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Schalt- und-Antriebsvorrichtung für schrittweise bewegte Reklamebänder
Eine wichtige, an Schalt- und Antriebsvorrichtungen für schrittweise bewegte Reklamebänder
zu stellende Forderung geht dahin, daß das Anhalten des Bandes stets genau an der
vorgeschriebenen Stelle erfolgt, so daß jeweils immer nur ein Reklamebild oder -text
sichtbar ist. Ferner ist zu fordern, daß alle Reklamebilder die gleiche, mindestens
aber eine ausreichende Zeitspanne sichtbar sind. Bei verschiedenen bekannten Schalt-
und Antriebsvorrichtungen für Reklamebänder wird diesen Forderungen nicht Rechnung
getragen, da bei ihnen nicht auf die während des Betriebes sich ändernde Bandgeschwindigkeit
Rechnung genommen wird. Die Bandgeschwindigkeit kann sich bei endlosen Bändern infolge
des Schlupfes zwischen Band und Antriebswalze ändern; bei aufzuwickelnden, also
vorwärts und rückwärts bewegten Reklamebändern ändert sich die Bandgeschwindigkeit
bei gleichbleibender Drehgeschwindigkeit der Walzen infolge des mit der Bewicklung
zunehmenden Walzendurchmessers.
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Diesen Forderungen hat man bereits dadurch Rechnung getragen, daß
die Stillsetzung des Bandes durch Marken bewirkt wurde, die in Abständen voneinander
auf dem Reklameband angeordnet sind; diese Marken betätigen gleichzeitig mit dem
Stillsetzen des Bandes eine Steuervorrichtung, die nach einer bestimmten Zeitspanne
selbsttätig die Weiterbewegung des Bandes veranlaßt. Ferner hat man schon vorgeschlagen,
die Dauer der Stillhalteperiode des Bandes durch Verzögerungseinrichtungen, ;wie
ablaufende Uhrwerke o. dgl., zu regeln, deren Ablaufbeginn durch Marken des Bandes
selbst erzielt wird.
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Gegenüber solchen Schalt- und Antriebsvorrichtungen, bei denen also
gleichzeitig mit dem Stillsetzen des Antriebes auch die Zeitspanne beginnt, nach
deren Ablauf die Weiterbewegung des Bandes veranlaßt wird, weist der Gegenstand
der Erfindung eine Schaltvorrichtung für den Bandantriebsmotor aus kippbaren Stromschlußstücken,
insbesondere einen Quecksilberschalter, auf, der aus seiner Stromschlußlage durch
die Bandmarken gehoben, durch sein Eigengewicht entgegen der verzögernden Wirkung
eines Uhrwerks o. dgl. nach gewisser Zeit in die Stromschlußlage zurückkippt. Die
auf .dem Band vorgesehenen Marken, z. B. auch die gleichzeitig zur Verbindung zweier
Bandteile dienenden geschlitzten Rohre, heben dabei den fast gewichtslosen Schalter
hoch, der dann unter der Wirkung seines Eigengewichts urid einer diesem entgegenarbeitenden
Verzögerungsvorrichtung wieder zurückkippt. Mit ein und demselben Teil, nämlich
den vom Band gekippten, verzögert zurückkippenden Stromschlußstücken, also mit besonders
einfachen Mitteln, wird demnach dafür gesorgt, daß das Stillsetzen des Bandes zeitlich
zusammentrifft mit dem Beginn der Zeitspanne, nach deren Ablauf das Band wieder
in Gang gesetzt wird, mit anderen Worten: daß das Band stets genau angehalten und
jeweils
gleich lange Zeit stillgesetzt wird, unabhängig von dem
Maß der Bewicklung der einen oder anderen Walze oder von der Größe des etwa auftretenden
-Schlupfes - zwischen Band und Antriebswalze.
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Nach einer anderen Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes liegen
in der Bahn der Bandmarken zwei das Kippen der Stromschlußstücke bewirkende Gegenstücke,
von denen entsprechend der Bewegungsrichtung des Bandes jeweils eines wirksam ist
und die einen Abstand voneinander haben, der der doppelten Größe des Auslaufs des
Antriebsmotors entspricht. Auf diese Weise werden besondere Bremsen überflüssig
und die schädlichen Stöße vermieden, die bei Verwendung von Sperrklinken zum sofortigen
Stillsetzen des Bandes unvermeidbar sind.
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Auf der Zeichnung ist eine Einrichtung nach der Erfindung beispielsweise
dargestellt. Abb. i und 2 sind Seitenansicht und Rückansicht der Einrichtung. Abb.3
ist ein Grundriß nach der Schnittlinie _A-B der Abb. 2. Abb. q. und 5 sind Vorderansicht
und Seitenansicht der Steuereinrichtung für den Antrieb. Abb. 6 zeigt eine Einzelheit.
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Das laufende Band i mit Reklamebildern oder -texten, das an seinen
Enden mit Ledertuchstreifen verbunden ist, ist zunächst auf eine Trommel e aufgewickelt.
Es läuft von der Trommel 2 über Umlenkrollen 3 und d. zur unteren Trommel 5. Das
Band i kann aus einem Stück bestehen, auf das die einzelnen Reklamebilder oder -texte
hintereinander aufgebracht sind. Nach der gezeichneten Ausführung besteht das Band
aus einzelnen Teilen i', i" . . ., die durch ein geschlitztes Rohr 7 zusammengehalten
werden. Die Rohre 7 dienen zur Steuerung des Antriebes für den Elektromotor B.
