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Verfahren zur Herstellung von Räucherwürsten ohne Darm Der Erfindung
liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine dazugehörige Einrichtung zu entwickeln,
die es auf einfache Weise und ohne Inanspruchnahme geschulter Arbeitskräfte sowie
unter geringstmöglichem Aufwand an Handgriffen ermöglicht, darmlose Räucherwürste
herzustellen.
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Das erfindungsgemäße Verfahren besteht darin, daß das Wurstgut aus
einer Presse über ein dem gewünschten Wurstquerschnitt entsprechendes
Dü-
senmundstück im Strang auf Roste eines an dem Düsenmundstück schrittweise
vorbeigeführten Trägers gedrückt und vor jedem Schritt des Rostträgers auf die gewünschte
Länge zugeschnitten wird und daß ferner der jeweils mit Würsten voll belegte Rost
in der Räucherkammer abgestellt und die nach Beendigung des Räucherprozesses frei
werdenden Roste wieder auf dem Rostträger zum erneuten Vorbeigang an dem Mundstück
angesetzt werden. Beispielsweise werden die Roste auf hintereinandergeschalteten,
lösbar miteinander verkuppelten Wagen an dem Mundstück vorbeigefahren; der jeweils
mit einem voll belegten Rost besetzte Wagen wird nach Auswechslung dieses Rostes
gegen einen leeren hinten wieder angekuppelt.
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Die Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens kennzeichnet sich
grundsätzlich durch eine mit einem intermittierend arbeitenden Schneidgerät versehene,
in ein Düsenmundstück auslaufende Wurstgutpresse und eine intermittierend fortlaufende
Förderanlage zum Vorbeiführen von die geformten und von dem aus dem Mundstück tretenden
Strang abgeschnittenen Würste aufnehmenden Rosten.
Bei einer Ausführungsform
ist eine an dein Mundstück vorbeiführende Laufbahn mit einem Satz von auf dieser
Bahn laufenden verkuppelbaren Wagen vorgesehen, denen eine größere Anzahl von abnehmbaren
Rosten zugeordnet ist und welche intermittierend angetrieben werden.
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Bei einer anderen Ausführungsform besteht die die Roste aufnehmende
Förderanlage aus einem endlosenKetten-, Seil-o.dgl.LaufwerkriiitAuflagestützen für
die Roste. Die Einrichtung kann als Mehrfachgerät zur gleichzeitigen Erzeugung,
Ab-
lage und Abführung einer Vielzahl von Würsten bei jedem Druckgang ausgebildet
sein. Der Antrieb des bzw. der Schneidgeräte erfolgt in Abhängigkeit von der Presse,
z. B. durch Nockensteuerung. Die schrittweise Weiterschaltung der Förderanlage erfolgt
ebenfalls in Abhängigkeit von der Presse und/oder der Betätigung des bzw. der Schneidgeräte,
z. B. durch ein kontaktgestetiertes elektromagnetisches Schrittschaltwerk.
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Die Figuren zeigen Ausführungsbeispiele, und zwar Fig. i ein Ausführungsbeispiel
schematisch im Grundriß, Fig. 2 eine Stirnansicht der Förderanlage, vergrößert,
Fig. 3 eine Stirnansicht des Rostes allein, Fig. 4 den Rost samt Transportwagen
im Grundriß, Fig. 5 eine schematische Darstellung der Antriebe Fig. des
6 die Schneidgerätes Fördereinrichtung und der in Förderanlage, ihrer Lage
zur Wurstpresse, Fig. 7 eine andere AusfiUirungsform der Presse, Fig.
8 eine dritte Ausführungsform der Presse mit geänderter Ausführungsform der
Förderanlage, Fig. 9 den Grundriß zu Fig. 8,
Fig. io eine vierte Ausführungsform
in schematischer Darstellung.
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Gemäß den Fig. i bis 6 ist an eine Wurstgutpresse i ein Mundstück
2 angeschlossen, das düsenförmig ausgebildet ist und durch welches das Wurstgut
im Strang ausgepreßt und auf den gewünschten Querschnitt, z. B. rechteckigen Querschnitt
(Landjägerformat), gebracht wird.
