessung
zu schneiden, bis sie durch den Bedienungsmann wieder neu eingestellt wird. Ebenso
können jederzeit Schnitte an irgendwelchen gewünschten Stellen auf der Glastafel
gemacht werden, und zwar dadurch, daß man den Handschalter 85 betätigt, ohne daß
hierbei die selbsttätige Meßvorrichtung gestört wird, die unmittelbar wieder ihre
Arbeit aufnimmt, sobald die Maschine sich wieder selbst überlassen wird.
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Die Maschine kann ferner zu jeder Zeit ausgeschaltet werden, wozu
es nur nötig ist, (las Handrad 73 um 90° zu drehen.