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Die Steuereinrichtung für den Antriebsmotor ist im einzelnen in den
Abb. q., 5 und 6 dargestellt. Am Rahmen 9 sind zwei Anschlaghebel io, i i um die
Zapfen 12, 13 drehbar gelagert. Der Anschlaghebel io ist über seinen Drehpunkt hinaus
verlängert und mit einer Stange 14 gelenkig verbunden, die durch eine Bohrung in
einem am Rahmen 9 befestigten Winkel 15 hindurchtritt und in der mit ausgezogenen
Linien gezeichneten Stellung des Hebels io lose gegen die Unterseite eines Hebels
16 anliegt. Der Hebel ii ist ebenfalls, jedoch auf der anderen Seite seines Drehpunktes
13, mit einer Stange 17 gelenkig verbunden, die neben der Stange 14 durch den Winkel
15 hindurchtritt und gegen die Unterseite des Hebels 16 anliegt. Dap Eigengewicht
des Anschlaghebels io und das Gegengewicht 18 des Hebels ii bewirken eine lose Berührung
der oberen Enden der Stangen 14. und i7 mit dem Hebel 16, vermögen aber nicht den
Hebel 16 und die auf ihm gelagerten Teile um den Drehpunkt i9 zu schwenken. Diese
Schwenkung tritt erst ein, wenn eine Marke 7 einen der Hebel io, il in die gestrichelte
Lage io' bzw. ii' bewegt hat. Der Anschlaghebel io wirkt nur dann mittels der Stange
14 auf den Hebel 16 ein, wenn sich die Marke 7 in der Pfeilrichtung E bewegt. In
der umgekehrten Richtung dreht sich der Anschlaghebel io im Uhrzeigersinn, so daß
die Stange 14 nach unten geht. Im Gegensatz dazu wird der Anschlaghebel i i nur
wirksam, wenn die Marke 7 in der Pfeilrichtung F auf ihn einwirkt. Denn in diesem
Falle bewegt sich die Stange 17 aufwärts, so daß der Hebel 16 in die Lage 16' gelangt,
während im anderen Falle die Stange 17 abwärts geht und dann den Hebel 16 unbeeinflußt
läßt.
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Auf - dem Hebel 16 ist ein Röhrchen 59 gelagert, in das von oben zwei
Stromschlußstücke 2o, 21 hineinragen und das teilweise mit Quecksilber .gefüllt
ist. In der Stellung 16 (Abb. 5) des Hebels liegt das Röhrchen 59 waagerecht, so
daß die Stromschlußstücke 2o, 21 durch das Quecksilber metallisch verbunden werden.
Dagegen fließt es in der Stellung 16' (Abb. 6) nach links, so' daß der Stromdurchgang
vom Stromschlußstück 2o zum Stromschlußstück 21 unterbrochen ist. Hieraus geht hervor,
daß beim Abwärtsgang der Marke 7 der Stromkreis durch den Hebel io und die Stange
14. unterbrochen wird, während diese Stromunterbrechung beim Aufwärtsgang der Marke
7 durch den Anschlaghebel i i und die Stange 17 bewirkt wird. Um zwischen dem Ausschalten
und dem Wiedereinschalten des Stromkreises eine bestimmte Zeitspanne verstreichen
zu lassen, ist mit dem Zapfen i9 des Hebels 16 ein Sperrrad 57 verbunden, das sich
entgegengesetzt dem Uhrzeigersinn unbehindert von der Klinke 22 drehen kann, dagegen
bei seiner Drehung im Uhrzeigersinn die Klinke 22 und damit das Zahnrad 23 mitnimmt,
das, ähnlich wie bei einem Uhrwerk, mit verschiedenen anderen Zahnrädern im Eingriff
steht, deren schnellstlaufendes mit einer Hemmung versehen ist.
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Der Antrieb des Bandes i geschieht mit folgenden Mitteln. Der Motor
8 treibt über Schnecke 24 und Schneckenrad 25 die Welle 26, auf der eine an beiden
Stirnseiten mit Klauen versehene Muffe 27 axial verschiebbar, aber nicht drehbar
gelagert ist. Lose auf der Welle 26 läuft ein Kettenrad 28, dessen Nabe 29 mit der
Muffe 27 zum Eingriff kommen kann. Ferner läuft lose auf der Welle 26 ein Zahnrad
3o, das mit einem Zahnrad 31 kämmt, welches über die Welle 32 mit einem Kettrnrad
3 verbunden ist. Vom Kettenrad
28 kann das Kettenrad 34 und. vom
Rad 33 das Kettenrad 35 angetrieben werden. Mit dem Kettenrad 34 ist .die Trommel
2 und mit dem Kettenrad 35 die Trommel 5 fest verbunden. Durch die Einschaltung
des Zahnradtriebes 30, 31 und die Anordnung der Klauenkupplung 27 wird demnach erreicht,
daß jeweils nur eine der Trommeln 2 und 5 angetrieben wird, und zwar in verschiedenen
Drehrichtungen. Die Umschaltung der Klauenmuffe 27 ist nicht Gegenstand der Erfindung.
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An Stelle des beschriebenen Quecksilberkontaktskönnen in manchen Fällen
auch feste Stromschlußstücke angewendet werden, von denen beispielsweise je eines
an dem Hebel 16 und am Winkel 15 befestigt werden kann.