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Wie aus Fig. 6 ersichtlich, besteht das Mundstück aus einem
Teil 2', der durchgehend gleichen Querschnitt hat, und einem an diesen Teil anschließenden,
sich düsenförmig erweiternden Teil 2". Der aus der Presse durch das Düsenmundstück
2 austretende Wurstgutstrang ist in Fig. 6
mit 3 bezeichnet.
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An dem Mundstück 2 ist eine Laufbahn 4 (s. auch Fig. 2) vorbeigeführt.
Auf dieser Laufbahn werden Wagen 5, deren Laufräder mit 6 bezeichnet
sind, an dem Mundstück 2 vorbeigefahren. jeder Wagen ist unterseitig mit einer Zahnstangenverzahnung
7 versehen; auf diese Verzahnung, die an benachbarten und miteinander verkuppelten
Wagen ohne Unterbrechung übergeht, arbeitet ein Triebzahnrad 8. Die gegenseitige
Verkuppelung der Wagen kann eine beliebige sein; es ist nur darauf zu achten, daß
das Ein- und Abkuppeln möglichst einfach vor sich geht, so daß die abgekuppelten
Wagen von der Laufbahn abgehoben werden können. jeder Wagen dient als Träger für
einen Rost, auf welchen die zu räuchernden Würste abgelegt werden. Der Rost besteht
aus mit Lochungen versehenen Längsgliedern 9, welche durch Querrippen io
miteinander verbunden sind. Durch die Zwischenräume der Längsgliederg des Rostes
greifen Stützen ii der Wagen 5, welche einerseits die Aufgabe haben, als
seitliche Anschläge für die aufgelegten ##,ürste zu dienen. In den Fi-. 2 und
3 ist die aufgelegte Wurst mit 12 bezeichnet. Anderseits dienen diese Stützen
ii als Lager für Rollen 13, die ebenfalls die Zwischenräume der Längstelle
9 des Rostes durchgreifen und den Zweck haben, den aus dein -Mundstück 2
austretenden Wurstgutstrang aufzunehmen und mit rollender Reibung zu führen, bis
der später zu erläuternde Schnitt des Stranges erfolgt ist. Auch dienen die Rollen,
die Mit ihrer oberen horizontalen Tangente etwas über der Ebene der Rostglieder
9
liegen, als zusätzliche Auflager für die Würste. Zur Presse gehört ein Schneidgerät,
dem es obliegt, den Wurstgutstrang auf die gewünschte Wurstlänge im intermittierenden
Betrieb abzuschneiden. Das Schneidgerät besteht gemäß Fig. 5 aus einem Messer
1.4, das mit seinem Schaft 1.5 vertikal geführt ist und unter dem Einfluß einer
Feder 16 steht. Diese Feder hat das Bestreben, das Messer 14 blitzartig nach unten
zu drücken. Hieran wird das Messer, solange der ausgetreteiie Wurstgutstrang die
gewünschteLänge noch nicht erreicht hat, durch eine an dem Schaft 15 angreifende
Gelenkliebelübertragung 17 gehindert, die an ihrem Arm 18 eine Steuerrolle
ig trägt, welche mit einem Steuernocken 2o in Wechselwirkung arbeitet. Der feste
Drelipunkt des Winkelliebels 17, 18 ist Mit 21 bezeichnet. Der Steuernocken
20 erhält seinen Antrieb von der Presse aus durch eine Schnecke 22 mit zugehörigem
Schneckenrad 23. Der Antrieb der Presse selbst kann maschinell ( der aber
auch von Hand erfolgen. Das übersetzungsverhältnis des SchneckentriebeS
22, 23 ist so beinessen, daß das von dem Nockell 20 geStCUerte Schneidgerät
in dem Augenblick wirksain wird, in welchem der aus dem Mundstück ausgetretene Wurstgutstrang
die gewünschte Wurstlänge erreicht hat. Das übersazungsverhältnis kann ver#änderlich
sein, so daß nian nicht an eine einzige Ururstlänge gebunden ist.
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Von der Welle 24 des SchneckenradeS 23 aus erfolgt auch
die Steuerung des intermittlerendeu Antriebes der Wagen 5. Züi diesem
Zweck sitzt auf der Welle 24 eine Kontaktscheibe 25 mit dein Kontakt
26. Letzterer arbeitet bei Vorbeigang stromschließend zusammen iiiit einem
ortsfesten Kontakt --7. Die Anordnung des Kontaktes 26 zu dem Steuernocken
2o ist so, daß die noch zu erläuternde Schließung des Stromkreises erst erfolgt,
wenn der Schneidvorgang des _NIessers 14 bereits beendet ist. Im Stromkreis des
KontaktpaareS 26, 27 liegt an der Stromquelle 28 der Elektromagnet
29 eines elektromagnetischen Schrittschaltwerkes. Der Anker 3o des Elektronia-iiCtS
29 ist durch einen
Gelenkhebel 31 mit einem Zahnrad 32 gekuppelt,
welches mit der Scheibe 33, an welcher der Hebel 3 1 angreift, nicht
starr, sondern unter Zwischenschaltung eines Leerlaufes verbunden ist, so daß es
durch den Hub des Elektromagnets zwar rnitgenommen, bei der durch eine Feder 34
erzeugten rückläufigen Bewegung des Elektromagnetankers jedoch stehenbleibt. Die
Scheibe 33 sitzt auf einer Welle 35. Das Zahnrad 32 kämmt mit
dem Triebzahnrad 8.
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Die Wirkungsweise ist folgende: Auf der Laufbalin 4 liegt jeweils
ein Satz von beispielsweise drei miteinander #,erkuppelten Wagen 5; der vorderste
Wagen bewegt sich an dem Düsenmundstück der Presse i vorbei, und zwar in der Weise,
daß bei zunächst stillstehendem \XI'agensatz der aus dem i\,lutidstück 2 austretende
Wurstgutstrang von dem. Rost des ersten Wagens aufgenommen wird. Liegt die gewünschte
Wurstlänge auf dem Rost, darin hat sich der Schaltnocken 20 so weit gedreht, daß
die Rolle ig der Hebelübertragung 17, 18 in seine Lücke 2o' einfällt; dadurch wird
die Feder 16 wirksam und schleudert das Messer 14 nach unten. Der Strang wird auf
die gewünschte Wurstlänge abgeschnitten. Im nächsten Augenblick wird das Schneidgerät
14 entgegen der Wirkung der Feder 16 durch den Nocken 20 wieder aus der Wirkstellung
nach oben gehoben. Bis dahin hatte der die Roste tragende Wagensatz stillgestanden.
Nunmehr kommt der Kontakt 26 in stromschließende Berührung mit dein ortsfesten
Kontakt 27; der Elektromagnet 29 spricht in und schaltet über die Zahnr-,ider
32 und 8 den Wagensatz um einen Schritt weiter, so daß nunmehr die
nächste noch freie ,'#uflagerstelle des Rostes des ersten Wagens vor das Düsenmundstück
2 zu liegen kommt. Der Elektromagnetanker 30 geht unter der Wirkung seiner
Rückholfeder 3-1 nach Vorbeigang des KontaktCS 26 an (lern ortsfesten Kontakt
27 wieder in seine kuliestellung zurück; an diesem Rückhub nimmt das Zahnrad
32 und somit auch das Triebrad 8 nicht teil.
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Der Vorgang wiederholt sich so oft, bis der Rost des ersten Wagens
mit Würsten voll ausgelegt ist und nunmehr der nächstfolgende Wagen mit seinem noch
leeren Rost in Tätigkeit tritt. Der erste Wagen wird abgekuppelt und von der Laufbahil
4 abgehoben. Der mit Würsten belegte Rost dieses Wagens wird von letzterem abgehoben
und in die Räucherkammer gebracht. Der Räucherkammer wird ein mit schon gar geräucherten
Würsten belegter lZost entnommen; dieser Rost wird, nach Entfernung der geräucherten
Würste, auf den frei gewordenen ersten Wagen gelegt, und dieser wird sodaim als
nutitnehr letzter Wagen auf die Bahn 4 gesetzt und mit dem letzten dort schon \-orhandenen
Wagen gektippelt.
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In Fig. i sind zwei miteinander verkuppelte U'agen 5' und
5" zu sehen.
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Ein schon mit Würsten belegter Wagen 5" ist bereits abgekuppelt
und harrt, der Entferung von der Laufbahn 4.
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Die in den Rosten vorgesehenen Ansätze oder Verlängerungen
36 dienen dazu, daß der Rost mit den Würsten beim Einschütten in die Räucherkammer
von den anderen Rosten gleichmäßigen Abstand hält; es kann somit keine Wurst mit
einer anderen in Tuchfühlung gelangen.
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Zu bemerken ist noch, daß die gar geräucherten Würste in einer eigenen
Maschine mit einer Cellophanhülle versehen werden, worauf sie verbrauchsbereit sind.
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Die Ausführungsform der Fig. 7 unterscheidet sich von jener
der Fig. i bis 6 dadurch, daß die Presse i hier an gegenüberliegenden Seiten
je mit einem Paar von Düsenmundstücken 2 versehen ist. Auf jeder Seite ist
eine Förderanlage der an Hand der Fig. i bis 6 beschriebenen Art zu denken;
jedem Düsenmundstück ist ein Schneidgerät zu--(#ordnet. Wie ersichtlich, ist die
Leistungsfähigkeit dieser vervielfachten Maschine eine größere.
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Bei der Ausführungsform der Fig. 8 und 9 ist auf die
Verwendung von Transportwagen verzichtet; hier wird im endlosen Betrieb gearbeitet.
Die Presse i, die im Gegensatz zu Fig. i nicht kreisförmigen, sondern rechteckigen
Querschnitt hat, ist ist an einer Seite mit einer Reihe von nebeneinanderliegenden
Düsenmundstücken versehen; jedem dieser Düsenmundstücke ist ein Schneidgerät zugeordnet;
selbstverständlich könnte dieses auch durchgehend und allen Düsenmundstücken gemeinsam
sein. Die Förderanlage besteht aus einem endlosen Kettenlaufwerk 37, das
über Zahnräder 38 geführt ist und intermittierend angetriebenwird, etwa auf
eine sinngemäße Art, wie an Hand von Fig. 5 erläutert. Die Ketten
37 sind mit Stützen oder Auslegerarmen 39 versehen, welche der Aufnahme
von Rosten 4o dienen. Die sämtlichen Düsenmundstücke 2 legen gleichzeitig die aus
ihnen austretenden Wurstgutstränge auf den jeweils in Wirkstellung befindlichen
Rost 4o' ab. Ist der Schnittvorgang beendet, dann schaltet das Laufwerk um einen
Schritt weiter, so daß nunmehr der von den nächstfolgenden Stützen oder Armen
39 getragene Rost in die Wirkstellung vor die Düsenmundstücke gelangt. Der
mit Würsten 12 belegte Rost 40" wird abgenommen und in die Räucherkammer verbracht.
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In derAusführungsform der Fig. 10 ist 2 wiederum das Düsenmundstück;
41 sind auf einem endlosen Kettenwerk angebrachte Roste; das Kettenwerk läuft in
der Pfeilrichtung um. Der Rost 41', der gerade in Wirkstellung vor dem Düsenmundstück
2 steht, wird, nachdem er belegt ist, in die Stellung 4C gerückt, und die übrigen
Roste rücken entsprechend nach. Selbstverständlich kann auch hier das Düsenmundstück
2 eine Mehrfachdüse sein, ähnlich wie in Fig. 9 gezeigt.
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Es kann zweckmäßig sein, die Maschine nach jedem Druck einen Moment
aussetzen zu lassen, damit Zeit gewonnen wird zum Einlegen und Entnehmen der Würste.
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Die Anordnung des bzw. der Schneidgeräte und ihr Antrieb können beliebiger
Art sein; es gibt hierfür viele Lösungen. Beispielsweise kann es zweckmäßig sein,
das Schneidmesser nicht axial zu
bewegen, sondern durchschwingend
anzuordnen, etwa so, daß es im Augenblick des Einsetzens des Schneidganges der Wirkung
einer Feder freigegeben wird, die das Messer durch das Düsenmundstück schnellt,
und nach dem Durchgang für den nächsten Schneidvorgang in der gleichen Drehrichtung
gespannt wird. Das Messer geht also nach dem Schnitt nicht in der entgegengesetzten
Richtung zurück, sondern erreicht in Fortsetzung der Schneidbewegung die Ruhestellung
für den nächsten Arbeitsgang. In Fig. ii ist schematisch eine solche Ausführung
gezeigt. Das um die Achse42 schwingende Messer ist mit 43 bezeichnet. Wichtig dabei
ist, daß der Schnitt schräg stattfindet. Auch kann es zweckmäßig sein, das Messer
mit Wasser zu benetzen oder anzuhauchen, wodurch die Glätte des Schnittes gewährleistet
wird.